Gesamtbild des Wahlausgangs zu geben. Immerhin ergibt sich bereits aus den bekannt gewordenen Zahlen, daß die Liberalen wahrscheinlich 5 Sitze gewinnen werden. Ebenso sind leichte Fortschritte der Katholiken in einigen Wahlkreisen zu verzeichnen, während die Stinrmeuzahlen für die Sozialisten überall zurückgegangen sind. Der Partei der Frontkämpfer gelang es, ihre Stimmenzahl zu verdoppeln. Die Kommunisten behaupten ihre Stellung.
Der Kaschauer Mordprozetz.
Kaschau, 25. Mai. In der Samstagverhandlung im Menschenfresserprozeß setzte der Gerichtshof die Untersuchung über den Raubmordversuch an David Rot fort. Die Angeklagten Joses Eziga und Emerich Cziga leugneten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, ebenso leugnete auch der Zigeuner Gruno. Der Gerichtshof schritt sodann zur Vernehmung der Zeugen. Als erster wird der Kaufmann David Rot ausgerusen, der seit der Zeit des Überfalls krank liegt, da er einen schweren Nervenschock davongetragen hatte. Er erzählt ausführlich die Einzelheiten der Tat. Zwei Gendarmeriebeamte, die die Untersuchung in der Angelegenheit des Uebersalls auf David Rot geführt haben, erklärten, der Angeklagte Filke habe ohne jeden Zwang über den Ueberfall berichtet, von dem die Gendarmerie . vorher überhaupt nichts gewußt habe. Filke hätte die Gendarm merie dann auch an den Tatort geführt. Dann wurde der Advokat und gewesene Untersuchungsrichter Dr. Robert Kreisz vernommen. Er hatte die erste Untersuchung gegen die Zigeuner geführt. Er gab an, daß er mit den Angeklagten in ein recht gutes, man könne fast sagen, vertrauliches Verhältnis geraten sei und daß die Zigeuner ohne jeden Zwang Geständnisse abgelegt hätten, lieber die angebliche Mißhandlung seitens der Gendarmerie hörte er bloß den Zigeuner Alexander Ribar klagen. Der Verteidiger Dr. Adler richtete noch an den Untersuchungsrichter eine Frage wegen der Menschenfresserei. Der Vorsitzende gestattete jedoch die Fragestellung nicht, worauf der Verteidiger Beschwerde einlcgte. Die Verhandlung wurde sodann auf den Nachmittag vertagt. Mittags begab sich der Gerichtshof an den Tatort in das Dorf Zsarno.
Deutsch-französische Aussprache in Paris.
Paris, 26. Mai. Das Schwergewicht der Verhandlungen zu der Sachverständigenkonferenz ruht zurzeit in den privaten Besprechungen zwischen Dr. Schacht und Kastl einerseits und den französischen Vertretern Moreau und Quesnay andererseits. Dre vier Herren fanden sich Samstag nachmittag zu einer mehrstündigen Aussprache zusammen. Diese Tatsache wird als eine gewisse Entspannung in den Beziehungen zwischen den Deutschen und Franzosen beurteilt, da sich seit vielen Wochen zum erstenmal Dr. Schacht und Moreau persönlich sehen. Die Unterhaltung galt, wie verlautet, immer der gleichen Frage, ob es doch nicht noch möglich sei, ohne Erhöhung der von Tjoung vorgeschlagenen Jahreszahlungen den Verteilungswünschen der Gläubiger entgegenzukommen. Die Quadratur des Zirkels, so könnte man sagen, sah noch gewisse Möglichkeiten erwogen, die von den beteiligten Herren fürs erste streng vertraulich behandelt werden. Eine Aenderung der Lage ist durch die Unterhaltung des heutigen Nachmittags nicht erfolgt, sie kann vielmehr seit Freitag als völlig unverändert betrachtet werden, da praktische Ergebnisse nicht erzielt wurden.
Paris, 26. Mai. Die Agentur Havas veröffentlicht folgende Mitteilung: Die Sachverständigen der Gläubigermächte sind heute vormittag unter dem Vorsitz von Owen Doung zusammengetreten. Sie haben von der Erklärung Kenntnis genommen, die Schacht sowohl Owen Mung als auch gewissen Delegierten als Antwort auf das alliierte Memorandum vom 21. Mai abgegeben hat. Da Dr. Schacht noch keine schriftliche Antwort iiherreicht hat, haben die Vertreter der alliierten Mächte zur Kenntnis genommen, daß die Verhandlung heute nachmittag zwischen Dr. Schacht und Owen Uoung fortgesetzt werden wird. Owen A)oung wird eine letzte Anstrengung machen, um von Dr. Schacht eine weniger negative Antwort zu erhalten. Man hofft, daß der Führer der deutschen Delegation morgen ein schriftliches Memorandum überreichen wird, damit die Delegierten der Gläubigermächte ihre Haltung festlegen können. Zu dieser Havasauslassung wird deutsäierseits erklärt,
Bekanntmachung.
In der für den Oberamtsbezirk Neuenbürg geltenden Ausoerkaufsordnung vom 31. März 1927 (Enztäler Nr. 70) werden die Bestimmungen über die Saison- und Inventurausverkäufe, für die die übrigen Vorschriften der Äusoerkaufsordnung, insbesondere die Anzeigepflicht, nicht gelten, wie folgt geändert:
8 7 Abs. 2 und 3:
„Saison- und Inventurausverkäufe sind nur zweimal im Jahr in der Weise zulässig, daß der Inventurausverkauf mit einem Saisonausverkauf verbunden wird. Diese Ausverkäufe dürfen nur in der Zeit vom 15. Januar bis 15. Februar und vom 25. Juli bis 25. August stattfinden und je die Dauer von 15 Tagen nicht übersteigen.
Der Zeitpunkt des Beginns des Saison- und Inventurausverkaufs ist durch Anschlag oder Anschrift am Geschäftslokal in deutlich erkennbarer Weise bckanntzugeben."
Neuenbürg, den 24. Mai 1929.
Oberamt: Lempp.
Oberamtsstadt Neuenbürg.
Für die Benützung des
städt. Schwimmbads
werden folgende Bestimmungen festgesetzt:
Das Bad darf benützt werden Dienstags und Donnerstags von 1—4 Uhr nachmittags ausschließlich von erwachsenen schulentlassenen weiblichen Personen; zu allen übrigen Zeiten von morgens an bis abends 9 Uhr von Erwachsenen beiderlei Geschlechts, außerdem Werktags bis SffL Uhr nachmittags auch von Kindern. Nach 5 HZ Uhr abends und Sonntags dürfen keine Kinder anwesend sein; kleine Kinder bis zu 7 Jahren haben ohne Begleitung überhaupt keinen Zutritt. Das Betreten des Bahndamms ist verboten und wird von der Bahnverwaltung gerügt. Hunde mitzubringen ist nicht gestattet. Im übrigen sind die in der Badeanstalt angeschlagenen Vorschriften maßgebend. Alle ordnungsliebenden Badegäste werden ersucht, den Badeaufseher bei Unterdrückung etwaiger Ungehörigkeiten zu unterstützen. Unanständige Aufführung -sowie Anwesenheit von Männern und Kindern zu den für weibliche Badegäste oorbehaltenen Zeiten werden als grober Unfug bestraft evtl, mit Haft.
Stadtschultheiß Knödel.
Stadt. Elektrizitätswerk Neuenbürg.
Stromgeld-Einzug.
Für die Monate April und Mai 1929 werden in dieser Woche die Stromgelder eingezogen. Die Berechnung erfolgt zunächst nach dem neuen Wohnungstarif, der eine jährliche
Mindestmenge von Licht-Kilowattstunden zu je 4V Pfg. vorsieht, nach deren Abnahme erst der billigere Haushalttarif in Kraft tritt. Der Tarif für Kraftbetriebe bleibt unverändert.
Jeder Stromabnehmer erhält aus besonderer Druckschrift den Wohnungstarif mit Beispielen und den allgemeinen Tarif aus der neuen Stromquittungskarte 1929/30, auf welcher die Einschätzung zum Lichtverbrauch und der jährliche Mindestbetrag, für welchen elektrischer Strom abgenommen werden muß, angegeben ist.
Einsprachen gegen diese Einschätzung können in der Zeit vom 3. bis 8. Juni 1929 unter Vorzeigen der Stromquittungskarten 1927, 1928 und 1929 in der Stadtpflege vorgebracht werden.
Die alten Strom-Quittungskarten von 1927 und 1928 werden jn dieser Woche zurllckgegeben.
Verwalter Essich.
vis t»ssls kvkisms is« u. visidt «iss
LaudroirlWstl. Ortsverein Virkenfeld.
Die Mitglieder, welche sich an dem vom Bezirksoerein am 10. und 11. Juni geplanten Ausflug naib Geisenheim» Rüdesheim beteiligen wollen, werden gebeten, ihre Anmeldung machen und den Fahrpreis von 10 Mark pro Person spätestens bis Donnerstag den 30. Mai, mittags, entrichten zu wollen.
Viktor Oelschläger.
Birkenfeld, den 27. Mai 1929.
Toäes-^nreixe.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Botschaft, daß unser lieber Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
Goldarbeiter,
heute morgen '/Z4 Uhr nach längerem, mit Geduld und steter Hoffnung ertragenem Leiden im Alter von nahezu 30 Jahren rasch seinem Vater im Tode nachgefolgt ist.^
Die tieftrauerude» Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet morgen Dienstag den 28. Mai, abends Uhr, statt.
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cier Hedelorciner ist übervuncien ciurck 6es Leitr-Orclners.
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Vorrätig in cler
V. Ileek'ockeii vickllMlung. w.
Dßsusnbürg.
daß die deutschen Delegierten bisher eine schrfftlick>e AM»» auf das alliierte Memorandum vom 21. Mai nicht zngesnhx« haben.
Sportecke
Fußball. Die Ergebnisse der gestrigen Meisterschastzsp^ um die Süddeutsche Fußballmeistersckiaft sind in der Rund, der Meister folgende: Karlsruher F.W. — Bayern W,. chen 2:2, Germania Brötzingen — Wormatia Worms 1:2, Ae Nürnberg — V. f. L. Neckarau 4:0.
Doppelrunde der Zweiten und Dritte, Abt. Süd-Ost: SP.Vgg. Fürth — 1860 München 7:2. — ^ Nord-West: F.Sp.V. Frankfurt — Sp.-V. Waldhof 3:g, ^ L. Neu-Isenburg — Union Niederrad 3:0, Saar 05 San, brücken — F.C. Idar 3:1.
Um den Aufstieg: Gruppe Württemberg: i. ^ Pforzheim — Turn- und Sportverein Münster 8:0.
Um den Aufstieg in die Kreisliga: Kreis Ey Neckar: Büchenbronn — Ealw 3:1.
Um den Aufstieg in die A-Klasse: F.C. Calmbp - F.V. Wildbad 1:2.
Sonstige Spiele im Reich: Entscheidungsspiel u> die Berliner Meisterschaft: Hertha B. S- V. — Tennis K russia Berlin 5:2, F.V. Saarbrücken — Stuttgarter Kiür: 1:2, Städteelf Trier — Stuttgarter Kickers 4:1, V. f. R. Ma« heim — Stuttgarter Kickers 1:2, kombinierte PforzheiM Mannschaft — V. f. R. Pforzheim 5:5, F.C. Tailfingen (Krrch, ligai — I. F.C. Birkenfeld 1:10, Sp.V. Reutlingen — B. s.Ä Heilbronn 1:2. A, >
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Z» Fällen > kkstchtkrin! Aeferungd« ru? Rückerj Bezug, Eestellmiger PMellen, me» u. Au!
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Der Sportverein Herrenalb hatte gestern den Turmmß Ittersbach mit seinen beiden Mannschaften zu Gast. Die ech Mannsckiaft konnte nach hartem Kampf einen Sieg von 1 Toren erringen. Die zweite Mannschaft siegte nach ich, legenem Spiel mit 5:0 Toren.
Handball. Mit nur 10 Mann spielte gestern die Handball Mannschaft des T.V. Neuenbürg gegen die Handballmanuschi des T.V. Calw in Calw und verlor 1:6, D,
Oberamtsstadt Neuenbürg.
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am Dienstag den 28. Mai,
abends Uhr. Tagesordnung:
1. Bausachen.
2. Feststellung des Stadtbau
plans an der alten Pforz- heimerstraße.
3. Sonstiges.
Stadtschultheiß Knödel.
Forstamt Neuenbürg,
WiederverW
Reisig.
Am Mittwoch den 29. Ai 1929, abends 6 Uhr, am Dis Markstein aus StaaiswaldK Erzgrube die Lose 5 ui Mausturm das Los 4 Erdfall das Los 9, im gan^ 450 Wellen.
LMmrlWstl. Ortsmein ReuM
Teilnehmer am Ausflug des landw. BezirksvMN wollen sich bis spätestens Mittwoch den 28. Mai« Einbezahlung des Fahrgeldes melden bei Vorstand Rieg«, Ilgenstraße.
W° md Gmeodm-
Ortsgruppe Neuenbürg.
Bezugnehmend auf die Bekanntmachung betr. Ausflug nach Rüdesheim am 10. und 11. Juni 1929 bitten wir unsere Mitglieder, welche daran teilnehmen wollen, sich bis Mittwoch den 29. Mai 1929 bei Vorstand Karl Schee rer anzumelden.
Der Ausschuß. Rotensol.
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R«z- mH Zs-rdiih
samt Kalb und ein Nind, trächtig und gut im Zug.
Ernst Kull,
Schaffner.
Gesucht
per 1. Juni flotte
Freiwillige Nunch
Neuenbürg.
Die Teilnehmer beimGim dungsfest der FreiiM Feuerwehr in Ellaw dingen am Sonntag da 2. Juni 1929 wollen sich de 28. Mai beim Kommack anmelden. Fahrt ist frei. Das Kommando.
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