2,7, insbesondere - eine Gebiete noch g bis mittel; teil« xmerttrschen, die« -nttel. Erdbeeren^ letzter Regen hat j .ohmrmsbeeren 2 ^ 'henlagen ettraM ehlen, weil restlos« ten Jahr zu erwan« Pflaumen, MirM Hauszwetschgen z ien. Quitten 2,9 ^ Bäume statt gel« lernten. Waldbee« n voraussichtlich-» rfeläpfel stehen für j > ke: Oehringen, H; ackenheim, Heilbr»- Kirchheim-Teck, ^ rnd hauptsächlich s utlingen, Rottenbws Ulm. Im übrj^ biete sehr statt ltz z. B. in SchM cumen zugrunde M und WestdeutsW ise reiche Apfclemd wdenseegebier, zienit nn dürfen wir i» chschnittsernte rech« nner Gesamtheit zri reise diirfen sich Ki

zer Sitzung hatte s en zur Erhaltung!, okal-Eiseubahn-M rdesgerichtsrat St« auch notweMge b Inflationszeit Habe­ltebenstrecken zu ei« Jahre 1920 der Bettrag, der dam«! > die ursprünglich g u Betrieb zu erhalt, ssigten Betriebsmio t zu einer langach lanzen von IM « en dieBleag" n» nüsien. Der Kreis; rnierungshilfe geÄ eine wirkliche Ges« ein müßten. Er ha! eag ein Darlehen « den zu gewähren« ärozentrale gegeben chaft zu übernehme mtrolle gegenüber!b Außerdem darf!? eis gehörige Bah« e Betriebsstillegung, der Ansicht, daß a: irdenen Krise nicht nahmen in Höhe bl en, sondern eher e I vorsieht. Nach läi ungeschminkt über - er Städte Karlsm »sführung der Bat nsrat gemachten V« ns und Uebernah«

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weiterer Bürgschaft angenommen. Gegen die Vorlage stimmten die volksrechtparteilichen und kommunistischen Mitglieder der »ivisvettammlung. _

Vermischtes.

Mnschweres" Begräbnis. Derschwerste Mann der Welt" Jakob Katz, ein Mann von 510 Pfund Gewicht, ist vor einigen Tagen in Newyork am Hitzschlag gestorben. Katz war von Hause aus Chauffeur, als aber sein Gewicht so statt zu­nahm daß er in keinen Wagen mehr Patzte, ließ er sich für Geld in Schaubuden sehen. Er war dadurch einer der popu­lärsten Männer Newyorks geworden. Sein Tod verursachte seinen Angehörigen viel Schwierigkeiten, La die normalen Beerdigungseinttchtungen für ein derartiges Schwergewicht nicht ausreichten. Er Patzte in keinen Sarg rein, darum mutzte ein 8 Fuß langer, 4 Fuß hoher und weiter Sarg eigens für ihn angesertigt werden. Es war schon schwierig, diesen Riesen­kasten in den vierten Stock der Wohnung in der Moore- in Williamsburg zu bringen, aber unmöglich war es ihn wieder hinunterzutragen, nachdem die Leiche eingebettet worden war. Die Angehörigen mutzten darum, da die ge­wöhnlichen Sargträger nicht genügten, sich mit einem Klavier­transpottgeschäft in Verbindung setzen, da die Arbeiter dieses Instituts Erfahrung in der Beförderung sehr schwerer Lasten haben. Sechs Transpottarbeiter mutzten dazu ausgeboten werden, um den Sarg zu heben und ihn nach der Art der großen Geldschränke und Klaviere auf die Straße zu beför- 1 >ern. Auf einem Roller, der bei Klavierfortbewegungen be­nutzt wird, wurde er zum Fenster der Wohnung geschafft und hier mit einem Flaschenzug an der Front des Hauses entlang auf die Straße niedergelassen. Auch der Leichenwagen, der für die Beerdigung benutzt wurde, war besonders statt gebaut. Auf dem Friedhof in Glendale Quens stellte es sich heraus, daß die Beerdigung nicht vor sich gehen konnte, weil sich neue Hindernisse erhoben hatten. Als die 6 Träger der Klavier- transportfirma und 2 Angestellte des Friedhofs den Sarg ins -Grab lassen wollten, sah man, daß das Grab nicht groß genug war, um den Sarg auszunehmen. Man mußte Watten, bis die Totengräber das Grab erweitert hatten, und dann wurde unter den größten Schwierigkeiten mit statten Gurten der Sarg des schwersten Mannes der Welt ins Grab gesenkt.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft«

Stuttgart, 30. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am städt. Mch- und Schlachthof waren zugesührt: 20 Ochsen, 22 Bullen, 190 Iungbullen, (unv. 5), 203 Iungrinder, 100 Kühe, 1051 Kälber, 1300 (14) Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen -> 58-61 (), b 48-54 l). Bullen a 5053 (4648), b 46-49 (42-45). Iungrinder 2 58-62 (55-58), b 5055 (4853), c 45-49 (-), Kühe d 3239 (30-36), c 22-30 (22-27), ck 17 bis 21 (17-20), Kälber b 74-78 (70-75). c 66-72 (58-67), ck 56 bis 64 (4655), Schweine 2 fette Schweine über 300 Pfd. 9293 (84 bis 86), b oollfleischige Schweine von 240300 Psd. 9394 (85 bis 46). c von 200-240 Psd. 94 (8587). ck von 160- 200 Psd. 92-93 (84 bis 86). e fleischige Schweine von 120160 Pfd. 8890 (81-83), Sauen 6474 (6172) Mk. Marktverlauf: Großvieh und Schweine belebt, Kälber mäßig belebt.

Pforzheim, 29. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 454 Tiere, und zwar 6 Ochsen, 5 Kühe, 42 Rinder, 23 Farren, 8 Kälber, 370 Schweine. Marktverkauf: langsam. Ueberstand: 5 Stück Groß vieh, 9 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 2 58 bis 60, d 5256, Farren 2 55, b und c 5249, Kühe d und c 42 bis 28, Rinder 2 60-63, d 55-58, Schweine b 98-91, c 8991, ck 8689, g 7679. Kälberpreis nicht angegeben.

Die Preise gelten für nüchtern Gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Äall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts» Verlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis er­heben.

Karlsruhe, 29. Juli. iMehmarkt.) Zufuhr: 43 Ochsen. 58 Bullen, 17 Kühe, 119 Färsen, 51 Kälber, 1071 Schweine. Preise: Ochsen 56 bis 59. 54-56, 53-54, 5153. 49-51, 48-49; Bullen 48-49, 45 bis 47; Kühe 2838, 20-28; Färsen 58-62,50-56; Kälber 75 bis 78. 72-75. 6972, 56-61; Schweine 87-89, 89-91, 91-93, 91 bis 93. 88-91; Sauen 7173. Bestes Vieh über Notiz bezahlt. Marktverlauf: Bei Großvieh und Schweinen mittelmäßig, geräumt. Bei Kälbern langsam, geräumt.

Neueste Nachrichten«

Stuttgart, 30. Juli. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Reichs­regierung auf die Stelle des Präsidenten des Landesfinanzamts Stutt­gart den Landesfinanzamtspräsidenten Pfeiffer in Kiel zu versetzen. Es wäre, so schreibt der Echwäb. Merkur, bedauerlich, wenn diese für die württembergischen Finanzen und Wirtschaft so wichtige Stelle einem Nichtwürttemberger zusallen würde. Es ist wohl anzunehemen, daß die württ. Regierung darauf bestehen wird, daß die Stelle mit einem württ. Steuerfachmmin besetzt wird.

Friedrichshafen, 30. Juli. Entgegen den Newyorker Meldungen über das Weltflugprogramm desGras Zeppelin" erfahren wir, daß «Graf Zeppelin" nach Lakehurst fährt, dort einige Tage bleibt und dann wieder nach Friedrichshafen zurückfliegt. Hier bleibt das Luft­schiff einige Zeit und tritt dann die Weltreise an.

München, 31. Juli. Die einzige liberale Tageszeitung Münchens, dieA. Z. am Abend" hat gestern ihr Erscheinen eingestellt. Das Blatt war die Fortsetzung der seinerzeit weit Uber Süddeutschland hinaus bekanntenAllg. Ztg.", deren 132. Jahrgang sie bildete.

Mannheim, 30. Juli. Das von der Kommunistischen Partei für den 3. und 4. August hier beabsichtigte Internationale role Länder- trefsen ist von der Polizeidirektion mit Rücksicht aus die dadurch zu befürchtende Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung verboten worden.

Landau, 30. Juli. Wie verlautet, wird die Zahl der von der französischen Militärbehörde für August und September angekündigtcn Schießübungen im Gelände von Herxheim-Weyher bei Landau, die den Rcichskommissär für die besetzten Gebiete veranlaßt hatten, bei der Rheinlandkommission Vorstellungen zu erheben, mit Rücksicht auf die Erntezeit herabgesetzt.

Mainz, 30. Juli. Auf seiner Fahrt über das besetzte Gebiet kam das LuftschiffGraf Zeppelin" am Sonntag mittag 13.30 Uhr auch über Mainz. Oberbürgermeister Dr. Külb Hai daraufhin sofort folgen­des Telegramm an Dr. Eckener ausgegeben: Freudig erregt und be­wundernd sah die Bevölkerung von Mainz das stolze LuftschiffGras Zeppelin" über ihre Stadt fliegen. Voll Dankbarkeit für das unver­geßliche Erlebnis grüßt Mainz den hochverdienten Führer sowie alle seine bewährten Mitarbeiter und wünscht von Herzen Glückauf zur Amerikafahrt!

Berlin, 31. Juli. Eine erschütternde Familientragödie spielte sich gestern abend in dem Restaurant Filmschlößchcn am Bahnhof Grune- wald ab. Dort ersckotz der 27jähriqe Sohn des Lokalbesitzers, der -Kaufmann Arnold Koch, sein l'/zjähriges Töchterchen Ursula und lotete sich dann selbst durch einen Kopfschuß. Der junge Mann Hai E Ai "us Gram über den plötzlichen Tot seiner Frau begangen, m ^En, 30. Juli. Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, m an der Blättermeldung über einen von Kabelwerken gegen die neich 5 post verübten Betrugs und einen von dem früheren Reichspost- Mnister Höfle gegebenen Kredit kein Wort wahr.

., Berlin, 30. Juli. Im Befinden des Reichskanzlers Müller hält oie Besserung erfreulicherweise an. Einer Meldung von der Zech­st"" Hütte zufolge, ist im Lause des Dienstag ein weißes Hemd ge­sunden worden, und 200 Meter von dieser Stelle entfernt, ein fast neues Taschentuch, das dunkle Flecken ausweist, die zweifellos von Vlut herrühren.

Hamburg, 30. Juli. Mit dem HapagdampferAlbert Ballin" »ns am Dienstag abend der schwedische Asienforscher Sven Hedin

in Cuxhaven ein. Even Hedin äußerte sich hocherfreut darüber, seine deutschen Freunde wtederzusehen. Er wird sich von Cuxhaven aus direkt nach Berlin begeben, um dort einige Tage zu verbringen. Seine Expedition in der Mongolei mußte er krankheitshalber verlassen, um sich in Behandlung eines Spezialisten zu begeben. Sven Hedin be­absichtigt, von Berlin aus nach Stockholm zu fahren, um sofort seine Vorbereitungen für die Rückkehr zu seiner Expedition zu treffen.

Breslau, 30. Juli. Der schlesische Zentrmnspolittker Joh. Baptist Gras Ballestrem-Zittwitz ist im 63. Lebensjahr ge­storben.

Innsbruck, 30. Juli. Am 26. Juli unternahmen die Hochschul­studenten Boehn und Christian Reß eine Fahrt aus die Mutmalspitze. Als sie beim Abstieg über ein Schneefeld absahren wollten, stürzte Retz in eine acht bis zehn Meter tiefe Spalte, wo er tot liegen blieb. Die Leiche konnte jetzt erst nach Kentz gebracht werden.

Brüssel. 36. April. In Ttrlemont geriet ein Flugzeug beim Ueber- fliegen der Stadt in Brand. Der Flieger konnte mit dem Fallschirm ubsprtngen und wohlbehalten landen. Das brennende Flugzeug stürzte aus das Gebäude einer Raffinerie, wo sich das Benzin über leere Säcke ergoß und den Raum in Brand setzte. Ein Arbeiter kam in den Flammen um. Der Feuerwehr gelang es nach etnstündiger Ar­beit, des Brandes Herr zu werden.

Patts, 30. Juli. Nach einer Meldung desMatin" aus Straß­burg, find die beiden Deutschen Lorentz und Neuhard zu zwei Jahren Gefängnis, fünf Jahren Aufenthaltsverbot und 500 Franken Geld- strüfe verurteilt worden. Die beiden waren wegen Spionage ange- klagt. Nach der Anklageschrift sollen sie versucht haben, sich ein Mo­dell einer französischen Waffe zu verschaffen. Sie find^oor wenigen Wochen festgenommen worden.

Moskau, 30. Juki. Me Vorbereitungen der russischen Flugzeugorganisation für den Zeppelinflug über die Sowjet- Union find nahezu abgeschlossen. Auf der ganzen Strecke ist ein Wetterdienst eingerichtet worden. Streckenweise soll das Zeppelinluftschisf von russischen Zivilflugzeugen begleitet werden.

Moskau, 30- Juli. Eine Expeditton aus Sowsetrußland hißte die Sowjetflagge auf dem Franz-Josephs-Lattd zum Zeichen dafür, daß Liese Inselgruppe entsprechend dem Erlaß des Zentralexeknttvkomitees der Sowjetunion vom 15. April 1926 der Sowjetunion gehört.

Ottawa, 30. Juli. Die große Hitze veranlaßte den größten Teil der Bevölkerung, das Ende der Woche bei Autofahrten und Baden zu verbringen. Dabei fanden 30 Personen den Tod.

Newyork, 30. Juli. Der Korrespondent der Associated Preß in Mexiko City berichtet, daß es am vergangenen Sonntag in der Nähe von Orizaba im Staate Verocruz wegen des Besitzes gewisser Län­dereien zu einem Kampf zwischen Farmern kam, bei dem 22 Perso­nen getötet und 17 verletzt wurden. Beide Parteien waren gut be­waffnet. Der Kampf dauerte mehrere Stunden.

Newyork, 30. Juli. DieBremen" funkte dem hiesigen Büro des Norddeutschen Lloyd, sie habe bis heute mittag in 23 Stunden 651 Seemeilen bei einer durchschnittlichen Fahrt von 28*/, Knoten zurückgelegt. Wegen ihrer guten Fahrzeit läuft dieBremen" Ply­mouth an, wo sie wahrscheinlich am Mittwoch um 9 Uhr abends ein­trifft. In Eherbourg wird sie voraussichtlich am Donnerstag um 3 Uhr, in Southampton am Donnerstag mittag und in Bremerhaven am Freitag um 8 Uhr eintreffen.

Münchens vier Flagge«.

München, 30. Juli. Ein sozialdemokratischer Dringlich- keitsantrag, am 11. August die städtischen Gebäude und die Wagen der Straßenbahn in Len Reichsfarben zu beflaggen, wurde im Stadtrat mit 21 gegen 17 Stimmen der Antrag­steller und der Demokraten abgelehnt. Man Verbleibt bei der salomonischen Lösung der Flaggen-Frage Lurch den Ober­bürgermeister Scharnagl, der bei solchen Anlässen mit allen .1 Fahnen, nämlich der Stadt, des Landes, des alten und neuen Reichs am Rathausturm zu flaggen Pflegt, denn, so führte Scharnagel aus, die Verfassung sei änderungsbedürftig. Man dürfe aber auch nicht übersehen, daß sie trotz ihrer Mängel die Grundlage für die Arbeit und Existenz des deutschen Volkes in den letzten 10 Jahren gebildet habe.

Alarmbereitschaft am 1. August.

Berlin, 30. Juli. Me Berliner Polizei läßt erneut ver­sichern, daß sie dem 1. August mit Ruhe entgegensehe. Me Polizei werde sich am 1. August wieder im Zustand höchster Alarmbereitschaft befinden: Damit glaube sie auch ohne Ver­bot der kommunistischen Kundgebungen allen Zwischenfällen, die derRote Tag" bringen muß, begegnen zu können. Man wird aufrichtig wünschen dürfen, daß die Polizei mit diesen Auffassungen Recht behält. Was man derweilen hier in Ber­lin Tag für Tag an kommunistischen Ausschreitungen in Wort und Schrift erlebt, ist leider nur zu geeignet, allerlei unbehag­liche Stimmungen aufkommen zu lassen. Die Kommunisten wollen in Berlin am Donnerstag eineKampfdemonstration" im Lustgarten abhalten. Außerdem sollen die Arbeiter die Betriebe eine Stunde vor Schluß verlassen, um so ihrenent­schlossenen Kampfeswillen gegen den imperialistischen Krieg und für die aktive Verteidigung der Sowjetunion" auszu­drücken. Das ist der reine Wahnsinn: Niemand außer der Sowjetunion selber denkt im Augenblick an einen imperiali­stischen Krieg. Aber für diesen Wahnsinn wird von derRoten Fahne" in einer Sprache geworben, die von Morgen zu Mor­gen blutrünstiger wird. Inzwischen hatte Thälmann in Lenin­grad erklärt:Weder Verbote noch Drohungen der Sozial- Faschisten können das deutsche Prletariat verhindern, auf die Straße zu gehen und die kommunistischen Fahnen zu ent­falten."

Die evangelische Kirche am Berfaffungstag.

Berlin, 30. Juli. Wie der Evangelische Pressedienst mit­teilt, hat der Deutsche evangelische Kirchenausschutz Leu Lan­deskirchen empfohlen, einer Anregung des Reichsinnenmini­sters, des Versassungstages in den Kirchen zu gedenken, nach ihren kirchlichen Verhältnissen Folge zu geben. In einem Er­laß an die Konsistorien weist der evangelische Oberkirchenrat der evangelischen Kirche der altpreußischen Union darauf hin, das; die Reichsverfassung nach den schweren Erschütterungen der Umsturzzeit wieder einen Rechtsboden für ein geordnetes staatliches Gemeinschaftsleben geschaffen und auch den Kirchen wieder eine feste Rechtsgrundlage für ihre Stellung im öffent­lichen Recht und für ihre freie Entwicklung gegeben, sowie ihren Zusammenschluß im Deutschen evangelischen Kirckien- bund ermöglicht habe. Die Erinnerung hieran, die selbst­verständlich von Politik und Parteipolitik freizuhalten sei, werde geeigneten Anlaß bieten können, in den Gemeinde­gottesdiensten am Sonntag den 11. August die Stellung des evangelischen Christen zum Vaterland und zu der im Staate erfaßten Volksgemeinschaft in das Licht des Wortes Gottes zu rücken und die Gemeinden auszurusen zum verantwor­tungsbewußten Ziel an Vaterland, Volk und Staat. Die Kon­sistorien werden ersucht, unter Hinweis auf die Pflicht sorg­fältiger Erwägung der besonderen Verhältnisse in den einzel­nen Gemeinden den Geistlichen anheimzugeben, im Gottesdienst am Sonntag Len 11. August in diesem Sinne des Zehnjähres- tages der Reichsverfall ung zu gedenken. Im Sinne dieser Anregung veranstaltet die Berliner evangelische Kirche am Sonntag den 11 August einen Gottesdienst in der Dreifaltig- keitskirche, zu dem der Reichspräsident, die Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden eingeladen sind. Me Predigt hält der Obersuperintendent von Berlin, l). Karow.

Die Untersuchung wegen der Reizgasfunde in Wilmersdorf.

Berlin, 30. Juli. Der Polizeipräsident hat mitgeteilt: An der Fundstelle der Reizgase in Wilmersdorf hat heute nachmittag eine Ottsbesichtigung stattgefunden, die ergeben hat, daß es sich bei den ausgegrabenen Ampullen tatsächlich um völlig ungefährliche Reizkörper handelt, die lediglich einen gewissen Reiz auf den Augen ansüben. Mese Ampullen, die mit einer Chromlösung gefüllt sind und hinter der Front zum Ausprobieren der Gasmasken dienten, wurden während des Krieges in einer auf dem Wilmersüorser Gelände liegenden Fabrik für chemisch-technische Präparate unter Aufsicht des Kaifer-Wilhelm-Jnstitutes und des Jngenieuttomitees her­gestellt. Der Polizeipräsident wird sofort mit den zustän­digen Zentralinstanzen in Verbindung treten, ob eine Um­grabung des gesamten Geländes, in dessen Erdreich die Am­pullen vergraben sein könnten, notwendig erscheint.

Das Reizgaslager in Wilmersdorf wirb vernichtet.

Berlin, 30. Juli. Der Polizeipräsident hat verfügt, daß die auf der Fundstelle des Reizgaslagers in Wilmersdorf noch lose nmherliegenden Ampullen von der Feuerwehr sofort zu vernichten sind. Außerdem wurde die Fundstelle heute mor­gen unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Me Feuerwehr ist zurzeit mit der Säuberung des Geländes beschäftigt.

Weitere Mordtaten Baginskis.

Berlin, 30. Juli. Im Laufe der Untersuchung gegen den wegen Raubmordes an dem Viehkommisstonär Lasch verhaf­teten Baginski haben sich Verdachtsmomente gezeigt, die darauf hindeuten, daß Baginski auch noch andere Verbrechen begangen hat. Vor etwa 9 Jahren starben kurz nach seiner Verheiratung hintereinander seine Schwiegereltern» Man nahm seinerzeit an, daß die alten Leute, die gegen die Heirat waren, aus Gram gestorben seien. Jetzt sind Gerüchte auf­getaucht, daß Baginstt mit schuld an dem Tode des Ehe­paares gewesen sein soll. Wesentlich schwerer belastet erscheint Baginstt dagegen in 3 anderen Fällen. So wurde vor zwei Jahren ein Holzhändler in Hohenstein, mit dem Baginski ge­schäftlich zu tun hatte, ermordet und beraubt im Walde auf- gesunden. Kurz darauf fand man den Sohn eines Pantoffel- Fabrikanten ermordet und beraubt auf. Auch ein Viehhänd­ler aus Allenstein verschwand seinerzeit unter Umständen, die für Baginski belastend erscheinen. Me ungeklätten Ver­brechen werden jetzt von neuem untersucht werden, «m eine etwaige Beteiligung Bagiuskis festzustellen.

Schweres Grubenunglück.

Waldenburg, 30. Juli. Wie schon kurz gemeldet, ereignete sich Montag abend gegen 7 Uhr aus der Frieüenshofsnungs- grube in Nieder-Hermsdorf eine schwere Schlagwetterexplo­sion, von der 35 Bergleute betroffen wurden. 24 Mann konn­ten nur als Leichen geborgen werden, während 11 Mann lebend zutage gebracht und sofort in das Knappschastslazarett übergefühtt wurden. Von diesen sind nach den Angaben des Lazarettarztes 6 schwer und 5 leichter verletzt worden. Die Ursache der Explosion steht noch nicht fest.

In einem sehr tief gelegenen Flöz arbeiteten 35 Mann, die eine Sonderabteilung bildeten. Sie hatten den größten Teil ihres sechsstündigen Tagewerkes bereits beendet, als schlagende Wetter ausbrachen, die zu einer sofortigen Explosion des Kohlenstaubes führten. Der dadurch entstandene Luftdruck war so gewaltig, daß die Arbeiter an die Wände des Schachtes geschleudert wurden. Me starken Stempel, die den Berg tra­gen, wurden wie Streichhölzer geknickt, allerdings blieb es zum Glück bei dieser gefährlichen Situation, ohne daß noch ein Einsturz eintrat. Ein Teil des hängenden Gesteines stürzte zwar hinab, aber es folgten dann keine weiteren Einbrüche mehr. Immerhin war die Katastrophe schwer genug, um die Bergleute im Schacht auf das äußerste in Gefahr zu bringen. Die sofort aufgenommenen Bergungsarbeiten brachten 24 Tote an das Licht, weitere 11 Bergleute sind so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Eine Kommission des Oberbergamts Breslau ist gegenwärtig damit beschäftigt, voll­ständige Klarheit über die Entstehungsursache des Unglücks zu schaffen. Me jetzt betroffene Grube war übrigens im Jahre 1896 bereits einmal der Schauplatz eines ähnlichen Unglücks, das allerdings nicht derartige Ausmaße hatte wie das gestrige. Die Zahl der Toten war geringer. Me damalige Katastrophe gilt als die schwerste, die den Waldenburger Bergbau je be­troffen hat. Sie ist nun durch das jüngste Unglück erheblich übertrosfen worden. Unter den 24 Toten befinden sich alle Altersklassen; auch zahlreiche Familienväter finden sich dar­unter.

Berlin, 30. Juli. Der Reichspräsident hat nach Walden­burg aus Anlaß des schweren Grubenunglücks ein Beileids­telegramm geschickt.

Berlin, 30. Juli. Reichsminister Dr. Gröner hat durch das Oberbergamt in Breslau den Verunglückten und ihren Angehörigen, die von dem schweren Grubenunglück im Wal­denburger Revier betroffen worden sind, die wärmste Teil­nahme der Reichsregierung aussprechen lassen. Anläßlich der Waldenburger Katastrophe hat der Reichsarbeitsminister der Betriebsvettretung und Verwaltung der ZecheGlückhilf- Friedenshoffnnng" telegraphisch seine Anteilnahme aus­gesprochen.

26 Tote in Waldenburg.

Die Zahl der Toten bei dem Grubenunglück in Walden­burg hat sich auf 26 erhöht, da 2 Schwerverletzte im Laufe des Nachmittags gestorben sind.

Die Suche nach der Ursache der Grubcnkatastrophe in Waldenburg.

Waldenburg, 30. Juli. Wie das zuständige Revierberg­amt in Waldenburg mitteilt, trifft nach den bisherigen Fest­stellungen die Grubenverwaltnng keinerlei Verschulden an der Grubenkatastrophe. Es steht soviel fest, daß die Explosion nicht durch einen Schuß herbeigeführt wurde. Anscheinend ist die Katastropbe aus eine der sogenannten Benzinsicherheits­lampen zurückzufiihren, von denen 5 in der betreffenden Ab­teilung verwendet wurden. Von den geretteten Bergleuten hofft man nach wie vor 2 am Leben erhalten zu können. Lediglich der Hauer Rösner war heute bereits vernehmungs­fähig.

Freiwilliger Tod eines ehemaligen Danziger Senators.

Danzig, 30. Juli. Am Montag hat sich in den Räumen seines Unternehmens, der Union-Landmaschinen-Großhand- lung in Langfuhr, der frühere Senator der Deutsch-Danziger Volkspartei und Direktor der Jnduitricwerke Ernst Biechle, erschossen. Einer seiner Angestellten hörte einen Schuß fallen, drang in den Raum ein und fand Briechle tot auf einer Kiste sitzen. Der Lebensmüde hatte sich durch einen Kopfschuß getötet. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten sein. Als Ursache dieser Verzweiflungstat wird Nervenzusammenbruch angenommen, Abschiedsbriese, die der Lebensmüde hinterlassen hat. scheinen das zu bestätigen.

Die niederländische Regierung zur Reparationskonfcrenz.

Haag, 30. Juli. Die niederländische Regierung hat in Beantwortung der heute von den Regierungen Frankreichs. Englands, Deutschlands, Belgiens, Italiens und Japans