Festtagen gewogen. Infolgedessen war auch der Pfingstverkehr von mächtigem Ausmaß. Die Züge der Albtalbahn, der ge­samte Wagenpark der Reichspost zeigten stärkste Besetzung, und gar der private Kraftwageuverkehr überstieg alle Erwartun­gen. Am Hauptfesttag passierten die an der Ochsenbrücke zu- fammentressenden Straßenzüge bis zum Eintritt der Dunkel­heit mindestens 2500 Kraftfahrzeuge, eine bis jetzt hier noch nie erreichte Zahl. Alle Gaststätten hatten Großbetrieb. Im Kurgarten waren die Konzerte unter Meister Hunyaczeks an­feuernder Leitung ein Hauptanziehungspunkt, so daß die letz­ten Tisch- und Stuhlreserven ins Treffen gerieten. Ebenso hatten die sämtlichen Gottesdienste große Mengen von Andäch­tigen aufzuweisen. Vielfach wurden den Besuchern besondere Veranstaltungen geboten, und die Radio-Wellen trugen die mannigfaltigsten Genüsse aus weiten Fernen herbei. Tue Aus­flugspunkte, Mahlberg, Bernstein, Schweizerkopf, Teufels- mühle, Hohlohturm, Kaltenbronn und Wildsec, wie die herr­lichen Waldpfade der gesamten Umgebung waren außerordent­lich belebt, ein Zeichen, daß frohe Fußwanderung, Marsch­gesang und erquickender Naturgenuß bei Jungen und Alten noch immer in hohem Werte stehen. Die Besucher der Kloster­überreste bemerkten mit Befriedigung, wie die demPara­diese" zugekehrte ueudekorierte Seite deS Pfeiffer'scheu Ge­schäftshauses im Gesamtcharakter sich dem historisch Gegebene» harmonisch anschließt.

Wildbad, 26. Mai. Vom 20 . 5. bis einschließlich 0. 6. findet hier die Deutsche Tuberkulvsetagung statt. Am Mittwoch, 30.

tagen die Lungenheilanstalts- u. die Tuberkulvse-Fürsorge- ärzte. Am 3l. 5. und 1. 6. sind Sitzungen der Deutschen Tuber­kulose-Gesellschaft, während der 2. und 3. Juni dem deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose Vorbehalten ist. Besonderem Interesse begegnen die Sitzungen der deutschen Tuberkulose-Gesellschaft. Als Hauptgegenstände werden be­handelt: am 31. Mai vorm.Der Beginn der Lungentuberku­lose des Erwachsenen", am 1. Juni vorm.Das Allergieprob­lem und die Tuberkulose". Man erwartet grundlegende Er­örterungen von diesen beiden Tagen und neben den Referenten Kahser-Petersen-Jena, Mrici-Sommerfeld, Gräff-Heidelberg, Redcker-Mansfeld und Neufeld-Berlin sind Aerzte von inter­nationalem Ruf auch zur Aussprache vorgemerkt, wie von Pirquet-Wieu, von Romberg-Müncheu. Schröder-Schömberg, Ziegler-Hannover. Der 2. Juni bringt eine öffentliche Sitzung mit Vortrag deS beigeordneten Dr. Everper-Köln: Welche praktischen Folgerungen ergeben sich auS den neuen Forschun­gen über den Beginn der Lungentuberkulose. Der 3. Juni soll der Frage der Ausbildung der Tuberkulose-Fürsorge- Aerzte und der Fürsorgerinnen gewidmet werden. Neben den eigentlichen wissenschaftlichen Verhandlungen gehen einher Vorträge über Wildbad in Vergangenheit und Gegenwart mit Besichtigung der Kurcinrichtnngen und der VersorguugSkur- anstalt, Filmvorführungen und Theatervorstellungen des Tuberkulose-Theaters- Tic Badverwaltung und die Stadt­gemeinde haben ein reiches Programm von Unterhaltungen zusammengestellt wie Symphonickonzert, Theatervorstellungen in dem entzückend umgebauten Kurthcater und eine große Enz- anlagenbeleuchtung. Für die Damen gibt eS Ausflüge auf den Sommerberg, nach Hirsau, an den Wildsee usw. .Der Tagung schließt sich noch eine gemeinsame Reise nach Stuttgart an (Ko- lonialauSsiellumz, Vorstellung im Landestheater) sowie Aus­flüge nach Schömberg, dem Henberg, nach Weingarten und llcberruh.

Württemberg.

Calw, 26. Mai. (Schädigung der Hcidelbecrernte durch Frost.) Wie nun seststeht, haben die Frostnächte den Heidel­beeren staxk zugesctzt. Die Waldbewvhner sind darüber sehr beunruhigt, da ihnen der Verlust einer schönen Einnahme droht, die sie bei der bekannten Geldknappheit ans dem Lande gut hätten brauchen können.

Freudenstadt, 27. Mti. (Im 00. Lebensjahr gestorben.) Wohl die älteste Frau des Oberamts Freudeustadt, Frau Bar­bara Frick, Witwe, Wittlenswciler, ist im 99. Lebensjahr nach kurzem Krankenlager gestorben. Im 33. Lebensjahr ist sie Witfrau geworden: in ihrem langen Leben war sie nie krank und immer geschäftig und tätig; erst im März d. I. hat sie zum ersten Mal in ihrem Leben den Arzt gebraucht.

Stuttgart, 26. Mai. (Ein Heiratsschwindler.) Unter der Maske eines Heiratslustigen hatte eS der 15 Jahre alte geschie­dene Kaufmann Wilhelm Mödner von Strümpfelbach verstan­den, sich bei einem Servierfräulein und einer Ärztwitwe anzu­biedern. Mit der versprochenen Heirat wurde cs zwar jeweils nichts, dagegen trauern beide einem Betrag von insgesamt 25000 Mark nach. Trotzdem Mödner, der sich vor dem erwei­terten Schöffengericht Stuttgart zu verantworten hatte, die Rolle eines Geisteskranken spielte und in der ganzen Verhand­lung kein Wort sprach, bestanden an seiner Zurechnungsfähig­keit keine Zweifel. Das Gericht verdarb ihm nun auf die Dauer von 2 Jahren und 3 Monaten seine unsauberen Hei­ratspläne. Auch die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt.

Stuttgart, 26. Mai. (Das grüne Kursbuch.) Das neue in Karlsruhe hergesteütc grüne Kursbuch für Südwestdeutsch­land und die Schweiz, das an die Stelle deS alten und zu­verlässigen roten württ. Kursbuches getreten ist, enthält, wie neuerdings von verschiedener Seite festgestellt wird, eine solche Menge von Fehlern, daß man sich darüber geradezu wundern muß. Es wäre zweifellos Vesser gewesen, man hätte eS in Württemberg bei dem bewährtenalten" gelaffen.

Stuttgart, 26. Mai. (Ablehnung der Anträge auf Haft­entlassung im HandwerkSkammerprozeß.) Die 3. Strafkammer des Landgerichts Stuttgart hat die Anträge der Angeklagten Wolf, Dr. Gerhardt und Klemm auf Haftentlassung ahgelehnt.

Tübingen, 27. Man. (Der Alteusteiger Raubmörder. Wie dieTübinger Chronik" erfährt, ist der Alteusteiger Raubmör­der Maier vom Stuttgarter Polizeipräsidium aus, woselbst die nötigen kriminellen Aufnahmen und Beurkundungen gemacht worden sind, ins hiesige Untersuchungsgefängnis übergeführt worden, und es steht in Aussicht, daß er sich vor dem Tübinger Schwurgericht zu verantworten haben wird.

Ulm, 26. Mai. (Amtsunterschlagung.) Der Amtsdiener Wilh. Kicchle in Auingen, OA. Münsingen, hatte sich wegen Amtsunterschlagung zu verantworten. ES wird ihm zur Last gelegt, daß er ein Kuvert mit 05 Mark Inhalt (Getränkesteuer) vom Amtstisch des Schultheißen weggenommen habe, ferner wird er beschuldigt, in 0 Fällen bei Auszahlung von Renten an Kleinrentner, an Leute im Alter bis zu 91 Jahren, die teilweise auch gebrechlich sind, Unterschlagungen dadurch be­gangen zu haben, daß er den Leuten weniger auszahlte, als er sich durch sie quittieren ließ. Die Anklage schätzt den so unterschlagenen Betrag auf ca. 150 Mark. Der Angeklagte be­stritt die Tat, erhielt aber nur Freisprechung im ersten Fall. Wegen einer fortgesetzten Amtsunterschlagung bekam er 1 Monate Gefängnis.

Jsnh, 26. Mai. (Beisetzung der Opfer dkr Bluttat.) Die furchtbare Bluttat im nahen Dengeltshofen, Gde. Neu-Trauch- bnrg, die 2 Menschenleben forderte, ist noch in aller Munde. Am Donnerstag vormittag >110 Uhr wurde daS unglückliche Mädchen, die 21jährige Theresia Weiß, die während der Arbeit im Stall von dem 30jährigen Dienstknecht Alexander Schorer wegen verschmähter Liebe erschossen worden war, unter gro­ßem Trauergelcite beigesetzt. Sckwer und bang klang das Grabgelänte von St. Georg, als man den Sarg mit der Toten nach dem Friedhof JSnp-Vorstadt hinausgeleitete. Der unglückliche Täter, der sich nach der Tat selbst erschossen und so dem irdischen Richter entzogen hat, wurde bereits um I Uhr früh außerhalb des Friedhofs ohne Ritus beigesetzt.

Bad Mergentheim, 26. Mai. (Verschobener Rücktritt des Stadtschnltheißen.) Nachdem Stadtschultheiß Klotzbücher für Ende Juni seinen Rücktritt ankündigte, wurde er in einer internen Sitzung einer Gcmeinderatskommission gebeten, mit Rücksicht auf die ungünstige Zeit der Wahl und in Anbetracht der Hochsaison sein Amt vertretungsweise noch während des Monats Juli weitcrzuführen. Dazu erklärte sich Stadtschult- hciß Klotzüücher bereit. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde an ihn die Bitte gerichtet, das Amt bis 1. Oktober wei­ter zu behalten. Auch damit erklärte sich der Stadtvorstand einverstanden. Die zahlreichen Kandidaten um die Stadtschult- heißenstellc werden sich also noch eine Zeitlang gedulden müs­sen. zum mindesten einmal bis 1. Oktober. Doch dürfte auch dieser Termin noch kein endgültiger sein.

Baden.

Königsbach, 26. Mai. Heute nachmittag um 1 Uhr wollte der verheiratete 10jährige Arbeiter Karl Bürklin von Stein, um rascher nach Hause zu kommen, mit einem vor dem Gast­haus z.Lamm" stehenden Lastkraftwagen wegsahren. Er wollte auf den schon fahrenden Wagen aufsteigen, kam dabei zu Fall und erlitt schwere Verletzungen. Er wurde sofort in das Krankenhaus nach Pforzheim verbracht, wo er bereits nachmittags 3>1 Uhr seinen Verletzungen erlag. Dem Manne wurde der Brustkorb eingedrückt. Er hinterläßt eine Frau und 2 Kinder.

Vermischtes.

Explosion in einer Kraftanlage der Münchener Straßen­bahn. Freitag früh gegen X>6 Uhr wurden die Anwohner der Karl-, Dachauer- und Augustenstraße in München durch 2 heftige Detonationen aus dem, Schlaf gestört. In einem neben der Kraftstation an der Karlstraße unterirdisch gelege­nen 5 Meter laugen Batterieraum war aus unbekannter Ur­sache eine Explosion erfolgt. Das Glasdach des Raumes wurde teilweise zerstört. Die Batterien wurden beschädigt, ebenso das Straßenbahnkabel, so daß von etwa >167 Uhr der Straßenbahnverkehr gestört war. Verletzt wurde niemand.

Heinrich d. Opel gestorben. Der Chef des Hauses Adam Opel, Heinrich von Opel, ist Samstag morgen im Älter von 51 Jahren an einem Schlagansall gestorben. Opel war auch als Rennstallbesitzer und in jüngeren Jahren als Radrenn-

rer in wetten Kreisen bekannt geworden. Er war Träa«- über 150 ersten Preisen auf der Radrennbahn. ^ Schweres Flugzeugunglück. Samstag morgen qeaen - ist das Verkehrsflugzeug Dortmund-Frankfurt a M ein Junkersflugzcug, bei dem Dorfe Eich in der Nähe vn»

Elbcrfeld-Barnien abgestürzt. Der Aufschlag auf beraiaem Gelände brachte den Apparat zum Brennen. Der Flugzeua sichrer Hofmarin und 2 männliche Fahrgäste verbrannten E,, männlicher Fahrgast wurde leicht verletzte, ein weiblicher Fahr­gast kam mit dem bloßen Schrecken davon. Die Ursache ^ Unglücks ist noch ungeklärt. Nach den letzten Nachrichten sin* die Namen der bei dem Flugzeugabsturz bei Elberfeld tödlick Verunglückten folgende: Pilot Hofmann, Herr Lippert-Dort- mnnd und Herr Rnnge-Dortmund. Der verletzte Paffaaier i» ein Herr Hnmmereich auS Essen. ^

Opels Raketeuwagcn auf der Preffa. Der Raketenwaoe» Opels, der ein neues technisches Wunder unserer Zeit z» werden scheint, ist seit Pfingstsonntag auf der Preffa zu be­sichtigen. Der Wagen ist in einem besonderen Pavillon unter gebracht, der am Anfang des Auenwegs, an dem die übrige» Sonderbarsten errichtet sind, aufgebaut wird.

Wieder einmal ein neuer Frachtbriefvordruck. Der Fracht briefvordruck erfährt mit Inkrafttreten der neuen Eisenbahn- Verkekrsordnung ab 1. Oktober 1028 eine Aenderung. Das neue Frachtbriefmuster liegt leider noch nicht vor. Einer alten Gepflogenheit entsprechend wird es im letzten Augenblick be- kanutgegeben werden. Es ist auch noch nichts darüber gesaK welche AusbrauchSsrist für das alte Formular festgesetzt wich' Da sich die Herstellung von Frachtbriefen und auch der Bedarf nicht so genau abzirkelu läßt, wird die RcichSbahu-Gesellschast (Hauptverwaltung) eine Auförauchsfrist von mindestens einem Jahr zugestehen müssen. ES ist selbstverständlich, daß die Hrr- stellernrmen von Frachtbriefen ihre Besteller auch auf das In­krafttreten deS neuen Formulars aufmerksam machen, und däj sie auch selbst bei Lagerdrucken darauf Rücksicht nehmen. Gleich­zeitig wird aber am 1. Oktober 1928 auch ein neues internati»- naleS Frachtbriefmuster eingeführt. Für dieses Muster gibt et keine Aufbruchsfrist. Die jetzige» internationalen Frachtbriefe verlieren niit dem 1. Oktober 1028 ausnahmslos ihre Gültig­keit. Also Vorsicht bei Neudrucken!

Die Vichcrgebuiffe in Deutschland. Nach dem amtliche» Ergebnis der Viehzählung vom l. Dezember 1027 beträgt die Zahl der Pferde im Deutschen Reich (ohne Saargebiei) 3 805 102 (gegen 3 873 131 i. I. 1026 und 4 608705 i. I. 1913), Die Zahl der Rinder 1927 17,08 Millionen (17,22 bzw. 18F Mill.), die Zahl der Schafe 1927 3,81 Mich (4,08 bzw. 4,99 Mil­lionen), die Zahl der Schweine 1927 22,88 Mich (19,42 22,53 Mill.), die Zahl der Ziegen 1927 3,22 Mich (3,48 bzw. 3,16 Mill.), die Zahl der Hühner und Gänse und Enten 1B7 70,08 Mich, (75,70 bzw. 71,91 Mich), die Zahl der Bienenstöcke 1927 1.63 Mill. (dagegen 1025 1,55 und 1912 2,30 Mill.). Nack, dem Reichswehretat bezifferte sich die Zahl der Militärpferde 1st27 auf 40165 und 1926 auf 40 691.

Verheerender Sturm über Rumänien. Wie aus Rustschuck gemeldet wird, hat Freitag abend ein furchtbarer Stur» mit Woltcnbrüchen dort gewütet. Die ganze Stadt wurde überschwemmt. Der Einwohnerschaft bemächtigte sich eine ungeheure Panik. Sämtliche Telephonmasten wurden umge- worfcu und ein ungeheurer Sachschaden angerichtet. Acht Leichen wurden bereits geborgen.

Neueste Nachrichten.

Feuerbach, 28, Mai, Eine schwere Bluttat ereignete sich am Sonntag abend 8 Uhr in der WirtschaftZur Turnhalle", Zu dem angegebenen Zeitpunkt wurde die Wirtschaft von fünf Zimmerleuten und Maurern ausgesucht. Da alle betrunken waren, verweigerte du Wirt die Abgabe von alkoholischen Getränken, Nachdem die Ein­dringlinge gewaltsam aus der Wirtschaft entfernt worden waren, fegten sich die Streithändel vor der Wirtschaft fort. Hierbei hielt der 43 Jahre alte Taglöhner Matheis, der dem Wirt behilflich gewesen war, einen Stich in die Brust. Dieser hatte nach kurzer Zeit den Tod des Matheis zue Folge. Als Täter wurde der 25 Jahre alte, zur Zeit arbeitslose Maurer Friedrich Enzmann ermittelt und festgenommeu. Er ist geständig. Der getötete Matheis war verheiratet und Vater eines Kindes im Aller von neun Jahren.

Hohenheim, 28, Mai. Am Pfingstsonntag wurde von den In­strumenten der Hoheimer Erdbebenwarte über die Mittagszeit ein starkes Erdbeben ausgezeichnet. Die Auszeichnungen begannen um 11,02,46 Uhr und endeten etwa nach 2W> Stunden. Die Berechnung der Hcrdentfernung ergab 9400 Kilometer.

De sckünjtsn llsnlol

ru billigsten Pretzen

Ikkü6kNLV»0kkk.s4archei

Mag auch die Liebe weinen...

Roman von Fr. Lehne.

60 . Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

,FZch habe schon alles mögliche versucht, sie auf an­dere Gedanken zu bringen. Richtig menschenscheu ist sie geworden."

Und wird es auch noch mehr werden, wenn Sir nicht ganz energisch darauf dringen, daß sie unter Leute geht! Alle Hochachtung vor dem tapferen Mädchen Frau Gräfin Mlwörden verdiente" er murmelte einige undeutliche Worte.Bei nächster Gelegenheit werde ich Ihrer Schwester selbst meine Bewunderung ausdrücken! Jeden Tag soll sie mit meiner Jutta zusammen sein, die wird sie mit ihrem Frohsinn wieder aufheitern: schicken Sie die Lore nur her."

Erich errötete vor Freude: er hätte dem gütigen Mann vor Dankbarkeit am liebsten die Hand gedrückt.

Ta wurde die Tür ausgerisssn, und Jutta stürmte herein: sie wußte, daß Erich da war. prallte aber mit gul gespielter Ueberraschung zurück,

Ah, Herr Förster! Guten Tag! Ich störe o elst Papa

Nee, mein Schmaltierchen, im Gegenteil. Wir brauchen dich wir haben eine Aufgabe für dich höre mal" und er erzählte ihr, was er vorhin von Erich erfahren.

Ein nachdenklicher Zug glitt über ihr reizendes Ge­sicht. Sie staunte über Lore. So selbstlos hätte sie nie handeln können etwas Wunderbares, Unbegreifliches, schien ihr das. Dann lächelte sie wieder.

Freilich. Alterchen! Das wird gemacht! Lore soll wieder lachen lernen! Dis Leute aufheitern, das verstehe ich." Sie setzte sich ihrem Vater aufs Knie und küßte ihn herzhaft ab.

Lachend löste er sich aus ihrer Umklammerung.

Ja, du Krabbe! Wenn ich dich nicht hätte"

In Erich wurde doch ein eigenes, beklemmendes Gefühl wach hintrrgmg er den Mann nicht, betrog

er ihn nicht um sein Bestes uni sein Lind? Diese Bedenken hatten ihn nicht verlassen. Aber Jutta hatte gestern, als sie sich getroffen, so süß beschwichtigend seine Sorgen weggeplaudert und weggeküßt. In ihrer Nähe vergaß er, was ihn quälte.

Gehen Sie jetzt direkt nach Hause, Herr Förster, ja? Dann will ich gleich mit Ihnen gehen und mir Fräulein Lore holen: sie muß heute mittag schon bei uns essen es gibt junge Hühner und Spargel. Und heute abend fahre ich selbst sie wieder zurück."

Fröhlich ging Jutta neben dem jungen Forstmann einher.

Als sie in dem frühlingsgrünen Wald allein und unbeobachtet waren, da hängte sie sich in seinen Arm und bog ihr Gesicht neckisch dem seinigen entgegen.

Erich du hast mich heute noch nicht geküßt, du! Dis Falten da auf deiner Stirn, die mag ich gar nicht leiden." Mit leichtem Finger strich sie darüber hin: er hielt ihre Hand fest und drückte einen Kuß darauf.

Soll ich damit zufrieden sein?" schmollte sie. Un­gestüm warf sie sich an seine Brust und sucht« seinen

Mund. Er streichelte bas goldig schimmernde Haar und küßte sie wieder: doch der schwere Ernst wich nicht aus seinem Gesicht.

Jutta, dein Vater ist so gütig ich mißbrauche dar ich mache mir Vorwürfe."

Verdrießlich stampfte sie mit dem Fuße auf.

«Fängst du schon wieder an? Willst du mir diese kargen, schönen Stunden durch dein Grübeln verderben?

Ich sagte es dir gestern schon. Du mußt Geduld ha­ben. Wenn die Eltern schon jetzt etwas erführe»

du weißt, wie Mama ist. gleich würdest du versetzt werden, s» weit, daß wir uns nie Wiedersehen würden! Ich warte auf einen Glück^ufall, der kommen muH! Und wenn du bei mir bist, sollst du an nichts anderes denken, als an die Gegenwart, an mich! Was küm­mert mich morgen?" Sie trällerte die Studentenweise:

Wer weiß, ob nicht die Welt Morgen in Schutt zerfällt!

Wenn sie nur heut noch hält Heute ist heut'!

Wie geschickt entwand sie sich ihm doch, wußte ihn zu vertrösten er mußte sich ihr fügen, so schwer es ihm in seinem geraden, ehrlichen Sinn wurde.

Juttas lieblicher Anmut, ihrer Ueberredungskunlt, gelang es schließlich, Lore zum Mitgehsn nach der Ober­försterei zu bewegen. Wie ein Kind freute sie sich vor­über. und scherzend versprach sie. Lore heute abend pünktlich und gewissenhaft wiederabzuliefern".

Nach einigen Tagen, während Lore wieder bei Eg­gerts war, hielt Frau Marie Berger einen Brief, den feine, schrägliegende Schrift mit den vielen Schnörkel» Erich vom Postamt mitgebracht, in der Hand, adressiert anFräulein Lore Berger. Försterei Steinfurt". Dir feine, schrägliegende Schrift mit den vielen Schnörkeln und Spitzen ohne jeglichen Druck, war ihr so wohlbe­kannt, daß ihr das Blut zu Herzen stieg--.

Sie wog den Brief in der Hand, drehte ihn nach allen Seilen und riß ihn dann kurz entschlossen aus-

Mutter, was tust du?" rief Erich, durch das Ge­räusch des Äusreißens aufmerksam gemacht er >ah eben seine Postsachen durch.Der Brief ist an Lore, nicht an dich," sagte er unwillig.

Aber er kommt vom Grafen Allwörden, und mich geht es auch an, zu wissen, was er noch von meiner Tochter will!"

Sie überflog die Zeilen: das Briefblatt zitterte m ihrer Hand heiße Röte überzog ihr Gesicht. Den K«S schüttelnd, murmelte sie einzelne, erregte Worte nein, auf keinen Fall ausgeschlossen das gM nicht"

Er stand auf, dadurch neugierig gemacht.

Mutter, was ist denn?"

Sie wollen Lore wieder haben. Sofort soll irr zurückkommen. Da, lies selbst!"

(Fortsetzung folgt.)

Ostenbc Anwesenheit meislers. Be mcntariec -> Friedrich Eb rede hielt V Mannh

Gallensteine «ordnete L> Beist Adnu Kaisers der Führer holen. Dali

Postautos , Insassen ka> jort tot, dr dli-be» unvi «nommen.

Dortnn lciligung de! korkenen e, mal- statt.

Worpswede Arnsberg, Z «rmeister 2 Der Klups! icndliedes s qiiilgtich gc>

Leipzig

der Elfi Wiese am 2 »er Wagen sowie ein ' vorher verl scher wolltr Kündet sich Berlin »ährend eil Mf dem A war, r A

ärmst

ikdoot U! lenburg

Berlin

impserbur

vischcnM

Psiiigs

: etwa 7 nnmumst

»de ein ochen, ir

allen 2 virken.

Hamb zende E

lizei ha! ffabrik, osgen K

... ar :11t, das

kleiner

usuehu gen S süse in KSnst

de Ja Z und 20. A Greih

bist

über

roch

WieP