Das war Gattes Finger!" («gen alle, nachdem sie ihn begraben

Einsam liegt der Tote, dessen Namen kein Kreuz, keine Inschrift, keine Jahreszahl der Siachwelt verkündet oder auch nur leise andeutet. Die hohen Föhren der anstoßenden Maas­berge sind seine einzigen Genossen, die ernst, wie vorwurfsvoll auf den stillen Schläfer niederschauen.

Württemoerg

Stuttgart, 29. Dez. (Ausschluß aus dem Lederarbeiter­verband.) Der Zentralvorstand des Deutscheil Lederarbeiter­verbands in Berlin hat die Kommunisten Alb. Fischer-Metzin­gen, Schneider-Eßlingen und Diehler-Heilbronn wegen ver- bandsschädigenden Verhaltens aus dem Lederarbeiterverband ausgeschlossen. Albert Fischer ist konnnunistischer Landtags- abgeordneter.

Stuttgart, 30. Dez. (Auf der Flucht verhaftet.) Der Kas­sier des Ravensburger Arbeitsamts, Kirsinger, der am Heiligen Abeird nrit 16 000 Mark Arbeitslüsenunterstützungsgelder flüch­tig gegangen war, ist am letzten Samstag in Lissabon verhaftet worden, als er im Begriff war, die Ausreise nach Brasilien anzutreten. Wie wir hören, konnten ihm bei seiner Verhaf­tung in Lissabon von den unterschlagenen 18000 Mark ins­gesamt 16100 Mark wieder abgenommen werden, so daß nur ein Schaden von 1400 Mark entstanden ist.

Heilbronn, 30. Dez. (Gesunde Zahne.) Einen beneidens­werten Lebensmut legte dieser Tage eine fast 90jährige Frau an den Tag. Sitzt sie mit noch anderen Leidtragenden im Wartezimmer des Zahnarzts und erzählt:Jo, jo. Jetzt bin i 89 und muß meine Hintere Zähn plombiere lau. I ka halt nema so beißa wie früher." Lächelt verschmitzt und zeigt zwei Reihen gesunder Zähne.

Göppingen, 30- Dez. (Vom Auto überfahren und getötet.) Am Samstag abend geriet der 57 Jahre alte Friedrich Bauer von Ebersbach, Vater mehrer Kinder, unter ein Stuttgarter Personenauto und wurde so schwer verletzt, daß er nachts 1 Uhr im Göppinger Krankenhaus, wohin ihn der Führer des Stutt­garter Autos verbrachte, starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Der Verunglückte ging auf dem Gegiveg von Uhingen nach Ebersbach und trat aus nicht bekannten Gründen in dem Augenblick auf die Straße herunter, als das von Uhingen konnnende Auto einen von Ebersbach kommenden Lastwagen überholen wollte, so daß das Unglück unvermeidlich war.

Biberach, 30- Dez. (Eine soziale Tat.) Die Firma Gustav Gerster, Posamentenfabrik, hat allen denen Angestellten und Arbeitern, die ihre Spareinlage bei dem letzten Bankkrach der Firma Graner u. Co. verloren haben, als Weihnachtsgeschenk je die verlorene Summe ausbezahlt.

Friedrichshafen, 30. Dez. (Lins Ausland verkauft.) Der

für die Geschichte der Lustschiffahrt und des Luftschiffbaues bedeutungsvolle Brief des Grafen Zeppelin aus dem Jahre 1904, also aus der Zeit, in der ihm des Reiches Unterstützung noch ziemlich versagt blieb, ging auf der AutograpHen-Auktion bei Stargard für 160 Mark in ausländischen Besitz über.

Vermischtes.

Schreckenstat einer Geisteskranken. Am Sonntag früh wurde die Berliner Feuerwehr nach der Alexanderstraße Ai alarmiert. Dort hatte eine Frau, anscheinend in geistiger Umnachtung, ihre Wohnung in Brand gesetzt, worauf sie sich ins vierte Stockwerk des Hauses begab und aus dem Fenster sprang. In schwerverletztem Zustand wurde die Frau nach dem Krankenhaus geschafft, wo sie inzwischen gestorben ist. Die Flammen konnten von der Feuerwehr bald gelöscht werden.

Auf Amundsens Spuren. Die geologische Gruppe der Byrd-Expedition hat am Fuße des Axel-Heiberg-Gletschers das Zkachrichtendepot gefunden, das Amundsen vor seiner Rückkehr vom Pol vor 18 Jahren errichtet hat. In dem Funkbericht an Byrd meldet Dr. Gould, daß unter einem Felsenhaufen eine 20-Liter-Kanne Kerosin, 2 Schachteln Streichhölzer und eine Zinnbüchse mit einer Botschaft Amundsens, datiert vom 6. Januar 1912, entdeckt wurde. Die Botschaft gibt eine kurze Beschreibung der letzten Strecke der Expedition und enthält die Erklärung, daß der Forscher vom 14. bis 16. Dezember am Südpol geweilt hat. Gould machte eine Abschrift des Berichts, fügte einen eigenen hinzu und verschloß das Depot in der gleichen Weise, wie es aufgefunden worden war.

Neujahrs-Vision.

Wir hatten zusammen in lustiger Nacht Das alte Jahr eben zu Grahe gebracht.

Da pocht es ans Tor. Wer bist Du, Geselle?

Nur immer herein! Alsbald war zur Stelle Ein munterer Knabe, kein Weihnachtsengel,

Sondern ein frecher und lustiger Bengel,

Eine Type modernerverwahrloster Jugend"

Schien rüdig zu sein, ohne Ehrfurcht und Tugend".

Gleich schrie er:Schaut an mich nur fleißig.

Mein Name ist Neujahr neunzehnhundert und dreißig Heut' will ich zu Eurer Aller Ergötzen Euch 'mal in Zukunstsstimmung versetzen."

Dann baut er 'neu Apparat auf mit Bildern,

Die des Jahres Lauf schon im Voraus schildern.

Was alles würde in Zukunft geschehen, das konnte man schon in der Gegenwart sehen.

DerZukunftsseher" ahnt alles voraus Und trägt es mit Radio von Haus zu Haus.

Von alledem, was man dort sehen hat können.

Will ich hier nur das Wichtigste nennen:

An erster Stelle sah mau da Den Mister Uoung aus Amerika,

Der trug rechts und links einen große» Sack,

Wohl über die Schultern Huckepack.

Und in den beiden großen Säcken Sah man wunderschöne Sächelchen stecken.

Ich will's Euch verraten, in beiden diesen Säcken waren lauter gute Devisen,

Die der Mister Aoung in Deutschland gesammelt.

Wohl eingepackt und sicher verrammelt

Wurden sie ohne Zaudern und Zügen

Zur Internationalen Bank nach Basel getragen.

Ein zweites aber viel schöneres Bild Wurde uns im Zukunftsseher enthüllt:

Befreit von Besatzung ganz Rheinland und Pfalz Und frei das Saarland ebenfalls!

' Verschwunden die Rheinlands-Kommission,

Vorüber der Kriegsgerichte Drohen,

Und alles jubelt: Juchheissa juchhei!

Die Zeit der Bedrückung ist endlich vorbei.

Deutschland auf eigenen Füßen steht.

Hat wieder seine volle Souveränität!

Ein drittes Bild Zeichen und Wunder g es che Herr Ließ unser Volk uns einig sehen.

Verschwunden waren alle Sekten und Parteien,

Die Deutschland zermürben, zerreißen, entzweien. Katholische und evangelische Christen Gingen Arm in Arm mit den Kommunisten.

Die S.P.D. und Deutschnationale,

Sie waren einig mit einemale.

Zentrum und Deutsche Volkspartei Verschmolzen zusammen zu einem Brei.

Warum? Weil allen das Vaterland lieber dem Parteiinteresse stand.

Zu schön war das Ganze also daß man's könnt glauben Und um uns noch jede Begeisterung zu rauben Schrie laut der Bengel mit Spott und mit Hohn: Meine Herrschaften! Das war alles nur Jllussion!" Worauf seinen Kram zusammen er raffte Und ging, bevor nran mit Zwang ihn fortschaffte.

Wir aber, noch seinen Spott im Ohr,

Nahmen uns alle zusammen vor:

Fort mit der Parteien Keifen und Sck-eltcn Für uns soll nur noch das Vaterland gelten!

So seh'n wir der Zukunft entgegen getrost.

Auf Deutschlands Wohl darum: Allerseits Prost!

Waldreunach, 30. Dezember 1930.

vanksLssunss.

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme, die wir bei dem Heimgang unserer lieben Gattin und Mutter in so reichem Maße erfahren dursten, sprechen wir unseren aufrichtigen Dank aus.

3m Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Friede. Moschütz.

Dl e u e n b üft §.

FI!en unseren lieben Qästen, Dlacstbarn unci gekannten wünschen wir ein

Ai. Jäkels un«i krsu.

Fm Dleujabrstag, abenäs 8 Okr,

ibeiiunA Kapellmeister F. ftlerro§.)

DIeuenbürZ.

Fllen unseren westen Oästen, DIackbarn unä gekannten ein

Miss Disues Zaim!

kVVüris» Tsßlüll, Mitwe,

Oaststsus rumiiirsck".

8 i r k e n t e ! cl.

lAeinen ssbr verehrten Oästen ein sterbliches

kiüll. XSlirlLI', kattse Mariä.

MM st MW.

Entfernung von Hühnerauge«, Horn­haut und eiugewachsene« Nägel«.

Behandlung in und außer dem Hause.

Maria Benjamin, Pforzheim, Westl 12 . Tel 1609

kleiner werten Kundschaft rum Jahreswechsel wünsche

ein AlücI(Iic1ie8 ^leue8

k. ViNkelnr XeUenkerger.

IVir wünschen unseren verekrl. iVlit§Iieäern ,

Slüeklieks k-skrl

im bleuen Zakr!

Die Vorstsnckscbatt.

Unserer werten Kundschaft, kreunclen unci Bekannten stie

Kesten OlüclL^vünscke 2 um Jakreswecksel !

Dittus,

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Meiner werten Kundschaft, Verwandten, Freunden und Bekannten die

besten Glückwünsche

zum Jahreswechsel!

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