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tand muß leben, muß zeigen, was es kann." Diesen Glau­ben an Deutschland müsse ihm das deutsche Volk danken. Nach Gebet und Segen wurde der mit der alten Kriegsflagge und mit Blumen geschmückte Eichensarg unter den Klängen vom Guten Kameraden" zu dem draußen harrenden Wagen ge­tragen. Unmittelbar hinter dem Sarg schritten mit den An­gehörigen die Ozeanflieger Köhl und Fitzmaurice. Während in den Lüften ein Junkers-Eindecker vomBremen"-Typ und «in Geschwader von Doppeldeckern der Verkehrsfliegerschule kreisten, sormierte sich der aus einer Reihe von Kraftwagen bestehende Trauerzug, der auf seinem ganzen Wege von dich­ten Menschenmengen erwartet wurde. Der Gemeindefriedhof in der Bergstraße in Steglitz war schon lange vorher von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge umlagert. Stahl­helmabordnungen bildeten bis zur Gruft Spalier. Unter Borantritt der Stahlhelmkapelle und zahlreicher Fahnenab- ordnungen wurde der Sarg zur Gruft geleitet, wo Pfarrer Rieger eine kurze Trauerrede hielt. Deutschland habe, so be­tonte er, einen seiner besten Söhne verloren, dessen Leben stets von einem eisernenDennoch!" geziert worden sei. Be­seelt von Treue und Liebe zum Vaterland, habe er stets sein Leben und seine Gesundheit eingesetzt zu Deutschlands Ruhm. Dann ergriff Geheimrat Stimming vom Norddeutschen Lloyd das Wort, um dem Mitarbeiter und Freund den Dank und den letzten Gruß seiner Kameraden auch aus den Reihen der Fliegerverbände auszusprechen. Hünefelds Leben, das der deutschen Jugend ein Beispiel sein müsse, habe bewiesen, daß der Wille über den schwachen Körper triumphiere. Nach Ge­bet und Segen wurde der Sarg der Gruft übergeben, über die eine dreifache Ehrensalve vom Flieger-Verein Südende abgefeuert wurde. Der Reichspräsident hatte Oberleutnant von der Schulenburg vom Büro des Reichspräsidenten beauf­tragt, einen Kranz am Sarge Freiherrn von Hünefelds niederzulegen.

Mit Autos über das zogefrorene Meer.

Hamburg, 10. Febr. Nachdem am Freitag und Samstag die Kälte erheblich zurückgegangen ivar, hat in der Nacht zum Sonntag sehr starke Kälte eingesetzt. Die deutsche Seewarte in Hamburg stellte heute früh 9 Uhr 19,2 Grad unter Null fest, was für Hamburg den kältesten Tag des diesjährigen Winters bedeutet. Die Vereisung auf der Elbe und im Ha­fen macht weitere Fortschritte, sodaß die Schifahrt mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Hinzu kommt, dqß durch den starken östlichen Wind der Wasserstand der Elbe stark herabgedrückt wird, wodurch die Schwierigkeiten noch vermehrt werden. Nach Meldungen aus Husum wird die Autobusverbindung vom Festland über das Wattenmeer nach der Insel Norüstrand stark benutzt. Die Autobusse sind häu­fig so stark besetzt, daß weitere Wagen eingesetzt werden müs­sen. Von Bredtstedt konnte ein mit zwei Personen besetztes Automobil über das Eis nach der Hamburger Hallig fahren. Stach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt auf dem gleichen

Weg nach dem Festland zurück. Es ist das erste Mal, daß ein Kraftwagen die Hallig aufsuchte.

Ein Vorschlag des Reichs an die Länder.

Berlin, 10. Febr. Wie derDemokratische Zeitungs- dienst" erfährt, wird augenblicklich im Reichsfinanzministe­rium an dem Vorschlag gearbeitet, den das Reich den Län­dern für ihre finanziellen Ansprüche aus dem Uebergang der Post und der Eisenbahnen, sowie verschiedener anderer Rechts­titel machen soll. Es ist damit zu rechnen, daß gegen Ende der nächsten Woche die Vorschläge des Reichssinanzministe- riums den Ländern zugeleitet werden können.

Die Unterzeichnungsfeierlichkeit im Lateran.

Rom, 10. Febr. Aus zuverlässiger Quelle wird bekannt, daß bei der Unterzeichnungsfeierlichkeit, die am Montag vor­mittag 10 Uhr im Lateran erfolgt, drei Urkunden zur Un­terzeichnung kommen, und zwar der Vertrag über die Aus­söhnung zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl, das Konkordat zwischen den beiden Mächten und das Abkommen über die Regelung der finanziellen Fragen, für welche eine Anleihe aufgelegt werden soll. Gerüchtweise wird das neuge­schaffene päpstliche Gebiet, die Citta Vaticana, einem päpstli­chen Gouverneur unterstellt.

Sanchez Guerra auf einer afrikanische« Insel.

Paris, 10. Febr. Einer Madrider Meldung derEhioago Tribüne" zufolge, wurde Sanchez Guerra auf eine der Cha- farinas-Jnseln an der afrikanischen Küste gebracht. Eine Re­gierungserklärung stellt hierzu fest, daß die Regierung nicht beabsichtigt, gegen den Führer einer Verschwörung die Todes­strafe zu verhängen- Frau Sanchez Guerra und ihre Toch­ter, die in Paris wohnten, sind Samstag abend nach Spa­nien abgereist. Frau Guerra entschloß sich zur Rückkehr nach Spanien, nachdem sie einen Brief ihres Gemahls erhalten hatte, der ihr diesen Rat erteilte.

Havas über die erste Sachverständigensttzung.

Paris, 9. Febr. lieber die gestrige offiziöse Sitzung des Sachverständigenausschusses zur Regelung der Reparations­frage berichtet die Agentur Havas: Von der ersten Fühlung­nahme an erschienen die Vertreter der sieben Mächte von dem gleichen Wunsche beseelt zu sein, ihre Aufgabe in einer Atmo­sphäre gegenseitigen Vertrauens zum guten Ende zu führen. In erster Linie handelte es sich um die Ernennung des Vor­sitzenden. Sämtliche Sachverständigen waren der Ansicht, daß ein amerikanischer Präsident die meisten Garantien für Un­parteilichkeit und Kompetenz bieten würde. Einstimmig fiel die Wahl auf Owen Uoung. Diese offiziöse Ernennung wird zu Beginn der offiziellen Eröffnungssitzung am Montag nachmittag ratifiziert. Der Sekretär des Sachverständigen­ausschusses wird, wie man in amerikanischen Kreisen behaup­tet, Frederic Bete, Attache« der amerikanischen Delegation bei der Reparationskommission, werden.

Fünf Todesnrteile in Konstantinopel.

Konstantinopel, 10. Febr. Die Gerichtsverhandlung 36 Angeklagte, denen zur Last gelegt wurde, einen Ged-?» buud gebildet zu haben, um Mitglieder der türkische» ^ gierung und andere Amtspersonen zu ermorden und ^ letzige Regime zu stürzen, ging heute zu Ende. Fünf zs geklagte wurden zum Tode verurteilt, 16 zu Gefängnis,)» fen von verschiedener Dauer. Die übrigen wurden frei» sprachen. ^

8« Millionen Mark für die Modernisierung nmerikaailt, Schlachtschiffe. ^

Washington, 9. Febr. Die Vorlage, die eine Ausgabe d», 11,8 Miktionen Dollar für den Umbau und die ModerM rung der beiden amerikanischen SchlachtschiffePenshlvanj^ undArizona" Vorsicht, wurde vom Senat gutgeheißen m zur Unterzeichnung an den Präsidenten gesandt.

GegngsgreG:

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3n Fällen höh. Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung od. aus Rückerstattung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen alle

Attentat auf den Präsidenten von Mexiko.

Mexiko, 10. Febr. Heute früh wurde auf den Eifenbab, zug, in dem sich der Präsident Portes Gil befand, ein Dp»« mitattentat verübt. Der Präsident, dem der Anschlag M blieb unverletzt. Auch der Eisenbahnwagen, in dem er sch wurde nicht beschädigt, während zwei andere Wagen und d? Lokomotive aus den Schienen geschleudert wurden. Ein zer kam dabei ums Leben. Der noch unbekannte Täter tz,- die Bombe auf die Schienen vor einer Brücke auf der ComonfordRincocillo (Staat Guanajuato) gelegt. Sie plädierte mit großer Gewalt. Die Lokomotive stürzte um M riß einen Pnllman-Wagen, in dem sich mehrere Mitglieds der Begleitung des Präsidenten befanden, sowie den Calor wagen des Generaldirektors der Eisenbahnen mit sich.

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Sporlecke.

Fußball. Im.Vordergrund der gestrigen fußballspon lichen Ereignisse stand das im Mannheimer Stadion 37 000 Zuschauern ausgetragene IS. Länder-Wettspirl DeutschlandSchweiz, das die Deutschen mit?:! Toren hoch gewannen. Die deutsche Mannschaft war s» ganz von Süddeutschland gestellt worden.

Infolge des Lander-Wettspiels war die Runde der Meister spielfrei.

In der Runde der Zweiten und Dritten say in den beiden Abteilungen nur je ein Spiel statt. Abtei lung Südost: A.S.V. Nürnberg Sp.-V. 1860 Mm chen 4:4. Abteilung Nordwest: F.-El. Idar-Sa»

05 Saarbrücken 5:1.

Kreisliga: Kreis Enz-Neckar: V.f.R. Pforzheim - Eutingen 3:4, Ballspielklub Jspringen 2:2, GermaniaUnio,

Mühlacker 4:2, Diüweißenstein Mefern 1:6. U

Stadlgemeinde Calw Zu dem am nächsten Mittwoch den 13. Februar

1S2S staltfindenden

Pjwde-, Vieh- md Schweiie- Mirdt

ergeht Einladung.

Aus Sperr- und Beobachtungsgebieten dürfen Tiere nicht zugefiihrt werden; sämtliches Vieh muß beim Zutrieb auf den Mai kt amtstierärztlich untersucht werden. Dreh Händler haben tierärztliche, Schweinehändler amtstierärztliche Gesundheitszeugnisse mitzubringen. Personen aus verseuchten Orten dürfen den Markt nicht besuchen.

Dir Echweinehändler haben bis zur Vornahme der tier­ärztlichen Untersuchung der Schweine bei ihren Körben und Kisten zu bleiben. Die Körbe und Kisten dürfen vor der ärztlichen Untersuchung nicht geöffnet werden.

Calw» den 7. Februar 1929.

Stadtschuitheitzenamt: Göhner.

Hallo! Hallo!

Dienstag de« 12. Februar 1929 im HotelSonne" in Herrenalb

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Miiü-Kimiiiiel

Neuenbürg.

Wir ersuchen die Mitglieder der Dauern- und Landwirtschaftlichen Ortsvereine, ihre Bestellungen

bei ihren Vorständen sofort aufgeben zu wollen in

Sut-Gerftc, SM-Histr. Sut-Mire», Sut- Mwffelü «id Klee-Sme»: strncr AmmM. KMiGoff. Kalisalz. DiiagerkalL and; W« Aomrmedl.

Auch trifft der neue Bolldünger Nltrophoska ein, welchen wir besonders empfehlen.

- Bestellungen in Weizenstroh können ebenfalls im Lagerhaus und bei den Vorständen gemacht werden.

Lager des Badischen Bauern-Bereins e. D., Neuenbürg a. E.

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(Karl.Silbereisen).

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wozu einladen

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M gwliea AsiMeiseat.

Stimmung! Stimmung!

Funkkapelle. Kostüme erwünscht. Tanz. Eintritt frei!

MM- Punkt 7.31 -MM

Derjenige, welcher das erste Glas erringt, bekommt Freitrunk bis zur Seligkeit!

Birkenfeld, den 10. Februar 1929.

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser guter Vater. Groß- und Urgroßvater

Schuhmachermeister,

nach kurzem, schweren Leiden Samstag nach­mittag 3 Uhr im Atter von 81 Fahren von uns geschieden ist.

Die trauernden Hinterbliebene«.

Beerdigung: Dienstag nachmittag */r4Uhr.

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Berlin, 11. Febr. Die t Landgerichts II hat den gege seiner Haftentlassung noch l md die hinterlegte Sichert gegeben.

Stresemann verteidigt Berlin, 9. Febr. Der setzte die allgemeine Berat« sonal-Etat des Auswärtigen Dr. Stresemann ging zunäch gabeposten des Auswärtigen Auswärtigen Amt heute gi seien, als früher, so Laß hi Io habe das alte Reich seh tnrellen Aufgaben im Ausla turabteilung gesagt worden Auswärtigen Amt, so verwc gegen. Diese Abteilung ist außerordentlich wichtig." 3 gegen die Auffassung, als o scheu Vertreter nach Gesicht erfolge.Ich kümmere msi niemals darum, ob ein A Partei angehört. Sie ruiw Dienst, wenn Sie das Partei Ich halte es ebenso für falsc kritisiert wird, daß Herr w Washington ernannt worde schen Kreisen bemängelt w: Schwiegersohn von Tirpitz, parteipolitische Einstellung rncktreten."

Zehn-Jahresfeier der Eröfs Berlin, 10. Febr. Eine kehr der Eröffnung der de Weimar wurde Samstag ab

vom Deutschen Republik« Berlin, dem Reichsbanner Berlin-Brandenburg, und > msche Presse veranstaltet, imienminister Severing teil: scheuten Löbe eröffnet, der nach dem Zusammenbruch ! kratie in Deutschland die k rettet und den Boden gebild« Landes. Hierauf führte de Versammlung, Reichsministe: Niederwerfung der Rätedikl in Berlin habe die Bahn tionalversammlung. Das We am deutschen Volk in hi Frage, ob das Weimarer W tungen erfüllt habe, werden können. Reichstagspräsident mit dem Gelöbnis, dem deut zu verteidigen, wenn je jem sollte.

Anschnitt

Berlin, 10. Febr. Die Bilder vorgeführt, auf dem ring im Frack bei der Tafe den. Auf die Art sollte da Regierungssozialisten hingeb tvärts" revanchiert sich jetzt Kommunisten Crestinski, Br falls im Frack und vor de! Festabend des Vereins der e

Au

Paris, 11. Febr, Uebe rationssachverständigen wird eine offiziöse Mitteilung hi Primas ist Paris, 11. Febr. Wie de berichtet wird, erklärte Gen richterstatter des genannten dieses Jahres zurückzutreter Itimmung über das künftige gen. Der Diktator erklärte des inneren Friedens und < Churchills Erinnern«, , London, 11. Febr. Wii >ter der gegenwärtigen Re, fernem KriegsbuchDie Wel zugsweise in derTimes" z umfaßt die Zeit unmittelba beginnt mit einer Schilder: mllstandstage, aus der hervi Marge wie Ehurchill einen Grundlage einer Zusammen reich und Deutschland wünsi Abend des Waffenstillsta m dem Amtsgebäude des M und Vollständigkeit des Sn manner. Churchill selbst wc gäbe sei, dem besiegten Feir bewegte sich hauptsächlich ur -Lölkes und den glänzenden

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