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Iienrtag de« 20. Miirz ISA.

86. Jahrgang.

Deutschland.

Entschädigung der Landwirtschaft für Aufstellung von Kraft­leitungsmasten.

Stuttgart, 18. März. Vom Bauernbund wurde folgende Kleine Anfrage gestellt: Wie bekannt, werden zurzeit die Vor­arbeiten für den Großkraftweg, der die Wasserkräfte der Alpen mit dem Rheinland verbindet, in Württemberg durch das Rhein-Westfälische Elektrizitätswerk resp. die Growag, vor- aenommen. Ein Kilometer Leitung soll IM OM Mark kosten. Die Landwirtschaft soll auch hier, wie immer beim Vau derartiger Leitungen, dazu verurteilt sein, die meisten Lasten für Auf­stellung der Masten zu tragen. Selbstverständlich muß die Land­wirtschaft eine angemessene Entschädigung hiefür verlangen. Um diese Frage friedlich, schiedlich zu regeln, wurde von der Württ. Landwirtschaftskammer und dem Landw. Hauptverband ein Ausschuß gebildet, der die Aufgabe erhielt, mit den Elektrizi­tätswerken hierüber zu verhandeln. Trotz weitestgehendem Ent­gegenkommen seitens der Landwirtschaft hat der Verband der Elektrizitätswerke Württembergs und Hohenzollerns die nach peinlichen Berechnungen aufgestellten Richtlinien für Entschädi­gung der Masten abgelehnt. Wir fragen deshalb das Württ. Staatsministerium: 1. Welchen Einfluß besitzt Württemberg in der Growag? Ist der württ. Staat im Aufsichtsrat maßgebend vertreten? 2 Ist -die württ. Regierung bereit, die Landwirtschaft in ihren Bestrebungen zu unterstützen, eine nach Recht und Bil­ligkeit fistgesetzte Entschädigung für die Ausstellung der Masten zu erhalten, oder soll die Landwirtschaft wie bei der zuletzt gebauten Leitung PforzheimFellbach der Willkür und Ver­schleppungstaktik der Elektrizitätswerke ausgeliefert werden?, Bon der LanLesversicherungsanstalt Württemberg.

Der Ausschuß der Landesversicherungsanstalt Württemberg hielt dieser Tage im Genesungsheim Lorch seine diesjährige ordentliche Jahresversammlung. Den wichtigsten Gegenstand der Tagung bildete die Beratung des Voranschlags für 1928. Dieser schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 41801170 Mark ab. Als Beitragseinnahme werden 38 Millionen Mark erwartet, «n Zinseinnahmen 1200 OM Mark. Unter den Ausgaben stehen die Renten mit 28000 0M Mark an erster Stelle, es folgt das Heilverfahren einschließlich der allgemeinen Wohlfahrtspflege mit 3 020 OM Mark, der Persönliche Verwaltungsaufwand er­widert 800 OM Mark, die Ruhegehalte usw. 127 MO Mark. Der Rentenoufwand wird Lurch das zurzeit dem Reichstage vorlie­gende Gesetz über die Erhöhung der Steigerungsbeträge eine beträchtliche Steigerung erfahren, da vom Reich nur die Anteile der erhöhten Altrenten, von der Landesversicherungsanstalt die Anteile der Neurenten ab 1. April 1928 getragen werden sollen. Bezüglich eines Kapellenbaues in Ueberruh wurde ein Antrag der freigewerkschaftlichen Vertretet, diesen Neubau mit 35 000 Mark Rohbaukosten in Rücksicht auf die Notwendigkeit der Be­reitstellung von Mitteln für Kleinwohnungsbauten zurückzustel­len, gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Ein Dar­lehen an die Landeswafferversorgung in Höhe von 3 Millionen Mark wird nach den Aufwertungsbestimmungen sür Reichs- «mleihen mit 2,5 Prozent aufgcwertet. Einige Grunderwerbun­gen sowie die Berichte über die Revision der Verwaltung sind genehmigt worden. Die nur für den Rest der in den nächsten Monaten ablaufeuden Wahlperiode nötigen Neuwahlen der Ausschußmitglieder und der Kommission ergab die Wiederwahl der seitherigen Vertreter. Eine neue Ausschußsitzung wird nach beendeter Wahl, voraussichtlich im Juli d. I. tagen, und ins­besondere die Neuwahlen der ehrenamtlichen Vorstandsmitglie­der vorzunehmen haben.

Dorpmüller über die Elektrifizierung der Reichsbahn.

Hamburg, 15. März. Der Generaldirektor der Reichsbahn- gesellschast, Dr. Dorpmüller, hat im Ueberseeklub heute einen Vortrag über das Elektrisierungsproblem, der Reichsbahn ge­halten. Die weitere Ausdehnung der Elektrisierung ist wegen der unverkennbaren Vorzüge des elektrischen Betriebs zu er­warten. Das Tempo der Umwandlung ist indessen von den zur Verfügung stehenden Mitteln abhängig und wird deshalb recht langsam sein. An und für sich sind die Betriebskosten beim elektrischen Betrieb geringer, und zwar schon dadurch, daß die vorhandenen Gleise Lurch schnellere Zugssolge besser ausgenutzt werden können und daß beim elektrischen Betrieb die Möglich­keit besteht, in verkehrsschwachen Zeiten Halb- oder Viertelzüge fahren zu lassen. Besonders vorteilhaft ist der elektrische Betrieb bei Strecken mit starken Steigungen. Auch die Anzahl des Personals kann herabgesetzt werden, ohne daß die Sicherheit darunter leidet. Bis heute werden erst 2,2 Prozent der Reichs­bahn elektrisch betrieben. Die Hauptschwierigkeiten für die Um­stellung auf Elektrizität liegen heute in der Beschaffung billigen Geldes. Bei einer Verzinsung von 7 bis 8 Prozent, wie sie heute gefordert wird, ist der elektrische Betrieb auch nicht mehr wirtschaftlich. Auch die Interessen der Landesverteidigung ver­bieten an verschiedenen Stellen die Umwandlung. Der Vor­tragende gab dann einen Ueberblick über die künftigen Pläne der Elektrisierung deutscher Reichsbahnstrecken. Es kommen in erster Linie die Strecken in Frage, die Gehirge durchqueren, wie zum Beispiel die Strecke MünchenStuttgart über die Geislinger Steige und die Strecke über den Thüringer Wald »der den Frankenwald.

Die Ammstiefrage vorläufig gescheitert.

Berlin, 18. März. Im Rechtsausschuß des Reichstags wurde »er entscheidende ParaGraph 1 der Amnestievorlage abgelehnt. Damit ist vorläufig die Amnestiefrage gescheitert. In einer zweiten Lesung soll versucht werden, noch einmal die Ämnestie- srage zu klären.

Die leidtragenden Gemeinden.

Berlin, 19. März. Die Beratungsstelle für Ausländs­anleihen, die noch längerer Pause ihre Arbeit wieder ausgenom­men hat, läßt sich Zeit. Sie hat die vorliegenden Anträge von München, Dresden, Frankfurt und Breslau auf Bewilligung einer Ausländsanleihe positiv begutachtet, damit aber haben »i« Städte ihre Anleihen immer noch nicht, weil zunächst ge­prüft werden soll, wie weit die Anleihen mit der allgemeinen Wirtschafts- und Währungslage Deutschlands vereinbar sind.

I Darüber werden noch einige Wochen vergehen, weil die Be­ratungsstelle vorerst die Anträge der mittleren und kleineren Städte nachprüfen will und dann im Zusammenhang mit der Frage d.r Umwandlung kurzfristiger Schulden in langfristige zu untersuchen, welche Gesamtsumme überhaupt in Frage kommt und welches Äufsichtsrecht sich die Gemeinden daraus gefallen lassen müssen. Es wird also noch ein weiter Weg sein, der bis zu Len nächsten Anleihen zurückzulegen ist.

Der neue Reichstag.

Berlin, 19. März. Das hätte Wohl niemand geglaubt, daß der sterbende Reichstag mit solcher Ruhe seiner endgültigen Auf­lösung entgegengeht. Nur noch 14 Tage trennen uns von dem Tag, der das gesamte Arbeitsprogramm erledigt steht und immer noch ist von irgendwelcher Erregung, von irgendwelcher Sorge um den Ausgang nichts zu spüren. Auch der Wahlkampf selbst hat so gut wir gar nicht eingesetzt; vielleicht, weil die Ab­geordneten vorläufig noch in Berlin festgehalten werden und ihr Pulver nicht zu früh verschießen wollen. Das ändert aber natürlich nichts daran, daß in den Parteibüros und Fraktions­vorständen die Auguren schon fleißig beieinander sitzen und zu­sammenrechnen, wie die Mehrheitsverhältnisse nach den Wahlen sich wohl gestalten können. Dabei gehen die Auffassungen sehr weit auseinander. Es ist eigentlich unvermeidlich, daß jede Partei ihre Aussichten besonders rosig beurteilt, und wenn man einmal die verschiedenen Schätzungen zusammenzählen wollte, dann würde eine unwahrscheinlich hohe Mandatszahl heraus­kommen. Prophezeihen ist in d.r Politik immer ein undank­bares Geschäft, besonders aber bei Wahlen, weil da auch im letzten Augenblick noch von außen Momente hereingetragen werden können, die alle Berechnungen über den Haufen werfen. Denken wir uns einmal aus, daß Herr Poincarö den Phöbus- Faü benutzen würde, um offiziell in Gens den Antrag auf eine Investigation gegen Deutschland zu stellen, dann wäre die un­ausbleibliche Folge, daß unter dem allgemeinen Entrüstungs­sturm die Wahlaussichten der Deutschnationalen gewaltig an- schwellen würden. Aber Herr Poincarä ist klug genug, um das zu wissen, und er wird deshalb seine Absichten, wenn er sie in seinem Busen bergen sollte, bis nach den Wahlen zurückstellen. Wer also den Versuch macht, sich das Gesicht des künftigen Reichstags vorzustellen, der wird das nach dem bekannten W-irt- schaftswortmit allen Lurch die Zeitumstände gebotenen Vorbehalten" tun müssen.

Dabei sind einige Momente der Unsicherheft von vornherein auszuschalten. Wie auch die Wahlbeteiligung sein wird, der neue Reichstag wird vermutlich zahlenmäßig wieder größer sein und an Abgeordneten die Zahl von SW erheblich ubersteigen. Seit 192! sind 4 neue Jahrgänge wahlberechtigt geworden; nach Abzug der Verstorbenen gibt Las neue Wählermassen von schlecht gerechnet 1^ Millionen, die, weil sie zum ersten Mal wählen, ganz bestimmt ihr Wahlrecht ansüben, was sich zahlenmäßig, da auf je MMO Stimmen ein Abgeordneter kommt, in 25 bis 30 neuen Abgeordnetenmandaten auswirken müßte. Und ein zweites Moment, das niemand genau abschätzen kann, ist das Auftreten der zahlreichen Splitterparteien. Man wird Dutzende von Listen den Wählern vor die Augen bringen und vermutlich zu einer starken Zersplitterung der Stimmen beittagen. Am Meister versprechen sich von den Wahlen die Sozialdemokraten. Sie glauben, daß sie einen Zuwachs von mindestens 30 Man­daten gewinnen, also mit etwa IM Mandaten zurückkehren und unter allen Umständen die beherrschende Fraktion des kommen­den Parlaments sein werden. Mag sein, daß die Sozialdemo­kraten aus dem Zuzug an neuen Wählern einiges erobern, ihre Hoffnung aber, daß sie die Erbschaft der Kommunisten an- treten, wird uch Saum erfüllen; im Gegenteil, die Kommunisten arbeiten mit großen Geldmitteln und mit starkem Eifer, sie kön­nen darauf rechnen, daß sie in ihren Hochburgen sogar noch weiteren Zuzug gewinnen, nicht zuletzt auf Kosten der Sozial­demokratie. Zentrum und Deutsche Volkspartei dürften sich im wesentlichen behaupten eimge Mandate nach der Plus­oder Mtnusseite spielen hier ja keine große Rolle. Die Demo­kraten rechnen damit, daß sie ihren Tiefstand überwunden und Wählerschichten zurückgewinnen werden, die ihnen seit 1920 ver­loren gegangen sind. Groß wird der Ausschlag des Pendels kaum sein; gewiß nicht so groß, wie sie erwarten. Die Deutsch- nationalen sind sich über ihre Aussichten selbst nicht einig. Zum Teil rechnen sie nur mit sehr geringen Verlusten, zum Teil stellen sie sich darauf ein, daß sie es nicht weit über 80 Mandate hringen werden. Sie haben eben auch die Folgen der unbeque­men Rcgierungsverantwortlichkeit zu tragen und haben dabei zu viel von dem billigen müssen, was sie im letzten Wahlkampf angriffen. Gerade von dem Teil der Wähler, den Wassermann einmal das Treibholz nannte, wird allerlei abspringen, entweder zur Deutschen Volkspartei oder verärgert zu Hause bleiben. Und was sie als Ersatz dafür von rechts zu erwarten haben, ist nicht allzu viel: die Völkischen, die Gruppe um Hennig, Gräfe und Wulle, werden wohl restlos verschwinden, die Nationalsoziali­stische Arbeiterpartei dagegen könnte sich behaupten, ohne allzu viel an die Deutschnationalen abzugeben.

Im ganzen gesehen, wird Wohl der Ruck nach links, den wir bei den Länderwahlen wiederholt feststellen mußten, sich auch im neuen Reichstag answirken. Ob er allerdings stark genug wäre, um die Mehrheit des Kabinetts Marx-Hergt-Stresemann in eine Minderheit zu verwandeln, wenn man als Ausgleich daran dächte, die Wirtschaftspartei zur Regierungsarbeit mit heran- zuzleben, ist zweifelhaft. Eine solche Möglichkeit dürste jedoch gar nicht mehr in Frage kommen, da Zentrum und Deutsch­nationale sich noch vor den Wahlen getrennt haben. Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten starten auf die Große Koa­lition. Auch hier sind jedoch Schwierigkeiten zu überwinden. Das Zentrum wird nicht einfach das Schulgesetz in den Papier­korb fallen lassen, und die Sozialdemokraten haben sich zu sehr auf die weltliche Schule festgelegt, als daß sie dem Zentrum da große Zugeständnisse machen dürften. Man könnte zahlenmäßig vielleicht eine Regierungsmehrheit aus Sozialdemokraten. De­mokraten. Deutscher Volkspartei und Wirtschaftspartei heraus- rechnen. also etwa das, was früher in Baden als Großblock bezeichnet wurde. Wenn also der neue Reichstag sich nicht dazu entschließt, das Kabinett in seiner gegenwärtigen Zusammen­

setzung bis zum Herbst amtieren zu lassen, was allerdings ein starkes Armutszeugnis wäre, bleibt vermutlich nur die Lösung eines Kabinetts der Mitte, das als Minderheit zwischen rechts und links zu balancieren hätte. Wie ja überhaupt alles darauf hindrängt, daß im kommenden Reichstag zunächst einmal die Mitte sich fest zusammenschließt, um wenigstens einen starken und gesunden Kern zu haben, um den sich dann eine Mehrheft kristallisieren könnte.

Ausland.

Paris, 19. März. Von der Tangerkonserenz der 4 Mächte erwartet man in Paris eine Bereinigung aller Streitfragen rm Mittelmeer.

London, 19. März. Im Zusammenhang mit den Vorgängen aus dem Flaggschiff -Royal Oak" des britischen Mittelmeer- schlachtkreuzergeschwadcrs hat die britische Admiralität eine amtliche Erklärung veröffentlicht, wonach der Bericht der Unter- suchungskommissiou, die in Malta die Dtsziplinarfrage des Vize­admirals Collard, des Kapitäns Dewar und des Commandeurs Mantel zu prüfen hatte, in der Admiralität eingelaufen sei und einer genauen Durchsicht unterzogen werde. Ferner wird fest­gestellt, daß kein Fall von Meuterei oder Gehorsamsverweige­rung gegen Vizeadmiral Collard vorliegt, und daß noch kAn Kriegsgerichtsverfahren stattgefunden hat.

Bauernkundgebung in Bukarest.

Bukarest, 19. März. Ueber 60 OM Menschen versammelte» sich in Bukarest aus den Wunsch Manius zu einer großen Pro- testversammilung gegen das Regime Bratianus. Bereits vor­gestern begann der Aufmarsch der Bauernab or-dnungen aus dem ganzen Lande. Von den Versammlungsteilnehmern waren etwa 45000 Bauern, so daß die Versammlung sich geradezu zu einer allaemeinen Mobilisierung der rumänischen Bauernschaft ge­staltete. Auf 5 große Säle waren die Versammlungsteilnehmer verteilt worden, doch waren trotzdem noch alle Straßen in der Nähe der Versammlungslokale dicht gefüllt mit Menschen, so daß die Redner aus den Fenstern zu der Menge sprechen muß­ten. Sämtliche Versammlungen nahmen eine einheitliche Erft­schließung an, in der der sofortige Rücktritt der Regierung ge­fordert und erklärt wird, daß die Versammlungsteilnehmer Bukarest erst verlassen werden, wenn die Regierung ihre Demis­sion gegeben habe. Nach den Versammlungen zogen die Bauern in einer großen Demonstration durch die Stadt. Der Vorbei­marsch des Zuges dauerte über IX Stunden. Alles vollzog sich in größter Ordnung. Die Regierung hatte bereits am Samstag der Polizei und Gendarmerie Befehl erteilt, sich auf der Straße nicht zu zeigen, damit Zusammenstöße vermieden werden. Auf den« Mktoriaplatz defilierten die Versammlungs­teilnehmer militärisch an Mamu vorbei. Um 11 Uhr vormit­tags wird Maniu heute vom Regentschastsrat empfangen. Für mittags ist dann eine neue Bauernversammlung einberufen, in der mitgeteilt wird, ob der Regentschastsrat die Forderungen der Bauern erfüllt. In der ganzen Stadt herrscht Ruhe und Ordnung. Gestern war Maniu von der Königin-Witwe Maria in Audienz empfangen worden.

Aus Stadt und Bezirk.

Die Reichsbabndirektton hat u. a. den Retchsbahnsekretär Gann in Hösen (Enz) nach Böblingen (Bahnstation), Kai­ser in Essendors nach Wildbaü, Fiicher in Neuen­bürg nach Vaihingen (Filder) versetzt.

Neuenbürg, 19. März. Nach einer Mitteilung, die uns vom Postamt Calw durch Vermittlung des hiesigen Postamts zugina, soll eine Umgestaltung des La n.L post Wesens durch Kraftwagenfahrten im Lause dieses Sommers, zunächst bei einzelnen Postämtern, etntreten. tziach diesem Plan-soll künftig der Üandpostdienst'des ganzen Gebiets zwi­schen Enz- und Nagoldtal bis einschl. Oberreichenbach, Ober­lengenhardt, Engelsbrand, Grunbach und Salmbach nnt Kraft­wagen von Calw aus bedient werden. Wir geben diese Mchricht wunschgemäß bekannt, möchten aber gleich betonen, daß wohl der Bezirk und die Stadt Neuenbürg sowie die be­teiligten Gewerbekreise des Enztals den Plan nicht ruhig hin­nehmen werden. Die Zusammenhänge der bisher vom Enztal aus versehenen Gemeinden mit diesem, sowohl die amtlichen als die privaten, sind so vielseitig und eng, daß es nicht angeht, sie einfach nicht zu beachten.

Neuenbürg, 19. März. (Frühjahrskonzert vom Männer­gesangverein Liederkranz.) Schubert Vaterland Deutsch- österreichl Das war der Dreiklang, auf welchem die Harmonien dieser durchaus gediegenen Darbietung aufgebaut waren. In der Tat eine prächtige Grundlage für ein Konzert am Früh­lingssonntag, wenn strahlender Sonnenschein auf den Fluren liegt, während die Höhen und Nordseiten noch Schnee und Frost gefangen halten. In Schmerz und Trauer die wärmende Sonne der Hoffnung ein Bild unsrer deutschen Heimat, unsres deutschen Schicksals. Deshalb der erste Ton: Von der tiefverschneiten Mühle bis zu den gewaltig daherbrausenden Wogen: Ehr und Freiheit kröne dich, mein deutsches Vaterland! In der geschmackvoll dekorierten Festhalle, vor einer großen, erwartungsvoll gespannten Zuhörerschaft begann die sorgfältig durchdachte Stücksolge, die durchweg Gesänge bot. Der erste Teil galt dem Gedächtnis des Lieoermeisters Franz Schubert, der zweite Teil dem deutschen Vaterlande. Seinen besonderen Wert erhielt das Konzert durch die Mitwirkung der Sopran­solistin Frau Helene Fleig, die plastische Klarheit der Chor­begleitung durch Friedrich Kraft-Neuenbürg und durch die Teilnahme des Gesangvereins Liederkranz Enaels- brand, der LurchPersonalunion" sich treu seinem Ncuen- bürger Bruderverein anschloß. Die Sängerin, die in ihrem Gatten einen technisch tüchtigen, den weichen Tonglanz des Flü­gels ausnützenden Begleiter hatte, gab in beiden Teilen Schu- bcrt'sch- Gesänge und führte auch in dem herrlichen Männerchor Die Allmacht" beherrscht und tapfer das Sopransolo durch. Die eigenartige Grazie und Beseeltheit der Gesänge Schuberts wußte sie voll auszuschöpsen und bot besonders in dem wunder­vollen TonbildDie innge Nonne" eine hochwertige Leistung.