per» war eine so schreckliche im Verlust dreier wertvoller Glieder, darunter der rechten Hand, daß man kaum wagen durste, ihm die Fristung eines Daseins zu wünschen, das nie mehr zu ungetrübter Freude und zu frohem und freiem künstlerischem Schaffen hätte gedeihen mögen.
Stuttgart, 20. März. (75. Doppelgebnrtstag.) Am heutigen Tag können Oberhofkammerrat a. D. von Voelter und seine Gemahlin in voller Rüstigkeit ihren 75. Doppelgeburtstag feiern.
Heilbronn, 20. März. (Der Goldbetrug bei der Zahnklinik.) Das Schöffengericht hat den früheren Leiter der Zahnklinik der Ortskrankenkasse, Dr. Gerhard, wegen Unterschlagung und Untreue zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Dr. Gerhard hatte vom Februar 1927 bis September 1928, so lange er Leiter der Zahnklinik war, größere Akengen Goldes unterschlagen und für sich verwertet.
Heilbronn, 20. März. (Wenn einer eine Reise tut—) Bkachen da neulich 3 ehrenwerte Heilbronner Bürger eine Reise nach Bayern. Einer von ihnen war nachts spät ins Bett gekonrmen und hatte sich seine Reisestiesel besonders hingerichtet. Natürlich wachte er trotz Wecker spät auf, so daß es pressierte. Raus aus dem Bett, rein in die Hosen, an mit den Stiefeln uist» »aus zum Haus war eins und richtig reichte es auch noch auf den Schnellzug, der mit Berlinern u. a. überfüllt war. So um Bietigheim herum bemerkte er, wie eine Dame immer lächelnd seine untere Hälfte betrachtete. Rot bis über die Ohren schaute er schüchtern, ob etwas nicht in Ordnung sei. Da, o Schmerz, entdeckte er, daß er einen spitzen gelben und einen breiten schwarzen Stiefel anhatte. In der Eile hatte er einen neuen Stiefel und einen, den er tags zuvor anhatte, erwischt. Für den Spott brauchte er nicht zu sorgen, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als in Stuttgart rasch ein paar neue Stiefel zu kaufen und das ungleiche Paar nach Haufe zu schicken, worauf die Reise nach Münck)en ihre ungestörte Fortsetzung nehmen konnte.
Heilbronn, 19. März. (Weinfälschungsprozeß — Die zweite Verurteilung in Deutschland auf Grund des Sorbitverfahrens.) Eine in mehr als einer Hinsicht interessante Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht in Heilbronn befaßte sich am Montag mit einer Anklage gegen den Heilbronner Wirt Fr. V. wegen Weinfälschung u. a. Bei einer amtlichen Weinkontrolle kam dem Kontrolleur der Wein in 2 Fässern des betreuenden Wirtes stark „spanisch" und vermisstet vor, obwohl dieser Wein als „alter Dürkheimer Rotwein" in der Wirtschaft ausgeschenkt wurde. Es wurden daraufhin Proben dieses Weines chemisch nach einem neuen Verfahren, dem sog. Sorbitverfahren, untersucht, das nach dem Sachverständigen-Gutachten von Dr. Benz, dem Direktor des hiesigen städt. Untersuchungsamts, OLstmost in Wein gemischt einwandfrei und zweifellos nachweist. Bei diesem Weinunterfuchungsversahren bleiben, wenn sich Obstmost im Naturmein befindet, als Rückstände 2 Formen eine» chemischen Stofses, Sorbit genannt, der nur beim Vorhandensein von Obstmost in Erscheinung tritt. Der Wirt stritt nun nicht ab, daß er seinen Dürkheimer, den er 1927 in der Pfalz das Liter zu 56 Pfennig gekauft habe, mit spanischem Ver- schuittwein und Obstmost vermengt hat; er habe sich aber für berechtigt gehalten, den Ursprun-gsnamen „Dürkheimer" beizubehalten, weil dieser vermischte Wein, den er in seiner Wirtschaft zu 35 Pfg. Pro Viertel abgab, noch über 50 Prozent Dürkheimer enthalten habe. Dieser Auslegung des Nahrungsmittel- und Wcingesetzes traten aber der Sachverständige, der Staatsanwalt und das Gericht entgegen. Der Staatsanwalt beantragte wegen vorsätzlickur Lebensmittelfälschung 120 Mk., wegen irreführender Weinbezeichnung 30 Mt. und wegen mangelhafter Weinbuchführung 20 Mk. Geldstrafe. Das Gericht kam zu folgendein Urteil: 50 Mk. Geldstrafe wegen Vergehens gegen tz 4 Abs. 1 und 2 des Lebeusmittelgesetzes vom 5. Juli 1927 in Tateinheit mit einem Vergehen gegen ZZ 6 und 7 des Weingesetzes vom 7. April 1909, d. h. wegen vorsätzlicher Lebensmittelfälschung, und 20 Mk. Geldstrafe wegen Vergehens gegen Z 4 Abs. 3 und Z 13 Abs. 1 des Lebensmittelgesetzes, sowie Vergehens gegen die LZ 6 und 7 des Weingesetzes, d. h. wegen irreführender Bezeichnung, des Weines oder 10 bezw- 5 Tage Gefängnis. Dagegen wurde der Angeklagte von dem Vorwurf mangelhafter Weinbuchführung freigesprochen, da er einen Dritten mit dieser Buchführung beauftragt hatte, der in der Zwischenzeit (etwa 3 Monate) nicht beim Angeklagten erschienen ivar. Die Verurteilung des Angeklagten auf Grund der Ergebnisse des von einem Schweizer Forscher gefundenen Sorbitverfahrens durch das Heilbronner Amtsgericht ist in
»Ha«smeisterftolz" erübrigt spähnen, wachsen, bohnern, Sein Ankauf tut sich wirklich lohnen,
Er macht die Böden ganz allein,
Am Putztag: Freud und Sonnenschein.
Entlarvt!
Roman von Oilo Elster. Copyright by Greiner L Co.. Berlin NW 6.
Nachdruck verboten.)
29. Fortsetzung.
Ihre Augen sprühten Blitze, ihre Lippen zuckten in heftigem Zorn. Seit Wochen und Monaten, seit dem Tode ihres Vaters hatte sie allen Schmerz, allen Kummer, alles Herzeleid schweigend ertragen und allen Annäherungsversuchen Stanislaus, allen mehr oder weniger offenen Anspielungen ihrer Mutter, allen Schmeicheleien Frau von Prokowskys nur stummen Trotz entgegengesetzt. Sie war unglücklich und völlig vereinsamt gewesen. Als ihr Vater noch lebte, hatte sie an diesem einen gütigen Freund gehabt, zu dem sie sich flüchtete, wenn sie sich so recht unglücklich fühlte, und wenn sie ihm auch nicht alles gestehen konnte, was ihr Herz bewegte, so wußte sie doch, daß sie auf seine treue Freundschaft und väterliche Fürsorge bauen konnte, und sie war ruhig und zufrieden in keinem schützenden Arm.
DaS war alles anders geworden und sie besaß nur ihren Stolz ihren Trotz als Waffen gegen alle Versuche, sie Stanislaus näher zu bringen. Sie hatte geschwiegen, aber heute, wo man mit schimpflichen Worten ihren liebsten Freund beleidigt, ihn, von dem sie wußte, daß er sie mit seinem ehrlichen Herzen innig liebte, den sie selbst rmmer tiefer und inniger zu lieben gelernt hatte, als ihre Seele aus dem unseligen Banne erwacht war, den die Künste eines Stanislaus Prokowsky um ihr argloses Herz zu schlingen gewußt hatten, da vermochte sie nicht mehr zu schweigen, und wie ein überbrausender Waldstrom brach ihr Schmerz, ihr Zorn aus ihrer Seele hervor.
„Um Gott," flüsterte Miß Bayley erschrocken, „Sie meinen Herrn Stanislaus — ?"
,Za, ihn, den Elenden."
„Aber ich bitte Sie — Herr Stanislaus hat sich doch nichts zu Schulden kommen lassen — anfangs schien es
der deutschen Rechtsprechung der zweite Fall; die erste Verurteilung auf Grund des Sorbitverfahrens erfolgte vor einigen Tagen in einem Weinsälschungsprozeß durch das erweiterte Schöffengericht in Landau (Pfalz).
Kleinbottwar, OA. Marbach, 20 .März. (Selbstmord.) Aus bis jetzt noch nicht bekannter Ursache hat sich der etwa 55 Jahre alte Gipsernreister Wilhelm Weber gestern vormittag erschossen. Er war rnorgens mit Mistaufladen beschäftigt, sprach noch mit einem Nachbarn und verabschiedete sich dann. Als der Nachbar Weber fragte, ob er verreisen Wolle, gab dieser keine Antwort, ging in seine Wohnung, nahm sein Jagdgewehr und erschoß sich. Als die Frau kurz darauf von dem Felde zurückkam, war ihr Mann schon tot. Der Schuß ist in den Hals gegangen. Weber hatte sich als Soldat im Felde ein Kopfleiden zugezogen, unter dem er ab und zu zu leiden hatte.
Belsen, LA. Rottenburg, 20. März. (Böse Geschichte.) Am letzten Sonntag nach 12 Uhr nachts wurden Anwalt Dieth und Polizeidiener Schaal von einer Anzahl junger Burschen vor der Wirtschaft zur „Sonne" mit Prügeln und Stuhlfützen geschlagen. Dieth verteidigte sich mit dem Messer und verletzte einige der Angreifer. Sämtliche Beteiligte stehen in Behandlung des Arztes.
Schwenningen, 20. März. (Bürgschaftsübernahme.) Die von unberufener Seite in die Presse gesetzte Nachricht, wonach Geh. Kommerzienrat I. Kienzle anläßlich seines 70. Geburtstags dem Liederkranz Schwenningen einen namhaften Geldbetrag gestiftet hat, eilt den Tatsachen voraus. Der 70. Geburtstag von Geheimrat I. Kienzle hat überhaupt noch nicht stattgefunden. Richtig ist nur, daß Geheimrat Kienzle anläßlich des Neubaus eines Sängerheims in größerem Umfang Bürgschaften für den Liederkranz Schwenningen übernommen hat, die nunmehr eine Regelung erforderlich machen.
Ulm, 20. März. (Für den Anschluß Neu-Ulms an Ulm.) In der Generalversammlung des Gewerbevereins Neu-Ulm führte der Vorsitzende, Stadtrat Sigel, aus, daß das Neu- Ulmer Gewerbe durch die Nähe Ulms in erhöhtem Matze zu leiden habe. Infolge der mangelnden Kapitalkräfte sei es durch das hiesige Gewerbe wohl einmal in Erwägung zu ziehen, ob es von einem Zusammenschluß der beide» Städte nicht Vorteil hätte.
Ravensburg, 20. März. (Aufsehenerregender Konkurs.) Wie der „Oberschwäbische Anzeiger" aus Kappel meldet, hat in Harresheim, Gemeinde Zoggenbeuren (Baden) der in weiten Kreisen bekannte Joses Berger, der seit 2 Jahren eine große Schweinemästerei und seit einiger Zeit eine eigene Schlächterei nrit ^Wurstfabrikation betrieben hatte, Konkurs angemeldet. Berger wurde in Untersuchungshaft genommen. Die Schweinemästerei betrieb der 30 Jahre alte Josef Berger als Generalbevollmächtigter seines Vaters auf dessen Gut, das 120 Morgen groß ist und 10 Kilometer von Markdorf entfernt liegt.
Langenargen, 20. März. (Betriebsstillegung.) Schon in allernächster Zeit beabsichtigt die Südd. Holzindustrie A.G., die Parkettfabrik in Langenargen a. B. stillzulegen. Der Grund soll in der Unrentabilität der Filiale liegen. Diese soll deshalb mit anderen Werken der Gesellschaft zusammengelegt werden. Der Geschäftsführer ist bereits aus ein anderes Werk berufen. Den Arbeitern ist die Stillegung wohl bekanntgegeben, aber noch nicht gekündigt. Es trifft leider viele ältere Arbeiter, die
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verheiratet und bereits ihr ganzes Lebe» in der Fabrik Pesch«, tigt waren. Im ganzen werden davon 35 bis 40 Arbeit« betroffen. Ob diese auf andere Werke übernommen werde, ist ebenfalls noch nicht entschieden.
Friedrichshafen, 16. März. (Vorarlberg verbittet sich de, Besuch der „Gesindels" aus Berlin.) Als Antwort auf eine, Artikel in einem Vorarlberger Blatt, in dem Zweifel ausgesprochen wurden, ob in maßgebenden Kreisen der Vorarlberger Landesregierung genügend Verständnis für die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs Vorhände« sz erwiderte Landeshauptmann Dr. Ender in der Freitagssih«,» des Vorarlberger Landtags in Bregenz. Der Landeshauht mann erklärte, die Pflege des qualitativen Fremdenverkehr- müsse in die Hände der Gastwirte gelegt werden. Sache da Behörden sei es, die Schäden abzuwehren, die mit dem Fremdenverkehr Verbunden seien. Wörtlich sagte daun der Landeshauptmann: „Ich meine nicht, daß eine Gefahr darin gehge, ist, daß aus Deutschland Protestanten zu uns kommen. Fz bin nicht so eng eingestellt, weil Katholiken und Protestanten von höchst beachtenswerter Qualität in unsere Fremden- verkehrsorte Hineinströmen. Aber ich weiß auch, daß andere Ware hineinkommt. Gesindel, wenn es auch aus höhere, Kreisen kommt, das aber doch den Namen Gesindel verdien: Gesindel, dem unsere Mädchen nur ein Freiwild sind. Es sch auch Schäden, wenn abgelebte Berliner Damen hereinkommen, die sich schon voll gesättigt haben an den Genüssen, die in hr Großstadt vorhanden sind und ihre Freude nur an dem gesunden Vorarlberger Banernburschen haben und glauben,« sei für sie nur ein Lustobjekt und sei nur dazu zu habe», daß sie ihn genießen können. Das sind nicht Erscheinung?», die ich aus der Luft gegriffen habe, sondern Erscheinung^ die auf unserem Boden wachsen und gedeihen und aufs höchst bedauerlich sind, wenn sie nicht vereinzelt bleiben, wie sie es heute noch sind, was ich hoffe und wünsche. Es nruß jede« Burschen und jedem Mädel im ganzen Land zu schlecht sein, nur dazu zu dienen, sich von einem fremden, hergelaufene, Menschen, der im Leben Schiffbruch erlitten hat, den Glaube» nehmen, die Sitten verderben, die Landessitten zerstören z, lassen. Dagegen muß unser Volk sich wehren. Warnen wir zur rechten Zeit, bevor wir verdorben sind. Es darf bei um nicht einreißen, daß man in Dörfern, wo halbwegs ein Fremdenverkehr ist, nackt und halbnackt herumläust, das gehört nicht zur Förderung des Fremdenverkehrs. Wegen der paar Idealisten mit verkehrten Ideen, die glauben, es sei für die Gesundheit notwendig und es bestehte das Wohl des Mensche, darin, so herumzulaufen, wegen dieser paar Menschen darf bei uns die gute Vorarlberger Lust nicht verdorben werden. Für die große Mehrzahl der Fremden, die noch gesunden Tim haben und es nicht leiden, muH das unterdrückt werden, wen, notwendig auch mit Gewalt.
Zur Stuttgarter Wasserversorgung.
Ministerialrat Dr. v. Scheurleu schreibt zur Stuttgarter Wasserversorgungsfrage: Es ist unmöglich, hier aus alle technischen und gesundheitlichen Schiefheiten und Jrrtümer einzugehen, die in der: langen Ausführungen des Herrn Wasserwerksdirektor Link enthalten sind. Hiezu wird an anderer Stelle Gelegenheit sein. Erwähnt soll nur werden, daß der Stuttgarter ärztliche Verein am 7. März d. I. nach einem kurzen Vortrag von mir beschlossen hat, im Hinblick auf die gesundheitliche Bedeutung der Wasserversorgung für das Wohl der Einwohnerschaft die Stadtverwaltung Stuttgart zu bitte,, vor einer endgültigen Entscheidung ein eingehendes Gutachte, von einem ärztlich vorgebildeten Hygieniker einzuholen. Da die Wasserwerksdirektion von der Richtigkeit ihrer Anschauung fest überzeugt ist, darf Wohl angenommen werden, daß sie die Bitte nachdrücklich unterstützt, damit auch von unbeteiligter Seite diese wichtige Frage eine Beleuchtung findet. Daß dick notwendig ist, dafür noch ein Beispiel: Nicht nur die akute, Verunreinigungen der „ächten" Schwarzwaldquellen, wie wir sie aus den drei Pforzheimer Typhusepidemien zur Genüge kennen, sind zu fürchten, sondern auch die chronischen Wirkungen des mineralarmen Wägers. Daß Trinkwasser ml Kropf Beziehungen zueinander haben, ist altbekannt, und bei unserer neueren Erkenntnis von der Bedeutung der innere, Sekretion mit ihren schweren Folgen bei Störungen wohl der Berücksichtigung wert. Auch liest man, daß es Gemeinde, gibt, die ihr Wasser weither aus dem kropffreien Jura hole« um die Kropfseuche los zu werden. Stuttgart aber, das schon fetzt nicht kropfarm genannt werden kann, beabsichtigt ohm Not sein Wasser aus dem verkropftcsten Bezirk herzuleite« der irr ganz Württemberg zu finden ist, was gewiß viel heiße, will. Es mag dieser Punkt den Technikern nicht ausschlaggebend erscheinen, aber gesundheitlich bedeutungslos ist auch diese Tatsache ganz gewiß nicht. Hienrit ist für mich die Aussprache hier geschlossen.
sein
doch, daß auch Sie ihn gern hatten, wie wir alle seelenvolles Spiel — sein sanftes Betragen —"
„Alles Lug und Trug, Miß Bayley! Ja, auch ich habe mich von ihm täuschen lassen und habe dafür meine Strafe erhalten, indem ich meinen besten Freund verloren habe — für immer, wie ich fürchte."
„Sie sprechen doch nicht von . . ."
„Doch — ich spreche von Fritz Born, Miß Bayley. Und wenn Sie's weiter sagen wollen, so gebe ich Ihnen gern die Erlaubnis."
„Ich werde gewiß nichts weiter sagen, meine teure Erika," sagte Miß Bayley ernst. „Um so weniger, als ich offen gestanden in letzter Zeit über den Charakter des Herrn Stanislaus auch zweifelhaft geworden bin. Er ist sicherlich kein guter Mensch, er spottet über die heiligsten Dinge, und seit er die Verwaltung der Oekonomie fast ganz in Händen hat, behandelt er die Leute schlecht und roh — ich habe es öfter beobachtet, schwieg aber, um Ihre Mama nicht zu kränken."
„Sehen Sie wohl, daß ich recht habe?"
„Und seit Frau von Prokowsky hier ist, ist es noch ärger geworden. Die Dame hat eine eigentümliche Art, die Leute zu behandeln — verschiedene Dienstmädchen haben mir schon ihr Leid geklagt, erst gestern wieder die Mamsell, und der Herr Inspektor ist auch gar nicht mehr zufrieden."
„Das alles haben Sie bemerkt und doch schelten Sie mich?"
„Ich schelte Sie nicht wegen Ihrer Abneigung gegen Herrn Stanislaus, die ich sehr Wohl verstehe. Und Sie können sich darauf verlassen, mein teures Kind, daß ich Ihnen hilfreich zur Seite stehen werde, wenn . . doch daran ist ja nicht zu denken, daß Ihre Mama Sie zwingen wird, einem ungeliebten Mann die Hand zu reichen."
„Und wenn es doch der Fall sein sollte. Miß Bayley, kann ich dann ans Ihre Hilfe bauen?"
«Ja — das können Sie, aber, wie gesagt . .
„Ich danke Ihnen, meine liebe Miß Bayley. Nun habe ich doch wenigstens eine treue Seele. Aber weshalb schelten Sie mich denn?"
„Wegen des andern, Erika. Wir wollen keinen Nomen
nennen — es mag za sein, daß er weniger schuldig ist,
als Ihre Mama annimmt — nur Gott kennt die WM- heit! — aber Sie verletzen ihre kindliche Pflicht, wen« Sie Ihrer Mama in der Weise wie heute eutgegentrcte«. Das dürfen Sie nicht. Das widerspricht den Gebote« Gottes, der da sagt: Du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß es dir wohl gehe auf Erden."
„Aber wenn ich weiß, daß die Absichten meiner Mutter nur mein Unglück fördern können?"
„So wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Man»"
„Das kann ich nicht."
„Sie können es. Jetzt zeigen Sie Ihrer Mama »ur Stolz und Trotz, das ruft wieder den Stolz und den Tr»tz Ihrer Mama hervor — und mit Recht, denn Ihre Man» har von Ihnen Vertrauen und Zärtlichkeit zu erwart« und zu verlangen. Eröffnen Sie Ihr Herz, Ihre Mama will doch nur Ihr Glück, Ihr Astes — vielleicht auf einem falschen Wege, zeigen Sie ihr den rechten Wez nicht durch Stolz und trotziges Schweigen, sondern durch Zärtlichkeit und Vertrauen — es wäre doch wunderb«, wenn ein Kind auf diese Weise nicht den Weg zum Mutter- Herzen finden würde."
„Sie mögen recht haben," sagte Erika gedankentwA-
„Gewiß habe ich recht, und das war es, was ich Ihn« sagen wollte. Handeln Sie nur nach meinen Wort«, Ihre Mama will nur Ihr Bestes, glauben Sie mir - sagen Sie ihr, daß Sie Herrn Stanislaus nicht lieb« können, und sie wird gewiß nicht auf einer solchen B«? bindung bestehen."
„Das wäre nur die Hälfte von dem, ivas ich ihr zu sagen Hütte," entgegnete Erika leicht errötend.
„Was haben Sie ihr noch zu sagen?"
„Daß ich — daß ich den andern liebe!" stieß Erik« hervor und schlug leidenschaftlich aufschluchzend dieHä«*r vor das Gesicht.
„Erika — das dürfen Sie nicht sagen," sprach Mv Bayley fast streng.
„Aber es ist doch die Wahrheit — oh, meine 8«« Miß Bayley, helfen Sie mir."
(Fortsetzung folgte
Siner Zuschrift E«: Das Enztal k ,esen die Pläne d Äverkcnnung erwar Mst Stuttgarts n Kampf gegen die ebensosehr in chrem deS Enztals. Prof: Gebiete der Wasser Plan der Schwarz» Hnztäleru zur Verf merken, daß er den ' tals, sondern um S r«r, und daß er des gittung ablehnc. D sonst allenthalben di Ms der jetzige Pl< dieser Hinsicht biet Jacüverständigen-Gi was er aus dem > welches genau eben) das Neckarwasser, a: etwas Gutes gefun entsäuert werden. Stausee des Hölzert im Sormuer erwär reiner ist, als das leichter sein, aber zu tes, chloriertes Tag) dieses geringwertig)' erstklassigen Wasser d. h. dieses wird ver Haupt kein gutes 8 überlassen, die richk finden. Es wird c Kreisen auf Beruf: genannten^ Sachvefi Ferm gedrungen u: «»ch noch denEnzti
Pforzheim, 29. Pforzheim nahm ii plan der Stadt Pfo rats an. Den C 16105000 Mark in plan sieht also eine Fehlbetrag soll De, W000 Al. Neu ei abfuhr mit 0,85 vo Haltung und Reinit Kläranlage mit ei Ztraßenreinigung bleibenden Fehlbet: Veranlagung für 1! steuern 112 Hunder Grundsteuervermög Betriebsvermögens ertrag 3,36 Mark, in Anspruch nahm Zwischenfall init de nete Lichtenfels (De demokratische „Frei unrichtigen Bericht „Freie» Presse" Nn Angriffe erklärten angegriffenen Red, zungssaal. Ihnen Fraktion sowie die Handlungen und di Presse und der L' Redakteure wird si Erklärung an den Pforzheim, 19. wurde die Familie, Bor 14 Tagen sta: darauf wurden 3 zweite Tochter) ir starb schon am nä und Tochter liegen
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Kempten verschiede übt, ohne daß es g, wehr ist es der Pol Person einer Frar fiingnis eingelieferi schlüssel hat mache Abwesenheit der W hat sie bestohlen.
Bier Personen tag betrat ein Be Poluschfi im Kreis anwesende Polizeil wollte, bemerkte p Einige Zeit darauf Betrunkene und ei Zustande auf. Ne stud auch diese 3 i »ie sofort eingeleil einen auf dem B, vergifteter Spirittri vffnet und davon k giftet, daß eine Re v«ar der Sohn eine
Verhaftung eir mstben der Lodzer Wien auf tschechosl chdkhändlerbande,