lange Jahre hinsichtlich der Erkrankungen der Atmungsorgane und daraus resultierender Tuberkulose in Deutschland mit an der Spitze und noch vor dem Kohlengebiete stand. Der Volks- mund Vox populi, Vox dei nennt derartige Wege, z. B. den Grunbacher, nicht mrt UnrechtSchwindsuchtsweg", was eigentlich in der Oberamtsstadt auch bekannt sein sollte. Eine kleine Statistik aus den Feststellungen des Stat. Amtes in Pforzheim, im Verwaltungsbericht 1927 noch ergänzt, gibt hier einige interessante Daten. Es haben zurückzulegen täglich von

1. Conweiler mit 114 Pforzheimer Arbeitern ( 12,1 A der Bev.) 2mal 6,4 Km. zur Bahn,

2. Feldrennach mit 150 Pforzheimer Arbeitern (11,3 A der Bev.) 2mal 6,2 Km. zur Bahn.*)

3. Schwann mit 173 Pforzheimer Arbeitern (17,7 A der Bev.) 2mal 4,9 Km. zur Bahn,

4. Langenbrand mit 60 Pforzheimer Arbeitern (10,5 A der Bev.) 2mal 4,5 Km. zur Bahn,

5. Engelsbrand mit 255 Pforzheimer Arbeitern (31,9 A der Bev.) 2mal 4,5 Km. zur Bahn,

6. Salmbach mit 143 Pforzheimer Arbeitern (36,2 A der Bev.) 2mal 3,5 Km. zur Bahn,

7. Arnbach mit 173 Pforzheimer Arbeitern (22 A der Bev ) 2mal 2,9 Km. zur Bahn,

8. Grunbach mit 230 Pforzheimer Arbeitern (33,6 A der Bev.) 2mal 2,2 Km. zur Bahn,

9. Dennach mit 29 Pforzheimer Arbeitern (5,3 der Bev.) 3mal 2,0 Km. zur Bahn.

*) Bei Feldrennach kommt als Bahnstation auch das näher gelegene, aber weniger benützte Ittersbach in Frage.

Von Liesen Arbeitern müssen sonach mehr als 750 täglich bei Wind und Wetter einen Weg von mehr als 2 Stunden (9 Km.) zurüülegen. Die näher gelegenen Bahnstationen liegen meist 200300 Meter tiefer, als die Wohngemeinde. lieber 700 Arbeiter müssen täglich einen Höhenunterschied von mehr als 200300 Metern überwinden. Beim Militär und auch sonst wird allgemein für je MO Meter Höhenunterschied eine Zeit­stunde Angeschlagen. Läßt man dies unbeachtet, so treibt man Raubbau an seiner Gesundheit. Die meisten Arbeiter aus diesen Orten legen den Kilometer auch bei starker Steigung in höch­stens einer Viertelstunde zurück. Welche Folgen das für die Gesundheit hat, kann der Gemeinderat der Oberamtsstadt, dem die Verhältnisse im Bezirk bekannt sein sollten, einmal beson­ders an der Frauenwelt beobachten. Was der Gemeinderat dann noch den Bezirksgemeinden wegen des weiteren Ausbaues der Autolinien vorschreibt, ist Sache dieser Gemeinden selbst, obwohl sie fast alle dem Vcrkehrsverbande angehören, dieser kennt den Jnstanzenzug sehr genau und bedarf daher keinerlei Belehrung in dieser Sache. Was aber die erwähnte Rentabi­litätsgarantie der O.P.D. Karlsruhe anbelangt, so kann hier der Dritte, der die Verbandsgarantieverhältnisse nicht in allen Teilen kennt, überhaupt gar nicht mitsprechen, da ihm gerade einer der wichtigsten Punkte, die hier noch mitsprechen, nicht bekannt ist. Bei den nicht vom Verband garantierten Linien, wo kein Vertrag mit der Geschäftsstelle besteht, liegt die Sache wesentlich anders. Ein Monopolrecht stand weder der Privat­gesellschaft noch deren Rechtsnachfolgerin zu, da Württemberg im Gegensatz zu Baden ein solches noch nicht besitzt, bzw. noch kein bezügl. Landesgesetz erlassen hat. -Mir die Linie Neuenbürg Wilferdingen besteht ausser in Neuenbürg selbst kaum ein Interesse, es geht dies übrigens auch aus dem noch neuen Bahnprojett MarxzellGräfenhausenBrötzingen hervor. Hier­bei werfen wir die Frage auf es wurde uns die schon wieder­holt nahcgelegt im nördlichen Bezirk:Was hat bis jetzt die Stadt Neuenbürg getan, um selbst mit dem Gebiet nördlich des Schwarzwaldrandes in engere Berkehrsverbindung zu kom­men?", bestehen doch nicht einmal überall und für alle Fahr­zeuge geeignete Straßen dorthin. Es wird nach wie vor das Bestreben einer großzügigen Verkehrspolitik sein müssen: 1. Das Wirtschaftszentrum mit seinem Wirtschaftsgebiet auf dem kürzesten und schnellsten Wege zu verbinden, 2. hierbei auch soziale Gründe mitznberückfichtigen und 3. Krastverkehrslinien tunlichst von einem Eisenbahnknotenpunkte ausgehen zu lassen. Aus diesem Grunde soll auch für die Verkraftung des Landpost­dienstes ein nicht unerheblicher Teil des Oberamtes Neuenbürg von dem hierfür besonders geeigneten' Eisenbahnknotenpunkte Calw aus versorgt werden/ wogegen Neuenbürg allerdings Einspruch erhoben hat. Wirtschaftliche, nicht Kirchturminter­essen waren auch für die Errichtung des Arbeitsamtes Pforz­heim und dessen Erstreckung auf den fast ganzen Bezirk Neuen­bürg maßgebend, sic allein gelten auch im Verkehrswesen der Zukunft. Was nun die etwas deplaziert erwähnten freund­schaftlichen Beziehungen zu Pforzheim anbelangt, so dürfte diesen am wenigster: durch öffernucye Auslassungen, wie den in Nr. 86 desEnztäler" gedient fein. Am letzten Sonntag zeigte es sich deutlich, wie gerade die von Neuenbürg so stark bekämpf­ten direkten Autolinien (die nach Gräfenhausen) der Oberamts- stadt grosse Besucherscharen zuführten, die grosse Mehrzahl der Autöbenützer nahm den Rückweg über Neuenbürg und hielt sich dort noch auf. Zum Schlüsse fassen auch wir zusammen: Die Verbandsleitung wird nach wie vor an ihrem Leitsatz: erst Ausbau der Berkehrsmöglichkeiten, dann scharfe Verkehrswer­

bung festhalten, nicht zum Wöhle einer einzelnen Gemeinde allein, sondern des Gesamtgebietes. Sie wird, soweit dies die Verbandsgemeinüen wünschen, sich für die von ihr als zweck­mäßig befundenen Pläne mit aller Kraft einsetzen und erfreut sich dabei allerdings der sehr wertvollen und uneigennützigen Unterstützung sowohl der Stadt Pforzheim, als auch zahlreicher Behörden und der Presse. Einer: Grund, den Gemeinden ihre guten Dienste aufzudrängen, hat die Verbandsleitung nicht, für sie sprechen, wie sie mit Stolz sagen kann, ihre Erfolge. In 4 Jahren das achtfache an Wagenmaterial und ungefähr das gleiche an Zahl der beförderten Personen (im Vorjahr rund 600 000), das sagt genug. Schon heute ist die Kraftpoststelle Pforzheim eine der grössten im Reiche, trotz vielfacher Hemm­nisse und Schwierigkeiten. Die Erfolge aber kommen nicht der Stadt Pforzheim und nicht einzelnen zugute, sondern dem ganzen Bezirke und insbesondere auch der Arbeiterschaft. Alle Erfolge aber beruhen auf dem einmütigen Zusammenwirken von Stadt und Land, von Behörden und Privaten und der völligen Ausschaltung einer Kirchturmspolitik und einesKan­tönligeistes". Und in diesem Sinne soll auch fernerhin gearbei­tet werden.

Victor Keller, Verbandsgeschästsleiter, Pforzheim.

*

Zu vorstehenden Ausführungen, welche bereits am Montag imPforzheimer Anzeiger" erschienen sind, wird von der Stadt­verwaltung Neuenbürg geschrieben:

Wir haben unseren Standpunkt in durchaus loyaler Weise bekanntgcgeben, nicht um Andere anzugreifen, sondern um zu zeigen, dass durch das Vorgehen des Verbands Interessen Ande­rer unnötig verletzt werden.

Wer hat angegriffen? Doch der Verbünd mit seinen Fahr- planbssprechungen in Büchenbronn am 8. März ds. Js., zu welcher allerdings niemand erschien außer dem Vertreter von Neuenbürg und in Gräfenhausen am 9. März ds. Js. (glaubte Herr Keller, in Neuenbürg sei man so schwerhörig?)

Von einer Zustimmung des Vertreters von Neuenbürg in der Pforzheimer Äerbandsversammlung zu den vorgetragenen Plänen kann gar keine Rede sein; dem Verbandsgeschäftsführer wie auch wohl dem Herrn Vorsitzenden war Neuenbürgs ab­weichender Standpunkt bekannt; wenn in der Versammlung der Vertreter Neuenbürgs das Wort nicht ergriff, so geschah dies deshalb, um den Gang der Verhandlungen nicht aufzuhal­ten und eine Debatte zu entfesseln, die (ohne genügende Vor­bereitung) doch zu keinem Ziele geführt hätte.

Es durfte erwartet werden, Laß auf die sachlich gehaltenen Ausführungen, die vom hiesigen Platz aus keineswegs ver­schwiegen werden konnten, auch eine sachliche Erwiderung käme, statt dessen Ausfälle. Unrichtigkeiten, grobe Angriffe. Die Ausführungen des Würm- und Enzgauverkehrsverbandes, wirken keineswegs überzeugend und sind deshalb nicht geeignet, unseren Standpunkt zu ändern. Die Ausführungen lassen auch die genaue Kenntnis der Verhältnisse vermissen; so wird Lieben­zell erstaunt sein, zu erfahren, daß die Kraftpostlinie nach Schömberg nur von der Calwer Seite her benützt wird und Höfen, daß die Kraftpost nach Schömberg nur D u r chreisenden- Berkchr hat. Im übrigen noch zur Orientierung der Verbands­geschäftsleitung denn die Äezirksgemeinden wissen es daß die Stadt Neuenbürg an der Bevölkcrungszahl des Bezirks zu etwa ein Zwölftel (nicht ein Siebenzehntel), am Amtsschadcn in den letzten Jahren bis zu ein Fünftel (nicht ein Zwölftel) beteiligt war, daß sie die Straßenbauten anderer Bezirks­gemeinden bei diesen liegt die Initiative stets warm unterstützt und selbst große Aufwendungen auf Straßenbauten im vergangenen Jahr allein etwa 150000 R.M. für Umbau der Alten Pforzheimerstraße gemacht hat, sich also wohl berechtigt fühlen darf, ein Wort mitzureden. Das wird ge­schehen, wenn einmal der eine oder andere der Pläne greifbare Gestalt gewinnen sollte.

Die Antwort auf eine Reihe Anführungen, z. B. wegen des Arbeiterverkehrs, ist schon aus unserem 1 Artikel zu entnehmen und wenn der Herr Verbandsgeschäftsführer die Frage stellt, Was hat bis jetzt die Stadt Neuenbürg getan, um selbst mit dem Gebiet nördlich des Schwarzwaldrands in engere Verbin­dung zu kommen", so ist darauf zu erwidern, daß sie alle Be­strebungen der betreffenden Gemeinden nach Verbesserung ihrer Straßenverhältnisse unterstützt und soweit diesen Ge­meinden selbst daran gelegen war, auch mit zum Ziel geführt hat. Der Gemeinderat Neuenbürg und einzelne seiner Mit­glieder haben, sich um die Verkehrsverhältnisse des Bezirks schon angenommen, als der Würm- und Enzgauverkehrsverband noch nicht bestand. Was geleistet wurde, wissen alle diejenigen, die es sehen wollen; der Gemeinderat hat es deshalb auch nicht nötig, zuerst die Wege auf die Einladung des Herrn Keller aus­zuprobieren.

Auf die Ausführungen allgemein-wirtschaftlicher Art ein­zugehen, fühlen wir keine Veranlassung. Schön und edel gedacht ist ds nicht, auch nicht für die innere Macht einer Idee zeugend, wenn der starke Nachbar dem schwachen gegenüber bei über Gelegenheit zu verstehen gibt, daß er ihm den Brotkorb höher hängen werde; auch der kleine kann ab und zu beißen. Die Sache mit dem Brotkorb ist auch nicht ohne Gegenseitigkeit.

Vielleicht gibt es doch zahlreiche Geschäfte verschiederrer Rn,» V chen in Pforzheim, welche die Kundschaft der Neuenbürg (Anwohner zu schätzen wissen und dies Herrn Keller auch e,n mal zur Kenntnis bringen, damit die von ihm beliebte n/«. einseitige Einstellung ihre Berichtigung erfährt. ^

Württemberg.

Stuttgart, 23. April. (Vom Württ. Kriegerbund) m» Sonntag fand hier ein außerordentlicher Bundestag des Württ Kriegerbundes statt. Nach dem von Major a. D Bürger -r statteten Geschäftsbericht zählte der Bund an: 1. Januar w« in 1648 Vereinen 157 377 Mitglieder, Die Mitgliederzurrabn,- im vergangenen Jahr beträgt 5800. Stach dem von Verwal­tungsdirektor Fortunat erstatteten Rechenschaftsbericht wurden aus dem Gebiete der sozialer: Fürsorge vom Bund 133 554 R.M ausgewendet, während die Jahresbeiträge der Vereine an de» Bund nur 130 709 R.M. ausmachen. Sehr segensreich wirkten auch die Erholungsheime in Herrenalb und Bad Niedernan Der Kriegerbund ist mit 23000 Kriegsbeschädigten und Kriegs­hinterbliebenen die stärkste Kriegsopferorganisation in Würt­temberg. Die Interessen der Kriegsbeschädigter: wurden in zahlreicher: Fällen erfolgreich vertreten. Nach dem Bericht des Generals Freiherr von Matter wird der Kleinkalibersport j» über 500 Vereinen mit rund 13 000 Schützen gepflegt. Ein be­sonders wichtiger Beschluß ermöglicht künfttg die Aufnahme Ungedienter als ordentliche Mitglieder des Bundes unter ge­wissen Voraussetzungen. Der nächste ordentliche Bundesta» findet irr: Jahr 1930 in Wildbad statt. '

Stuttgart, 24. April. (Aus Not in den Tod.) Zn Mord und Selbstmord in einem Hause der Alexanderfttaft wird noch gemeldet, daß die Tat aus Nahrungssorgen geschah Die alten Leutchen betrieben bis vor kurzem in der untere Charlottenstraße ein Posamenten- und Weißzeuggeschäft, das sie infolge Umbaus des Hauses aufgeben mußten. Sie verlö­ten «dann ab 1. April d. I. ihr Ladengeschäft nach der Sophie«, straße. Das Geschäft soll dort aber sehr schlecht gegangen sein und der Mann befürchtete für die Zukunft das Schlimmste Sorgen und Verzweiflung veranlaßten dann den Mann zu der unseligen Tat.

Stuttgart, 23. April. (Schwere Veruntreuungen bei« Finanzamt Stuttgart.) Vor dem Schöffengericht Stuttgart hatte sich der 31 Jahre alte verheiratete Bankbeamte Alfred Lutz von Stuttgart wegen erschwerter Amtsunterschlaguirg zr, verantworten. Der Angeklagte war als Vertragsangestellter beim Finanzamt Stuttgart tätig und hatte in seiner Eigen­schaft als Rechner der Vollstreckungsabteilung innerhalb 1 i Monaten insgesamt 21871 Mark veruntreut. Der ungetreue Angestellte, der feine Verfehlungen restlos zugab, hatte zur Verschleierung derselben falsche Eintragungen in den Registern vorgenommen. Das Gericht verurteilte ihn unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahr Gefängnis.

Stuttgart, 24. April. (Eine weitere Bluttat vor dem Schwurgericht.) Eine Messerstecherei, die sich am 11. 12. v, I. in der Königstraße in Stuttgart zugetragcn hatte, beschäftigte das Schwurgericht in seiner heutigen Sitzung. Unter der An­klage eines Verbrechens des Totschlags, sowie wegen Körper­verletzung hatte sichder 22 Jahre alte ledige Glasbläser Geher von Neustadt in Thüringen zu verantworten. Mitangeklagt war der ebenfalls erst 22 Jahre alte ledige Gärtner Jakob See­bach vor: Pirmasens, und zwar wegen Körperverletzung. Der Angeklagte Geyer hatte in der fraglichen Nacht nach einem kurzen Wortwechsel einen Goldarbeiter in die Hand und in de» Oberarm gestochen. Einige Minuten später bemerkte dieser aber erst seine Verletzungen, worauf er und sein Freund, ein Ma­schinenbauschüler, mit einigen Straßenpassanten die Verfol­gung des Messerhelden aufnahmen. Der Täter konnte auch bald gestellt werden, setzte sich wiederum mit dem Messer zur Wehr und brachte dem Maschinenbauschüler mehrere Stiche, darunter einen in das Herz, bei, so daß dieser kurz darauf sein Leben aushauchte. - Der Angeklagte Geher, der eine ge­hörige Portion Prügel nach diesem Vorfall bezogen hatte, machte zu seiner Entschuldigung Notwehr, und zwar in beide« Fällen, geltend. Etwas überraschend war der Antrag der Staatsanwalts, der nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme dem Angeklagten Geyer tatsächlich in Bezug auf den Totschlag Zubilligung der Notwehr gewährte, wobei diese allerdings bei weitern überschritten worden sei. Verständlich ist der Antrag :war insofern, als der Angeklagte bereits einmal außer Ver­folgung gesetzt worden war und das Hauptverfahren erst auf eine diesbezügliche Beschwerde des Generalstaatsanwalts erneut in Angriff genommen wurde. Das Schwurgericht verurteilte Geyer wegen Totschlags zu 6 Jahren und 6 Monaten Zucht-

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33. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Lella war oberflächlich und egoistisch: er fühlte es schmerzlich, nachdem der Rausch der ersten Jahre ge­schwunden war. Sie besaß kein Zartgefühl, täglich gab sie ihm zu verstehen, daß er nichts ohne sie sei. Lella trieb ihn an. zu arbeiten, seinen Ruhm von neuem M befestigen sie wollte doch die Frau eines berühmten Künstlers fein! Aber ihre Art hinderte ihn in jeder Weise, nahm ihm alle Stimmung. Und folgte er ihren Wünschen, ihren Vorschriften nicht, gab es Szenen _

Leise war in den letzten Jahren die Sehnsucht nach seinem früheren, ärmlichen Heim aufgetaucht. Wie war er selbst da reich geWsfen voller Hoffnungen und Pläne.

Und die Sehnsucht nach Maria Wirlberger. der ein­fachen Gastwirtstochter, war wieder da, nagte an ihm, ließ sich nicht verscheuchen _ Sie war die Sonne sei­

ner Jugend gewesen jetzt war alles öde und tot.

Und ihre und seine Kinder! Oft beschäftigten sich seine Gedanken mit ihnen. Was mochte aus ihnen ge­worden sein? Sicher brave und ordentliche Menschen

ihrer Mutter würdig. Doch nähere Nachforschungen anzustellen, das war ihm unmöglich. Eine geheime Scheu hielt ihn davon ab. Nein, lieber nichts wissen.

Feige verschloß er sich vor einer vielleicht bösen Ge­wißheit. ^

Er sah Erich, seinen Sohn, vor sich, den halb­erwachsenen Knaben, der io stolz alles, was vom Vater kam. verschmähte, so treu zur Mutter hielt! Nein, sol­cher Mensch ging nickst unter der hatte sich einen Platz im Leben erobert! Ganz sicher! Wozu also so spät noch Unruhe in ein vielleicht festgefügtes Leben bringen? Damit tröstete und beruhigte er sich.

Und er hatte ja noch drei Kinder, die Lella ihm geschenkt- zwei Töchter und seinen herzigen Buben

seinen Erben.

Und er ließ es weitergehen, wie es ging, müde und aufgerieben von all den heimlichen Kämpfen.

Unwillkürlich suchte er jetzt mehr Anschluß an den Bruder, dessen kühle Sicherheit ihm einen gewissen Halt gab. Doch wurde weder setzt noch später dir Vergangen­heit zwischen ihnen erwähnt. Die war tot. Nur nicht für Lella. Sie warf ihm in den häufigen Szenen sein früheres Leben vor die schonte ihren Mann nicht.

Ach. Segen. .Glück, Frieden hatte die Verbindung mit Lella Flotmann dem nervösen Künstler nicht ge­bracht. Gleichgültig gingen die beiden nebeneinander h«, schon seit Jahren.

Elftes Kapitel.

Hetzer Nacht war Dchnee gefallen, weicher, flocki­ger Schnee.

Gleich einem schimmernden Tuche lag er ausge­breitet auf den weiten Rasenflächen und W-'g«r des Eng­lischen Gartens und deckte mitleidig die kahlen, nackten Aests der Bäume und Sträucher zu.

Die Kinder kübelten laut, als sie beim Erwachen diese weiße Pracht sahen. Und die Aussicht, nach den Unterrichtsstunden mitFräulein" spazieren gehen zu dürfen, nahm ihnen beinahe die Aufmerksamkeit zum Lernen. Nun war es so weit.

Ossi sah in seinem weißen Mäntelchen mit der weißen Wollkappe. die tief über die Ohren gezogen war. bildhübsch aus. Sein Gesichtchen strahlte vor Freude.

Gräfin Lella gab der jungen Erzieherin tausend Ermahnungen, ja darauf zu achten, daß die Kinder sich nicht erkälteten. Thekla schloß sich von diesem Spa­ziergänge aus: sie wollte die Mama begleiten, die viele Besorgungen hatte. Das machte ihr Spaß: einkaufen und in den Läden wie eine große Dame behandelt zu werden.

Langsam ging Lore Berger, die Kinder an der Hand haltend, den breiten Weg nach dem Monovteros zu. Unermüdlich plapperte das Mäulchen Ossis, er be­obachtete andere Kinder und sah, wie sie sich in dem

weichen Schnee kugelten, ihn zusammenrafften und sich damit warfen. Dieses Beispiel wirkte ansteckend. Tr riß sich von seiner Begleiterin, griff auch in den Schnee und warf seinem unbeholfener: Schwesterchen ein« Hand- voll ins Gesicht. Die zahlte es ihm heim: sann st­einigten sich beide gegen Lore, die sie jauchzend mit Schnee überschütteten, so daß sich das junge Mädchen kaum des Uebeffalls erwehren konnte. Sie bückt« 'ich, formte Schneebälle, warf die Kinder damit und bald hatte zch «m regelrechtes Gefecht z«: aller Freude ent­wickelt.

Gutmütig ließ Lore sich alles gefallen. Ihre bl««e gestrickte Jacke war über und über mit Schnee bebest. Ossi warf ihr die weiche, kühle Masse ins Gesicht, da» sie in Flocken an ihrem Haar und an den Wimpern ! hing, wo sie zu großen schimmernden Perlen auftauten.

Und wenn beide dasFräulein" besonders gut getroffen hatten, lachten sie jauchzend auf und wurden des l'fftigen Spiels nicht müde.

Mit einem Male bekam das vergnügte Kleeblatt schnell hintereinander von fremder Hand je einen rvohtt gezielten Wurf. Erschreckt blickten sie sich gegenseitig an.

Onkel Rüdiger!" jauchzte Ossi da auf und lief de« Herrn entgegen, der in einiger Entfernung von ihnen stand und eben zum neuen Wurf ausholte. Und Onkel Rüdiger!" jubelte auch Cäcilie und folgte dem Bruder, so schnell es ihre Gebrechlichkeit gestattete.

Lore war rot geworden. Verlegen stand .sss da, sich den Schnee von den Kleidern klopfend. Sie hatte sich doch lo recht wie ein dummes, übermütiges Schul­mädchen benommen und nicht wie eine Lehrerin, der die gräflich Allwördenschen Kinder anvertraut waren. Ein wenig fürchtete sie die strengen, kritischen Auge* des Legationsrates, der immer so ernst, -o zenresse« und zugeknöpft war. Und doch bewunderte sie ihn rm stillen.

(Fortsetzung folgt.)

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