Eismänner. In manchen Gegenden kennt man noch einen vierten Eismann, der heilige Mamertus, dem der 11. Mai gehört bezw. die Kalle Sophie am 15. Mai. Diese Gestrengen stehen in dem schlechten Ruf, daß sie Kälterückschläge, ja oft Frost und Eis bringen und dadurch der noch jungen Vegetation des Wonnemondes schaden. Die 3 Heiligen sind natürlich unschuldig an den Unbilden der Witterung, die gegen die Mitte des Mai aufzutreten pflegen. Solche Kälterückschläge kommen aber nicht in jedem Jahr vor, in manchen Jahren verfrühen sie sich auch oder sie treten verspätet auf. Trotz allen Forschun­gen und Untersuchungen ist über die eigentümlichen Natur­vorgänge noch immer keine vollständige Aufklärung gesckurffen worden.

Neuenbürg, 1l. Mai. (Schutz den brütenden Vögeln.) In der jetzt beginnenden Brutzeit der Vögel sieht jeder Vogel- freund mit Besorgnis auf die drohende Gefahr durch umher­streifende Katzen. In den in der Nähe der Gehöfte gelegenen Baumgärten und Gebüschen komnit ganz selten eine Brut zum glücklichen Abschluß und die paar flüggen Jungen sind recht bedroht. Die Hauptschuld daran tragen die umherstreifenden Katzen, welche es auf ihre Art verstehen, sich an die jungen Tierchen heranzupirschen, die ihnen dann totficher zur Beute fallen. Im Interesse der Erhaltung unserer Singvögel wäre es eine dankenswerte Ausgabe der Eigentürner, die Katzen nach Möglichkeit davon abzuhalten, ihren Raubgelüsten zu frönen.

Neuenbürg, 11. Mai. Dem nächsten Montag, den 13. Mai, in der Turnhalle stattfindcnden Film-Vortrag von Kapi­tänleutnant a. D. Mumm überDie Skagerrakschlacht" wird in der gesamten deutschen Presse uneingeschränktes Lob gespendet. DieBayerische Volkszeitung" in Nürnberg schreibt:Im Hotel Deutscher Hof fand am Dienstag ein selten interessanter Film-Vortrag statt. Kapitänleutnant Mumm erläuterte den DeuligfilmDie Skagerrakschlacht". Ungemein sympathisch berührte die schlichte Wärme des Vortragenden, der auf jede Effekthascherei verzichtend in sachlicher Klarheit die Gegeben­heiten, Voraussetzungen und den Verlauf der Seeschlacht schil­derte. Prächtige Szenen, die Schlachtlinie der Großkampfflotte Admiral Scheers, die Kreuzerlinie des Hippergeschwaders! Grandios der schneidige Angriff der Torpedobootsflottillen! Ein lehrreicher wie anregender Abend, usw." So können auch wir nur den Besuch allen Kreisen empfehlen.

(W e t t e r b er i ch t.) Im Osten liegt schwackier Hochdruck, der indessen noch wenig zur Geltung kommt. Für Sonntag und Montag ist immer noch zeitweilig bedecktes, wenn auch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

x Birkenfeld, 6. Mai. Eines sehr zahlreichen Besuches hatte sich die am letzten Samstag im Hotel zumSchwarzwald­rand" stattgehabte Generalversammlung des Dar­lehen skassenverei ns zu erfreuen. Vorsteher Adolf Bester erstattete nach kurzen Begrüßungsworten den Ver­waltungsbericht. In einer Hauptversammlung und 13 Vor­standssitzungen wurden die Vereinsgeschäfte erledigt. Gegen­über den Vorjahren hat dyr Verein einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen. Die Mitgliederzahl ist auf 484 ge­stiegen. Es ist zu hoffen, daß sie im laufenden Geschäftsjahr das erste halbe Tausend erreicht. Der Gesamtumsatz steigerte sich von 3 390 000 im Jahr 1927 auf 5 057 000 Mark, der Kassen­umsatz von 730000 auf 1130 000 Mark, der Umsatz in lfd. Rech­nung von 1195 000 auf 1718 000 Mark und der Reingewinn von 2630 auf 3041 Mark. Der Reservesond ist auf 7798 Mark angewachsen. Von den Mitgliedern wurden eingelegt 250 000, ausgeliehen 217 000 Mark. Der Wechselumsatz beträgt 698 000 Mark und der Warenumsatz 45 000 Mark. Die Geschäftsgut­haben der Mitglieder betragen 11300 Mark, Tagbucheinträge sinds im ganzen 5529. Die weiteren einzelnen Positionen waren zu ersehen aus den den Mitgliedern überreichten gedruckten Bilanzbogen. Die Aufwertungssache Bott betr. des vom Ver­ein erworbenen Anwesens in der Hauptstraße konnte nach langen Verhandlungen endlich geregelt werden. Der landwirt­schaftliche Ortsverein hat sich dem Darlehenskassenverein an­geschlossen. Durch den projektierten Einbau von Schulsälen in den oberen Stock des Schulhauses ist der Verein genötigt, sein seitheriges Kassenzimmer aufzugeben. Er wandte sich daher an den Sachverständigen der Baugenossenschaft in Stuttgart wegen Ilmban des obigen Anwesens. Ta aber die Ausführung des Planes auf 4045 OM Mark kommen würde, soll sie so lange zurückgestellt werden, bis der Reservefond die Hälfte der Ausführungskosteil erreicht hat. Indessen wurde ein ge­eignetes Kassenlokal bei Bäckermeister Becht gemietet, woselbst auch das Telephon zur Verfügung steht. Des weiteren wurde auf die alljährlich in Neuenbürg stattfindende Versammlung der Bezirksdarlehenskassenvereine hingewiesen, in welchen immer sehr interessante Vorträge von Vertretern des Ver­

bands gehalten werden. Diese Versammlungen sollten auch von Mitgliedern des Vereins besucht ioerden. Auf die vom Verband gegründete Schollensparkasse wurde hingewiesen. Der Grundgedanke dieser Einrichtung ist ähnlich, wie bei dem Bau­sparverein in Wüstenrot. Man erwirbt sich durch Spareinlagen einen Sparvertrag. Die Einlagen werden, mit 2 Prozent ver­zinst und schaffen das Anrecht auf ein Darlehen. Wird jemand für ein Darlehen ausgelost, so muß dies mit 6 Prozent verzinst werden nud ist dann mit einer 18jährigen Verzinsung getilgt. Die Einrichtung ist außerordentlich vorteilhaft. Für die Kon­trolle bezw. Nachprüfung wurde an die Mitglieder auf Jahres­schluß ein Kontoanerkenntnis ausgegeben. Die dortige Auf­stellung ist mit dem Einlagebuch zu vergleichen und nach Rich­tigbefund zu unterschreiben und an den Vereinsvorstand zu­rückzugeben. Der Vortragende befaßte sich noch eingehend über die Wirtschaftslage. Vier hervorragende Merkmale kennzeich­nen dieselbe am besten: Die Arbeitslosigkeit, die Krisis der Landwirtschaft, die passive Handelsbilanz und die Kapitalnot. Die Vorführung dieser 4 Bilder bot viel Interessantes. Es würde aber zu weit führen, die Einzelheiten hier zu wieder­holen. Die vorgeführten Zahlen aus der Statistik zeigen, daß unsere Lage bitter ernst ist. Sparsamkeit allein kann uns retten. Das deutsche Volk gibt heute für Alkohol und Tabak 6 Milliarden aus, also dreimal mehr als unsere Feinde von uns jährlich Kriegsentschädigung verlangen. Betrachtet man weiter, wie in den letzten Jahren' von Reich, Ländern und Gemeinden mit dem Geld gewirtschaftet wurde, so muß man sagen, daß wir einen Hauptteil der Schuld an unserer Lage selbst tragen müssen. Wir müssen uns auf den Boden der Wirklichkeit stellen. Die Wirklichkeit heißt sparen. Wir haben den Krieg verloren, wir müssen zahlen und wir müssen vor allen Dingen sparen, damit wir zahlen können. Nicht Steuererhöhung ist unsere Rettung, sondern die Ausgaben müssen verringert werden. Das muß in die Köpfe unserer Führer sei es in Reich, Ländern oder Gemeinden immer mehr eingetrichtert werden und deshalb kann es kein Fehler sein, wenn bei jeder Gelegenheit als einzige Rettung die Spar­samkeit gepredigt wird. Zur Tagesordnung übergehend, er­teilte der Vorsitzende dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wessin­gen das Wort zu seinem Bericht. Zwei Revisionen wurden vorgenommen, eine unvermutete Kassenrevision und eine Revi­sion der Schuld- und Bürgscheine. Alles wurde in Ordnung befunden. Im Namen des Aufsichtsrats erstattete er dem Vorstand und Rechner den Dank ab für die mustergültige Ge­schäfts- und Kassenführung und beantragte bei der Versamm­lung den Rechnungsabschluß zu genehmigen und Vorstand, Rechner und Aufsichtsrat Entlastung zu erteilen. Weiter er­teilte die Versammlung dem Antrag von Vorstand und Auf­sichtsrat gemäß ihre Zustimmung, den erzielten Reingewinn von Mk. 3041,19 wie folgt zu verteilen: Als Dividende 10 Prozent Mk. 800.40 zu verteilen, dem Reservefond 1200 Mk. gutzuschreiben und den Rest dem Rücklage-Konto zu über­weisen. Es folgten die Ergänzungswahlen. Für das ausschei­dende Aufsichtsratsmitglied Karl A. Roth wurde Paul Warth und für das zurückgetretene Vorstandsmitglied Th- Müller Friedrich Vollmer gewählt. Theodor Müller war Mitbegründer des Vereins und gehörte seither dem Verein als zweiter Vorstand an. Er hat sich in dieser langen Zeit sehr verdient gemacht und wurde daher auf Vorschlag des Vorsitzen­den von der Versammlung einstimmig zum Ehrenvorstand ge­wählt. Die übrigen ausscheidenden Mitglieder wurden durch Zuruf wieder gewählt. Kassier Theodor Bester machte ver­schiedene geschäftliche Mitteilungen, Fritz Becky forderte zur Pflege des genossenschaftlichen Geistes auf. Die nachfolgende Gratisverlosung brachte jedem Teilnehmer einen Gewinn ein.

Birkenfeld, 10. Mai. Die hiesige Firma Wilhelm Bürkle, G. m. b. H., Sägewerk und Holzhandlung, blickt dieser Tage auf ein 25jähriges Bestehen zurück. Aus diesem Grunde war der Haupteingang festlich geschmückt und schön dekoriert. Dank der umsichtigen Leitung des Besitzers hat sich das Geschäft von einfachen Verhältnissen zu einer respektablen Höhe auf­geschwungen.

Wildbad im Schwarzwald. Der als Arzt, Naturforscher und Philosoph gleich berühmte Universitätsprofessor Dr. Much aus Hamburg ist zur Kur in Wildbad eingetroffen und im Badhotel abgestiegen. Wo.

Baden.

Kehl, 8. Mai. Der zum Bürgermeister in Mainz gewählte Bürgermeister Dr. Kraus hat in einem Schreiben an den Gemeinderat seinen Amtsrücktritt mitgeteilt. Mit Befriedigung stellt Dr. Kraus fest, daß es ihm während seiner Amtszeit in Kehl vergönnt war, eine ganze Reihe großer und bedeutungs­

voller Arbeiten ln Angriff zu nehmen und glücklich zu zu führen. Dr. Kraus hat 4 Jahre die Gemeindeverwalü«. geleitet. Die Frage, auf welche Weise die Nachfolgers^ gelöst werden soll, wird in einer sin 13. Mai stattfindend» Sitzung grundsätzlich entschieden. Bis dahin soll den Partei» Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden. Das ge^ Datum hängt ab von der Abwicklung der Dienstgeschäfte j. Kehl und von den Verhandlungen in Karlsruhe und PxG über die schwebenden Fragen des Grenzbahnhofs. Der L meinderat beglückwünschte Dr. Kraus zu seiner Wahl M wünschte ihm in seinem neuen Amt einen vollen Erfolg.

Mannheim, 10. Mai. Das Staatsministerium hat d». Oberrealschüler Alfred Schmitt in Mannheim-Neckarau, d» unter eigener Lebensgefahr ein Mädchen vom Tode des trinkens gerettet hathe, die badische Rettungsmedaille verliehen

Mannheim, 10 Mai. Gestern vormittag geriet ein »- 3 Personen besetztes Paddelboot an der Ladenburger KaiO schleuse in einen Wirbel und wurde umgeschlagen. Zwei d, Insassen, die des Schwimmens kundig waren, konnten jh retten, während der dritte, der nicht schwimmen konnte, jh krampfhaft einige Zeit an dem umgeschlagenen Boote sestM Die schnell herbeigeeilte Hilfe kam jedoch zu spät. Den UnM lichen verließen die Kräfte und er ging unter. Sein Brude der in einem Boote folgte, um ihn zu retten, konnte ihn m als Leiche bergen. Er war beidem Rettungswerk selbst j, schwere Lebensgefahr geraten, da) sich ihm ein Strick um ei: Bein gewickelt hatte. Es handelt sich bei dem Verunglückt-: um den 20 Jahre alten Hilfsmaurer Albert Schäfer a- Feudenheim.

Handel und Verkehr.

Neuenbürg, 11. Mai. (Schweinemarkt.) Dem heutigen Schm! ncmarkt waren zugeführt: 10 Milchschweine und 2 Läujer. VerkH wurden Mtlchschweine zu 3544 Mark pro Stück.

Neueste Nachrichten.

Oßweil b. Ludwigsburg. 10. Mai. In der Nacht zum 7. d. K in den frühen Morgenstunden kehrte der 22 Jahre alte Maurer mann Schmack in seine elterliche Wohnung zurück und geriet M seinen Angehörigen in Streit. Im Verlauf desselben nahm er m altes Militärgewehr, Modell 71, und gab aus diesem mehrere SchG ab. Die nächtliche Schießerei wurde von einem seine Streife aus- führenden Polizeibeamten wahrgenommen. Letzterer begab sich « das betreffende Haus und erkundigte sich nach der Ursache d« Schießens. Trotzdem er sich schon vor Betreten der Haustreppe ab Polizeibeamter zu erkennen gab, feuerte Schmack in Richtung ch die Treppe, die der Polizeiwachtmeister inzwischen betreten hatte, ei» weiteren scharfen Schuß ab, der nur durch einen glücklichen Zusail den Polizeibeamten nicht traf. Der gefährliche Schütze, der als caim- lustiger, jähzorniger Mensch bekanni ist, wurde nach Herbeiholmz einer polizeilichen Verstärkung festgenommen und ist inzwischen dem Amtsgericht in Untersuchungshaft eingeliefert worden.

Stuttgart, 10 Mai. Der Rechtsausschuß des Landtags »ah« heute die zweite Lesung des Entwurfs eines Gesetzes über die Aus­lösung der Fideikommisse vor. Berichterstatter war der AbgeorlM Dr. Göz. Die Debatte drehte sich hauptsächlich um den Art: 3 Mt (Regelfall der Auflösung). Hier soll nach dem Antrag des Bericht­erstatters das Fideikommißvermögen 30 Jahre nach dem Inkraft­treten dieses Gesetzes in der Hand der gegenwärtigen Inhaber stm Vermögen werde». Iustizminister Beyerle stimmte dem Antrag zu, weil bei der Befristung von 30 Jahren die Anwärterrechte ebech wie die volkswirtschaftlichen Interessen gewahrt seien. Der Antiq Göz wurde mit 5 Ja gegen 4 Nein angenommen. Im übrigen gad es noch verschiedene kleinere Aenderungen. Eine Eingabe der Hitzler'schen Familie (Seniorat) soll als erledigt betrachtet werde» durch Abänderung des Art. 48.

Stuttgart, 10. Mai. Im Auftrag der Kommunistischen Fraklio« des Landtags hat der Abg. Schneck eine Kleine Anfrage an das Witt Staatsministerium gerichtet, weil der Stadtschultheiß Ricnhardt i» Backnang eine auf Dienstag, 7. Mai anberaumte Protestkundgebiniz auf dem Marktplatz verboten hat. Als Begründung hierfür gab» an, daß zu befürchten sei, daß es bei dieser Kundgebung zu ZuM- menstötzen mit der Polizei kommen würde: eventuell, so erklärte«, wäre er bereit, die Versammlung zu gestatten, wenn ihm der Rednn bekannt würde und er die Gewähr hätte, daß es keinblutrünstig!! Hetzer" sei. Aus eine Beschwerde beim Oberamt lautete die Antwort, daß man gegen dieses Verbot des Schultheißen nichts machen Köm

München, 10. Mai. Mehrere Münchener Banken wurden EiÄ April um den Gesamtbetrag von 80000 sranz. Franken geschädigt Die Betrüger, die einer internationalen Bande angehören, legten bei jeder der Banken einen Kreditbrief über 25 000 Franken aus eine Pa­riser Bank mit den dazugehörigen Begleitpapieren vor und verlangt!« die Auszahlung von je 20000 Franken. Nach Prüfung des Kredit­briefes erfolgte die Auszahlung des Betrages. Als der Pariser Boot diese Auszahlung mitgeteilt wurde, entdeckte man die Fälschung d«

Roman von Kurt Martin.

(Alle Rechte Vorbehalten.)

Vertrieb: Literarisches BürvDas neu: Leben",

Bayr. Gmain, Oberbayern.

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Kannten Sie nickt auch den Kammersänger Friedrich Jordan, der ja nun längst tot ist? Sie waren freilich da­mals noch ein Kind!"

Ja. ick war erst zehn jahre alt, als

Kr stockte, und das Blut wich aus seinem Antlitz.

Sie beugte sich über den Samovar.

Jetzt wollen wir Tee trinken!"

Sie füllte die Tassen und schob ihm eine hin.

Bitte! Hier steht Gebäck. Langen Sie zuk Lassen Sie sich nicht nötigen! Denken Sie, Sie seien daheim! Gehen Sie gerne ins Theater?"

Er faßte sich mühsam.

Ja. sehr gern."

Ich singe morgen inRigoletto". Sie werden mor­gen abend die Oper besuchen?"

-Ja."

Sie dürfen mich auch nach der Vorstellung erwarten und heimgeleiten. Wir können auck erst irgendwohin fah­ren und iveisen. Ist es Ihnen recht?"

Die Unruhe war von ihm gewichen. Er bestätigte eifrig

Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein."

Sie erzählte ihm aus ihrem Bühnenleben, von ihren Erfolgen, ihren Reisen, ihren nächsten Rollen.

Schließlich erklärte sie lächelnd.

Es ist spät. Wir müssen jetzt schlafen gehen."

Er iah nach der Uhr und erschrak. Es war eins vorbei.

Hastig erhöh er sich.

Verleihen Sie mir. Ich"

S-'r stand vor ihm.

Es hat mich sehr gefreut. Sie kennen zu lernen. Nun schlafen Sie recht gut diese erste Nacht in Leipzig! Und träumen Sie etwas recht Schönes. Was möchten Sie denn träumen?"

Er sah in Ihre lockenden Augen.

Ich? Von Ihnen möchte ich träumen!"

Sie kachelte.

Ja, träumen Sie von mir! Jetzt sagen Sie mir aber noch Ihren Vornamen."

Adalbert."

Adalbert! Das klingt schön. Gute Nacht, Adal­bert!"

S.

Irminqard Jordan trat hinaus auk die Terrasse und schaute mit glücklichen Auaen auf die frühlingsfrohe Bracht rinasum. Im Gärtlein blühte und svroß es in verschwen­derischer Schönheit, und aus den Gärten der Landhäuser rings im Umkreis schimmerte es gleichfalls in lichtem und dunklem Grün, in weiß und gelb und rosa und sattestem Rot.

Im Walde drüben sang der seefriscke Wind sein lenz­frohes Lied, und aus der Ferne, hinter dem Walde herüber, rauschte die Ostsee: Willkommen, Irmingard! Willkommen daheim!

Gestern abend war sie anaekommen, war heimgekehrt!

Jetzt ist der Frühling wirklich bei mir eingekehrt", hatte die Mutter gesagt.

Daheim! Ber der Mutter, die so einsam die langen, langen Monate gelebt hat, so verlassen, so weltabgeschieden!

Ein Arm legte sich sackt um ihre Sckulter.

Gefällt es dir daheim. Irmingard?"

Sie wandte lick um isißie d'e Mutter

.Ich bin so glücklich, daß ich wieder bei dir bin."

Frau Jutta sirich ihr Uber das blonde Gelock.

Du liebes Kind!"

Jetzt darfst du aber nie mehr allein bleiben, Muttchen, fetzt bleibe ich immer bei dir! So ernst schaust du aus! Hast immer gedacht und gedacht in der langen Zeit, nicht wahr? An uns! Hast dich gesorgt und gesorgt! Und hast auch viel an Vater gedacht!"

Frau Jutta nickte.

Ja an alle, die ich lieb habe."

Ich will dir alles tragen Helsen, Muttchen!"

Nein, mein Liebling, du sollst froh und glücklich sein, und wenn ick dein Glück sehe, dann werde auch ich froher werden. Komm! Du wirst Hunger haben! Olga hat schon den Kaffeetisch gedeckt."

Irmingard Jordan wandte sich. L

Ach ja, die Olga, der habe ich auch noch nicht gute« Morgen gesagt!"

Sie ist eine treue Seele!"

Gemeinsam begaben sie sich ins Haus. Unter der DK zum Wohnzimmer traf Irmingard das Mädchen. Sie bet ihm die Hand.

Guten Morgen, Olga! Immer die alte liebe Trem! Nun aehe ich aber nicht mehr fort!"

Olga schien ein wenig ratlos.

Guten Morgen! Ach, gnädiges Fräulein!"

N-chts da! Sie sagen auch weiterhinIrmingard* P mir!"

Aber das aeht doch nicht."

Freilich geht das!"

Aber dann wenigstensFräulein Irminqard"! Mk wahr, Frau Doktor? Das muß ich doch mindestens Nein, anders tue ich es nicht!"

Frau Jutta stimmte ihr bei. ,

Also gut. Olga, sagen SieFräulein Irminaard"! ,

Ja. Soll ich dann nicht mit auspacken helfen, Fra«' lein Irminaard?"

Aber Olga! Hellen? Nein, ich packe allein aus. Be­sorgen Sie nur die Hausarbeit! Und wenn ich fertig be­komme ich zu Ihnen und greife mit zu."

Olga wehrte. ^

Aber nein! Sie sollen sich doch erholen, Fräulein I mingard." .

Das gehört auch mit zur Erholung, daß ich Ihnen wo es nötig ist." >

Mutter und Tochter nahmen am Frühstückstiscke M Irmingard bediente die Mutter, und Frau Jutta sah von» Freude auf sie.

Mein Sonnenschein! Du hast mir recht gefehlt.

Siehst du! Und gabst es doch nickt zu, daß ick heimkehrte! Ich sah es dir ja bei unserem letzten Wieder' sehen an. daß du unter der Einsamkeit littest."

Laß es gut sein, Kind! Jetzt bist du ja hier."

Wir wollen recht froh und glücklich sein!"

-Ja'"

Und, nickt wahr, dann wandern wir sogleich durch be« Wald an die See! Ich habe ia dis See so sehr lieb."

Olga brachte ihnen zwei Briese. Frau Jutta las Anschrift des ersten. (Fortsetzung folgt-'

Kreditbriefe. Die

Sn» auch in der E Köln, 10. Ma Mittwoch abend ir barten Küppersteg Unglück ereignete s tniivickelien sich D gebracht wurden, weitere Person crii keim ins Kranken iilien bei den Reit: der Schwerverletzte Sommerfeld, das Werk il der Fabriken besitzt, zr »and das vierstöck im Parterrerauin I während die ober sämtliche Maschine Entstehungsursache brotlos werden, ist ficherung gedeckt ^ Berlin, IO. 2 jjßentlichen Vollsitz regicrung an.

Berlin, 10. 2. der beschuldigt w- der Landsberger 21 von der 8. Strafka ,n erster Instanz z teilt worden. Das Prüfung der techni die Fahrlässigkeit Berlin, 10. N im Reichsinnenmtn eine allgemeine Ai über die politische ergreifenden Mahn Berlin, 10. D . Schneidermeister T Präsidenten des L Deutschnationaien' wegen der Haltuw werbesteuer. Land gartet angeschlossen Berlin, 10. 2 der Straße Unter des .Acht-Uhr-Ab

hatte.

Berlin. 11. 2. Mischen Abteilung Ersatzblatt für dii beschlagnahmt. D sestgenommen.

Kreuzburg. 1 lerin Marie Gatzn Tater wurde der t auch bereits ein G darüber verübt h und sich, wie er v

Görlitz, 10 ? aus Wiirgsdorf (5 ermordet. Wahrsch Vorher muß ein energischen Frau wurde heute früh suchte, auigefunder noch vollkommene iichsten.

Görlitz. 10.; unter dem Berdai Schütze aus Wall zu haben, ist gest worden. Rautbe

Alibi für die Mc Abend des Mordti mehr verlassen Hai Wien. 10. M au die Poiizeidiret wird, daß die im haltenc Anordnuw »nzuwenden ist, di werden am Sonnl der mittlerweile ai Wien. 10. M erstenmale in Wtt Itcherweise ereignet iras der Österreich! den Ungarn Hudr« »ar, durch einen i zu Boden stürzte.

Luzern, 10. i einen Wtederholur bisher noch nickt l Höhe von 80 Me> es zerschellte. Beobachter, waren Klagenfurt, stürzte auf dem A Person wurde geb

Belgrad, 10. die Bahnpolizei, i dringe. Bei der den Rumpf eines den Knieen abgesck grader Bahnhof a> gerichtet'. Dieser i Paris, 10. N tigten Vorwürfen bekannt gebe. Dl enthalten sein.

London, 10. i einer Thronrede k N. Mai angeordn London, 10. führte der König, den Vorsitz bei l König unterzeichne Elizabethton Arbeiters der Bew !wn zerstört. Die Aikoglyjcrin zur! wuilich unter den Der Arbeiter woh sammlung bei und

^ Newyork, 10 LuftschiffGras Z düngen von Seatt gelsundaebiet bitte:

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