>,e Neuenbürg.

Lrich Rest, 4. Kart c, 7. Engelt Blaich, . Erwin Wentsch, Matter Härer, 14. )ottschalk, 17. Wal- öilbereisen, 20. Er-

3. Margot Ars;, uia Haist, 7. Else app, 10. Johanna tzöiterle, 13. Luise Eiesel, Ui. Maria chnr.

erk.) Ein peinliches vom Samstag aus : sich vorübergehend : nützten noch »nbe- eits und suhren daun lffeur blieb zunächst Ilen über das Bor- ^ ! traf dann die ailer- >, das Auto sei mit aufgcfunden worden, oongctragen. von Stuttgart und :ite wird mitgetettt: inenministers Staats- ndheitsrats statt, in Versorgung von Groß- rgung angeschloffener waren Ministerialrat hen Instituts in- AusfUhrungen stellten rsgesundsrat hat »sn >rlen und Professors er Wasserversorgung Wasserversorgung an- Er spricht sich mit :n Oberflächenwaffers der Ausführung des lb. Er empfiehlt den cstellung einer zweiten zielung einer einhett- ünem möglichst hohen e nahezu einstimmig

irter Gastwirte.) 2» Pirtsverein e. V. am den Geschäftsbericht hervorzuheden, daß e sei. Die Umsätze chäften sei überhaupt der viele Wechsel in enz im Wirrsgewerbe > werden genehmig«, ft, müsse ein Kaffee l habe in Stuttgart ng einer Konzession Igeschäste und Kon- Etroße als die Wirte Flaschenbiergeschüste n wohl nach außen ngst in Schulden und a die wirtschaftlichen katastrophe entgegen, »erschafft werden, sei rissen zu belegen. Der Z0 für das Wirtsge-

ng eines Nlordes.) ann Philipp .Hals- :s 23 Jahwe alten lerlaler Alpen sich ifen ernwrdet aus- ben, daß der Sohn egen Totschlags an

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,eil er's nicht ver- ver,zeihen, datz sic bis zum gemeine»

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semenr Vater zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Während der Untersuchung des Falles hatte sich der am 30. Dezember 1901 in Wien geborene, arbeitslose Hilfsarbeiter und Ichmied Johann Schneider der Tat bezichtigt, später aber ftrn Geständnis widerrufen. In der Folge hat er sich erneut rar die Familie .Halsmann bzw. den Verteidiger des verurteil­en Philipp Halsmann gewendet mit dem Hinweis, in der Mordsache wichtige Angaben machen zu können. Zur Prü­fung der Richtigkeit der Angaben ist nun wichtig, festzustellen,

: ,vo Schneider sich in der Zeit vom 1. bis 15. .September 1928, insbesondere aber am 10. September 1928, aufgehalten hat. Schneider hat sich auch schon den Namen Johann. Stöhr, ge- oorcn 1. Dezember 1904 in Schwechat, beigelegt. Anhalts­punkte dafür, daß Schneider unter dem 9kamen Stöhr zur kritischen Zeit Württemberg bereist hat, sind vorhanden. Sach­dienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt iverden, werden an das Polizeipräsidium, Büchseustrasze 37, Zimmer 09, erbeten.

Reutlingen, 14. März. (Neubau der Allg. Ortskranken­kasse endgültig beschlossen.) In einer gestern abend stattge- habten gemeinschaftlichen Sitzung des Vorstands und des Ausschusses der Allg. Ortskrankenkasse Reutlingen wurde, wie derReutlinglr Generalanzeiger" hört, die Ausführung des längst geplanten Neubans eines modernen Verwattungsge- däudeS beschlossen. Ter von den Architekten Paul Ehmann- Reutlingen und Ernst Balser-Frankfurt a. Al. gefertigte Ent­wirrt ist angenommen worden. Derselbe rechnet mir einem Bauaufwand von 600 000 Mk. Alan rechnet mit einer Bau­zeit von einem Jahr, so daß im Frühjahr l93l der Neubau bezogen werden könnte. Die Finanzierung scheint gesichert zu sein, nachdem die Oberamtssparkasse ein Darlehen von 3.D000 Alk. bereirs zugcsagt hat.

Schwenningen a. N., 15. März. (Sladlvocstandswahl am 4. Mai.) Die Etadtoorstandswahl findet am Sonntag den 4. Mai ds. Is. und die dem Wahltag oorausgehende Bewerbervorstellung am 27. April (Sonntag nach Ostern) statt, letztere eventuell in zwei Parallelversammlungen. Die Bewerbersrist laust bis 13. April (Palm­sonntag), während das Ausschreiben selbst am 31. März und 2. April erfolgen soll. Die Termine wurden vom Gemeinderat einstimmig gut geheißen. Das Ausschreibcn imStaatsanzeiger" soll die Fassung erhallen, daß abgeschlossene Hochschulbildung der Bewerber erwünscht ist.

Schwenningen, 16. März. (Keine Schulräume für Iung-Kom- inunisten.) Die hiesigen Iung-Kommunisten haben bisher von der Gewerbeschule einen Raum für Lehrzwecke zur Verfügung gestellt bekommen. Inzwischen hat es zwischen Mitgliedern der kommu­nistischen Jugend und der Leitung der Gewerbeschule Auseinander­setzungen gegeben. Dem Gemeinderat wurde nun vom Kultmtniste- rtum ungeraten, wegen dieserkommunistischer Umtriebe" die Räume für die Iung-Kommunisten nicht mehr zur Persügung zu stellen. Der Derwaltungsausschuß des Gemeindecats hat diesem Antrag zugestimmt.

Sontheim OA. Ehingen, 15. März. (Die tapfere Ochsenjagd.) In eine nicht alltägliche Situation wurde der Gemelnderat versetz«. Man glaubte, ein Bürgerkrieg wäre ausgebrochen, mit Mistgabeln und Prügeln rückten die Einwohner aus, um einen wild gewordenen Ochsen einzufangen. Dieser war seinem Führer aus dem Transport nach Biberach ausgeciffen und rannte durch die sonst so ruhige Orts- straße. Trotz aller Muhe konnte der Ochse nicht festgehalten werden, bis ein tapferer sachkundiger Tierbändiger von Kirchbierltngen zu Hilfe kam. Dieser hing sich an den Schwanz des Tieres, diesmal flog er aber nicht wie seinerzeit über den Ortssee, sondern hielt sich solange am Schwänze sest, bis ein beherzter Mann den Ochsen am Stricke festhalten und sa dem Führer überoeben konnte.

Biberach, I I. März. (Fund von Goldstücken.) Ein über­raschender mid glückliüxr Fund gelang kürzlich einem Land­wirt von Hundersingen bei saurer Arbeit im Stockteil. Beim Aufgraden stieß er etwa handbreit unter der Oberfläche auf vier Goldfüchse aus längst vergangenen Zetten. Sie haben etwa die Größe von Zwanzigmarkstücken. Drei davon tragen die Jahreszahl 1539, ein Stück stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Der beglückte Finder hielt nnt seiner Freude nicht hinter dem Berg und so kam es schließlich, daß unbe- guenie Mitwisser erstanden. Der Grundstückseigentümer, Fürfft Thirrn und Taxis, har gesetzliä)en 'Anspruch auf die Hälfte des Wertes der gefundenen Sachen. Die Münzen, deren Ättcrtumswert sehr hoch ist, sind bereits für das Kunst- und Altertumsmuseum in Stuttgart gesicliert.

Ravensburg, 15. März. (Das Urteil im Mocdprozetz Wiede- mann.) Im Urlauer Mordprozeß wurde nach zweiwöchiger Verhand­lung am Samstag abend 6.40 Uhr das Urteil verkündet. Baumeister Alsons Wiedemann wurde wegen eines allein oder in Mittäterschaft begangenen Verbrechens des Mordes an seiner Frau zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebensdauer, ferner wesen der van ihm begangenen Blankowechselsälschungen zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon elf Monate durch die Unter­suchungshaft verbüßt find. Wiedemann, der sich kaltblütig und ruhig »erhielt, bezeichnet«: das Urteil als ein Fehlurteil. Die Begründung des Urteils nahm zwei Stunden in Anspruch. Darin wurde betont, daß als Täter unter allen Umständen Wtedemann in Betracht kommt und daß er die Tat begangen hat, um sich in den Besitz der Lebens­versicherungen zu setzen, die er in den letzten drei Jahren abgeschlossen Hai und wofür die Prämien allein 10000 Mark betrugen, zu deren Zahlung Wiedemann gar nicht imstande war, weil er vollständig bankerott ist. Wiedrmann hat durch die Wechsclfälschungen zwei Leute vollständig an den Bettelstab gebracht, nachdem sie ihm ver­trauensvoll Blankoakzepte gegeben hatten.

Friedrichshafen, 15. März. (Zeppelinsahrten 1930.) Die Ham- burg-Amecika-Linie hat folgendes Fahrtcnprogramm des Lustschiffes Graf Zeppelin" sür 1930 bekanntgegeben: Ini April werden Fahrten von 810 stündiger Dauer ins Alpengebiet, Oesterreich und der Schweiz stattfinden. Im Iuli/August wirdGras Zeppelin" zwei- bis dreitägige Nordlandsahrien bis zum Nordkap und der Eisgrenze nusführen. Für den Herbst sind wieder verschiedene Deutschland-und Cchweizersahrten geplant. Soweit möglich, wird in dieses Fahrten- bwgramm eine Anzahl von Landungsfahrten nach größeren Städten Deutschlands, der Schweiz und evtl. Oesterreichs etngeschoben. Ueber weitere geplante Fahrten schweben noch Verhandlungen, deren Ab­schluß obgewartet werden muß.

Baden.

Baden-Baden, 15. März. Nach langwierige» Verhandlun­gen im Kurausschuß und Finanzausschuß des Stadtrates siel Mftern in einer gemeinsamen Sitzung der beiden Kommissionen ui der Baden-Badener Thcatersrage die Entscheidung. Mit allen gegen 4 Stiinmen bei 2 Stimmenthaltungen wurde die Fortführung des eigenen. Theaters, das im Rechnungsjahr >929,M einen Zuschuß von 210 000 R.M. erfordert, als nicht mehr tragbar erklärt. Da noch vier Monate des Rechnungs- tthres in das neue Spielfatzr fallen, muß ein entsprechender Anteil (60 000 R.M.) in den Voranschlag eingesetzt werden, >vozu weitere -10 090 R.M. treten, so daß sich eine Gesamt- Rnnne von 1001)00 R.M. ergibt, die als künftiger Normal- hochftsatz anzufchen ist. Wenn ans den Reihen der unmittelbar Beteiligten Vorschläge kommen sollten, welche eine Aufreäst- erhältuug des Theaters zn diesen Voranschlagssätzen (100000 AichSmark) gewährleisten, wird bis 1. April 1931 das eigene Theater zn halten sein, andernfalls ist seine Aufgabe bis zum l- August 1930 nicht zu nrngcheu. Diese Entschließung wurde ?uch in Baden-Baden veranlaßt durch den Druck der wirt- "Arstlichen Verhältnisse.

. Konstanz, 15 . März. Das Schöffengericht hatte sich mit cnrem nicht alltäglichen Fall zu besauen. Im September des

vergangenen Jahres brannte es in Beuren bei Engen (Baden). Die Einwohner kümmerten sich jedoch wenig um das Löschen und auch dem Bürgermeister wie dem Bezirksrat machte der Brand wenig Sorge. Trotz bezirksamtlicher Vorschrift, die Motorspritze von Engen zu holen, wurde dies unterlassen. Das besorgte dann die Gendarmerie. Als aber die Löschmann­schaft rückte, wurde sie von der angesammelten Menge ver­lacht und verspottet; ja es wurden die Schläuche durchschnitten und dem Feuerwehrtom-mandanten, der zuin Verlassen des Brandplatzes ausforderte, wurde der Helm vom Kopf geschla­gen. Auch mit Zaunlatten ging man gegen ihn los. Einer Bespritzung mit Wasser antwortete die Alenge mit Werfen von Bierflaschen und Steinen, wobei der Fcuerwehrkomman- dant verletzt wurde. Der Anführer des Widerstandes war der Brandleider selbst, der sogar dazu aussorderte, den Komman­danten totzuschlagen und ins Feuer zu werfen. Das Gericht verurteilte den Rädelsführer und Gastwirt Muscheler zu 6 Monaten Gefängnis, 4 weitere Angeklagte zu 3 Monaten Gefängnis.

Vermischtes,

Hunderttausend Mark Steuergelder unterschlagen. Die

Berliner Polizei ist umfangreichen Betrügereien beim Finanz­amt Wilmersdorf-Nord in der Lietzenbürgerstraste auf die Spur gekommen. Nach den bisherigen buchtechnischen Prü­fungen hat dort ein Beamter etwa 100 OOO Mark einzuzahlen­der Steuergelder an sich gebracht und die Gelder für sich ver­braucht. Der Obersteuersekretär Heinrich, der in der genann­ten Dienststelle mit der Abschätzung von Steuerbeträgen be­schäftigt war, hatte sich im Laufe der letzten Jahre mit mehre­ren steuerzahlenden Bürgern seines Bezirks in Verbindung gesetzt und diese zwecks Festsetzung der Stcuerbeträge nach dem Finanzamt vorgeladen. Dabei lernte er die Leute kennen und suchte diese später zwecks Rücksprache in ihren Wohnungen auf. Er forderte dann zu gleicher Zeit die Aushändigung der fälligen Steuer, nahm diese Beträge an sich und stellte den Leuten eine mit dem Amtssiegel des Finanzamts versehene Quittung über den geleisteten Steuerbetrag aus. Erst nachdem in mehreren Fällen die schon an Heinrich gezahlte Steuer- snmme von Finanzamt bei den Zahlungspflichtigen reklamiert und die Awangseintreibnng der Steuerbeträge angedroht wurde, kamen die Veruntreuungen Heinrichs ans Tageslicht. Wie verlautet, müssen die gezahlten Steuergelder, die Heinrich ans diese Weise einkassiert hatte, nocheinmal an das Finanzamt gezahlt werden, so Laß die eigentlich Geschädigten über 100 Wilmersdorfer Geschäftsleute und Privatpersonen das Nachsehen haben.

Mißhandlungen in einem Berliner Fürsorgeheim. Wie

dasBerliner Tageblatt" aus .Hannover meldet, hat sich in dem der Stadt Berlin gehörigen Fürsorgeheim -sckzeuen bei Eelle, in dem vor einiger Zeit der Zöglinge Ledebur infolge der dort erhaltenen Verletzungen gestorben ist, ein Fall unglaub- ltcher Mißhandlung ereignet. Der Zögling Adolf Hosfmann, der aus der Anstalt entwichen war, wurde nach seiner Wieder­einbringring von anderen Zöglingen so geschlagen, daß die Haut auf seinem Gesäß platzte. In die Wunden streute man ihm dann Salz und begoß ihn ruft Wasser. Wie das Blatt iveiter mitteilt, ist Hoffmamr aus Anordnung des Fürsorge­amtes nach Berlin abgereist. Der verantwortliche Anstalts­leiter Straube tritt einen Urlaub an. Die staatsanwaltschaft- lichen Erhebungen über den Tod des Ledebur sind noch im Gange. In der zur Beantwortung gelangenden Interpellation im Landtag über die Vorgänge in Sckzeunen wird zweifellos auch der Fall Hosfmann zur Sprache kommen. Das genannte Blatt fordert, daß nicht nur die unmitctlbar Verantwortliclxm für die Mißhandlungen, sondern auch die Vorgesetzten Stellen, die offenbar über den Geist dieser Anstalt völlig nninformiert gewesen seien, zur Berantwortung gezogen werden.

Unter der Lawine. In der Nähe von Arosa ereignete sich am Donnerstag nachmittag ein schweres Lawinenunglück, dem

2 Berliner zuin Opfer sielen. Trotzdem überall Warnungen vor der Lawinengefahr plakatiert sind, bestiegen 3 Berliner das 2870 Meter hohe Pcrrpaner Rothorn mit Schiern. Bei der Abfahrt löste sich oberhalb der Fahrer eine Lawine, die alle

3 Touristen begrub. Eine andere Gruppe aus Bayern, die den Unfall beobachtet hatte, eilte zu Hilfe und konnte einen der Verschütteten befreien. Eine herbeigeholte Rettungsexpedition aus Arosa konnte einen der Verunglückten nur tot bergen. Dann mußten die weiteren Arbeiten wegen der Dunkelheit auf Freitag früh verschoben Werdern

Nngliicksfölle im Zirkus. Während der Vorstellung des Zirkus Gleich in Rom ereigneten sich nacheinander 2 schwere Unglücksfälle. Bei einem Sprung vom Trapez stürzte zunächst der 28jährige Wiener Ausdruck aus 15 Nietern Höhe mitten in die Manege ab und mußte schwer verletzt ins Krankenhaus geschafft werden. Kanin hatte sich das Publikuni von seinem Entsetzen erholt und die Vorstellung ihren Fortgang genom­men. als der 17jährige Düsseldorfer Hoppelkan, der sich als lebendes Geschoß von einer Kanone in den Raum schleudern ließ, aus 20 Metern Höhe statt in das Fanguetz aus den Boden stürzte und eine Gehirnerschütterung und Armbrnckw erlitt.

Renette Nachrichten

Stuttgart, 15. Mörz. Bei verschiedenen Amtsaerlchten des Landes schweben Prozesse gegen Arbeiter, Bauern und Weingartner wegen verbotswidrigen Anbaues von Hybridenreben. In vielen Gemeinden sind polizeiliche Anordnungen betreffs Vernichtung von solchen Reb- anlagen ergangen. Nun hat kürzlich der Finanzausschuß des Land» tags einen Beschluß gefaßt, der dahin geht, daß die bisher gepflanzten Anlagen belassen werden sollen. Das Plenum des Landtags dürfte diesen Beschluß in den nächsten Tagen bestätigen. Der sozialdemo­kratische Abgeordnete Ulrich-tzeilbronn hat dazu nun im Landtag folgenden Antrag eingebracht: Der Landtag malle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen, die ergangenen Anordnungen betreffs Vernichtung der seit 1927 verbotswidrig angebauten Hybridenreben zurückzuziehen und die Hierwegen gegen Grundstückseigentümer ein- geleiteten Strafverfahren einzustellen.

Frankfurt a. M.. 16. März. Der seit Anfang Februar ds. Is. vermißte Direktor des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches in Frankfurt a. M., Professor Dr. Friedrich Drexel. wurde heute nach­mittag bei flächst aus dem Main geländet. Anzeichen, daß ein Verbrechen vorlieat, wurden an der Leiche nicht wabrgenommen.

Berlin, 16. Mürz. Im Reichstag fand in Anwesenheit des Reichspräsidenten eine eindrucksvolle Gedenkfeier für die im Kriege Gefallenen statt.

Berlin, 16. März. Graf Westarp zieht in derKreuzzeitung" einen Trennungsstrich von Hugenberg, indem er Hindcnburgs unaus­löschliche Verdienste hervorhebt und seine Unterschrift unter den Neuen Plan verständlich findet.

Berlin, 16. März. Reichspräsident von Hindenburg hat für morgen vormittag die entscheidende Konferenz angesetzt, in der die Frage der Versassungsmäßiakeit des Poienabkommcns noch einmal erörtert werden soll. Die Gutachten werden dem Reichspräsidenten ausführlich dargelegt werden. An der Besprechung nehmen der Reichs- Kanzler, der Reichsjustizminister, der Reichsinnenminitter mit den Staatssekretären und Fachreferentcn teil.

Hamburg, 16. März. In Bargteheide wurde in der ver­gangenen Nacht ein überaus dreister Raubüberfall ausgeführt. Als der Wirt Sch. sein Lokal gegen ein Uhr nachts abgeschlossen hatte

und noch mit seinem Schwager im Schankraum verweilte, wurde eine Scheibe des Lokals von außen her eingeworsen. Beim Oeffne» der Haustür drangen fünf Männer mit Schußwaffen und Messer» in das Lokal ein und warfen sich sofort auf den Wirt und seine« Schwager. Der Wirt erhielt einen Lungenschuß, der Schwager Messerstiche. Nachdem die Täter das Lokal demoliert hatten, stähle« sie einige Flaschen Getränke und aus der Kasse 80 Mark. Daraus fuhren sie mit einem Auto in der Richtung nach Hamburg davon. Die Polizei fing den Kraftwagen in Wandsbcck ab und nahm die Insassen fest. Zwei Schußwaffen und die entwendeten Getränke wurden im Auto vorgefunden. Der Krastwagensührer wurde nach seiner Vernehmung entlassen, da er von dem Vorhaben der fünf Räuber keine Ahnung hatte. Die Täter sind geständig.

Reval, 16. März. Hier wurde eine kommunistische Verschwörung entdeckt. 20 Personen wurden verhaftet.

Budapest, 16. März. In Szalanta bei Fünskirchen wurde« vor etwa zwei Wochen die Postmeisterin Helene Bodenlos und ihre Schwester ermordet und aus der Psstkasse 1700 Pengö geraubt. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß der Mörder der Gendarmerie- .vachtmeister von Szalanta, Stephan Ambrus, ist. Dieser hat die Tat eingestanden und dem Untersuchungsrichter von den geraubte» 1700 Pengö 1400 übergeben.

Paris» 16. März. Nach einer Meldung aus Agen dauert das Steigen der Garonne ununterbrochen an. Der Wasserstand nimmt stündlich um 5 Zentimeter zu. Der Höchststand dürste Sonntag mit einem Wasserspiegel von 7,85 Metern erwartet werden. Die über de» Tarn führende 200 Meter lange Etsenbahnbrücke von Bordeaux nach Sete wurde von der Strömung zum Teil fortgeriffcn. Sechs Monate würden nach fachmännischem Urteil nötig sein, um sie wieder in Stand zu setzen. In der Provinz Obere Pyrenäen sind durch Dammeinbrüche die Eisenbahnlinien an verschiedenen Stellen unterbrochen. Die Flüsse Gaoe und Ourse sind in ihr Bett zurückgetreten.

Saragossa, 16. März. Der Ebro ist sieben Meter gestiegen. Sein Tal ist sieben Km. überschwemmt. Hunderte von Häusern sollen ein- gestürzt, 1500 Familien obdachlos sein.

London, 16. März. Die Sonntagspreffe spricht im Zusammen­hang mit den Besprechungen in Lhequers von einemkritischen Tag". Observer ist der Ansicht, daß von der heutigen Besprechung sie Frage abhängt, ob die Flottenkonserenz sortdauern kann oder nicht. Dem Blatt zufolge war die Konferenz gestern abend vollkommen festge- sahren. Der einzige Ausweg habe bei Tardteu gelegen.

Reichskanzler Müller über die Auswirkungen des Aoungplans

Stuttgart, 15. März. Reichskanzler Hermann Müller, der henke hier eingekroften ist, um an einer sozialistischen Kundgebung über Len Kapp-Putsch teilzunehmen, hat sich einem Redakteur derSchwäbischen Tagwacht" gegenüber über die wahrscheinlickien Auswirkungen des choungplanes geäußert. Aus die Frage, welche unmittelbaren Folgen die Annahure des Noungplanes haben könne, antwortete der Kanzler: Bevor der choungplaii tatsächlich rechtswirksam wird, mutz die In­kraftsetzung der aus ihm ruhenden Gesetze auch in 'Belgien, England, Frankreich und Italien erfolgt sein. Es ist anzu- nehmen, daß die Beschlußfassung über die betreffenden Gesetze in den Parlamenten dieser Staaten bald erfolgen wird. Die Durchführung des Noungplanes ist nur möglich, wenn die Zusammenarbeit der beteiligten Staaten im Sinne und Geiste dieses Planes erfolgen wird. Nach der Ratifizierung der Uounggesetze in den genannten Staaten wird auch die Bank für internationale Zahlungen, die ihren Sitz in Basel haben soll, errichtet werden. Auf die weitere Frage, welche wirt­schaftlichen Folgen eintreten würden, erwiderte Reichskanzler Müller: Nach den Haager Abmachungen wird die Repara-- tionsanleihe nach Inkrafttreten des Nonngplanes aufgegeben iverden. Im Zusammenhang damit soll eine deutsche Anleihe der Post und Eisenbahn zur Ausgabe gelangen. Diese und die Krcugcr-Anleihe, deren Wirksamkeit ebenfalls an die An­nahme des Nvungplanes gebunden ist, werden Kapital nach Deutschland bringen, was zur Ankurbelung des darnieder- liegcndeu deutschen Wirtsclxrstslebens beitragen wird. Es ist ferner zu erwarten, daß nach Inkrafttreten der Nounggesetzc und des gleichzeitig abgeschlossenen deutsch-amerikanischen Scbuldenaükommens Kapital in größerein Maße der deutschen Wirtschaft zusließen wird. Ick) hoffe, daß es dadurch gelingen wird, einen großen Teil der Arbeitslosen in das produktive Wirtschaftsleben zurückzufnhren. Auf die weitere Frage, ob durch die Zufuhr ausländischen Kapitals der deutschen Wirt­schaft ans die Dauer geholfen werde, sagte der Kanzler: Wir müssen uns klar darüber sein, daß der deutschen Wirtschaft mit der ausländischen Kapitalzufuhr allein auf die Dauer nicht geholfen werden kann, sondern, daß die Kapitalbildung im eigenen Lande ausschlaggebend sür die Gesundung der deut­schen Wirtschaft sein wird. Wenn Las Vertrauen zu einer ruhigen und mäßigen Entwicklung erst wieder da ist, so wird die Kapitalbildung im eigenen Lande gefördert werden nnd ausgewandertes deutsches Kapital znrückftihreu.

Das französische Militärkommando verlangt Zerstörung des Flughafens Lachen-Speyerdorf in der Pfalz.

Ncunchen, 15. März. Wie dem Bayerischen Luftsahrtver- cist lwn seiner Gaugruppc Pfalz mitgeteilt wird, hat das fran­zösische Oberkommando angcordnet, daß durch deutsche Hand bis zum 15. April sämtliche Anlagen des Flughafens Lachen- Speherdors zu vernichten sind- Es handelt sich hier um eine alte Anlage, die während des Krieges erweitert worden ist und geradezu über ein ideales Fluggeländc von 1000 Nieter Breite irnd 1500 Bieter Länge verfügt. Der Platz enthält neben einein großen Gebäude einen geräumigen Flughafen von 20 großen Flugzeughallen und zahlreichen anderen Baulichkeiten ans Stein. Sie sollen sämtlich der Zerstörung anheimsallen, und es sollen- sogar die 3 Meter in den Boden versenkten Drainage- Röhren heransgerissen werden. Man wird angesichts einer derartigen diktatorischen Anordnung in die Zeit unmittelbar nach dein Krieg zurückversetzt, in der so viele Anlagen und Werte vernichtet werden mußten, vermag aber nicht zu ver­stehen, daß jetzt trotz der Verträge und Verhandlungen von Locarno, Gens und London und angesichts des Verständigungs- Willens, den Deutschland erst wieder in den letzten Tagen nach schweren. inneren Kämpfen durch die Unterzeichnung der Uounggesetze bewiesen hat, ein- derartiges ungeheuerliches An­sinnen von französischer Seite erlassen werden kann, dem dies­mal Anlagen zum Opfer fallen sollen, die als Verbindungs­glied friedlichen deutsch-iranzösisck>en Luftverkehrs größte Be­deutung haben. Es darf wohl angenommen werden, daß das Reich und Bayern sich dem beabsichtigten Zersrörungswerk bei den amtlichen französischen Stellen mit allem 9iacbdruck wider­setzen werden.

Die Mahnung der Toten von Langcmark.

Berlin, 15. März. Namen des Verbandes akademischer Studenten- und Jugendvereinigungeu hatte unlängst der Kyff- hänserverband deutscher Stndeitteu an den Reichspräsidenten ein Schreiben gerichtet, in dem diese Jugendorganisationen nmnens der Toten von Langemark an den Reichspräsidenten die Bitte richteten, dem Aoungplan und dem Polenvertrag die Unterschrift zu verweigern. Aus dieses Schreiben hat der Reichspräsident nunmehr die folgende Antwort erteilt:Sehr geehrte Herren! Bon Ihrem zugleich im Namen anderer studentischer »nd Jugendverbände an mich gerichteten Schrei­be» vom 18 . Februar ds. Is. habe ich mit Interesse Kenntnis genommen. Ich hoffe, daß die inzwischen von der Reichs-