lungen des Ausschusses für die Sozialisierung der Wasser­kräfte, Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes betreffend Aenderung des Württ. Wassergesetzes, Vorschläge zur Attrde- rurrg des Konzessionsverfahrens in Wassersachen, Stellung­nahme zu den Fragen des Flußbaugesetzes, Kischereigesetzes und Reichsabwassergesetzes. Auch für die Zukunft sei das Programm unverändert: Mitarbeit bei der Förderung der Wasserwirtschaft in stetiger Fühlungnahme mit den zustän­digen Behörden und Unterstützung der Mitglieder zum Wohle des einzelnen Werksbesitzers und der gesamten Volkswirtschaft.

Hierauf begrüßte Oberbürgermeister Scheef den Ver­band im Namen der Stadtgemeinde Tübingen. Er dankte dem Wasserwirtschastsverband, dem die Stadt Tübingen selbst als Mitglied angehöre, im besonderen für seine Bestrebungen, dazu beizutragen, den volkswirtschaftlichen Wert der Wasser­kräfte weitesten Kreisen zum Bewußtsein zu bringen. Unter Hinweis aus die bisherige Tätigkeit der Stadtgemeinde Tü­bingen auf diesem Gebiete wünschte er dem Berbanoc eine sehr erfolgreiche Tagung.

Oberregierungsrat Dr. Bocks Hammer sprach als Ver­treter der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschafts­verwaltung und gleichzeitig im Namen des Oberamts Tü­bingen. Er wies darauf hin, daß die aus der Zuständigkeit der Ministerialabteilung sich ergebende Tätigkeit die Belange der Mitglieder und die Tätigkeit des Verbandes, die die Ver­waltung stets aufmerksam verfolge, außerordentlich nahe be­rühre. Er gab der Freude darüber Ausdruck, heute mit dem Verbände Fühlung nehmen zu dürfen, da es für die Verwal­tung von großem Nutzen sei, mit den Männern des praktischen Lebens Fühlung zu behalten.

Hierauf erstattete Regierungsbaumeister Deutelmoser einen umfassenden Geschäftsbericht über die Tätigkeit des Ver­bandes. Aus den im vergangenen Jahre behandelten Fragen der württembergischen Wasserwirtschaft ist im wesentlichen hervorzuheben: die Einrichtung eines Hochwasser-Warnungs­dienstes im Filstal, die unregelmäßige Wasserführung der Flüsse, die Wasserversorgung der Gemeinden, die Abwasser­beseitigung, die Besteuerung der Wasserkräfte, die Eintragung von Wassernutzungsrechten in die Preußischen Wasserbücher, die Weltkraftkonferenz 1930 in Berlin, Statistik und die Was- serkraftwrrtschaft mit Ausbau württembergischer Wasserkraft­werke wie die Jllerkraftwerke mit 40000 PS. und 115 000 000 kvvii, im Rahmen der Neckartanalisterung Mann­heimPlochingen die Kraftwerke Neckarsulm-Kochendorf,Hork­heim, Cannstatt und Obereßlingen mit zusammen 20000 PS., die Neckarkraftwerke Altenburg mit 1270 PS. und Tübingen- Herrenberg mit 1500 PS. Wasserkraftleistung.

Die SchriftenDas Württ. Wasserrecht" von Ministerial­rat Dr. Hofacker undWasserbau und Wasserrecht in Würt­temberg" von Regierungsbaumeister Deutelmoser wurden an zahlreiche Interessenten abgegeben.

Der Wasserwirtschaftsverband unrfaßt außer den bedeu­tenderen privaten Wasserkraftwerken bis auf wenige Ausnah­men die der öffentlichen Elektrizitätsversorgung dienenden Wasserkraft-Elektrizitätswerke. Außerdem find die Württ. Landeselektrizitäts- A.G., die vier Handwerkskammern und der Württ.-Hohenz. Müllerbund dem Verband beigetreten. Der Verband ist durch Dipl.-Jng. Pirrung, Direktor des Bezirks­verbandes Oberschwäbische Elektrizitätswerke im Deutschen Wasserwirtschastsverband Berlin als dem Spitzenverband der deutschen Wasserwirtschaft vertreten.

Den Kassenbericht erstattete Direktor Steeger vom Ge­meindeverband Ueberlandwerk Enzberg-Mühlhaufen. Die aus dem Ausschuß satzungsgemäß ausscheidenden Mitglieder, Ober­baurat Landwehr, Vorstandsmitglied der Neckar-A.G. Stutt­gart, Fabrikant Hermann, Metzingen, Dr. Schwenk, Ulm und Sägewerkbesitzer Rall, Neuravensburg wurden wieder gewählt.

Hierauf berichtete Regierungsbaumeister Deutelmoser über die unregelmäßige Wasserführung der Flüsse, insbesondere des Neckars, im Sommer 1928 und über die zu treffenden Maß­nahmen zur möglichsten Verhütung der für die Wasserkraft­werke dadurch entstehenden Schäden. Der Wasserwirtschafts­verband habe ein großes Jnterepe an einer geordneten Wasser­führung der Flüsse und werde die Behörden in ihren Bestre­bungen zur Erreichung dieses Zweckes unterstützen. Direktor Henig vom städtischen Elektrizitätswerk Tübingen brachte in der daran anschließenden Aussprache ein Ausgleichsverfah­ren in Vorschlag, Fabrikant Hermann-Metzingen bezeich­net« auf Grund der Erfahrungen im Ermstal als zweckmäßiges Mittel die Selbsthilfe, Dr. Gmin der empfahl diese Vor­schläge zu überprüfen und wies auf eine möglichst praktische Durchführung von geeigneten Maßnahmen hin. Er betonte, daß jetzt alles getan werden müsse, um unsere Naturschätze auszunützen. Fabrikant Lemppenau schlug schließlich die Bildung einer Kommission vor, die die Vorgänge.im oberen

Neckartal nachprüfen und dem Verband geeignete Vorschläge unterbreiten soll.

Sodann berichtet Regrerungsbaumeister Deutelmoser über die in den gesetzlichen Bestimmungen enthaltenen Maß­nahmen für einen ungehinderten Eisgang und über die Stö­rungen beim Eisgang 1929. Im Interesse einer möglichst ungestörten Betriebsführung der Wasserkraftwerke sind bei starker Eisbildung in den Flüssen geeignete Vorkehrungen für einen ungehinderten Eisgang zu treffen. Die in diesem Früh­jahr gemachten Erfahrungen sollen für die Zukunft nutzbar gemacht werden. Stadtbaurat La n de n b e r ge r - Tübingen schilderte hierauf die Vorgänge und Maßnahmen beim Eisgang in Neckar, Ammer und Steinlach bei Tübingen. Es sei eine zentrale behördliche Regelung des Eisgangs notwendig, damit bestimmt werden könne, wann der Eisgang bei den einzelnen Wehren und Werken mit Rücksicht auf die Unterlieger einzu­setzen hübe. Oberbaurat Clement- Eßlingen berichtete über den Eisgang bei Eßlingen und empfiehlt die Einrichtung eines zentralen Eisdienstes. Ebenso berichtete Elektrizitätswerks­besitzer Miller - Schwendi über die Vorgänge beim Eisgang an der Rot. Regierungsbaumeister Christaller-Biberach teilte mit, daß im Gebiet der OEW. bei den einzelnen Werken verschiedene Maßnahmen getroffen werden mußten, die gegebe­nen Bestimmungen können nicht allgemein angewendet werden. Zur Behandlung der Fragen des Eisgangs wurde die im Be­nehmen mit dem Württ. Verband der Elektrizitätswerke be­stellte gemeinsame Kommission bestätigt.

Nach Schluß der Mitglieder - Versammlung sprach Direktor M a y e r - Biberach über die Elektrizität und leitete damit auf die im Lichtspielhaus Tübingen statt­gefundene Filmvorführung über. In Prächtigen Bildern zeigte der OEW.-Film das Land der Weißen Kohle, die Erzeugung der Elektrizität aus Wasser und Kohle, die Verteilung und das Wirken der Elektrizität und das Tage­werk eines Wasserkraftwerkes in besonders anschaulicher Weise. Die Filmvorführung, zu der sich noch eine Anzahl Teilnehmer aus den Kreisen der Universität eingefunLen hatten, hatte alle sehr befriedigt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im HotelLamm" fand die Besichtigung des Wasserkraftwerks Kiebingen statt. Stadtschultheiß a. D. Haußer begrüßte die Gäste im Namen des Vorstandes der EKH., worauf Direktor Strebe! die technischen Einrichtungen unter Berücksichtigung des seit dem Bau der Anlage eingetretenen technischen Fortschrittes näher erläuterte. Nach Inaugenscheinnahme der Werksanlagen fuhren die rund 70 Teilnehmer zu dem im Bau befindlichen Neckar­kraftwerk KTH. Beim Baubüro begrüßte Oberbürgermeister Scheef als Aufsichtsratsvorsitzender die Teilnehmer. In kur­zen Worten schilderte er die Beweggründe, die zur Gründung der Kraftwerk Tübingen-Herrenberg G. m. b. H. und zum Bau dieses Kraftwerks führten. Stadtbaurat Landenberger und Direktor Henig gaben an Hand der Pläne die erforder­lichen technischen Erläuterungen, an die sich die Besichtigung der Wehranlage und des Kraftwerks anschlossen.

Ueber die Obsternte-Aussichten in Württemberg.

Vom Württ. Obstbauverein wird geschrieben: Bei der Hauptobstart, den Aepfeln, ist mit einem Durchschnitt von 2,5 für Tafel- und 2,6 für Mostäpfel zu rechnen, mittel bis gut. Das Unterland schneidet am besten ab, die höheren Lagen haben durchweg geringe Ernten zu erwarten. Birnen sind geringer

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beurteilt, Tafelbirnen 1,5, Mostbirnen 2,7, insbesondere d Tafelbirnen, während in Mostbirnen einzelne Gebiete noch Ernten ermatten. Süßkirschen 1,5, gering bis mittel; teil« haben die Bäume durch Frost gelitten. Sauerkirschen, die zuland wenig gewettet sind, 2,8, fast mittel. Erdbeeren, gut bis sehr gut; rechtzeitig eingeletzter Regen hat d Ernte begünstigt. Stachelbeeren und Johannisbeeren 25 - mittel bis gut. Himbeeren 2,8, in Höhenlagen ertraaeis als in den Niederungen. Brombeeren fehlen, weil restlos» froren, eine Ernte ist erst wieder im nächsten Jahr zu erwart, Pfirsiche und Aprikosen kaum 1, gering. Pflaumen, Mirabell, und Reineclauden 2,5, mittel bis gut. Hauszwetschgen z gut; einzelne Gebiete haben Vollernten. Quitten 2A U Walnüsse Mißernte; teilweise haben die Bäume statt gM Haselnüsse 2,7, fast gut; vereinzell Vollernten. Waldbee» 2,9, gut. Der Bedarf an Mostobst kann voraussichtlich » größten Teil im Land gedeckt werden; Tafeläpfel stehen für- - Ausfuhr zur Verfügung. Ausfuhrbezirke: Oehringen p Marbach, Künzelsau, Mergentheim, Brackenheim, Heilb«- Vaihingen-Enz, Waiblingen, Schorndorf, Kirchheim-Teck, Te nang, Ravensburg. Große Mengen sind hauptsächlich 1 Unterland gemeldet. Bedarfsgebiete: Reutlingen, Rotten« Rottweil, Freudenstadt, Hohenzollern, Ulm. Im üb« Deutschland sind die nordwestlichen Ge bitte sehr statt «0 den Frost mitgenommen worden, so daß z. B. in SchW fast der gesamte Bestand an Kirschbäumen zugrunde ch Besser stehen die Aussichten in Mittel- und WestdeichM Das Rhein- und Moselgebitt hat teilweise reiche Apfelem zu erwarten. Gut ist auch das badische Bodenseegebier, zienili gut die Pfalz und Hessen. Alles in allem dürfen wir ime halb Deutschland mit einer besseren Durchschnittsernte rech« als im Vorjahr. Auch das Ausland in seiner Gesamtheit K ein mehrversprechendes Bild. Die Obstpreise dürfen sich dH nach in mäßigen Grenzen halten.

Baden.

Karlsruhe, 30. Juli. In dreistündiger Sitzung hatte ß die Kreisversammlung mit den Vorschlägen zur Erhaltung d Betriebs derBleag", der Badischen Lokal-Eisenbahn-AH, zu befassen. Den Vorsitz führte Oberlandesgerichtsrat Stri der auf die unerfreuliche, zugleich aber auch notwendige Ä ratung hinwies. Me Nachkriegs- und Inflationszeit habe» Albtalbahn mitsamt dem Betrieb ihrer stiebenstrecken zu eiw Sorgenkind gemacht, dessen sich schon im Jahre 1920 der Kr? Karlsruhe habe annehmen müssen. Ein Vertrag, der dairc! geschlossen wurde mit der Hoffnung, daß die ursprünglich g währten Zuschüsse ausreichen würden, den Betrieb zu erhalt, und vor allem die im Kriege vernachlässigten Bettiebsmi» in Ordnung zu bringen, habe leider nicht zu einer langach, tenden Besserung geführt. Die Unterbilanzen von IM « 1927 führten dazu, daß gezwungenermaßen dieBleag" neue dings sich an den Kreisrat habe wenden müssen Der Kreis« sei nun der Ansicht, daß btt weiterer Sanierungshilfe gewi> Gegenleistungen und die Garantie für eine wirkliche Ges« düng der Lokalbahngesellschast gegeben sein müßten Er ha! sich zu dem Vorschlag entschlossen, der Bleag ein Darlehen « 750 000 Mark zur Abdeckung ihrer Schulden zu gewähren« für ein weiteres, von der Badischen Girozentrale gegeben Darlehen von 250000 Mark die Bürgschaft zu übernehme Als Gegenleistung wird das Recht der Kontrolle gegenüber bi Bleag durch eine Kommission gefordert. Außerdem darsij Bleag keine Zuscknisse an nicht zum Kreis gehörige Bah« leisten und im Krttsbezitt selbst auch keine Betriebsstillegung! vornehmen. Der Krttsrat war ferner der Ansicht, daß « gesichts der nun nahezu vollständig gewordenen Krise nicht wie verlangt wurde neue Aktienübernahmen in Höhe t einer Million Matt nützlich sein könnten, sondern eher e Darlehen, wie es der vorliegende Antrag vorsieht. Nach gerer Aussprache, in der man sich recht ungeschminkt über b Haltung der Staatsnrinisteriums und der Städte Karlsvi! und Ettlingen sowie über die Betriebsführung der Bai unterhielt, wurden schließlich die vom Krttsrat gemachten V« schlüge zur Bewilligung eines Darlehens und Uebernah«

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Nächte der Angst.

Ein Sylt-Roman von Annq Wothe.

Copyright by Greiner L Co., Berlin NW 6.

(Nachdruck verboten.)

30. Fortsetzung.

Ist irgend etwas geschehen, Akke?" fragte Bent tu SorgeDu tust so geheimnisvoll, daß einem angst und bange werden kann. Fehlt Peter etwas, ist?"

Ist ganz gesund," gab die Alte unwirsch zurück, wenn er auch schlecht aussieht, sehr gesund sogar. Jetzt aber, Herr Bent, geht nach oben, bitte, ganz leise, ich komme auch gleich."

Kopfschüttelnd stieg Bent die Stiege hinan.

Da hatte Akke recht, die nasse Kluft mußte erst runter.

In ungewöhnlicher Hast kleidete er sich um. Etwas Schweres, Sorgenvolles legte sich auf seine Seele.

Kaum hatte er seinen Anzug gewechselt, hörte er schon Aktes Klopsen an der Tür.

Was gibt's, Mke?" fragte er freundlich.Setz dich und spanne mich nicht länger auf die Folter."

Akke nahm unsicher auf einer Stuhlecke Platz. Es war eigentlich gegen den Respekt, daß sie saß, doch ihre alten Füße zitterten, daß sie sich kaum aufrecht erhalten konnte.

Nun schieß mal los, alte Seele. Ist vielleicht einer gestorben?"

Viel schlimmer, Herr Bent."

Nanu, schlimmer? Das gibt es ja gar nicht."

Die Frau ist wieder da."

Die Frau?"

Bent sprang erschreckt von der Sofaecke, auf der er sich niedergelassen, ans, und starrte die alte Friesenfrau an, deren sonst tadellose weiße Haube ihr heute ganz zerknittert ums Gesicht hing.

Wie ist denn das möglich?" fragte er,ich denke, sie ist todkrank?"

Ist sie auch, der Herr hat sie geholt gegen ihren Willen. Mutter Wibke hat es nicht gewollt; aber Peter kam mit dem Arzt und bestand darauf, seine kranke Frau in den Gotteskoog zu schaffen. Da konnte Wibke Wedder- ken nichts ausrichten, sie mußte die kranke Frau ziehen lassen. Ach, du leitver Gott," fuhr Akke, die Hände ringend, fort,was is doch allens aus Rand und Band. Me Frau hat keen Not," schloß sie,denn se liggt still da mit truri- gem Mund. Schaurig is dat, wenn se een anguckt, als wüllt fe wat vertelln".

Sie ist nicht btt Bewußtsein?" fragte Bent tief erregt.

.Gott sei Dank nicht," antwortete Akke, wieder ins Hochdeutsche verfallend,denn Wibke Wedderken, die mit­gekommen sie hat es sich nicht nehmen lassen, die Frau zu Pflegen, meinte, nicht um die Welt Hütte die Frau zurück in den GotteHkoog gewollt."

Es ist gut, Akke, ich danke dir", sagte der junge Mann, der Alten die Hand reichend, die diese mit ihren dünnen Fingern fest umschloß.Ich will versuchen, mit meinem Bruder zu reden."

Herr Bent," flüsterte die Alte,ich habe solche Angst um Herrn Peter. Wie der leibhaftige Tod sieht er aus, seit er die Frau heimbrachte. Sprechen kann man nicht mit ihm. Ich meine," fuhr sie mit, einem heimlich forschen­den Blick auf den Kapitän fort,der Herr sollte die Frau, die nicht in den Gotteskoog paßt und gar nichts von ihm wissen will, einfach lassen, wenn es nicht ein Unglück geben soll."

Das verstehst du nicht, Akke. Mein Bruder denkt wohl mehr cm sein Kind, das er nicht lassen will, als an die Frau. Nun geh und sage meinem Bruder, daß ich zurück bin, und daß ich mit ihm essen möchte."

Akke hinkte bereitwillig davon. Merkwürdig, sie hatte eigentlich eine andere Wirkung von ihrer Mitteilung er­wartet. Empört hätte der Jung sein müssen, daß die Frau wieder da war, die heimlich ausrückte, und ev hätte daran denken müssen, auf Peter Bonken einzuwirken, daß sie für immer aus dem Hause kam.

Natürlich hatte dieFru" alle verhext. Akke machte eine Faust. Nur sie allein durchschaute das schöne, falsche Geschöpf und wußte, was es wert war.

Mke schlich brummend in die Küche, wo Wibke Wed­derken am Herd stand und eine Krankensuppe kochte.

Das ist meine Sache", schnob Akte Estrids Mutte: an, ihr den Kochlöffel aus der Hand windend.

Erlaubt," gab Wibke ruhig zurück,es ist mein N»d, das ich Pflege, und Ihr so wenig wie eine andere sollt mich daran hindern."

Gelassen goß sie die Suppe in eine Schüssel und schritt zur Tür. ,

Akke war wütend. Das fehlte auch noch, daß sich d>! Wedderkens hier breitmachten. Vom ersten Tage cin Haft sie es gewußt, daß dieFru" keine Herrin für den Gottes­koog war. Und nun, da sie glücklich fort war, kam ft wieder und mit ihr die ganze Sippschaft. . ^

Von Smn und Verstand mußte Peter Bonken seui^- daß, er so etwas litt.

Eine Weile später saßen sich die beiden Brüder in de« dämmrigen Wohngemach gegenüber. Schweigend wum die Abendmahlzeit eingenommen. Schweigend brcM ihnen Akke, nachdem sie den Tisch abgeräumt hatte, di Pfeifen. Aber btt beiden wollten sie nicht brennen.

Totenstill war es im Hause, daß man den HolzwV in dem alten Eckschrank ticken hörte.

Bent dachte daran, wie sein Vater gesagt: das tvan der Totenwurm.

Bent kam es vor, als horchte der Bruder zuweilen spannt hinaus, auf irgend etwas, doch alles blieb sm> im Hause.

Du weißt," begann Peter, sich zum vierten MN die Pfeife anzündend,was sich inzwischen begeben hat-

Akke hat es mir gesagt."

Du billigst es nicht, Bent?"

Nein, Peter, Gewalt? Ich finde es roh." -

Gewalt geht oft vor Recht. Ich habe nicht bloß d Gewalt, sondern auch das Recht.

Du nutzest es schlecht aus. Was soll werden,

deine Frau zu sich kommt und nicht bleiben will? Ei wird dir wiederum davonlaufen und der Skandal wn noch größer werden." (Fortsetzung folgt/