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87. Jahrgang.
Vollendung.
Z«m Osterfest.
Wir sind feinhöriger geworden. Ans urgrauer Borzeit he«iber vernehmen wir leise Laute von Sehnsucht und Ahnen. Gräberfunde aus Anfangszeiten der Menschheit beginnen zu reden: „Seht doch, auch wir haben etwas geahnt von Voll- mdung und geschaut von dem seltsamen Neuland ganz weit draußen, jenseits alles Erdenpfads. Sonst hätten wir nicht Misere Toten in Schlafstellung bestattet und ihnen Schmuck, Werkzeuge, Waffen, Speise mitgegeben. Sie haben jq, noch «inen weiten Weg vor sich; auf dem brauchen sie das alles notwendig."
Man ist hellhöriger geworden für die Sehnsuchtslaute bei niedrigstchenden kulturreichen Völkern draußen und für ihre seltsame Ahnung vom Drängen nach Leben. Unter ganz abseits stehenden Menschen mitten in unserem Volk stößt man «f überraschende Ahnungen und Hoffnungen. Freilich, etwas »ermißt der Beobachter meist bei ihnen. Sie leben im Grunde doch nicht von ihren letzten Hoffnungen. Diese gleichen mehr einer gelegentlichen, in tiefen Bewegungen aufflammenden, blitzartigen Helle, die sofort wieder erlischt. Das erschütternde Wort der Seele des Achilles im .Hades in Homers Odyssee: „Lieber beim ärmsten Bauern als Taglöhner das Feld bauen in lichter Erdensonne als die ganze Schar vermoderter Toten beherrschen!" — drückt heute noch weithin die Stimmung der Menschen aus. Eine Witwe aus der Bildungsschicht steht mit einer Freundin am Grabe des Gatten. Durch ihr Herz geht Aehnsucht, Heimweh, Fragen. „Ach, glaubst du es, glaubst du es wirklich, daß es nicht aus ist, daß er lebt?" Aber was mitschwingt bei dieser angstvollen Frage, ist nicht Hoffnung, sondern Verzicht, den sie sich doch selbst nicht.gestehen will. Fs ist im Grunde jenes schwermütige Wort der Achilles-Seele im Hades.
In all dieses Trübe leuchtet Ostern hinein. Ostern heißt Gewißheit, Vollendung. Es wird kauip gelingen, die verschiedenen Ostergeschichten des neuen Testaments völlig ineinanderzufügen. Man wird auch nie eine klare Vorstellung gewinnen können, welcher Art das für Paulus entscheidende Gesicht bei Damaskus gewesen ist. Aber aus all diesen Erzählungen leuchtet eins heraus: Gewißheit. Sie ist das tiefste Ostererlebnis. Nur dort ist sie zu gewinnen, nirgends sonst. Nachdenkliche merken freilich, wie ungeheuer schwer der Glaube ist, daß der Tod das letzte Wort habe. Es ist ja doch fast unerträglich zu denken, wir seien nur da — zum Sterben. Alles Menschenleben ist ja nur Anfang, und je länger man lebt, desto deutlicher wird: Es ist nur ein kümmerlicher Anfang. Es sind nicht die Oberflächlichsten, welche der Wunsch bewegt, sie möchten noch einmal anfangen können. Aber so — »ein, das hat doch keinen rechten Sinn. Nur helfen uns diese lleberlegungen nicht viel. Das schärfste Denken bringt uns nicht weiter als zu einem schüchternen „Vielleicht". Was fehlt, ist die Gewißheit.
Sie ist da, wo der Funke der Ostergewißheit übersprang. Und das geschieht, wo ein Mensch — wie die ersten Zeugen — unter der Gewalt Jesu steht. Dort leuchtet Gewißheit auf. Freilich nicht ein Wissen von jenem seltsamen Neuland, keine schau seiner wunderbaren Bilder; sie ist mehr: eine Zuversicht der offenen Türe und des sicheren Wegs. „Selig sind
MSIgkÄt unS Erschöpfung
«fordern als Gegengewicht eine schnellverdaulichee Kraftnah- nmg. Eine Tasse Ooomaltine hebt sofort die Lebensgeister. Tie mundet Allen.
In Apotheken und Drogerien vorrätig: 250 Gr.-Büchse RM. 2.70, 500 Gr. RM. 5.—. Gratisproben und Drucksachen durch:
Dr. A. Wände«» G. m. b. G., Osthofen-Rheinhessen.
dce Toten, die in dem Herrn sterben." Von der Gewißheit kann man leben und merkwürdig — sie macht nicht weltfremd, sondern lebensfroh und lebensstark; denn sie schaut die Vollendung am Ziel der Reife.
Deutsche Ostern.
Die Osterglocken läuten durchs Land,
Sie künden uns neues Leben.
Der Tod, der geraubet mit rauher Hand Muß alles einst wieder geben.
Wir Menschen sehen in Feld und Flur Den Kampf zwischen Tod und Leben;
Doch immer wieder erkennet man nur,
Daß Sieg dem Leben gegeben.
Du traute Heimat, mein Vaterland,
Mein Deutschland, du wirst nicht sterben!
Wie sehr man dich knebelt mit frecher Hand,
Sie werden dich nicht verderben!
Nein, Deutschland, auch dir ruft der Glockenton Mit lautem Schall: „Glaub' und lebe, - Damit nach dem Kampfe die Lebenskron Der Schicksalslenker dir gebe!"
Sei einig, mein Deutschland! Vergeud' nicht die Kraft! Bleib' treu dir durch alle Zeiten!
Denn nur in der Einigkeit findest du Macht,
Die dich zu Höh'rem wird leiten!
Dann wirst du, dem Phönix gleich, hoch in die Luft Mit kräftigem Flug dich erheben;
Wirst spüren des Frühlings würzigen Duft,
Der stärket zu neuem Leben!
Dann feierst du Ostern! Dein Ostern wird's sein! Erstanden zu neuein Leben,
Wirst deines Wertes bewußt du und rein Nach Höherem, Edlem nur streben.
Mein Deutschland! O wolle nicht glaubensschwach sein An kommende bessere Zeiten!
Nur Treue und Glaube, die beiden allein,
Sie können zur Höh' dich geleiten. G. Füllkrutz.
Politische Wocherrrrmdschau.
Die Stille der Karwoche mit ihrem tiefen Ernst geht zu Ende und die gesamte Christenheit schickt sich an, eines ihrer schönsten und bedeutungsvollsten Feste, das Osterfest, zu feiern. Wenn die Osterglocken über Stadt und Land ihren Jubelklang ertönen lassen, dann verkünden sie die Auferstehung Christi nud die Erlösung der Menschheit. Auch die Natur erlebt in diesen Tagen ihre Auferstehung. Es ist Frühling geworden. Die drückende Last des Schnees ist unter der Sonne warmen Strahlen geschmolzen. Nun treibt und sproßt es aus dem Boden mit verjüngter Kraft. Das erste Grün zeigt sich an Baum und Strauch. Die Befreiung von des Winters hartem Joch hat die llkatur zu neuem Leben erwachen lassem In der Politik sieht es allerdings weniger nach Ostern, mehr nach Karfreitag aus. Innenpolitisch ist die Lage sehr trüb. Das Volk ist uneiniger wie je, die Regierung in permanenter Krise, die Reichsfinanzen andauernd schlecht. Außenpolitisch eröffnet die Pariser Tributkonferenz recht wenig günstige Aussichten. Milliardenzahlungen Deutschlands ans fast' 60 Jahre hinaus bedeuten eine lange Fortdauer des Karfreitags, der Leidenszeit des deutschen Volkes aus 2 Menschenalter hinaus.
Das Luftschiff „Graf Zepeplin" hat in dieser Woche seine erste Orientfahrt unternommen. Italien, Griechenland, Palästina, Kleinasien waren das Reiseziel. Geschichtlicher, ja biblischer Boden war es, den der „Graf Zeppelin" überflog. „Widrige Winde" haben Las Schiff abgehalten, auch noch Aegypten bei dem Flug zu begrüßen. Englischer Neid hat es fertig gebracht, daß das Luftschiff, das doch nur ein Symbol des
friedlichen Verbindungsmittels zwischen den Völkern ist, entgegen dem Willen der ägyptischen Bevölkerung diesem vorenthalten würde. Wo das Luftschiff sonst sich zeigte, da wurde es, ber früheren Feinden wie Freunden, mit Spannung erwartet und freudigst begrüßt. Das Wunder deutschen Geistes und deutscher Technik hat bei den Völkern des Mittelmeers und Kleinasiens Bewunderung und Anerkennung gefunden. Deutschland in der Luftfahrt voran, das hat „Graf Zeppelin" wre auf seiner Amerikafahrt im Westen, so jetzt auch auf seiner Orientreise dem Osten gezeigt. Das Luftschiff ist nach glänzender Fahrt, auf der es namentlich von den Palästina-Schwaben mit großer Begeisterung begrüßt wurde, am Donnerstag vor- nnttag, wie geplant, wieder in Friedrichshafen angelangt und glatt gelandet. Für die Passagiere dürfte diese Fahrt ein Erlebnis darstellen, an welches sie sich ihr Leben lang mit dem Gefühl größter Befriedigung erinnern werden. Die Fahrt selbst hat gezeigt, daß Deutschland mit Recht den Anspruch machen kann, Deutschland in der Lust voran.
Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich hat dem Land Württemberg mit der Entscheidung, daß das württem- bergische Landtagswahlgesetz in einem wichtigen Punkt der Rerchsversassung widerspreche, ein wenig erfreulichen Ostergeschenk gegeben. Wenig erfreulich für das ganze Land deshalb, weil die formal-juristische enge Auslegung des in der- Reichsverfassung festgelegten Grundsatzes der Verhältniswahl durch den Staatsgerichtshof zu der Bildung von Splitterparteien geradezu herausfordert und damit ein Hemmnis für das Funktionieren des Parlamentarismus darstellt. Das höchste Recht wird hier znm größten Unrecht. Eben wegen der vielen Parteien im Reich haben wir dort fast ständig eine Regierungskrise. Nun soll diese Methode auch auf Württemberg ausgedehnt werden, das sich erlaubt hatte, den Grundsatz der Verhältniswahl in einem überaus vernünftigen Sinne in etwas einzuschränken. In Auswirkung des Urteils des Staats- gerichtshofes haben wir künftig im Landtag 10 statt 8 Parteien. Das Regieren wird dadurch wirklich nicht leichter und einfacher, zum Schaden des ganzen Landes.
Die Pariser Reparativnskonferenz hat über Ostern ihre Beratungen unterbrochen Von einer Einigung ist man noch weit entfernt. Der Unterschied zwischen den deutschen und den alliierten Ziffern ist ganz erheblich.. Auf Seite der Alliierten besteht allerdings auch keine Einheitsfront, da die überspannten französischen Forderungen, die Deutschland auf 58 Jahre hinaus mit jährlich 1 bis 2 Milliarden belasten wollen, von denen der Hauptteil Frankreich zugute kommen soll, von den Engländern wie den Amerikanern abgelehnt werden. Die deutsche Delegation widersetzt sich jeder Forderung, die die deutsche Leistungsfähigkeit übersteigt und will dann lieber zum Dawesplan zurückkehren, auch für den Fall, daß dieser dann in einigen Jahren nicht mehr funktionieren kann.
»Graf Zeppelins- Mittelmeerfahrt.
Friedrichshafen, 23. März. In der Nacht vom Sonntag aus Montag 12 Uhr 51 hat „Graf Zeppelin" unter Führung Dr. Eckeners mit 28 Fahrgästen an Bord seine erste Mittelmeerfahrt angetreten. Heute, Gründonnerstag, vormittags 8 Uhr 25, traf die letzte Standortsmeldung beim Luftschiffbau Zeppelin ein, das Luftschiff befinde sich über Augsburg. Trüber, etwas nebliger Frühjahrsmorgen lag über dem Bodensee und seinen Gestaden. Die hiesige meteorologische Station notierte heute früh auf dem Bodensee günstige Windverhältnisse. Es herrschte Nordost und zwar am Erdboden 5 Sekundenmeter Geschwindigkeit, in 1000 bis 1500 Meter Höhe 6 Meter. DaS Luftschiff hatte also am vierten Tag seiner Mittelmeerfahrt günstigen Rückenwind. Wenn auch die ungeheure Begeisterung, welche die hiesige Bevölkerung bei der Rückkehr des Luftschiffes aus Amerika in der Morgenfrühe des 1. November 1928 erfaßt hatte, etwas abgeflaut ist, so ist doch die ganze Bevölkerung auch heute iu gehobener Stimmung. Von Empfangsfeierlichkeiten wurde diesmal abgesehen, denn das Luftschiff stand bei dieser Mittelmeerfahrt bereits im
Entlarvt!
jNoma» vo» Otto Elster.
Copyright by Greiner L Lo^ Berlin NW 8.
" (Nachdruck verboten^
Fortsetzung.
„Zwei Damen — ich kenne sie «icht — sie müßten Eie sprechen, sagen sie, und sie wollen nicht sortgehen, ehe Sie heimkämen."
„Zwei Damen?"
„Ja — eine alte und eine junge — und sie sprechen in einer fremden Sprache."
Fritz hört kaum noch, was die Alte sagte. Rasch schritt er aus sein Wohnzimmer zu und öffnete die Tür.
Auf einem Stuhl am Tisch saß eine große, hagere Frauengestalt in einen dunklen Mantel gehüllt, eine andere, augenscheinlich die jüngere, schritt unruhig im Zimmer auf und ab.
' Als die Tür sich öffnete, wandte sie sich hastig um.
„Da bin ich, Fritz" — sagte sie.
Er prallte zurück —
„Erika?!" rief er erstaunt und maßlos überrascht.
„"Ja, Fritz — ich bin es," kam es in ernstem Tone i«rück. „Ich bin zu dir gekommen, um bet dir zu bleiben 17 oder schickst du mich wieder fort, weil — weil ich die Tochter meiner Mutter bin?"
Fritz wußte nicht, was er erwidern sollte. Da erhob sich die verhüllte Frauengestalt am. Tisch und ließ den Mantel sinken.
Fritz sah in das blasse ernste Gesicht Miß. Bayleys.
15. Kapitel.
Es war an demselben Tage gewesen, als Erika nach "k« Mittagessen mit der treuen Bella in den Park ging,
hier in einem kleinen Gartenhäuschen, das am Rande «s kleinen Teiches stand, ihren ernsten Gedanke» und T»ä«men nachzuhängen. Sie hatte wohl Grund, ernst traurig zu sein. Denn die letzten Tage hatten ihr
die Gewißheit gegeben, daß ihre Mutter mit allem Ernst daran dachte, eine Verbindung zwischen ihr und Stanislaus zustandezubringen.
Vergebens hatte sie versucht, eine Aussprache mit ihrer Mutter herbeizusüyren; diese wich ihr stets aus und war auch kaum allein anzutreffen, denn Frau von Prokowsky wich nicht von ihrer Seite, und sie und Stanislaus wußten es stets zu verhindern, daß Erika mit ihrer Mutter längere Zeit allein blieb.
Erika merkte sehr wohl die Absicht beider, aber ihre Mutter befand sich so unter dem Einfluß von ihrer Freundin und deren Sohn, daß sie blind gegen deren geheime Pläne war und sich dieser vollständig unterwarf.
Das ging schon so weit, daß keine wirtschaftliche oder häusliche Angelegenheit geregelt wurde, ohne Frau Julie und ihren Sohn um Rat zu fragen, der dann auch fast immer befolgt wurde.
Erika sah ein, daß es so nicht weiter gehen konnte. Sie hatte sich bereits an ihre verheiratete Schwester gewandt, doch diese, viel zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt, hatte ihr nur einen banalen Trostbrief geschrieben, der in dem Rat gipfelte, sie möge sich nur dem Willen der Mama fügen, sie dürfte nicht trotzig sein und vor allem die dummen Gedanken an einen gewissen jungen Mann anfgeben — dann würde sich
schon alles zum Guten wenden. Sie sei doch nun einmal abhängig von Mama und müsse sich fügen.
„Ja, ich bin abhängig von ihr," sagte Erika mit
bitterem Lächeln zu sich. „Wenn ich heute oder morgen dieses Haus verlade, weiß ich nicht, wovon ich mein
Leben fristen soll. Ich habe ja nichts gelernt, als ein bißchen Englisch und Französisch plappern und das Klavier bearbeiten. Darauf läßt sich kein Leben aufbauen. Wie beneide ich die Mädchen, die einen Berns aussüllen
können."
Ihr Blick schweifte, während Bella ruhig neben ihr lag, ernst und träumerisch über den kleinen See, auf dem einige Schwäne still und sanft auf und nieder ruderten, zuweilen die schlanken Hälfe in das kühle Wasser tauchend, dann wieder nahe zu Erika heranschwimmend und mit erwartungsvollen Blicken z« ihr aufschauend, »b sie ihnen nicht ein Stückchen Brot zuwerfen würde.
„Ihr seid auch zu nichts nütze, als aus und nieder zv schwimmen," sagte Erika laut. „Gerade wie wir, die wir keine andere Ausgabe haben, als gequält durch das' Leben zu gehen."
„Sie tun sich bitter unrecht, Fräulein Erika," sprach eine männliche Stimme hinter ihr, und als sie sich leicht erschreckt umwandte, stand Stanislaus vor ihr, das sanfteste und süßeste Lächeln, das ihm zu Gebote stand, aus dem Gesicht.
„Sie haben Len Lauscher gespielt, Herr von Pro- kowsky," sagte sie mit einem verächtlichen Achselzucken und erhob sich, um in das Herrenhaus zu gehen.
Doch Stanislaus vertrat ihr den Weg.
„Ich bitte Sie, Fräulein Erika, bleiben Sie! Mir Sehnsucht habe ich den Augenblick herbeigewünscht, tve ich allein mit Ihnen sprechen kann."
„Ich wüßte-nicht, was Sie mir allein zu sagen hätten."
„Fräulein Erika — haben Sie die erste Zeit unseres Zusammenlebens vergessen? Die herrlichen Nachtstunden, in denen Ihnen meine Geige klagen und singen durfte, was in meinem Herzen vorging? Gibt mir diese Zeit nicht das Recht, zu Ihnen zu sprechen?"
Eine Helle Glut überflammte Erikas Wangen, um bann einer tiefen Blässe Platz zu machen.
„Nein," sagte Erika scharf, „sie gibt Ihnen nicht daS Recht — denn sene Zeit war eine Verirrung meiner Phantasie, meiner Unerfahreuheit. Ich ersuche Sie, mich vorüber zu lassen."
Ein häßliches, spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Noch einen Augenblick, Fräulein Erika . . . Sie sprechen da von einer Verirrung, sollten nicht eher die nächtlichen Zusammenkünfte mit einem gewissen Herrn Fritz Born eine Verirrung gewesen sein?"
Erika erbebte.
„Wollen Sie mich beleidigen?" stieß sie erregt hervor.
„Durchaus nicht, Fräulein Erika — ich will Ihnen nur beweisen, daß ich mehr weiß, als Ihnen lieb sein kann, daß ich aber in Ihrem Interesse zu schweigen verstehe"
^ LLprSeßung folgt.)