Fabriken A.U - Sannwald a«.
>en Bezirksrats- und Gemeirde- «-erhandelt. T«„ der „Hirsch": )ts zur Bekäntz- und auch gegx, uu, trotzdem der schaft die Pflicht Bruder Umstände -erster auf eine, Gegen den Ge hmen durch auj- erkannte dc- und eine GeL
nstag vormittag den ein schweres r. Der von Le« a geführte Lch in einem Probe- Her Führer dck des Wagens uni e in die Murg, Er konnte ech Zahre alter ver- chwer verletzte« «erbracht, wo ei n den erlittene«
«richt verurteilte Fritschi, der u, e daran, sich bei samt 26 Brände
acht verhandelte oeiler wohnhafte und deren Ehelegen BrandG berger zur Last, de Klustern, i« enes Geständen- begangen hätte, n Brand wären lerung bekämen us verurteilt, - fahre alten, Verteiler, wohnhaft Auch sie sollte, e zeitig gelöscht Zuchthaus.
, Die Deutsche fie ihrer letzte« nach beträgt die 120 Vereinsock r 119 821, männ- hr 104 684 uni ihre sind 732 M rtzahl aller bei- die Gesamtzahl : gegenüber de« c aber in Wir!- da 251 Vereine gsgemätz immer nlaufen, die die h auf die mänir- sühren, dagegen l zu verzeichnen, äsen an sechster en 14284 Schü- 24 468 Jugend- und 53709 über che), zusammen weibliche), m „Aussterben' klein in Berlin lle nach Todes- m Krieg ständig rzkrankheiten in
rs, mehr allen nicht mit stliche Lächeln den seltsamen färbe er noch
>pfte ihm das letz ihn dieses gen ihn traf, iber ihn hin. s fehlte noch, drehte. Gleich sich von einer reiben lassen, und sollte es
en der Nord» r Sand der >anze Strand müsse er in
lloog.
Schwester r-r ziehen lassem
m Gotteskoog en, sie achtete eb wie einen ! wollte nicht
er die Heirat r nicht nach* eubruch, den
rtter schmerz- um denn die hrer Tochter
ung folgt.), ,
Berlin im Jahre 1928 6181 Menschen. An dritter Stelle der Todesursachen steht die Tuberkulose mit 4367 Fällen, von denen 3814 Fälle aus Tuberkulose der Atmungsorgane entfielen. Insgesamt starben in Berlin im Jahre 1928 49 567 Personen, denen 43 209 L-ebendgeborene gegenüberstanden, so daß das c?ahr 1928 einen Verlust von 6359 anfzuweisen hatte. Der Monat mit der größten Sterblichkeit war der März, wie er auch der Monat der meisten Lebendgeburten war. Berlin würde im Anssterben begriffen sein, wenn es nicht seine Be- völkernngszahl durch einer: Wanderungsgewinn auffrischen würde. Im Jahre 1928 wurden in Berlin 355 494 Zugezogene gemeldet, während die Zahl der fortgezogenen nur 259385 betrug, so daß sich ein Wanderungsgewinn von 96 209 ergab.
Der belagerte General kapituliert. Der tapfere General Wmbaud, der sich, wie berichtet, in seiner Villa in Nizza verschanzte, weil er keine Miete zahlen wollte, hat nun doch kapitulieren müssen. Es gelang der Belagerungsmannschaft, die Türe des Eingangs für die Boten auszuheben. Der General und seine Gemahlin empfingen die Sieger aus Sesseln im Wohnzimmer sitzend und erklärten, hier liege Hausfriedensbruch vor. Die Eroberer ließen sich jedoch dadurch nicht stören und begannen sogleich die Möbel der Villa in ein Auktionshaus zu transportieren. Vom Verkauf soll die Miete gedeckt werden.
Das Gehalt Macdonalds. Macdonald, der Führer der Arbeiterpartei, erhält als englischer Ministerpräsident ein Gehalt von 100 000 Mark. Die Kosten seiner Amts- und Lebensführung kann er damit nicht bestreiten. Zunächst werden ihm mehr als 20 000 Mark als Einkommensteuer abgezogen. Weiter ist die Amtswohnung in der Downingstreet ein sehr altmodi- disches Gebäude, in dem die Führung eines Haushalts sehr kostspielig ist. Macdonald hat zunächst daran gedacht, seinen Haushalt in seinem bescheidenen Haus in Hampstead fortzu- setzen und nur die Amtsgeschäfte in der Downingstreet zu erledigen. Er hat aber eingesehen, daß diese Zweiteilung unmöglich ist. Die Bestreitung seiner Lebenshaltung als Ministerpräsident wird ihm also einige Sorgen bereiten. Während seiner ersten Ministerpräsidentschaft war er auf Unterstützung angewiesen, da er nicht, wie es sein Vorgänger und damaliger Nachfolger Baldwin eingestandenermaßen getan hat, von den Zinsen seines Vermögens leben konnte. Ein wohlwollender reicher Fabrikant, Sir Grant, stellte ihm damals einen Kraftwagen ans seine Kosten zur freien Verfügung. Diesmal will Baldwin alsbald nach dem Zusammentritt des Unterhauses den Antrag stellen, das Gehalt des Ministerpräsidenten zu erhöhen, gewiß eine anerkennenswerte Tat, wenn man bedenkt, daß Baldwin als Ministerpräsident wie als Parteiführer dem Führer der Arbeiterpartei unterlegen ist. Der englische Ministerpräsident ist bei weitem nicht der bestbezahlte Staatsbeamte Englands. Der Generalstaatsanwalt, der Mitglied des Kabinetts ist, bezieht an Gehalt und Gebühren rund 400 000 Mark im Jahre, der englische Botschafter in Washington nicht viel weniger.
Heuschrecken auf Korsika. Aus Ajaccio wird berichtet: Me im Süden der Insel Korsika zwischen Fig-ari Bonifacio und Porto Vecchio gelegene Ebene wurde durch einen ungeheuren Heuschreckenschwarm Überfällen. Die Invasion der gefräßigen Insekten bildete eine wahre Katastrophe, da die Getreideanpflanzungen vollständig zerstört und die Weiden kahlgefressen wurden, so daß das Vieh vorzeitig auf die Bergwiesen getrieben werden mußte. Auch die Öelbaumkulturen und Weingärter in der Gegend sind gefährdet, da die Heuschrecken alle jungen Triebe abgefressen haben. Der Heuschreckenschwarm drang in einer mehrere 100 Meter breiten Front vor und teilte sich dann in zahlreiche Kolonnen, die nach allen Seiten auseinanderzogen.
Feuer an Bord des Dampfers „Deutschland". Als der Dampfer „Deutschland" im Newyorker Hafen von der Quarantänestation znm Pier fuhr, brach in der Küche der 1. Klasse, wo ein Fettopf umgefallen war, Feuer ans. Da große Rauchwolken und zum Teil auch Flammen das O und O-Deck hinanflohten, bemächtigte sich der Reisenden eine Panik. Um Ruhe zu schaffen und die Menschen abzulenken, befahl der Kapitän der Bordkapelle, auch jetzt zu spielen. Dieses geschah und währenddessen konnte das Feuer schnell gelöscht werden. Am meisten Schaden wurde in den Räumen der 1. Klaffe sowie auf den Fluren und in den Quartieren der Schisssbesatzung angerichtct. Man schätzt den Schaden auf 10 000 Dollar; er Mint hauptsächlich durch die Löscharbeiten entstanden zu sein. Die Reisenden beruhigten sich sofort wieder, nachdem sie erkannt hatten, daß die Schiffsbesatzung in musterhafter Weise die Löscharbeiten vorahm. Allgemein wird im Hasen das Verhalten der deutschen Mannschaft gelobt. Das Feuer und seine Bekämpfung konnten von den anderen Schissen genau beobachtet werden.
Handel» Berkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 2. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh» und Schlachthof wurden zugeführt: 29 Ochsen (unverkauft 7), 41 Bullen, 300 (20) Iungbullen, 335 (29) Iungrinder, 1V4 Kiihe, 979 Kälber, 1425 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 3 58—62 (letzter Markt: —), b 47—55, c 35—42, Bullen 3 54—56 (52—54), b 49—52 (46—50), Iungrinder 3 60—64 (80-63), b 54—58 (52-57), c 47- 51 (45—49), Kühe 3 42—49 (—), d 33-40, c 23-31, ct 18-21, Kälber b 82-85 (80-83). c 74-79 M-78). ck 65—72 (60-68), Schweine 3 fette über 300 Psd. 90-91 (84-85). b vollfleischige von 240—300 Psd. 91-92 (85-86), c von 200-240 Psd. 92 (86). ck von 160-200 Psd. 80-90 (84-85). e fleischige Schweine von 120-160 Psd. 85—87 (81-83), Sauen 69 bis 76 (57—67) Mark. Marktverlaus: Großvieh mäßig belebt, Kälber belebt. Schweine lebhaft.
Pforzheim, 1. Juli. (Pferdemarkt). Austrieb: 72 Pferde. In der Hauptsache waren Händlerpferde zugesührt. Die Preise waren »wie folgt: Schlachtpferde 50—100 Mk., leichte Arbeitspferde 150 bis 500 Mk., mittlere 600—1000 Mk., schwere Arbeitspferde 1100 bis IM Mk. Beste Tiere über Notiz. Infolge der ungünstigen Witterung wurde der Pferdemarktplatz frühzeitig geräumt. Der Handel bewegte sich in ruhigen Bahnen. Der nächste Pferdemarkt findet am Montag den 5. August statt.
Pforzheim, 1. Juli. (Schlachtviehmarkt). Aufgetrieben waren M Tiere, und zwar 9 Ochsen, 12 Kühe, 41 Rinder, 19 Farcen, 16 Kälber, 395 Schweine. Marktverlauf: Mäßig belebt. Ueberstand: 8 Stuck Großvieh, 14 Schweine. Preise für 1 Psd. Lebendgewicht: Lchsen s 57—59. b 51-55, Forcen 3 54, b und c 52—49, Kiihe b und c 42—28, Rinder 3 60—63, b 55—58, Schweine 3 —, b und c 88—gg, ^ 85—88, e und k —, 8 75—78. Beste Tiere über Notiz. ... Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen mmtlrche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und -Mrkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts» berlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erbeben.
Karlsruhe, 1. Juli. (Viehmarkt). Zufuhr: 1613 Stück Vieh, dorunter 46 Ochsen. 66 Bullen. 47 Kühe, 108 Färsen. 101 Kälber Mid 1245 Schweine. Bezahlt wurden je Zentner Lebendgewicht für: Lch en 50-61 Mk., Bullen 47-54. Kühe 22-40, Färsen 52-64 Kälber 60—82, Schweine 70—92 Mk. Bestes Vieh wurde über Notiz vrzahlt. Verlaus des Marktes: Bei Großvieh, Schweinen und Kälbern M. geräumt.
Verlust ein, muffen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Einführung der württembergischen Bnttermarke. Das
Staatsministerinm hat die Württ. Landwirtschaftsrammer in widerruflicher Weise ermächtigt, ein Markenschutzzeichen (Württ. Buttermarke) auszugeben, das mit dem württ. Staatswappen und mit dem Zusatz versehen ist „Württ. Markenbutter unter staatlich anerkannter ständiger Ueberwachung der Württ. Land- wirtschastskammer". Die Landwirtschaftskammer darf das Markenschutzzeichen nur für württ. Molkereibetriebe ausgeben, die sie nach den dem württ. Wirtschaftsministerium vorgelegten Bestimmungen als beste Marktware anerkannt hat. Der Zweck der Einführung der Buttermarke ist die Förderung des Absatzes einer dauernd gleichartigen und in gleicher Ausmachung in den Vertrieb gebrachten Butter bester Beschaffenheit. Alle in Württemberg gelegenen Genossenschafts- und Privatmolkereien werden zur Bewerbung um die Buttermarke zugeiaffen, soweit sie alle für die Herstellung erstklassiger Markenbutter vorgeschriebenen Voraussetzungen und sonstige genau bezeichnet« Verpflichtungen erfüllen, lieber die Zulassung entscheidet der Beirat nach Anhörung der Prüfungsstelle.
Neueste Nachrichten-
Stuttgart, 2. Juli. Die kommunistische Landtagssraktion hat zwei Anfragen zur Erwerbslosensrage eingebracht. Die eine wendet sich gegen die zwangsweise Verschickung von Erwerbslosen zu landwirtschaftlichen Arbeiten. Die andere frägt das Staatsministerium, ob es bereit ist, die dafür in Betracht kommenden Dienststellen anzuweisen, daß die Arbeitsplätze für Angestellte und Arbeiter in Zukunft nur unter Mitwirkung der Arbeitsämter zu besetzen sind, soweit der Bedarf nicht aus gesetzlich bestimmten Personengrnppen zu decken ist?
Baden-Baden, 2. Juli. Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann ist heute im Kurhaus Bühlerhöhe zum Kuraufenthalt eingetroffen.
Neuwied, 2. Juli. Ein Wanderbursche ist gestern von dem etwa 100 Meter steil abfallenden Fellen „Schöne Aussicht" bet Hönningen in die Tiefe gestürzt. Er hatte sich mit einem anderen Wanderburschen unmittelbar am Rande des Felsens niedergelaffen. Dabei war ihm ein Ausrüstungsstück entglitten und über den Rand des Felsens gefallen, wo es am Gestrüpp hängen blieb. Bei dem Versuch, den Gegenstand wieder zu ergreifen, stürzte er, von Klippe zu Klippe auf- schlägend, ab und blieb mit schweren Kopfverletzungen und gebrochenen Gliedmassen lebensgefährlich verletzt liegen. Der Verunglückte, 22 jähriger Anstreichergehilfe, stammt aus Viersen.
Trier, 2. Juli. Das Schwurgericht verurteilte gestern den aus Lothringen stammenden französischen Staatsangehörigen Peter Michel, der am 6. Dezember 1928 in Groß-Langenseld in der Eifel die Ehefrau des Arbeiters Heinen in Gegenwart ihres 4 jährigen Sohnes vergewaltigt und in bestialischer Weise ermordet hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte die Todesstrafe beantragt. Das Gericht nahm jedoch an, daß die Tat nicht mit Uebcrlegung ausge- sllhrt wurde.
Berlin, 2. Juni. Im Prozeß wegen des Totschlags an dem 18- jährigen Primaner Herbert Kleier, der dem Stahlhelm angehörte und nach einer Versammlung des Stahlhelms in Pankow von den beiden Angeklagten verfolgt und nach einem Wortwechsel schließlich von einem der Beteiligten niedergeschoffen wurde, wurde der Angeklagte Karl Schulz wegen Totschlags zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, während der mit angeklagte Röber fceigesprochen wurde.
Königsberg, 2. Juli. Um h'z3Uhr morgens brach tm Hafenviertel, Bohlwerkstraße 11 bis 15, ein Großfeuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Fünf Getreidespeicher wurden ein Raub der Flammen. Nach zweieinhalbstllndiger angestrengter Arbeit der Feuerwehren, unterstützt durch tatkräftige Mitarbeit der Schutzpolizei und der Reichswehr gelang es schließlich, des Feuers Herr zu werden.
Frankfurt a. O., 2. Juli. Gestern mittag ertranken in der Warthe bei Louisa (Kreis Oststernberg) zwei Schüler der Schule Brückendors (Kreis Landsberg), die unter Aussicht ihres Lehrers mit ihren Mitschülern dort badeten. Die Leichen konnten bisher noch nicht geborgen werden.
Schweidnitz, 2. Juli. Der Amtsvorsteher Sigmund aus Warschau wurde heute aus dem Wege von der Station Kreisau nach seinem Wohnort von einem Unbekannten, der sich ihm angeschloffen hatte, überfallen, gefesselt und seiner Brieftasche mit 2600 Mark beraubt. Der Täter, der den Amtsvorsteher bei der Einkassierung des Geldes in Schweidnitz beobachtet haben dürste, wurde in der Nähe von Weißkirschdorf sestgenommen. Es ist ein Monteur aus Westfalen.
Beuthen, 2. Juli. Die Polizei nahm auf eine Anzeige hin auf einem von einer Baufirma gepachteten Lagerplatz eine Hausdurchsuchung vor und entdeckte dabei etwa 20 scharfe Granaten größeren Kalibers. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Kattowitz, 2. Juli. „Polska Zachodnia" veröffentlicht heute 37 Namen von Beamten der Kattowltzer Stadtverwaltung mit dem Hinweis, daß deren Kinder deutsche Minderhcitenschulen besuchen. Mit der Veröffentlichung ist jedenfalls die Absicht verbunden, einen öffentlichen Druck auf die Beamten auszuüben, damit sie ihre Kinder in die polnische Schule schicken. Das Blatt kündigt weitere derartige Veröffentlichungen an.
Bregenz, 2. Juli. Der 29jährige Kaufmann Steiner und die 24jährige Trude Kleinknecht, beide aus Stuttgart, die zum Sommerausenthalt in tzittesau im Bregenzer Wald weilten, unternahmen am 28. Juni eine Bergfahrt aus den Hohen Häderich. Da sie am folgenden Tage nicht zurückkehrten, wurde eine Streife unternommen, die beide abgestllrzt tot auffand. Der Absturz dürste in der Weise erfolgt sein, daß sie mit ihren ungenagelten Schuhen im Gras ins Rutschen kamen und 150 bis 200 Meter das nicht sehr steile, aber felsige Gelände hinunterkollerten.
Paris, 2. Juli. Der Auswärtige Kammerausschuß hat am Dienstag einstimmig beschlossen, die vorbehaltlose Ratifizierung der Schuldenabkommen abzulehnen. Mit 15 gegen 8 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen wurde die Nichtratifizierung gleichfalls abgelehnt. Einstimmig wurde beschlossen, in den Text des Ratifikationsgesetzes eine Vorbehaltklausel aufzunehmen.
Gibraltar, 2. Juni. Das britische Flugzeugmutterschiff „Eagle" mit den Fliegern der „Numancia" an Bord ist heute früh hier eingetroffen.
Beratung des Fiuanzetats.
Stuttgart, 2. Juli. In der Dienstagsitzung des Landtags wurden die Abstimmungen zum Kultetat nachgeholt. Dabei wurden abgelehnt ein sozialdemokratischer Antrag betr. die Errichtung von Aufbauklaffen und ein kommunistischer Antrag, den 1. Mai zum Schulfeiertag zu erklären. Dagegen wurden angenommen der Ausschnßantrag, den Städten Ulm und Heilbronn Theaterbeiträge von je 25 000 Mark zu geben und ein sozialdemokratischer Antrag, die Beiträge an -bedürftige Gemeinden von 300 000 auf 500 000 Mark zu erhöhen. Dann begann man mit der Beratung des Finanzetats, wobei mehrere Anträge gestellt wurden, so von dem Abg. Bauser (V.R.P.), bei der Reichsrcgierung dahin zu wirken, daß eine etwaige weitergehende Entlastung an Reparationszahlungen in allererster Linie den Lurch die Jnflationspolitik und Aufwertungsgesetzgebung Geschädigten zugute kommt. Der Abg. Winker (Soz.) beantragte die Bildung eines unabhängigen Rechnungs- Hofs, ferner, zwecks Herbeiführung einer übersichtlichen Gestaltung der Finanzlage des Staates monatliche Berichterstattungen der staatlichen Verwaltungen an das Finanzministerium über ihre Einnahmen und Ausgaben. Der Abg. Dr. Häcker (B.B.) stellte den Antrag, daß eine evtl. Ermäßigung der Reparationslasten zur Herabsetzung der Rentenbankzinsen ver
wendet werden soll. An der Aussprache beteiligten sich ferner die Abgeordneten Joh. Fischer (Dem.), Dr. Burger (D. BP.), Andre (Ztr.), Bausch (C. Bd.), Rais (Soz.) u. Hagel (V.R.P.). Auf die verschiedenen Ausführungen und zu den gestellten Anträgen bemerkte Finanzminister Dr. Dehlinger, daß es verfrüht wäre, über die Verteilung der durch den Voungplan freiwerdenden Reparationszahlungen zu reden. Einmal wisse man noch gar nicht, ob der Plan vom Reich angenommen werde, und dann müsse vor allem der Reichsetat saniert werden. Die schweren Krisenjahre liegen nicht hinter uns, sondern fangen erst an. Die Wirtschaftskonjunktnr gehe überall zurück, der Landwirtschaft gehe es immer schlechter und die Industrie finde im Ausland hohe Zollmauern. Große Gefahren drohen auch von der Reichspolitik durch die Einheitssteuern. Ein pflichtgetreuer Finanzminister müsse bei der Aufstellung des Etats stets auch an die Möglichkeiten der Zukunft denken. Die Errichtung eines Rechnungshofes würde jährlich 100 000 Mk- kosten, da prüfe die Oberrechnungskammer schon billiger. Der Finanzminister betonte, daß er mit der Darlegung der Finanzlage stets offen, klar und wahr gewesen sei. Znm Kap. 62 (Hochbau) wurde von sozialdemokratischer Seite beantragt, besonders die Beamten-Baugenossenschasten zu unterstützen, während der Abg. Dr. Bruckmann (Dem.) beantragt, die im Etat aufgeführten 250 000 Mark zur Beschaffung von weiteren Diensträumen für das Amtsgericht Heilbronn als erste Rate für einen Neubau znrückzustellen. Morgen Vormittag wird die Beratung fortgesetzt. Nach Schluß der Landtagssitzung folgten die Landtagsabgeordneten einer Einladung der Staatsregierung zu einem parlamentarischen Abend mit Abendessen in das Gebäude des Staatsministeriums in der Villa Reitzen- stein. Zu dem Abend waren auch verschiedene höhere Beamte und die Vertreter der Presse geladen.
Der St. Jngbertcr Sparkaffenskandal dar Gericht.
Saarbrücken, 2. Juli. Vor dem hiesigen Schwurgericht begann heute der Prozeß gegen den ehemaligen Leiter der Sparkasse St. Ingbert, Len Landrat Pircher und den Kassierer Verwaltungsoberinspektor Omlor, die durch ihre Amtstätigkeit an der Stadtsparkasse St. Ingbert den Zusammenbruch der Stadt St. Ingbert verschuldet haben sollen. Die Anklage lautet auf fortgesetzte schwere Untreue im Amt und fortgesetzten Betrug sowie gegen Omlor aus fortgesetzte schwere Amtsunterschlagung in Tateinheit mit Amtsuntreue. Es sind 34 Zeugen und 9 Sachverständige, darunter Professor Popp aus Frankfurt, geladen. Man rechnet mit einer sechstägigen Dauer der Verhandlungen. Der Schaden der Stadt St. Ingbert beträgt etwa 33,5 Millionen Franken, von denen aber etwa ein Drittel noch zu retten sein dürste.
Das Ergebnis der Kölner Tagung des Verwaltungsrats der? Reichsbahn.
Köln, 2. Juli. Der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft, der am 1. und 2. Juli hier ragte, hat das Ergebnis seiner Beratungen dahin zusammengefaßt: Die Finanzlage der Reichsbahn wird dadurch gekennzeichnet, daß die zur Deckung der schon aufs notwendigste eingeschränkten Ausgaben erforderlichen Einnahmen in den ersten 6 Monaten des Jahres nicht erreicht sind. Dabei waren in der Anlage die durch den Schiedsspruch bedingten Mehrausgaben für Löhne noch nicht berücksichtigt. Der Generaldirektor wurde beauftragt, die Verhandlungen mit der Reichsregierung wegen Deckung dieser Mehrausgaben sortzusetzen. Eine begründete Aussicht aus baldige Hereinnahme von neuem Kapital zur Vornahme der dringend notwendigen Verbesserungen besteht zurzeit nicht. Zur Verbilligung und wirtschaftlicheren Gestaltung des Stückgntverkehrs genehmigte der Verwaltungsrat die Einführung eines besonderen Tarifs für Sammelladungen.
Das Reichskabinett lehnt eine Tariferhöhung bei der Reichsbahn ab.
Berlin, 2. Juli. Die Reichsregierung hat, was ja schon seit längerem feststand, den Antrag der Reichsbahn aus Erhöhung der Bahntarife abgelehnt. Die Reichsbahn droht, daß sie sich damit nicht zufrieden geben will und verweist auf die starken Rückgänge, die sie in ihren Betriebserhöhungsarbeiten aufzuweisen hat, gleichzeitig aber auch auf das Defizit in ihren Einnahmen. Trotzdem glauben wir nicht, daß die Reichsbahn jetzt bereits an das Schiedsgericht gehen wird. Für eine kurze Spanne läßt sich die Lage noch halten. Wenn der Doungplan in Kraft tritt, dann bedeutet er doch für die Reichsbahn eine Entlastung um 300 Millionen, die noch erhöht werden um die Summen, die bisher zwangsläufig dem Reservefonds zugeführt werden mußten. Und wenn vermutlich auch das Reich nicht auf die ganzen 300 Millionen verzichten kann, so ist doch dadurch ein beweglicher Faktor gegeben, der nicht nur das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herstellt, sondern auch die Möglichkeit für eine ausländische Anleihe schafft, wodurch ein Bauprogramm für viele Jahre fundiert werden kann.
Mitztrauensanträge gegen preußische Minister.
Berlin, 2. Juli. Im preußischen Landtag haben die Deutsche Fraktion, die Wirtschaftspartei und die Nationalsozialistische Arbeiterpartei einen Mitrauensantrag gegen den preußischen Minister des Innern eingebracht, dem wegen seines Verbots an die preußische Beamtenschaft, sich an den Trauer- kundgebungen anläßlich der 10. Wiederkehr des Tages von Versailles zu beteiligen, das Vertrauen entzogen werden soll. Ein zweiter Mißtrauensantrag ist gegen den Kultusminister Dr. Becker wegen des Verbots einer Trauerkundgebung der Studentenschaft eingegangen. Der Mißtrauensantrag, den die Deutschnationalen im preußischen Landtag aus Anlaß der Vorkommnisse in Berlin bei den Kundgebungen am 28. Juni gegen das preußische Gesamtkabinett eingebracht haben, wird am kommenden Samstag im Landtag zur Beratung kommen Mit dieser Beratung sollen die weiteren Anträge verbunden werden, die von der Wirtschastspartei, der Deutschen Fraktion und den Nationalsozialisten gegen den Innenminister und den Kultusminister vorgelegt worden sind. Ferner hat die Deutsche Volkspartei zu beiden Punkten große Anfragen cingebracht. Die sämtlichen Anträge sollen in einer gemeinsamen Aussprache zur Besprechung gelangen.
Weitere Verfahren gegen Weißenberg.
Berlin, 2. Juli. Die Leiche des Drogisten Wernicke, die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden war, ist gestern im Schauhause obduziert worden. Wernicke, der als Weißenberg-Anhänger einen Furunkel durch Auslegen von Weichkäse behandelt hatte, war, wie berichtet, an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Der Obduktionsbericht wird in ein bis zwei Tagen der Staatsanwaltschaft zugehen, die
vis ksklsms ir« u. dlsidt «Isr