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Samstlkg de« 23 . Mrz 1828 .
87. Jahrgang.
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Ein bedeutungsvoller Gang.
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Vs stimmt wohl jeden wieder zum Nachdenken, wenn er hie Scharen neukonfirmierter Knaben und Mädchen im dunkeln «eierkleid ihren ersten Gang zum Abendmahl tun sicht. Aber wenn man ein eigenes Kind dabei hat, dann greift es einem «ns Herz. Was soll ich meinem Jungen sagen von diesem bedeutungsvollen Schritt? Ich will unter vier Augen mit ihm sprechen und ihm nahelegen: „Wenn dir die Teilnahme «« Abendmahl ein drückender Zwang ist, oder eine gleichgültige, nicht eine heilige Sache, dann geh nicht. Aber wenn dir Gottes Wort lieb geworden ist und du gerne mit andern ein rechter Christ sein möchtest, dann darfst du getrost gehen. Lurch dieses Mahl wird dir die Kirche eine zweite Heimat. Lu bist dort zu Tisch geladen mit Jungen und Alten aus jedem Stand, aus jeder Bildungs- und Entwicklungsstufe. Later, Mutter sterben einmal weg; die meisten Geschwister zerstreuen sich. Aber deine Kirche will dir eine Familie sein, in der du stets Hausrecht hast, die dich bis zuletzt hegt und trägt, die dich überall Brüder und Schwestern finden läßt, die dir in jeder Lebenslage ein reiches Nehmen imd Geben ermög- sicht. Dort bist du immer eingeladen, dort ist dir der Tisch gedeckt. Das ist keine menschliche Erfindung, sondern eine Lüftung des Gottessohnes, der für alle Menschen sein Leben gelassen hat. Laß dich nicht irre machen, ob du dir selber nicht reif und würdig genug erscheinst; laß einfach den Willen und die Liebe des Stifters gelten; beides gilt auch dir."
Etwas über den Wert des frische» Eies «nd seine chemische Zusammensetzung.
Bei der Tagung des Württ. Hausfrauenbundes in Wildbad hielt ein bekannter Diplomlandwirt einen Vortrag über die Versorgung mit deutschen Eiern. Bei diesem Vortrag Kurde auch u. a. darauf hingewiesen, daß man nur frische Gier verwenden, soll, was mit Auslandsware Wohl nicht der Fall sein werde. Warum aber gerade frische Eier, d. h. im Winter nicht über 7 Tage und im Sommer nicht über 4 Tage «Ite Eier verwendet werden sollen, ist nicht dabei gesagt. Mes drückt mir heute die Feder in die Hand, um die Hausfrauen »nt dieser wichtigen Sache bekannt zu machen. Nach den Forschungen des Dr. Josef Schießler ist zu erwähnen, daß das so lebenswichtige Lecithin immer in Verbindung mit dem Cholesterin vorkommt. Allein während Lecithin mehr wasser- «nziehend ist, zeigt sich das Cholesterin mehr wasserabstoßend. Cholesterin ist reichlich im Gehirn und in der Nervensubstanz desjenigen tierischen Produktes, aus dem sich ein ganzer Orga- msmus aufbaut, also im Eidotter bezw. Ei überhaupt. Es findet sich auch in allen Körperflüssigkeiten, namentlich im Einte, und spielt hier eine sehr wichtige Rolle als Gegengift. Alle blutzersetzenden Gifte, z. B. das des Starrkrampfes usw. »erden durch das im Blute vorhandene Cholesterin nach Maßlabe seines Vorkommens unwirksam gemacht. Dr. Weipert
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vergleicht daher das Cholesterin im Blute mit einem Blitzableiter, der seine Stelle außerhalb des zu schützenden Hauses hat. Schon aus diesem Vergleich kann man sich ein MIL machen von der Wichtigkeit des Cholesterin und insbesondere seines reichlichen Vorkommens im frisch gelegten Ei. Aber das Cholesterin ist eine ebenso unbeständige, leicht zersetzbare Substanz, wie Lecithin und fällt schon bei kleinen physikalischen und chemischen Anstößen auseinander, so z. B. bei Höherer Temperatur. Da es sich normal in den Darmausscheidungen der Menschen und Tiere vorfindet, so beweist das, daß es mit der Nahrung zugeführt wird, was am einfachsten durch Genuß von frischen Eiern erreicht werden kann. Es hat sich nun herausgestellt, daß das Cholesterin das, wie schon sein griechischer Itame Chole — Galle besagt, beim Menschen und den Tieren sehr reichlich in der Galle aufgespeichert wird, so daß die Weißen Gastensteine entweder aus Cholesterinkalk oder nur aus Cholesterin bestehen, durch eine ihm in sehr geringen Mengen beigemengte ähnliche chemische Verbindung, das Ergosterin, der Träger des antirhachitischen Vitamins ist. Das besagt nicht mehr und nicht weniger, daß wir bei den Kindern so häufig Rhachitis durch Ernährung mit frischen Eiern heilen, bezw. daß wir Nahrung und Heilmittel ergänzend miteinander verbinden können. Dadurch wird Cholesterin ebenso bedeutungsvoll wie Lecithin, und der Eidotter bzw. das ganze Hühnerei wird zu einer Lebens- und Heilpotenz ersten Ranges. Da ferner auch das im Ei vorhandene Eisen besser ausgenützt wird, als das in Pillen oder in Eisenpräparaten zu geführte, wird es also hygienischer und billiger sein, bleichsüchtige und blutarme Kinder mit frisch, gelegten Eiern zu ernähren. Allerdings ist auch vor einer blinden lieberfütterung mit Eiern zu warnen. Durch diese Ueberlegungen und Tatsachen werden wir unwillkürlich zu dem Schluß gedrängt, daß das gesunde Ei in seiner spezifischen Qualität auch alle anderen lebenswichtigen Vitamine enthalt. Ist es doch das größte und geheimnisvollste Laboratorium, aus dem mit den einfachsten Betriebsmitteln, Wärme und Feuchtigkeit, ein vollendeter gesunder Organismus hcrgestellt wird. Die spezifischen Stoffe des frisch gelegten Eies wirken nicht nur in dieser Weise fördernd auf die Funktionen des Organisnrus, sondern sogar direkt als Sparnrittel, da sie eine weitaus bessere Ausnützung der Nahrungsmittel und einen geringeren Bedarf an Eiweiß gewährleisten. Das frisch gelegte Ei eines gesunden Tieres ist demnach ein Lebensakkumulator erster Ordnung, ein glänzendes, sprühendes, buntes Feuerwerk, demgegenüber das Fleisch des toten Tieres nur mit den leergebrannten Pulvcrhülsen und der übrig gebliebenen Asche desselben zu vergleichen ist. Wenn wir aber nun diese Vorteile des frisch gelegten Eies mit seiner tatsächlichen Ausnützung vergleichen, so müssen wir gestehen, daß die bisher gebräuchliche Methode, Hühnereier zu verwerten, auf einer großen Gedankenlosigkeit beruht. Denn wiewohl man von dem großen
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rum Stricken und ßttikeln.
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Nährwert des Eies überzeugt war, so bleibt doch Ei eben Ei und man schätzte in erster Linie nur seinen Eiweißgehalt. Weiter dachte man nicht nach und wenn nicht gerade eine fürsorglich Lenkende Mutter da war, bekam das kranke Kind, der kranke Mann eben nur ein Ei, das vielleicht schon drei Wochen oder noch älter war und alle seine spezifischen Le- bensenergien großenteils verloren hatte, während die Köchin zum Backen und für ihre Suppe ein frisches Ei benutzte, wobei beim Backen und Sieden gerade die Spezifika zerstört werden. So trieb man eigentlich gedankenlosen Raubbau. Gerade die Stoffe, die dem Kranken und Rekonvaleszenten rasch auf die Beine geholfen hätten, wurden ihm so häufig vorenthalten und auch dem Gesunden wurden sie durch träge Gewohnheit vor der Nase zerstört, denn beim Erhitzen wurde das Lezithin und das es begleitende Cholesterin zersetzt, die den Stoffwechsel regulierenden Fermente abgebaut, das Eiweiß gespalten und denaturiert, die löslichen Kalksalze in unlösliche übergeführt usw. So wurden durch die Summierung, trotz der an sich kleinen Einzelverluste, dennoch ungeheure Lebens- und Geldwette vernichtet und das materielle und körperliche Volkswohl empfindlich geschädigt. Denn jede Zubereittrngsart eines Eies, bei der das Eiweiß desselben gerinnt, also um 60 Grad herum, ist für die Spezifika des Frischeies verderblich. Infolgedessen können die Frisch-Eier ihre spezifische Wirksamkeit nur entfalten, wenn sie entweder ganz roh oder nur schwach, bis höchstens 60 Grad, erhitzt genossen werden. Das frisch gelegte Roh-Ei ist auch Las beste Mittel, nach erschöpfenden Krankheiten die großen Eiweißverluste des Körpers zu ersetzen, ohne dem Körper viel Verdauungsarbeit zuzumuten, da sogar harte Eier, wenn sie nur gut gekaut und mit Flüssigkeit vermischt sind, nur zirka 1^ Stunden im Magen verwetten. Der Hühnerbestand Deutschlands reicht, so wie er ist, bei weitem nicht ans, um unseren Bedarf zu decken. Wir haben im Jahre 1927 2,7 Milliarden Stück, im Jahre 1928 rund 3 Milliarden Stück Eier eingeführt. Dem Wette nach ist die Eiereinfuhr von 188,2 Millionen Mark im Jahre 1913 auf 275,8 Millionen Reichsmark im Jahre 1927, auf rund 300 Millionen Reichsmark im Jahre 1928 gestiegen. Hinzu kommt eine Einfuhr von Geflügel und Geflügelerzeugnissen (außer Eiern) von nahezu 100 Millionen Reichsmark. Nun "bin ich am Schlüsse meiner Belehrung angelangt, und wünsche, daß sie auch Früchte tragen möge zum Wohle der Allgemeinheit und der Hebung unserer Geflügelzucht, damit die Hunderte von Millionen Mark, die immer noch ins Ausland fließen, endlich der deutschen Wirtschaft zugeführt werden können. ss.
Württemberg.
Stuttgart, 22. März. (Selbstmord nicht Unfall.) Wie wir bereits berichtet, wurde am Donnerstag mittag in der Karl- srraße in Kaltental eine Frau mit ihrem Kinde infolge Gasvergiftung tot im Bett vorgesunden. Aus zurückgelassenen Schriftstücken ist nun ersichtlich, daß bei der Frau Selbstmord vorliegt.
Stuttgart, 22. März. (Die. Bankangestellten fordern Gehaltserhöhung.) In einer vom Deutschen Bankbeamten- Verein, Zweigverein Stuttgart, einberufenen Mitgliederversammlung wurde eine Entschließung angenommen, wonach' die Stuttgarter Bankbeamtenschaft von den bevorstehenden Tarifverhandlungen eine erhebliche Steigerung ihrer Gehälter erwartet, zumal die Geschäftsergebnisse der Banken für das Jahr 192h wieder überaus günstig sind, so daß die geforderten Erhöhungen vom Bankgewerbe getragen werden können.
Rottweil, 22. März. (Versuchter Mord.) Unter der Anklage des versuchten Mords hatte sich vor dem Schwurgericht der 27 Jahre alte ledige Sattler Johann Kretzer von Gumbinnen (Ostpreußen) zu verantworten, der, als er sich wegen verschiedener Einbruchsdiebstähle im Amtsgerichtsgefängnis in Rottweil befand, am 14. Mai v. I. den Gefängnisoberwachtmeister Deroni von hinten überfallen und ihm mit dem Wasserkrug einen schweren Schlag auf den Kopf versetzt hatte.
Entlarvt!
R«««» von Ott» Elfter.
Copqright bv Greiner L Co., Berlin RW ».
(Nachdruck verboten.)
N. Fortsetzung.
, ,'^enn kh nur wüßte, wodurch ich ihren Zorn in plrhcr Weise erregt habe?"
. »Ihr Benehmen ist mir sehr erklärlich. Sie hat von deiner Neigung zu Erika erfahren und will dir nun deutlich zeigen, daß für dich keine Hoffnung vorhanden ist."
„Ja," sagte Fritz seufzend, „das muß es sein."
„Aber zerbrich dir den Kops nicht darüber und verliere nicht deinen frohen Mut und deine Tatkraft. Du stast jetzt ein schönes, eigenes Heim und eine dankbare Lebensaufgabe, tue deine Pflicht, für alles andere laß unfern Herrgott sorgen."
„Sei unbesorgt, Mama, so leicht lasse ich mich nicht unterfliegen, und wer weiß, wie alles noch einmal kommt."
... „So ist es recht, mein Junge, und nun frisch an die Arbeit."
Und Fritz ging frisch an die Arbeit und würde sich in E'ner neuen Lebensstellung -vollkommen glücklich gefühlt unben, wenn ihn nicht der Gedanke an Erika oft traurig ^stimmt hätte. Aber eines Tagcks erhielt er ein kurzes Vriefchen von Erika, das freilich nur die Worte enthielt:
„Dein Brief an Mama hat mich sehr erfreut, ich »auke Dir herzlich dafür. Hoffe und halte aus — ich l^rgesse Dich nicht. Deine Erika."
Da wich auch die traurige Stimmung von Fritz Bor«, und mit frohem Mut und freudiger Hoffnung gab er sich i-*rer Arbeit hin.
Arbeit gab es genug für ihn. Er hielt sich aus Spar- «nttkitSrücksichten keinen Verwalter, und so mußte er vom ftühe« Morgen dis zum späte» Abend auf den Feldern Wiese«, im Hof »nd a» feinem Arbeitstische «na»s- «bfebt tätig sei«.
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keit vergangen waren und n«ch Beendigung der Früh- fahrsbesteflung eige kleine Ruhepause eintrat, dachte Verjünge Gutsbesitzer auch an seine gesellschaftlichen Pflichten. Als Besitzer eines Gutes durfte er nicht versäumen, bei den umwohnenden Gutsbesitzern seine Besuche zu machen.
So machte er sich auf den Weg, um zuerst bei seinem Nachbarn zur anderen Seite, Herrn v. Hennersdorf seine Aufwartung zu machen. Der alte Gutsbesitzer v. Hennersdorf war früher stets sehr liebenswürdig gegen ihn gewesen, und auch seine Frau hatte ihn stets eines freundlichen Lächelns gewürdigt, wenn er sie mit einer ehrerbietigen Verbeugung begrüßte.
So fuhr er zuerst nach Gut Hennersdorf.
Aber als Fritz seine Karten durch den Diener hinetn- schickte und anfragen ließ, ob er sich die Ehre geben dürfe, seine Aufwartung zu machen, brachte ihm der Diener die Karten niit dem Bescheid zurück, die Herrschaften empfingen nicht.
Fritz ärgerte sich. Die Herrschaften waren nämlich zu Haus und hatten sogar Besuch, denn der Wagen des Herrn Lengerken von Gut Rnheleben hielt vor dem Portal. Man wollte also gerade ihn nicht empfangen, schickte ihm sogar seine Karten zurück, zum Zeichen, daß sein Besuch überhaupt nicht genehm sei, und daß man mit ihm keinen gesellschaftlichen Verkehr pflegen wolle.
Das war stark. Aber die Familie v. Hennersdorf war als sehr exklusiv bekannt, so daß es schließlich nicht wundernehmen konnte, wenn sie ihn, den frisch gebackenen Gutsbesitzer, nicht empfing.
Fritz fuhr weiter. Aber zu seinem großen Erstaunen erging es ihm bet Gutsbesitzer Brandau ebenso: auch dieser empfing ihn niHst, ebensowenig Herr Lengerken auf Ruhleben, mit dem er früher doch manchen Skat gespielt hatte, lleberall erhielt er seine Karten zurück, niemand war für ihn zu sprechen.
Mit bitteren Gedanke« und tief gekränkt »ehrte er «ach Neuhof zurück.
Das m«ßte der Einfluß »»« Fra« Hambach sein, der ih» i« solch kränkender Weife a«s »er Gesellschaft «uisschlotzl
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Gutsbesitzer selbst später als falsch erkannten Verleumdung konnte doch unmöglich der Grund ihres Hasses sein.
Und seine Liebe zu Erika? — Er hatte doch nie mehr gewagt, sich Erika zu nähern, er hatte gegen niemanden, mit Ausnahme seiner Mutter, von dieser Liebe gesprochen, und er würde auch niemals hinter dem Rücken der Mutter sich Erika zu nähern versuchen, dazu stand ihm diese zu hoch, dazu hielt er seine Liebe für zu heilig — und was konnte es da der Gutsbesitzerin ausmachen, wenn er diese Liebe still als ein Heiligtum in seinem Herzen trug?
Da mutzte noch ein anderer Grund vorhanden sein.
Vielleicht würde er den Grund bei einem der Gutsbesitzer erfahren, den er von früher her gut kannte.
Am nächsten Sonntag mußte er durch Rengershausen fahren, das Dorf, in dem das Gut Franz Leugners lag, mit dem er immer sehr gilt gestanden hatte. Da kam Fritz der Gedanke, ob Franz Leugner, obgleich er eigentlich nicht zu- ersten Gesellschaft gehörte, nicht den Grund des eigentlichen Benehmens dieser wußte, und er ließ anhalten.
Dann stieg er aus, um auf Leugner zuzugehen. Da sah er zu seinem Erstaunen, wie dieser sich rasch abwandte, als habe er auf dem Hofe zu tun. Aber er wollte Gewißheit haben, ob auch Leugner ihn mied.
„Hallo, Leugner, wohin so eilig?" rief er ihm nach. „Ich wollte Ihnen eben meine Antrittsvisite machen."
Leugner blieb stehen, ein verlegenes Lächeln auf dem Gesicht.
„Guten Tag, Born," sagte er. „Entschuldigen Sie mich, ich hatte im Stall zu tun."
' Fritz trat nah an ihn heran und sah ihm scharf tu die Augen.
„Franz Leugner," sprach er fest und bestimmt, „Sie wollten mir ausweichen."
„Ach nein — gewiß nicht."
„Sie wollten mir ausweichen, Leugner, wie alle an- deoen frühere« Bekannten mir ««sgewichen sind. Aber ich lasse Sie n«n nicht entwischen, ich will wissen, was gegen wich »„liegt, daß ihr mich «l»e meidet, als hätte
ich die Pest."
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