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DeutfMand.
München, 25. März. Irr der Hauptversammlung des bayerischen Jndustriellenverbandes teilte der eben aus Berlin znrückgekehrte Dr. Schlittenbauer mit, daß die im Rahmen des Hilserdingschen Steuerprogramms geplante Biersteuererhöhung voraussichtlich nicht kommen werde. Diese Gefahr erscheine nunmehr abgebogen.
Wilhelmshaven, 25. März. Durch die Tagespresse von Wilhelmshaven hat die Marinewerft 2 alte Torpedoboote zum Verkauf angeboten. Der Käufer wird sich verpflichten müssen, obwohl das nicht ausdrücklich bestimmt ist, die Torpedoboote umzubauen und friedlichen Zwecken zuzuführen. Bei den zum Verkauf gestellten Torpedobooten handelt es sich um solche aus den Jahren 1906 und 1907. Sie tragen die Nummern T. 144 und T. 146 und sind 530 Tonnen groß.
Der Staatsbeitrag für die Stadttheater Heilbronn nnd Ulm.
Stuttgart, 26. März. Abg. Ulrich berichtete zunächst über die Eingaben der Stadtgemeinden Heilbronn und Ulm, betr. die Leistung eines Staatsbeitrags zu den Betriebskosten der Ltadttheater der genannten Städte. Es sei ungerecht, wenn der Staat nur das Landestheater in Stuttgart unterstütze (1928: 1259 200 Mark), dagegen zu den Betriebskosten der Theater in Heilbronn und Ulm nichts beitrage. Der Berichterstatter beantragte, die beiden Eingaben der Regierung in dem Sinne zu überweisen, einen angemessenen Staatsbeitrag sür die vorgenannten Zwecke in den neuen Haushalt einzustel- lm. Kultminister Dr. Bazille erklärte, daß im neuen Haushalt keine Mittel hierfür zur Verfügung stünden. Er anerkenne, daß eine gewisse Ungerechtigkeit gegenüber den Bevölkerungskreisen von Ulm und Heilbronn gegeben sei. Es käme vielleicht eine Unterstützung in Höhe von je 25 000 Mark in Frage. In einer Geschäftsordnungsdebatte wurde von einem Redner des Bauernbunds und des Zentrums Vertagung bis zur Haushaltberatung beantragt. Dem Gedanken wurde von Rednern der Linken widersprochen. Die Abstimmung ergab die Annahme eines Antrages Dr. Ströbel mit 8 Ja gegen 7 Nein Md einer Stimmverweigerung. Die Eingaben sind damit zurückgestellt. Es folgte die Beratung der Eingabe der Gemeinde Abtsgmünd betr. die Erhaltung des Hüttenwerks. Nach dem Vortrag des Berichterstatters Ulrich (Soz.) erklärte Finanzminister Dr. Dehlinger die Fortsetzung des Betriebs in der bisherigen Weise als völlig unwirtschaftlich. Ein Redner des Zentrums behandelte eingehend die Verhältnisse des Werks «nd der Gemeinde Abtsgmünd. Es wird der Antrag des Berichterstatters einstimmig angenommen, die Eingabe dem Staatsministerium in dem Sinne zur Berücksichtigung zu überweisen, es möge die Gemeinde Abtsgmünd in dem Bemühen, in den stillgelegten Betriebsanlagen einen anderen Fabrikationszweig unterzubringen, unterstützen und wenn dies nicht möglich ist, darauf hinzuarbeiten, daß die Arbeiter von Abtsgmünd möglichst im Hüttenwerk Wasseralfingen beschäftigt werden und daß der Gemeinde ALtsgmünd für den durch die Stillegung des Hüttenwerks eintretenden Ausfall an Gewerbe- itmer ein angemessener Ersatz aus dem Ausgleichsstock geboten wird. Ebenfalls eine Betriebsstillegungsfrage betraf die Eingabe der Gemeinde Offenau, OA. Neckarsulm. wegen der Stillegung der staatlichen Saline Clemenshall. Von den Regierungsvertretern wurden eingehend die Gründe hierfür vorgetragen. Einstimmige Annahme fand ein Antrag Ulrich, Gauß. Bruckmann: Die Eingabe dem Staatsministerium in dem Sinne zur Erwägung zu überweisen, es möge die Gemeinde Offenau in dem Bestreben, in den stillgelegten Betriebsanlagen einen anderen Fabrikationszweig unterzubringen, unterstützen und wenn dies nicht möglich ist. darauf hinarbeiten, daß die Gemeinde Offenau für den durch die Stillegung der Saline Clemenshall eintretenden Ausfall an Gewerbe- und Körperschaftssteuer einen entsprechenden Ersatz aus dem Ausgleichsstock erhält. Der Ausschuß stimmte sodann noch der Erledigung einer Eingabe zu, ferner einer Anregung der Regierung entsprechend einem Antrag Ulrich, wonach der mnanzausschüß das Staatsministerium ermächtigt, vorbehältlich der Zustimmung durch den Landtag, die im Staatshaushalten für 1929 im Kap. 62 Tit. 9 (Hochbau) vorgesehenen. Aufwendungen im Rahmen der dort eingestellten Mittel sofort klnzuleiten.
Held's Absage an die „Bünde".
München, 27. März. Die entscheidende Absage, die Ministerpräsident Dr. Held an alle Organisationen in Bauern erteilt put, die außerhalb der Parteien politische Geschäfte betreiben, hpt in der Presse der Rechtsradikalen recht mißvergnügte Beurteilung gefunden. Umso bemerkenswerter ist es, daß der bayerische Ministerpräsident sich erneut mit diesem Thema Näßt, wenn auch nur im Rahmen einer Propagandawoche lur seine Partei, die Bayerische Volkspartei. Nach einem Gericht des „Oberpfälzischen Kurier" hat Ministerpräsident Dr. Held auf die Behauptung, er habe die sogenannten Vaterländischen Verbände vor den Kopf oestoßen, erklärt, er könne E nicht zulassen, daß sich irgend ein Verband in die Angelegenst der Regierung hineinzümischen versuche, ohne daß er dafür A der Öffentlichkeit die Verantwortung übernehme. Dr. ^id fügt hinzu, es sei ihm jeder wert, der sich der Ordnung und dem bayerischen Staat unterstelle und an seinem Aufbau unthesse. Er würde aber jeden bekämpfen, der es versuchen Wille, illegale Regierung in Bayern zu spielen. Diesen Standpunkt werde er durchführen, solange er auf seinem Posten
Wohnungsbau und Geldbeschaffung in Württemberg Stuttgart, 26. März. Die meisten Gemeinden des Landes Au ihre Wohnungsbauvorlageu beschlossen; Wohnungs- nyende wie Baugewerbetreibende warten nach Ablauf der Huwngen Kältezeit überall mit Schmerzen auf den Beginn 's Bauens. Aus diesem Zusammenhang heraus hat die
SMMtag dm W. Mrz MS.
87. Jahrgang
Wohnungskreditanstalt in einer Pressekonferenz vom 26. d. M. das zeitgemäße Thema Wohnungsbau und Geldbeschaffung in Württemberg zur Erörterung gestellt. Der Vorsitzende der Anstalt, Präsident Dr. Aichele, zeichnete zunächst in kurzen Strichen die verschiedenen Formen der Wohnungs- und Sied- lungssrage und schilderte dann die Schwierigkeiten der Baufinanzierung: Steigerung der Baukosten auf 175 Prozent, bei den ersten Hypotheken Senkung der Beleihungsgrenze von 50 bis 60 Prozent auf 30 bis 40 Prozent des Verkehrswerts und gleichzeitige Steigerung der Zinssätze von 4 bis 4^ Prozent auf 9 bis 10 Prozent. Die zweitstellige Hypothek, schon vor dem Krieg ein Sorgenkind, sei unter den Auswirkungen der Kriegs- und Nachkriegszeit völlig zusammengebrochen. Daraus ergebe sich, wenn nicht der Wohnungsmarkt und das Baugewerbe unheilbaren Schaden nehmen sollen, zwangsläufig die öffentliche Aufgabe, die für die zweiten Hypotheken erforderlichen Beträge überhaupt einmal zur Verfügung zu stellen und dann so billig herzugeben, daß der übrige hohe Zinsendienst, der gesteigerte Baukostenaufwand und das ebenfalls vielfach geschwächte Eigenkapital des Bauern wenigstens einigermaßen ausgeglichen werden Hierauf schilderte der Redner im einzelnen die Leistungen und Darlehensbedingungen der für den erststelligen Kredit in Württemberg besonders in Betracht kommenden Institute, der Oberamts- und städt. Sparkassen, der Landessparkasse, der verschiedenen Bauspareinrichtungen, der Landesversicherungsanstalt Württemberg, der Wikrtt. Hypothekenbank, des Württ. Kreditvereins und der Deutschen Wohnstättenhypothekenbank. Das Rückgrat für den zweitstelligen Kredit bilde die Württ. Wohnungskreditanstalt. Eine Einrichtung, wie sie, komme (etwa abgesehen von der Hamburger Beleihungskasse) sonst in Deutschland nicht vor und finde auch das lebhafte Interesse der deutschen Wohnungsverwaltungen. Die notwendigen Mittel erhalte die Wohnungskreditanstalt aus den ihr im Staatshaushalt für den Wohnungsbau jeweils zur Verfügung gestellten Erträgen der Gebäudeentschuldungssteuer und sodann aus Anleihen. Die Vorteile der württem- bergischen Einrichtungen seien u. a. ihre Eigenschaft als Ausgleichsstelle, die Gewähr für Sachlichkeit bei der Vergebung der einzelnen Darlehen, die Bewegungsfreiheit in finanzpolitischer Hinsicht wegen der vom Staat abgesonderten Rechtspersönlichkeit, die Verstärkung des Anstaltskredites durch Staatsaufsicht und Staatshaftung, die hälftige Ausfallbürgschaft der Gemeinden mit der Folge einer im ganzen sorgfältigen Vorbehandlung der Darlehensgesuche durch die Gemeinden, die Möglichkeit einer zentralen Ergänzung der Stcuermittel durch eigene Anleihen und damit Schonung des Hausbesitzers und der Staatsfinanzverwaltung. Neuerdings sei die Anstalt als öffentlich rechtliche Hypothekenbank dazu übergegangen. auch eigene Pfandbriefe herauszugeben, die reichsmündelsicher seien, auf Feingoldhypotheken lauten und eine besondere Sicherheit in registermäßiger Deckung, in dem Eigeu- vermögen der Anstalt und der Haftung des württ- Staates für Kapital und Zinsen besitzen. Der Absatz dieser Pfandbriefe sei aber nicht bloß privatwirtschaftlich zu empfehlen, sondern liege auch im öffentlichen Interesse. Es genüge, darauf hinzuweisen, daß im Baujahr 1929 für 15 000 Wohnungen Darlehensgesuche cingelaufen seien, während nur 13,9 Millionen R.M. Steuermittel für das gastze Land der Wohnungskreditanstalt zur Verfügung stehen und auf eine Wohnung mit einem Durch- schnittsdarlchen von 4000 R.M. zu rechnen sei. Nm ein einigermaßen befriedigendes Wohnungsbauprogramm fertig zu bekommen, sei daher unbedingt erforderlich ein befriedigender Absatz der Pfandbriefe der Wohnungskreditanstalt, deren Erlös ganz die heimische Wirtschaft befruchte. Es werde auch Heuer notwendig werden, daß die Anstalt in einem gewissen Umfang Jnstandsetzungsdarleheu gewähre. Nach einer Würdigung der Förderung der Bautätigkeit durch die Gemeinden, Reich und Länder (Ärbeitgeberdarlehen und Darlehen für Kriegsbeschädigte und -Hinterbliebene) und einem Hinweis auf die Maßnahmen auf den Gebieten des Zwischenkredits, der Bürgschaft und der steuerlichen und wirtschaftlichen Bauerleichterungen endete Präsident Dr. Aichele seine aufschlußreichen Darlegungen mit einer Kritik der Ausführungen von Parker Gilbert über den Wohnungsbau in Deutschland, die viel zu optimistisch seien.
Kommunistische Roheiten bei der Hamburger Bismarck-Feier.
Hamburg, 27. März. Der alljährlich von den vaterländischen Verbänden in Hamburg am Vorabend des Geburtstags des Altreichskanzlers veranstaltete Fackelzug zum Bismarckdenkmal, der diesmal auf den gestrigen Abend verlegt wurde, nahm im allgemeinen einen ungestörten Verlauf. Dagegen sind, wie die Polizei meldet, beim Aufmarsch zum Sammelplatz auf dem Winterbuder-Weg 3 Stahlhelmangehörige angefallen und durch Messerstiche verletzt worden. Ferner wurden auf dem Groß-Neumarkt von einer fanatischen Menge Steine und Flaschen geworfen. Die Polizei ging mit dem Gummiknüppel vor und nahm 6 kommunistische Ruhestörer fest. Ferner wurden 3 Zugsteilnehmer auf dem Heimweg von einer Nebcrmacht mißhandelt.
Ausland.
Lord Rothermcre für Revision der Friedensverträge.
„Daily News" bringt einen Beitrag von Lord Rother- mere, in dem er sich besonders über die durch die Friedensverträge geschaffenen Grenzen in Mitteleuropa äußert. Er sagt u. a.: Dreieinhal Millionen Ungarn sind gezwungen, außerhalb der heutigen ungarischen Grenzen zu wohnen. Seit 10 Jahren sind diese Leute systematisch unterdrückt, ausgeplündert und mißhandelt worden. Für Oesterreich hat der Frieden 10 Jahre Armut gebracht. Die Oesterreicher sehen in der Vereinigung mit Deutschland den einzigen Ausweg aus ihrer unmöglichen Lage. Bei dem Versuch, dies zu verwirklichen, wird Europa jedoch wiederum der Gefahr eines Krieges nahe
sein. Dieselben düsteren Anzeichen müssen von jedem verständigen Menschen wahrgenommen werden, der die östlichen Grenzlinien Deutschlands betrachtet und dabei sieht, wie Ostpreußen durch den „Polnischen Korridor" vom übrigen Deutschland abgetrennt ist. Der Artikel schließt: Das englische Volk wartet mit Besorgnis darauf, daß der britische Außen- sekretär die Führung bei der Beseitigung der schädlichen Gefahren übernimmt, die die Fehler der Friedensverträge in Europa zurückgelassen haben.
Houghtons Abschiedsredc.
London, 27. März. Gestern abend fand zu Ehren des zurücktretenden amerikanischen Botschafters in London, Hough- ton, ein Essen der Pilgrims-Gesellschaft statt, auf dem Hough- ton über englisch-amerikanische und internationale Beziehungen sprach. Der Botschafter gab seiner aufrichtigen Bewunderung für England und das englische Volk Ausdruck und sagte, er habe in seinen amtlichen Beziehungen nur Offenheit und Wohlwollen gefunden. Was das Verhältnis zwischen Großbritannien und Amerika betreffe, so gebe es nur einen Grund zum Mißtrauen, nämlich das Vorhandensein von 2 Poltergeistern. Der eine von diesen erscheine von Zeit zu Zeit in Amerika, wo er versichere, daß Großbritannien eine Raubmacht sei, die sich nicht um Recht oder Unrecht kümmere, den Interessen anderer gleichgültig gegenüberstehr, gierig und verschlagen sei und nur auf eine günstige Gelegenheit warte, Amerika zu Boden zu schlagen. Der andere Poltergeist erscheine von Zeit zu Zeit in Großbritannien, wo er versichere, daß Amerika seiner riesigen Kraft immer bewußter und imperialistisch werde, rücksichtslos und brutal versuche, andere auszu- beuten, diese Kraft nur zu Einschüchterungen gebrauchen würde und eine Gefahr und eine Bedrohung für die Völker der Welt werde. Houghton schloß: „Wenn diese beiden Poltergeister die Wahrheit sprechen, so ist die Zukunft wirklich dunkel und beide Völker würden gut tun, sich wieder auf die Hölle des Krieges vorzubereiten. Aber die Beschreibung beider Völker ist falsch. Wir bestehen aus Millionen freundlich gesinnter, anständiger, schwer arbeitender, gottesfürchtiger Männer und Frauen, denen gesunder Menschenverstand angeboren ist, die einander nicht fürchten und im Frieden leben wollen. Ein dauerhafter und unverbrüchlicher Friede besteht schon jetzt zwischen dem britischen und dem amerikanischen Voll, wenn beide Teile nur die Tatsache anerkennen wollen."
Aus Stadt und Bezirk
Sonntags!? «wanken
Leidensfrucht.
Es bedarf eines großen, verhorgenen Leidens, um zu der Innerlichkeit zu kommen, die mit den Dingen fühlt und ihre Seelen tastend spürt. Reeg.
Erst der große Schmerz, jener lange, langsame Schmerz, der sich Zeit nimmt, zwingt uns, in unsere letzte Tiefe zu steigen. Ich zweifle, ob ein solcher Schmerz „verbessert"; aber ich Weiß, daß er uns vertieft. Nietzsche.
Die Not zwingt alles Verborgene, Ungeahnte, das Schlummernde, ins wirkliche Leben, — ins wirkende Leben. Lüttge.
Das Kreuz erdrückt sich nicht; es zieht hinan. Saur.
Karfreitag.
Kreuzige ihn, kreuzige ihn!" hatten sie gerufen und jetzt stehen sie unter dem Kreuz und ahnen noch nicht, daß sie mit ihrem Werk sich selbst das Gericht schufen, durch das sie Gott erretten will. Sie hatten sich empört und wollten nicht, daß dieser über sie herrsche.
Aber der am Kreuz ruft sterbend: „Es ist vollbracht!" — und nun herrscht er doch. Nicht so, wie sie gefürchtet hatten, nicht als Held und nicht als Heiliger. Einfach dadurch, daß er sie nun nachzieht auf den Weg, zu dem sie ihn gezwungen haben, und sie nicht mehr. losläßt. Sie sollen leiden unter ihrem Menschsein, bis auch sie schreien: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen". Sie sollen den Weg, seinen Weg, bis zum Ende gehen und dann am Kreuz lernen, wieder zu beten: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände".
Fromme Gottlosigkeit und menschlicher Wahnsinn hatten das grausame Werk vollbracht — aber Gott hatte es so gewollt, damit durch den Tod des Einen sie alle von sich selbst erlöst würden, weil sie ihm Nachfolgen müssen. Und wir wissen nun. daß hier nicht irgend ein Tod gestorben wird, sondern daß hier — jenseits dessen, was wir Tod und was wir Leben heißen — der Mensch schlechthin seinen Tod stirbt, den Tod, auf den allein die Auferstehung folgt.
Neuenbürg. 27. März. Die Verwaltung des Städt. Elektrizitätswerks hat gestern einen Wohnungstarif angekündigt. Diese Tarife kennen wir nur bei solchen Werken, die ihren Abnehmern die Möglichkeit geben wollen, elektrische Energie auch für Kochen. Bügeln, Heizen usw. zu billigerem Preis zu verwenden. Das bat das Neuenbürger Werk bisher schon gefördert und so gut cs ging durchgeführt, nur mit dem Mangel, daß der Haushaltungsstrom nicht überall mit besonderem Zähler registiert wurde. Wie oft fühlten sich dabei Familien benachteiligt ! Dem soll nun abgeholfen werden, indem jeder Familie eine bestimmte Kilowattstundenzahl Lichtstrom jährlich festgesetzt wird. Alle darüber hinaus verbrauchten K.W.-Stunden werden zum billiaen Tarif berechnet. In sehr vielen Familien Wird es also Vorkommen, daß vom Herbst ab bis 1. April der gesamte elektrische Verbrauch unter den billigeren Tarif fällt, gewiß ein Vorteil und zugleich ein Anreiz zu häufigerer Benützung der elektrischen Apparate. Die Vorarbeiten sind im Gange. Eine genaue Aufnahme sämtlicher Anschlüsse nach dem neuesten Stand geht voraus und dazu hat die Verwaltung beirte Formulare ausgegeben. Es ist unumgänglich, daß jeder Stromabnehmer seine elektrischen Einrichtungen genau aufnimmt und ins Formular überträgt. — Es ist zu hoffen, daß die Elektrizitätswerksverwaltung mit der Einführung eines