rtwa 500 Meter außerhalb Psullin- ns Schleudern. Der Wagen fuhr den Acker und stieß beim Wenden Haufen und zwar mit ziemlicher nästig durcheinandergeschüttelt und ädigungen, daß er nicht mehr fahr- ^ t dem Schrecken davon: einige er- - ieistesgegenwart des Chauffeurs ist i o glimpflich abgelaufen ist.

Dez. (Ueberfall.) In der Nacht !

S jährige Landwirt Friedrich Wahl ! >er Täter, ein Briefträger, hat sein 1 Kopf geschlagen und lebensgefähr- Sanitätsauto wurde der Verletzte ;

, 25. Dez. (Verbrüht.) Ein recht ' lie Karl Hartmann von hier durch n Tod ihres 2 Jahre alten Söhn» id machte sich in der vergangenen l zog von diesem einen Tops mit , Kindes wurde furchtbar verbrüht, s Kindes gleich von Anfang an aus- s , Tagen ist das Kind gestorben, s rhaftung eines Schwerverbrechers.) i ,n sieben württ. Strafverfolgungs- ! s gesuchte Schwerverbrecher Oskar s hier fcstgenommen, der sein un- s hier weitertreiben wollte. Pfister igeliefert und sieht seiner Bestrafung

en, 25. Dez. (Seltenes Jubiläum) hre, daß der 77jährige Joses Stehle ^

. In Anerkennung der Verdienste,

In der Gemeinde sich erworben ! zum Ehrenbürger der Gemeinde j

Dez. (Jugendliche Lebensretterin.) j sprach der Oberamtsvorstand der - r. Tochter des Metaiijchleisers Karl l er ansehnlichen Geldspende für die > Kindes, das in den Fabrikkanal ! >es wackeren Mädchens ertrunken !

r, 24. Dez. (Billiges Fleisch.) Ein elbst Schlachtungen seines Viehes ^ einend nicht schlecht abschnitt, gab : er wieder einen fetten Ochsen ge- > 1 Mark abglbt. Die Metzger- ch die Ortsschelle bekannt machen, Heisch nur noch 80 Pfennig das

;en.

isührige Arbeiter Gruhler von i staria Tann mit tiefen Schnitt­wurde, hat sofort nach seiner . aus einen neuen Selbstmoro- j ! Pulsadern gemacht und sich ^ : dies sein dritter Selbstmord- :

im Albtal.

Ke bestialische Mordtat an dem ^ in Marxzell werden noch nähere : wntag nachmittag wurde ein ; genommen, der aber bestreitet, : lat in Frage zu kommen. Der - Nähe der Forellenzuchtanstalt. : ier dem Wassergraben, wo die ' gl. Hier lag auch das blank- rordeten mit einem Hirschhorn­int der große kräftige Mann ' griffen zu haben, verteidigen t mehr, denn es wurden in der ! lhr abends Schüsse gehört, die z md ihn kampsunfähig geinacht j Racheaktes ergibt sich aus den j und selbst ins Auge, in den - Körpers. Man nimmt an, daß : tt, da Leute, die um Liese Zeit :

erlsldsus Mr kskvrm- vrtd. kllü-öeirlöiävrlg.

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arrtllck empkoblen.

ir-Ldlelluiig wr llkursMvIlk kukvUegv Wssssge).

mair den feurigenTiroler ies ihn ein Frösteln. Scheu rau. Wie auf Verabredung lugen, die den ganzen Abend el und feucht. Da wußte er, Zen: an ein kleines eisernes Totenkirchls. Aber er wollte der Lebende nicht von dem der Konrad säße hier mir Blick wollte er ihm geben, coler Süßen sollte er haben, dir nit z'Herzen. wann i flixte Leben, mit dem i nit ißt habe: does hat mich sc

-ührung, die ihm wieder ein rr sedoch anders als vorhin i eines Toten, sondern von ihn liebkoste.

hm und streichelte ihm das gesehen, wie sie zu ihm ge- lückliche Gesicht über ihn ge- rchten Miene.Nun bin i c'n", sagte sie leis.Meinst' r tuat in seiner Seligkeit?" Luges zur Mutter hin:Und stecht i a Girlanden aus feines Transparent mit mei willkommen, liab's Schwester-

en sie nicht mehr, von Amelv wann's Amelp hcimkomnrt" iinftige Dinge besprach oder ßaar. na ivlat.i

die Straße auswärts gingen, dunkle Gestalte!: über die Straße jenseits in die Büsche verschwinden sahen. Die Täter muffen nach der Tat ihr Opfer den Abhang hinunter in den tiefen Graben geworfen haben. Dort entdeckte der Fischmeister Gteger und ein anderer Mann des Betriebs, die von der beunruhigten Frau Braun ausgesaudt worden waren, ihren Mann zu suchen, Montag früh 7 Uhr den Toten. Dieser lag mit ausgestreckteir Armen und Beinen, das Gesicht nach unten in dem seichten Wasser. Zunächst vermutete man nur einen Unfall, aber 2 Stellen unter der Schulter und an der Lende, wo der dicke Mantel Löcher und Blutflecken anfwies, ließen auf ein Verbrecheil schließen. Im Verdacht der Tat stehen Fisch­diebe, denen Braun sehr scharf nachgespürt hatte. Die sterb­lichen Ueberreste des aus so schreckliche Weise den Seinen Ent­rissenen wurden am Stesansfeiertag unter starker Beteiligung der Gegend zur irdischen Ruhe bestattet.

Ehrung für Staatspräsident Blos. Die Stadt Wertheim am Main hat in Anerkennung seiner Verdienste um das deutsche Vaterland eine Straße in dem im Taubertat gelegenen Stadtteil nach dem verstorbenen württembergischen Staats­präsidenten Wilhelm-Blos-Strahe benannt. Staatspräsident Blos ist bekanntlich in Wertheim zur Welt gekommen.

Mord? Bei einer Streife der Kemptener Gendarmerie wurde bei Hinznang im Walde unter einem Reisighaufen die Leiche des seit 1V Tagen vermißten 33 Jahre alten Landwärts und Fahrradmechanikers Josef Becherer aufgesunden. - Die Verletzungen lassen daraus schließen, daß Mord vorliegt.

Drei Knaben beim Rooeln vom Zug überfahren. In Fischen bei Oberstdorf wurden am Donnerstag nachmittag drei Knaben im Alter von 812 Jahren, die sich mit Rodeln ver­gnügten, von dem Lokalbahnzug SonthofenOberstdors über­fahren und schwer verletzt. Einer dürfte kaum mit dem Leben davonrommen. An der UnfaÜstelle befinden sich keine Schranken.

Wilddiebe im Revier von Dr. Robert Bosch. Durch Forst­beamte und Landjäger wurden in Pfronten-Steinach Haus­suchungen, vorgenommen, die zur Ermittlung von Wilddieben führten, die in den Waldungen des Stuttgarter Fabrikanten Dr. Robert Bosch gefrevelt haben. Zwei Burschen wurden ins Gefängnis nach Füssen gebracht. In einem Abort versteckt wurde eine Gemse aufgefunden.

Tragischer Todesfall. Aus Gram über die Tat ihres Sohnes, des Elektromonteurs Peter Kräutler, der bekanntlich die Näherin Berta Weinmann in München ermordete, ist die Stickerin Frida Kräutler nach einem Nervenzusammenbruch gestorben.

Großfeucr in Nastätten. Das Städtchen Nastätten bei Frankfurt a. M. wurde in der Nacht zum Montag von einer Feuersbrnnst heimgesucht, wie sie in der Geschichte Nastättens seit Jahrhunderten nicht mehr zu verzeichnen war. Am Sonn­tag abend entstand in der Scheune des Landwirts Mack Feuer, das sich rasend schnell verbreitete. Die angebauten Scheunen und Wohnhäuser gingen sofort in Flammen aus. Die Besitzer konnten nur mit Mühe das nackte Leben retten. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werdem Ein Doppelwohnhaus, .2 Einfamilienhäuser und 4 Scheunen sielen den Flammen zum Opfer. Fünf Familien sind obdachlos geworden.

Die Gattenmordangelegenheit Gutmann in Schwedt. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Gattenmordes, der dem Zahnarzt Dr. Gutmann aus Schwedt a. O. zur Last gelegt wird, sind jetzt zu einem gewissen Abschluß gelangt. Dabei wurden auch über den Tod von Gutmanns erster Frau Fest­stellungen gemacht, die viele Verdachtsmomente gegen den Zahnarzt ergeben. Die Leiche ist inzwisck>en exhumiert wor­den, das Gutachten der Aerzte steht noch aus. Gutmaim hatte behauptet, seine erste Frau sei Morphinistin gewesen, und müsse durch eigene Schuld an einer Ncberdosis Morphium ge­storben sein. An Einzelheiten will er sich nicht mehr erinnern können. Demgegenüber ist festgestellt, daß die erste Frau kaum einen Selbstmord geplant hat. Sie hatte damals für das be­vorstehende Fest bereits eine Gans gekauft und Kuchen ge­backen. Am Abend des 21. Dezember war das Ehepaar zu einem Vergnügen gegangen, von den: es um 1 Uhr heim­kehrte. Eine halbe Stunde später war die Frau tot. Gut­mann ries nun nicht den Hausarzt, der alle Familienmitglieder kannte, sondern einen fremden Arzt. Am Abend des kriti­schen Tages gegen 9 Uhr hatte Gutmann bei einem Apotheker in Schwedt eine größere Dosts Morphium abgehott, die mit Skopolamin gemischt war. Er behauptet zwar, daß diese Mi­schung aus eine Fahrlässigkeit des Apothekers zurückzuführen sei, doch wird das von dem Apotheker energisch bestritten. In jener Zeit hatte Gutmann Verhandlungen angeknüpft, um eine Ehe mit einer anderen Frau anzubahnen, die über 50 MO Dollar verfügte.

Die Beisetzung Joachim Von Schröders. Die Beisetzung des in der vorigen Woche unweit von Neuruppin tödlich ver­unglückten Fliegers Joachim von Schröder wurde durch eine Trauerfeier in der Gnadenkirche in Berlin eingeleitet. Vor dem Altar war der Sarg aufgebahrt, bedeckt mit 'der Flagge der Lufthansa und der alten. Kriegsflagge, darauf Helm und Degen des Verstorbenen und das Ordenskissen mit seinen Auszeichnungen. Zu beiden Seiten hielten Flieger und Stahl­helmleute die Ehrenwacht. Neben dem Altar standen die Fahnen der Kriegervereine und des Stahlhelms. Seitlich war der Boden mit einer ungeheuren Fülle von Kränzen bedeckt. Eine überaus zahlreiche Trauergemeinde hatte sich im Gottes­hause versammelt. Der Vater des Verstorbenen, Admiral van Schröder trug Admiralsnntform mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens. Unter den Trauernden sah man Ver­treter der Regierung, so vom Reichsverkehrsministerinm Mi­nisterialdirigent Brandenburg und Oberregierungsrat Fisch. Die Reichsmarine war durch ihren Chef. Admiral Raeder, die Reichswehr durch Generalleutnant Haffe anstelle von Ge­neral Heye vertreten. Außerdem sah man zahlreiche aktive und auch verabschiedete Offiziere und viele Flieger, vor allem Flieger aus der Anfangszeit vor dem Kriege. Nach der Trauerfeter, in der Hosprediger O. Doering ein Bild des lebensfrohen früheren Offiziers und späteren Fliegers der Lufthansa gab und ihn selbst als ein leuchtendes Vorbild pries, bewegte sich der Zug nach dem nahegelegenen Jnva- lidenfriedhof. wo der Sarg durch ein Spalier von Stahl- helmlenten getragen und am offenen Grabe von einer Reichs­wehrkapelle empfangen wurde. Hier hielt noch Ministerialdiri­gent Brandenburg namens des Reiches und der deutschen Fliegerei eine Ansprache mit einer Würdigung des Ver­storbenen.

Raubübersälle. Die Girokasse in Neu-Kölln war am Diens­tag vormittag der Schauplatz eines Raubübersalls. In dem überfüllten Kassenraum näherte sich ein junger Mann der Tochter eines Neu-Köllner Fabrikanten, die gerade 600 Mark abgeholt und in ihre Handtasche gesteckt hatte, streute ihr Pfef­fer in die Augen und entriß ihr. als sie bei dem brennenden Schmerz mit beiden Händen an ihre Augen griff, die Hand­tasche. Ehe sie wußte, wie ihr geschah, war der Täter entflohen. Um seine Verfolgung zu verhindern, hatte dieser, der anschei­nend den kühnen Ueberfall sorgfältig vorbereitet hatte, die

Drehtüre mit einem Keil festgeklemmt, so daß aus ihr niemand ins Freie gelangen konnte. Als die Beamten der Kaffe durch ein Fenster aus die Straße hinauseilten, war der Verbrecher bereits in dem Menschengewimmel entschwunden. Die junge Dame, die das Opfer des dreisten Anschlags geworden war, mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Auch die Kriminal­polizei, die sofort die Verfolgung aufnahme, hat noch keine Spur finden können.

Verkehrsstörung durch Schneeverwehungen. Die heftigen Schneestürme der letzten Tage haben im östlichen Erzgebirge schwere Verkehrsstörungen verursacht. Mehrere Krastverkehrs- linien mußten eingestellt oder eingeschränkt werden, darunter die wichtigen Linien nach Zinnwald-Teplitz und Olbernhau. Bei Altenberg blieben ein Autobus und ein Privatkrastwagen in den meterhohen Schneeverwehungen stecken. Da der Schnee­sturm auch heute bei 8 bis 10 Grad Kälte nicht nachgelassen hat und die Straßen über die Höhen zum Teil nicht mehr fahrbar sind, muß der Verkehr durch die Täler geleitet werden.

Schneesturm in Frankreich. Montag Nacht ist ein wüten­der Schneesturm über das Gebirgsmassiv von Mittelsrankreich niedergegangen. Der Schneefall war derartig stark, daß der Schnellzug NiemesParis in den Eevennen in der Nähe von Clermont-Ferrand auf offener Strecke stecken blieb. Nach fünf­stündiger Arbeit konnte der Zug erst wieder flott gemacht werden.

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Neueste Nachrichten.

Friedrichshofen, 26. Dez. Zwischen Aero-Arktik und dem Luft­schiffbau Zeppelin ist ein offener Konflikt über die gefährdete Polar­fahrt ausgebrochen. Dr. Eckener weist die gegen ihn gemachten Vorwürfe zurück.

Nürnberg, 26. Dezbr. In ihrer Wohnung winde am ersten Weihnachtsseieciag die Familie eines Kohlenhändlers bewußtlos aus­gefunden. Vermutlich sind dem im Zimmer aufgestellten Ofen Kohlen­oxidgase entströmt. Während bei dem zweijährigen Kinde der Tod bereits eingetrrten war, wurden die Eheleute durch die Sanitätswache ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Frau inzwischen gestorben ist

Waffel, 26. Dez. Am 24. Dezember abends wurde ein Kraftwa­gen mit fünf Insassen auf einem schrankenlosen Ucbergang der Strecke Paderborn-NordLippjpringe von einem Guterzug erfaßt und völlig zertrümmert. Bon den Insassen wurden zwei Personen getötet und drei verletzt. Der schwerverletzte Sohn des MUHlenbesitzers Winkler ist gestorben. Somit hat sich die Zahl vcr Todesopfer auf drei er- köht. Bei den beiden anderen Verletzten, Frau Winkler und deren Tochter, besteht keine Lebensgefahr.

Miilheim/Ruhr, 26. Dez. Am ersten Weihnachtstage verschied im katholischen Krankenhaus der beim Heitzener Eisenbahnunglück verletzte Johann Flores aus Oberickhoven bei Rees. Somit hat das Eisenbahnunglück vom 19- Dezember bei Mülheim sein achtes Todes­opfer gesordkrt.

Berlin, 26. Dezbr. Die 60 Jahre alte Witwe Brachmann in Weißensee, sowie ihr Untermieter Gehrike und dessen 63jähriger Bruder, der Zollamtmann Gehrike aus Frankfurt a. M. wurden in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Der Vorfall wurde dadurch entdeckt, daß am zweiten Feiertag ein Gcschäftsbote, der Einlaß beaehrte, keinen Einlaß fand und durch die Tür Gasgeruch wahrnahm. Er benachrichtigte die Feuerwehr, die sofort eine mecha­nische Leiter aufstcllte, mit deren Hilfe sich ein Feuerwehrmann Ein­tritt zu der Wohnung verschaffte, in der er die drei Leichen fand. Die Gashähne in der Küche standen offen. Es scheint sich um einen Unglllcksfall zn handeln.

Berlin, 26. Dezember. In der Frage der Nachfolge des Staats­sekretärs Popitz wird die Entscheidung erst gegen Ende der Woche fallen. Reichspräsident von tzindenburg verbrachte die Weihnachts- fetertage im Kreise seiner Familie. Der größte Teil der Minister ist oie Feiertage über in Berlin geblieben. Nur Reichsfinanzminister Moldenhauer hat sich in seine Kölner Heimat begeben. Er dürfte jedoch unmittelbar nach dem Fest wieder nach Berlin zurückkchren.

Berlin, 26. Dez. Der Wiederbeginn der Haager Konferenz ist nunmehr endgültig auf den 3. Januar festgesetzt worden. Die Eröff­nungssitzung findet 5 Uhr nachmittags im Binnenhof statt.

Berlin, 26. Dezbr. In den 48 Stunden zwischen dem Heiligen Abend um 18 Uhr und dem zweiten Feiertag um dieselbe Zeit mußte die Berliner Feuerwehr nicht weniger als !50 Mal in Tätigkeit treten. Insbesondere handelte es sich um Wasserrohrbrüche, die da­rauf zurllckzusühren sind, daß auf den ziemlich starken Frust vor Weihnachten plötzlich Tauwetter und Regen folgte. Die zahlreichen Brände, die außerdem gemeldet wurden, waren nur von geringem Umfang.

Berlin, 26. Dezbr. In der Zeit zwischen Weihnachts-Heiligen Abend und zweitem Weihnachts-Feiertag wurden hier ein Dutzend Selbstmorde und Selbstmordversuche bekannt.

Berlin. 26. Dez. Am späten Abend des ersten Weihnachtsseier- tages ereignete sich in Oberschöneweide eine entsetzliche Famtlientra- gödie. Der bei der AEG. angestellte 34jährige Buchhalter Längerlch erstach seine 27 jährige Frau und sein dreijähriges Töchterchen. So- dann brachte er sich selber drei lebensgefährliche Bruststiche bei. Die Ehe war glücklich, aber seit einiger Zeit machten sich bei dem Manne, wie man vermutet als Kriegsnachwlrkunq, die Anzeichen einer schweren Nervenzerrültung bemerkbar. Insbesondere war an Längerich eine starke Erregbarkeit zu bemerken, fodaß ihn die geringfügigsten Dinge in Aufregung versetzen konnten.

Hamburg, 24. Dez. Bet dem durch den starken Ostwind ver­ursachten sehr niedrigen Wafferstand der Elbe sind Dienstag zwei große Tankdampser (lO OOO und 12 000 Tonnen) vor Blankenese aus Grund geraten. Die festacsahrenen Tankdampser bildeten eine starke Behinderung der Elbeschiffahrl.

Prerau (Mähren), 26. Dez. Heute nachmittag um 5 Uhr ent­gleiste bei der Einfahrt in die Station Prerau der Sonderschncllzug OderbergPrag. Die Lokomotive stürzte um und die ersten vier Personenwagen entgleisten. Der Lokomotivführer wurde getötet, der Heizer leicht verletzt. Bis jetzt meldeten sich neun Reisende zur ärzt­lichen Untersuchung. Der Malertalschaden ist bedeutend, konnte aber noch nicht beziffert werden. Die Ursache des Unglücks wird untersucht.

Paris, 26. Dezbr. Wie Havas aus Vigo meldet, ist der aus Irland kommende norwegische DampferAsland" bei heftigem Sturm unweit Bayona an der spanischen Westküste gestrandet. Mehrere Boote versuchten ihm zur Hilfe zu kommen, mußten jedoch wegen des Unwetters von ihrem Borhaben absehen. Die gesamte Besatzung von 30 Mann ist ums Leben gekommen. An derselben Stelle ist vor drei Jahren bereits ein anderer norwegischer Dampfer gestrandet und im September dieses Jahres ein englisches Schiff.

Paris, 26. Dez.Journal des Debats" berichtet: Es werden am 1. Januar die beiden in Eiraßburg in französischer Sprache er­scheinenden elsäßischen BlätterJournal de L'Est" undJournal d'Affäre et Lorraine" verschmolzen. Es werden demnach in Stcaß- burg nur noch zwei Blätter, nämlichJournal dAlsace et Lorraine" undDerniere Nouoelle" in französischer Sprache erscheinen.

Paris, 26. Dez. Wie das Luftfahrtministerium mitteilt, haben italienische Offiziere bet Syrte (Trtpolitanien) die Leichen der drei sranzöstschen Flieger Lafsalle, Besort und Falton entdeckt, und zwar in der Nähr der Trümmer ihres Apparates.

Paris, 26. Dez. Brtand wandte sich ln der Kammer in scharfer Weise gegen die Rechtsopposition und verteidigte nachdrücklichst die Verständigungspolitik, mit der sich auch Tardieu identisch erklärte.

Turin, 26. Dez. Kardinal Giuseppe Gamba, Erzbischof von Turin, ist im Alter von 73 Fahren plötzlich gestorben.

Washington, 25. Dez. In der Nacht vom 24. aus 25. ist der Teil des Weißen Hauses, in dem sich die Amtscäume des Präsidenten befinden, durch einen Brand zerstört worden. Das Feuer konnte bald gelöscht werden. Zahlreiche wichtige Akten wurden vernichtet. Der eigentliche Sachschaden beträgt etwa 60000 Dollar.

Walnutcove (Nordcaroltna), 26. Dez. Ein plötzlich wahnsinnig gewordener Farmer ermordete seine Frau und seine 6 Kinder im Alter von 4 Monaten bis zu 17 Jahren. Nachdem er die Leichen für die Beisetzung hergerichtet hatte, erschoß sich der Farmer selbst.

Eisenbahnunfälle in den Weihnachtstagen.

Die Reichsbahndirektion Stuttgart macht Mitteilung von den nachstehenden beiden Eisenbahnunfällen, die sich über die Weihnachtsseiertage in Württemberg ereignet haben: Am 25. Dezember um 6.12 Uhr ist der Personenzug 728 bei der Ein­fahrt in den Bahnhof Aldingen bei Spaichingen infolge vor­zeitiger Weichenumstellung mit Lokomotive und Eilgutwagen entgleist. Verletzt wurde niemand. Die Strecke war bis 5 Uhr- gesperrt. Die l)-Züge 38 und 211 und der Eilzug 284 mußten über Villingen umgeleitet werden. Im übrigen wurde der Personenverkehr durch Umsteigen an der Unsallstelle aufrecht­erhalten. Die Züge erhielten hierdurch Verspätungen bis zu einer Stunde. Am gleichen Tage um 8.15 Uhr ist in Maul- bronn-Stadt der Zug 8 bei der Einfahrt entgleist. Der Zug­führer wurde leicht verletzt. Reisende kamen nicht zu Schaden. Die Störung war um 3 Uhr nachm, behoben. Der Reise­verkehr wurde nicht gestört. Die Schuldsrage ist noch nicht geklärt.

Keine Monopolvcrträge mehr.

Berlin, 2». Dez. Der der Wirtschastspartei angehöreirüe Charlottenburger Bczirksverordnete Perl hatte vor kurzem an Bürgermeister Scholtz die direkte Anfrage gerichtet, ob es zu­treffe, daß die Firma Karstadt sich bei der Stadt Berlin um die Uebernahme des Sklarck-Vertrages und die Abdeckung üer daraus entstehenden Schulden bemüht habe, wenn der Magi­strat ihr einen zehnjährigen Monopolvertrag aus Belieferung der städtischen Dienststellen zusichere. Bürgermeister Scholtz hat jetzt dem Bezirksverordnelen Perl schriftlich die Mitteilung zu­gehen lassen, daß der Monopolvertrag der Stadt Berlin mit der Firma Gebrüder Sklarek endgültig gelöst sei, und daß ein Antrag der Firma Karstadt aus Uebernahme des Vertrages eine glatte Ablehnung seitens der Stadt erfahren habe. Ebenso würden alle anderen Anträge abgelehnt werden, die eine Mo­nopolstellung verlangten, wie sie die Firma Sklarek gehabt habe. Scholtz betonte weiter, es sei wünschenswert, wenn den Gerüchten, daß die Stadt neue Monopolverträge abschließen wollte, aufs schärfste entgegengetreten würde.

Heiliger" Abend auf Moskaus Befehl.

Berlin, 26. Dez. Die Kommunistische Partei hatte am Weihnachtsabend ihre Mitglieder zu einer Kampfkundgebung in die Viertel der Reichen" aufgerusen,um der verrotteten Bourgeoisie die Wcihnachtsfreude zu verderben". Mit blut­roten Transparenten und Fahnen marschierten die Rotfront­kämpfer gegen 6 Uhr abends am Wittenbergplatz aus, um sich gegen dasdeutsche Bürgertum", vor allem aber gegen die christliche Kirche zu ergehen. Ten Höhepunkt dieser Schmäh­vorstellung bildete das Absingen von Weihnachtsliedern, die von dem kommunistischen Mob durch Hetzrefrains aufs übelste verhöhnt wurden. Der Redner der Kundgebung forderte dazu auf, mit dem deutschen Bürgertum endlich die Abrechnung zu halten, wie es in Rußland 1917 geschehen ist. Ein Sprechchor tat sich besonders hervor durch folgendes Revolutionsgedicht: Mag dem satten Bürgersmanne Helles Gold zum Tanz noch fließen, Bürger, nütze deine Spanne, Bürger, kurz ist dein Genießen! Denn die Purpursahnen Wehlen, Bürger, nicht für deine Banken, Frei die Geister der Proleten, Und die vollen Kaffen Wanken! Revolution!"

Saarlouis für Rückgliederung.

Saarlouis, 26. Dez. Der Kreistag Saarlouis faßte fol­gende Entschließung:Der Kreistag stimmt in der Frage der Rückgliederung an das Deutsche Reich der Entschließung zu, die der Landesrat in seiner Sitzung vom 4. Dezember 1929 gefaßt hat und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Rück­gliederungsverhandlungen, die in Paris begonnen haben, recht bald zu einer uneingeschränkten wirtschaftlichen und politischen Wiedervereinigung mit dem deutschen Vaterlande führen werden. Die Abstimmung ergab die Zustimmung sämtlicher Kreistagsmitglieder mit 'Ausnahme der Kommunisten, die sich auch für die Rückgliederung, aber an ein Sowjet-Deutschland aussprachen."

Zum geplanten Anschlag auf die belgische Künigsfamilie.

Entgegen anderslautenden Meldungen steht nunmehr fest, daß die in Brüssel verhafteten Italiener nickst zugegeben haben, daß sie einen Anschlag gegen die belgische Königsfamilie ge- pücht hätten. Es scheint festzustehcn, daß, wenn überhaupt ein Anschlag geplant war, sich dieser nur gegen den italienisclien

Zur rechten Zeit. Patient (zum Arzt):Heute fühle ich mich ganz kräftig, Herr Doktor. Ich könnte sogar einen ordent­lichen Puff vertragen."So? da erlauben Sie Wohl, daß ich Ihnen meine Rechnung znsende."-

Paffagierfahrten nach Kanada. Der Norddeutsche Lloyd in Bremen unterhält mit seinen großen Passagier- und Fracht­dampfern während der Dauer des ganzen Jahres regelmäßige Verbindungen zwischen Bremen und den kanadischen Häfen Halifax und Montreal. U. a. werden auch die bekannten Dampfer .Merlin",Stuttgart" undMünchen" Halifax an- laufen. Die durch den Norddeutschen Lloyd gebotenen Retse- gelegenheiten werden von Interessentenkreisen als überaus günstig angesprochen, lieber Einreisebestimmungcn für Aus­wanderer und Besuchsreisende, über Schiffsverbindungen nach Canada usw. erteilen der Norddeutsche Lloyd und seine Ver­tretungen kostenlos Auskunft.