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besonderes VerdM.

teriuchnng der L

r Schulz am

-libreraaben und seinem Willen, die Türken bis zum letzten Widerstand zusammenzuhalten. Er wurde geschlagen, sein

!. Schulz am RvL zertrümmert, aber die militärische Ehre war gerettet, -üeies Blut ist UL ÄQ Konstantinopel aus leitete Liman von Sanders den Ab­wäschen worden k°Mort der deutschen Truppen, ----

nach Übest; dort'gefangeu

Die Engländer nahmen ihn und internierten ihn aus Malta.

Zusammenstoß in 1999 Meter Höhe. Sonntag morgen Äekm in der Nähe des Flughafens Eameri (Italien) 2 Flug- ' E in etwa 1000 Meter Höhe zusammen. Beide Apparate stürzten ab. Beide Piloten waren aus der Stelle tot.

Achüffe auf einen Expretzzug. Aus den Expreßzug Paris -Me wurde in der Nähe von Arras ein Attentat verübt, « der Zug sich mit 90 Kilometer Geschwindigkeit zwischen den r'rtsätasten Bitrh und Brebibres befand, wurden von mehreren Banditen eine Anzahl von Schüssen auf den vorbeirasenden lfrvres! abgegeben. Mehrere Fenster gingen in Trümmer. Die Passagiere scheinen mit dem Schrecken davongekommen zu sein.

Vollständige Freilegung der römischen Katakomben. Wie

ja dm Latcranverträgen vorgesehen ist, erkennt Italien dem Lävstsichen Stuhl das Versügungsrecht über sämtliche Kata­komben in Rom und ganz Italien zu. Die Ausgrabungen der Römer-Katakomben unterstanden bisher in beschränktem Maße Bor allem «Ahn päpstlichen Kommission für Archäologie, die sich nunmehr die immer so H m weitgehender Weise auch mit den bisher noch nicht zugäng- M gemachten Katakomben in der näheren und weiteren Um­gebung Roms befassen wird Auch Neapel und Syrakus wird m nächster Zeit auf die Anlagen von christlichen unterirdischen Grabstätten durchforscht werden. In Rom selbst ist bisher nur etwa ein Drittel der nachweislich vorhandenen Katakom­be,, aus der ersten christlichen Zeit dem Publikum zugänglich

ser Tage -ler.der bedeuLU

Oenentlichkeit blieb,

kannt, da er kein chern fern im Lrie, hrer der großen l>« r der osmanmstz ls er von den Türkst m-eekorps, das um k rannt wurde, erbch rch Die D-rd-uck Oie Ernennung wich ivierig wurde Am« ckkriegs. Die türU ssen, auf die Seite!« chen Komitee gab, nn die Türkei sM Sundesgenosse WM an. cn,

Mobilmachung zu a gefährdetsten P«. dortigen Verhällch t gelang es, den ^ 1-französischen Herr, der OberbesehlÄ

mellen und wie^k «rächt worden. Die im Laufe von fast zwei Jahrtausenden

Nenschen und Order und Franziss nütig ab. Einer» m die ihm unterU lten. Dabei fehlte s )t nur von türkisch, Seite. Die daumi, eutschen Stellen m bie -Oberste Her« dortigen Schwiech starschall ergehen, ä äh er sich veranlch u drohen. Man b, n durch keinen HG zweifelte ain Eriol! i erkannte die AW Die ließen sich jM auch nur nicht, stich,'das Türkenh« uf die langsam L cnden mag der Rar Zer deutschen Heerii en türkischen Wider n Sieg seiner L ß die Türken K euteten, sondern !n. Die aufreibeick ährend des gliihÄ all einen Teil seiM was er dort in da, er nicht gebührck u Deutschland. M gung der Küste m einer Stelle, die m die Hauptmaäst da opotamien abtrat-- : unter dieser M war schwer zu k- Go-Itz-Pasckia, ntt estunterrichteten, n- Oberbesehl zu br a Wissen, wurde» )erGoeben" :ernommen, der «i en Beschädigung K später sah man V den Meerengen ab Armeen in Syrien eine undankbM stes Heer mit v Flanken und ii in an Menschen nai m gelang es sein»

mmer wieder zerstörte und auf- und umgebaute Stadt bargt noch eine ungeahnteFülle unterirdischer Andachts- und Be­gräbnisstätten, die Wohl erst im Laufe jahrelanger Forsch­ungsarbeit freigelegt werden können. Seit kurzem findet in den bereits zugänglichen Katakomben Roms gelegentlich be­sonderer Festtage oder Todestage unterirdisch beigesetzter Hei­liger regelrechter Gottesdienst mit Messe und -L-egenspendung statt. Bei diesen religiösen Veranstaltungen werden besondere im Stil der Zeit gehaltene Altargeräte verwendet, die für diesen Zweck angefertigt worden sind. Unter den Jubiläums- gcschenken für den Papst befinden sich auch zahlreiche kostbare Paramente, die in künstlerischer Ausführung Meßgeräte und Paramente für den Gottesdienst in den Katakomben dar­stellen.

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Neueste Nachrichte«

Baden-Baden, 28. Aug. Im hiesigen Amtsgerichtsgefängnis hat sich, wie erst jetzt bekannt wird, in der Nacht zum Sonntag der in die Unterschlagungsaffäre des hiesigen Rechtsanwaltes Dr. Herr­mann verwickelte Büroches Trueck erhängt.

Augsburg, 28. August. Heute früh gegen 8 Uhr stürzte in der Mhe von Memmenhausen ein Postautomobll über die Straßen- döschung. Bon den Insassen des Wagens, der voll besetzt war, wurden sieben Personen verletzt, davon eine schwer.

Köln, 28. Aug. An der Stelle des Eisenbahnunglücks in Buir tonnte nach amtlicher Mitteilung heute morgen um 8,10 Uhr auch das zweite Gleis wieder in Betrieb genommen werden. Unter den inzwischen gehobenen Wagen 1. Ki. sind keine Toten mehr gefunden worden. Es wird noch einige Tage in Anspruch nehmen, bis die Wen Spuren der durch das Unglück geschaffenen Verwüstung oer- chwunden sind,

Berlin, 28. Aug. Abgeordneter Erkelenz, der langjährige Dor- itzende der demokratischen Partei, ist durch seine schwere Erkrankung lezwungen worden, das Amt des Vorsitzenden, das er seit längerer Zeit bereits praktisch nicht mehr ausiiben konnte, nunmehr definitiv siederzulegen.

Berlin, 28. Aug. Im Auswärtigen Amt ist heute von dem stell­vertretenden Staatssekretär Dr. Köpke und dem polnischen Gesandten Knall, sowie dem Rechtsrat im polnischen Außenministerium, Babins­ky ein Abkommen über den Luftverkehr zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Polen unterzeichnet worden.

Berlin, 28. Aug. Nach einer Mitteilung des Polizeipräsidiums M die Nachricht, daß an dem Anzug des in der Mordsache Zäper- M verhafteten Wächters Schulz Flecken gesunden worden seien, die von Menschenblut herrührten, den Tatsachen insofern voraus, als ein christliches Gutachten des betreffenden Sachverständigen noch nicht Mliege. Der Anzug sei einer genauen chemischen Untersuchung unter­zogen worden, da sich verdächtige Flecken aller An auf dem Anzug dksundcn hätten. Diese Untersuchung sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Hannover, 28. Aug. Zwei Kaffenboten der Hannoverschen Landes- ! wurden heute morgen auf dem kurzen Wege von der Reichs­donk nach der Hannoverschen Landesbank auf belebter Straße von Bankräubern überfallen. Der eine riß dem Kaffenboten die Geld­tasche aus der Hand, der andere schoß den um Hilfe Rufenden mit «wer Browningpistole nieder. Ehe jemand zu Hilfe eilen konnte, ^aren die Räuber bereits in ein Auto gesprungen und davongefahren. I handelt sich nach der Autobezeichnung um einen Hamburger Wagen. Der eine Kaffenbote mußte schwer verletzt ins Krankenhaus Wacht werden. Der geraubte Betrag beziffert sich auf 50000 Reichs-

Hamburg, 28. Aug. In der Dynamitfabrik Krümmel bei Goeft- >acht explodierte heute nachmittag um 14 Uhr aus unbekannter Kr­ache ein Oellager. Ein Arbeiter wurde aus der Stelle getötet, fünf Miere haben Verletzungen erlitten. Kurz nach der ersten erfolgte eine Delle Explosion, die, wie die erste, weithin zu hören war. Durch ^Explosion wurde der Wald aus der Strecke KrümmelTesperhude «Brand gesetzt. Da Gefahr sllr die in der Nähe liegenden Gebäude Wand, wurden die Bergedorfer und Hamburger Feuerwehren alar- "">. Der von Hamburg entsandte Zug konnte in Bergedorf zurllck- hchickt werden, da die Brandgefahr inzwischen behoben war. l Landsberg a. Warthe, 28. August. In dem wenige Kilometer « hier entfernten Dorf Wormsfeide brach am Mittwoch vormittag -a!" Bauerngutsbesitzer Knospe Feuer aus, das so schnell um sich daß in kurzer Zeit das ganze Gehöft mit Ställen und Scheunen >> Raub der Flammen wurde. Durch Funkenflug wurden innerhalb zwei Stunden 28 Gehöfte mit allen Erntenocräten, Maschinen «v. eingeaschert. Viel Kleinvieh ging dabei zu Grunde. Die »verwehren hatten einen schweren Stand, da Wassernot herrschte Mangel an Schlauchleitungen war. Die vierte sächsische schrichtenabteilung, die in der Neumark Manöver abhtelt, schickte Lastautos Mannschaften zur Hilfe.

.."kEslau, 28. Aug. Gestern nacht zwischen ein und zwei Uhr Breslau die Feuerwehr von 15 verschiedenen Stellen alar- M, da an mehreren Stellen der Stadt von den Einwohnern Gas-- ^ durchdringendem Geruch wahrgenommen wurde. Viele , . dekamen Anfälle von Uebelkeit und mutzten sich erbrechen. Die voikerung geriet in große Erregung, da man befürchtete, eine Gift- -Katastrophe dabe sich ereignet. Die Feuerwehr stellte fest, daß die >k aus einem in dem Breslauer Vorort Cowallen liegenden Super- Matwerk kamen. Sie haben sich dort entwickelt, weil, wie die klwn des Werkes anntmmt, minderwertige Schwefelsäure ver- n wurde. Die genaue Untersuchung hierüber ist noch im Gange, m» Aug. Der Bundesausschuß des Niederösterreichischen /^"uudes beschloß heute, im Hinblick auf die Vorgänge der -im E den mehr als 100060 Mitgliedern des Bundes der Niederösterreichs beizutretcn, um, wie cs in der Bekannt- MNg heiß,, dje hohen idealen Ziele und Bestrebungen der yeim- ^ zu unterstützen.

z, Audweis, 28. Aug. Durch Selbstentzündung brach in der Zeilu- ?,'Eliung der Bleistiftfabrik L. C. Hurdtmuth ein Feuer aus, das große Ausdehnung annahm. Der Brand gestaltete sich sehr Drohend, da auch das Magazin, das zur Einlagerung von Aether und Oel dient, Feuer gefangen hatte, der zahlreichen Feuerwehrmannsckasten aela

den Brand einzudämmen. Gegen 10 Personen ,'wurden verletzt, da­runter einige schwer.

Kowno, 28. August. Vor dem Kciegsseldgericht in Kowno hatte sich dieser Tage der frühere Leiter der englischen Abteilung in der litauischen Teiegraphen-Agcntur, Carosas, zu verantworten, der be­schuldigt wurde, Beziehungen zu den Pletschkaitisten unterhalten zu haben. Nach längerer Verhandlung wurde das Urteil gefällt, das auf Todesstrafe lautete. Auf ein Gnadengesuch des Verurteilten hin hat der Staatspräsident die Todesstrafe in lebenslängliche Zuchthaus­strafe umgewandell.

Nonne, 28. Aug. Die russische Ostseeflotte hält in diesen Tagen Uebungen in der Ostsee ab. Um 11 Uhr passierte ein Geschwader von 20 Schiffen, bestehend aus Schlachtschiffen, Minenschiffen, Torpedo- jügern und Unterseebooten die Bornholmer Elldkllste. Das Ge­schwader fuhr mit Volldampf nach Süden.

Neapel, 28. Aug. In der berühmten Basilika Santa Chiara wurde heute früh ein großer Diebstahl entdeckt. Aus den Reliquien­behältern von Heiligen und Märtyrern, die in der Sakristei in Schränken verwahrt werden, find sämtliche kostbaren Edelsteine heraus­gebrochen worden. Es handelt sich um unschätzbare Wette. Man vermutet, daß die Täter sich während der Nacht in der Kirche ver­borgen hatten.

Paris, 28. Aug. Ein Doppeldecker des Flughafens Montpellier stürzte heute aus 150 Meter Höhe ab. Die beiden Insassen, ein Chef­pilot und sein Begleiter, fanden den Tod.

Eröffnung des Freiburger Katholikentages.

Frciburg,. Aug. In der für die Abhaltung der 68. Generalversammlung der deutschen Katholiken besonders er­richteten Schwarzwaldhalle wurde heute abend vom Präsiden­ten des Lokalkomitees, Geheimrat Herder, der Freiburger .Katholikentag eröffnet. Anwesenb waren u. a. der Nuntius Pacelli, der badische Staatspräsident Dr. Schmitt mit dem badischen Minister Dr. Trunk, der bayerische Ministerpräsident Held, der Bischof von Omaha (Vereinigte Staaten), ein ge­borener Badenser, Vertreter der Katholiken aus Ungarn, der Tschechoslowakei, Frankreich, Holland, Japan usw. Zahlreiche namhafte Führer des Zentrums waren ebenfalls erschienen, u. a. der frühere Reichskanzler Dr. Marx. Geheimrat Herder gab einen Rückblick über die Geschichte der Erzdiözese Freiburg. Stürmisch begrüßt wurden seine Willkommeusworte an die Vertreter der katholischen Bevölkerung des benachbarten Elsaß. Die Grüße des Erzbischofs Dr. Karl Fritz überbrachte General- Vikar Dr. Sester. Ferner»sprachen der badische Staatspäsident

Dr. Schmitt, der die Ve^ammlung namens der badischen Staatsregierung begrüßte und Oberbürgermeister Dr. Bender für die Stadt Freibnrg. Zum Präsidenten des Freiburger Katholikentages wird voraussichtlich Reichskanzler a. D. Dr. Marx vorgeschlagen werden. Der nächste Katholikentag wird in Münster i. W. abgehalten werden.

Erlaubt und wieder verboten.

Die englische Besatzzmgsbehörde hatte vor einiger Zeit die Genehmigung für Rundflüge auf dem Wiesbaden-Mainzer Flugplatz erteilt. Hierzu wurde auf dem Flugplatz eine 1500 Quadratmeter große Flugzeughalle errichtet. Nunmehr hat das englische Oberkommando in Wiesbaden die Rundflüge verboten und den Fliegern ein Ultimatum gestellt, innerhalb 24 Stunden von dem Berkehrslandeplatz abznsliegen.

Der Raubübersall auf den Kaffenboten der Hannoverschen Landcsbank.

Hannover, 2s. Aug. Bei dem Ueberfall, der heute morgen auf dem Georgsplatz auf 2 Kaffenboten der Landesbank Han­nover verübt worden ist, sind nach dem Polizeibericht 60000 Mark geraubt worden. Der Polizeibericht spricht nur von einem einzigen Täter, auf dessen Ergreifung eine Belohnung von 5000 Mark cmsgesetzt worden ist. Der Kassenbote Koschwitz ist bei dem Ueberfall von 5 Schüssen getroffen worden. Er liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Im Gegensatz zu dem Polizeibericht wird von anderer Seite gemeldet, daß es sich um 3 Täter gehandelt habe. Die Schüsse seien von dem Chauffeur des zu dem Ueberfall benutzten Wagens, einer dunkelfarbigen Limousine, abgcseuert worben und zwar sei zweimal auf den Kassenboten Erdfelder geschossen worden, der aber nicht verletzt wurde. Er soll dann mit dem Geldsack einen Schlag über den Kopf erhalten haben. Dagegen wurde Koschwitz zweimal in die Beckengegend getroffen. Er ist im Krankenhaus, da seine Verwundung lebensgefährlich war, sofort operiert worden.

Das Reichsaufsichtsamt genehmigt den Uebernahmevertrag AllianzFrankfurter Allgemeine.

Berlin, 28. Aug. Das Reichsaufsichtsamt für Privatver- sicherung hat in der heutigen Senatssitzung die.Genehmigung der zwischen der Allianz und Stuttgarter Verein Nersiche- rungs-A.G. und der Frankfurter Allgenreinen Versicherungs- A.G. abgeschlossenen Garantieverträge erteilt. Der Neuen Frankfurter Allgemeinen Versicherungs-A.G. ist in der gleichen Sitzung die Genehmigung zur Aufnahme des Geschäftsbetriebs erteilt worden.

Reform der Krankenversicherung.

Das Arbeitsministerium Plant lautVoss. Ztg." zurzeit eine Reform der Krankenversicherung vor, deren Entwurf voraussichtlich zu dem Beginn des Winters den parlamenta­rischen Körperschaften zugehen wird. Die Reform soll eine Rationalisierung der Leistungen und der Organisation herbei­führen. Durch Einschränkung unnötiger und Ausmerzung von Doppelleistungen hofft man ohne Erhöhung der Beiträge die sozialpolitisch bedeutsamen Aufwendungen der Kassen steigern zu können.

Verschleppung der Erwerbslosenrcform.

Berlin, 28. Aug. Die Arheitslosenbersicherungsreform ist abermals auf die lange Bank geschoben worden. Der sozial­politische Ausschuß hat sich, ohne wirkliche Beschlüsse zu fassen, auf die nächste Woche vertagt. Die Sitzung des Reichsrats ist aus unbestimmte Zeit verschoben worden. Die interfraktionellen Besprechungen, die heute ebensowenig wie gestern zu einer Annäherung der Gegensätze geführt haben, sollen am nächsten Mittwoch fortgesponnen werden. Also: Verschleppung aus der ganzen Linie. Es ist wirklich ein klägliches Schauspiel, das sich da abspielt. Die Regierung schiebt mit ihrer Torso-Vorlage die Entscheidung wohlgemut dem Sozialpolitischen Ausschuß zu. Der wagt sich an eine Lösung nicht heran und überläßt es dem engeren Gremium der Parteiführer, nach einem Aus­weg zu suchen. Der Reichstag will, bevor er Las heiße Eisen anrührt, die Stellungnahme des Ausschusses abwarten. So wandert der Ball von Hand zu Hand. Ein neuer Termin für die letzte Reichsratssitzung ist bisher nicht fcstgestellt wor­den. Heute nachmittag begannen die Reichsratsansschüsse die Vorberatung der Borlage, die voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen wird.

Graf Bcrustorff Führer der deutschen Delegation in Genf. Berlin, 28. Aug. Wie verlautet, wird der Botschafter a. D. Graf Bernstorff, der zurzeit als Vorsitzender der Waffenher­stellungskommission in Gens weilt, vorläufig die Führung der deutschen Delegation für die Völkerbundstagung überneh­men. Ob alle deutschen Delegierten, die an der Haager Kon­ferenz teilnehmcn, nach Gens reisen werden, steht noch nicht endgültig fest. Sicher scheint es jedoch zu sein, daß Reichs­außenminister Dr. Stresemann nach Abschluß der Haager Be­sprechungen nach Genf reisen wird.

im Hause Kurfürstendamm 178 ein Dachstuhlbrand aus, der in Kürze einen größeren Umfang annahm. Trotzdem die Feuerwehr sofort mit mehreren Löschzügen anrückte, stürzte die Decke des obersten Stockwerks ein. Wie es scheint, sind durch den Einsturz der Decke mehrere Personen verletzt worden. Die Feuerwehr hat bis jetzt 3 Lurch Stichflammen Verletzte geborgen. Gegen 13 Uhr ereignete sich bei den Löscharbeiten ein schwerer Unglücksfall. Die Decke, die das Dachgeschoß von dem 4. Stock trennt, brach plötzlich ein. Dabei wurden 10 Feuerwehrleute, die hier bei der Lösck-arbeit tätig waren, unter den Trümmern begraben. Bislang gelang es, 9 Feuer­wehrleute, die zum Teil schwer verletzt sind, zu bergen. Die Lage ist außerordentlich gefährlich, da man den Einsturz wei­terer Teile des zum großen L,eil vernichteten Dachstuhls be­fürchten muß. Infolge des Deckeneinsturzes nahm der Dach­stuhlbrand gegen )^2 Uhr nachmittags immer gefährlichere Formen an. Der gesamte Dachstuhl des Hauses war nicht mehr zu retten und ist ein Raub der Flammen gewordew Völlig ausgebrannt ist dabei auch die Wohnung des früheren Hofschauspielers am Wiener Burgtheater, Gerasch, der sich im Dachgeschoß eine luxuriöse Wohnung angelegt hatte. Gerasch, mehrere Jahre hindurch einer der prominentesten Schauspieler des Burgtheaters, war es auch, der einen Teil des Habsbur­gischen Familienschmucks über die Grenze schmuggelte, indem er ihn vor den Zollbeamten als wertlosen Theaterschmuck bezeichnte. Als leidenschaftlicher Sammler hatte er in seiner Wohnung am Kurfürstendamm kostbare Schmuckstücke, sowie eine wertvolle Bibliothek untergebracht, die nun ein Raub der Flammen geworden sind. Dabei sollen ein wertvoller Raphael sowie außerordentlich wertvolle Teppiche verbrannt sein. Da der Kurfürstendamm eine der belebtesten Luxusstraßen Berlins ist, mußte die Polizei wegen der großen Gefahr umfangreiche Absperrungen vornehmen. Die Ursache des Brandes ist zur­zeit noch nicht restlos geklärt: allem Anschein nach ist das Feuer durch Explosion eines Schweißapparats entstanden, der vorläufig von der Polizei beschlagnahmt worden ist. Die Be­fürchtungen, daß die Wirtschafterin Geraschs, die sich zur Zeit des Brandes in der Wohnung befand, im Feuer umgekommen ist, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Einigung auf Kosten Deutschlands.

Haag, 28. Ang. Unmittelbar vor dem Schlußbericht der Finanzkommission wurde durch die vereinigten Pressechefs der 5 Gläubigerstaaten folgendes Resume über den erzielten grund­sätzlichen Akkord verlautbart: Die Vereinbarung umfaßt eine Neuregelung der England zukommenden deutschen Repara- tions- und Sachleistungen. Im Rahmen des Uoungplanes sind Korrekturen vorgenommen worden, die noch der Zustimmung Deutschlands harren. Diese Korrekturen sichern England eine besondere Annuität von 4«» Millionen Goldmark zu. 38 Mil­lionen dieses Betrages werden durch sofort verfügbare Beträge aufgebracht und find durch andere Gläubigerstaaten garantiert. Was die ungeschützten Annuitäten betrifft, so erhält England 1. aus dem noch nicht verteilten Ueberschutz der 860 Millionen Goldmark betragenden ungeschützten Jahreszahlungen 18 Mil­lionen Goldmark; 2. 42 Millionen Goldmark, die Deutschland entsprechend einer noch festzustellenden Regelung zur Erhöhung der ungeschützten Annuität zählen soll, ohne daß damit der Gesamtbetrag der deutschen Schuld also geschützte und un­geschützte Annuitäten zusammen erhöht wird. 3. 36 Mil­lionen der durch die anderen Gläubigerstaaten garantierten Beträge. Insgesamt beziffert sich demgemäß der Anteil Englands an der ungeschützten Annuität auf 96 Millionen Goldmark. 4. Die italienischen Staatseisenbahncn werden während dreier Jahre jährlich eine Million Tonnen englischer Steinkohlen aus dem englischen freien Markt nach dem aus Nachfrage und Angebot jeweils sich ergebenden Preise beziehen. Ein englisch-italienisches Sonöerabkommcn über Sachleistungen wird noch heute zur Unterzeichnung gelangen. Außenminister Briand empfing heute vormittag 10 Uhr die französischen Journalisten. Er äußerte seine volle Zufriedenheit über das gestern erzielte Resultat und sprach die Erwartung aus, daß Deutschlands Zustimmung nicht laug auf sich warten lassen würde.

Trqmmelfeuer auf die deutsche Delegation.

Haag, 28. Aug. Wie zu erwarten war, gestalten sich die Verhandlungen zwischen den 5 Gläubigerstaaten und Deutsch­land sehr schwierig.Man ist nicht einen Schritt weiter ge­kommen", sagte Dr. Stresemann nach der heutigen Nachmit- tagsfitznng, die um 3 Uhr begann und bis gegen 7)^ Uhr dauerte. Es wurden die folgenden 4 Punkte behandelt: 1. Ueberschüfle, die sich aus der Ueberleitung des Dawesplanes zum Uoungplan ergeben, 2. die 79 Millionen, die sich in der letzten Septemberwoche aus den Nachzahlungen der Reichsbahn und der Bcfördrrungssteuer ergeben, 3. Verteilung der ge­schützten und ungeschützten Jahresleistung bei weiterer Frei­gabe von 42 Millionen jährlich auf hem Gebiet der ungeschütz­ten Annuitäten durch Deutschland. 4. Besetzungskosten. Zn Beginn der Sitzung verlangte Dr. Stresemann eine gründliche Prüfung der an Deutschland gestellten Zumutungen, die er in ihrer Gesamtheit als untragbar für das deutsche Volk be- zcichnete. Er wies anf das schwere Unrecht hin, das in den Forderungen der 5 Gläubigerstaaten seinen Ausdruck findet und protestierte mit ganz besonderer Schärfe gegen die Absicht, Deutschland die Besetzungskosten aufzuerlegen. Der französische Finanzminister Cheron suchte den Nachweis zu erbringen, daß der Noungplan keine Bestimmung enthalte, wonach die Kosten für die Rheinlandbesetzung von den Gläubigern Deutschlands zu entrichten seien. Zur Unterstützung seiner These berief er sich aus das Gutachten französischer Juristen. Dr. Hikferding und Dr. Wirth lehnten in streng sachlichen Ausführungen die Zumutung des französischen Finanzministers ab. Den Höhe­punkt erreichte die Debatte in einer Rede Briands, der sich selbstverständlich für die unerhörte Forderung einsetzte, aber das von Deutschland verlangte durchaus ungerechtfertigte Opfer in sehr geschickter Weise zu verschleiern suchte. Er sagte nämlich, es käme Frankreich nicht in den Sinn und es sei auch Frankreichs nicht würdig, sich die Rheinlandräumung ab- kanfen zu lassen. Die Verhandlungen seien anf politischem und finanziellem Gebiet Parallel geführt worden. Da sich aus der Regelung der Finanzfragen die Lösung der politischen zwangs­läufig ergeben müsse, so sei die Verständigung zwischen den Gläubigern und Deutschland unbedingt notwendig. Briand empfahl Dr. Stresemann eine entgegenkommende Haltung. Der englische Schatzkanzler wählte eine derbere Tonart. Seine Be­mühungen richten sich darauf, den Protest Stresemanns als ungerechtfertigt zu kennzeichnen. Er wurde darin von dem .Handelsminister Graham unterstützt, der sich den von dem französischen Finanzministcr Cheron gemachten Ausführungen vollkommen nnschloß und von französisch-englischer Solidarität fprach. Hierauf wurde die Siyung unterbrochen und Len Deutschen Gelegenheit gegeben, in eine interne Beratung ein- zntreten.

Die Mchrbelast««g, die von Deutschland verlangt wird, beläuft sich auf etwa 509 bis 799 Millionen Reichsmark. Es bedarf keiner weiteren Ausführungen, daß dieses Opfer, das Deutschland über den Noungplan hinaus auf dem Opfcraltar des französisch-englischen Einvernehmens nicderlegen soll, ohne daß die Gegenseite ihrerseits zu Zugeständnissen bereit ist, für Deutschland untragbar ist.

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