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^»eiiback-Main. 28. Mai. Am Pfingstniontag wurde hier m »Äbeit des hessischen Staatspräsidenten Adelung, des Bürger- Vertretern der Behörden und zahlreicher hessischer Paria- ein Gedenkstein siir den ersten deutschen Reichspräsidenten 'ÄlirickEbert geweiht und der Oesfentlichkeit übergeben. Die Weche- ^ l elt Polizetoberst Schützingcr-Berlin.

^ Mannheim. 29. Mai. Am Pfingstmontag starb nach einer ck'Nensteinöperation im 61. Lebensjahre der sozialdemokratische Ab- 5»rdnete Oskar Geck. An seiner Stelle tritt der badische Staatspra- A-n» Adam Remmele in den Reichstag ein.

^ Kaiserslautern. 28. Mai. In der Nähe von Lohnfeld wollte ... ^Ubrer eines Personenautos aus Pirmasens ein Postauto iiber- Dabei kam er mit seinem Wagen dem linken Kotflügel des Nstautos zu nahe. Sein Wagen wurde zur Seite geschleudert, die uMssc,, kamen unter das Auto zu liegen, zwei Personen waren so- ot drei wurden schwer verletzt. Die In>assen des Postautos dli-beii unverletzt. Die polizeilichen Ermittlungen wurden sofort aus-

§'"°Dortmund. 28. Mai. Am Pfingstsonntag fand unter reger Be- iliouna des Reichsbanners die Einweihung des zu Ehren des oer- ebenen ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert errichteten Denk­mals statt. Das Denkmal ist eine Schöpfung von Professor Hoetger- akarvswede Zu der Feier waren u. a. Regierungspräsident König- -limsberq Ministerialrat Woldt, Professor Hoetger-Worpswede. Bür­germeister Hirsch erschienen. Die Weihercde hielt Landtagsabgeord- »eter Klupsch-Dortmund. Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutsch- icndliedes schloß die Feier, die durch Rundfunk weitesten Kreisen zu- äänalick gemacht wurde.

" Leipzig, 28. Mai. Ein mit Ausflügler,, besetzter Wagen wollte

der Elsterauc zwischen Quasnitz und Gundors einen über eine Diese am Wasser entlang führenden Fußweg benutzen. Dabei rutschte »er Wagen ab und stürzte ins Wasser. Ein Herr und eine Dame, iowie ein Pferd ertranken. Ein Teil der Insassen hatte den Wagen vorher verlassen, weil ihnen die Sache zu gefährlich war. Der Kut­ter wollte Selbstmord verüben, wurde aber daran verhindert und Anbei sich jetzt in Haft.

Berlin, 29. Mai. Auf dem Tempiner See kenterte ein Faltboot, ,ährend ein Insasse gerettet werden konnte, ertrank der Mitfahrer. Lus dem Wannsee schlug ein Paddelboot, das mit vier Personen be­seht war, um. drei konnten gerettet werden, der vierte, ein Student ertrank. Aus der Havel kippte ebenfalls ein mit vier Personen besetztes Falidool um, von den Verunglückten wird ein Schüler aus Lhar- l»ltenburg vermißt.

Berlin, 28. Mai. Der von der K.P.D. und dem Rotfront- kiimpserbund veranstaltete Rotsrontkämpsertag ist, abgesehen von den Zwischenfällen am Samstag, ohne größere Zusammenstöße verlaufen. Am Psingstsonntag fand eine Demonstration im Lustgarten statt, an der etwa'7080MO Mann teilnahmen. Hierbei sprachen Führer'der Kommunistischen Partei und der Roten Frontkämpfer. Am Schluß wurde ein Kampsgelöbnis von den Teilnehmern im Chor mitge­sprochen, in dem sie getobten, die russische und chinesische Revolution mit allen Mitteln zu verteidigen, und für die siegreiche Weltrevolution z, wirken. Sodann fand ein Vorbeimarsch statt.

Hamburg, 28. Mai. Die Staatliche Pressestelle veröffentlicht folgende Erklärung:Die weiteren eingehenden Nachforschungen der Polizei haben zu der Feststellung geführt, daß in der früheren Stoltzen- bergsabrik. jetzt Müggenburg G. m. b. H.. noch ein kleines Quantum Phosgen lagert, dessen sachgemäße Vernichtung mit den anderen Be­ständen ungeordnet ist. Es hat sich bei dieser Untersuchung heraus- gestcllt, daß im vorigen Sommer von der Müggcn-Fabrik Phosgen m kleineren Quanten nachts durch den Schornstein abgeblasen (!) «orden ist in der Annahme, daß diese Form der Vernichtung un­schädlich sei. Die Polizei stellt über diesen Vorfall zur Zeit weitere Untersuckuncn an. Durch sie wird auch festzustellen fein, ob die im vorigen Sommer von Harburg geführten Beschwerden über giftige Abgase,,, diesen Vorkommnisse» ihre Erklärung finden".

Königsberg, 28. Mai. Wie dieKönigsberger Hartungsche Zeitung" meldet, sind nach einer von der deutschen Gesandtschaft in Rio de Janeiro hier eingetroffenen Mitteilung Ingenieur Christian Sand und seine Frau Lissie, geborene Kluge, in der Zeit zwischen dem 20. April und dem 4. Mai 1928 an, der brasilianisch-boliviani­schen Grenze ermordet worden., Dem mit der Aufklärung der Mordtat beauftragten zuständigen Konsulat in Cuyaba sei es trotz größter Mühe bisher noch nicht gelungen, von den dortigen Behörden genaue Einzelheiten über die Ermordung, deren Gründe und genaues Datum, sowie über die Täter in Erfahrung zu bringen. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.

Kattowitz, 28. Mai. Der Deutsche Volksbund in Ostobeischlesien hat den Bölkerbundsrat aus Anlaß der Schwierigkeiten, die den deutschen Erziehungsberechtigten bei der Anmeldung ihrer Kinder zu den Minderheitsschulcn gemacht werden, telegraphisch um Schutz für die deutsche Minderheit ersucht.

Wien, 28. Mai. Die In den Tagen unmittelbar vor Pfingsten mrsetzenden wolkenbruchartiaen Niederschläge, die im niederöster­reichischen und steyrischen Alpcngebiet besonders heftig austraten, bewirkten ein plötzliches Anschwellen zahlreicher Flutzläufe und führten »n verschiedenen Bahnstrecken zu Ucberflutungen und Unterwaschungen des Bahnkörpers und zu Unterbrechungen des durchgehenden Bahn- »erkehrs. Der größte Teil der unterbrochenen Linien, darunter auch die Westbahn, konnten bereits im Laufe des Pfingstsonntags wieder fahrbereit gemacht werden.

Rom, 28. Mai. In mehreren italienischen Städten veranstalteten Studenten Protestkundgebungen gegen die Angriffe auf Italien in Zugoslavien. Bei Demonstrationszügcn durch die Straßen wurde die Nationalhymne gesungen. Die öffentliche Ordnung wurde vollkommen ausrecht erhalten.

Rom, 28. Mai. Wie die Blätter melden, haben die römischen Studenten zum Protest gegen die Vorgänge im Generalkonsulat in Innsbruck einen Umzug veranstaltet. Sie marschierten, ungefähr 1000 Mann stark, in militärischer Ordnung zum Palazzo Lhigi, wo sie Hochrufe aus Italien und Mussolini äusbrachten. Der Zug bewegte sich dann zur Piazza Venezia, um dem Grabe des unbekannten

Soldaten eine Huldigung darzubringcn. Bei der Rückkehr passierte der Zug das Gebäude der faszistischen Partei, wo die Studenten dem Parteisekretär Turati, der auf dem Balkon erschien und die Studenten nach römischer Art begrüßte, eine Kundgebung bereiteten. Der Zug löste sich schließlich ohne Zwischenfall wieder auf.

Stockholm, 28. Mai. Ein furchtbares Unglück ereignete sich heute an einem Eisenbahnübergang in der Nähe der Stadt Sala. Ein vollbesetztes Auto stieß mit einem in voller Geschwindigkeit fahrenden Personenzug zusammen. Das Auto, das von der Lokomotive 200 Meter mitgeschleift wurde, wurde völlig zertrümmert. Zwei Personen wurden auf der Stelle getötet, zwei weitere starben kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Eine fünfte ist lebensgefährlich und zwei weitere Personen sind leichter verletzt.

Athen, 28. Mai. Die Krise des griechischen Kabinetts ist beige­legt worden. Das bisherige Kabinett hat sich erneut konstituiert. Metaras hat die Unterstützung der Partei Benizelos angenommen.

Tarragona. 28. Mai. Es ist gelungen den Massenmörder zu entdecken, der am 2l. Mai elf Personen ermordet hatte. Da er sich nicht ergeben wollte, wurde er mit einem Gewehrschuß niedergcstrcckt.

Hochwaffcrkatastrophe in Schlesien.

Breslau, 28. Mai. Die am Freitag und Samstag über Schlesien ununterbrochen niedergehenden heftigen Niederschläge haben im schlesischen Gebirge, vor allem in den dem Riesen- und Eulengebirge vorgelagerten Ebenen schwere Ueberschwem- mungen herbeigeführt. Die Gebirgsflüsse führten starkes Hoch­wasser, das in den frühen Morgenstunden des Sonntag seinen Höhepunkt erreichte und erst gegen Abend zu fallen begann. Am stärksten scheint das Eulengebirge und die Gebibte der Kreise Reichenbach und Schweidnitz betroffen worden zu sein. Die Weistritztalsperre war, obwohl sie beim Einsetzen des Hoch­wassers einen sehr niedrigen Wasierstand hatte, nicht in der Lage, die Wasscrmassen auszunehmen, die in der Zeit des stärk­sten Zuflusses bis 90 Kubikmeter in der Sekunde den Stausee füllten und musste sämtliche Schleusen öffnen. Die Peile, in normalen Zeiten ein kleiner Bach, der nicht durch eine Sperre gesichert ist, brachte über Reichenbach und die Umgebung größte Nebcrschwemmung. Zwischen Reichenbach und Schweid­nitz bildete sich ein Ueberschwemmungssee von 15 Kilometer Länge und mehreren Kilometern Breite. Die in ihm liegenden Dörfer sind zum Teil völlig abgeschlossen, der Verkehr ist nur mit Kähnen möglich. Die Felder sind verschlammt, die erste Heuernte vernichtet, die Kartoffeln vom Wasser mitgenommen. Biele Landstraßen sind zerstört. Besonders schwer ist das Dorf Grunau, Kreis Schweidnitz, heimgesucht worden, wo die dort befindlichen zahlreichen großen Gärtnereibetriebc völlig zer­stört worden sind. In den niedrig gelegenen Stadtteilen von Reichcnbach und Schweidnitz ist auch an den Gebäuden schwe­rer Schaden angerichtet. Zahlreiche Bauten wurden fort­gerissen, da das Hochwasser aus dem Gebirge große Bäume mit sich führte. Am Oberlauf der Weistritz ist eui ganzes Haus von den Fluten fortgetragen worden. Im Riesengebirge wurde auf der oeutschen Seite diesmal weniger Schaden ange­richtet. Dagegen sind im tschechischen Gebiet mehrere Gebirgs- dörfer, vor allem im Aupatal schwer heimgesucht worden. Die Bäume wurden weggerissen, die Brücken zerstört. In der Nähe von Breslau brach am Montag nachmittag in dem Mündungs­gebiet der Weistritz und der Oder ein Damm. Die Feuerwache konnte erst nach 5 Stunden Arbeit die Fluten zurückdämmen. An der Lohe wurde in der Nähe von Breslau durch das Hoch­wasser ein Träger der Hochspannungsleitung niedergelegt. Es entstand ein Brand, dessen Löschung dadurch schwierig wurde, daß die Feuerwehr nur mit Booten an ihn herankommen konnte.

Raubübcrfaü, um frohe Pfingsten zu verleben.

Am Samstag wurde die im Büro des Rechtsanwalts Dr. Sandberg in der Gartenstraße in Breslau angestellte 16jährige Bürogehilfin Hildegard Schindler im Hause ihres Chefs von einem Mann angefallen, der ihr einen Schlag über den Kopf versetzte und die Aktentasche mit dem soeben vom Postscheckamt geholten Geld entriß. Durch das Schreien der Ileberfallenen wurden die Straßenpastanten aufmerksam, denen es gelang, den Täter, den gleichfalls in Breslau wohnhaften 21jährigen Arbeiter Pätzold, festzunehmen. Nur mit Mühe gelang es, ihn vor der Lynchjustiz einer großen Menschenmenge zu ret­ten. Der Täter gab an, er wollte sich mit Hilfe des Geldes anläßlich des Pfingstfestes seinen Feiertagsanzug vom Leih­haus holen.

Der Kalmarer Prozeß vor dem Kongreß der französischen Sozialisten.

Paris, 28. Mai. Im Verlauf der heutigen Beratungen des Sozialistischen Kongresses in Toulouse wurde bei der Dis­kussion über die politische Haltung der Partei von dem Beam­ten der Stadtverwaltung Straßburg, Naegelen, auch die Frage des Antonomismus im Elsaß angeschnitten. Naegelen bezeich- nete den Autonomismus als eine örtliche chauvinistische Be­wegung, der, die Kommunisten ihre volle Zustimmung gegeben hätten. Was den Kolmarer Prozeß anbetreffe, so seien die Sozialisten gegen jede Sanktionspolitik im Elsaß. Anstatt das Bekenntnis der Autonomisten, Autonomisten zu sein, zu proklamieren, habe der kommunistische Abgeordnete Äerthon als Rechtsanwalt versucht, zu beweisen, dag der Autonomis­mus die beste Form des Nationalismus sei und die Locariw- politik konsolidiere. Nicht zu bestreiten sei allerdings, daß die Sozialistische Partei im Elsaß bei den Wahlen einen Mißerfolg

erlitten habe. Im weiteren Verlauf der Debatte sprach sich der sozialistische Abgeordnete Grunbach über die Frage der Rheinlandräumung aus. Er erklärte, angesichts des Siege- der deutschen Sozialdemokraten stelle sich die Frage der»- mung des Rheinlandes mit besonderem Nachdruck.

Die Angeklagten klagen an.

Moskau, 28. Mai. Im Verlauf der Samstag-Verhand­lung des Doncz-Prozcsies sagte der Angeklagte Nikischin über die Tätigkeit Badstiebers im Jahr 1926 aus. Er belastete so­wohl Badstieber als auch Küster und betont, daß die au- Deutschland gelieferten Maschinen untauglich gewesen seie». Der Ingenieur Seebold habe gesagt, die Maschinen seien gut gearbeitet, jedoch aus schlechtem Stahl. Nikischin erklärt, daß er von Badstieber im Auftrag Sebolds 400 Rubel Beftechungs- gelder erhalten habe. Der Dolmetscher überträgt die Aussag«« Nikischins, die Empörung bei den deutschen Angeklagten Her­vorrufen. Sie lehnen alle Beschuldigungen Nikischins ab. Die Aussage Nikischins bedeutete nicht nur für das Gericht, son­dern auch für die Staatsanwaltschaft eine Bloßstellung. Der Verteidiger Badstiebers berief sich auf die Aussagen der an­deren Angeklagten, nach denen die Firma Knapp gerechtfertigt worden sei. Der Verteidiger verlangt, daß Nikrschin Wege« falscher Aussage zur Verantwortung gezogen werde. Nikischi» macht den Eindruck eines zusammengebrochenen jungen Man- des, dessen Intelligenz so gering ist, daß seine Aussagen wieder­holt durch den Vorsitzenden präzisiert werden müssen. Er ge­rät oft in Verlegenheit und schweigt. Als Nikischin aussagt, Badstieber habe bei einem Trinkgelage gesagt,daß Rußland ohne Eingreifen des Auslandes nicht weiterkommen könne", übersetzt oer Dolmetscherdaß Rußland nicht ohne 'Einmi­schung ausländischer Mächte auskommen könne", was den Sin» des von Nikischin Gesagten natürlich völlig ändert. Edens» ließ der Dolmetscher die präzise Zusammenfassung des Präsi­denten bei ganz verworrenen Aussagen Nikischins einfach fort. Solche Vorkommnisse sind natürlich geeignet, das Anklagebild zu entstellen. Der Staatsanwalt stelltzwei konkrete Anklage- Punkte" gegen Badstieber als erwiesen fest, erstens daß er 40- Rubel Bestechungsgelder übergeben hat, zweitens daß er, trotz­dem er von der Nichtverwendbarkeit der Maschinen wußte, ihre Aufstellung veranlaßt hat. Als Badstieber vom Vorsitzen­den gefragt würde, ob er sich zu den belastenden Aussage« des Angeklagten Nikischin äußern wolle, erklärte er, er wolle sich später im Zusammenhang äußern. Badstieber soll de» Eindruck machen, als stünde er unter einer starken psychische« Depression, lieber die eidesstattlichen Erklärungen Seebolds und Kösters, die jede Gewährung von Bestechungsgeldern in Abrede stellten, wurde in der Verhandlung bisher nicht ge­sprochen.

. DieItalia" verschollen.

Oslo, 28. Mai. Vom LuftschiffItalia" fehlt trotz aller Nachforschungen seit Freitag vormittag 10.90 Ühr bis zu de» heutigen Abendstunden noch immer jede Spur. Es wird in Luftschiffahrtskreisen endgültig als verloren betrachtet, wäh­rend man die Hoffnung nicht aufgegeben hat, daß General Nobile und seine Begleiter von einer der Hilfsexpeditionen noch lebend gesunden werden können, wenn sie bei einer Not­landung oder Aincm Unglück des Luftschiffes heil davon ge­kommen sind. Man verhehlt sich indessen in Fachkreisen nicht, daß eine Notlandung mit dem Luftschiff bei dem heftigen Wind ohne Hilfe vom Land sehr schwierig ist, abgesehen von der Tatsache, daß die Nordküste von Spitzbergen zum größten Teil aus bis zu 1000 Meter hohen Felsgebirgen besteht, die schroff ins Meer abfallen und viele tiefe. Fjords bilden, die selbst für die normale Schiffahrt gefährlich sind. Diese Küste soll nu» abgesucht werden, um die Ueberrestte des Luftschiffs und die Mannschaft zu entdecken. Mit fieberhafter Spannung werde» alle Berichte aus dem Norden verfolgt. Der von der Königs­bucht abgefahrene HifskreuzerCitta di Milano" hat bereits die Dänen erreicht und will dann versuchen, längs der Nord­küste von Spitzbergen soweit als möglich, vorzudringen. Er hat die Robbenfänger der Dänen-Jnsel beauftragt, wenn mög­lich mit den Jagern in Verbindung zu treten, die sich in der Gegend des Nord-Westlandes und Neufrieslands aufhalte», von wo die letzten Radio-Telegramme des LuftschiffesItalia" am Freitag morgen um K-11 Uhr aufgefangen worden sind.

Nach einer englischen Agentur-Meldung hat ein Radio- Amateur an der Küste des Pazific dort eenen Hilferuf der Italia" aufgefangen, der auch von verschiedenen Radio-Ama­teuren bestätigt wurde. Der Ruf besagt:S. O. S., lenkbares LuftschiffItalia" mit General Nobile i« Not, ausgestattet mit Radiowellcnlänge 40,45 Meter, bitte Hilfe sofort." Der Kapitän derCitta di Milano" rechnet mit der Möglichkeit, daß General Nobile im Falle einer Notlandung in jener Ge­gend bei den Jägern Zuflucht finden konnten, die dort über­wintern. lieber die mannigfachen Schwierigkeiten dieser Nach­forschungen gibt man sich indessen keiner Täuschung hin.

I» Alaska gelandet?

London, 28. Mai. Nach einem bisher unbestätigten Be­richt aus Königsbucht ist dieItalia" in Alaska gelandet. Me Meldungen von einer Landung des LuftschiffesItalia" in Alaska werden in Fachkreisen skeptisch ausgenommen und eine solche Möglichkeit infolge der Entfernung von 3000 Kilo­metern als ausgeschlossen bezeichnet. Ebenso dürfte die Mel­dung aus Sibirien, daß die Radio-Station ein Notsignal von derItalia" anfgefangen habe, auf einem Mißverständnis be­ruhen.

Wie Pfinzweiler vor 200 Jahren entdeckt wurde.

Von -f Bened. Schwarz.

. Es war im Jahre 1723. Der markgräflich badische Schäfer A Ittersbach hatte mit seiner großen Herde wiederholt bei Ittersbach die Grenze überschritten und drüben auf würt- «mbergischem Territorio bis Ottenhausen, Feldrennach und Conweiler seine Schafe weiden lassen.

Die Schultheißen machten schleunigst Anzeige wegen sol­cher Frevcltat, und der Vogt Ernst Friedrich Binder zu Neuenbürg beschwerte sich in einem Schreiben an den Rent- «mmsr- und Ockonomierat Dötschmann in Gottesau über die ^^Überschreitung. Die Sache wurde umständlich und gründ­lich untersucht, und man mußte bei den badischen Amtsstellen Meben, daß ein Uebergriff auf fremdes (württembergisches) Territorium stattgefunden hatte.

Nur etwas war den Herren Beamten unverständlich; es «ar m dem Bericht die Rede von einem DörsleinPfintz", unweit Ittersbach gelegen, das nach Behauptungen des Neuen- *urger Vogts württembergisch, nach Ansicht des Schäfers aber »avrsch sein sollte. Den Herren Beamten in Karlsruhe, Gottes- Aund Durlach war von einem DörfleinPfintz" so wurde Mnzweiler ursprünglich genannt soviel wie nichts bekannt. Man steckte die Köpfe zusammen und beratschlagte, was es mit «esem bis anher unentdeckten und unbekannten Dörflein für eme Bewandtnis habe.

.In Karlsruhe hatte man in Erfahrung gebracht, daß über Me Sache am besten der Jäger auf dem Killisfeld, Gabriel Mmbel, ein Hintersasse zu Durlach, namens Ullrich Brech, und «r Oberjäger Kißling Aufschluß geben konnten. Dieselben ««rden vor den Hofrat und Kammerprokurator Keßel zitiert u« verhört.

Auf die Frage, wie weit das Dörflein von Feldrennach entfernt liege, wird geantwortet, etwa soweit als das Mühl­burger Tor in Karlsruhe vom Durlacher Tor. Aus dem um­ständlichen Protokoll ergibt sich, daß da, wo der Ort liegt, vor vielen Jahren eine markgräslich badische Schäferei sich be­fand, und daß daselbst sieben markgräflichc Höfe gestanden haben, die jedoch in den schweren Kriegszeiten samt der Schäfe­rei verwüstet worden seien. Erst vor etwa sieben Jahren (also um 1715) sei dieses Dörflein angelegt worden und habe sich in der Zeit bis auf 14 Untertanen jedenfalls sind damit Bür­ger gemeint vermehrt. Diese seien für sich eine Gemeinde, gingen nach Feldrennach zur Kirche und stünden unter dem Schultheißen daselbst. Die Einwohner trieben Ackerbau und ergiebigen Obstbau. Mit Feldrennach hätten sie den Wald ge­meinsam.

Man suchte in den Archiven und Amtsregistraturen nach Urkunden und Akten über das seither unbekannte Dörflein, konnte aber nirgends etwas Schriftliches finden. Der fürst­liche Archivar Samuel Brodhag in Basel, wohin in jener Zeit wegen der Kriegswirren das Archiv geflüchtet worden war, berichtete,daß es ihm unmöglich gefallen, in dieser bei etlich hundert Jahren verborgen gewesenen Sache Las Geringste zu berichten."

Dem badischen Amtmann Ruthardt in Pforzheim war be­richtet worden, daß der alte Schulmeister Hans Michel Ruf in Dietlingen Urkunden über das Dörflein Pfinzweiler im Besitz habe. Er ließ denselben zu sich kommen und mußte feststellen, daß er getäuscht worden war. Nach der Aussage des Schulmeisters Rus, welcherein gar ehrlicher und vollkommen glaubwürdiger Mann sei", gäbe es keinen kälteren und rauhe­ren Ort als Pfinzweiler, wo nichts wachsen könne. Diese Aus­sage war gerade das Gegenteil von dem, was man in Karls­ruhe erfahren hatte.

In einem weiteren Verhör wurde der 80jährige MatheS Gegenheimer in Ittersbach, der Vater des dortigen Schult­heißen, und der Schultheiß Herr Michael Dahlinger in Langen­alb vernommen. Nach ihrer übereinstimmenden Aussage fei an der Stelle, wo 1715 das Dörflein Pfinzweiler entstanden, zuvor eine große Oedung gewesen, worauf man höchstens habe das Bich weiden lassen. Allerdings hätte man daselbst Grenz­steine mit dem badisch-württembergischen Wappen gefunden, was daraus schließen lasse, daß der Grund und Boden ehede» zu Baden-Durlach gehört habe. Der Jttersbacher Schäfer sei also nicht so ganz im Unrecht, wenn er mit der herrschaft- lickiens Schafherde hierher fahre.

Der.württembcrgischc Vogt Binder in Neuenbürg schrie» am 25. Februar 1724 dem Oekonomicrat Dötschmann in Gottesau, wo sich die Verwaltung der herrschaftlichen Schäfe­rei befand, er solle dem Jttersbacher Schäfer verbieten, ferner­hin württembergisches Territorium zu betreten,widrigen­falls ihm die Schafe arretiert oder er sonsten von den Bauer« uff eine oünliebige Arth bewillkommnet werden sollte."

Daraufhin antwortete Dötschmann umgehend:Wenn schon bekannten Dingen nach die Bauern gleich mit dem Schwert drein zu schlafen und ihre eigenen Richter zu sei« begierig und beflissen seind, so will man doch ein solch unnach­barliches Verfahren nicht verholfen und gebeten haben, daß der Schäfer aus dem seither verödeten Boden wieder seine Herde treiben dürfe."

Unterm 16. August 1724 erging von der Regierung an Ockonomierat Dötschmann der Befehl, dafür zu sorgen, daß auch in Zukunft der Jttersbacher Schäfer das Dörflein Pfinz­weiler weiter mit seiner Herde besuche. Und so blieb es, bis sich einige Jahre später ein Grenzstreit erhob.