Truste des aügeineinen Luftverkehrs. Uni 9 Ilhr tO Minuten kmn „Gras Zeppel.ru" von Ravensburg her in 400 Meter Höhe in Friedrichshasen in Sicht und überflog 9 Uhr 47 Minuten das Gelände. Es scheint, daß Besatzung und Gäste von der 81stündigen Fahrt noch nicht müde sind, denn Dr. Eckener machte noch eine Rundfahrt über den See. Um 10 Uhr 05 kam das Luftschiff in nur geringer Höhe und in sehr langsamer Fahrt vom See zurück, überflog dann den Stadtbahnhos und gab Wasserballast ab. Nochmals erhob sich die vordere Spitze des Luftschiffes infolge dieser Ballastabgabe. Aber schon 10 Uhr 15 stteg Dr. Eckener mit seinem Rieseuvogel herab auf das Gelände und landete 10 Uhr 18 glatt und sicher. Das muß man Dr. Eckener lasten, er ist Deutschlands bester Luftschifführer und ein Meister bei Landungen. Wer das Glück hatte, durch einen Ausweis in die Halle eingelasten zu werden, eilte dorthin. Den Sicherheitsdienst bei der Landung übte die Polizeibereitsä>aft Löwenthal aus. Das Luftschiff befand sich 10 Uhr 46 wieder in der Halle. Der württembergische Staatspräsident Dr. Bolz hat bei seiner Rückkehr vom Luftschiffbau nach der Stadt seine große Freude über die herrlichen Genüsse, die ihm die Mittelmeerfahrt geboten hat, ausgesprochen. Auch alle anderen Gäste seien von ihren Erlebnissen hoch begeistert. Die Verpflegung im Luftschiff sei ausgezeichnet gewesen. Ruhmvoll hat „Graf Zeppelin" seine Mittelmeerfahrt ausgeführt und ruhmvoll ist er wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Die verkehrstechnische Vollkommenheit des Zeppelin- Lustschiffes trat auch bei dieser Fahrt wieder günstig in die Erscheinung.
Die letzte Nachtfahrt.
Berlin, 28. März. Die letzte Nachtfahrt des „Graf Zeppelin" während seiner Orientreise war sicherlich die eindrucksvollste. Nicht, immer konnte das Wetter so gut bleiben, nicht immer konnte' so angenehmer Rückenwind wehen, wie es bis in die Dinarischen Alpen der Fall war. Der Sturm auf dem Mittelmeer, dem Dr. Eckener ausweichen konnte, noch bevor ihm die Sturmmeldung zugefunkt war, nahm sich hier auf der Höhe des Balkans das Luftschiff vor und rüttelte es durcheinander. Für die Passagiere gab es aber keinen unruhigen Moment. Allzusehr hatten sich auch die Fahrteilnehmer davon überzeugt, daß ihnen nichts passieren konnte. Dr. Eckener stand während des schwierigen Teils der Fahrt ununterbrochen auf der Brücke, verließ den Steuerraum nicht auf eine Minute. Durch einen mächtigen Sturm navigierte er das Schiff, wich aus, nahm Kursänderungen vor. Der letzte Abschnitt des Fahrtprogramms mußte also etwas geändert werden, lieber Ungarn teilte Dr. Eckener mit, daß es Nacht werde, ehe Wien erreicht sein könnte. Er hatte sich nicht geirrt. Um die dritte Nachtstunde, als alle Fahrgäste längst schliefen, war die österreichische Hauptstadt erreicht. Unten, 500 Meter tief, lag die lichterglänzende Stadt. Der Stephansturm ragte heraus wie eine Insel im Flanrmenmeer. Ein kurzer Gruß durch den Funk an die Stadt. Sollte das alles sein? Nein, Herr Löbe, der deutsche Reichstagspräsident, wurde aus dem Schlaf geweckt und sprach dann von der Bordfunkstätte herzliche Grüße an die Wiener und ihre Stadtverwaltung. Dann ging es weiter. Allmählich verlöschte die Lichterlinie. Mit voller Kraft gen Deutschland und den Heimathafen. Morgens war München erreicht. Am Frühstücksttsch erblickten die Passagiere die Stadt. Um 10 Uhr 15 Min, aber ist bereits die Landung geglückt. I« 81)4 Stunden hat „Graf Zeppelin" 8v<x> Kilometer zurückgelegt. Eine Leistung sicher, aber die andere ist noch größer, die, daß Deutschland in stiller, harter Arbeit unentwegt an der Schaffung dieser Kulturgüter arbeitet und ein Teil der Welt sich von ihr überzeugen durste.
Württsrrrberg.
Stuttgart, 28. März. (Anerkennung für Las Reichsbahnpersonal.) Der Präsident der Reichsbahndirektton Stuttgart, Dr. Sigel, hat dem Bahnpersonal des äußeren Dienstes durch folgenden Erlaß Dank und Anerkennung ausgesprochen: Das Reichsbahnpersonal des äußeren Dienstes ist der ungewöhnlichen Kälte dieses Winters nicht nur in besonderem Maße ausgesetzt gewesen, sondern es hat dazuhin die Erschwerungen des Betriebes durch den Frost mit erhöhten dienstlichen Leistungen zu überwinden gehabt. Dieser schwierigen Aufgabe sind die Angehörigen des Reichsbahndirektionsbezirks Stuttgart mit vorbildlicher Ausdauer, Hingebung und Pflichttreue nachgekommen. Ich spreche dafür allen Beteiligten volle Anerkennung und herzlichen Dank aus.
Stuttgart, 28. März. (Verschobenes Jubiläum.) Stuttgart Plante, 19R) das 700jährige Stadtjubiläum in großem Alaßstab zu feiern. Jetzt ist beschlossen worden, wegen der ungünstigen Wirtschaftslage die Feier bis auf weiteres zu verschieben.
Stuttgart, 28. März. (Sittlich anstößige Schriften und Abbildungen.) Ein Erlaß des Innen- und des Wirtschafts- Ministeriums wendet sich gegen den Vertrieb sittlich anstößiger
Entlarvt!
Romau oo« Ott» Elster,
Copyright t»y Greiner L Co„ Berlin NW 8.
(Nachdruck verböte«^
37. Fortsetzung.
„Ich verlange von Ihnen kein Schweigen über meine Angelegenheiten. Ich habe nichts zu verbergen," entgeg- nete sie stolz.
„Vielleicht doch. Aber wie dem auch sein mag, mein Schweigen soll Ihnen nur meine Ergebenheit, meine grenzenlose Liebe beweisen. Ich habe Sie geliebt, Erika, seit dem ersten Augenblicke, da ich Sie gesehen habe, und niemals hat mich die Hoffnung verlassen,' daß Sie noch einst die meine würden."
„Niemals!"
„Erika . . .!"
„Niemals," wiederholte Erika fest und stolz. „Und daniit Sie sich weiterhin keiner betrügerischen Hoffnung hingeben, so sage ich Ihnen, daß ich Sie verachte."
„Fräulein Erika?!"
„Daß ich Sie verachte, seit dem Augenblick, wo Sie durch elende Verleumdung einen braven Menschen bei meinem Vater verschwärzten und sich durch erbärmliche Schmeicheleien die Gunst meiner Mutter zu erschleichen wußten. Und jetzt ersuche ich Sie nochmals? mich vorüber zu lassen."
Stanislaus war leichenblaß geworden, als ihm Erika diese Schmähungen in vollem Zorn entgegenschleuderte. Seine sonst so sanften, schläfrigen Augen blitzten auf und mit raschem heftigem Griff erfaßte er Erikas Handgelenk.
„Das sollen Sie mir büßen," knirschte er zwischen den Zähnen, „Sie und jener Elende, mit dem Sie die nächtlichen Zusammenkünfte im Park hatten. Alle Welt soll es erfahren, wer Ihr Geliebter war und noch ist . . . daß Sie schamlos genug sind, den Maun zu lieben, d« Ihre Mutter bestohlen hat."
Sie schrie ans und entriß mit einer heftigen Bewegung ihre Hand.
Schriften und Abbildungen im Straßcnhanöel. In dem Erlaß heißt es: In letzter Zeit ist, namentlich in der Presse, wiederholt darüber geklagt worden, daß der Vertrieb sowie die öffentliche Ausstellung und Auslegung sittlich anstößiger Schriften und Abbildungen, wie sie sich vor allem in den sog. Nacktkultur-Zeitschriften vorfinden, durch Straßenverkäufer und durch sonstige auf oder an öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen gelegene Verkaufsstände immer mehr zunehme; von den Polizeibehörden werde gegen dieses Unwesen offenbar nicht nachdrücklich genug eingeschritten. Auch nach der Wahrnehmung der Ministerien ist eine bedenkliche Ueberhand- nahme des Handels, insbesondere des Straßenhandels, nrit solchen Zeitschriften zu beobachten. Es ist eine wichtige und ernste Aufgabe der Polizeibehörden, diesen Answüchsen, die für die Allgemeinheit, insbesondere für die Jugend, eine schwere sittliche Gefahr bedeutet, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln entgegenzutreten.
Stuttgart, 28. März. (Spielplan der Württ. Landestheater vom 31. März bis 10. April.) Großes Haus: Ostersonntag, 31. März: Parsifal (5—9)4); Ostermontag: Parfifal (5—9)4); Dienstag: Saul — Der verlorene Sohn — Gazellenhorn (7 bis 9)4); Mittwoch: Nathan der Weise (7)4—19)4); Donnerstag: Turandot (8—10)4); Freitag: Cavalleria rusticana Pagliacci (7)4—10)4); Samstag: Tosca (7)4 bis gegen 10); Sonntag, 7. April: Der fliegende Holländer (7 )4—10)4); Montag: —; Menstag: Turandot (8—10)4); Mittwoch: Saul — Der verlorene Sohn — Gazellenhorn (8—10)4). — Kleines Haus: Ostersonntag: Der Hochtourist (3)4—5)4), Heroische Leidenschaften (7)4—10)4); Dienstag: Oedipus (8—10); Mittwoch: Me Hochzeit des Figaro (7)4—10)4); Donnerstag: Macht der Finsternis (7)4—10); Freitag: Kolonne Hund (7)4 bis 10); Samstag: Oedipus (8—10); Sonntag, 7. April: Oel- rausch (3)4 bis gegen 6) — Oedipus (8—10); Montag: Kolonne Hund (8—10)4); Dienstag: Katharina Knie <8—10)4. — Sonntag, 7. April: Kleines Haus: 6. Morgenfeier (11)4 bis 12)4). Sonntag, 7. April: Liederhalle: 8. Symphoniekonzert; Montag: 8. Shmphoniekonzert.
Stuttgart, 28. März. (Aufgeklärter Kassenschrankeinbruch in Gaisburg.) Der in der Nacht vom 23. März 1929 in das Büro einer Strickwarensabrik in Gaisburg verübte Einbruch, bei dem den Tätern etwa 2500 Mark Bargeld in die Hände gefallen sind, hat rasche Aufklärung gefunden. Me Annahme der Kriminalpolizei, daß der Einbruch von mit der Oertlichkeit vertrauten Personen verübt worden ist, hat sich bestätigt. Als Täter sind 2 in der Fabrik beschäftigte Mechaniker und zwar der 21 Jahre alte Alfred Sund von Stuttgart und der 26 Jahre alte Max Reble von Eutingen bei Pforzheim festgenommen und dem Gericht vorgesührt worden; einige weitere Personen sind wegen Hehlerei zur Anzeige gebracht worden. Die Täter hatten bis zn ihrer Festnahme fast die Hälfte des gestohlenen Geldes in leichtfertiger Weise dnrch- gebracht. Einige den Tätern in die Hände gefallensn Schlüssel, darunter 2 Kassenschrankschlüssel, konnten nach mühevoller Arbeit aus Kanalschächten, wohin sie von den Dieben geworfen worden waren, wieder beigebracht werden.
Oberndorf a. N., 29. März. (Versuchter Einbruch.) Mittwoch abend nach 9 Uhr schlich sich ein mit einem Kopftuch vermummter Einbrecher ins hiesige Arbeitsamt ein. Der Amtsvorstand des Arbeitsamts hatte erst kurze Zeit vorher sein Dienstzimmer im ersten Stock verlassen und die Putzfrau war noch mit Reinigungarbeiten beschäftigt. Der Einbrecher hatte es auf die tagsdarauf zur Auszahlung kommenden Erwerbslosenunterstützungsgelder abgesehen. Um seinen Raub ausführen zu können, packte er die Aufwartefrau am Kops und warf diese zu Boden. Auf die gellenden, in der Nachbarschaft sofort gehörten lauten Hilferufe kamen Leute herbeigeeilt. Daraufhin verließ der Einbrecher, ohne erkannt zn werden, durch ein Fenster auf der Rückseite das Haus. Die sofort angestellten Nachforschungen haben noch nicht auf die Spur des Täters geführt.
Rotttveil, 29. März. (Eine unsaubere Geschichte.) Das Schöffengericht RottweÄ hat den 60 Jahre alten Naturheilkundigen Martin Schulz in Oberndorf von der Anklage wegen versuchter Notzucht freigesprochen. Er hatte sich einer 20jäh- rigen Patientin in der Sprechstunde unsittlich genähert. In der Urteilsbegründung wurde dies objektiv als erwiesen festgestellt, doch wurde nicht als voll erwiesen angenommen, daß er sich des mangelnden Einverständnisses des Mädchens bewußt war.
Pfullingen, ON. .Reutlingen, 27. März. (Tödlicher Unfall.) Gestern früh ereignete sich auf der Straße zwischen Pfullingen und dem Südbalmhof, nicht weit vom Ortsausgang Pfullingen. ein schweres Unglück, das wieder ein Menschenleben forderte. Die Straßenbahn überholte ein Fuhrwerk, das mit Ochsen bespannt war und auch in Richtung Reutlingen fuhr. Me Ochsen erschraken plötzlich und scheuten. Sie sprängen
„Sie lügen" — stieß sie hervor. ' „Niemand wird > Ihnen glauben."
„Alle Welt wird mir glauben — schon ruht der Much der Unehrlichkeit auf Ihrem Geliebten — schon schwebt die Anklage des Diebstahls über seinem Haupte — er ist verloren — nur Sie können ihn retten.*
Fassungslos starrte ihn Erika an.
„Ich verstehe kein Wort von dem» was Me sagen," stammelte sie.
„Dann will ich deutlicher sprechen," fuhr er ruhiger fort.
„Jener Mann, mit dem Sie im Parke hier zusammengekommen sind, und dem Sie jetzt noch Briefe schreiben, hat sich eines Diebstahls in Ihrem Hause schuldig gemacht. Nur Ihre Mutter und ich wissen darum, aus Schonung für ihn haben wir bislang geschwiegen, aus Schonung auch für Sie, Erika — aber ein Wort von mir und Fritz Born steht entlarvt da — er wandert in das Gefängnis. Ihnen zu Liebe will ich ihn schonen — unter einer Bedingung."
„Und diese Bedingung wäre?" fragte Erika äußerlich gefaßt, wenn auch in ihrem Innern ein Sturm der Erregung tobte.
„Daß Sie die meinige werden."
„Da haben Sie die Antwort!" stieß sie hervor, und schlug ihm mit der.Hand in das Gesicht.
Stanislaus taumelte zurück, dann wollte er sich in sinnloser Wut auf das Mädchen stürzen.
Da richtete sich Bella, der große Jagdhund, der bislang ruhig Lagelegen hatte, knurrend empor und zeigte dem Wütenden seine scharfen, weißen Zähne.
Erika erfaßte das Halsband des Hundes.
„Schütze mich, Bella," sagte sie, und der Hund stieß ein dumpfes drohendes Knurren aus, bereit, sich jeden Augenblick auf Prokowsky zu stürzen.
Dieser wich zurück.
„Es ist gut," sprach er mit vor Wut zitternde» Stimme, „ich bin gegen Sie wehrlos — aber hüten Sie sich."
Er erhob drohend die Hand und entfernte sich rasch.
Erika sank auf die Bank nieder und schlug aufschl«-- ' zend die Hände dar das Gesicht. Ihre Brust »agte »n-
dann auf die linke Straßenseite, wo im selben Augenblick ei» Lastauto der Klosterbrauerei entgegenkam. Der Fuhr«««» wurde von den Tieren direkt in das Auto hineingeschlendert so daß der Bedauernswerte überfahren wurde und schwer der letzt liegen blieb. Der sofort herbeigeholte Arzt konnte noch den Tod feststellen. Vorläufig weiß man noch nicht, vier der Verunglückte ist.
Ulm, 28. März. (Entführung zu einem Weltenbnmmel) Ein abenteuerliches Pärchen ist der Heilkundige Max Oßwald und die jugendliche Friedel Miller von Blaubeuren. Oswalt war Vertreter für elektrische Heilapparate und betrieb i, lllm eine Praxis, bei der er den Pattenten mit einem besonderkonstruierten Apparate elektrische Ströme zuführte. Oßwald hat keine besondere Kenntnisse, außer diejenigen, die er aus Büchern sich erworben haben will. Eine zeitlang ging das Geschäft gut. Als ihm aber der Boden in Ulm zu war« wurde, wollte er seine Praxis nach Blaubeuren verlege». Oßwald, der schon wiederholt vorbestraft ist, hatte sich nämlich auch verschiedener Betrügereien schuldig gemacht, indem er unstr unwahrem Vorbringen sich Kleidungsstücke verschaffte und ih« leihweise überlassene Gegenstände verkaufte. Auf seinen Reise, lernte er die Friedel Miller kennen. Er behauptet nun, daß er rasch in das hübsche Mädchen verliebt gewesen sei und das Mädchen selbst sei ihm herzlich zugetan gewesen. Sie traf«, sich in lllm öfter und später in Blaubeuren. Das Mädche», so behauptet er, habe ihm eines Tages erklärt, sie habe z» Hause Krach bekommen und wolle nicht mehr nach Hause gehen, er solle sie behalten und mit ihr fliehen. Der Angeklagte will dann dem Mädchen eröffnet haben, daß er verheiratet sei. und daß er das nicht machen könne, bevor er nicht von seiner Frau geschieden sei. Oßwald war schon einmal verheiratet und geschieden und wollte sich nun wieder scheiden lassen. 8r habe seiner Frau gesagt, daß er dieses Verhältnis angefange» habe. Diese sei mit ihm dann nach Blaubeuren gefahren und die Aussprache mit der Friedel habe ergeben, daß die Fra« zu Gunsten der Friedel aus ihren Mann verzichtete. Nun habe ihm die Friedel keine Ruhe mehr gelassen, bis er mit ihr geflohen sei. Witt 15 Mark, die die Friedel beigebracht habe, sei man losgefahren. Die Reife ging nach Stuttgart, wo di Friedel nochmals 15 Mark unter falschem Vorbringen bei Verwandten holte. Dann ging der Weg weiter über Bruchsal, Saarbrücken, Luxemburg, Belgien, Holland, wo in Mastrich die Verhaftung stattfand. Die Ausreißer hatten weder Gell noch Paß. Me Reise wurde meist zu Fuß gemacht. Mit dr« Familienbuch gelang es dem Angeklagten, für die Friedel eine» Ausweis auf den Namen seiner Frau zu erhalten. Sie gab« sich als Weltreisende aus und bekamen so wieder Geld. Oßwald ging zum Betteln. Daß er seine Begleitung zum Geld- verdienen durch Unzucht angehalten haär, wies er entschiede» zurück, ja er wollte sic und sich sogleich erschießen, weil er eifersüchtig war. Wie Friedel sagte, haben sie meist kein Gels und viel Hunger gehabt. Im Gegensatz zu dem Angeklagte« sagte die Friedel unter Eid aus, er habe sie gezwungen, mitzugehen. Auch die Eltern behaupten, daß es zu Hause keine« Krach gegeben habe. Me Friedel sei ein ordentliches Mädche» gewesen und habe keinen Anlaß zu Klagen gegeben. Der Angeklagte hatte sich auch Betrügereien zuschulden komm» lassen, indem er sich als Justizrat Dr. Oßwald ausgab und i» einem Falle einem Mann versprach, er könne ihm für unschuldig verbrachte Untersuchungshaft eine größere Sum«e beschaffen. In einem andern Fall versprach er, einen Prozeß für einen Rentner führen zu wollen. In beiden Fällen- ließ er sich Vorschüsse geben und versuchte weitere Gelder zu erhalten. Oßivald wurde wegen 4 Fällen des Betrugs unter Einrechnung einer früheren noch nicht verbüßten Strafe zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Den Betrug hatte er durch Zechprellerei begangen. Für ein weiteres Vergehen der Unterschlagung und für das Verbrechen der Entführung eines Kinde) erhielt er 3 Monate 15 Tage Gefängnis, wovon ein Monat der Untersuchungshaft abgeht. Die Fälle waren so gelagert, daß 2 Gesamtstrafen gebildet werden mußten. Me Reise dauerte von Anfang August bis Ende November.
Heidenheim, 29. März. (Sperrung der Vergebung von Bauarbeiten.) In der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag sollten die Arbeiten für die Wohnungsbauten vergeben iverde«. Zu aller Ueberraschung erklärte indessen Oberüürgermeist« Jäkle, daß eine Vergebung nicht möglich sei. Die Heidenheimrr Unternehmer hätten sich zusammengeschlossen und auf die Ausschreibung keine einzelnen Angebote eingereicht, sonder» die Innungen, hätten beschlossen, als solche ihre Preisangebot der Stadt zu übermitteln und dann von' sich aus die Arbeite» an die Unternehmer zu verteilen. Bei den Ziffern der bisher nach diesem Prinzip eingegangenen Offerten sei es für Lik Stadt schlechterdings unmöglich, an eine Vergebung der Arbeiten zu denken, da die in den Angeboten gemachten Preise eine wesentliche Steigerung gegenüber früher aufzuweise»
gestüm, sie befand sich in einer grenzenlosen Erregung, so daß sie keinen klären Gedanken fassen konnte. Nur das wußte sie, daß sie nicht länger hierbleiben konnte, sie mußte fort, einerlei wohin, nur fort von hier, wo man sie ungestraft beleidigen durfte und wo die elendeste Verleumdung ihre Triumphe feierte.
Da knirschte ein rascher Schritt auf dem Kies des Weges. Ein Kleid rauschte — die Mutter stand vor Erika, die Röte des Zornes und der Erregung auf der Stirn.
„Ist es wahr, Erika, was mir soeben Stanislaus erzählt hat?" fragte sie, und ihre Augen schossen zornige Blitze.
Erika erhob sich. Mit Gewalt unterdrückte sie den Sturm ihres Innern und ruhig erscheinend fragte sie:
„Was hat dir Herr von Prokowsky erzählt? Seine Worte sind meistens Lügen."
„Hast du ihn geschlagen?"
„Ünglückliche! — Weil er um dich geworben Hai?"
„Nicht deshalb, Mütter, sondern weil er einen Unschuldigen verleumdete und mich beleidigte."
„Einen Unschuldigen verleumdet?" lachte die Gutsherrin auf.
„Ja, er beschuldigte Fritz Born eines Diebstahls"
„Und wenn ich dir sage, daß Born den Diebstahl begangen hat?"
„So würde ich dir nicht glauben, Mutter."
„Dein Trotz ist grenzenlos! Ich, deine Mutter, sage dir, daß Born ein elender Dieb ist — er hat meine kostbare Brillantagraffe gestohlen, um seine Spielschulden zu bezahlen."
„Das ist nicht wahr, Mutter."
„Du zeihst mich der Lüge, der Verleumdung?"
„Nein, nur des Irrtums."
„Es ist kein Irrtum — und ich werbe es dir beweisen. Solange habe ich geschwiegen — nur einigen vertrauten Freundinnen habe ich es erzählt."
„Mutter, das hast du getan?l"
haben. So ergibt fick
gegeiwber den Prer
Prozent, ähnlich sei Mae unter dreien U »ahme der Bauarber im Hochbau vorgeseh Mgermig von etwa anschlag festgesetzten Möglichkeiten, entwe oder den Bau vollko Anssprache beschloß i ae« nicht anzunehm Unternehmer ergehe, reichen.
Dörzbach, OA. 6 Bon einem schweren heimgesucht. Vor et> die Kuh milzbrandM sortgesandt werden, metzger Burkert von Mmv, legte dre Kn eine Infektion zugez achttägigem Kranken 2 Kinder trauern ar
Neue Baugeldz» ^ie Eigenheim-Bew ) stich immer größere der Gemeinschaft der wiederum 747 Baus mark zur Verfügunk «nd erfolgreichste B die gewaltige Summ iparer bereitgestellt, k die Leistungsfähigkeil soziale Tat, die die . Heimen mit Hilfe u Zins bedeutet, wird halb sollten die Bei allerorts aufs eifrigs
Kehl a. Rh., 26. Hauses Scheer in K Äben nahm, wird n kanfmann Kiefer, d Bankkredit gegeben, einigen Wochen erf «erlangte. Es stellt unbeträchtliches Verr so daß jetzt Passiva i sein sollen. Kiefer h reich mehrere Leber Franken abgeschlosser Betrag zur Deckun Verfügung zu stelle! in Anspruch genom sollen sich auf annäh«
Zur F
Kalkstickstoff. A Vüngerkalk, au,
Eingetroffen ist K Saat-Gerste, S, Hafer, Mais ur s
Auch ist noch ein ss
XmMrs sr
Presto 4—5 Sitz.
10—12 Sitz, Vaag 44 Sitz.
Empfehle zugleich
Ailto-Venniel
,z>-'
4 .
(FȀsch*n, folO.) r
Wir haben voi
zum »Orbsen
Me Äsm Wt-KMin>
va
z*M Verkauf steh