der Handwerkskammer Heilbronn, Dr. Frey, schreibt zu dem Bericht über die 17. Bezirksgewerbetagung tu Stetnheim am 6. Oktober, dass sich durch Zusammenziehuug von zwei^ Sätzen in einen ein irreführender Satz in den Bericht eingeschlichen habe, der wie folgt richtigzustellen sei: „Wir können der Gewähr des Unterliegens nur durch politische Bildung und Erziehung des Handwerks begegnen. Bei dem kommenden Umbau der inneren Struktur der Handwerkskammern ist mih der Gefahr der Politisierung derselben zu rechnen. Dabei verstehe er unter politischer Bildung nicht parteipolitische, sondern sttaatspolitische Bildung und Erziehung.
Waiblingen, 10. Okt, (Selbstmord.) Dienstag abend wurde die Leiche eines älteren hiesigen Fräuleins aus der Rems gezogen. Ein Nervenleiden scheint die Lebensmüde in den Tod getrieben zu haben. Während der Inflationszeit starb eine Schwester von ihr ebenfalls den Freitod.
Friedrichshofen, 10. Okt. (Eine Landung des „Graf Zeppelin" in Zürich.) Wie schweizerische Blätter melden, werden gegenwärtig Unterhandlungen gepflogen, um das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf dem Flugplatz Zürich-Dübendorf zu einer Landung zu veranlassen. Trotzdem dort kein Ankermast für Luftschiffe vorhanden ist, dürste sich die Landung mit Hilfe der anwesenden Truppen und anderer Hilfskräfte gut verwirklichen lassen. Der Besuch ist auf Mitte Oktober an einem Samstag oder Sonntag vorgesehen.
Friedrichshofen, 10. Okt. (Eine Spende für die Zeppelin- besatzung.) Als Ausdruck des Dankes für den wiederholten Besuch des Luftschiffes hat die Stadt Wachenheim in der Pfalz eine Flaschenweinspende für die Besatzung des Luftschiffes gesammelt. In zwei großen Kisten wurden über 100 Flaschen Wachenheimer Edelweine und Sekt nach Friedrichshafen abgeschickt.
Baden.
Pforzheim, 10. Okt. Gestern nachmittag wollte sich in einem Hause der Nordstraße ein 25jähriger Mann durch Erhängen das Leben nehmen. Durch Dazwischentreten eines Hausbewohners konnte er an seinem Vorhaben gehindert werden. Heute früh wurde in der Nähe des Auerbachdenkmals ein 35jähriger Photographengehilfe erhängt aufgefunden.
Freiburg i. Br., 10. Okt. Fm Laufe des gestrigen Nachmittags sind die Temperaturen im Schwarzwald erheblich zurückgegangen. Gegen 6 Uhr erreichte das Quecksilber auf dem Feldberg (1195 Nieter) 0 Grad. Es sank in der Nacht bis auf — 2,3 Grad. In den Abendstunden trat Schneefall ein. Heute morgen bedeckte eine Schneedecke von zwei Zentimetern die Kuppe des Feldbergs bereits bis etwa 1000 Meter herunter. Auch in der Rheinebene gingen die Temperaturen in der lliacht bis fast auf den Nullpunkt zurück.
Dermischtes«
Zündelnde Kinder. Die Ermittlungen über die Ursache des Grobfeuers in Kempten, wobei sieben Familien obdachlos wurden, haben ergeben, daß das Feuer dadurch entstand, daß zwei acht Jahre alte Kinder in einem Speicherraum Weihnachtskerzen anzündeten und Kastanien gebraten hatten. Dabei fielen angekohlte Schalen unter die aufgespeicherten Holzvorräte. Föhnwind, der durch ein offen stehendes Fenster kam, hat dann das Feuer angefacht, das so großes Unglück über viele Familien gebracht hat.
Tragisches Geschick. In Böchingen hatte sich seinerzeit eine deutsch-russische Familie Aschenbach niedergelassen, nachdem sie aus Rußland ausgewiesen worden war. Inzwischen gelang es dem Ehemann, in Rußland wieder- unterzukommen. Er richtete sich dort eine gut gehende Metzgerei ein und schrieb feinen Angehörigen, sie könnten wieder ngch Rußland kommen. Nach einjährigem Aufenthalt kam die Ehefrau mit ihren fünf Kindern im Alter von vier bis fünfzehn Fahren wieder zurück, da der Ehemann nichts mehr von der Familie wissen wollte. Nun suchen die Leute nach einem Unterkommen.
Tod an der Waschmaschine. Als der Diplom-Ingenieur Mühlhausen abends vom Dienst in seine in Zehlendorf bei Berlin gelegene Wohnung heimkehrte, fand er in der Waschküche, die im Kellergeschoß liegt, neben der elektrischen Waschmaschine Frau und Sohn leblos am Boden liegen. Der Mann rief sofort einen Arzt herbei, der bei Frau Mühlhausen jedoch nur noch den Tod feststellen konnte. Auf den ersten Blick erkannte der Arzt, daß die Frau durch einen elektrischen Schlag getroffen und auf der Stelle getötet worden war. Die Wiederbelebungsversuche bei dem Kinde waren dagegen nach längeren Bemühungen von Erfolg. Die Waschmaschine, die zweifellos infolge eines Defektes den tödlichen Strom weiterleitete, ist beschlagnahmt worden. Man glaubt, daß Frau Mühlhausen, als das Unglück geschah, allein in der Waschküche weilte. Sie stürzte dann zu Boden und blieb leblos liegen. Offenbar blieb ihr Körper mit der Waschmaschine in Berührung. Als dann der Junge hinzukam und der Mutter helfen wollte, ereilte ihn das gleiche Schicksal.
Die Verarmung des deutschen Volkes. Von über 23 Millionen Lohn- und Gehaltsempfängern- hatten- im Jahre 1926 10,1 Millionen kein steuerpflichtiges Einkommen (über 1200 Mark jährlich). Rund 0,4 Millionen unterlagen mit Rücksicht auf die Familienabzüge nicht dem Lohnsteuerabzug. Ihr Gesamteinkommen betrug rund 0,7 Milliarden Mark. Die rund 12,5 Millionen Steuer belasteten hatten ein Gesamteinkommen von rund 25,1 Milliarden Mark. Das Gesamteinkommen der Lohn- und Gehaltsempfänger aus'Löhnen und Gehältern- wird auf rund 36 Milliarden für 1926 geschätzt. Die 23 Millionen Lohn- und Gehaltsempfänger, die weniger -als 8000 Mark Jahreseinkommen hatten, verfügten 1926 zusammen über ein Einkommen von etwa 34 Milliarden Mark. Ihr Durchschnittseinkommen betrug demnach weniger als 1500 Mark, ihre Steuerleistung rund 800 Millionen Mark. Unser Land ist so arm, daß es nicht Arbeit genug für alle Arbeitsfähigen hat. Es gibt auch keinen Mittelstand mehr und Wohlhabenheit ist das Privileg von ganz wenigen, wenn man bedenkt, daß 19,5 Millionen Deutsche jährlich weniger als 2000 Mark und 85 Prozent der für Lohn arbeitenden Bevölkerung weniger als 300 Mark monatlich verdienen.
Jungfernreise des Schnelldampfers „Europa" des Norddeutschen Lloyd. Wie der Norddeutsche Lloyd, Bremen, mitteilt, wird der auf der Werft von Blohm und Voß, Hamburg, seiner Fertigstellung entgegengehende Schnelldampfer „Europa" (etwa 50 000 Br.-Reg.Tons) erstmalig am 19. März 1930 von Bremerhaven aus den Nordatlantik überqueren. Durch die Indienststellung dieses Dampfers wird der beabsichtigte regelmäßige wöchentliche Schnelldampfer-Turnus des Norddeutschen Lloyd mit den Dampfern „Bremen", „Europa" und „Colum- bus" in vollem Umfang durchgeführt werden können.
In schwieriger Lage. Beim Brande eines Wohnhauses in Zubern wurde ein Dienstmädchen in ihrer Schlafkammer von den Flammen abgeschnitten. Um dem Tode zu entgehen, hing sie sich außen an das Fenster ihres Zimmers, aus dem schon die Hellen Flammen herausschlugen. Obwohl man zum Schutz die Feuerspritze auf das Mädchen richten mußte, bis die erforderlichen Hohen Leitern herangeschafft waren, hielt es das Mädchen in seiner peinlichen Lage aus, bis Hilfe kam.
Die Rache der eifersüchtigen Greisin. Ein entsetzliches Drama spielte sich in der Krakauer Vorstand Kostrza ab. In einem kleinen Häuschen wohnte dort das Ehepaar Rozycki. Der Mann, ein pensionierter Gerichtsarchivar, stand im 67. Lebensjahr, seine Frau ivar um fünf Jahre älter. Während die Greisin in den letzten Jahren sehr gealtert und kränklich geworden war, erfreute sich der Mann ausgezeichneter Rüstigkeit. Die Frau glaubte in letzter Zeit die Wahrnehmung zu machen, daß in ihrem Gatten Johannistriebe erwacht sind, und schwur nun dem „flatterhaften Ehemann" furchtbare Rache. Als er auf dem Sofa ein- Schläfchen machte, begoß die Greisin die Zimmer mit Petroleum, legte überall Sägespäne und Stroh aus und zündete alles an. Auch das Sofa, aus dem der Mann schlief, hatte sie mit Petroleum überschüttet und in Brand gesetzt. Ehe noch die Feuerwehr gerufen- werden konnte, brannte das kleine Häuschen- vollkommen nieder. Unter den Trümmern fand man die ganz verkohlte Leiche Rozyckis- Die Frau sühnte ihre Tat selbst dadurch, daß sie sich in- die Weichsel stürzte. Ihre Leiche wurde nach einigem Suchen geborgen.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft
Stuttgart, 10. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstagmark am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeiührt: 10 Ochsen (uno. 5), 44 Iuiigbullen, 60 (10) Iungrinder, 15 Kühe, 175 Kälber, 405 Schweine, 2 Schafe. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen —, Bullen a 50-53, (letzter Markt 51-54), b 46-48 (47-49), Iungrinder a 57—61 (58-62), b 50—55 (50-56), c 45—48 (unv), Kühe a 41—46 141—48), b 31—37 (32-38), c 24—29 (unv.), ck 18 bis 22 (unv.), Kälber d 84-87 (83-86), c 76-82 (74-81), ck 69 bis 73 (65—71), Schweine L fette über 300 Psd. 90—91 (89-90), b vollfleischige von 240—300 Psd. 91 (89—91), o von 200—240 Psd. 91-92 (89-91), ck von 160-200 Psd. 87—90 (87-88), e fleischige von 120—160 Psd. —, (84-86), Sauen 66—78 (unv.) Mk. Marktoerlauf: Großvieh langsam, Kälber und Schweine belebt.
Pforzheim, 9. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 88 Tiere, und zwar 17 Stück Großvieh, 36 Kälber, 10 Schafe, 25 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Großvieh und Schweine wie letzter Markt, Kälber b 83—86, c 76—82.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen «amtliche Spesen des Handels ab Stall kür Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umkatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts' Verlust ein. müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben. l
EttlingA», 9. Okt. (Schrveinemarkt.) Der Markt war befahren mlt 62 Ferkeln und 28 Läufern. Verkauft wurden 40 Ferkel, das Paar zu 63—70 Mk., und 21 Läufer, das Stück zu 45—68 Mark.
Neueste Nachrichten.
Friedrichshafen, 10. Okt. Da eine Besserung der Wetterlage augenblicklich nicht abzuseheb ist, wurde die Schlesiensahrt des „Graf Zeppelin" zunächst um eine Woche verschoben. Die Fluggäste reisen von Friedrichshafen ab und werden, sobald der Ausstiegstermin festgesetzt werden kann, telegraphisch benachrichtigt. 2n Friedrichshofen herrschten am Donnerstag heftige Stürme.
Friedrichshafen, 10. Okt: Als Entschädigung für die lange Verzögerung der Schlesiensahrt wird „Graf Zeppelin", wenn es bas Wetter einigermaßen erlaubt, auf dem Breslauer Flughafen landen. Das Luftschiff wird sich in diesem Fall etwa zwei Stunden in Breslau aushaltcn. Die Wetterlage bessert sich augenblicklich allmählich von Westen her; aus diesem Grunde soll zunächst die Hollandsahrt durchgesührt werden, die voraussichtlich in der Nacht von Freitag aus Samstag angetreten wird.
München, 10. Okt. Der Goldmacherkunst Tausend's wird in München allerschärsstes Mißtrauen entgegen gebracht. Ein früherer Mitarbeiter von Tausend, F.w. Rebai, der in der „Münchener Telegrammzeitung" seine Tätigkeit ausführlich schildert, wurde auf Wunsch von Tausend zu den Versuchen in der Hauptmünze herangezogen. Die Etaatszeitung erfährt dazu, daß Rebai seinem „Meister" eine Schachtel Zigaretten gebracht habe. Es sei nicht bekannt, ob die Schachtel einer ebenso eingehenden Untersuchung unterzogen wurde wie Tausend und o. Rebai selbst.
Germersheim, 10. Okt. Das 2. Bataillon des 171. Infanterieregiments hat heute abend Germersheim verlassen. Es wurde mit der Bahn Uber Landau—Weißenburg nach seiner neuen Garnison Be- sancon befördert. Der aus sechs Personenwagen und 4l Materialwagen bestehende Räumungszug führte etwa 400 Mannschaften und Offiziere und die Bagage des Regiments fort. Der Abzug geschah Ahne jegliche Formalität. Mgn rechnet damit, daß der bleibende Teil des Regiments, der etwa 800 Mann stark ist, im Dezember abbefördert werden wird, sodaß Germersheim noch in diesem Jahre geräumt werden würde.
Ziveibrücken, 10. Okt. Wie bereits angekündigt, rückt am Freitag das 1. Bataillon des 156. Infanterieregiments von Zweibrücken ab, nachdem bereits Reservistentransporte die Stadt verlassen haben. Seit Mittwoch vormittag ist bereits die Verladung der Bagage, Fahrzeuge usw. an der Güierrompe des Zweibrücker Bahnhofs im Gange. Freitag abend um llsih Uhr verläßt der erste Sonderzug mit rund 250 Mann und 15 Offizieren die Stadt. Der Transport geht nach Bcioe, einer Stadt der Bretagne, die bisher keine Garnison hatte. Am 12. Oktober 9'/-, Uhr abends passiert ein Sonderzug mit Truppen aus Landau, ebenfalls 250 Mann und 15 Offiziere umfassend, den Bahnhof Zweibrücken. Dieser Zug ist nach Verdun bestimmt.
Wiesbaden, 10 Okt. Am Samstag wird das in Wiesbaden- Bicbrich liegende 2. Bataillon des Infanterieregiments Royal Wels Souvenir nach England adtransportiert werden.
Hagen, 10. Okt. Die hiesige Ortsgruppe des Stahlhelms ist vom Polizeipräsidenten aufgelöst worden.
Berlin, 10. OK». Der Magistrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, in besonderer Anerkennung der Verdienste des verstorbenen Reichsaußenminlsters Dr. Stresemann die Könioqcätzer Straße zwischen deck Potsdamer Platz und dem Halle'schen Ring in Stresemann- Straße umzubenennen.
Berlin, 10. Okt. Gegenüber anderslautenden Meldungen der Presse wird festqestellt, daß der Reichsminister des Innern nicht beabsichtigt, die Bestimmungen des alten Republikschuggesetzes über Aufenthaltsbeschränkungen in das neue Gesetz wieder aüfzunehmen.
Berlin, 11. Okt. Das Vortragsprogramm des Rundfunks, das Vorträge von Ministern gegen das Volksbegehren oorsieht, ist nunmehr folgendermaßen festgelegt worden: Dienstag, 15. Oktober Ministerpräsident Braun: Freitag, 18. Oktober, Reichsernährungsminister Dietrich: Sonntag, 20. Oktober, preußischer Innenminister Grzcsinski: Dienstag, 22. Oktober, Reichspostminister Dr. Schätze!. Die Vorträge werden von Berlin aus auf alle deutschen Sender übertragen. Als Zeitpunkt ist 19 Uhr festgesetzt.
Berlin, 10. Okt. Der Ueberwachungsausschuß für die Deutsche Welle hat Geheimrat Hugenberq dieser Tage den Vorschlag machen lassen, gleichzeitig mit einem Gegner des Volksbegehrens in Rede und Gegenrede von dem Mikrophon über den Poungplan zu sprechen. Das Zwiegespräch sollte aus alle deutschen Sender mit rund vier Millionen Hörern übertragen werden. Hugenberg hat diesen Vorschlag ohne weitere Erörterungen abgclehnt.
Berlin, 10. Okt. Die deutschnattonale Pressestelle teilt u. a. mit: Eine Anzahl von Zeitungen hat die Behauptung ausgestellt, daß sich deutschnattonale Abgeordnete von den Gebrüdern Sklarek hätten ein- laden lassen. Jedem derartigen Gerücht wird energisch nachgegangen. Die Partei wird sich gegebenenfalls nicht scheuen, die schärfsten Konsequenzen zu ziehen.
Berlin, 10. Okt. Das Reichsoerkehrsministerium hat Professor Hermann Oberth die Erlaubnis zum Abschuß seiner ersten Fernrakete an der Ostsee erteilt. Professor Oberth ist mit seinen Vorarbeiten soweit fortgeschritten, daß das Datum des Abschusses bereits in einigen Tagen bekanntgegeben werden kann. Die Rakete soll, mit Thermo
meter, Barometer und Hydrometer ausgerüstet, von der Grell«»,
Oie aus etwa 50 Kilometer hoch geschleudert werden, um dann n>in, eines selbsttätig funktionierenden Fallschirmes wieder zur Erde-,, -? zukehren.
Berlin. 10. Okt.
Der Start der ersten Weltraumrakete isi ^
den^19. Oktober sestgesetzt^worden. < Professor Oberth hat sich ^
Rücksprache mit dem Neichsverkehrsministerium entschlossen n Greifswalder Oie zum Ausgangspunkt seiner Versuche zu ,Mle« Die Rakete wird in nordöstlicher Richtung in geneigter BeriikM? gestartet werden. Nach den Berechnungen Professor Oderths die Rakete eine Höhe von 60 bis 70 Kilomerern erreichen.
Berlin, 10. Okt. Wegen des Schmuckdiebstahls in der f fischen Botschaft, der von der Berliner Kriminalpolizei volWM aufgeklärt worden ist, wird, wie der Sohn des französischen Tel schästers mittcilt, gegen den ehemaligen russischen Oberst Michojo» der als Portier in der Botschaft angestellt war, kein Etrasanir« von de Margerie gestellt werden. Mtchailow wurde aber aus Diensten der Botschaft sofort entlassen. Michatlow will Berlin lassen und sich in Belgrad eine neue Existenz suchen.
Berlin, 10. Okt. Die Mitglieder der Familie Rogens, die Schwurgericht Neu-S!rehlitz bei der Wieveraustollung des Iakubowskt wegen der Beteiligung an der Ermordung des klch» Ewald Rogens zu schweren Zuchlhausstrafen verurteilt wurden, Revision eingelegt, sodaß der Fall Iakubowskt auch noch vom Rat: gericht behandelt werden wird.
Berlin, 10. Oktbr. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge soll dr Preis der Konsumhölzer von 25 aus etwa 35 Pfg. für zehn Ez teln erhöht werden, wodurch dieZllndholzfabriken rentabel gemach! ran aber auch das Reich selbst »zunächst zum Ausgleich entfallen H Zolleinnahmen, dann aber auch in Form von Üebergcwinnen) tciligt werden soll.
Br««lau. IO. Okt. In der Strafsache Rosen bat die mit tz Mordsache Rosen betraute 6. Strafkammer des Landgerichts ^ Unterbringung von Frau Reumann in die Provinzial- und Heil-M Pflegeanstalt in Bunzlau für die Dauer von 6 Monaten angemdm und zwar zum Zwecke der Untersuchung, ob die Voraussetzungen k>. ß 51 des Srrasgesetzbuches vorliegen. Die Untersuchung wird sich die gesamte geistige und körperliche Beschaffenheit der Beschuldigt« zu erstrecken haben.
Linz a. D-, 10. Okt. In einem Dorfe bei Linz gerieten, Mich Meldungen zufolge, drei Bauernsöhne, darunter zwei Brüder, wM eines Liebeshanüels in Streit, der in einer Art Duell mit leeren Tn« flaschen in einem nahen Walde ausgetragen wurde. Ais alle Y« bereits schwere Kopfwunden erlitten hatten, verbündeten sich schließt die beiden Brüder gegen ihren Gegner und schlugen mit den Ai« flaschen so lange aus ihn ein, bis er sterbend zusammenbrach. U veiden Täter wurden verhaftet.
Lemberg, 10. Oktober. Das Lemberger Landgericht stillte HM nachmittag das Urteil gegen die drei Berliner Hochschüler Kuhch, Hahn und Franze, die wegen Erkundung der Lage deutscher M lungen in Ostpolen iin April verhaftet worden waren. Das Gaich erkannte sie schuldig, nach Polen in der Absicht gekommen zu sch für deutsche Regierungsstellen politische und wirtschaftliche Ermittlung!! anzustellen. Das Urteil lautete aus je sünf Monate Gefängnis, di« durch die fast halbjährige Untersuchungshaft als abgebllßt gehen.
Moskau,10. Okt. Die 3. Industriealisierungsanleihe von Millionen Rubel ist. wie die Telegruphenagentur der Sowjetu« meldet, in voller Höhe gezeichnet worden.
London, 10. Okt. Das Luftsahrlministerium teilt mit, daß dü neue britische Luftschiff 17 101 seine Halle heute nicht verlassen heb« weil das Wetter noch nicht genügend günstig gewesen sei, um m neues Luftschiff von der Größe des 17 101 am Mast zu oerankm In der Presse beginnt sich eine gewisse Beunruhigung wegen der son gesetzten Verzögerung des Starres des Luftschiffes 17 101, aus dchi Leistungen so große Hoffnungen gesetzt waren, gellend zu machtsi
Pittsburg, 10. OKI. Bet dem Zusammenstoß des Pittsdniz> Pensyloania-Expreßzuges auf der Peniyloaniabahn mrl einem Gi» zug aus Portage wurden fünf Personen getötet und mehrere verlP Ein Hilfszug mit Aerzten und Schwestern ist nach der UngliicksM abgegangen.
Oklahoma, 10. Okt. Die Anlagen der Sinclair-PetroleumO sellschafr wurden von einem größeren Brande heimgesucht, der bemli vor zwei Tagen in Bohrlöchern entstanden war. Um Vas Feuer de kämpsen zu können, werden die brennenden Bohrlöcher mit Dyna« gesprengt. Die Flammen schlagen bis zu 50 Metern hoch.
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Düsseldorf, 10. Okt. Nach Mitteilungen des Polizeipräsidiums ist gestern nachmittag in- Durchführung- des Erlasses du preußischen Regierung das Düsseldorfer Heim des Stahlhelms geschlossen worden. Bei dem Führer des Stahlhelms, M v. Burgsdorff-Garath, wurde das gesamte, auf den Wund bezügliche Material beschlagnahmt. Wertere Beschlagnahmunga wurden vorgenvmmen in Krefeld, Cleve, Geldern, Gladbach- Rheydt, Viersen und in anderen Orten des Bezirks. Ar Maßnahmen der Polizei sind in allen Fällen ohne Störung verlaufen. Gegen die Schließung des Düsseldorfer Heims, das Eigentum des Stahlhelm-Heim-Vereins ist, ist Einspruch erhoben worden.. Die bei der Polizeiaktion mit Beschlag belegten, jedoch nicht dem Stahlhelm gehörigen Gegenstände, st die Akten des Volksbegehrens, die im Stahlhelmheim unter- gebracht waren, werden nach Sichtung des Materials wieder freigegeben werden.
Beschlagnahmungen der Dortmunder Polizei bei den Stahlhelmführern.
Dortmund, 10. Okt. Zu einer Mitteilung der Leitung des Stahlhelms, Laß bei den gestrigen Durchsuchungen und Beschlagnahmungen von den Vollzugsbeamten der politischen Polizei auch Flugblätter und Rundschreiben für das Voll- begehren gesucht und mitgenommen worden seien, wird vff der Leitung der politischen Polizei in Dortmund erklärt, m dem beschlagnahmten Material seien auch Rundschreiben und Flugblätter, die nur das Volksbegehren betreffen, unv mit dein Stahlhelm an sich nichts zu tun haben, eingegangen. Diell- Materral sei aber nur auf falsch verstandene Anordnungen bH schlagnahmt und von den mit der Durchsicht beauftragte,' Stellen Postwendend wieder an die Eigentümer zurückgesäM worden.
Rheinische Preffestimmen.
Das Ar . Bc,
Lberbü getroffe reks gef mit St bürgen Zeit, 8 -gekauft. Nydahl gür P bürgen Einschä Mark c Pressen Stadtbi manöve gerichtl Reise P und sm Die Berlin Börseul in For gewöhn eine so Berline mit eii sollen, verstau! Antwor affäre l über dr Mantel Pelzfir hätten gelegen iaß in Alarek r nehmen
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Köln, 10. Okt. Die Stellungnahme der Tagespresse zu dm Verbot des „Stahlhelms" ist nicht einheitlich. Die „KölnW Zeitung" sagt: „Man darf Wohl erwarten, daß das Material des preußischen Ministers des Innern hieb- und stichfest v und daß die näheren Einzelheiten der belastenden Stahlhem- übung der Oesfentlichkeit noch mitgeteilt werden. Stand M Hebung im Widerspruch zu den Versailler und reichsgesetzliM Bestimmungen, so scheint das Verbot allerdings unvermeiM gewesen zu sein- Sollte jedoch eine unter anderen Umstände» vielleicht nur harmlose Veranstaltung hier den Vorwand einer Maßnahme aus innerpolitischen Gründen gegeben haben so stünden wir nicht an, ein derartiges Verbot für faM ^ erklären." — Die „Kölnische Volkszeitung" sagt: „Es ist wiß richtig, daß die Taten dieser Helden vielfach im GegenM stehen zu ihren großen Worten. Immerhin kann dm« die unverantwortlichen Großsprechereien der rechtsradikale Schreihälse Schaden genug ungerichtet werden, so daß diesen beugenden Maßnahmen der Regierung hinreichend begruiM sind." — Das „Kölner Tageblatt" meint: „Wir ustM" warten, ob das Material des preußischen Innenministers ^ sächlich ergibt, daß das Gesetz vom 22. März 1921 zu dick
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