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Hunktation zur Verdrängung von chronischen Kopfschmerzen >it 12 Jahren gelähnrt in einem Krankeuhause daruiederlag. n- wird nun behauptet, der Direktor des Krankenhauses habe ^ Geheilte nach ihrer Rückkehr von ihrer Wallfahrt schroff and unfreundlich behandelt. Die Bayerische Volkspartei hat auch schon eine dringliche Anfrage zur Klärung des Falles tm Aadtrat eingebracht. ImBayerischen Kurier" legt nun der Rührer des Pilgerzuges nach Lonrdes einen ausführlichen Be­ucht über das Heilungswnnder vor. Er erzählt u. a,, daß die Schwester Ströbel als Totkranke Lonrdes gerade noch erreicht ^be da der Transport für sie in ihrer Krüppelhaftigkeit eine schwere Tortur war. Der erste Tag und 2 Bäder in der Quelle brachten noch wenig Erleichterung, bis der Sonntag, der 12. Mai, mit der Heilung kam. Wie an den beiden Lagen -nvor wurde Schwester Ströbel durch 4 Wärterinnen auf ein Leinentuch gelegt in das Wasser eingetaucht und dann wie üblich wieder an die Zugangsstufen zum Badebecken angetehnt, beziehungsweise aufgesetzt. Plötzlich spürte sie am ganzen Körper, am meisten aber in den gelähmten Beinen vergessen dars nicht werden, daß sich schon am Tage vorher beim Trans- «ort und im Bett ziehende Schmerzen an den Beinen eingestellt batten einen heftigen rißartigen Schmerz, und sie hatte das Gefühl, daß sie gehen und stehen könne. Das rief sie auch aus, indem sie sagte:Laßt mich ans, ich kann ja gehen." Dabei machte sie Anstalten, sich aufzurichten. Erschrocken hielten sie

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mg folgt.)

Mwester Ströbel richtete sich aber wieder auf mit der gleichen Bemerkung, stand dann auf, ging durch das Wasser, stieg aus der anderen Seite aus dem Bassin, ging die paar ^schritte zur Muttergottesstatue, küßte diese und ging aus dem gleichen Weg m den Stufen zurück. Wenige Tage später kam Schwester Ttröbel geheilt nach München zurück, nachdem französische, «nBl'che, belgische, italienische und deutsche Aerzte eingehende Untersuchungen über die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit vorgenommen hatten.

Tödliche Unfälle. Auf der Chieminger Landstraße ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Der 30 Jahre alte Kassen­beamte Ferdinand Haslinger aus Traunstein geriet "in rasen­dem Tempo zwischen 2 Radfahrerinnen. Sein Motorrad kam ins Schleudern und riß eine Radfahrerin mit sich. Haslinger und die Frau wurden an einen Baum geschleudert und erlitten so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Begleiter Haslingers wurde ebenfalls erheblich verletzt, während die zweite Radfahrerin mit dem Schrecken davon kam. Ans der Straße AltenmarktStein an der Traun verlor der 17 Jahre Verwalter Wanner in einer Kurve die Herrschaft über sein Auto. Der Wagen überschlug sich mehrere Male und stürzte eine 5 Meter hohe Böschung hinunter. Wanner war sofort tot, und das Auto wurde vollständig zertrümmert.

Drei Anwesen emgcäschert. Samstag nacht wütete in der 15 Kilometer von Kempten entfernten Ortschaft -Oh ein schwe­res Lwadenseuer, dem 3 große Anwesen zum Opfer sielen. Das Feuer brach kurz nach 1 Uhr in der Gastwirtschaft zum Stern" von Otto Jörg aus und wurde so spät entdeckt, daß sich die Inwohner nur notdürftig bekleidet retten konnten. Bon hier sprang dann das Feuer auf die benachbarte Gastwirt­schaft zumLöwen" von Heinrich Mayr über und von dort auf das Anwesen des Landwirts Klaus. Alle 3 Gebäulichkeiten wurden ein Raub der Flammen. Weitere Anwesen waren stark gefährdet, insbesondere auch die Dorfkirche. An der Brandstätte waren 10 Feuerwehren mit der großen Motor­spritze tätig. Wäre letztere nicht so rasch zur Stelle gewesen, so wäre wohl das ganze Dorf verloren gewesen. Die Brand­ursache ist nocg unbekannt.

Zwei Eisenbahnunglücke bei Poitiers. Als der D-Zug ParisBordeaux in den Abendstunden des Freitag mit seiner Höchstgeschwindigkeit die Stadt Poitiers verlassen hatte, be­merkte der Lokomotivführer zu seinem Erstaunen, daß zahl­lose Steine gegen die Wagen rasselten. Er forschte nach den -Gründen und entdeckte, daß die Vorderachse der Lokomotive aus den Gleisen gesprungen war und sich bereits aus einer Länge von zwei Kilometern neben den Schienen eine tiefe Spur gefahren hatte. Geistesgegenwärtig brachte er den Zug sofort zum Halten. Ein Hilfszng wurde aus einer benachbar­ten Stadt beordert, der in Höchstgeschwindigkeit heranraste. Plötzlich bemerkten die Insassen dieses Zuges, daß eine Feuer- zarbe über dem Zug niederregnete und riesige Kohlenbtöcke durch die Luft flogen. Man glaubte, einem wirklichen Vulkan­ausbruch beizuwohnen. Die Notbremse wurde gezogen und der Zug kam langsam zum Stehen. Alles stürzte zur Loko­motive und machte die Entdeckung, daß der Kessel geplatzt, das Borderteil der Lokomotive eingedrückt war und daß das Wasser von allen Seiten herausfloß. Von der Lokomotivbesatzung war zunächst keine Spur zu entdecken, bis leises Stöhnen die An­wesenden darauf aufmerksam machte, daß der Lokomotivführer Md der Heizer 800 Meter weit schrecklich verstümmelt und blut­überströmt ans dem Bahndamm lagen. Während der eine mit zertrümmerter Wirbelsäule sofort tot war, wurde der andere mit eingedrücktem Schädel in hoffnungslosem Zustande ins -Krankenhaus eingeliefert.

Abenteuer auf Montmartre. Eine deutsche Dame namens Ala Heinrich, die sich vorübergehend in Paris aufhält, ver­fugte sich nachts in einem Montmartre-Kabarett. Sie machte me Bekanntschaft mit einem mondänen Tänzer, mit dem sie sich ^ Morgengrauen aufs beste amüsierte. Als sie jedoch in M Hotel zurückgekehrt war, machte sie die unliebsame Ent­deckung, daß der galante Gesellschafter ihr ein Armband im Werte von 20 000 Mark entwendet hatte. Es blieb ihr nichts EEVds übrig, als ihr schlimmes Abenteuer der Polizjei zu ^zahlen, die jetzt bemüht ist, den geriebenen Gauner zu ent­decken.

Eine sinnlose Lausbüberei. Das bekannte, von Pater «Ham geleitete Institut in Bologna, das für die beste Erd- Mbenwarte Italiens gilt, ist in Abwesenheit des Direktors von l fünfzehnjährigen Burschen aus Uebermut vollkommen ver­gütet worden. Die Burschen waren über die Gartenmauer ^«gedrungen und hatten wahllos alle kostbaren und empsind- «hen Apparate umgestürzt, verdorben oder zerschlagen.

Lieber arm als Millionär in Amerika. Pastor Joseph ^Vherd, der Prediger der Kapelle von Jslington in London, machte bekannt, daß es ihm nicht möglich gewesen sei, in seiner gemeinde eine Frau für einen reichen Amerikaner zu finden, ^ em luxuriöses Heim und jährlich 100 000 Dollar geboten Me Der Prediger erklärte, er habe das Angebot einer großen anzahl von Mädchen in seiner Gemeinde unterbreitet, jedoch uvereinstimmcnd die Antwort erhalten:Lieber arm in -sÄmgton, als Millionär in Amerika." i» y/^Ebition in Fords europäischen Fabriken. Ford hat a Amerika angekündigt, daß er in seinen europäischen Fabri- ea m Cork in Irland, Trafford bei Manchester und Gegenham -I London das Prohibiiionsprinzip streng durchführen werde, ^ heißt, er wird nur Arbeiter beschäftigen, die sich verpslich-

auf jeglichen Genuß alkoholischer Getränke zu verzichten.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.

^ , Stuttgart, 27. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die Stimmung kr!>u ^ Getreidemarkt ist unverändert ruhig. Infolge der billigen k wurden einzelne Deckungsbäufe getätigt, aber wegen der schwie- M Geldverhältnissen fehlt die Unternehmungslust. Es notierten je ^ Kg : Auslandsweizen 2426 (am 13. Mai 24.50-26.25), württ. petzen 23-23.75 (23 25-24). Sommergerste 23.50-24.50 (unv.),

Roggen 21.75-22.75 (2223), Hafer 21.7522.75 (22-23), Wicsen- heu 9 5010.50 (unv.), Kleeheu 1112 (nnv.), drahtqepreßtes Stroh 56 (unv.). Weizenmehl 33.75-34.25 (33.50-34), 'Brotmehl 25.75 bis 26.25 (25.50-26), Kleie 12.50-13 (1313.50) Mark.

Stuttgart, 26. Mai. (Süddeutsche Wollauktion.) In der zweiten Junihälfte findet die südd. Wollauktion in Ulm statt. Auch in diesem Jahre soll das gesamte diesjährige Wollgefälle ausgeboten werden. Infolge des harten Winters sind die Wollen in der Qualität gut bei geringerem Schurergebnis.

Neueste Nachrichten-

Oberstdorf, 27. Mai. Auf dem Wege zur Kemptenec Hütte er­eignete sich ein Lawinenunglück, das beinahe zwei Menschenleben ge­fordert hätte. Als der Hüttenwirt Frei vor der Kemptener Hütte mit seinem Knecht an der Wegausbesserung beschäftigt war, löste sich ein Teil einer alten Grundlawine und stürzte herunter. Frei und der Knecht sprangen zur Seite, wurden aber von der Lawine noch ge­streift und ein Stück mitgerissen. Während der Hüttenwirt mit leichten Prellungen an der Brust daoonkam, erlitt der Knecht einen Beinbruch. Er wurde in dos Krankenhaus nach Oberstdorf gebracht.

Frankfurt a. M., 27. Mai. Heute nachmittag brach im Lager­schuppen einer Altguminihandlung tm Osthasengebiet Feuer aus, dos in den Vorräten reiche Nahrung fand. Durch den starken Ostwind noch begünstigt, wurde die Rauchentwicklung so stark, daß mächtige Rauchschwaden über die ganze Stadt hinzogen. Die Feuerwehr be­kämpfte den Brand mit zwölf Schlauchleitungen, doch war das große Warenlager nicht zu retten. Die Feuerwehr beschränkte sich deshalb darauf, die benachbarten Gebäude zu schützen. Der Brand konnte bis 9 Uhr abends noch nicht gelöscht werden.

Rheinhausen, 27. Mai. Aus dem SchachtTheodor" in Hoch­emmerich wurde ein Hauer von einer großen Steinplatte, die aus den Hangenden fiel, so schwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf verstarb. Auf der gleichen Zeche wollte ein Bergmann sein Gezaeh auf einen Förderkorb legen, als dieser sich plötzlich in Bewegung setzte. Hier­durch wurde der Mann zwischen Korb und Gerüst, gequetscht. Er ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

München-Gladbach, 27. Mai. Beim Baden an der Talsperre von Meschede ertrank ein Obertertianer vor den Augen seiner Mit­schüler. In der Gemeindebadeanstalt in Wickrath erlitt ein 24jähriger, erst 14 Tage verheirateter Mann, der, ohne sich abzukühien, ins Wasser gegangen war, einen Herzschlag.

Jülich, 27. Mai. Die beiden l8- und 21jährigcn Söhne eines Eisenbahnangesielllen badeten zwischen Jülich und Inden in der Ruhr. Einer der beiden verlor plötzlich den Boden unter den Füßen und versank. Sein zu Hilfe eilender Bruder konnte ihn nicht bergen und ertrank ebenfalls.

Kastei, 27. Mai. Der 30 jährige Heizer Walter Schmidt, der in der Nacht zum 27. März 1929 bei einem Einbruch in Großalmerode den Oberlandjäger Ulrich, der ihn überraschte, erschossen hat, wurde heute zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust ver­urteilt.

Bad Frankenhausen am Kyffhäuser, 27. Mai. Samstag abend ging über dem Dorf Udersleben bei Bad Frankenhausen in einer Breite von etwa vier Kilometer ein schweres Unwetter nieder, das von wolkenbruchartigem Regen und schwerem Hagelschlag begleitet war. Die Eisstücke hatten eine ungewöhnliche Größe. Ungeheure Wassermengen durchfluteten die Straßen. Viele Fensterscheiben und Dachziegel wurden zertrümmert. Schwer betroffen wurde die Baum­blüte. Die Felder müssen umgepflügt werden.

Erfurt, 27. Mai. In Widdershausen an der Werra führte am Sonntag abend eine seit langem zwischen zwei miteinander verschwä­gerten Familien Scharfer und Eitzert bestehende Fehde zu einem blutigen Zusammenstoß, der in eine allgemeine Schießerei zwischen den Familien­mitgliedern ausartete und schließlich in einem Handgemenge mit Aexten und Mistgabeln endete, an dem sich sämtliche Verwandte beteiligten und die ganze Ortschaft in Panik versetzte. Fm Verlaus der Fehde ist der Korbmacher Eitzert durch ein Mitglied der Familie Schäfer mit vier Schüssen getötet worden, drei Söhne Eltzerts und ein am Kamps unbeteiligter Schlosser sind teils durch Schüsse, teils eine Bombe, die aus den Fenstern des Schäferschen Hauses geschleudert wurde, er­heblich verletzt worden.

Berlin, 27. Mai. Der Herr Reichspräsident hat dem König von Spa­nien für seine Teilnahme an der Eröffnung der deutschen Abteilung auf der Internationalen Ausstellung in Barcelona telegraphisch seinen Dank ausgesprochen und die herzlichsten Wünsche für einen vollen Erfolg der Ausstellung übermittelt.

Berlin, 27. Mai. DieKreuzzeitung" und dieDeutsche Zeitung" versuchen neuerdings, Parker Gilbert der Sabotage an dem deutschen Standpunkt in Paris zu bezichtigen. Wie amtlich festgestellt wurde, hat der Iunkersflieger Neuenhosen die Höhe von 12793 Meter er­reicht. Aus der Weltausstellung in Barcelona wurde gestern in An­wesenheit des spanischen Königs der deutsche Pavillon eröffnet.

Wesermünde, 27. Mai. Der Wesermünder FtschdampserSophie Busse" der Reederei F. Busse ist heute morgen gegen 9 Uhr im dichten Nebel bei Kilometer 70 im Wremer Del ausgelaufen. Nach kurzer Zeit kenterte der Dampfer und sank. Die gesamte Mannschaft konnte sich retten und wurde vom MotorschiffSpring" des Wasserstraßen­dienstes Bremerhaven ausgenommen. FischdampferSophie Busse" ist 1921 erbaut. Er kam von Island mit 1000 Zentnern Fisch.

Zittau, 27. Mai. Die amtliche Untersuchung der Katastrophe beim Lückendorf-Bergrennen hat ergeben, daß der Bugatti-Wagen einen Materialfehler aufwies, dessen Vorhandensein man zunächst nicht annehmen konnte und der, wie die Untersuchungskommission annimmt, die letzte Ursache der Katastrophe war.

Kowno, 27. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, kenterte auf dem Don eine Fähre mit 400 Fahrgästen. 50 Menschen ertranken, die übrigen konnten gerettet werden. Die Ursache des Unglücks ist auf Ueberlastung zurückzuführen. Der Führer wurde verhaftet.

Havanna, 27. Mai. Eine Dampfspritze, die sich aus dem Weg zu einer Feuersbrunst befand, stieß mit einem Privatautomobil zusammen und stürzte um. Sechs Feuerwehrleute wurden getötet und vier le­bensgefährlich verletzt. Die Insaffen des Automobils kamen mit leich­teren Verletzungen davon.

Ein kommunistischer Redakteur wegen Beleidigung des Generals von Epp verurteilt.

München, 27. Mai. Das Gericht verurteilte den Verant­wortlichen Schriftleiter der kommunistischenRoten Fahne", Karl Schräder, wegen Beleidigung des Generals von Epp zu 2 Monaten Gefängnis. In einem Aufsatz des Mattes war von dem berüchtigten v. Epp, dem Mörder bayerischer Ar­beiter, die Rede gewesen. Der Vorsitzende führte in der Be­gründung des Urteils aus, daß von Epp, als er im Auftrag der bayerischen Regierung die Exekution in Münck-en vornahm, eine schwere Pflicht erfüllt habe. Die Beleidigung habe ihn umso mehr verletzen müssen, als sie eine Wiederholung einer früheren Beleidigung darstelle. Bereits im vergangenen Som­mer war der damalige verantwortliche Schriftleiter derRoten Fahne" wegen Beleidigung des Generals v. Epp zu 3000 Mark Geldstrafe verurteilt worden.

Die Eröffnung des sozialdemokratische« Parteitages.

Magdeburg, 27. Mai Heute vormittag wurden die eigent­lichen Arbeiten des sozialdemokratischen Parteitages begonnen. Den Vorsitz führte zunächst der Abgeordnete Wittmaack. Zn Beginn der Sitzung nahmen Vertreter ausländischer Parteien das Wort. Weiter wurde eine Reihe von Begrüßungstele­grammen und Begrüßungsschreiben bekannt gegeben. Den Be­richt des Parteivorstandes erstattete sodann das Vorstands­mitglied Vogel, der u. a. ausführte: Der Eintritt in die Regie­rung erfolgte in der denkbar ungünstigsten Zeit. Das erste Jahr Regiermlgstätigkeit war gewiß nicht geeignet, Begeiste­rung für die Beteiligung der Partei an der Regierung aus­zulösen. Es gibt aber nur zwei Möglichkeiten: eine rein bürgerliche Regierung oder eine Regierung, in der die Sozial­

demokraten möglichst stark vertreten sind. Der Klassenkampf­charakter der Partei kann durch das Zusammengehen mit den bürgerlichen Parteien nicht verwischt werden. Es kommt allein darauf an, diesen Kampf konkret auf die Ziele zu stellen. Für die Reichstagsfraktion liegt in der Panzerkreuzersrage bereits eine klare Entscheidung vor. Sie wird auch die zweite Rate ablehnen. Wie aber sollen sich unsere Minister Verhalten, nach­dem in dem neuen Reichstag eine Mehrheit für den Weiterbau des Panzerkreuzers gefunden hat. Würde man sie zwingen, mit der Fraktion zu stimmen, so würde das ein Ausscheiden unserer Minister aus der Regierung bedeuten. Eine neue Dauerkrise mit allen ihren Auslösungen wäre die Folge. Der Parteivorstand beantragt deshalb, alle Anträge, die sich mit dem Panzerkreuzer beschäftigen, abzulehnen. Der Redner be­handelte dann den Einheitsstaat und erklärte, es sei eine große Gegenwartsaufgabe der kommenden Jahre, den Weg des Ein­heitsstaates zu gehen. Der Mitgliedsbestand der sozialdemo­kratischen Partei betrug am 1. April 949 306 Beitrag zahlende Mitglieder, darunter mehr als 200 000 Frauen. Gegenüber dem Kieler Parteitag hat sich der Mitgliederbestand um 126 000 ver­mehrt. Die Bareinnahmen aller Bezirke betrugen 1928 10,5 Millionen Mark, wovon fast 7 Millionen Mark aus Mitglieder- üeiträge entfallen. Abgeordneten Konrad Ludwig berichtete über die Kassenverhältnisse. Die Berichte der einzelnen Bezirke hätten überall eine Zunahme der Mitglieder ergeben. An Ver­tretern im Reichstag, in den Landesparlamenten, Provinzial­landtagen, Kreistagen, Stadt- und Gemeindeparlamenten zählt die Partei insgesamt 44 000, ferner 819 Bürgermeister, 8L7 Ge­meindevorsteher und Stadträte. Die sozialdemokratisckie Presse in Deutschland umfaßt 196 Zeitungen.

Die Reichsregierung gegen die Sensationsgerüchte.

Berlin, 27. Mai. Reichsaußenminister Dr. Stresemann äußerte sich heute vor einem größeren Kreis von Pressever­tretern zu verschiedenen Anwürfen in Sensationsberichten, die in den letzten Tagen durch einen Teil der deutschen Presse ge­gangen sind. Er stellte dabei zunächst fest, daß sowohl bezüglich des angeblichen Auftrages, den der frühere Staatssekretär von Kühlmann in Paris gehabt habe, wie bezüglich des Rücktritts Dr. Böglers die Dementis der Reichsregierung absolut korrekt gewesen seien. Bon Demarchen Kühlmanns, Rechbergs oder irgend welcher Dritten ist an keiner Stelle der Reichsregierung etwas bekannt gewesen, noch weniger ist irgendein Auftrag erteilt worden, und am allerwenigsten, wie das von einigen Rechtsblättern zunächst behauptet, dann in mehr oder weniger gewundener Form durch Einfügung ungenannter dritter Per­sönlichkeiten wieder zurückgenommen worden war, ist irgendwie in Paris bekanntgxgeben worden, daß das Kabinett über die von den deutschen Sachverständigen als Höchstgrenze der deut­schen Leistungsfähigkeit errechnten Ziffern hinausgehen würde. Dr. Stresemann stellte für sämtliche verantwortlichen Beamten des Auswärtigen Amtes diese Behauptung auf das entschie­denste als Unwahrheit fest, die er im Wiederholungsfälle als bewußte Unwahrheit kennzeichnen werde. Die Rücktrittsabsich­ten Dr. Vöglers waren von ihm schon früher in einem Briefe, den er selbst ausdrücklich zurückgenommen hatte, bekannt ge­geben worden. Tie mußten deshalb dementiert werden, bis zu dem Augenblick, wo er auf Grund der neuen, den Uonng-Plan übersteigenden Pariser Gegenfordungen tatsächlich seinen Rück­tritt erklärte. Es bleibt von den ganzen Redereien und Kom­binationen nach den eindrucksvollen, zum Teil wirksam belegten Ausführungen Dr. Stresemanns, auch nicht das geringste übrig. Er rückt auch von der Behauptung entschieden ab, wo­nach Dr. Vogler unter dem Druck der Jndustriegruppe ge­handelt habe. Daß die für die Reparationsfrage zuständigen 3 Reichsressorts untereinander besondere Fühlung in dieser Frage halten, übrigens meist in Gegenwart des Reichskanzlers, ist selbstverständlich. Daraus den Begriff einerNebenregie­rung" herzuleiten, ist barer Unsinn.

Erhöhung der Bankzinsen um ein Prozent.

Berlin, 27. Mai. Heute vormittag hat eine Sitzung der Berliner Stempelvereinigung stattgefunden, auf deren Tages­ordnung die Aenderung der bisherigen Zinsbedingungen der Banken staub. Den Blättern zufolge wurde beschlossen, sowohl die Debetzinsen als auch die^Kreditzinsen um je ein Prozent zu erhöhen, in Verbindung mit den Sparkonten hingegen bleibt es wie bisher mit 6 Prozent. Dieser Beschluß der Stempel­vereinigung wird noch heute den Bankiervereimgungen im Reich übermittelt werden. Man hat danach die Absicht, die Zinserhöhung am 1. Juni möglichst einheitlich für das Reick in Kraft treten zu lassen.

Erklärungen des Reichsderbands der Deutschen Industrie.

Berlin, 27. Mai. Der Reichsverband der Deutschen Indu­strie bittet um Weitergabe folgender Erklärung: Aus Grund tendenziöser und wahrheitswidriger Presseäußerungen sieht sich der Reichsverband der Deutschen Industrie zu folgenden Fest­stellungen veranlaßt: 1. Wie der Reichsverband der Deutsckien Industrie bereits zu Beginn der Pariser Sachverständigen- Verhandlungen in der Presse ausdrücklich festgestellt hat, sind die beiden ihm nahestehenden Sachverständigen nicht als Be­auftragte seiner Organisation anzusehen, sondern sie sind von der Reichsregiernng ausdrücklich als unabhängige Sachverstän­dige mit eigener Verantwortung und voller Freiheit der Ent­schließung bestellt worden. 2. Seit Begin.n der Pariser Ver­handlungen haben die Organe des Reichsverbands der Deut­schen Industrie keinerlei Versuche gemacht, aus den Gang der Pariser Verhandlungen oder auf die Haltung der einzelnen Sachverständigen irgendeinen Einfluß auszuübeu. Es haben auch keinerlei Aussprachen unter Hinzuziehung von behörd­lichen Vertretern stattgefunden, so daß die Annayme einer Teilnahme des Reichssinanzministers an solchen Besprechungen im Hause oder außerhalb des Hauses des Reichsverbands der deutschen Industrie nicht zutrifft. 3. Der Reichsverband der deutsckien Industrie kann und wird zu den Pariser sachver­ständige n b e rat u n g e n erst dann Stellung nehmen, wenn das Ergebnis endgültig feststeht und die für die Beurteilung er­forderlichen Unterlagen bekannt geworden sind. Diesen Stand­punkt hat der Reichsverband erst heute erneut in einem Rund­schreiben seinen Mitgliedern gegenüber vertreten. 4. Der Reichsverband der deutschen Industrie spricht im übrigen sein lebhaftes Befremden und Bedauern darüber aus, daß in der deutsckien Oesfentlichkeit gegen die deutschen Sachverständigen unsachliche und herabsetzende Angriffe erhoben wurden.

Noch höhere Bahntarife?

Berlin, 27. Mai. Die Zentralvorstände der Eisenbahner­gewerkschaften sind für heute und in den nächsten Tagen ein- berusen, um zu dem Lohnschiedsspruch Stellung zu nehmeir. Ebenso werden die Hauptverwaltung und der Verwaltungsrat der Reichsbahngesellschaft bis Donnerstag ihre Beschlüße fassen. Donnerstag mittag endet die Erklärungsfrist für den Schiedsspruch. Es ist sicher, daß die Gewerkschaften den Spruch annehmen werden, während die Reichsbahngesellschaft erklärt, daß eine Deckung für eine jährliche Mehrausgabe von 43,2 Millionen Mark nicht vorhanden sei und daß sie deshalb den Lohnschiedssprnch ablehnen müsse. Es wird aber damit gerech­net, daß der Reichsarbeitsminister die Lohnerhöhung der Eisen- bahnerbarise für verbindlich erklären wird. Die Reichsbahn- gesellschast bereitet sich daher schon jetzt daraus vor, bei der