Außerdem würgte er ihn bis er von der Frau und der Tochter des Deront tveggezogeu wurde. Dann suchte er zu entfliehen, konnte aber schließlich mit Hilfe eines Polizetwacht- meisters gefesselt werden. Deroni hatte eine schwere Kopf­wunde und andere Verletzungen davongetragen. Das Urteil lautete aus 3 Zahre Gefängnis.

Ulm, 22. März. (Die dumme Henne im Garten des Nach­barn.) Welche Folgen der Besuch einer dummen Henne im Garten des Nachbarn haben kann, zeigte die Verhandlung vor dem Schwurgericht. Die Schreinermeister «chropp'schen Eheleute in Großeislingen sind Nachbarn der Saalmeister Angst'schen Eheleute. Sie leben in Unfrieden. Es gab wieder­holt Auseinandersetzungen. Am 21. Februar 1928 flog wieder einmal eine Henne von dem Schropp'schen Hof in den Garten von Angst. Die Frau Angst nahm einen alten Ehristbaum. schlug damit die Henne und sperrte sie schließlich ein, um sie als Beweisstück zur Beschwerde beim Schultheißenamt zu haben. Die Frau Schropp sah dies und kam . in den Garten Angst, um ihre Henne zu holen. Nun behauptet die heute wegen Meineids angeklagte Frau Angst, die Frau Schropp habe sie in nicht wiedcrzugeberrder Weise beleidigt und be­schimpft. Dies gab Anlaß zu Beieidigungsprozessen gegen die Frau und gegen den Sohn Schropp. Bei einem solchen Prozeß hat die Angeklagte zweimal unter Eid ausgesagt, daß die Frau Schropp sie beschimpft habe. Die Frau Schropp dagegen behauptet, sie habe keine beleidigenden Ausdrücke gebraucht und habe nur ihre Henne wiedergeholt. Frau Schropp bleibt auch heute unter Eid bei dieser Angabe. Und die Angeklagte bleibt dabei, daß sie beschimpft worden sei. Die vernommenen Zeugen waren meist Verwandte, auf deren Zeugnis das Gericht nicht den ausschlaggebenden Wert legen konnte. Die Verhand lung endete daher mit der Freisprechung der Angeklagten.

Friedrichshafen, 22. März. (Das Befinden der bei dem Eisdrama auf dem Bodensee Verunglückten.) Die bei dem Eisdrama auf dem Bodensee Verunglückten sind nun bis auf den 37 Jahre alten Kloser aus dem Lindauer Krankeichaus entlassen worden. Sie haben fortdauernde Schäden nicht erlitten. Dagegen liegt Kloser, der bekanntlich die ganze Un­glücksnacht mit nassen Kleidern aushalten mußte, noch im Bett, da ihm vor einigen Tagen ein paar Zehen abgenommen tverden mußten. Ob nicht noch weitere Eingriffe notwendig werden, kann nicht mit Bestimmtheit verneint werden. Die Leiche des dritten Ertrunkenen ist immer noch nicht gefunden worden.

Friedrichshofen, 22. März. (Die Teilnehmer der Mittel­meerfahrt.) An der Mittelmeerfahrt desGraf Zeppelin", die am 25. März beginnt, nehmen teil: Staatspräsident Dr. Bolz, Stuttgart, Landtagspräsident Pflüger, Stuttgart, Ministerial rat Steiger, Stuttgart, Minister a. D. und Mitglied des Reichstags Keil, Stuttgart, Reichstagspräsident Lobe, Ministe­rialrat Knipser des preußischen Handelsministeriums, Mini­sterpräsident Braun, Berlin, Staatssekretär Dr. Sauter und Ministerialdirektor Dr. Küsgen des Reichspostministeriums, Ministerialdirektor Badt, Mitglied des Reichsrats und dessen Gattin, Berlin, Dr. Sender, Berlin, Mitglied des Reichstags, Kapitän zur See Lahs, Berlin, Dr. Seilkopf von der Deutschen Secwarte. Hamburg, Dr. Staudinger vom preußischen Han­delsministerium, Gräfin Brandenstein-Zeppelin, die Tochter des alten Grafen. Als Vertreter der Presse nehmen an der Fahrt teil: Von der Hearst-Presse: Karl von Wiegand und Lady Drummond Hay, vom Ullstein-Verlag: Dr. von Weisl, vom Sozialdemokratischen Pressedienst: Alfringhans, vom Scherl-Verlag: Brandt. Als Filmkamcramann: Robert Hartmann. Als einziger Vertreter Aegyptens: Journalist Moharknned Abul Fath aus Kairo.

Leutkirch, 22. März. (Der frühere Landtagsabgeordnete Braunger gestorben.) Am Mittwoch abend ist Privatier Braunger, früherer langfähriger Landtagsabgeordneter des Bezirks Leutkirch im Alter von 64 Jahren gestorben. Damit hat ein tatenreiches Leben seinen Abschluß gefunden. Vom Jahre 1900 bis 1918 berief ihn das Vertrauen der Wähler in den Landtag. 18 Jahre lang hat er als Landtagsabgeordneter mit Umsicht und Erfolg den Oberamtsbezirk Leutkirk vertreten. Mit Gewerbe und Handel wie mit der Landwirtschaft des Bezirks war er aufs engste verwachsen. Nicht weniger als 24 Jahre gehörte Braunger dem Gemeinderat an, 30 Jahre dem Kirchenstiftungsrat. 14 Jahre lang war er Mitglied des Bezirksrats.

Friedrichshofen, 22. März. (Probefahrt desGraf Zeppe­lin".) Unter Mhrung- von Kapitän Flemming ist das Luft­schiffGraf Zeppelin" heute Nachmittag gegen 1<3 Uhr nach einer längeren, durch die Generalüberholung bedingten Pause zu der bereits angekündigten Probefahrt mit einigen Gästen an Bord aufgestiegen. Der Start vollzog sich auch diesmal wieder rasch und glatt. Die Fahrt, die in der Hauptsache zur Deviationsbestimmung des Schiffskompasses dient, wird etwa 2 Stunden dauern. Zu Beginn seines Fluges kreuzte das Schiff in rascher, gleichmäßiger Fahrt über dem Stadtgebiet. Die neue Leinwandverkleidung der Stabilisierungsflächen macht einen guten, dauerhaften Eindruck.

Hall, 22. März. (Totschlag an der Schwiegermutter.) Im dritten Fall vor dem Schwurgericht war der am 23. Juli 1902 in Bitzfeld geborene und in Neuhütten, OA. Oehringen, wohn­hafte verheiratete Arbeiter Christian Martin wegen eines Verbrechens des Totschlags angeklagt. Der Angeklagte hat sich am 9. April 1928 mit der ledigen Frida Uhlmann, Tochter der Händlerin Sophie Uhlmann in Neuhütten verheiratet und auch gleichzeitig Wohnung bei der Schwiegermutter bezogen. Die Witwe Uhlmann hatte nämlich dem Angeklagten in Aus­sicht gestellt, daß sie den jungen Eheleuten nach der Hochzeit Haus und Güter verschreiben lassen werde. Der Angeklagte hat dann auch seinen Bienenstand mit 20 Völkern von Bitzfeld nach Neuhütten in den Garten der Schwiegermutter verbracht. Zu einer Uebergabe des Anwesens der Frau Uhlmann an die Eheleute Martin kam es nicht. Nach einigen Wochen gab es zwischen der Uhlmann und den Eheleuten Martin Zwistig­keiten, so daß letztere gezwungen waren, auszuziehen. Durch den Schultheißen ließ die Uhlmann dem Martin die Auflage machen, daß er auch seinen Bienenstand zu beseitigen habe. Dem Auftrag des Schultheißen gemäß begann der Angeklagte am 4. Januar d. I. mit der teilweisen Ausräumung des Bienenstandes. Er stellte die Körbe an die Straße zur Ab­holung durch den Fuhrmann. Da der Fuhrmann nicht kam, mußte er abends die Körbe wieder einräumen, damit die Bienen nicht erfroren. Es überkam den Angeklagten eine große Erbitterung gegen seine Schwiegermutter. Als diese abends ins Dorf ging, nahm er den Lauf einer Zimmerflinte zu sich und ging ihr nach. Als er mit ihm zusammentraf, schlug er sie nach kurzem Wortwechsel nieder, daß die Schädel­decke vollständig zertrümmert wurde und sie alsbald starb. Der Angeklagte wurde sofort festgenommen und bezeugte große Reue. Er bestritt jede Tötungsabsicht, und habe seiner Schwie­germutter nur den Ranzen verschlagen wollen. Von den Zeugen wurde dem Angeklagten das beste Zeugnis ausgestellt,

sslle ltöeper imO ssüsss n u oD - Puc> e o

ivährend die Frau Uhlmann als herrschfüchtig und hartherzig bezeichnet wurde. Das Gericht erkannte dem Antrag des Verteidigers entsprechend auf Körperverletzung mit nachgefolg­tem Tod unter Zubillignug mildernder Uinstände und ver­urteilte den Angeklagten zu 2 Jahren 2 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft und Tragung der Kosten.

Hall, 22. März. (Ein Meineid wegen 80 Mark.) Vor dem Schwurgericht hatte sich im vierten und letzten Fall der am 5. November 1883 in Schmidbügel, Gde. Gschwend, ge­borene, in Hausen a. d. Rot, OA. Gaildorf, wohnhafte verh. Maurer Bernhard Müller wegen eines Verbrechens des Mein­eids zu verantworten. Er hat einen ihm auferlegten Offen barungseid am 13. Januar 1928 vor dem Amtsgericht Gaildorf wissentlich falsch geleistet, insofern er den Besitz von mindestens 29 Säcken Terrazzosteinen im Wert von etwa 80 Mark absicht lich verschwieg. Er wurde zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr 2 Monaten, abzüglich 5 Monate Untersuchungshaft, sowie zur Tragung der Kosten verurteilt. Außerdem wurde gegen ihn auf zweijährigen Ehrverlust erkannt.

Neuenbürger Geschichten.

Wie Gottlob Gull zu seinem ersten Kreuze kam.

Neben dem Grab meines Vaters auf dem alten Friedhofe am sonnigen Hang des Schloßberges, wo das trauliche alters­graue Kirchlein zum Heiligen Georg so verträumt und still auf das Stüdtlein herabschaut, liegt ein anderes Grab, ohne Kreuz und ohne Leichenstein. Ein Ortsarmer hat hier, hoch in den Achtzig, seine letzte Ruhestätte gefunden. Und weil seine entfernten Verwandten nicht für ein Kreuz und für die Pflege des Grabes sorgten, so kümmerte sich auch sonst niemand darum. Hohe-Brennesseln wucherten lustig über dem Ruheplatz des Namenlosen nahe der Friedhofsmauer. Wie ich von weiter Ferne heimgekehrt meiner Tante einst von diesem Zustand erzählte, da sagte sie mir, der Arme und Alleinstehende sei ein frommer Mensch gewesen und habe ihr einmal, als sie ihn nach seinem Befinden gefragt habe, in fröhlicher Zuversicht auf den treuen Menschenhüter geantwortet mit den Worten des Pro­pheten Jesaias:Das zerstoßene Rohr wird er nicht zer­brechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen." Von da an habe ich, so oft ich an meines Vaters Grab trat, dasjenige daneben vom gröbsten Unkraut gereinigt und vom Blumenstrauß für meinen Vater auch etwas darauf gelegt. Vor mein inneres Auge aber trat dann die vornübergebeugte, breitschultrige, abgearbeitete Gestalt des Alten mit dem son­nigen Blick in den freundlichen Kinderaugen, und eine schwere Zunge stammelte die Verheißung des Propheten.

Nach 24 Jahren kehrte ich zum dauernden Aufenthalt zurück aus dem Fremde zum Krankenbette meiner alters­schwachen Mutter, und wir unterhielten uns viel über ent­schwundene Menschen und Verhältnisse. Und weil um dieselbe Zeit wie der Ortsarme auch ein jüngerer Alaun namens Gott­lob Gull starb, der so mancherlei Züge mit ihllr gemeinsam hatte, so öeging ich den Irrtum, die beiden miteinander zu verwechseln und dem Gottlob das Grab neben meinem Vater zuzuschreiben. Ja, sein schlichtes Leben voll Treue wurde mir auf einmal so lebendig, daß ich eine kleine Charakterskizze darüber schrieb, sie meiner Mutter vorlas, ihre Zustimmung erhielt und imHannoverschen Sonntaf^sblatt" veröffentlichte. Folgendermaßen lautete sie:

Jeden Morgen um ein Viertel auf sechs Uhr ging der Gottlob werktäglich jahraus, jahrein, langsam und schwerfällig zur Arbeit talaufwärts nach dem Sägwerk, wo im grünen Wiesengrund die hohen Tannen, Fichten und Föhren des Schwarzwalds zu Balken und Brettern zersägt werden. Seine schweren, nägelbeschlagenen Schuhe und die Eisenzwinge seines Handstockes hallten auf dem Steinpflaster. Und da Gottlob etwas den Fuß nachzog undknappte", wie man im Enztal tagt, so hörte man ihn in der Morgenstillc im Lüädtlein schon von weitem und schätzte ihn bei seiner Pünktlichkeit wie eine Uhr.Jetzt kommt der Gottlob! Jetzt ist es Zeit zum Aufstehen zum ersten Zug", sagte man sich, wenn man den alten Sägknecht vorbeihumpeln hörte. Und wenn er dann in saurer Arbeit die hohen Bretterbeugen kunstvoll aufgeschich­tet und die Wagen mit Sägurehl beladen hatte, oder was es sonst für Arbeit eben gerade gab, dann hinkte er müde am Feierabend neben der klaren, murmelnden Enz, welche das ägwerk trieb, mit leerem Brotbeutel wieder dem Städtlein zu. Gottlob hatte eine etwas schwere Zunge. Er war auch nicht zum Heiraten gekommen, hatte sich keine Schätze als lang­sam schaffender Platzarbeiter gesammelt und wohnte bei einer verheirateten Schwester, welche auch nicht mit irdischen Glücks­gütern überschüttet war.

Fleißig war er sein ganzes Leben lang gewesen. Solange es seine Kräfte erlaubten, strebte er seiner dreiviertel Stunden entfernten einsam liegenden Arbeitsstätte zu, mochte die Sommersonne über die grünen Tannenberge her ins Tal scheinen oder der Winterschnee seinen Weg verdecken. Weil er sich rührte, am Gott vertraute und die fleißigen Hände regte, war er auch zufrieden mit seinem eintönigen und schweren Dasein. Als seine Kräfte merklich abnahmen und ihn schwerer Husten plagte, da gab er einmal auf die Frage wie es ihm gehe, ernst und innig als Antwort das Trostwort ans dem Propheten Jesaias Kapitel 42, Vers 3: Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Als das Sonntagsblatt diese kleine Skizze gebracht hatte, gab ich sie unserer Nachbarin zum Lesen, deren Mann damals Besitzer des Sägwerks war.Denken Sie nur," sagte sie ganz lebhaft bei unserer nächsten Begegnung,wie mich Ihr Aufsatz bewegt hat! Ich bin damals aus irgendeinem Grunde nicht bei der Beerdigung des Gottlob gewesen, und meine Kinder haben mich deshalb getadelt, weil er so gut und treu war. Und so anhänglich an uns! Als mein Mann wegen Rheuma­tismus einige Wochen ins Bad mußte und zum erstenmal im Wagen wieder ins Geschäft fuhr, da sah ihn gleich von weitem der Gottlob, kam herbei und rief so freudig und herzlich: Wünsch' zur Genesung! Wünsch' zur Genesung!" Mein Mann hatte ihn eingestellt, weil er nichts verdienen konnte wegen seiner Beschädigung, und weil er von der Gemeinde einen Kasten und Kurzwaren zum Hausieren angeschafft haben wollte. Das wäre doch nichts für ihn gewesen. Im Holzgeschäft war er sehr tüchtig und brauchbar. Weil er für alles Interesse hatte, wußte er ganz genau die Wünsche der Kundschaft. Wir hatten ihn gern. Daß er kein Kreuz hat, tut mir leid. Auf unserem Speicher haben wir ein kleines Kreuz stehen, das noch nicht gebraucht ist, und von dem man nicht weiß, woher es lammt. Das soll er bekommen. Und sein Grab will ich auch Herrichten, wenn ich bloß weiß, wo es ist."

Also ging ich aufs Rathaus und dann aufs Dekanat, stellte fest, daß der Gottlob und der Ortsarme, welcher neben meinem Vater ruht, zwei verschiedene Personen waren, und ließ mir von einer Verwandten Gottlobs Grab zeigen. Das erste Kreuz darauf war schon längere Zeit abgegeben. Nun stiftete die gemütvolle Nachbarsfrau das zweite Kreuz. Ein Maler­meister, welcher den Gottlob gut gekannt hatte, strich es neu an, und ein Kunstmaler setzte auf das ganz eigenartig geformte Eichenkreuz vorn den Namen: Gottlob Gull, und hinten: Jes. 42, 3. Alles taten die dreiaus Liebe", wie die Engländer

sagen für unserumsonst". Und wie ich eines Tages wieder auf den alten Friedhof und nach hinten gegen den Rand kam, wo man den schönen wetten Blick auf die steile Hale, gegenüber mit ihren hübschen Landhäusern und Gärten Tannen- und Föhrenwäldern hat, da stand auf Gottlobs sG( hergerichtetem Grab das neue Kreuz, und liebevolle Frauen­bünde hatten davor Nelken eingepflanzt. Treue um Treu, Da setzte ich noch eine Weiße Winterhärte Rose darauf und ebenso eine auf das namenlose Grab in unmittelbarer Nähe wo der Schläfer ruht, der eigentlich das Jesaiaswort ge­stammelt hat. Sollte er nicht jetzt sein erstes Kreuz erhalten dachte ich. Aber wenn hinfort die Stätte auch äußerlich M bezeichnet bleiben wird, der Schläfer mit dem glaubensstarke, Gottvertrauen lebt mit dem Prophetenwort weiter. Sr

Handel. Verkehr und Volkswirtschaft.

Börse. Die Börse bot in dieser Woche ein uneinheitliche; Bild, wenngleich die Tendenz ziemlich widerstandsfähig war Auslandskäufe in Elektropapiercn, aber auch in Kupfer- M Zinkwerten hatten auf diesen Märkten eine beträchtliche Be­festigung zur Folge. Andererseits zeigte die Börse große Un­sicherheit wegen der Reparationsverhandlungen in Paris, dir jetzt in ihr entscheidendes Stadium cingetreten sind. Die maß­losen französischen Annuitäten-Forderungen haben die Ab­wärtsbewegung wieder stärker abgebrenrst. Mit Rücksicht auf die ungünstige Finanzlage des Reichs und der Reichsbahn, die stärker rückgängige Einnahmen aufweist, bewahrte die Speku­lation große Zurückhaltung, so daß kein nennenstvertes Ge­schäft aufkanr. Besonders lebhaft waren Elektrowerte gefragt. Farbenwerte waren unverändert, während Montanpapiere un­einheitlich lagen. Bankaktien gaben leicht nach. Der Renten­markt stand bei uneinheitlicher Entwicklung überwiegend unter Druck.

Geldmarkt. Die Lage am Geldmarkt blieb weiterhin steif. Tagesgeld war nur vorübergehend erleichtert. Ääch Uebcrwindung der Frostperiodc traten wieder größere An­sprüche hervor. Die Vorbereitungen ans den QuartalsulÜM haben bereits sehr stark eingesetzt. Allgemein erwartet man eine schärfere Anspannung unter dem Einfluß der Kassen- knappheit des Reiches. Da die Osterseiertage diesmal mit dem Ultimo zusammenfallen, ist mit einer wesentlichen Erhöhung des Bargeldbedarfes zu rechnen. Tagesgeld notierte 6K bis 8 Monatsgeld 7K bis 9 Prozent. Das Diskontangebot hat erheblich zugenommen, so daß eine Erhöhung des Privat­diskonts um K Prozent für beide Sichten vorgenommen wurde. Angesichts der Finanznöte des Reiches sieht man dn weiteren Entwicklung des heimischen Geldmarktes mit größter Sorge entgegen.

P ro d n k te n m a r k t. Die Getreidebörsen lagen in dieser Woche recht still und die Kurse waren unverändert. Das Angebot wie die Nachfrage hielten sich in bescheidenen Grenzen. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse kosteten Wiesenhe» 111k- (N >6) und Stroh 6 (und.) Mark pro Dz. An der Ber­liner Produktenbörse notierten Weizen 225 (unv.), Roggen 208 (unv.), Futtergerste 202 (unv.), Hafer 205 (unv.) Mark je Pro Tonne und Weizenmehl 30K> (N z4) Mark pro Dz.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer ist mit IW gegenüber der Vorwoche mit 110,1 leicht zurückgegangen. Me Entwicklung der Warenmärkte ist eine uneinheitliche, doch zeigt sich im großen und ganzen eine Neigung zur Befestigung. Ae Hausse an den Kupfermärkten nimmt ihren Fortgang. Ent­sprechend den gestiegeiren Rohkupserpretsen haben die beteilig­ten Verbände der verarbeitenden Industrie ihre Preise eben­falls heranfgesetzt. So wurden vor allem die Kupferblech- und Messingpreise erhöht. An den Eisenmärkten ist das Geschäft ruhig. Die Hänteauktion brachte unveränderte Preise.

Viehmarkt. Auf den Schlachtviehmärkten haben die Beschickungsziffern durchweg nachgelassen. Das Geschäft war aber weiterhin belebt. Die Preise blieben bei Großvieh und Schweinen unverändert, während Kälber im Preise etwas anzogen.

Holz mar kt. An den Rundholzmärkten hat die Nach­frage wieder zugenommen. Das Geschäft ist lebhafter ge­worden und beim Preis ist eine gewisse Stabilität festzu­stellen. Auch der Baumarkt ist belebter, während die Bret­termärkte immer noch schwach liegen.

Vermischtes.

Ein Stier in der Autogarage. In dem bei Paris gelegene» Städtcl>en Deudon riß sich ein wütender Stier los und flüchtete sich vor seinen Verfolgern in eine Autogarage, wo er seine Wut an den in Reih und Glied stehenden Autos ausließ. Sieb­zehn Wagen wurden von dem Bullen mit den Hörner» bearbeitet und schwer beschädigt, ehe es gelang, ihn durch Gewehrschuß niederzustrecken.

Auswanderung nach den Vereinigten Staaten Keine Visumsperre. Durch die verschiedeneil Meldungen, die in letzter Zeit über eine Einschränkung der Einwanderung in die Ber­einigten Staaten erschienen sind, ist vielfach die Ansicht msi- getaucht, daß wieder eine Sperre in der Annahme von An­trägen auf Erteilung des amerikanischen Einwanderungssicht­vermerks eingetreten sei. Die Hamburg-Amerika-Linie teilt hierzu mit, daß diese Auffassung unrichtig ist und daß vielmehr die amerikanischen Konsulate bis aus weiteres fortfahren, der­artige Anträge entgegenzunehmen, lieber die einzelnen For­malitäten für die Zulassung nach, den Vereinigten Staaten bo» Einwanderern der nicht bevorzugten und bevorzugten Katego­rie, wie über die Formalitäten, die von Geschäfts-, Besuchs­und Vergnügungsreisenden zu beobachten sind, gibt ein Merk­blatt erschöpfende Auskunft, das die Hamburg-Amerika-LftE

herausgegeben hat.

Nach Sem Wochenbette

verfallen manche junge Frauen erschreckend schnell, weil die Nährstoffe, die ihnen durch die Geburt entzogen wurden, nicht schnell und vollständig genug ersetzt werden. Dr. Wandel Ooomaltine hat sich da trefflich bewährt.

In Apotheken und Drogerien vorrätig: 250 Gr.-Büchse RM. 2K 500 Gr. RM. 5.. Gratisproben und Drucksachen durch:

Dr. A. Wauder» G. m. b. G., Osthofen-Rheinhesseit

Gedankenstrich.Herr Nachbar, laßt uns einmal VeB

machen!" sagte voll lustiger Laune der Förster zum Mull« in der Schenke. Er hatte schon länger einen Pick auf de» Mehlwurm und wollte ihn nun anbringen.Schon gut! N» frisch darauf los! Einverstanden" entgegnete der Müller um der Förster legte sich ins Zeug :

Wo bleibt die brüderliche Liebe?

Die ganze Welt ist voller Müller!"

Damit glaubte der Förster dem Müller ein Gehöriges gegeiO zu haben. Der Müller aber sagte ganz gelassen:

Ihr seid ein braver Mann, das sag ich unverhohlen Habt unserm gnädigen Herrn schon manchen.

Baum gezogen." ,j

und hatte die Lacher auf seiner Sette.

beäruckl

N.

kevLIirts Our

IA<

Zustands

Oefen, Herd heizun in Ne«

Aeu« <V

Lhrilt. AI«

Kern

die gri

de

Besuche» Sie i

Bestreifte Hot

verschiedene Hosen» gestreift Hosen, in engl als Arbeits Hofen» elegantk sehr gute L Hosen, gutes 5 in verschied Anzüge, ein- i Anzüge» ein- r gute Stoffe Anzüge, altern prima Ven Anzüge, aus; und guter l

Dies sind u

Besuche» Si

ßnd gm diesen 2 i» Berl »eien T

beginn«

nicht

Wer verkM