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vigshafen a. Rh., ^ ie am 15. April diM eller Entwicklung- ! der deutschen GiG sichtigen Wirtschajt^ ickelt. Anläßlich dej hau" eine textlich unt ndernummer. heran- bwigshafen als hok-' beleuchtet. Ebens» ger" in lesenswerte, chmuck versehen sich mexikanisch schnelle» »Hafen.
n junger Mann ho» >er Lehre stand, ver- cgend eine Nachricht leister eine Postkarte ihm mitteilte, daß ei rd von Werbern iw,
Stadt Trier in der em am 5. Mai M nrich Marx gehöre, sozialdemokratische» von der sozialdem» halten und gepflegt steriöse BergrftunA et, der Reichenberg» irde, uird nach de«, r Tochter verstarb«- tglieder der Familie ung gefunden. De n Eltern zugesaM le Verwechslung Lei aten.
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am städt. Vieh- mit iullen, 260 IungbuIIe» he, 873 Kälber. 275» oicht: Ochsen s 54-5S —), Bullen s 49-5»
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tat. Eins Ka- Äber ihre letzte ich in dem weit schöner ist, als
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i b 45—48 (44—48), c 42—44 (42—48), Iungrinder g 58—60 äinvl k 50—56 (unv.), c 42—48 (unv.), Kühe a 40—46 (40-45), ^ 89-36 (unv.), c 20-27 (19-27), ä 14-18 (unv.). Kälber b 80-83 >77—801 c 69—77 (67—75), 6 55—65 (54—63), Scknvcine sette Schweine iiker 360 Psv- 53—54 (56), v oollfleischige Schweine von 240—300 Rid 53—54 (55—56), c von 200—240 Pfd. 52—54 (54—55), ck von MO—200 Pfd. 50—52 (52—54), e fleischige Schweine von 120—160 Pfd 48—50 (50—52), Sauen 28—36 (40-^46) Mark. Marktoerlauf: Bei Großvieh ruhig. Kälber mäßig belebt, Schweine schleppend.
Pforzheim, 16. April. (Schlachtviehmarkt.) Ausgetrieben waren 5»3 Tiere und zwar: 5 Ochsen, 7 Kühe, 30 Rinder, 13 Farren, 11 Kälber, 457 Schweine. Marktverlauf: Langsam, Ueberstand 4 Stück Großvieh. 12 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen . zg—Z7, d 52—54, Farren s 50—52, 1> und c 48—46, Kühe d und c 40—28, Rinder a 59—61, b 55—57, Schweine s 56—59, b 56—58,
^ ^Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Perkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben^_ _
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 17. April. Ein Artikel des „Neuen Tagblatts" Hellt die Berufung des neuen Reichssparkommissars durch die «ürtt. Regierung so dar, als sei sie auf eine Anregung des Mg. Dr. Schall und auf Len Druck der öffentlichen Meinung mrückzuführen. Demgegenüber ist, so schreibt der „Staats- 4neiger", festznstellen, daß die Württ. Regierung schon lange »or jener Anregung die Berufung des Reichssparkommissars erwogen hat. Sie konnte ihn aber erst später berufen, weil seine Tätigkeit nur auf Grund der eingehenden Arbeiten der Regie- nmg in Württemberg ersprießlich fein kann. Diese Arbeiten jknd aber erst um die Zeit der Länderkonferenz zu einem gewissen Abschluß gekommen.
Ehingen a. B-, 17. April. Die Namen der Kandidaten des Wahlbezirks Ehingen der württ. Bürgerpartet(Deutschnationo!e Volks »artei) sind jetzt bekannt. Wir geben sic hiemit zur Kenntnis unserer Leser. 1. Dr. Wilhelm Bazille, Staatspräsident, Stuttgart, 2. Zimmer- Obermeister Alois Rottenschciu-Ehingen, 3. Studienrat Georg Rehm- Lhingen u. a.
München, 17. April. In Neu-Aubing überfiel gestern gemeinsam «it einem Genossen der aus der Erziehungsanstalt Birkeneck entwichene Zürsorgezögling Iosos Lang seine Mutter in ihrer Wohnung. Die beiden Burschen würgten die Frau und versuchten Geld zu rauben. Als die Ueberfallene um Hilfe rief, ergriffen sie die Flucht und entkamen.
Dresden, 17. April. In einer Versammlung, die von sämtlichen Verwaltungsstellen der am Manteltaris interessierten Arbeitnehmer- »crbändcn beschickt war, wurde der Schiedsspruch in der sächsischen Metallindustrie einmütig abgelehnt.
Leipzig, 17. April. Das Reichsgericht verwarf heute die Revision »es Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, der von allen Instanzen Verurteilt worden war. einem früheren Hosangestellten, der bereits seit 1899 am preußischen Hose tätig war. ein Ruhegehalt von zunächst 130 und später 117 Mark zu gewähren. Der Prinz hatte diesen Anspruch mit einem Hinweis aus die durch die Inflation erlittenen Acrmögensverluste abgeiehnt.
Berlin, 17. April. Mehreren Blättern zufolge haben die Ermittlungen zur Aufklärung der furchtbaren Straßenbahnkatastrophe an »er Heerstraße die Kriminalpolizei davon überzeugt, daß der Straßen- »ähnsührer Redlich an dem llnglücksfall keinerlei Schuld trägt.
Berlin, 17. April. Der „Vossischen Zeitung" zufolge ist das Disziplinarverfahren gegen den Berliner Staatsrechtslehrer Professor Dr. oon Mocller eröffnet worden. Professor von Moelier hat in seinem Kolleg Aeußerungen getan, die die republikanische Staatsform verächtlich machen. — Bor demselben Standesamt, vor dem bereits im Jahre 1878 die Tochter des Altreichskanzlers sich mit dem Grasen Rantzau Vermählte, fand die Zioiltrauung des Fürsten Otto von Bismarck «it Fräulein Tengbom aus Stockholm statt. — Der kommunistischen .Welt am Abend" zufolge, haben die Gebrüder Barmat in Amsterdam mit einem Betriebskapital von 80 000 holländischen Gulden ein neues Büro eröffnet. Es soll vor allem die Aufgabe haben, einen umfangreichen Schadcnersatzprozeß gegen verschiedene amtliche Stellen in Deutschland vorzubereiten.
Altona, 17. April. Bei der Ankunft des Personenzuges 206 in Schwarzenbeck heute früh um 5,01 wurde auf dem Dache eines Wagens 3. Klasse eine männliche Leiche gefunden. Der Getötete, dessen Schädel zertrümmert war, ist ein 17 jähriger Lehrling aus Berlin-Schöneberg. Eine Fahrkarte wurde bei ihm nicht vorgesunden und es ist daher anzunehmen, datz der Verunglückte in Berlin aus das Dach des' Wagens gestiegen ist, um ohne Fahrkarte mitzufahrcn. Während der Fahrt muß er dann von einem Brückenteil erfaßt worden sein, wobei ihm der Schädel zertrümmert wurde.
Stettin, 17. April. Gestern abend wurde im Hause Deutsche Straße 36 die bei ihren Eltern wohnende 25 Jahre alte Verkäuferin Lharlotte Iüds von ihrem Bräutigam, dem 27 Fahre alten Buchhalter Fritz Garwin, durch einen Schuß in den Kops getötet. Der Täter gab auf die herbeieilende Schwester und den Vater der Ermordeten Schüsse ab, die glücklicherweise fehlgingen. Der Vater entriß dem Garwin die Pistole, schlug mit dieser aus ihn ein und verletzte ihn am Kopf. Der Täter flüchtete, konnte aber heute vormittag sest- zenommen werden.
Danzig, 17. April. Auf der Strecke nach Dirschau sind gestern an einem der Hauptgleise die Laschen entfernt worden. Die beschädigte Stelle liegt am Ausgange einer Kurve, die über eine sechs Meter hohe Böschung führt. Man nimmt an, daß fünf Züge, darunter ein v°Zug die gelockerte Stelle bereits überfahren hatten. Allem Anschein'nach handelt es sich um ein geplantes Attentat. Vier jüngere Burschen wurden verhaftet. Sie leugnen jedoch jede Schuld.
Moskau, 17. April. Das Gericht in Minsk verurteilte den gesetzwidrig nach der Sowjetunion gekommenen Monarchisten Michai- low wegen Spionage und gegenrevolutionärer Tätigkeit zum Tode. Seine beiden Geführten wurden zu je fünf Jahren Gefängnis ver- »rteilt
Mukden, 17. April. Gewaltige Waffermassen, die aus stillgelegten Bergwerksanlagen hereinbrachen, überschwemmten einen Teil des be-. nihmten Bergwerks oon Fushung. Alle in diesem Abschnitt tätigen Bergarbeiter, an Zahl mindestens 470, sämtlich Chinesen, ertranken. Das Bergwerk gehört der südmandschurischen Eisenbahngesellschast »nd ist der größte Tagebanbetrieb der Welt.
Schanghai, 17. April. Auf dem chinesischen Kauffahrteischiff -Hslngwah", das sich auf der Fahrt von Schanghai nach Hongkong befind. ubersielen Piraten, die als Passagiere ve-kleidet waren, überraschend die Besatzung und zwangen sie. den Dampfer nach der Bias- Bar, zu steuern. Dort plündencn sie das Gepäck und setzten die Passagiere in Boote. Fünf chinesische Passagiere wurden von ihnen entfuhrt, um Lösegeld für sie zu erhalten. Als die Piraten die Beute wegtransporticren wollten, tauchte ein chinesisches Kanonenboot ans, «oraus die Räuber die Flucht ins Land ergriffen. Der Dampfer „Hstngwah" nahm unter Begleitung des Kanonenbootes die Fahrt »ach Hongkong wieder auf.
Der Reichssparkommissar in Stuttgart.
Stuttgart, 17. April. Zum Besuch des Reichsspartommissars vr. Samrsch wird dem „Deutschen Volksblatt" aus Berlin von besonderer Seite geschrieben: Mehrere Länder haben ihre Ver- waltungsreform begonnen, und es ist bezeichnend, daß sich dabei überall gleiche Richtlinien herausbilden, die es ermöglichen, im weiten Umfang die an einer Stelle gesammelten Erfahrungen anderwärts zn verwerten. Es ist bekannt, daß Württemberg -die Staatsrationalisierung bereits weit gefördert hat. Das Land V>t sich für das Zwei-Jnstanzensystem entschieden, dem aller Voraussicht nach die Zukunft gehört. Bei jeder Regierung, ohne Unterschied der Parteien, hat der Reformwille die Vorarbeiten wertergetrieben. Was dabei für Württemberg geleistet worden ist darf eine über die Grenzen des Landes hinaus- »eichende Bedeutung für die Lösung der Gesamtausgabe bean
spruchen. Wenn trotzdem die württ. Regierung jetzt den Reichssparkommissar gebeten hat, sie bei ihren weiteren Ausgaben zu beraten, dann geschah es, um sich dessen reiche Erfahrungen zunutze zn machen in dem Wunsche, die Reformpläne im Lande mit den Ergebnissen in anderen Ländern eingehend vergleichen zu können und, soweit Lies zweckdienlich ist, in Einklang zn bringen. Denn das große Problem, die leistungsfähigen Glieder des Reichs zu erhalten, setzt immer voraus, daß sie, eben gerade als Glieder des Reichs, auch der großen Mitarbeit am Ganzen gerecht werden können und dadurch das Gefüge des Reiches festigen.
Zur Vereinigung von Baden und Württemberg.
Der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Unter, nahm in der Montagssitzung des Bürgerausschusscs, wie aus Karlsruhe berichtet wird, Stellung zum Problem der Vereinigung von Baden "und Württemberg. Karlsruhe, so betonte er, werde sich der Vereinigung beider Staaten nicht grundsätzlich widersetzen, aber seinen Anspruch als Landeshauptstadt aus jeden Fall anfrechterhalten.
Kerne verschärfte Paßkontrolle in Wiesbaden.
Frankfurt a. M., 17. April. Die englischen Besatznngsbehör- den in Wiesbaden haben nach langwierigen Verhandlungen mit den deutschen Behörden auf die verschärfte Paßkontrolle als Sanktion wsgen der fortgesetzten Beschädigung englischer Automobile verzichtet, nachdem der Oberbürgermeister von Wiesbaden die Belohnung für die Ermittlung der Täter von 1000 aus 3000 Mark erhöht hat. Die Paßkontrolle soll von Freitag ab der deutschen Polizei übertragen werden, die -durch deutsche Kriminalbeamte zunächst noch ganz unauffällig lediglich bei zweifelhaften Fällen zum Zwecke der Ergreifung -der Täter die Pässe revidieren wird. Es soll auch der deutschen Polizei überlassen bleiben, die Strafen festzusetzen.
Starke Schneefälle im Riesengebirge und im Vogtland.
Plaue«, 17. April. Ein ungewöhnlich starker Schneesall hat im Riescngebirge und in -den Tälern sehr große Schäden an- gcrichtet. Viele Telephon- und Telegraphenleitungen sind zerstört worden. Auch im Eisenbahnverkehr sind große Störungen eingetreten. Die Personenzüge haben bis zu As Stunden Verspätung. Fm Gebirge waren heute früh 6 Grad Kälte zn verzeichnen. Auch aus der Oberlansitz und Niederschlesien gehen zahlreiche Meldungen über durch starken Schneefall verursachte Verkehrsstörungen und Schäden ein. Durch starken Schneefall wurden im ganzen Vogtlande umfangreiche Störungen im Telegraphen- und Fernsprechnetz sowie in den Wäldern verursacht. Etwa tausend Störungen wurden bis heute früh gemeldet. In Jägersgrün liegt der Schnee einen halben Meter hoch. Verschiedentlich mußten die Erdarbeiten — so die Elsterregnlie- run-gsarbeiten — eingestellt werden.
Kerne Unregelmäßigkeiten bei Reichspost oder Reichsdruckerei.
Berlin, 17. April. Im Anschluß an die Vorgänge bei der Reichsbahn waren in der Presse Gerüchte ausgetaucht, -daß ähnliche Unregelmäßigkeiten auch bei der Reichspost oder bei der Reichsdruckerei vorgekommen sein könnten. Daraus hat der Generalstaatsanwalt -beim Landgericht I Berlin dem Reichsjustizminister mitgeteilt, daß von der in der Presse erwähnten Bestechungsassäre bei der Reichspost und der Reichsdrnckerei der Staatsanwaltschaft nichts bekannt sei. Anzeigen über derartige Straftaten seien nicht eingegangen und ans dem vorliegenden Material über die Unregelmäßigkeiten bei der Reichsbahn sei ein Verdacht bezüglich Reichspost oder Reichsdruckerei nicht zn folgern.
Das Urteil im Reichswehr-BeleMgungsprozetz revidiert.
Berlin, 17. April. Me beiden Schriftsteller Jacob-Salomon und Karl von Osfietzky waren vor einiger Zeit zu zwei bezw. einem Monat Gefängnis verurteilt worden, weil sie in einem Zeitschristenartikel die Behauptung aufgestellt hatten: Wenn Oberleutnant Schulz wegen Fememordes angeklagte wird, dann gehören auch mehrere hohe Offiziere auf die Anklagebank. Das Berufungsgericht hat diese Gefängnisstrafen gemildert und Jacob zu 1000 Mark, von Osfietzky zu 600 Mark Geldstrafe verurteilt. In dem Prozeß erfuhr man, daß das Reichswehrministerium, das die Beleidigungsklage gegen die beiden Schriftsteller erhoben hatte, keinen Strafantrag wegen -der Beleidigung des in den Ruhestand getretenen Generals v. Seeckt gestellt hatte, der in dem Artikel ebenso' namentlich genannt war, wie Oberst v. Bock, Oberst Held und Hauptmann Kainer.
Der Abschluß des Reichshaushalts 1927.
Berlin, 17. Ilpril. In der Zeit vom 1. April 1927 bis Ende März 1928, also in den 12 Monaten des Rechnungsjahres 1927 sind an Steuern, Zöllen und Abgaben insgesamt 8-190,4 Millionen Reichsmark arrfgekommen und -rwar an Besitz- und Berkehrssteuern 5549,6 Millionen und an Zöllen und Verbrauchsabgaben 2940,8 Millionen R.M. Dreses Auskommen stellt zugleich ungefähr Las endgültige Auskommen im ganzen Rechnungsjahr 1927 dar. Das Haushaltssoll von 8460,6 Millionen Reichsmark ist hiernach um 29,9 Millionen Reichsmark überschritten. Gegenüber dem Haushaltssoll sind an Besitz- und Berkehrssteuern 2,4 ALillionen Mark weniger, an Zöllen und Verbrauchsabgaben 32,3 Millionen Reichsmark mehr ausgekommen. Nennenswerte Mehreinnahmen sind zu verzeichnen bei Einkommensteuer plus 9,3 Körperschastssteuer plus 22A, Tabaksteuer Plus 13,9, und dem Spiritusmonopok Plus 19, Mindereinnahmen dagegen bei Vermögenssteuer minus 10,1, Umsatzsteuer minus 12,4, Börsenumsatzsteuer minus 7P, Rennwettsteuer minus 6,4, Lotteriesteuer minus 4P und bei den Zöllen minus 4,1. Ans dem Mehrauskommen erhalten die Länder an Mehrüberweisungen ans der Einkommen- und Körperschastssteuer 24,2, ans der Grunderwerbs- und Kraftfahrzeugsteuer 1,1, zusammen 25P Millionen Reichsmark. Infolge Minderauskommen sind an die Länder weniger zu überweisen aus der Umsatzsteuer 3,7 Millionen Mark, aus der Rennwettsteuer 6,10, zusammen 9P Millionen Reichsmark. Nach Abzug der Minderüberweisungen sind hiernach an die Länder mehr zu überweisen 15 P Millionen Reichsmark. Von dem Mehrauskommen von 29,9 verbleiben sonnt dem Reiche 14,4 Millionen Reichsmark.
Roter Frontkämpferbund verboten.
Berlin, 17. April. Der Reichsminister des Innern v. Kendell hat gemäß K 17 Abs. 2 des Republikschutzgesetzes die Länder ausgefordert, -den Roten Frontkämpferbund zu verbieten. Die Länder sind nach dem Repnblikschutzgesetz verpflichtet, diesem Ersuchen nachznkommen, oder aber, falls sie das nicht tun, sind sie gehalten, den Staatsgerichtshos anzurufen. Wie weit davon Gebrauch gemacht wird, ist zurzeit noch nicht abzusehen. Jedenfalls wird dieses Ersuchen des Reichsinnenministers damit begründet, daß der Rote Frontkämpferbund erst in den letzten Tagen in Altenburg politisch rechtsstehende Leute überfallen hat und daß -die Kommunisten und zumal der Rote Frontkämpser- bund an der Befreiung des Schriftstellers Braun aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit beteiligt gewesen sind. Man darf erwarten, daß sich an dieses Ersuchen Kcudells noch eine recht rege Polemik in der Oessentlichkcit anknüpfen wird.
lieber den Neberfall von Roten Frontkämpfern auf politisch rechtsstehende Leute in Altenburg, wo nach verschiedenen unwiderlegten Pressemeldungen 2 Stahlhelmer mit Gummiknüppeln und Dolchen sehr schwer verletzt worden sind, berichtet der „Berliner Lokalanzeiger : Der Zug der Roten Frantkämpser, die mit Musik durch die Straßen gezogen seien, habe plötzlich die Musik schweigen lassen und sei dann stehen geblieben: „worauf aus der Mitte geschrien wurde: Was machen wir mit den Stahlhelmern?" Es erfolgte der vielstimmige Ruf: Wir schlagen sie tot! Auf die weitere Frage: Was wollen wir sehen? erfolgte -die Antwort: Blut! In dieser Stimmung stürmte der , Trupp nach dem Theaterplatz, wo es zu der Bluttat kam!"
. Einspruch Preußens.
Berlrn, 17. April. In politischen Kreisen verlautet, daß die Preußische Staatsregierung Einspruch erhoben hat, so daß das Verbot des Roten Frontkämpfevbnndes in Preußen bis zur Entscheidung des Staatsgerichtshofes ansgeschoben ist.
Das Ersuchen um Verbot des Roten Frontkämpserbundes.
Wie mehrere Blätter zu dem Ersuchen des Reichsinnenministers v. Kendell an die Länderregierungen, ein Verbot des Roten Frontkämpferbundes zu erlassen, Mitteilen, geht dieser Schritt des Reichsmtnisters des Innern nicht ans einen Beschluß deS Reichskabinetts zurück. Das Ersuchen ist, wie die „Tägliche Rundschau" erklärt, von dem Reichsinnenminister als Polizeiminister ausgegangen. Soweit Las genannte Blatt unterrichtet ist, stützt sich das Vorgehen des Reichsinnenministers auf Vorgänge, die schon weiter zurückliegen. Der Reichsminister v. Kendell hatte gestern eine Besprechung nrit dem preußischer» Innenminister Grzesinski, um diesem persönlich die Gründe auseinanderzusetzen, die nach seiner Meinung eine sofortige Auflösung des Roten Frontkämpserbundes dringend geboten erscheinen lassen. Die Ablehnung der preußischen Regierung, das Verbot durchzusühren, wird damit begründet, daß erst kürzlich das Verbot der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei in Berlin ansgehoben worden ist, um dieser Partei die Freiheft im Wahlkampf wieder zn geben. Preußen wünsche, daß die Freiheit -des Wahlkampfes ans sämtliche Parteien ausgedehnt werde.
General Nobiles Dank.
^ Berlin, 17. April. General Nobile hat aus Anfrage erklärt, daß Zwischenfälle gegen die Italiener nicht vorgekommen sind. General Nobile ist außerordentlich befriedigt über den Empfang in Stolp und über Las Entgegenkommen der Stolper Bürgerschaft und er legt Wert darauf, daß sein Gefühl der Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht wird. Die Italiener sind sehr empört, daß Meldungen über Zwischenfälle gegen die Italiener in die Berliner Presse kommen konnten.
Nobile über die Zerstörung der Luftschiffhaüen.
Stolp, 17. April. Zn der Behauptung einer Berliner Mittagszeitung, wonach General Nobile der Chef der interalliierten Militärkommisston gewesen sein soll, erklärte der General einem Vertreter der Zeitung für -Ostpommern, er habe niemals etwas mit 'der Kontrollkommission zu tun gehabt, und sagte wörtlich: „Ms Techniker und Navigator habe ich es bedauert und bedanre es, daß Hallen zerstört worden sind. Ich wünsche, daß bald größere Hallen gebaut werden."
Slowenischer Deutschenhaß.
Laibach, 17. April. Zufolge einer Verordnung des Stadt- Pfarramts in Marburg an der Drau wurde die Schließung des deutschen Stadtfriedhofes angcordnet. Auf diesem oltehrwnr- digen Friedhof befinden sich Tausende deutscher Grabsteine, die von dem deutschen Eharakter -der Stadt Marburg künden. Unter nicht stichhaltigen Vorwänden soll nun dieses mächtige Wahrzeichen des deutschen Charakters dieser Stadt vernichtet werde«. Der Friedhof-Eingang wurde bereits gesperrt, desgleichen der Friedhof-Brunnen geschlossen, so daß cs oer deutschen Bevölkerung Marburgs Unmöglich gemacht wurde, die Gräber ihrer Toten zu pflegen. Eine Beschwerde deutscher Bürger bei den, erst vor wenigen Jahren aus Triest nach Marburg gekommene» slowenischen Bischof Dr. Karlin war bisher erfolglos. Bis zur» Herbst dieses Jahres sollen bereits die Einebnungsarbeiten vorgenommen werden. In der deutschen Bevölkerung Marburgs herrscht eine ungeheure Erregung über diese Maßnahme, die selbst die faschistischen Maßnahmen in Südtirol übertrifst.
Der Gotthard-Anschlag kein Ban-cn-Attentat.
Adan gewinnt in amtlichen Berner Kreisen immer mehr den Eindruck, daß man es bei der Legung von SprMgPatrone» aus der Gotthard-Linie zwischen Immenser und KWnacht nicht mit einen: überlegten Anschlag zu tun hat, sondern, daß es sich eher um einen Bubenstreich handelt. Ms Täter kommen einige junge Leute in Betracht, die bei einem in der Nähe des Tatorts wohnhaften Unternehmer beschäftigt sind. Es liegen Anhaltspunkte vor, daß sie unter der Einwirkung von Älkoholgenuß handelten. Drei der jungen Leute wurden verhaftet.
Me Enthüllung des Siegesdenkmals in Bozen ans den 12. J»kt
verschoben.
Rom, 17. April. „Messagero" teilt mit, daß -die Enthüllung des Siegesdenkmals in Bozen vom 24. April ans den 12. Juu verschoben wurde, damit sie nicht mit den Feierlichkeiten anläßlich der Eröffnung der Türmer Ausstellung znsammensällt.
Die Bolschewisten sehen Gespenster.
Moskau, 17. April. Bncharin erklärte in einem Ueberblick über die Zwischenfälle im Donezgebiet: Der bevorstehende Prozeß wird den positiven Beweis für das Bestehen einer gewaltigen Organisation ergeben, deren Ziel es sei, die gegenwärtige Regierungsresorm in Rußland zu stürzen und die Bergwerke den früheren Besitzern zurückzugeven. An diesem Komplott seien ausländische Kapitalisten, Faschisten, der deutsche Stahlhelm, frühere Weißgardistische Offiziere und Agenten deS Geheimdienstes fremder Mächte beteiligt, welche sich ausländischer und russischer Ingenieure bedient hätten, um die Arbeit in den Bergwerken systematisch zu sabotieren und allenthalben Unzufriedenheit zu verbreiten. Bncharin ist der Ansicht, daß ähnliche Organisationen auch in der Munitions- und chemische» Industrie Rußlands ihr Unwesen trieben, obwohl ein Beweis dafür nicht vorhanden sei.
Die Zwischenfälle auf der „Royal Oak".
London, 17. April. Der Marineminister erklärte heute tm Unterhaus, daß die Admiralität den Konteradmiral Collar» zwangsweise pensioniert habe, weil er sich in der Behandlung belangloser Zwischenfälle „als ungeeignet erwiesen habe, ei» höheres Kommando inne zu haben". Die Strafen gegen Kapitän Dcward und Kapitänleutnant Daniel wurden bestätigt, weil ihr Benehmen ungehörig gewesen sei. Es stände aber ihrer Berufung zu neuen Kommandos, sobald Stellen frei seien, nichts im Wege. Die Admiralität erwäge eine Reform -der Disziplinarordnung der Flotte.
Sprechsaal.
(Für die unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt dir
Schriftleitung nur die preßgesetzliche Verantwortung.)
Auf das Eingesandt im „Enztäler" Nr. 87 möchte ich erwidern, daß -Las Sprichwort „Eines schickt sich nicht für alle" in -diesem Falle von dem Mesner Wohl besser zu verwerte» ist, als von -dem Einsender. Es soll damit jedoch nicht gesagt sein, daß beim Traucrgeläute von mir ein Unterschied gemacht wird, aber es ist mir bei den heutigen Verhältnissen einfach unmöglich, -den hier gestellten Anforderungen in allen Teilen gerecht zu werden. Selbst der Einsender gibt ja zu, daß im Zentrum der Stadt -die Sache soweit klappt, anders ist die Sache jedoch, wenn das Trauerhans sich aus dem Maienplatz oder in der Wildbaderstraße befindet. Tort kann nicht so leicht eine Verständigung bergcstellt werden, außer es würde mir von einem Schullehrer eine halbe Knabenklasse zur Verfügung gestellt werden. Oder würde sich vielleicht die hiesige Polizei in hochherziger Weise zur Verfügung stellen, um eine jeweilige Verbindung zwischen dem Trauerhans und der Kirche hcr- zustellen? Die Behauptung, daß die Sache bei meinen Amtsvorgängern besser geklappt hätte, möchte ich bannt widerlegen, daß von dem Einsender einige Fälle angeführt werden, welche schon lange vor meiner Amtszeit zurückliegen. Der Mesner.
Der heutigen Auflage liegt eine Sonderbeilage der Firma Brüder C. L F. Landes, Möbel-G. m. b. H., Pforzhei«, bei, betr. Möbel, worauf wir hiermit Hinweisen.