>,i irmaildeusaal-r; all das gab dem llmdau- mkea imnrer stärkere Triebkraft.
Dem derzeitigen Kircksengememderat inil seinen! früheren Vorsitzenden, dem bis Mitte d. I. in Schömberg mutierenden Pfarrer Supper, und dem rührigen Schultheiß H ermann von Schömberg ist es in erster Linie zu verdanken, daß sich auch die Staatsfinanzverwaltung von der großen Dringlichkeit einer äußeren und inneren Instandsetzung der Kirche trotz der großen Geldnot überzeugen ließ.
Das Finanzministerium, Bauabteilung, Vorstand Prap- dent Kuhn, ließ durch seinen Hochbauberichterftatter Baurat Schott ein Umvauprosekt ausarbeiten, das nach eingehendem Vortrag im Frühjahr dieses Jahres vom Gesamtkirchengemeinderat gntgehcißen und zur Ausführung unter Leitung des Architekten angenommen wurde. Die Vergebung und Ueberwachung der Bauarbeiten lag beim Bezirksbauamt Calw, Vorstand Baurat Scheuffele, mit Bezirksbaumeister Re hm als Bauführer. Staat und Kirchengemeinde teilten sich streng nach ihren Pflichten in., den Bauaufwand, wobei naturgenraß der Kirche der Vorteil der gleichzeitigen Instandsetzung durch den Staat für ihren Umvaik besonders zu statten kam.
Durch gänzliä-e Beseitigung der östlichen Empore und durch Einbau eines Gemeinde- sowie eines Konfirmandensaals unter der westlichen Einpore, die zu öiesepi Zweck um 1 Meter verlängert wurde und ein sclwnes Säuger; odium vor der Orgel erhielt, und durch eine, .klareFlmofieurrerung der Sitzplätze ist es gelungen, eine gegenüber/fMlur ganz wesentlich bessere Jnnenraumwirkung zu erzielen. Es ist auf diese Weise möglich geworden, den Gottesdienst an gewöhnlichen! Sonn- und Feiertagen in einem intimen, kleinen Kirct>enraum zu halten und andererseits bei starkem Kirckunbesuch durch Hinzuziehcn des Gemeinde- und Konfirmandensaales die Kirche um etwa 160 Sitzplätze zu vergrößern.
Der Mangel eines Ehors in der Kirche wurde in recht glücklicher Weise dadurch gemildert, daß die östliche --Schmalseite des Jnnenraumes gewissermaßen zur „Heiligen Wand" gemacht wurde. Taufitein und Altar sind axial auf diese eingestellt; in der Mitte dahinter, also von dieser heiligen Wand her, fesselt den Beschauer ein großes in Farbe und Eomposi- tion wohl gelungenes Freskobild, das den Heiland als Erlöser allen Nebels mitten in das' Elend der Kranken und heilsuchenden Menschen beglückend und helfend treten läßt: „Kommet her zu mir Alle, die ihr mühselig : ,.d beladen seid."
Rechts von diesem Bild steht die Kanzel, die dem Redner nun eine vorzüglick-e Akustik vermittelt und links des Bildes haben die Gemeinden Schömberg, Oberlengenhardt und Schwarzenberg in Gestalt eines wuchtigen Gedenksteins ihren im Weltkrieg gefallenen 01 Söhnen und Brüdern ein würdiges Denkmal gesetzt.
Durch -Stiftungen seitens einer größeren Zahl Damen war in dankenswerter Weise erreicht worden, die bisher Helle und nüchterne Fensterverglasung der Kirche durch eine solche mit niehrfarbigem Antikglas zu ersetzen und dadurch dem Jnnen- raum in seiner Tagesbeleuchtung eine besondere Wärme zu verleihen. Auch die feine Altarschmückung mit silbernen, Leuchtern und neuem Kurzifix samt den Teppichen vor dem Altar ist edlen Stiftern zu verdanken. Den Umbau hat die Kirchengemeinde weiterhin zur Einrichtung elektrischer Beleuchtung benützt; die tiefhängenden pendelartigen Leucht- törper bedeuten eine wesentliche Steigerung der Jnnenraum- .oirkung, wie auch wohl mit Recht gesagt werden kann, daß das Innere der Kirche in seiner neuen stimmungsvollen Farbengebung recht harmonisch zusammenklingt.
Schließlich ist noch hcrvorznhebcn, daß der Umbau ein >t wertvolles, frühgotisches Kruzifix zu Tage gefördert hat, >r.s wohl noch aus der alten, einst auf dem Friedhof stehenden Kirche stannut und unbeachtet und vergessen im dunkeln lachraum über dem Kirchenschiff zwischen unsäieiubareu Dingen verstaut und verstaubt war. Das Kruzifix wurde auf A egung von Baurat Schott ganz in seinen Farben aus- zepslt und sodann in recht glücklicher Weise zur Schmückung der Kirchenlängswand verwendet. ° >
Man hat allen Anlaß, die Gemeinde Schömberg, die durch ihre glückliche klimatische Lage als Luftkurort für Lungenkranke weit über die Grenzpsählc Württembergs und
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selbst des Reiches hinaus dckannt geworden ist, zu ihrer innerlich völlig neuen Kirche herzlich zu beglückwünschen.
Es sei noch erwähnt, daß die Arbeiten mit nur wenigen Ausnahmen vom ortsansässigen Handwerk ausgeführt wurden, nur die Fertigung der Beleuchtungskörper erfolgten durch die Stuttgarter Firma Schlotterbeck, bei den Malerarbeiten war die Stuttgarter Firma Kämmerer beteiligt, deren Kunstmaler Büchner auch das Freskobild gemalt hat. Das neue Altar- kruzifix stammt ans der Werkstätte der Metallwarenfabrik Geislingen und die Gedenktafel ans den Sauerwafsertalk- brüchen der Firma Gebr. Lauster, Münster.
Württemberg.
Berneck. OA. Nagold. 1. Jan. (Sclbstiötung). Am Sonntag morgen wurde durch den Fischmeister in einem Teich der Fischzucht- anstait des von Gültlingen'fchen Gutsbesitzes die Leiche einer Frauensperson entdeckt. Sie würde als die 26 Fahre alte Dorothea Faßnacht von Zwerenberg erkannt. Die Unglückliche hat sich am vainstag abend, sonntäglich angezogen, von ihrem elterlichen Hause entfernt und scheint sich aus noch 'unbekanntem Grunde in den Weiher gestürzt zu haben. Ein Unfall dürfte nach Lage der Verhältnisse nicht in Frage kommen. Für ein Verbrechen hat man ebenfalls keinerlei Anhaltspunkte.
Maulbronn, 31. Dez. (Autounfall — Ein Toter und ein Verletzter.) Der Metzger und Viehhändler Bär von ^Weingarten (Baden) geriet mit seinem Kraftwagen ans der Straße von Freudenstein nach Knittlingen bei einer Biegung ans der Aahrbavn und stürzte die Straheirböschnng hinab. Der Wagen übersclü:g sich und begrub die beiden Insassen, den Führer und Eigentümer des Wagens mit seinem Begleiter Ludwig Bickel von Knittlingen unter sich. Während Bär mit leichten Verletzungen üavonkam, erlitt sein Begleiter einen Geirickbruch. Erft nach mehr als einer Stunde wurde das Unglück durch einen vorüberfahrenden. Kraftwagcnführer entdeckt, und es gelang, den noch Lebenden zu befreien. Bär macht geltend, daß die Steuerung versagt habe.
Ulm, 3l. Dez. (Freudiges Ereignis im Sanitätsautv.) In diesem Jahr kam es schon zum zweitenmal vor, daß der Storch während 'des Transports im Sanikätsauto einkehrte. Erstmals brachte er anläßlich eines Transports in Nen-Ulm einen Sprößling, vorgestern auf dem Weg zwischen Senden und Lndwigsfeld ein prächtiges Müdckien. Die Sanitäter standen der Wöchnerin hilfreich bei und brachten unter kräftigem Gesang Mutter und Kind wohlbehalten ins Kranken-
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Baden.
Pforzheim, 30. Dez. Bor dem Schöffengericht hier hatte sich der schon vielfach, darunter auch mit Zuchthaus vorbestrafte 37'ährige Installateur Rich. Neubauer von Brötzingen wegen mehrfacher Erpressung und Amtsanmaßung zu verantworten. Er hatte, wie die Verhandlung ergab, in einer äußerst gemeinen Weise die Uncrfahrenheit zweier jungen Mädchen, eines Dienstmädchens und einer Polissense, für seine Zwecke ansgenützt, sich den Mädchen gegenüber als Kriminalbeamte" ausgegeben und Geldbeträge von ihnen erpreßt. Der Angeklagte, welcher für sein gemeines Verhalten nichr die geringste Einsicht besaß, wurde wegen mehrfacher Erpressung und Anrtsanmaßnng zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte ans die Dauer von 3 Jahren aberkannt.
Pforzheim, 31. Dez. In seinem Kontor in der Zerrenner- straße wurde am Samstag abend ein hiesiger 02 Jahre alter Fabrikant tot ansgefirnden. Tic TodcSufiaclre ist noch nicht festgestellt. — Bei .rnem Streik, der sich in der Fondelystraße zwischen einem städischen 'Arbeiter und einem Presser wegen Mietssachen entwickelte, gab der cfitere aus einem mit Schrot geladenen Gewehr einen Schuß auf seinen Gegner ab, der diesen in den Hals traf und schwer verletzte. Lebensgefahr besteht nicht mehr. Der Täter wurde verhaftet.
Tribcrg, 30. Dez. Durch den Wetternmschlag ist nickst nr.r die Winterfrende Tausender jäh unterbrochen worden, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Winterzeit hat einen schweren Schlag erlitten. Vom 26. Dezember ab ist in der Mehrzahl der Wüttefiportplätzc eine völlige Stagnation zu verzeichnen, weil der Nachschub von Gästen über Neujahr ansblieb. Ein wahrer -Hagel von Absagen ist bei den Hotes eingegangen, so daß manche Gaststätten fast buchstäblich leer sind.
Singen a. H., 31. Dez. Freitag mittag wanderten 4 junge Leute von Mühlhausen (Amt Engen) auf den Mägdeberg. Einer von ihnen trug einer: Revolver bei sich, aus dem sich wahrscheinlich durch Sprelerei ein Schuß löste und den Handelsschüler Albert Wähler in den Kopf traf. Der Getroffene war sofort tot. Untersuchung ist eingeleitet.
Singen a. H., 20. Dez. In der Azethlengasanlage der Baumwollspinnerei und -Weberei in Arlen, die das Unternehmen mit Licht versorgt, war die Hauptleitung undicht geworden, so daß Gas in großer Menge ausströmte. Der Nacht
wächter suchte die undicht gewordene Stelle, kam dieser aber offenbar mit dem offenen Lichte zu nahe; das Gas explodierte, und der Nachtwächter erlitt erhebliche Verletzungen. Der Schaden beträgt etwa 50 000 Mark; u. a. sind sämtliche Fensterscheiben der Fabrikgebäude zertrümmert. Der -Betrieb erleidet durch den Vorfall keine Unterbrechung. Im Fabrikgebäude wurde Wand und Decke sowie das Treppenhaus stark beschädigt. Der ansgebrochene Brand konnte gelöscht werden Mannheim, 29. Dez. Die 27 Jahre alte verheiratete Hilfsbeamtin Frau Maria -Libbach von hier hatte die Akten über 2 Amtsvergehen auf dem Amtsgerichte mia zu bearbeiten, ersah also aus der Praxis die schweren Folgen einer nur mit Zuchthaus zu sühnenden Berfehlung; dennoch saß sie heute ans der Anklagebank. Ern Hausangestellter entdeckte eines Tages auf einem verstopften Abort des Gerickstsgebnudes beim Heransziehen der Papiere ans dem Rohre erst in diesem Jahr bearbeitete Akten: Belege über eingelieferte falsche Geldstücke, .'.0 Pfg. und > Mark, Sofort setzte die Untersuchung ein. Dabei wurde das Fehlen von 70 Aktenstücken, Belegen über ein- gcliefertes (Kelü und des letzteren selbst festgestellt, im Ganzen ein Werst von 10 Mark. Die Untersuchung rickstete' sich gegen einen Bürogenossen der Angeklagten. Es wurde sogar Haftbefehl gegen ihn erlassen. Drei Monate ließ die Frau die Untersuchung gegen den Beamten weitergehen. Dann erst gestand die Angeklagte, die Veruntrenüngen begangen zu haben. Das Urteil des großen Schöffengericksts lautete auf eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und einem Monat sowie 50 Mark Geldstrafe wegen Nnrtsnnterschlagnng und Beiseite- sckxrffimg von Urkunden. Das Gericht will einen beim Justizministerium nachgesuctsten Gnadenatt befürworten.
Ein Hund als zweifacher Lebensretter. Unweit Donan- ftanr bei Regensburg vergnügten sich dieser Tage auf der dünnen Eisschicht der Donau 2 schulpflichtige Landwirtskinder mit Schlittschuhlaufen. Plötzlich brach der eine Knave an einer ziemlich tiefen Stelle ein. Sein Kamerad, der ihm Helsen wollte, brach ebenfalls durch und beide gerieten in Lebensgefahr. Ans ihre Hilferufe eilte ein des Wegs kommender Jagdpäckster ans Regensburg mit seinem Jagdhunde herbei. Der Mann arbeitete sich zwar an die Einbruchstelle heran, konnte aber, da er des Schwimmens nicht kundig war, nickst viel ansricksten. Er schickte deshalb seinen Hund zu den im Wasser ringenden und schreienden Knaben vor. Ohne die Hilfe des treuen Hundes wäre das schwierige Rettungswerk nicht geglückt. Bei den: einen K.mven gelang die Rettung leichter, dagegen mußte beim, zweiten der Hund wiederholt unter die Eisfläche tauchen, bis es ihm gelang, den Knaben am Arm zu erhaschen und ihn an die Oberfläche zu ziehen. Der Jagdpäckster brachte die Knaben vollends an Land, wo sie sich rasch von ihrem ausgestandenen Schrecken erholten.
Einbruch in einem Postamt. In der Nackt zum Sonntag drangen Geldschrankknacker in das Postanrt in Kattern bei Breslau ein und raubten dort aus dem Geldschrank, nachdem sie ihn mit einer Sprengpatrone aufgesprengt hatten, löOOO Mark Bargeld. 6000 Mark, die im unteren Teil des Geldschrankes lagen, haben die Einbrecher übersehen. Sie waren von: Hofe aus durch ein Fenster in einen Vorraum gelangt und von diesem mittels Dietrickrs in das Kaffenzinrmer eingedrungen. Die Polizei nimmt an, daß sie es hier mit 3 gewerbsmäßigen Geldschrankknackern zu tun hat, die erst dieser Tage nach genau dem gleichen Verfahren einen Geldschrankeinbruch in das Versorgungsamt in Oppeln verübt hatten. Es handelt sich um 3 Zuchthäusler, die langjährige Freiheitsstrafen hinter sich haben. Die Tat ist nachts gegen 3 Uh verübt worden. Um diese Zeit hörte der Postmeister, der in mittelbar über den: Kassenranm schläft, eine gewaltige Detona tion. Ec legte sich jedoch nach einiger Zeit, als er nickst- Berdäckstiges weiter ivahrnahm, wieder schlafen. . Die Polize ist den Tätern auf der Spur.
Tod durch Vergiftung. Der 17jährige Landwirt Andreas Müller von Hochwang aß von einem Kuchen, ohne zu wißen, das; dieser zur Rattenvergiftung diente und daher vergiftet war. Trotz der ärztlichen Bemühungen ist der Bedauern - werte unter großen Schmerzen gestorben.
Von Einbrechern erschossen. Der 24jährige Sohn Ludwig des Hofbesitzers Nagel in Obernbeck bei Herford fiel einem Anschlag von Einbrechern zum Opfer. Nachdem schon vereinigen Tagen auf dem Hofe ein Einbruch mißglückt war, bemerkten die Sohne des Nagel einen Stein in ihrer Kammer. Der ältere Bruder ging darauf hinaus, um vor dem Fenster Wache zu halten, während -der Jüngere, in der Absicht, die Einbrecher zu stellen, an die Zimmertüre klopfte. In deufielben Augenblick fiel auch schon ein Schuß, und bald darauf fand .man den älteren Bruder mit einem Herzschuh auf. Er ist von den flüchtenden Einbrechern erschossen worden. Von den Tätern fehlt noch jede Spur.
Der Liebe Bitternis.
Familienroman von B. Riedel-Ahrens.
OoxzwiAbt bzr Ersirrer L 6o., Lettin L1E7 8
(Nachdruck verboten.)
26. Fortsetzung.
Wie schwül es war, kaum ein Blatt im Garten regte sich; schon seit Tagen brannte die Sonne auf die in Trockenheit lechzende Erde, und in der heißen Luft brütete erstickend die dumpfe Ruhe vor dem Gewitter.
Vorhin war mit Windeseile eine seltsame kleine Wolke über den Horizont geflogen; sollte sie der Vorbote des nahen Sturmes sein, wie man das in der Gegend behauptete?
Plötzlich zuckte ans dev aufstergenden Wolkenwand ein Blitz, dem, aus weiter Ferne verhallend, ein leiser Donner folgte, und durch die Zweige der Bäume zog ein erwachendes Rauschen.
Maria fuhr erschrocken auf — gerade um diese Zeit mußten Holger und Leo Warneck sich auf dem Meer befinden! Bon nervöser Unruhe erfaßt, sprach sie davon zu den beiden Schwestern, die hereinkamen, um ihre Arbeit aufzunehmen.
„Ich werde an den Strand gehen und nach ihm aus- sehen," erklärte sie endlich, „es läßt mir keine Ruhe. Mein Gott, vielleicht geraten die beiden mit dem neuen Schiss in drohende Gefahr."
„Angela, begleite du Mafia", bat Anneliese, „ich möchte ungern hier etwas versäumen, und werde bei Vater bleiben."
„Das hätte ich auf alle Fälle getan, wir werden doch Maria nicht allein bei dem Gewitter gehen lassen," stimmte Angela bei und ließ sich trotz der lebhaften Gegenvorstellungen Marias auch nicht von dem Vorhaben abbringen.
Draußen empfing sie der heftiger werdende Wind, der in kurzen Stößen die Staubwolken wirbelnd vor sich her- trieb, und der Himmel verdunkelte sich zusehends.
„Wir wählen den nächsten Weg an Stmonas Haus vorbei, dann kannst du im Notfälle zu ihr Hineinslüchten, Angela." —
Um dieselbe Zeit stand Simona am offenen Erker, das (Fernglas vor sich und spähte auf die See hinaus, die unter den weißen Gischrkxonen leise aufzukochen begonnen und die schlangenartigen Wellen in rascherem Tempo an das Ufer gleiten ließ; vorhin war sie im Park gewesen, als Holgev Storm und Leo Warneck am Eingangstor vorbeigingen und sie grüßten; erfreut, den jungen Herrn Warneck wiederzusehen, hatte sie die Herren auf einen Augenblick erntreten lassen, vor der Tour in See gewarnt und schließlich beide eingeladen, bei dev Heimkehr nicht an Jrvings- burg vorbeizngehen, ohne durch ihr Erscheinen zu bestätigen, daß ihnen kein Unfall zugestoßen sei.
Unter Lachen und Scherzen hatte man sich getrennt — auf der Chaussee gesellte sich noch Fred Westermann zu den beiden, und dann verfolgte Simona noch lange die Richtung des schmucken Fahrzeugs auf dem Wasser, bis der finster werdende Horizont es ihren Blicken entzog.
Fräulein Leisering saß häkelnd vor dem Nähtischchen und ließ von Zeit zu Zeit den Blick prüfend über Simona gleiten, die heute in ihrer cremefarbenen, reich mit echten Spitzen verzierten Nachmittagstoilette, im Gürtel dunkle Rosen, entzückender aussah, als je zuvor. Das schwarze Haar hob sich herrlich von den warmen Farben des Antlitzes ab.
Welch ein Toilettenluxus die junge Frau in dieser Weltabgeschiedenheii trieb und für wen Wohl anders, als für den Maler, gegen den Fräulein Agnes eine wahre Wut hegte!
Aber die sich entwickelnden unerhörteir Ereignisse sollten sie auf dem Posten finden, war doch ihr Plan bereits entworfen, auf kluge Weise den giftigen Samen in die Herzen zu säen, der zu einem jener Skandale führen würde, die ihr prickelnde Unterhaltung und heimliches Behagen bereitete.
In der schwarzen Wand jenseits des Meeres begann es jetzt auszuflammen, blau, gelb und violett zuckte es hervor, und grell huschten die Reflexe über das brodelnde Wasser; noch zögerte der Wind, er wehte in unregelmäßigen Stößen herüber, aber die erwartungsvolle Stille vor dem großen Drama wirkte um so scho"erlicher.
„Wie unvorsichtig von den Herren, sich kurz vor einem ausbrecberHen Gewitter ans das M-er binarstfiuwaaen,
ich bin beunruhigt, obgleich die Leichtsinnigen es kaum verdienen," stieß Simona unwillig hervor.
Rastlos schritt sie auf und ab; das Gewitter näherte sich zögernd, eine halbe Stunde war schon seit dem Verschwinden der Jacht vergangen, und noch immer blieb sie unsichtbar.
In diesem Momente stahl sich ein letzter, verlorener Sonnenstrahl durch das zerklüftete Gewölk und glitt aufleuchtend über die dunkle See.
Die junge Frau atmete erleichtert auf: — Dort, freilich noch in weiter Ferne, doch von günstigem Wind getrieben, schwebte das Schiss schnell wie ein Pfeil daher.
Voll Spannung nahm Simona wieder das Glas zur Haud.
Plötzlich zog ein starkes Brausen durch die Baumkronen, ein gewaltiger Blitz zuckte über den ganzen Himmel und das Wasser, als ob der Schleier über einem Flammenmeer zerrisse, und der erste dröhnende Donner durchzitterte die Woltengebirge; zn gleicher Zeit -fegte der Sturm über die erschrockene Erde und hüllte die Gegend in ein blasses, schwefelgelbes Licht. —
„Sie sind verloren!" ries Simona angstvoll aus.
Fräulein Agnes, endlich aus ihrem künstlichen Gleichmut gerissen, näherte sich, um ebenfalls hinanszublicken.
Die kleine Jacht rang, als gelte es, aus ihrer ersten Lebensgefahr sich besonders zu bewähren, auf Tod und Leben. Simona sah, wie die Gewalt des Sturmes sie niederdrückte, so daß die zierliche Takelage fast flach auf den Wellen lag, um dann, geduckt wie zum Sprunge, wieder emporzufahren. «
Jede der ungestüm heranschießenden Wogen konnte ihr verhängnisvoll werden, aber immer wieder erhoben sich die leichten Spieren über die in metallischem Grün leuchtende See und die schneeweißen Wellenkämme, mühelos in anmutigem Spiele das Toben der entfesselten Elemente besiegend und den Fittichen des Todes, die über ihr schwebten, entrinnend.
Es mußte eine starke Hand sein, die das Schiff sicher Lurch den Sturm und das Wogengebrause führte, und Simona vermochte nicht anders zu glauben, als daß es Holger sei.
rftoftsetzung folgt.)
> Vom Starkstrom getötet. Am Dörfchen bei Gloggnitz ei» furch s Hier Arbeiter versuchten bei dem - 'Hochantenne zu errichten. Ilnmiti chhrt eine Starfitromleitung vofi geklärte Weise verfing sich der Dra -Mg und der Strom floß durch :1er Besitzer des Hauses und ein :telle getötet, ein anderer Arbeiter en. Zivei andere Arbeiter bliebe unverletzt. Der Arbeiter, für den !
der den Radioapparat seiner wollte, hiuteriäßt 5 Kinder.
Lawinenstürze in Tirol. Aus Peischelkopf ist der Ingenieur Her von einer Lawine verschüttet und g haben sich in Tirol in den letzten - kürze ereignet, die zum Teil schwe -orrrcfeii.
Wolfspflage im Wilnagebiet, wird, ist in der Nähe deS Dorfes V -un von Wölfen überfallen und ^ 7 v zuvor wurde an der pvfii dedieb ebenfalls von Wölfen ge die Aischertragöüie auf dem P sag ist es gelungen, von den .ctten. 83 Fischer werden ni - .men werden, daß sie zum r noen. Das fitländische Kabinett ul Maßnahmen zur beschlerrnigteu
Handel, Verkehr und
Stuttgart, 31. Dez. (Landesprodnkter herrschte auf dem Gelreidemarkt Feiertags ünicn sind etwas billiger, Amerika ist preü Auslandsweizcn 25'75—27.75 (am 17. :?.50—23 (22.75—23.25), Sommergersti loggen 22.25—23 (22.50—23.25), Hase Diesenheu 10—11 (unv.), Kleeheu 11—1 4.75—5.75 (unv.), Weizenmehl 34.25— 26-25-26.75 (26.50-27), Kleie 13-131
Neueste Nach
Stuttgart, 31. Dez. Als Nachfolg Führers ,V, v. Stülpnagel, der zum Kon 'ernannt worden ist, wurde Oberst Fle l Infanterie-Regiments 3 in Deutsch-Eylc ein Bruder des früheren hiesigen Stabs Wiesbaden, 1. Jan. Um dem for tZwangsmieter, auf dessen Anzeige er ' lsatzungsbshörde wegen verbotenen Was (finde zu bereiten, setzte der Landwirt ! Igstadt in der Silvesternacht sein Am l'Teil des Besitztums wurde ein Raub di 'verhaftet.
Köln, 2. Jan. In der Silvesterna die Statlonskasse in Lövenich beraubt. .Taschentuch als Maske vorgebunden hc ftn und setzte dem einzigen anwesenden Brust. Dann entnahm er der Kasse den und verschwand. Die Bahnpolizei nahn Holzung auf. Ein Ortseinwohner ist in Wer zu sein.
Krefeld, 31. Dez. In der Nacht z> ft Krefeld die 20jähttge Dienstmag >9 jährigen Arbeiter Alexander Neuen! lauerte dem Mädchen, das sich mit ihr! schaft befand, auf dem Heimwege auf l Die Leiche schleppte er in einen nahe g> früh gefunden wurde. Bei seiner ersten Mörder ganz teilnahmslos. Er gilt ab Duisburg, I. Dez. Eine große heute im Hause Gärtnerstr. 38 im Stad sliitzrohr der Gasfernleitung, durch das gebiet von der Ruhrgas-A.-G. mit Ga dem Hause Gärtnerstraßs 38 zu Bcu, das wurden ein in dem Hause sich be beiden Töchtern und eine bei ihm zu getötet. Mehrere andere Bewohner de- bewußtlos darnieder und werden von r Polizei hat das durch den Unfall betrafst in der nächsten Umgebung räumen und s> chung ist noch im Gange.
Duisburg, 2. Jan. Auf der Wa nagen in voller Fahrt in eine Gruppe kehrender Personen, denen es nicht möc Kranführer Buchenheim wurde überfahr während eine andere Person verletzt wu zu kümmern, fuhr der Fahrer mit abg ccwon.
Halle u. S., 31. Dez. In der Nä! selb) geriet gestern ein Strohdiemen sin burschen, die in diesem Diemen überncw Dessau, 31. Dez. Heute früh vsrsu Knöfler seine im Schlafe liegende Ehest deu Kopf zu töten. Die Frau erwachte Wehr. Dgrauf griff der Mann sie mit auch das nicht gelang, schnitt er sic u tot, die Frau schwer verletzt.
Berlin, 1. Januar. Der vierte F Menten stellt fest, daß Deutschland alle i hren sämtlich erfüllt habe. Die Sachli genommen und zugleich ist es möglich eines wachsenden Teils der Annuitäten führen.
Berlin, 31. Dezbr. Im Zusammen ' 0 in der Breslauer Straße am Sou aufe des heutigen Tages sechs Ps ,geret beteiligt gewesen sind. Außc -1 von Personen verhört. Weitere V ftoic-n.
- ftin, 2. Jan. Am Nachmittag 'Hgazi.-vggnger im Grunemald in der N «che Leiche. Es handelt sich um ein M das nur nnoollständig bekleidet war. ° ^.Silvesternacht im Wälde erfroren zu st Mit der Aufklärung dieses eigenartige umso geheimnisvoller ist, als in der ft Teile der Kleidung der Toten nicht a lieber die Todesursache soll die Obdukti Berlin, 3l. Dez. Der Ziegler Hi bereis Eckartsberga), der am 28. Dezsn fir elterlichen Wohnung erschoß und sei u cnd in Berlin sestgenommen worden.
Kalmar, 31. Dez. Auf Grund eine Mitgliedern des Verwaltungsrotes der Bankier Wolfs, der. wie erinnerlich, in melt war, unter Beschuldigung des Be ad Verstoßes gegen das Gesetz betr. arden. Seine Bank steht gegenwärlh P bis acht Millionen Franken in Kc . Ostende. 31. Dez. Gestem stürzte ! r« Mitglieder einer Fußballmannschaft Ursache in ein Wasserbecken. 16 Pcrsone