kommunistische Fraktion verließ ebenfalls den Saal. Eine große Menschenmenge sammelte sich vor dem Stadthause an und belagerte nach Beendigung der Sitzung die Abgangsstraßen. Erst nach und nach wurde durch die Polizei der Marktplatz geräumt.
Selbstmord eines Wiener Finanzmannes.
Der ehemals sehr bekannte Wiener Geschäftsmann und Bankdirektor Arthur Drucker, der sich in einem Berliner Sanatorium befand, ist einer Meldung des „Montagmorgen" zufolge, am Samstag unter Anzeichen einer schweren Vergiftung aufgefunden worden. Arthur Drucker hatte 25 Veronal-Pulver in selbstmörderischer Absicht eingenommen. Am Samstag gegen 1t llhr nachts ist er an den Folgen der Vergiftung ge- , storben. Die Ursachen des Selbstmordes sind die wirtschaftliche Lage Druckers und Krankheit. Arthur Drucker war Mitarbeiter und rechte Hand Camillo Castilionis, der die Wiener Depositenbank zu einem der großen Speknlationsinstitute machte, dessen Existenz aber bald ein trauriges Ende nahm.
Politische Ausführungen des Bischofs von Stratzburg.
Paris, 19. Aug. In dem elsässischen Dorfe Wisches wurde heute in Anwesenheit des Bischofs von Straßburg eine Gedenkfeier für die am 13., 11. und 15. August 1914 bei den dortigen Kämpfen gefallenen französischen Soldaten veranstaltet. Der Pfarrer von Wisches hatte erklärt, daß er aus diesem Anlaß keine religiöse Feier mehr abhalten werde und hat infolgedessen auch heute die Kirche nicht mit der Trikolore geflaggt. Wegen dieser Haltung des Pfarrers hatte der Bischof von Straßburg, Monsignore Ruch, selbst die Zelebrierung der Messe übernommen. Nach der religiösen Feier hielt der Bischof, wie die Agence Havas berichtet, eine patriotische Ansprache, in der er u. a. erklärte: Wenn Christus gesagt hat: Liebet einander, so hat er auch gesagt, daß man zunächst seine Familie, seine Eltern und Land lieben muß. Weil Eure Väter, so fügte der Bischof, zu den Zuhörern gewandt, hinzu, im Jahre 1871 Frankreich aufgefordert haben, nichts zu vergessen, feiern wir heute das Gedächtnis derjenigen, die ohne euch zu kennen, ans dieser elsässischen Erde gefallen sind, um den Wunsch Eurer Väter zu erfüllen.
Paris ist enttäuscht.
Paris, 19. Aug. Tie Beilegung der Differenz wegen des neuen Panzerkreuzers ist nicht nach dem Geschmack der Pariser Presse. Sie beschuldigt die deutschen Sozialdemokraten, unter Mißachtung ihres eigenen Programms den Konservativen den Rücken zu stärken. Man wisse nun, was man von ihrem Einfluß auf die Innen- und Außenpolitik des Reiches zu halten habe. Der „Temps"" behauptet, in Berlin bediene man sich der Sozialdemokratie nur, um die Beschlüsse durchznführen, die die Konservativen nicht mit eigenen Mitteln zur Annahme bringen könnten. Der Tadel, der den sozialistischen Ministern durch ihre Partei ausgesprochen worden sei, könne nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese sich vor dem Willen der „kon
servativen Minderheiten" (!) der Regicrnngskoalition gebeugt haben. Welches auch immer die Argumente seien, die man für die Rechtfertigung der Haltung der Sozialdemokratie vorbringe, so seien sie doch durch ihre gestrige Entschließung moralisch für den Bau des neuen Schiffes verantwortlich. Aus ihrer Haltung könne man ermessen, was man von ihnen bei der Lösung der allgemeinen politischen Probleme in Zukunft zu erwarten habe.
Amerikanische Warnung in der Flottenfrage.
London, 19. Aug. Der „Sundah Expreß" warnt die englische Regierunng nachdrücklich, sich nicht durch militärische Abmachungen mit Frankreich oder durch andere „nicht präzis umschriebene kontinentale Abmachungen" in einen Gegensatz zu den Vereinigten Staaten hineinmanövrieren zu lassen. Gleichzeitig veröffentlichen heute die englischen Agenturen eine außerordentlich ernst gehaltene Meldung ans Washington über die amerikanische Stellungnahme zum Marinepakt . Wir geben sie im Wortlaut des „Exchange Telegraph" wieder: „Es wird in Washington von maßgebender Seite mitgeteilt, Präsident Colidge betrachte die Lage, die durch den englisch-französischen Marinepakt geschaffen worden ist, als ernst. Er vertritt die Auffassung, daß die amerikanische Uottenstärke durch den Pakt gefährdet werden könne, ja daß die amerikanische Flotte gegenüber der durch das Marineabkommen vereinigten englischen und französischen Flotte im Nachteil sein würde. Es verlautet, daß die amerikanische Regierung erwogen hat, zur nächsten Sitzung des vorbereitenden Abrüstungsausschusses keine Delegation zu entsenden. Es wurde aber beschlossen, doch eine Delegation zu entsenden in der Hoffnung, daß es dieser Delegation gelingen werde, England und Frankreich zur Offenbarung der nenen^Lage in der Flottenfrage zu nötigen."
Griechische Wahlergebnisse.
Athen, 20. Aug. Nach den bis gegen Mitternacht bekannt gewordenen Wahlergebnissen erlangte die Regierung im allgemeinen die Mehrheit, die besonders stark in Athen, Saloniki, Thrazien und Kreta ist. Der Sohn des Ministerpräsidenten Venizelos ist gewählt, dagegen ist Pangalos durchgemllen. Kafandaris wurde bei einem Zusammenstoß mit einigen der Gegenpartei angehörenden Wählern leicht verletzt. Venizelos hat ihm ans diesem Anlaß sein Bedauern zum Ausdruck gebracht.
Wirbelsturm auf Haiti.
Wie über Newhork gemeldet wird, hat in der Nacht zum Samstag der schwerste tropische Sturm seit vielen Jahren Haiti heimgesucht, zahlreiche Dörfer zerstört, ungeheure Ernteschäden angerichtet und viele Menschenleben gefordert. Eine Anzahl von Küstenschifsen ist gesunken. Die Zahl der Toten wird auf 200 geschätzt, während mehr als 10 000 Menschen obdachlos sind. Der größte Schaden wurde in abgelegenen Distrikten und in einigen der größeren Orte angerichtet. Der Gesamtschaden geht hoch in die Millionen.
Putschversuch in Ecuador.
Nach einer amtlichen Mitteilung wurde ein revolutw Anschlag vereitelt, der darauf abzielte, die WiederhmM ^ einer verfassungsmäßigen Regierung zu Ecuador m 2"" dern. Zahlreiche führende Mitglieder der liberalen wurden hingerichtet. Der Verschwörer San Jose Ayora ist in Haft genommen worden. Dem amtlichen ic" muniguö zufolge sind von den Aufrührern Waffen Geld aufreizende Druckschriften an Strafgefangene erteilt n>M Die Ordnung ist, nach amtlicher Mitteilung, aufrechterhalj
Sportecke.
Fußball. Mit dem gestrigen Sonntag haben in ganz deutschland in der Bezirks- und Kreisliga die diesjährigen bandsspiele ihren Anfang genommen.
In der Gruppe Württemberg gab es gleich an, mb» Sonntag recht interessante Paarungen und Ergebnisse i» Birkenfeld weilte der vorjährige württ. Meister, die Tm garter Kickers; nach erbittertem aber ritterlichen Kampfe s,°? ten die Kickers knapp 2:3, nachdem die Partie schon in d-, ersten 18 Minuten mit 0:2 für Kickers stand. Innerhalb^ Minuten aber stellte Birkenfeld durch aufopferndes und xi), gantes Spiel das Ergebnis auf 2:2; bei diesem Stand blieb-- bei ausgeglichenem Spiel bis etwa 8 Minuten vor Schluß M Kickers durch unhaltbaren Schuß zum dritten Tor koi» Dem Spielverlauf entsprechend könnte das Ergebnis auch u» gekehrt lauten; ein Unentschieden wäre das gerechteste EwI nis gewesen. --- Der Neuling Germania Brötzingen führte U gut ein und schlug die Stuttgarter Sportfreunde mit Za V. f. R. Heilbronn verlor in Stuttgart bei dem dortigen» s. B. knapp mit 0:1 und in Bückingen blieb die Union über den Stuttgarter Sportklub mit 2:0 siegreich.
In der Gruppe Baden gab es gestern folgende Ergch nisse: Phönix Karlsruhe — F.V. Villingen 4:1, F.C. Zreib«n -- Sv-Vg. Freiburg 7:0, F.V. Rastatt — K. F.P. i.-g, Gruppe Nordba y crn: Sp.Vg. Fürth — V. f. R. M 8:0. — Südbaher n: D. S. V. München — l860 MüM 2:5, Schwaben Ulm — Wacker München 0:5, Jahn Reqensbm- — Bayern München 2:1 (Ueberraschung!) '
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Ratschreiber Schäfer.
Birkenfeld, den 20. August 1928.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgang unserer lieben Schwester und Nichte
Helene Stumpp
sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Besonders danken wir ihren Schulfreunden und Schulfreundinnen, der Firma Ranft L Co., Pforzheim, den Angestellten nnd dem Geschäftspersonal, sowie allen, die sie zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten.
Die Geschwister Emilie und'Lina. Die Großmutter Kath. Stumpp. Familie Theodor Stumpp. Friedrich Stumpp.
Wilhelm Stumpp.
Eugen Stumpp.
Oberlehrer Marlin,
Dobel, 20. August 1928.
Für die vielen Beweise innigster Teilnahme, die wir in so reichem Maße bei dem Hinscheiden unseres lieben Vaters
Immanuel Maulbetfch
erfahren dursten, sagen herzlichen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
tlerrenalb, clen 20. ^uZust 1928.
Llstt besonderer Anreise.
^m Zamstaßs abencj ist nacb kurzem, scbveren beiden mein ber^ensZuter lAann, unser treudesor§1er Vater, mein Zuter 5okn, unser lieber Drucker, Zcktva^er und Onkel
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