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Meßend daran soll die Arbeitszeit aus drei Tage reduziert werden. Die Deutschen Linoleumwerke tn Bietigheim haben zirka 100 An- Ullten gekündigt. Diese Kündigungen bet den Angestellten erfolgten, ^chdem in den letzten Wochen ungefähr 400 Arbeiter entlasten worden

"'""Stuttgart, 5. Mai. (Um die Süddeutsche Arbeiterzeitung.) In ... iH,en Generalversammlung der Druckerei-Genossenschaft, die die -iiddcutsche Arbeiterzeitung herausgibt, stritten sich die Kommunisten die Kommunistische Opposition um den Besitz und die politische Achtung des Blattes. Mit 185 gegen 84 Stimmen entschied sich die «sneraloersammlung für die Kommunistische Partei.

^ Korb, 2. Mai. (Gegen die Oberamtsaushebung.) Die Nachricht der beabsichUgten Aushebung des Oberamts Horb ließ auch den Seineinderat nicht unberührt, der die Gelegenheit seiner gestrigen Sitzung da,ii benützte, um namens der Stadt nachdrücklichen Protest gegen die Vorschläge des Reichssparkommistars einzulegen. Stadlschultheiß Schneider erklärte, daß es unverständlich bleibe, wie der Reichsspar- dominissar einen so zentral gelegenen Ort wie Horb ohne weiteres oieisgeben konnte. Es ließe sich Nachweisen, daß fast keine Woche peraeht, m der nicht größere oder kleinere Tagungen hier stattfinden. M Bahn- und Postveryältntsse seien ausnehmend günstig und die Bevölkerung eines weiten Umkreises neigten wirtschaftlich nach Horb, das man nicht nach seiner Einwohnerzahl, sondern nach seiner Be­deutung als Sammelpunkt vielseitiger Interessen beurteilen müsse. Ein­stimmig faßte der Gemeinderat den Beschluß, Staatsministerium und Landiag zu bitten, der Frage des Lastenausgleichs und der Sparmaß­nahmen mit geeigneteren Mitteln auf den Leib zu rücken, als sie in dem Gutachten des Reichssparkommistars ntedcrgelegt seien.

Plochingen, 5. Mat. (Tod durch Gasvergiftung.) Am Sams- ,aa abend war der 24 Jahre alte Emtl Ioos von Besigheim bei Ver­wandten bei der Hochzeit und kehrte zeitig heim. Sonntag früh kam r nicht wie gewohnt zu seinen hiesigen Angehörigen, weshalb diese "ach ihm sahen in der Befürchtung, er könnte erkrankt sein. Zum größten Schrecken des ganzen Hauses lag er tot im Bett. Der als­bald zur Stelle gerufene Arzt stellte Tod durch Gasvergiftung fest. All« Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Der Gashahnen war fest geschlossen. Es scheint tn der Gasleitung irgend ein bisher nicht bemerkter Defekt zu sein.

Jahresversammlung des Verbands württ. Gaswerke e. V.

Ab -z der Gaserzeugung Württembergs zusammeugesehlosseu.

Steigerung der Ferngasabgäbe um 22,6 As.

Am 2. Mai fand im Rathaus in Stuttgart die diesjäh- rge Mitgliederversammlung des Landesverbands württ.'Gas- Erke statt. Der Vorsitzende, Direktor Dr. Rübling, wies zu- mchst einleitend nach, daß sich der Gedanke der Gruppeugas- virsorguug in Deutschland weitgehend durchsetze. Ueberall bldcu sichGasproviuzcn". Die Spannung zwischen Gruppen- grs und Zechengas sei im letzten Jahr zurückgegangen, dagegen sei im Wettbewerb zwischen Gas und Elektrizität eine irerklirhe Verschärfung eingetreten. Die Elektrizität habe pro- zrammatisch erklärt, daß sic in das Gebiet der Wärmewirt- chast eindringcn wolle. Hieran seien offensichtlich in erster ffnic die Elektrofirmcn interessiert. Eine vermehrte Wärme­rbgabe würde sich aber selbst nach dem Urteil namhafter Elek- irofachlcute dahin auswirkcn, daß crhcblickie Äapitalinvestie- mngen in den Elektrizitätswerken vorgenommen werden müß­ten. In unserer kapitalarmen Zeit wäre es wirtschaftlich be­sonders unverantwortlich, einerseits neue Kapitalien auf seiten der Elektrizität festznlegen. andererseits aber gleichzeitig Kapi­talwerte brach zu legen, die in den Gaswerken für diesen Zweck bereits investiert sind und dort wirtschaftlich arbeiten. Die beste Werbung für das Gas müsse im übrigen ein zweck­entsprechender Gaspreis sein. Infolge von immer höheren Ainanzzuschlügen durch die Gemeinden würden die Gaspreise teilweise so hoch belastet, daß der Gasabsatz gehemmt werde. Besonders den Gewerbetreibenden müsse durch entsprechende Preisabstufung der Gasbezug ermöglicht werden.

Den Jahresbericht erstattete der Geschäftsführer. Dr. 2trökiu. Der Landesverband württ. Gaswerke umfasse 50 Ltädte und Gemeinden mit insgesamt 93,3 der Gaserzeug­ung Württembergs. Die JahrcSgaserzeugung betrage II7,l Millionen Kubikmeter. Die Gasabgabc im Fernversorg-ungs- gebiet sei von 13,3 ans 16,3 Millionen Kubikmeter, also um L>,6 gestiegen. Das Hochdruckleitungsnetz wurde von 220,5 auf 210,l Kilometer erweitert. Verschiedene Aerngasprojekte ständen nnmitelbar vor dem Abschluß. Insgesamt wurden bereits 13,8 A der Gaswerke stillgelegt. Im ganzen seien an das württ. Gasvcrsorgungsnetz >65 Städte und Gemeinden angesck,lösten. - "

In der anschließenden Aussprache führte Oberbürgermei­ster^ Dr. Schwammbcrger-lllm ans, daß sich auch die Gas­versorgung ebenso wie die Elektrizitätsversorgung in Durch­führung des Rationalisiernngsgedankens immer mehr konzen­trieren müsse. Er betonte, daß irgendwelche Prestigegründe mi der weiteren Durchführung der Gasfernversorgung keim? Aolle spielen dürften. Etwaige durch Stillegung von Gas- erzeugungsanlagcn freiwerdenden Kräfte seien auf die weitere -.lusbreitung der Gasversorgung, auf die Intensivierung des Kundendienstes anzusetzen. Durch kommunalen Gemeinschafts­geist müssen alle Hemmnisse überwunden werden. Im weite­ren Verlauf der Verhandlungen empfahl Direktor Weuger- Gmund dringend, daß von den Städten die Frage der Wasser- öerforgung ebenso ziell>ewußt und einheitlich in Angriff ge­nommen werden müsse, wie dies hinsichtlich der Gasversorgung in anerkannt vorbildlicher Weise geschehen sei.

7 -ie Jahresversammlung wurde durch einen Vortrag des betriebsdircktors Tr. Mezgcr-Stuttgart überGaswerke und Eritraßcnbau" abgeschlossen. Ohne Vervollkommnung der ^A"mwsen Straßenbauweisen wäre die moderne Entwicklung oes Verkehrs auf der Straße im heutigen Umfange kaum deuk- «n. Es sei wichtig, sich auf wenige Bauweisen und auf die ^normten' Straßcnbaustosfe zu beschränken. Durch die Ver­werfung einheimischer Straßenbaustoffe werde die Einfuhr von Kimmen eingeschränkt und damit die Handelsbilanz verbessert, -wher loste deutscher Teer für deutsche Straßen verwendet Kim""' fachwissenschaftlich sehr interessante, an Licht-

uwrn und an einer Ausstellung der einzelnen Straßenteer- prolukte erläuterte Vortrag fand lebhaften Beifall.

^ Neuwahl des Vorstandes wurden die Herren dkübling - Stuttgart, Oberbürgermeister Dr. «Wüammberger-Ulm, Schultheiß Brändle-Fcllbach und Direk- wr Beuger-Gmünd aewäblt

Baden.

s:E'biburg, l. Mai. Ter 57 Jahre alte Kaufmann Alfrc i Inhaber eines Manusakturwarengeschäftes, stürzte a kau.» "beud aus einem Zug der Hölleutalbahn, wurde übe: d?- getötet. Der Verunglückte stand auf der Plattfori verlor in einer Kurve das Gleichgewicht uu

vurzre ab.

i. Mai. Gestern nachmittag fuhr ein vo ^ Ä^fAn kommendes Auto, dessen Fahrer anscheinend d über sein Fahrzeug verloren hatte, gegen eine vr Nw«! stehende Bank, auf der 3 ältere Männer saßei inieiner von ihnen mit dem Schrecken davon kau iwzweite am Knie erheblich verletzt. Der dritte, de mrhestand befindliche Lokomotivführer Helbling wurde tu so schiver verletzt, daß er kaum mit dem Lebe dürfte. Er wurde sofort in die Ehirurgisck ä'E itach Freiburg übergesührt. '

b Mai. Zur Vorsicht mit Hunden mahnt ei iii ' "w sich hier zugetrageu hat. Ein 22 Jahre alter junge

Mann trieb mit Stockschlägen zwei streitende Hunde aus­einander. Die Tiere kümmerten sich weiter nicht mehr um ihn. Aks der Bursche am andern Tag, ohne an den Borfall mehr zu denken, an dem fremden Hunde vorbeiging, kam dieser plötzlich auf ihn zugesprungen und versetzte ihm einige kräftige Bisse in die Waden. Er bekam den Wundstarrkrampf, der bis heute noch nicht nachgelassen hat.

Tauberbischofsheim, 5. Mai. In Dainbach war die neun­jährige Tochter Martha des Landwirts Hermann Müller von ihren Angehörigen, die aus dem Felde mit Kartoffelstecken be­schäftigt waren, allein zu Hause gelassen worden. Zehn Minu­ten, nachdem ihre Eltern sich entfernt Hatten, wurden die Nachbarslente durch Hilferufe alarmiert. Als sie die Wohnung betraten, sahen sie, daß das Mädchen in Hellen Flammen stand. Wahrscheinlich hat sich die Kleine am Herd zu schaffen gemacht, wobei ihre Kleider Feuer gerangen haben. In schwerverletztem Zustand wurde das Mädchen nach Würzburg gebracht, wo es nach dreivietrel Stunden gestorben ist.

Vermischtes.

Therese Reumann in der Osterzeit. In der BeilageAus Welt und Kirche" desBayer. Kurier" heißt es: Tie heurige Karwoche/ namentlich der Karfreitag, waren für Therese Reu­mann von Konnersreuth Tage bittersten, erschütterndsten Lei­dens und einer hochgradigen körperlichen Erschöpfung infolge eines besonders starken Blutverlustes auf den Wundmalen. Neben den Stigmata und der'Herzwuiide bluteten üieSchulter- wuilde (Kreuztragung) und die Wundmale (Geißelung) beson­ders ausfallend. Tie -Ltigmata sind wieder mit einem feinen Häutchen überzogen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß Therese bereits am Ostersonntag durch einen tiefen, normalen Schlaf körperlich wieder ziemlich auf den sonstigen Stand ihrer Kräfte und Frische gekommen war.

Bei Kostet findet man Gold. In einem Eisenbcrgwerk in der Gegend zwischen Corbach in Waldeck und Kassel wurden erhebliche Mengen Berggold geschürft. Regierungspräsident Dr. Friedcnsbnrg schenkte nach einer Mitteilung des Nach­richtenamts der Stadt Kassel dem Naturkundemuseum ein wertvolles Stück des in diesen Tagen gewonnenen Goldes, das ihm von dem Leiter der ersten Mutungen zur Verfügung ge­stellt worden ist. Die weiteren Mutungsarbeiten werden mit komplizierten Maschinen, wie sie in Kalifornien in Gebrauch sind, vorgenommen.

Drei Zahnärzte auf der Autofahrt nach Italien verunglückt.

Ein schweres Autounglück, dem 3 Berliner Zahnärzte zum Opfer fielen, ereignete sich am Sonntag vormittag auf der Berliner Chaussee bei Wittenberg. Der Privatwagen des Zahnarztes Dr. Albert Schrageuheim aus Moabit geriet beim lleberholen eines anderen auf den Sommerweg und stürzte eine 2 Meter tiefe Böschung hinunter. Das Auto blieb mit den Rädern nach oben völlig zertrümmert liegen. Die am Steuer sitzende Zahnärztin Dr. Erna Schragenheim war sofort tot. Albert Schragenheim und die beiden anderen Auto­insassen, der Zahnarzt Dr. Silbcrstein aus Moabit mit seiner Frau erlitten Schädelbrüche.

Lindberghs Daucrrclord gebrochen. Tie Fliegerin Lena Bernstein, die den Weltrekord der Fliegerinnen aufstellte, ist am Samstag abend nach 7 Uhr gelandet. Sic war insgesamt 35 Stunden, 16 Minuten und 55 Sekunden in der Luft. Aus ihrem Farman-Eindecker hat sie nicht nur den Weltrekord für Frauen, sondern den Dauerrekord für Eiuzelflieger geschlagen, der bisher von Lindbergh mit seinem Ozeanslugzeug gehalten wurde. Bei der Landung wurde die Fliegerin von einer rie­sigen Menschenmenge begeistert begrüßt.

Granaten als Andenken. In der Nähe von Toulon hatte ein Arbeiter in seiner Wohnung aus einem Schrank eine Gra­nate als Andenken an den Weltkrieg aufbewahrt. Als er am Lamstag abend die Wände streichen wollte und den Schrank abrsickte, fiel die Granate zu Boden und explodierte. Der Ar­beiter und sein im Zimmer anwesender Schwager wurden so schwer verletzt, daß sie nach kurzer Zeit starben. Tie Frau des Arbeiters hat ebenfalls schwere Verletzungen erlitten.

Riesenfcucr in U.S.A. Im Tüdosten der Stadt Nashua (New Hampshire) wurden durch eine Feuersbruust über 200 Gebäude, darunter mehrere Geschäftshäuser, zerstört. Das Feuer, das seinen Ausgang von einer hölzernen Brücke nahm, wurde durch den starken Wind begünstigt. Glücklicherweise sind Opfer an Menschenleben nicht zu beklagen.

Taifun in Japan. Als Opfer des starken Taifuns, der mehr als 10 Stunden über der südlichen Hälfte der Insel Sachalin und der Insel Hokkaido wütet, wurden bisher 107 Leichen geborgen. Ein japanisches Schiff, das Nagasaki ver­lassen hatte und vermißt wurde, ist setzt unversehrt in einem japanischen Hafen angekommen. Der japanische Kaiser hat ungeordnet, besondere Mittel für die Familien der Taifnnopfer zur Verfügung zu stellen.

Wer darf Kranke behandeln?

Wer darf Kranke behandeln? Welche Frage! Doch selbst­verständlich nur der, der die Krankenbehandlung gelernt hat, der Arzt! Für Deutschland stimmt eine solche Antwort keines­wegs. In unserem Baterlande darf jeder, der das will. Kranke behandeln, und so steht Deutschland mit seiner Kirrfreiheit als einziges -Kulturland der Welt hierin auf der gleichen Kultur­stufe wie beispielsweise Uganda und Sgmaliland!

Die deutsche Reichsgewerbeordnnng aus dein Jahre 1369 hat für die Ausübung der Krankenbehandlung - etwas bis dahin ganz Unerhörtes volle Freiheit gewährt. Männer wie Frauen, die, ohne als deutsche Aerzte approbiert zu sein, gewerbs- und gewohnheitsmäßig Krankenbehandlung ausüben wollen, dürfen das ohne weiteres tun. Der Staat fragt nicht nach ihrer Vorbildung, er fordert von ihnen keinerlei Berufs­ausbildung, er verlangt keine Prüfungen; er kümmert sich nicht inn ihre moralische Qualifikation und verbietet nur, daß nichtapprobicrtc Krankenbchandler", d. h. die Kurpfuscher sich Arzt nennen oder einen arztähnlickien Titel führen. So haben wir in unserem Baterlande ein eigenartiges Schauspiel. Auf der einen Seite die Aerzte, die eine ganz bestimmte langdau­ernde Schulbildung Nachweisen müssen, die ein bis ins kleinste geregeltes Studium auf der Universität durchmachen, denen vom Staat schwere Prüfungen auferlegt werden, die nach ihrem Studium noch durch eine einjährige Tätigkeit als Medi- zlnalpraktikanten an Krankenhäusern ihre praktischen Kennt­nisse und Erfahrungen vertiefen und erweitern müssen, und die erst dann die Approbation als Arzt ausgehnndigt bekom­men, um nun meistens noch eine lange Wartezeit bis zur Zu­lassung zur Krankenkassenbehandlung durchmachen zu dürfen, auf der anderen Seite in großer Zahl die Kurpfuscher, die, ohne den Nachweis irgendwelcher Vor- und Ausbildiuig die Krankenbehandlung ausüben!!

Es ist klar, daß eine Tätigkeit, die im Gegensatz zu anderen ernsten, verantwortungsvollen Berufen tvie etwa den als Kraftivagenführer, Lokomotivführer, Musiklehrer, um nur diese wcuigen Beispiele auzuführeu, au keinerlei Voraussetzung ge­knüpft, an keinerlei Bedingung gebunden ist, für so manche Existenzen außerordentlich viel Verlockendes besitzt. So finden wir denn unter denLaienbehandlern", d. h. den Kurpfuschern vom ungelernten Arbeiter, vom Zimmermcmn und ehemaligen Fahrstuhlführer an Vertreter aller Stände und nicht wenige

Persönlichkeiten, die in anderen Bernsen gescheitert, auch nicht selten schon Mit dem Strafgesetz in schweren Konflikt gekom­men sind. 2beben Entgleisten bilden auch Phantasten, Halb­gebildete und Ganz-einseitig-Eingestellte das Heer der Kur­pfuscher. DiesHeer" zählt nach der letzten Retchsstatistik vom Jahre 1927 nicht weniger als 1176 Laienbehandler. Gezählt werden konnten dabei auch nur die, die den Bestimmungen ent­sprechend die Ausübung ihres Gewerbes bei Polizei und Kreis­arzt angemeldet hatten. Das tun aus wohlverständlichen Gründen viele überhaupt nicht, und ebenso tut es nicht die große, gleichfalls Krankenbehandlung ausübende Schar der Agenten und Vertreter von Firmen, die sich mit Herstellung und Vertrieb von Geheim- und Schwindelmitteln befassen. Ta weiter auch die sogenannte Fernbehandlung blüht, so ist die wirkliche Zahl der Kurpfuscher statistisch überhaupt nicht genau fcstzustellen. Kenner der Verhältnisse schätzen sie auf 40 001? bis 50 000, d. h. auf eine Zahl, die der der deutschen Aerzte gleich­kommt oder sie sogar noch übertrifft!

Nach ihrem beruflichen Wirken lassen sich 3 große Gruppen von Kurpfusck)ern unterscheiden: Solche, die schon ihre Be­zeichnung wieSchäfer",Pfarrer" und dergleichen ohne wei­teres erkennen lassen, daß es sich bei ihnen nicht um Aerzte handelt. Ihnen traut im allgemeinen das Volk und zwar Volk im Sinne von Mitgliedern aller Bevölkerungsschichten besondere Heilkräfte und Heilfähigkeiten zu, und so haben sie einen großen Zulauf gläubiger Seelen. Eine zweite Gruppe bilden die, die durch ihre Bezeichnung, etwa als Magnetopath, Biochemiker, Naturheilkundiger usw., den Anschein erwecken, als handele es sich bei ihnen um richtige Aerzte, die auf dem einen oder anderen Spezialgebiet besondere Erfahrung besitzen und hervorragende Erfolge buchen können. Schließlich gibt es noch die große Zahl derer, die sich mit erschwindelten, meist ausländischen Titeln als Doktor, Professor, Geheimrak und der­gleichen bezeichnen. >

Die einen behaupten, das Leiden der Hilfesuchenden, auch ohne daß sie sich entkleiden, ohne weiteres erkennen zu können, andere wollen durch einen Blick in die Augen die Krankheiten feststellen, andere tun dies allein aus den Nackenhaaren, wieder anderpendeln" die Krankheiten aus! Ter eine heilt mit gift­freien Kräutern, der andere mit magnetischen Eigenschaften, andere behandelnnaturgemäß" und verwenden nurnatür­liche Heilmittel". Für sämtliche Kurpuscher ist es charakteri­stisch, daß sie, was für die Aerzte durch Sitte und Standes- ordiiung ausgeschlossen ist, in umfangreichstem Maße Reklame treiben, in Zeitungen, Zeitschriften, Kalendern usw. aufdring­lich und marktschreierisch in alten Zeiten hießen die Kur­pfuscher ganz allgemeinMarktschreier"! auch außerhalb ihres Wohnorts annoncieren, eigene Broschüren herausgeben, Prospekte und Handzettel verteilen, daß sie sich ihre Kunst und ihr Können durch Dankschreiben angeblich Geheilter in phanta­stischer Zahl bescheinigen lassen, und daß sie versteckt oder offen die Aerzte, die sogenannte Schulmedizin und die staatliche Me- dizinverwalttlng bekämpfen und herunterreißen.

Es geht aber wahrlich auf die Dauer nicht weiter, daß jeder Hergelaufene auf die kranke Menschheit losgelassen wer­den darf, daß jeder Beliebige ohne lllachweis von Ausweis und Fähigkeiten den schwersten und verantwortungsvollsten Beruf, die Behandlung Kranker, ausüben darf. Wir leben doch in einem geordneten Staat und so hat auch der Staat die Pflicht, die Gesundheit seiner Bürger vor Ausbeutern und Schädlingen zu schützen. «

Handel» Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 5. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die ausländischen Notierungen waren in abgelaufener Woche niedriger, geben aber gegenüber altverzollter Ware immer noch keine Rechnung. Im all­gemeinen verkehrte der Getrtidemarkt in fester Haltung be schleppen­dem Geschäftsgang. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen 32 bis 34.50) am 28. April unv.), württ. Weizen 29.5030 (2929.50), Sommergerste 2123 (uno.), Roggen 1920 (unv.). Hafer 1718 (unv.), Wiesenheu 67 (unv.), Kleeheu 89 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 4-4.50 (unv.). Weizenmehl 46 5047 (46.25-46.75), Brot- mehl 34.50-35 (34.25-34.75), Kleie 8.50-9 (9.5010) Mark.

Neueste Nachrichten«

Friedrichshafen, 5. Mai. Die für morgen geplante Fahrt in die Schweiz ist infolge ungünstiger Witterungsoerhältnisse, die für morgen Regen melden, abgesagt worden. Da von Irland ein größeres Tief mit eventuellen Stürmen gemeldet ist, dürste die Fahrt erst in einigen Tagen ausgesllhrt werden.

Weißensels, 5. Mai. Frau Beyer aus Kötttchau ist gestern in der Iauchaer Flur mit durchschnittenem Hals ausgesunden worden. Als Täter kommt der Ehemann, Bergarbeiter Emil Beyer, in Frage, der seit dem 3. Mai unter Zurücklassung blutbefleckter Kleidungs­stücke flüchtig ist.

Leipzig, 5. Mai. Der Arbeiter Zahnke, der am Ostermontag bei den Unruhen auf dem Augustusplatz verletzt und ins Krankenhaus elngeltesert worden war, ist jetzt an den Folgen der Verletzungen gestorben.

Dresden, 5. Mai. Die bürgerlichen Parteien und die Altsazia- listen in Sachsen haben sich über die Bildung eines unpolitischen Be- amtenkabinetls geeinigt, das heute gebildet werden soll.

Berlin, 6. Mat. In der Ortschaft Zienau (Kreis Gardelegen) sind zwei Familien nach dem Genuß von Morcheln schwer erkrankt. Der fünfjährige Sohn des Etraßenwärters Schmidt ist bereits an den Folgen der Vergiftung gestorben. Frau Schmidt und ihr zwölfjähriger Sohn schweben noch in Lebensgefahr.

Berlin» 5. Mai. Der Reichsminister des Innern beabsichtigt, für Ende Mai, spätestens Anfang Juni, die Ausschüsse der Länderkonferenz zur Fortsetzung der Verhandlungen über die Retchsresorm einzube- rusen. Die nach zweijähriger Dauer alsdann abgeschlossenen Verhand­lungen über die Organisation und Zuständigkeit von Reich und Ländern geben die Grundlage für die endgültige wirklich organische Neugestaltung des Reichs, die nur vom gesamtdeutschen Gesichtspunkte aus erfolgen kann.

Berlin, 5. Mai. Die Untersuchung gegen den Regierungsrat beim Reichspatentamt, Dr. Lübben, tn dessen Besitz am Samstag ein Waffenarsenal von der politischen Polizei beschlagnahmt worden war, hat ein weiteres überraschendes Ergebnis zu Tage gefördert. Es hat sich herausgestellt, daß Dr.Lübbe, der Vorsitzender des deutschen Mocine- sportklubs war, sich in absehbarer Zeit unter der Beschuldigung mehr­facher Verstöße gegen den tz 175 St.G.B. zu verantworten haben wird. Die Anklage gegen Dr. Lübben ist bereits erhoben.

Berlin, 5. Mal. Kammergerichisrat Dr. Ernst Goidmann hat sich gestern abend in seiner Wohnung erschossen. Dr. Goldmann soll die Verzweiflungstat im Stadium schwerer Nervenzerrütlung begangen haben. Er war Mitglied der Prüfungskommission und galt, wie die Bossische Zeitung schreibt, weit über seine Kreise hinaus als einer der bcfähigsten und bewährtesten Berliner Richters

Kiel, 5. Mai. An Pord des auf der Gemania-Werft liegeoden SchiffneubauesBittcrfeld" sind umfangreiche mutwillige Zerstörungen in einzelnen Schiffsräumen entdeckt worden, die bereits in der Nacht zum Sonntag ausgesührt sein dürften. Für die Ergreifung der Täter ist eine Belohnung ausgesetzt.

Bremen, 5. Mai. Die im November 1928 vom Dampfer Berlin des Norddeutschen Lloyd ausgesührte Rettung einer Anzahl von Schiff­brüchigen des auf dem Atlantischen Ozean untcrgegangenen englischen Dampfers Vestris hat nunmehr seitens der englischen Regierung auch äußerlich ihre Anerkennung gefunden, indem sie dem Führer des Dampfers, Berlin, Kapitän Hermann von Thülen, durch Senaort Dr. Apelt heute im Lloydgcbäude ein Ehrengeschenk in Form eines silberne» Schreibzeuges in feierlicher Weise überreichen ließ.

Stralsund, 5. Mai. Im Spritschieberprozeß gegen Schulde und Genossen wurde heute nachmittag folgendes Urteil verkündet: Dir An-