au zugestimmt wurde, da sich die Herabsetzung der Sätze für die Gemeinden sehr nachteilig auswirken lverde. Stachdem noch L-chultheiH Feldweg-Höfen eine Eingabe in obigem Sinne an die Staatsregierung oder Landtag in Vorschlag ge­bracht, wurde der BezirksfeuerwehrausschuH zur Absendung einer Eingabe an die maßgebenden Behörden beauftragt. Regierungsrat Dr. Schmidt überbrachte die Grüße des Oberamts und gab hierauf in leichtverständlichen Ausführun­gen Winke und Aufklärung über das Entschädigungswesen bei Brandfällen. Dabei wurde zuni Ausdruck gebracht, daß die Kommandanten hierüber der Mannschaft Aufschluß geben sollten, um nach und nach die überall besteherrde Unklarheit aus dem Wege zu schaffen. Kommandant Großmann- Höfen berichtete dann noch kurz über persönliche Schäden, wobei darauf aufmerksam gemacht wurde, daß Meldungen über solche Fälle spätestens innerhalb 3 Tagen durch den Ortsvor­steher an das Oberamt weiterzuleiten sind. Zu PunktVer­schiedenes" wurde noch die Verlegung der Schulübungen bei solchen Tagungen auf den Nachmittag, sowie um Vorträge aus der Mitte der Versammlung bei der nächsten Feuerwehrtagung ausgesprochen und ein zahlreicher Besuch des nächsten Landes- Feuerwehrtages in Heilbronn empfohlen. Der Vorsitzende sprach dann noch den Dank an die Weckerlinie Neuenbürg für ihre uneigennützige Mitwirkung bei Feuerwehrfesten und Hilfe­leistung bei Brandfällen im Bezirk aus. Eine recht lebhafte Debatte verursachte zum Schluß noch der von Kommandant Schill-Wildbad eingebrachte Antrag, eine Ersatzwahl für die aus dem Bezirksfeuerwehr-Ausschuß durch eine nicht mehr erfolgte Wiederwahl als Kommandant ausscheidenden Mit­glieder, der, nachdem noch zahlreiche Redner zu Wort gekommen waren, einstimmig abgelehnt wurde, da bei der nächstjährigen Tagung eine Neuwahl des Ausschusses ohnedies satzungsgemäß vorzunehmen sei. Nachdem die Tagesordnung erschöpft war, schloß Kommandant Großmann die Tagung, worauf Schultheiß Keim-Loffenau den Dank der Versammlung an den Bezirksfeuerwehrausschuß zum Ausdruck brachte.

Anschließend an die Tagung fand ein Promenadekonzert der Feuerwehrkapelle und gemeinsames Mittagessen im Gast­haus zurSonne" statt. Während desselben ertönten Plötzlich die F e ue r g l o ck e n. In Abt.Große Tanne" an der Straße nach Dobel war, jedenfalls durch die Unvorsichtigkeit dort gehender oder lagernder Wanderer ein Waldbrand aus­gebrochen, der bald in einer Ausdehnung von etwa 100 Meter Breite größeren Umfang anzunehmen drohte. Mittels Last­wagen dorthin transportierten Feuerwehrleuten des Löschzugs und der Freiw. Feuerwehr sowie inzwischen auf dem Brand­platz eingetroffenen Feuerwehrleuten von Dennach und einigen Straßenpassanten gelang es mit vereinten Kräften bald, das Feuer einzudämmen, so daß die programmäßig auf 1 Uhr fest­gesetzten Schulübungen der Freiwilligen Feuerwehr mit nur geringer Verspätung beginnen konnten. (Nach Mitteilung von zuständiger Seite brach der Waldbrand bereits um U11 Uhr aus, konnte sich aber, da an der betreffenden Stelle nur lichte Stellen waren, nicht so stark ausdehnen und nach gemeinsamer Tätigkeit von Feuerwehrleuten, Forstwarten und Motorrad­fahrern gelöscht werden, so daß kein bedeutender Schaden entstanden ist. Die Schriftleitung.) An den Geräten, Sprungtuch, Schiebeleiter, Hackenleitern, große und kleine mechanische Leiter, Hydranten. Handdruckspritze bis zur Motor­spritze bewiesen die Mannschaften des Löschzuges und der Frei­willigen Feuerwehr, daß sie auf einer hohen Stufe stehen, was allgemein anerkannt wurde. Etwa um 2 Uhr begann die Hauptübung unter Mitwirkung der Motorspritze Neuenbürg und der Autospritze Wildbad, sowie der Samtätskolonne Bir­kenfeld bei der Rehfueß'schen Sägmühle. Als Brandannahme war etwa folgendes gedacht: Durch Heißlaufen eines Lagers ist im Sägewerk Rehfueß L Co. Feuer ausgebrochen. Bei Ankunft der Feuerwehr hat das Feuer bereits das Kesselhaus ergriffen, das mit dem Südostflügel der Sägehalle in Hellen Flammen steht. An eine Erhaltung dieses Teiles ist nicht mehr zu denken und wird versucht, das angebaute Turbinen­haus mit elektrischer Zentrale unter allen Umständen zu retten. Kaum war die Explosionsgefahr des Kessels erkannt, und die Wehr zurückgezogen, als diese auch schon erfolgte. Durch die­selbe wurden nehen der Schreinerei und dem Schuppen die beiden Häuser Fr. Niebel und Georg Großmann in Mitleiden­schaft gezogen, so daß ein Teil der Wehr herausgezogen werden mußte. Durch kleinere Explosionen im Niebelsck)en Kaufhaus ist der Eingang zerstört, so daß die Rettung der Bewohner durch die Fenster geschehen muß. Durch Jnnenangriff wurde das Feuer in diesen beiden Gehäuden gelöscht. Gleich zu An­fang wurden die Autospritzen von Neuenbürg und Wildbad, letztere mit ihrem Schaumlöschverfahren-Apparat, zur Bekämp­

fung der im Niebelschen Kaufhaus gedachten und auch in­zwischen in Brand geratenen explosivartigen Stoffe, sowie die Freiwillige Sanitätskolonne Birkenfeld zu Hilfe gerufen. Auch dieser gestellten großen Aufgabe zeigten sich sämtliche beteilig­ten Wehren vollauf gewachsen, so daß die ganze Ilebung auf jeden der vielen Zuschauer einen sehr günstigen Eindruck machte. Nachdem noch die Sanitätskolonne Birkenfeld mit ihrem Führer Dr. Kern im Rathaushof eine Vorführung der Hilfeleistung bei Rauchvergiftung gezeigt hatte, nahm Bezirks­feuerlöschinspektor Stribel im Rathaussaal die Kritik vor. Me Schulübungen sowohl als auch die Hauptübung bezeichnte er im gesamten als eine recht gute Leistung. Wenn überall im Bezirk ein solch harmonisches Verständnis zwischen Gemeinde­verwaltung und Feuerwehr und wieder Mannschaft zu Führer und umgekehrt bestände, dann sei man nicht schlecht bestellt, aber leider sei dies nicht überall der Fall. Den Schluß der eigentlichen Veranstaltungen bildete eine Vorführung über die Entwicklung der Wasserlöschtechnik bei Brandfällen, wobei den Zuschauern die Entwicklung der Löschtechnik von ihrem An­fang an bis zu der heutigen Zeit vorgeführt wurde, und ge­sellige Unterhaltung mit Konzert auf dem Festplatz und in den verschiedenen Gasthäusern.

Württemberg.

Stuttgart, 25. Mai. (Mittel zur Vertilgung tierischer Schäd­linge). Das Innenministerium hat eine Verordnung betr. Vorschriften über die Herstellung und den Vertrieb bakterienhaltiger Mittel zur Vertilgung tierischer Schädlinge erlassen. Darnach bedarf, wer ge­werbsmäßig bakterienhaltige Mittel zur Vertilgung tierischer Schäd­linge oder Zubereitungen, die solche Mittel enthalten, Herstellen will, dazu der Erlaubnis der zuständigen Polizeibehörde desjenigen Ortes, in welchem die Herstellungsstüttc gelegen ist. Die Erlaubnis darf nur beim Vorliegcn eines Bedürfnisses für die Errichtung einer solchen Herstellungsstätte sowie nur für hestimmte Räume und nur an solche Personen oder Unternehmer erteilt werden, bei denen die erforderliche Zuverlässigkeit und Sachkunde nachgewiesen ist. Auch eine Handels­erlaubnis ist erforderlich. Eine weitere Verordnung des Innenmini­steriums enthält Vorschriften über Impfstoffe und Sera insoweit sie zur Anwendung beim Menschen oder bei Tieren zu Schutz- und Heilzwecken bestimint sind. Die gewerbsmäßige Herstellung, Aufbe­wahrung und der gewerbsmäßige Vertrieb von Erzeugnissen dieser Art unterliegen der staatlichen Beaufsichtigung.

Stuttgart, 25. Mai. (Von der Technischen Hochschule.) Der Staatspräsident hat die außerordentliche Professur für Baukonstruk­tionen und Hochbaukunde für Bauingenieure an der Abteilung für Bauingenieurwefen der Technischen Hochschule Stuttgart dem Ober­baurat Rudolf Lempp in Eßlingen übertragen und ihm für seine Person die Rechte eines ordentlichen Professors verliehen.

Stuttgart, 25. Mai. (60. Geburtstag.) Am 25. Mai vollendete Freifrau Amalie von Soden ihr 60. Lebensjahr. Im Kathol. Eiisa- bethen-Verein ist Freifrau von Soden seit 40 Jahren tätig. Auch dem kath. Frauenbund gehört ste als Mitglied des Landesoorstandes an. Aus der Einstellung zur katholischen Frauenbewegung, aus dem Willen zum Dienst am Ganzen und aus einem verantwortungsbe­wußten Wirklichkeilssinn heraus stellte sie sich bei der Wahl zur verfassunggebenden Landesversammlung der Zentrumspartei als Kan­didatin zur Verfügung. Sie gehörte mit zu den ersten Frauen, die in den Zeiten schwersten nationalen Daseinskampfes im Parlament eingezogen sind.

Stuttgart, 25. Mai. (Geländekäufe durch die Stadt.) Infolge Aufgabe des Planes, eine linksufrige Ncckarbahn zu bauen, ist beim Güterbahnhof der Reichsbahn in Gaisburg ein 8 Hektar großes Areal verwendungsfrei geworden. Die Stadtverwaltung hat, wie dieSüd­deutsche Zeitung" erfährt, beschlossen, dieses Gelände von der Reichs­bahn zu kaufen. Die Reichsbahn wollte es ursprünglich nur abtreten, wenn die Stadt gleichzeitig die Filderbahnstrecke LeinfeldenNeu­hausen übernimmt. Hiervon wurde jedoch seitens der Stadt endgültig Abstand genommen. Außerdem hat die Stadt beim Proviantamt in der Ludwigsburger Straße ein Areal mit 30 Ar Größe vom Reich erworben. Ferner wurde altes Gäubahngelände von Hektar ge­kauft, um industriellen Siedlungen zu dienen. Der Gesamtaufwand für diesen neuen städtischen Besitz beträgt rund zwei Millionen Mark. Wie dieSüddeutsche Ztg." weiter hört, werden in den nächsten Tagen die Verhandlungen zwischen Staat und Stadt über die Ver­legung der Technischen Hochschule wieder ausgenommen. Aussicht auf eine Einigung besteht nach den Informationen des Blattes nur dann, wenn der Staat im Tauschweg seinen 15 Hektar großen Besitz auf dem Wasen gegen das Wetßenhosgelände an die Stadt abgibt.

Fellbach, 25. Mai. (Ausschluß von Kommunistischen Gemeinde­räten.) Wie derFellbacker Zeitung" mitgeteilt wird, sind die beiden hiesigen kommunistischen Gemeinderäte Strohhecker und Schnailmann, sowie der in Fellbach bekannte Hans Zoller aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen worden.

Kirschenhardthof. OA. Marbach. 25. Mai. (Defekte Starkstrom­leitung.) Im Anwesen des Landwirts Rich. Sauer waren am Donners­

tag vormittag die Ztmmerleute eben mit Ausführung von bacM Veränderungen fertig geworden, als sich das Vieh im Stall 2 aufgeregtes Brüllen bemerkbar machte. Die in den Stall ejl-2 Personen standen beim Betreten des Stalles alsbald unter dem angenehmen Einfluß des elektrischen Stromes. Eine Beschädig' an der elektr. Leitung hatte die Selbsttränke und den feuchten Etat? boden unter Strom gesetzt, der dem Viehbestand so zusetzte dak» schon unter Zuckungen auf dem Boden lag. Zwei Rinder'nniktm geschlachtet werden. Der Zimmermann beseitigte weitere Gefahr M-w er durch einen beherzten Hieb mit der Axt die Leitung untert2

Geislingen, 25. Mai. (Fingierter Einbrüchsdiebstahl.') Aus einm Nachbarort wurde gestern ein Einbruchsdiebstahl angezelgt, bei dm über 6000 Mark entwendet worden sein sollten. Durch enerajft,, Nachsorschen der hiesigen Landjäger wurde festgestellt, daß der M stahl fingiert worden war. Das ganze Geld hatte der Anzeiaeerstm.» selbst versteckt. Er hatte die Absicht, aus diese Weise verschied^.« Bauern gegenüber Zahlungsunfähigkeit oorzutäuschen.

Remmingsheim, OA. Rottenburg, 25. Mai. (Ein WohnlM mit Scheuer niedergebrannt.) Gestern mittag gegen vier Uhr wuw die Einwohnerschaft durch Feueralarm ausgeschreckt. Mächtige RaM, wölken schlugen aus dem Wohnhaus des Landwirts und Feuerwed Kommandanten Eberhardt Diesel. Die rasch in Tätigkeit tretend, Feuerwehr gebot vergebens dem verheerenden Brande Einhalt. I-, Wohnhaus brannte mitsamt der Scheuer bis auf die Grundmauer, nieder. Nur das Vieh konnte gerettet werden. Nach Art der Brand entstehung muß Kurzschluß angenommen werden.

Hall, 25. Mai. (Mißbrauch der Erwerbslosenunterstützung)

50 I. a. oerh. Taglöhner Heinrich Metzger von Sulzdorf OA hei wurde wegen Fälschung einer öffentlichen Urkunde, in Tateinheit nij, vollendetein Betrug, zu der gesetzlichen Mindeststcafe von drei Monat« Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. Der Angeklagte ha«, in der Zeit vom 2. Februar dis 25. März 1929 auf der ihm au°°u stellten Meldekarte für Arbeitslose auf der Rückseite die Datumstm«, jeweils selbst mit einem von ihm hiezu hergestellten Stempel ausw druckt, anstatt die Karte von dem allein zur Abstempelung berechtig Ortsoorsteher in Sulzdorf stempeln zu lassen. Mit dieser so verfälscht« Meldekarte hat der Angeklagte vom Arbeitsamt in Hall Arbeitslohn, Unterstützung in Höhe von 112.75 Mark zu unrecht bezogen.

Niederstetten, OA. Gerabronn, 26. Mai. (Seine Frau im Eich erschlagen.) Samstag mittag durcheilte die Schreckenskunde die Etah im nahen Wildenfürbach habe der Hirschwirt Wilh. Metzger seine P I. a. Frau erschlagen. Auf Erkundigungen an zuständiger Seite»> fahren wir: Gestern vormittag 8 Uhr hatten die Hirschwtrtseheleiik Metzger einen Wortwechsel, in dessen Verlauf der Ehemann sein,, Frau mit einem Schlüssel mehrmals aus den Kopf schlug. Fi«, Metzger arbeitete noch bis 11 Uhr und ging dann wegen heftigen ü». Wohlseins zu Bett. Sie stand nochmals aus und war bis zehn Minuli, vor ihrem um drei Uhr nachmittags erfolgten Tod bei vollem B» wußtsetn. Aeußerlich läßt sich die Todesursache nicht feststellen. M vermutet Tod infolge innerer Verblutung. Die gerichtliche Sekii« findet am Montag statt.

Leutkirch, 25. Mai. (Im Dienste der katholischen Mission P storben.) Eine schmerzliche Kunde traf gestern von Ostkansu in Chm hier ein. Missionsarzt Dr. Fritz Drexler, der seit fünf Jahren ii China in aufopfernder Weise an der katholischen Missionsstation ii Tfinchow als Arzt tätig ist, wurde seine Frau Maria geb. Fach nach kurzer schwerer Krankheit (Flecktyphus) durch den unerbittlich« Tod entrissen. Treu an der Seite ihres Mannes hat Frau Dr. Dreck in selbstloser Weise im Dienste der Heidenmission mitgewirkt und >» guten und schweren Zeiten Freud und Leid mit ihrem Manne geteilt Als Dr. Drexler vor fünf Jahren seine Praxis in Leutkirch ansgch um als Missionsarzt in das besonders gefährdete katholische Miss» gebiet in Kansu zu ziehen, zögerte sie keinen Augenblick, sich ebensck dem Dienste der katholischen Mission zu widmen. Nun ist sie sm von der Heimat ein Opfer ihres idealen Berufes geworden.

Friedrichshafen, 25. Mai. (Abreise der französischen Osfizimj Drei der französichen Offiziere, die mit demGraf Zeppelin" einlrchn find heute morgen mit Junkers-Flugzeugen nach Dessau abgefiM Der Flugplatzkommandant, Corvettenkapitän Hamon ift von KonsiM aus mit einem Verkehrsflugzeug nach Paris abgeflogen. Zwei sm zösische Offiziere begeben sich hellte abend nach Stuttgart.

Heidenheim, 26. Mai. (Tödlicher Unfall.) Freitag abend jii der 44 Jahre alte Elektromonteur Christian Maier aus Köntgsbrm, der mit Montierungsarbeiten auf dem 17 Meter hohen Laufkran« der Gcoßturbinen-Halle der Fa. I. M. Boith beschäftigt war, riit> wärts vom Kranen auf die Laufschienen und von hier aus den Bode», Der Verunglückte trug einen schweren Schädelbruch davon, der sein« Tod nach etwa 20 Minuten herbeiführte. Monteur Maier war schsi 25 Jahre bei der Firma I. M. Voith beschäftigt und hiuterW ei«, Witwe mit drei Kindern.

Das Lovesurtett.

Roman von Kurt Martin.

43 (Alle Rechte Vorbehalten.)

Vertrieb: Literarisches BüroDas neue Leben",

Bayr. Gmain. Oberbayern.

Oh, dann"

^ Sie schaute mit erschrockenen Augen ins Weite. Leise flüsterte sie.

"3ch ich müßte mich eben daran gewöhnen."

Frau Jutta nickte verstehend.

Du liebst ihn, Irmingard?"

Das Mädchen senkte den Blick.

Laß, Muttchen!"

Vertraue dich deiner Mutter an!"

Aber"

Liebst du ihn?"

Langsam hoben sich Irmingards Augen; klar und offe voll stillen Glaubens schaute sie die Mutter cm.

Ja, ich liebe ihn."

Weiß er es?"

Ich, ich glaube es."

Und weißt du, ob er dich liebt?"

Es erfolgte keine Antwort.

Frau Jutta forschte weiter.

Wenn er nun eine andere nähme?"

Oh, dann. Laß das, Muttchen, bitte!"

Ich möchte dir so gern alles Leid ersparen, Kind! Hast du schon an seine Eltern gedacht?"

Wie meinst du das?"

Was sie zu seiner Wahl sagen werden?"

Wenn er mich? Du meinst, daß seine Eltern gea die Wahl sein könnten?"

Ich hoffe es nicht; aber ich habe schon vieles erlebt, daß ich auch damit rechne."

Ja, dann freilich. Ich will ihn nicht uneins mit sei- «en Eltern werden lassen um meinetwillen."

Frau Jutta griff nach der Tochter Hand.

Ich will dir nicht dein Hoffen nehmen; aber ich will und muß dir zeigen, daß dein Hoffen und Sehnen in eine unge­wisse Zukunft blickt, daß du nicht darauf bauen darfst, ein ge­wisses Glück vor dir zu sehen. Ich tue dir jetzt weh; ich

weiß es; aber ich will dich lieber jetzt an ein Zerschellen deiner Hoffnungen mahnen, als daß du später eines Tages jäh und unvorbereitet aus allen Glücksträumen gerissen wirst."

Irmingard senkte den Kopf. Dann erhob sie sich rasch und lief ins Haus.

Frau Jutta sah ihr wehmütig nach.

Hatte sie recht getan? Hätte sie lieber nicht davon spr«. chen sollen? Nein, es war schon besser so!-

Sie griff wieder nach dem Briefe, den Günther aus Han­nover geschrieben hatte. Nochmdls la« sie, was er neues mitterlte:

Meine Lieben! Ihr werdet vielleicht schon auf Ant- wort von mir gewartet haben. Glaubt mir: Ich hätte so gern schon in voriger Woche an Euch geschrieben; doch es gab in der Klinik durch das Eisenbahnunglück in Haselbach schweren Dienst. Ich kam drei Tage lang gar nicht ins Bett. Tag und Nacht hatten wir zu tun, und nun sin- trotz all unserer Bemühungen doch drei der Schwerverletzten gestor­ben. Alle anderen werden aber nun hoffentlich am Leben erhalten werden, wenn manche auch nur noch als Krüppel dis Klinik verlassen können.

Ich will Euch keine Einzelheiten berichten. Es ist etwas Grauenvolles um eine derartige Katastrophe, und man möchte so gern über Kräfte verfügen, die uns Menschen leider nicht gegeben sind, die aber geeignet wären, den Un­glücklichen rasche Heilung und Erlösung von ihren oft un­erträglichen Schmerzen zu bringen.

Herzlich leid tut es mir, daß Du, liebe Mutter, Dich immer noch nicht besser fühlst. Kannst Du denn gar nicht wieder ein wenig Freude am Leben finden? Irmingard ist doch bei Dir, und ich weiß, sie umhegt und pflegt Dich mit inniger Liebe. Lebe doch an ihrer Jugend wieder auf! Sucht auch Verkehr mit Menschen! Schließt Euch nicht ganz von der Außenwelt ab! Ich freilich bin auch kein großer Freund von Gesellschaften; aber ab und zu verweile ich doch gern in geselligem Kreise. Ich bin durch einen Kollegen hier in die Familie des Iustizrats Pöhler eingeführt wor­den. Und denkt Euch, ich bin dort auch Horst Deubler be­gegnet, meinem Detter. Ich nahm aber keine Notiz von ihm. Er schien recht bettoffen zu sein, als er meinen Namen bei der Vorstellung hörte. Da ich ihm aber völliges Fremdsein zeigte und die Verwandtschaft nicht erwähnte, schien er be­

ruhigt. Er ist sehr stolz und kommt sich als junger Recht-« anwalt außerordentlich wichtig vor. Ich habe natürlich nicht das geringste Interesse 'daran, ihn an unsere Bei« wandtfchast zu erinnern. Ich weiß, wie seine Mutter eis «lle Beziehungen zu Dir, liebe Mutter, abbrach, miW Onkel Selbstmord begangen hatte. Horst Deubler bewis pch übrigens eifrig um die Gunst der ältesten Tochter d« Iustizraü» Pöhler, Ellen Pöhler, und man scheint D Werbung nicht ungern zu sehen. Ellen Pöhler dürfte §«- zu ihm passen; sie ist ein stolzer, kühler Charakter, in ihm Ansichten reichlich modern. Da ist ihre jüngere Schweft Charlotte mir schon viel lieber; st« ist das gerade GeM teil Ellens, schlicht-natürlich, nicht extravagant.

Reinhold hat mir auch wieder geschriebe«. Aus sein" Briefe spricht Hells Freude, daß er Euch nun bald mied«:« sehen wird. Am meisten denkt er wohl aber an mein Sch^ sterlmn daheim, und er will immer wissen, ob Jrmingau mir etwas über ihn schrieb, wie ste von ihm denkt. N habe ihm geschrieben, daß ich keinen Menschen keime, de dem ich Irmingards Glück gesicherter weiß als bei ihm. M das unrecht von mir, Irmingard?

Verzeiht, wenn ich jetzt abbreche. Die Pflicht ruft »rch und ich erfülle meine Pflicht gern.

Herzlichst Euer Günther.'

Frau Jutta hob den Kops. Sin Wagen war vorgefahr« und hielt vor dein Garten. Eine Dame stieg aus und verhex delte mit dem Kutscher. Während das Gefährt langsam ^ terfuhr, trat sie zum Gartentor und öffnete es.

War das nicht?

Frau Jutta hatte sich erhoben und sah überrascht d« ^ sucherin entgegen. Die stieg lächelnd di« wenige« Stuft» ^ Terrasse empor.

Guten Tag, Frau Doktors Kennen Ste mich «oO " Ich weile in Zinnowitz und wollte die Gelegenheit nicht vK übergehen lassen. Sie einmal zu besuchen."

Frau Dr. Schmidt!"

Sie kennen mich also doch noch!"

Willkommen! Düs ist ja eine große UeberraschE

Sie reichten sich die Hände. Frau Jutta bat den Platz zu nehmen. ,

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