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in Neuenbürg.

Zcmntag, den 17. Nnoember, Lrnte- und Herbstdankfest,

Uhr Predigt (Psalm 104: Lied Ir. 18):

Dekan Dr. Megerlin.

angd.Kirchenchors.'Schmecket -

nd seiiet, wie freundlich de s )err ist" (P zold). ar und Taufstein sind mit dm eriichten der Gärten und Felder esch,n lickt.

» Uhr Predigt:

Stadtoikar Stöhle- !hr Vorführung des Asiikafilms urch Missionar Stahl.in der kirche.

ttwoch abends 8 Uhr Bibel- tunde im Gemeindehaus. Waldrennach ist am Donners­ag Abend -ff 9 Uhr Bidelstunde.

ch. Gottesdienst

in Neuenbürg

onntag den 17. November, des Diözesanvatrons Me- °).

Predigt und Amt. hr Christ-nlehre und Andacht-

3n Birkenfeld ,

ihr Predigt und hl. Wlsi

2SS.

SMstoi de» ir. RoiMber MS.

87. Jahrgang.

Bericht über die Gesundheits»Berhaltniffe in den Dberiimtern Calw und Neuenbürg im Lahr 1928.

1 , Der durchschnittliche Gesundheits- und Ernährungszu- jtand der Gesamtbevölkerung war im Berichtsjahr ein befrie­digender. Die Verhältnisse in der Land- und Forstwirtschaft, in der Industrie und dem Fremdenverkehr waren derartig, daß die Bevölkerung ihr ordentliches Auskommen finden konnte. Die Bautätigkeit muß im großen Ganzen genommen als ge­ring bezeichnet werden, so daß sich hinsichtlich der in Stadt M Land vielfach auffallenden mißlichen Wohnungsverhält- Me kaum etwas geändert hat, zumal die am Althergebrach­ten hängende und für Neuerungen ziemlich schwer zugängliche Bevölkerung unter dem Raum- und Lichtmangel ihrer Be­hausungen nur wenig leidet.

Von eigentlicher Betten-, Wäsche- und Kleidernot kann mn nur in einigen kinderreichen Familien reden, in denen jildem Krankheit und Trunksucht zu Hause sind. Bei An­legung eines nicht zu strengen Maßstabes kann man die Sau­berkeit im Bezirk als befriedigend bezeichnen.

Vielerorts sind, zum Teil in den neuerrichteten Schul- häusern, schöne Badgelegenheiten geschaffen, welche im großen Ganzen auch ordentlich besucht werden; an anderen Orten find die hiesür vorgesehenen Räume aber leider noch nicht ausgebaut oder es sind die Einrichtungen der Brennmateria­lien wegen stillgelegt. Es ist dringend zu wünschen, daß die ständigen Bemühungen des Oberamtsarztes hierin Erfolge zeitigen. Das sonst so gesunde Schwimmen ist in der tagold, da in sic alle Abwässer geleitet werden, ein oft recht zweifel­hafter und bedenklicher Genuß; die Schaffung einer Schwimm­halle für Sommer- und Winterbetrieb würde in Calw sicher allseits dankbar begrüßt werden und weitgehende Unterstütz­ung finden.

Die Abwasserversorgung im Bezirk ist auch in den Städten, Kurplätzen und Sommerfrischen vielfach noch eine durchaus ungenügende; die allgemeine geldliche Notlage läßt hierin für die nächste Zeit kaum etwas erhoffen und man sieht mit ernsten Sorgen in die Zukunft: Wie wird eine Epidemie verlaufen?! Möge durch den Gedanken hieran das Gewissen der Zuständigen aufgerüttelt werden.

2. Zum Glück blieb 1928 der Bezirk vom gehäufteren und bösartigeren Auftreten übertragbarer Krankheiten ver­schont. In 3 Gemeinden des Oberamtes Calw wurden 6 Fälle von Diphtherie (darunter 4 in Calw selbst) und in 6 Neuen­bürger Gemeinden 10 Fälle gemeldet; Scharlach kam wesent­lich mehr vor und zwar: 26 Fälle in 5 Calwer und gar 52 in Neuenbürger Gemeinden; im einzelnen waren es 12 Fälle in Calw, 6 in Hirsau, 24 in Birkenfeld und 7 in Herrenalb, der Rest war auf weitere 9 Ortschaften verteilt. Diphtherie und Scharlach verliefen gutartig, desgleichen eine Masern­epidemie (14 Fälle) in Grunbach. Ein im Bezirk beheimatetes Kind erkrankte außerhalb desselben und ohne Beziehung zu ihm an übertragbarer Genickstarre und wurde sofort in die Kinderklinik nach Tübingen überführt. In 4 Calwer und 2 Neuenbürger Gemeinden kam je 1 Fall von Kindbettfieber vor, ferner wurde im Neuenbürger Oberamt ein Fall von

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akuter epidemischer Kinderlähmung sestgesteltt, desgl. auch bei j einein Kind ein Fall von Ruhr.

Waren aus 4 Nenenbürg-er Gemeinden 4 Falle von Typhus! und Paratyphus gemeldet worden, so kamen im Lberamr Calw in 5 Gemeinden 12 Fälle vor. 5 davon sielen auf Altburg als Rest der 1927 dort herrschenden Parathphusepidemie. Bon den Angehörigen des Oberamts Calw starben im Berichtsjahr

14 an Tuberkulose, desgl. 20 des Oberamtes Neuenbürg. In Schömberg, wo ja die Unterbringung der zur Kur dort be­findlichen Lungenkranken in Privathäusern vielfach noch nicht ideal genannt werden kann, sowie in den von Industriearbei­tern besiedelten Plätzen in der Pforzheimer Gegend ist die Tuberkulose naturgemäß etwas stärker vertreten, Hot aber keine Ausdehnung erfahren. Die Tuberkulosesürsorgeftellen in Calw und auf der Charlottenhöhe bei Calmbach sind durch den be­stehenden Personalmangel empfindlich in ihrer Arbeit, beson­ders in der Heimfürsorge, gehindert und es ist, da die Be- zirkssürsorgerin infolge anderweitiger vielseitiger Inanspruch­nahme nicht genügend zur Verfügung gestellt werden kann, dringend die Anstellung einer weiteren Kraft im Interesse der Bolksgesundheit zu fordern.

Die Geschlechtskrankheiten hielten sich in annehmbaren Grenzen. Der Gesundheitsbehörde wurden im Jahre 1928 bekannt: 6 Fälle von Tripper und 1 von Syphilis im Calwer und 7 Tripper- und 8 Syphiliskranke im Neuenbürger Ober­amt; bemerkenswert dabei erscheint der hohe Prozentsatz weib­licher Kranker.

3. Ueber sonstige Erkrankungen und bedrohliche Erschei­nungen ist nichts Bemerkenswertes zu berichten. Die im Kirchspiel Neubulach nachgewiesene myotonische Dystrophie hielt sich in den bisherigen engen Grenzen; von den Blutern im Oberamt Neuenbürg hörte man im Berichtsjahr nichts Besonderes. Der Kropf ist bei Alt und Jung in beiden Ober­ämtern stark verbreitet; die Zahl von Myxödem und Kretinis­mus ist nieder. Auch Nerven- und Geisteskrankheiten mit ihrem stark überwiegenden weiblichen Anteil halten sich in beschei­denem Rahmen (im Oberamt Calw 32, im Oberamt Neuenbürg

15 Kranke) und die Todesfälle an Krebs sind in beiden Ober­ämtern gering. Auch die Herz- und Gefäßkrankheiten sind nicht auffallend häufig. Fälle von ausgesprochenem Alkoholis­mus sind selten und noch mehr der Mißbrauch von Rausch­giften. Immer wieder hört man von Fällen von Abtreibung, und diese werden nicht die einzigen sein, die vorgenommen wurden!

Bei den Hebammen macht sich mangels entsprechender ge­setzlicher Bestimmungen eine nicht vorteilhafte Ueberalterung bemerkbar; die große Zahl von Hebammen und die dadurch > bedingte geringe Beschäftigung der einzelnen sind ebenfalls nicht günstig. Die Hebammenfiage bedarf dringend einer Neuregelung.

4s. Bei den Säuglingen und Kleinkindern blieben die Fälle von Unterernährung. Blutarmut und Tuberkulose in bescheidenen Grenzen; Rachitis, Skrofulöse bezw. exsudative Diathese waren häufiger; desgl. sind mehrere Fälle von Wind-

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Pocken und Rabelbrüchen vorgekommen. Me übertragbare» Kinderkrankheiten wurden schon oben besprochen. Da und dort besteht noch die Unsitte, den Kleinkindern im Schoppen Schnaps zu verabfolgen, um damit das Schreien zu bekämpfen; die Vorstellungen über das Gesundheitsschädliche dieses Ver­hallens fanden noch kein williges Ohr, obwohl derartig miß­handelte Kinder auch mehrfach in der Schule sitzen und dort infolge ihrer geistigen Unzulänglichkeit nicht mitkommeu.

Die Tätigkeit der Bezirksfürsorgerinnen (je eine in jedem Oberamt) ist eine erfolgreiche; gehemmt wird sie durch die ungünstigen Vcrkehrsverhältnisse und die zum Teil zurück­haltende Art der Bevölkerung; der Besuch der Mütterbera- tuilgsstuuden, welche unbedingt und ausnahmslos unter ärztlicher Leitung stehen sollten, hätte ein regerer sein dürste», zumal die im Bezirk noch übliche Säuglingsernährung vielfach im Widerspruch mit den modernen Anschauungen steht. Sehr zu begrüßen sind daher die an 6 Orten des Oberamts Neuen­bürg im Laufe des Berichtsjahres vom Landesverband für Säuglingsschutz- und Jugendfürsorge veranstalteten und gut- besuchten Kinderpflegekurse; ihre Ausdehnung auf das Calwer Oberamt wäre sehr zu begrüßen- Der Oberamtsarzt hat diese Veranstaltungen der gegebenen Anregung gemäß gerne durch Vorträge unterstützt.

4H. Was die Schulkinder anlangt, so gab es im Oberamt Calw 3502, im Oberamt Neuenbürg 4169 Schulpflichtige. Vo» ersteren wurden 1357, von letzteren 1388 Kinder vom Schularzt eingehend untersucht. Der Entwicklungs- und Ernährungs­zustand war ein befriedigender, nur rund 2 Prozent der Kinder waren als unterernährt oder blutarm zu bezeichnen. Me Größe und das Gewicht entsprachen im allgemeinen der Norm. Die Sauberkeit der Kinder an Körper und Kleidung war mit Ausnahmen befriedigend. Bei 2,1 Prozent der Kinder im Oberamt Calw und 0,7 Prozent im Oberamt Neuenbürg fand man Läuse oder Nisse; Hautkrankheiten und Ausschläge in 2,8 bezw. 3,7 Prozent.

Entsprechend der Kalkarmut unseres Wassers ist die Kropfbildung auch bei den Schulkindern eine sehr große. Nach der schweizerischen Einteilung fanden sich

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im OA. Neuenbürg 16.9 48.9 30.5 3.7°,..

im OA. Calw 0.3 14.4 48.8 33,7 2.8°/,.

Es wurden 1928 in den meisten Schulen Jodkalitabletten 0,003 Gramm entsprechend den ärztlichen Anordnungen ver­teilt. Es gelang inzwischen, den Widerstand einiger weniger Gemeinden gegen dieses völlig gefahrlose und überall mit Erfolg angewandte Verfahren vollends zu überwinden, so daß jetzt die Jodkalivorbeugung allgemein ist. Es sei bei dieser Gelegenheit erneut darauf hingewiesen, daß es in unserer Gegend sehr zweckmäßig ja nötig ist, statt des gewöhnlichen Kochsalzes in unseren HaushaltungenVollsalz" zu verwenden und solches in den Kaufläden zu verlangen (das Pfund 15 H).

Rachitische Veränderungen wurden bei 14,1 bezw. 10,3 Pro­zent festgestellt. Me Skrofulöse hielt sich in bescheidenen Grenzen. Lungentuberkulose fand sich bei 2,3 Prozent der Schulkinder des Oberwmtsbezirks Calw, während es im Neuen- bürger Oberamt 4,7 Prozent waren (Schömberg und Pforz- beimer Jndustrieorte!). Eingeweidewürmer wurden in 1,5 Prozent geklagt.

Schulspeisungen gibt es seit mehreren Jahren in beiden Oberämtern nicht mehr. Schulbädereinrichttangen sind zahl­reich und zum Teil in vorbildlicher Weise geschaffen, werde« aber nicht überall im wünschenswerten Umfang benützt, viel-

Kinder der Berge.

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Fred sprang auf seine Füße. Also das! Er wollte küssen, wer dabei rm Spiel wäre und woher Konrad seine Vermurung nehme.

Auf der Kranzeinöd war i. Aus den Fragen und der Red' vom Herrn Lehrer Hab' i g'merkt, daß er sich sorgen tuat um das Amely. Und glauben kannst scho! Leut wie mei Oberdoktor und der Lehrer machen sich nimmer a Sorg' um nix nich."

Gegen abend suchte Fred seine Schwester auf. Ms Fred hereinkam. saß sie und schrieb an einem Brief, den sie hastig unter ihre Mappe schob.

»Noa, was willst?" fragte sie abwehrend.

»Wissen, an wen du solch a langen und heimlichen Brief schreibst?" Er langte nach der Briefmappe; aber Amely schlug ihm auf die Finger, und halb lachend, halb ängstlich sagte sie: »'s war halt a neues Kapitel, wann i nit mehr a Brief schreiben könnt', weil mei brüderliche Liab spionieren tat."

Fred faßte sie bei den Schulter» »nd sah ihr « die Augen.

»Sein lasse» sollst mich!"

»Na Amely! Sag'S mir ins G'sicht: hast a Liab. jolch a heimliche, die d» mir «immer bekennen magst?"

»Und wan» scho?" stieß sie trotzig hervor.

»Ich Hab'» drautze». i» a asdere Welt als unsere er- khre». daß « solch heimliche Liab »immer was Guat'S bringt. Willst mir «t ««vertraue, wer der« Schatz ist?"

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-A»ch »L.

M»

ich dich

»Na."Warum nn?"

Weil i mein Wort g'geben Hab'! Und a Wort in Liab «nd für die Liab g'geben, sollt zweimal soviel sei» als a Ehrenwort!"

Fred ließ ab von ihr.

Er dachte an die Leiden, die ihm einst aus der Liebe erwachsen waren. Es war ihm nicht möglich, der Schwe­ster zu zürnen, und sie zu warnen, wagte er nicht.

»Eines merk dir. mei Ameler", sagte er traurig.A Mann, der seinem Schah 's Wort abnimmt, daß er nix von ihrer Liab lautbar macht, geht alleweil auf krum­men Weg'n und's Madl. das zu ihm hält, wird saue Verschwiegenheit amoal teuer bezahlen müssen."

»Ich geh', wohin er will", entgegnete das Mädchen mit einem Lächeln, in dem das Weinen zitterte.Ich seh' nimmer, wohin er sühn. Ach. mei Fred!, und i bin glücklich: Totglücklich bin i." Da verstummte Fred.

Zu seinem Bruder aber sagte er später:Recht hast, Kunra! 's Ameln wird a groß Stück Lehrgeld zahlen. Ich kann meine Augen nit über sie offen halten, weil i nit daheim bin. und in Kufstein Hab i meinen Dienst; aber dul Du gibst mir Obacht, hörst?"

»Scho", versetzte der andere.Doch nutzen tuats nix. Sie bildet sich ein. daß ihre Liab a große Kraft wär'. I sag': a große Schwachheit ist's, und aus den Schwachheiten der Leut' wird aüemoai ihr Schicksal geboren."

Nein, knapp neu« Monate ließ die ThereS vo« de» Jahr verstreiche», daS über de» Tod der erste« Frau deS Oberleutnant verging, da»« fand ihre Hochzeit mit de« Witwer statt; »nd die Frau Oberförster erzählte alle», die eS höre» wollte», daß ihre Tochter die Verlassenheit de» arme» Oberleutnant» »icht länger hätte »it »»setze» könne«, »eil « tzoch der Man» ihrer tzeste» Freemdt»

Aber Amely sagre zu ihrem Bruder:Die Theres sek ich nit mehr an. wann's auch Frau Oberleutnant wör'n is. So eine! Als ob's nit den Tod der armen ersten auf dem G'wissen hätt'."

Konrad saß am Tisch in seiner Stube und las Kräu­ter auseinander, die er lags vorher gesammelt hatte.

»Willst nit mit deinem Strafg'richt warten, bis d« Frau Referendar Hartung bist?"

Was meinst?" flammte das Mädchen ans aber ibi war. als ob eine unsichtbare Hand sie bei der Kcbic packte.

»Reg' dich nit aus", versetzte Konrad.Wann dn aber amoal durchs Dorf gehen und hören tuast, was die Leut über dich schwätzen, vielleicht besinnst dich a biß!."

»Auf was?"

»Daß der Herr Referendar von sauer Ehr wegen Zu deinen Eltern kommen müaßt mit der Antrag', ob er fick mit dir verloben dürft', denn vom Heiraten wird die nächsten sechs bis sieben Joahr nit die Red sein können."

»Nein", sagte Amely kaum hörbar.Sonst wär' er sche g'kommen. Brauchst nit zs fürchten, daß er mir die Treu brechen wird."

»Hat er sie dir versprochen?"

Was trägst? Tors is a Selbstverständlichkeit bei a wehre Liab."

Und bei sich dachte sie. jeder Kuß. den er von ihre» Lippen genommen, wäre mehr als ein Schwur.

Eines Nachmittags kam der Bahnmeister in Hellem Zorn aus seinem Büro. Irgend ein guter Bekannter hatte ih» gestochen, daß »an i» Obercm und Umgegend v«» »ichttz andere« als vo» derPoussade" seiner Toch- fi «it de« Neffen der Fra» Oberförster spräche. Den« Gr »icht Gründlich k»«p,«»ikkiert »erd« sollte, «ützfi - «W sich in» MMü Gtzm.