'ellmeister Herzog!

d der preisgekrönten!

re Einleitung. Ge­ld des Fremdenver-!

- den Gästen frohe »erlauf wünschend er Stadtverwaltung üen Ausdruck: M rderer Art zu seiern den Ausdruck eine- i solchen Inhalt wie sen oder jenen An- feiern, das HeimÄ- nzelnen Zweige de« ewachsen. ebenso wie! rt ihrer Bewohner - warzwälder, im all-' Sinnieren neigend, ihrer heimatlichein da der Berkehr sie! l brachte und die! ergab sich eine g°n haben sie sich et>ms> Sinn der Bewohner :n viele heute keim! ni das nicht so '''hi.! ienn wir uns^'K «alten, die ihre Heb 'stellung suchten und l waren. Jeder kennt! muß ihre Wurzeln,- nur man sie heraus- setzen und sie kann faßt. So kann silb iden, aber wurzeln! t, die Naturverbun-j So ist es nicht: cht, ein Fest der! rn. Der Verkehrs-! h erlaubt, alle die-' rächten, zu unserer ^ Hörigkeitsgefühl zu- ermöglichen, sich der! n zu gedenken und! inkenswerter Weise klärt, den heutigen! inern, um den von ch von der Entwiü- :u bieten. Morgen ie werden dabei den id können Betrach-! üher anstellen. Sie! och ein guter Kern hnen die Stadt und '.n, so daß Sie noch denken. Aeußerlich - mher antreffen, die mf der Jahrzehnte! : Hafner und Ge-! gestorben, und was Enz hinunter, der! nur morgen wird^ tehung für einen darf noch erwähnt! chte eng verknüpfte.

Jahr ihr 125jähr. ntsblattDer Enz- on Bedeutung und en mit den hiesigen i wir derer, die in e Heimat beschützt dem Tode besiegelt nken all denen, die irdische Laufbahn namens der Stadt- mmentlich den aus- bringen. Wie sehr chcr Willkomm fei Sie zu jeder Zeit ren allen ein echt kamen auswärtiger en ein Erscheinen eiste das Fest mit- ntbot in teils lau-

eiselt, ats stürze !

n und ihr Kind! ! rblühen können. ^ ugen das Lichl ! Schmerzes." : mer, in der er ' ände vergraben, - en der Wogen. ! and gingen, groß und wett ! m jo lodes-

die Tür schloß, r raffte sie M, um sich. Loten-

Es war kein Honken wollte i seines Kinoes

ihm mehr wert sie dulden, ihr «losten sein. ' ! lebt hatte, wie e? ArlsqeiorÄk alles, was sich , Macht über ck ihrer Äugen i, die aus dem

l Königin lein olonden Riesen, mr?

Lipoen. Lieber iter Peter Bon- licht leben. Wie ur weit sie iyk

etzrmg sol-t-t ,

nioeu teils ernsten Reimen den Fünfzigern und Sechzigern MMkomm und Gruß. Seine Verse, verkörpern die Chronik der ^abraänge 1869 und 1879: .. Das schönste aber, fast klingbs

^ie mn Märchen, das ist ein Mjähriges Zwillingspärchen."

Ein treues Gelöbnis zur Heimat fand den Beifall im ge­meinsam gesungenen, ewig schönen LiedIm schönsten Wiesen- arunde" Namens der auswärtigen Neuenbürger dankte ^ustizrat Seeger - Stuttgart für die Einladung zur Heimat- ^ier Seine aus tiefster Seele kommenden Worte atmeten den Geist unauslöschlicher Liebe zur Heimatscholle. Es könne nicht sein daß man jemals die Heimat vergessen könne. Wer wie er durch die Franzosen in übermütigem Siegermut brutal von Haus und Hof vertrieben wurde, könne am besten das brennende Heimweh verspüren und empfinde, es doppelt wohl, wenn die alte Heimat sich seiner erinnere und ihn begrüße. Der Liederkranz unter Chörleiter Bossert brachte 3 Chöre zum Vortrag:Das Lied der Deutschen in der Fremde" von Men­delssohn und als letzte Männerchöre ,.O wie herbe ist das Scheiden" von Silcher sowie ein weiteres Lied; desgleichen die SäilgervereinigungFreundschaft" unter Chorleiter Schwarz die beiden StückeMein Heimatwald" von Cassimir undDer Fremdenlegionär" von Wengert. Der Turnverein trat mit Männer- und Damenriege zu beifällig aufgenommenen Frei­übungen an; seine Sängerschar unter Chorleiter Gottschalk brachwAus weiten Fernen kehrt ich wieder" von Maischten sowieAbendsrieden" von Danse! zu Gehör. Musik- und Or- chestervereiii traten in edelsten Wettbewerb. Es sei uns er­lassen, kritisch zu urteilen, doch wird man in Neuenbürg nicht sobald Besseres zu Gehör bekommen. Die verstärkte Kapelle des Orchestervereins war mit den beiden Stücken Pot­pourri ausDer fidele Bauer" von Leo Fall und Ouvertüre -irr OperOberon" von C. M. von Weber im Programm vertreten. Weitere Nummern bestritt die Kapelle des Musik- vereins, so Priestermarsch und Arie aus der OperDie Aauberflöte" von Mozart;Aus Wagners Werken" von R. Bohne, sowie verschiedene Märsche, denen nach stürmischem Beifall Dreingaben folgen mußten. Gemeinderat Heinzel- mann nahm zum Schluß Veranlassung, allen Trägern der überaus reichhaltigen Stückfolge den herzlichsten Dank des Fremdenverkehrsvereins zu übermitteln. Zu vorgerückter Stunde konnte er die erhebende Feier beschließen.

Der Sonntag.

Böllerschüsse und Große Tagwache leiteten 6 Uhr früh den zweiten Festtag ein. Heiter lachte die Sonne vom Himmel, als die Fünfziger mit der Kapelle des Musikvereins in ernstem Zuge zum Gefallenendenkmal schritten, ihrer auf dem Felde der Ehre gebliebenen Altersgenossen sowie der Toten der Stadt Neuenbürg zu gedenken. Nach einem Choralvorspiel nahm OLerwerkführer Bla ich Veranlassung, in kurzer Ansprache die Toten des großen Krieges zu ehren. Namens der Alters­genoffen legte er den Lorbeer am Denkmal nieder. Das Lied vom guten Kameraden beschloß die schlichte Feier. Auch in den Kirchen wurde anläßlich der Sonntagspredigt auf den Sinn des Heimattages hingewiesen. Je mehr es dem Mittag znging, desto mehr Leben kam in die Stadt, von überall her kamen Besucher des Festes. Von 11 Li Uhr ab war Standkonzert hinter der evang. Kirche. An den Festwagen wurden die letzten Arbeiten vorgenommen, die Kinder zum Festzug geschmückt.

Böllerschüsse kündigten gegen 2 Uhr mittags das Kommen des Festzuges an. Dicht gedrängt standen die Zuschauer zu beiden Seiten der Straße - und bewunderten das farben­prächtige, einzigartige Bild des Zuges. Voraus fuhren die Radfahrer, ihnen folgten die Zöglinge der Kleinkinder­schule. die sich im heiligen Ernst ihres großen Erlebens bewußt waren, sodann die Schüler und Schülerinnen der Realschule und Volksschule mit Gruppen und Grüppchen, die Mädchen mit Kränzen und Blumen geziert; wahre Blumenmädchen! Die Knaben im Turnerdreß, Fähn­lein in den Reichs- und Stadtfarben tragend. Dem Gros des Festzuges voran ritt majestätisch ein Herold. Als Ueberraschung nahte, bestaunt und jubelnd begrüßt, die bereits angekündigte historische Postkutsche, als Zeuge einer Vergangenheit, die es nicht so eilig hatte, als wir heutigen Menschenkinder. Voraus ritten zwei schmucke Postillione, das Posthorn zweistimmig blasend. Immer noch klingt es in den Ohren: Sie soll mein eigen sein. Eine behäbige Gesellschaft älteren Semesters hatte in der Postkutsche Platz genommen. Sie selbst haben Sorgen und Hast zuhause gelassen, sie wußten ja, wohin die Reise ging ... Nie kehrst du wieder. Im Anschluß folgte der LieLer- kranz, der Wagen des Obst- und Gartenbauvereins, ein wahres Prunkstück herrlicher Zierkunst. Nachgerade ist man es von diesem Verein gewohnt, nur Auserlesenes zu Gesicht zu be­kommen. An schlossen sich der Turnverein sowie der Schützen­verein in Wichs, ihm folgte der Kriegerverein, dann eine Miniatur desGall-Brunn" auf dem alten Schloß, aus dem wahrhaftig Wasser floß, von ihm soll der Nachwuchs an neuen Geschlechtern kommen. Gevatter Storch, der ihn philo­sophisch betrachtete, hatte keine Bedenken, daß er jemals ver­siegen könnte; wäre auch ein Unglück. Sinnvoll vorgelagert waren 2 wehrhafte Türme. Ein Wagen der hiesigen Ger­bereien und Schuhmacher, auf dem ein riesiger Ochse stand, schüttelte ob all dem Treiben bedenklich seinen Kopf. Zu allem Ueberfluß halten die Schuhmacher auf angebrachter Tafelsich bestens empfohlen, ein jedes zu versohlen", die Gerber aberGut U"d schnell, gerben dir das Fell". Den Schluß bildete eine geschmackvolle Weinlaube der Kellerei und Weinhandlung schände. Sie batte sich besonderen Zuspruches zu erfreuen, zumal es in großzügiger Weise für jedermann ausgezeichneten Gratiswein gab.

Auf dem Turnhalleplatz angelangt, begann für die Kinder

Hauptakt. In bunter Folge wurden Prologe gesprochen, nieder vorgetragen, Reigen aufgeführt und Schauturnen ver­anstaltet. Für jedes gab es etwas zu tun. Nach dem Bortrag einiger Schülerchöre unter Rektor Häußler ergriff Studren- rat Dr. Großinann das Wort zu herzlicher Ansprache. Alle oenken an diesem Tag, ob es ihnen gut geht oder schlecht, an E. Stadt der Heimat. Die Heimat ihrer Jugend bleibt ihre ewige Lehnsilcht und da ist es nicht zu verwundern, daß die vwgenid bei diesem Feste dabei ist. Die Jugend soll den Tag haben nach ihrer Art, sie soll die Alten daran erinnern, daß

gegen früher nichts verändert hat. Das ist das Fest der § Großen. Dank sagte er den Veranstaltern des

«wies. Neberraschungen und Spiele mannigfacher Art ver­kürzten den Nachmittag.

« allen Gasthöfen herrschte bis in die Abendstunden regster Betrieb. Nach Einbruch der Dunkelheit erfolgte unter allgemeiner Spannung das Abbrennen des Lohenfeuerwerks, s ?9rsuhrt von den Pyrotechnischen Fabriken Cleebronn. Dicht ^etzt waren die umliegenden Höhen mit Zuschauern, welche ms grandiose Schauspiel bestaunten. Größere Erwartungen allerdings bezüglich des in großer Aufmachung an-

^undigten Weltraumschiffes. Anscheinend hat ein Versager ttn letzten Moment den Hanptesfekt verhindert. Schön wie immer war die Beleuchtung des alten Scholsses. Bis spät in ^ dcacht brannten die farbigen Lichtlein auf den Ferrster- gefimsen der Häuser als Ausklang des Heimattages.

Württemberg.

Stuttgart, 13. Juli. (30 Jahre Marineverein.) Am 6. und 7. Juli feierte der Marineverein Stuttgart sein 30 jähriges Stiftungsfest, verbunden mit der Taufe des Bootes für die Lungmannschaft. Am 6. Juli fand nach einer vorhergcgangenen Delegiertensitzung des Landes­verbands Württ. Marineoereine der Begrüßungsabend im Theater- restaurantWilhelma" statt. Der 1. Vorsitzende Langjahr begrüßte die Ehrengäste, den Protektor des Vereins Graf Fugger-Kirchberg- Welßenhorn und den 1. Vorsitzenden des Bundes Deutscher Marine­verein« Exz. Vizeadmiral Rösig. Am 7. Juli morgens legte eine Ab­ordnung ves Marinevereins einen Kranz am Marine-Ehrenmal auf dem Waldsriedhof für die gefallenen Kameraden nieder. Um 11 Uhr versammelten sich die Kameraden und Ehrengäste auf dem Boots­platz am Neckar, um der Bootstauje beizuwohnen. Das festlich ge­schmückte Boot mit seinen Flaggen und Wimpeln lag zur Taufe be- reit. Die Taufrede hielt der Ehrenvorsitzende des Landesverbands Württ. Martneoereine Fregattenkapitän Wittmann. Hieraus lauste Gräfin Fugger-Kirchberg-Weißenhorn das Boot mit den Worten: Ich taufe Dich auf den Namen Gas Fugger und wünsche Dir eine gute Fahrt". Anschließend überreichte die Taufpatin dem Iugendleiter Laib einen Bootswimpel in den gräflichen Farben und Wappen. Bon den Damen des Vereins wurde als Geschenk ein Wimpeiband gestiftet. Eine Ehrenrunde, die von der Boolsmannschaft mit den Ehrengästen gefahren wurde und ein Wettrudern zwischen Ulm, Heilbronn und Stuttgart, das von Heilbronn vor Stuttgart und Ulm in 3.34,5 ge­gen 3.36,4 Min. gewonnen wurde, beschloß die Tausseierlichkeit. Später fand noch eine Iubiläumsfeierlichkeit in Cannstatt statt.

Stuttgart, 15. Juli. (Die Bronze-Fünsziger werden eingezogen.) Die Bronze-Fünfziger, die sehr leicht zu Verwechselungen mit den Zehnpsenntg-Stücken führten und außerdem außerordentlich gern und leicht gefälscht wurden, werden nach und nach aus dem Verkehr ge­zogen. An ihre Stelle werden die kleinen Nickel-Fünfziger treten, die allerdings wegen ihrer Kleinheit nicht beliebt sind.

Cannstatt, 13. Juli. (Landesarbeiter-Eängerfest.) Am 4. August findet auf dem Cannstatter Wasen das Landesarbeiter-Sängerfest statt. Hiezu werden 20000 Landesarbeitersänger erwartet.

Tübingen, 13. Juli. (Beim Baden ertrunken.) Gestern abend '/slO Uhr ist beim Baden im oberen Neckar beim Stockdorphiahaus der 19 jährige Bäckergeselle Hans Rotsuß ertrunken. Er badete mit zwei Dienstmädchen. Einem davon wollte er das Schwimmen lernen. Dabei kam sie an eine Ttesstelle. Rotfuß gelang es, das Dienst­mädchen zu retten, er selbst konnte sich jedoch nicht mehr in Sicherheit bringen und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden.

Rottwril, 13. Juli. (Württ. Städtetag.- Die Vertreter größerer und mittlerer Städte des Landes vereinigten sich am Donnerstag und Freitag hier zu einer Tagung des Württ. Städtetaas. Am Donners­tag abend veranstaltete die Stadt Rottweil einen Begrüßungsabend. Sladtschultheiß Abrell hielt eine Begrüßungsansprache, aus die der Senior der Tagung, Oberbürgermeister Dr. Mülberg- Eßlingen, erwiderte, wobei er daran erinnerte, daß der Württ. Städtetag im Jahre 1894 in Eßlingen gegründet wurde. Eine reiche Fülle von geistigen An­regungen ist seitdem zum Segen der Stadtgemeinden Württembergs vom Städtetag ausgeganaen. Am Freitag vormittag fanden dann im Sitzungssaale des Rathauses die Beratungen des Städtetags statt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden nachmittags die Sehens­würdigkeiten der Stadt besichtigt.

Kirchheim u. T., 13. Juli. (Tödliches Autounglück.) Mit dem Auto tödlich verunglückt ist der Stadttierarzt Dr. Reutier aus Weil- heim aus der Straße zwischen Neidlingen und Weilheim, als er mit seinem kleinen Dixi-Wagen in die Straße nach Hepsisau einbog und einem Radfahrer ausweichen wollte. Der Wagen hat sich infolge zu starken Abdremsens überschlagen und seinen Führer unter sich begraben. Dr. Reutter, der als allgemein vorsichtiger Fahrer bekannt ist. war so­fort tot. Der Radfahrer stürzte einige Meter von der Unfallstelle weg in den Graben und fuhr» ohne irgendwelche Hilfe zu leisten, kurz darnach nach Weilheim weiter. Untersuchung ist im Gange.

Großeislingen OA. Göppingen, 13. Juli. (Eingemeindung.) Der Gemeinderat hielt am letzten Donnerstag in Gegenwart von Regie­rungsrat Hochtel vom Oberamt Göppingen eine Sitzung ab, in der infolge Todes des frühren Schultbeißen über die Frage der Einge­meindung nach Göppingen verhandelt wurde. Nach längerer Bera­tung wurde mit 11 gegen 4 Stimmen beschlossen, sich in Eingemein­dungsfragen mit Göppingen einzulassen.

Hall, 13. Juli. (Das neue Krankenhaus.) Der Verwaltungsrat der Haller Diakonissenanstait hat in feiner letzten Sitzung beschlossen, den Bau des neuen Krankenhauses als Hochhaus der Architekten­firma Alfred und Richard Bihl in Stuttgart zu übertragen. Ehe über die Aufbringung der nötigen Mittel nicht Karheit geschaffen ist, kann jedoch mit dem Bau nicht begonnen werden. .

Neckarsulm, 13. Juli. (Kurzarbeit in den NSU.-Werken.) Heute früh blieben lt. Neckar-Echo die Fabrtktore der großen NSU.-Werke geschloffen. Die Arbeitszeit wurde auf drei Tage in der Woche redu­ziert. Dazu kommt, daß 800 Mann der Belegschaft entlassen werden.

Friedrichshafen, 13. Juli. (Die Zeppelinpost.) Das Seeblat er­fährt vom hiesigen Postamt, daß soviel bis jetzt bekannt ist, eine Ame- rikasahrt ausgeführt wird. Zutreffendenfalls wird die beim Postamt lagernde Post aus dieser Fahrt befördert. Ob diese vor oder nach der Wettfahrt stattfindet, steht noch nicht fest.

Baden.

Pforzheim, 13. Juli. In einem Fabrikbetrieb in der Luisen- stratze verunglückte ein Arbeiter dadurch, daß ihm beim Herausneh- nehmen aus dem Behälter eine mit Schwefelsäure gefüllte Flasche entglitt und ihm die Säure schwere Verletzungen beibrachte. Der Verunglückte ist ins Krankenhaus gebracht worden.

Baden-Baden, 13. Juli. Gegen die in dem Fall Herrmann verwickelte Frau des Frauenarztes Dr. L. in Bremen, bisher wohn­haft in Bremen, ist von dem Nachlaßkonkursoerwalter, Rechtsan­walt Otto tzäuert in Baden-Baden, ein Sicherheitsarrest in Höhe von 30 OM Goldmark beim Landgericht erwirkt, um der Vermögens­verschleierung durch die Schuldnerin, mit der Herrmann in Beziehun­gen stand, vorzubeugen. Es besteht sonach eine begründete Aussicht, daß die tatsächlich vorhandene Fchlsumme sich ermäßigen dürste.

Villingen, 13. Juli. Vor längerer Zeit ging durch die Presse die Nachricht von großen Veruntreuungen bei der Filiale eines Kre- felder Seidenhauses in Villingen. Diese Meldungen wurden sowohl von der Filiale wie auch von der Firma selbst mehrfach in Abrede gestellt. Nunmehr stellt sich heraus, daß der frühere Direktor Brunner seine Firma zu täuschen verstanden hat und seit den Fahren 1923 seine Vertrauensstellung mißbrauchte und für mindestens eine halbe Million NM. Seidenwaren veruntreute. Diese Unterschlagungen blieben deswegen so lange unentdeckt, weil der Direktor sich die Mithilfe des von der Firma Krefeld zur Kontrolle gesandten Revisors gesichert hatte. Brunner und der Revisor sind nunmehr verschwunden. Die Er­mittlungen der Staatsanwaltschaft Konstanz ergaben, daß Brunner die Seide unter Marktpreis an Billinger und Freiburger Kausleute verkauft hat. Unter dem Verdacht der Hehlerei wurden daher der Kaufmann Ernst Schilling in Villingen verhaftet. Auch ein Frei­burger Kausmannsehepaar soll in dieser Angelegenheit in Haft ge­nommen worden sein. Wie weiter bekannt wird, soll es gelungen sein, den flüchtigen Direktor Brunner festzunehmen.

Neueste Nachrichten,

Heidelberg, 14. Juli. Die staatswiffenschaftliche Kommission der Universität Heidelberg hat beschlossen, dem Reichsminister und Bot­schafter a. D. Dr. phil. Sols in Würdigung seiner hervorragenden kulturpolitischen Wirksamkeit, seiner entscheidenden Verdienste um die geistig-moralische Anerkennung Deutschlands im fernen Osten, sowie seiner unermüdlichen Arbeit für die Wiederherstellung und Ausge­staltung der Beziehangen Deutschlands zu Japan die Würde eines Dr. rer. pol. ehrenhalber zu verleihen.

München, 14. Juli. Hart an der Stadtgrenze Münchens auf der Ingolstädter Landstraße ereignete sich am Samstag abend rin schweres Automobilunglück, bei dem zwei Personen getötet und sieben

verletzt wurden. Das Auto des Fürther Kaufmannes Schicketanz, dos von dessen Ehefrau gesteuert wurde, geriet beim Ucberholen eines Radfahrers zu weit nach links und rannte in voller Fahrt gegen einen Baum. Das Auto stürzte um und begrub sämtliche neun In­sassen unter sich. Frau Schicketanz und ihr vierjähriges Kind wur­den sofort getötet, die übrigen sieben Insassen mußten mehr oder weniger schwer verletzt ins Krankenhaus übergefiihrt werden.

Nürnberg, 13. Juli. Bei der Verteilung der Zeugnisse in der höheren technischen Staatslehranstalt ereignete sich heute vormittag ein tragischer Vorfall. Während der Verteilung geriet der 24 Jahre alte Ewald Ball aus Karlstadt am Main, als ihm mitgeteilt wurde, daß er die Prüfung nicht bestanden hätte und somit durchgefallen sei, in große Erregung und machte dem Direktor der Anstalt Vorhaltungen. Plötzlich zog der junge Mann ein Messer und rannte es sich so heftig in die Brust, daß er tot zusammenbrach.

Leipzig, 13. Juli. In dem Verfassungsstreit üher die Gültigkeit der preußischen Notverordnung vom 8. Mai 1929 über die Regelung der Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1929 hat der Staatsgerichts­hof für das Deutsche Reich die Anträge der Landtagsfraktionen der Wtrtschastspartei und der Deutschnationalen Volkspartei aus Ungül­tigkeitserklärung der Notverordnung abgewtesen.

Berlin, 13. Juli. Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichs­tags ist für kommenden Dienstag den 16. Juli, vormittags 10 Uhr, zu einer Sitzung einberusen worden. Auf der Tagesordnung steht der Entwurf einer Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Vermahlung von Inlandsweizen.

Berlin, 13. Juli. DieB. Z." meldet aus El Paso (Texas): Der Flieger von König-Warthausen, der mit einem Kleinflugzeug aus einem Weliflug begriffen ist, wurde bet einem Autounfall, den er auf dem Wege zuin Flugplatz erlitt, schwer verletzt. Nach Ansicht der Aerzte wird 0. König-Warthause» mehrere Wochen im Kranken­hause bleiben müssen.

Berlin, 13. Juli. Die vor der Ablieferung des Schnelldampfers Bremen" des Norddeutschen Lloyds vorgenommene amtliche Ver­messung hat für das Schiff, nach einer Blättermeldung aus Bremen, einen Raumgehalt von 49864 Bcuttoregistertonnen, also nahezu 50 MO Bruttoregistertonnen ergeben. Vertraglich waren 46000 Brutto­tonnen ausbedungen.

Berlin, 15. Juli. Breitscheid stellt imVorwärts" sest, daß die Sozialdemokratie ohne Sicherheit für die Rheinlandräumung den Poung-Plan nicht ratifizieren werde.

Hamburg, 14. Juli. Der auf der Werft von Blohm <L Botz im Bau befindliche RiescndampferEuropa" des Nordddeutschen Lloyd, der nach dem schweren Brande vom 26. März ds. 2s. Mitte April wieder ins Dock genommen worden war, ist heute vormittag plan­mäßig ausgedockt und an den Kai von Blohm L Boß verholt wor­den. Das Schiff ist in allen seinen Verbänden wiederyergestellt, d. h. der Eisenschiffbau hat das ungefähre Stadium wie z. Zt. des Stapel- lauses wieder erreicht.

Danzig, 13. Juli. Ein furchtbares Brondunglück ereignete sich heute nacht in dem Villenvorort Langfuhc. Auf dem Trockenboden eines Anwesens brach Feuer aus, das rasch auf die darunter befind­liche Wohnung des Händlers Albert Lehrke Übergriff. Die Familie, die in tiefem Schlafe lag, konnte sich nicht rechtzeitig retten. Sowohl die Ehefrau des Lehrke, wie auch seine drei Kinder und ein weiteres Kind, das bei der Familie zu Besuch weilte, erstickten.

Aattowitz, 14. Juli. Wie die polnische Presse meldet, hat der Generaldirektor der Bismarckshülte, Kaltenborn, von der schlesischen Wojewodschaft den Ausweisungsbefehl erhalten. Kallenborn, der Polen bis zum 21. Juli verlassen soll, ist deutscher Staatsangehöriger. Die polnische Presse berichtet in diesem Zusammenhang, daß Kallen­born bereits mehrmals den Ausweisungsbefehl erhalten habe, daß dieser Befehl aber infolge der Interventionen des deutschen General­konsulats immer wieder rückgängig gemacht worden sei. Die neue Ausweisung soll im Zusammenhang mit der Entlastung von 4M Ar- keltern der Bismarckshütte stehen. Die polnische Presse hatte behauptet, daß die Entlassenen hauptsächlich polnisch gesinnte Arbeiter sind.

Rom, 15. Juli. Der Unterstaatssekretär im Luflsahrtministecium, Balbot, ist heute abend nach Friedrichshofen abgereist, um das neue Dornier-Flugzeug zu besichtigen. Balbot bestätigte die Nachricht, daß Italien zwei solcher Flugzeuge für sich bestellt habe.

Brüssel, 13. Juli. Der in die Angelegenheiten der Utrecht» Dc>- kumentenveröffentltchnngen verwickelte Redakteur der Schelde. Ward Hermans, ist durch Gerichtsbeschluß außer Verfolgung gesetzt worden mit der Begründung, die Voruntersuchung habe nicht ergeben, daß Hermans militärische Spionage betrieben habe. Sein Verhalten sei vielmehr durch einen politischen Beweggrund motiviert.

Paris, 13. Juli. Der Ministerrat hat heute beschlossen, mit Rück­sicht auf die Hitze morgen die am Nationalfeiertag sonst übliche Pa­rade am Triumphbogen aussallen zu lasten. In verschiedenen anderen französischen Garnisonstädten wird die Parade aus den gleichen Grün­den ebenfalls nicht startfinden.

Paris, 13. Juli. Die medizinische Wissenschaft hat ein neues Opfer an der Universität in Paris gefordert. Dort studiert seit langer Zeit ein Professor Dr. Marie die Verwesungsgifte und Gegen­gifte. Ein Giftteilchen war ihm ins Auge gedrungen und hat zu einer furchtbaren Gehirnparalyse geführt. Nach dreiwöchiger schreck­licher Krankheit ist der Professor gestern gestorben.

London, 13. Juli.Times" berichtet aus Hongkong: Eine große Explosion van Munitionsoorräten hat Donnerstag nachmittag in Pun» nanmu in Südchina stattgefunden. Es wird gemeldet, daß die Zahl der Todesopfer 1000 beträgt. Kein Ausländer ist getötet worden, aber der britische Konsul wurde leicht verletzt. Das britische Konsulat ist schwer beschädigt.

London. 13. Juli.Daily Telegraph" berichtet aus Konstantinopel: 400 Menschen verloren das Leben in den furchtbaren Ueberschwemm- ungen und Erdrutschen in den Bezirken Pazardzik und Zurmene, nach einem der schwersten Unwetter, das sich je in der Türkei ereignet hat. Tausende von Menschen eilen, von den rasch vordringenden Fluten verfolgt, höher gelegenen Gebieten zu. Alle Flüsse in der Gegend sind über die User getreten. Rettungsardeiten sind so gut wie un­möglich.

Newyork, 15. Juli. Die Monatsübersicht der Bank von Ame­rika berechnet, daß 65 Prozent der deutschen Zahlungen aus dem Poung-Plan dem amerikanischen Schatzamt zufließen, während die übrigen 35 Prozent größtenteils Frankreich für Wiederherstellungs- zwecke zugut kommen.

Newyork, 13. Juli. Das FlugzeugAngelano", hat bei seinem 246-Stundenflug eine Strecke von 31600 Kilometer zuriickgelegt. Voj Beginn des Dauerfluges war dieAngelano" bereits 272M Kilometer geflogen. Der Fiugzeugmotor ist noch in gutem Zustand.

Antwort auf Kleine Anfragen.

Stuttgart, 15. Juli. Auf die Kleine Anfrage des Abgeord­neten Dr. Mauthe betr. die neue amerikanische Zolltarifvorlage hat das Wirtschaftsministerium folgende Antwort erteilt: Dem Staatsministerium ist bekannt, daß den gesetzgebenden Körper­schaften der Vereinigten Staaten von Amerika gegenwärtig eine Zolltarifnovelle zur Beschlußfassung vorliegt, durch die eine größere Zahl von Positionen des geltenden Zolltarifs der Vereinigten Staaten eine Erhöhung erfahren soll. Das Wirtschaftsministerium ist Hiewegen bereits vor längerer Zeit an die zuständigen Reichsministerien herangetreten. Da es sich um einen Gegenstand der inneren Gesetzgebung der Ver­einigten Staaten handelt, läßt es sich indes nicht sagen, ob zur Zeit in der Sache Schritte mit Aussicht auf Erfolg möglich sind.

Auf die Kleine Anfrage des demokr. Abgeordneten Dr. Mauthe vom 25. Juni d. I. betr. den neuen Zolltarif der Türkei hat das Wirtschaftsministerium folgende Antwort er­teilt: Soviel ans den bisherigen Veröffentlichungen über die Neugestaltung des türkischen Zolltarifs zu ersehn -ist, wird der neue Tarif beträchtliche Erhöhungen der bisherigen Zoll­sätze und damit die Interessen der an der Einfuhr nach der Türkei beteiligten Länder, «nd so auch die Interessen der