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87. Jahrgang.

DerrlsMand.

Die Geüäudcbrandschadenumlage für das Jahr lbin.

Die Umlage des Gebäudebrandschadens für das Kalender­jahr .1929 wird folgeuderweise bestimntt: Die Umlage auf die nach NorkriegSPreisen berechneten Versicherungssummen be­trägt bei den Gebäuden der dritten Klasse 7,5 Reichspfennig auf 100 Reichsmark Brandversicherungsanschlag. Die Um­lageschuld des einzelnen Gebändeeigentümers ist auf den näch­sten durch 5 teilbaren Reichspfennigbetrag nach oben aufzurun­den. Die Umlageschuldigkeiten werden auf den t. Januar 1029 fällig und sind von den Umlagepflichtigen bei Gefahr der Anrechnung von Verzugszinsen bis spätestens 1. März an die Gemeindepflegen zu bezahlen. Die Gemeindepflegen haben mindestens die Hälfte des ans der Gemeinde geschuldeten Um- lagegesamtbetrags bis spätestens 15. März, den Rest spätestens bis 15. Juni 1929 an die Oberarntspflege abzuliefern.

Das deutsche Handwerk an der Jahreswende.

Die im Jahre 1928 zunächst noch aufsteigende wirtschaft­liche Entwicklung hat ihre günstigen Auswirkungen auch auf die Betriebe des Handwerks nicht verfehlt. Bereits im Jum trat jedoch ein gewisser Stillstand ein, der dann bei gleichblei­bender uneinheitlicher Lage für das Handwerk im Monat November durch einen starken -saisonmäßig bedingten Rückgang abgelöst wurde. Das Handwerk konnte die Wiedergewinnung seiner Rentabilität nicht erreichen. Die finanzielle Lage des Handwerks ist zu einem großen Teil dadurch in ein kritisches Stadium geraten, daß die Käufer ihre Zahlungsverpflichtun­gen nicht einhielten und so zu einer Verschärfung des Kredit- bedürfnrsses beitrugen. Auf steuerlichem Gebiet brachte das Jahr 1928 noch nicht die Regelung des Finanzausgleichs und der Steuervercinheitliümng- Die gesamte Wirtschaft kann die starke steuerliche Vorbelastung nicht inehr tragen. Mit der notwendigen Reform muß auch eine Herabsetzung der Real- fteuern Hand in Hand gehen. Um die Produktionskosten der Wirtschaft einer Senkung.zuzuführen, wird auch die Verwal­tungsvereinfachung unerläßlich bleiben. Hinsichtlich der Repa­rationen steht für das neue Jahr eine Erhöhung der drücken­den Lasten bevor. Das .Handwerk fordert daher, daß auch Vertreter des gewerblichen Mittelstandes vor den entscheiden­den Verhandlungen durch die offiziellen Sachverständigen gut­achtlich gehört werden. Ans sozialpolitischem Gebiet erwartet das Handwerk im Entwurf eines Arbeitsschutzgesetzes eine Regelung, die auf die Eigenarten und Sonderheiten des Be- rnfSstandes Rücksicist nimmt. Hinsichtlich der Reform des Schlichtnugwesens gibt das Handwerk der tariflichen Regelung den Vorzug. Das Handwerk hält au der Forderung nach einer durchgreifenden Reg tung der beruflichen Organisatton fest, er­kennt aber die vorliegende Novelle zur Gewerbeordnung als eine brauchbare Grundlage für den weiteren Ausbau an. Zur Frage der Gesetzgebung wird noch hinzngefügt, daß weit mehr als bisher ein Schutz der individuellen Arbeit vor Neber- lastung und Aufsaugung stattfinden muß, denn die Erhaltung des Handwerks, ist für ein gesundes Staatswesen eine zwin­gende Notwendigkeit.

Ein Verbot der Rheinlandkommisfion.

Koblenz, 31. Dez. Die interalliierte Rheinlandkommission hat die Aufführung des SchauspielsDer Weltenbummler" von Kunrnd Ferdinand Simmen für das gesamte besetzte Ge­biet wegen Gefährdung der Sicherheit der Besatzung Struppen oerboten. Das Schauspiel behandelt einen dramatischen Aus­schnitt aus der Notzeit unter der Fremdherrschaft am Rhein. Wie weiter verlautet, beabsichtigt die Rheinlandkommissivu Schritte bei den Alliierten zu unternehmen, um Deutschland ans diplomatischem Wege zu veranlassen, die Aufführung des Schauspiels auch in Deutschland zu verbieten.

Neujahrscrlaß an die Wehrmacht.

Berlin, 31. Dez. Der Reichspräsident v. Hindenburg hat folgenden Gruß an die Wehrmacht gerichtet:Der deutsclien Wehrmacht entbiete ich zum neuen Jahre meine herzlichsten Wünsche und Grüße! Es war mir eine Freude im abgelau- senen Jahr Heer und Marine bei ihrer ernsten und verant­wortungsvollen Arbeit sehen und ihre guten Leistungen an­erkennen zu können. Ich Habe die feste Zuversicht, daß die Reichswehr auch im neuen Jahr ihre Schuldigkeit tun wird!" - Der Reichswehrminister Gröner grüßt die Reichswehr fol­gendermaßen:Allen Offizieren, Unteroffizieren und Mann­schaften, allen Beamten. Angestellten und Arbeitern der Reichswehr meine herzlichsten Neujahrsgrüße! Der Wille läßt 'ich nicht in Fesseln schlagen. Geist ist unabhängig von Starr­heit der äußeren Form. Willen und Geist zu schulen, ist unser bester Dienst am dentsclwn Volk." - Der Ehcf der Hee­resleitung. General Heye, gibt folgenden Neujahrsbefehl her­aus:Allen Angehörigen des Reichsheeres meine besten Glückwünsche zum neuen Jahr. Wir wollen weiter nufere Pflicht tun." An die Reichsmarine hat der Ehef der Marine- leitnng, Admiral Dr. h. e. Raeder, folgenden Erlaß gerichtet: Zum Jahreswechsel spreche ich der Reichsmarine meine besten WünsHe aus. Auch die kommenden Jahre werden wir unsere Pflicht erfüllen, einig im Ziel und fest im Glauben an Deutschlands Zukunft!"

Oesterreich-Deutschland.

... Reichstagspräsideiit Löbc gibt in der Monatszeitschrift des vsterrcichisch-dentschen Volksbnndcs folgenden Neujährsgruß: Tas Jahr !928 war reich an Volkskundgehnngen für die staat­liche Wiedervereinigung der Deutschen in Oesterreich und im ^>oich der erregte Einspruch mancher fremder Staatsmän­ner bestätigt nur, daß die,unaufhaltsame Bewegung sicher vor­wärts schreitet. Sie wird eines Tages die Erfüllung unseres nationalen Rechtes bringen , trotz alledem!"

Austausch von Neujahrswünschen mit Oesterreich und Ungarn.

Berlin, :!1. Dez. Reichspräsident v. Hindenburg und der

österreichische Bundespräsident Miklas haben anläßlich des Jahreswechsels herzlich Glückwünsche ausgetanscht. Das Tele­gramm des Reichspräsidenten hatte folgenden Wortlaut:Zum Jahreswechsel spreche ich Ihnen, Herr Bundespräsident, meine aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche aus. Möge das neue Jahr auch Ihrem Lande Glück mid Segen bringeil." Bundespräsident Miklas hat folgendermaßen gedrahtet:Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ew. Exzellenz an der Wende des neuen Jahres die wärmsten und aufrichtigsten Glück­wünsche für Ihre Person und Ihre Familie sowie für daS Blühen und Gedeihen des großen deutschen Brudervolkes auS- znsprechen. Während des vergangenen Jahres war es Oester­reich vergönnt, unzählige Angehörige des Deutschen Reiches zu begrüßen. Möge die dadurch bewirkte neuerliche Festigung der Bande des Geistes und der Kultur auch für die Zukunft mächtig fortwirken und die besten Erfolge zeitigen."

Berlin, 31. Dez. Reichspräsident v. Hindenburg hat an den ungarischen Reichsverweser, Admiral von Horty, folgendes Telegramm gerichtet:Eurer Durchlaucht sende ich anläßlich des Jahreswechsels aufrichtigste Glückwünsche. In alter Ge­sinnung Reichspräsident v. Hindenburg." Gleichzeitig ist bei dem Reichspräsidenten nachstehendes Telegramm des Reichs­verwesers eingegangen.Anläßlich des Jahreswechsels bitte meine wärmsten und innigsten Glückwünsche entgegenznneh- men. Mit herzlichsten kameradschaftlichsten Grüßen Reickfs- Verweser von Horty."

Ausland.

Warschau, 31. Dez. Zu den Enthüllungen des jüngeren Litwinow teilte das polnische RegierungsblattGlos Prawda" mit, Sawelsusz Litwinow habe früher in Warschau in dem Büro des Instituts Hijas gearbeitet und dort seinerzeit einen Bettag von mehreren tausend Dollar unterschlagen. Seine Glaubwürdigkeit sei durch diese Angelegenheit zweifellos stark vermindert.

Paris, :>l. Dez. In der Angelegenheit derGazette du Franc" l>nt der Nittersuchungsrickster bisher 8 Verhaftungen vorgenommen, die sämtlich aufrecht erhalten werden.

Washington, 30. Dez. Die paraguayische Gesandtschaft gab bekannt, daß Paraguay das von der pan-amerikanischen Kon­ferenz entworfene Protokoll zur Beilegung des Streites zwi­schen Bolivien und Paraguay im wesentlichen angenommen habe.

Kein Verbot geistlicher Amtshandlungen für Haegy u. Schieß.

WieEre Nonvelle" mitteilt, ist vom Straßburger Bischof Ruch weder gegen den Direktor desElsässer Kurier", Abbe Haegy, noch gegen den Leiter des in Straßbnrg erscheinenden Haegy-BlattesDer Elsässer", Abbe Schieß, ein Verbot, geist­liche Amtshandlungen vorzunehnien, erlassen worden. Alan habe sich damit begnügt, beide darum zu ersuchen, die Leitung ihrer Plätter niederznlegen. Das Blatt fragt, was dieser Rück­zug des Straßburger Bischofs bedeute und glaubt, daß der Vatikan eingegriffcn habe.

Der deutsche Panzerkreuzer. Eine englische Stimme.

London, 3!. Dez. Der Marinemitarbeiter desDaily Tele­graph" teilt bezüglich des neuen deutschen Panzerschiffes, das vorläufigErsatz Preußen" heiße, folgende Einzelheiten mit: Seine Dieselmotoren würden cs mit einer einzigen Ladung von Brennstoff instand setzen, bis nach China zu fahren. Sein Rumpf, der mit hochgradigem Stahl und anderem Material hoher Olnalität elektrisch zusammengcschwcißt sei, erspare durch diese Behandlung ein Gewicht von 550 Tonnen. Seine sechs Elfzollgeschntze hätten eine Tragweite von 30000 Nords. Das Schiff fahre schneller als jedes andere Linienschiff und könne jedes Schiff unter dem Dreadnought-Standart überwältigen. Es werde I Millionen Pfund Sterling kosten und sei das erste von ! Schissen des gleichen Lyps.

Tic indische Nationalbewcgung.

London, 3!. Dez. Der Berichterstatter derTimes" in Kalkutta meldet, es sei jetzt sicher, daß der am Samstag er­öffnte indische Nationalkongreß eine von Gandhi entworfene Entschließung annehmen werde, was einen Sieg der Extre­misten bedeute. In der Entschließung werde der britischen Regierung eine Frist von 12 Monaten gewährt, um Indien durch Verfassung die Stellung eines Dominions zu geben. Gleichzeitig behielten sich die Extremisten das Recht vor, ihren Feldzug zu Gunsten völliger Unabhängigkeit fvrtzusctzen.

Ein einiges China am Jahresende.

London, 31. Dez. Die Mandschurei hat nach langen Ver­handlungen gestern ihre Zugehörigkeit zum nationalen China erklärt und sich der Nanking-Regierung untergeordnet. Damit hat die Zusammenfassung Chinas zu einem einheitlichen Etaat ein entscltridendes Stadium erreicht. Die Nanking-Regierung hat den mandschurischen Machthabern allerdings bestimmte Zugeständnisse, namentlich territorialer Art maclicn müssen, und die Einordnung der Mandschurei erfolgt vorerst nur aus einer föderativen Grundlage. Doch die Bedeutung des Ereig­nisses wird dadurch nicht vermindert.

Noch immer Frcmdenflncht aus Kabul.

London, 31. Dez. Die Rettungsaktion der englischen Flugzeuge in Afghanistan ist gestern nach einer zweitägigen Panse wieder aiifgenvmmeu worden. Es sind zwei weitere Transporte von Frauen und Kindern ans Kabul nach Indien gebracht worden. Wie setzt bekannt wird, ist die dentsclie Dame, die vor einigen Tagen ans dem Flugplatz von Kabul durch einen Flugzeugpropeller getroffen und gefährlich verwundet wurde, eine Frau Beitz, die Gattin eines deutschen Ingenieurs. Nach den heute vorliegenden Meldungen ist sie bisher noch immer bewußtlos. Dock» besteh^ Hoffnung aus eine Genesung.

Aman Ullah rechnet ab.

Konsiantinopel, 3l. Dez. Wie aus Kabul gemeldet wird,

werden die im L-adi^Nd^tmMmischen Bürgerkriegs auf beiden Seiten entstandenen Verluste aus über 100 Tote und 1000 Verwundete geschätzt. Die Regimenter, die sich weigerten, gegen die Aufständischen zu kämpfen, sind aufgelöst worden. Die Sachschäden werden auf etwa 3 Millionen Mark geschätzt. Auf Veranlassung des Königs ist ein Oberster Gerichtshof ein­gesetzt worden, der über die Aufständischen zu Gericht sitzen soll. Der Gerichtshof hat sich nach Dschcllnlabad begeben, wo die Verhandlungen stattfinden lverden.

Aus Stadt und Bezirk.

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Dürrmenz-Mühlacker dem Hcruptlehrer Bruch ner in Schwarzenberg, Mei­stern dem Lehrer Hermann Roos in Kirchensall, OA. Oeh- ringen, Wildbad dem Seminarlehrer Johannes Dengler in Nagold unter gleichzeitiger Ernennung zum Rektor über­tragen.

G Neuenbürg, 2. Jan. Ev.-kirchl. Statistik für 1928: Ge­laust wurden hier 91 Kinder (darunter 50 auswärtige un Bezirkskrankenhaus) und 12 in Waldrennach; konfirmiert wurden 5 Kinder (3 Knaben und 2 Mädchen); getraut wurden 24 Paare, kirchliche Begräbnisse haben hier 28 stattgefunden und 3 iii Waldrennach.

Neuenbürg, 2. Jan. Der- Jahreswechsel vollzog sich hier in erfreulicherweise ruhigen Bahnen; ohne Schießen ging es natürlich nicht ab, aber von einem besonderen Lärm oder Ruhe­störung kann nicht berichtet werden. Die Feiern des Jahres­schlusses in den Kirchen beider- Konfessionen wiesen starken Be­such auf, gleiches ist zu sagen von den Gottesdiensten am Neu­jahrsfest, wo in der cvang. Kirche derLiederkranz" altem Herkommen gemäß mit SilchersHeilig, heilig, heilig ist Gott" den Chorgesang übernahm. Den Predigten wurde an beiden denkwürdigen Tagen mit besonderer Aufmerksamkeit gelauscht. Auch in Waldrennach war am Silvesterabend und am Neu­jahrsfest feierliclier Gottesdienst, außerdem an Neujahr na, - mittags 3 Uhr Gottesdienst Lurch Missionar Stahl. Das neue Jahr wurde durch den Klang aller Glocken der Stadtkirche eingeläutet; aus dem Marktplatz fand sich eine zahlreiche Menschenmenge ein, welche den Bortrügen der Kapelle des Musikvercins in stiller Ergriffenheit lauschte und sich gegen- seittg beglückwünschte, dazwischen hinein erscholl das übliche Knattern der Schwärmer und Frösche, sonst verlief die Nacht ruhig. Das trockene Wetter an Neujahr wurde vielfach zum Ergehen in frischer Lust benützt; leichter Schneerall setzte vor­übergehend ein, ans den Höhen dürsten die Wiittersportler nach der Enttäuschung, welche die Weihnachtsfcicrtage bereiteten, einigermaßen auf ihre Rechnung gekommen sein. Der Fuß­ballverein veranstaltete an Neujahr imBären" einen Nen- jahrstnnz; Schloßkaffce und Kaffee Möhrle wiesen an beiden Tagen guten Besuch auf, in letzterem fand bei überfüllten Räumen Nenjahrskonzert durch Kapellmeister Herzog statt; die vorzüglichen Darbietungen ernteten wohlverdienten Beifall. Nun sind wir in ei» neues Jahr eingetreten; die Zukunft liegt hinter einem dichten, undurchdringlichen Schleier: daß sic in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht leicht sein wird, weiß jeder denkende Mensch. Möge sie ein in sich geschlossenes, einiges deutsches Volk finden, das inehr und mehr dem zer­setzenden Parteigezänke entsagend besseren Zielen znstrebt.

Neuenbürg, 3l. Dez. Der Ausschuß des Turnvereins hatte sich gestern mit einigen wichtigen Punkten zu vefassen. Die vorläufige Abrechnung der Weihnachtsfeier ergab ein be­friedigendes Bild. Tie Besrandeserhcbung der gesamten tur­nerischen Arbeit und Mitgliederstand wurde festgelegt. Weiter wurde Stellung genommen zum Gautag, welcher am'20. Januar hier stattfindct und einige Anträge formuliert. Die Generalversammlung wurde auf Len 27. Jan. festgesetzt. Wei­ter wurde beschlossen, am 2. Februar im Gasthvs z. ,^2onnc" wieder einmal ein Fastnachts-Kränzchen zu veranstalten, wel­cher Beschluß von unserer Turiierjngend mir Freuden begrüßt werden dürfte. Ich.

- Birkenfeld, I. Jan. Der Ueberganq ins neue Jahr in hier in üblicher- Weist vor sich gegangen. Schon bevor cs dunkel geworden war, begann die Jugend sich mit allerlei Feucrwerkskörvern zu belustigen. Später wurden die kleinen .Kinder von den größeren abgelöst. Um Uhr war Sylvester­gottesdienst, welcher gut besucht war. Mit dem 12 Uhr Glocken- fchlag setzte feierliches Glockengeläut? ein, in das sich harmo­nisch dasjenige von Brötzingen, Pforzheim und DillweißenNein mischte und einen tiefen Eindruck machte ans den, der es mit Andacht anhörtc. Tann stimmte die Feuerwehrkapelle ein und spielte an verschiedenen Plätzen feierliche Weisen. Auch das noch hier übliche N'enjahrsingen war da und dort zu hören. Im allgemeinen verlief die Nenfahrsnacht aber ruhig. Von Schießen, Johlen und Schreien, wie es srnlier Titte war. hörte man wenig. Was mag Schuld daran sein? Die Not der Zeit, die man heute eben doch vor allen LÜren verspürt. Möge das neue Jahr die Not lindern und uns einer besseren Zukunft entgegen führen!

Der Umbau der evang. Kirche im Luftkurort Schömberg bei Neuenbürg.

Schon seit Jahren klagte» die Tchömverger mit den Be­wohnern ihrer Filialgemcindcii Oberlengenhardt und Schwar­zenberg (die weiteren Filialorte Bieselsberg und Jgelsloch haben je selbst eine Kirche) über die in Anbetracht der dauern­den Mittellosigkeit so sparsame Instandhaltung ihrer Kirche durch den unterhaltniigspflichttgen Fiskus. Dazu kam die kalte Nüchternheit des Innern der um >830 ertmutc» Kirche, die an gewöhnlichen Gottesdiensten für die Gemeindeglieder und Kur­gäste viel zu groß war, die schlechte Akustik, der Mangel elektr. Beleuchtung der Kirche und schließlich das Fehlen eines He-