l die Süddeutsche Mei^. § Meistermannschaft^^ iren die Wormser bei bessere Mannschaft war» inermenge eine recht -u! -bsk bei HalM
s, trotzdem gelang esd» von knapp einer Viertet i. — In Karlsruhe spjG
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trennten sich in Münch» d Tabellenführer Bay?n Durch dieses Ergebnir j> noch völlig ungelöst. Da nheim-Waldhos mußte ß» gen bekennen, und Dritten gab es in K, cn nur 2 Spiele, die bei-, m. Der V. f. B. StG gen Sportklub und stiel» irnberg der 1. F.C. Niir» Ergebnis von 2:2 cmiein-
Zessen gab es in derseik« ' F.SP.V. Frankfurt ^ annheim-Neckarau ^ arbrücken - F.Sp.Ve«e»
In dieser Klasse muht« 1e nachgeholt werden. ^ ielklub Pforzheim gegen egen Germ. Union Pserr gewann der BezirkÄW . V. s. R. Pforzheim «ff K.
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Anzeiger tür Vas Enzral und Umgebung.
Amtsblatt wr -en Obrramlsbezirk Neuenbürg.
Erleheim rSglieh mit KuLnatzm« Sei' Sonn- unü Leteetage.
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86. Jahrgang.
Stuttgart, 12. März. Die Deutschdemokratische Partei Württembergs veranstaltet am Samstag, 17. März, nachmittags 2 Mir, im Großen Saal des Bürgermuseums einen Vertretertag mit der Tagesordnung: 1. Aufstellung der Landesliste, 2. Aufstellung der Reichstagskandidatenliste.
Vollversammlung des Württ. Gerne indctags.
Stuttgart, 10. März. Am Samstag vormittag fand im «roßen Saal des Gustav Siegle-Hauses die Vollversammlung »es Württ. Gemeindetags unter zahlreicher Beteiligung aus de« ganzen Lande statt. Der Vorsitzende des Gesamtvorstands, Stadtschultheiß Hayer-Besigheim, begrüßte die >tattliche Versammlung, darunter Ministerialrat Pfleiderer als Vertreter des Württ. Innenministeriums, Bürgermeister Dr. Klein als Vertreter der Stadt Stuttgart, ferner Vertreter des bayerischen und badischen Gemeindevervands und die Vertreter der Presse. Der Hauptpunkt der Tagesordnung betraf die Stellungnahme zur neuen württ. Gemeindcordnung, über die Verwaltungsdirektor Schmid-Stuttgart einen eingehenden Bericht erstattete. Er betonte u. a. besonders, daß die Frage der Vornahme einer Neuwahl nach Ablauf einer Amtsperiode des Ortsvorstehers ausschließlich der Entscheidung des Gemeinderats als dem verantwortlichen Verwaltungsorgan und Vertretungstörper vorzubehalten sei. Ein Einspruchsrecht der Wähler wird abgelehnt.
Referats und Entschließung
zusammengesaßt: 1. Der'Württ. Gemeindetag betrachtet den
»inliegenden Entwurf einer neuen Gemeindcordnung als geeignete Grundlage für die Neuordnung des Gemeinde-Versassungs- und Verwaltungsrechtes. In der neuen Gemeindeordnung ist »er Grundsatz des Selbstverwaltung noch stärker zur Geltung zu bringen, als dies im vorliegenden Entwurf geschah, was insbesondere durch weitgehende Einschränkung der Mitwirkung staatlicher Behörden bei gemeindlichen Verwaltungsakten und durch Verstärkung des Rechtsschutzes zu erfolgen hat. Der Gemeinderat ist auch in Angelegenheiten der öffentlichen Armenfürsorge auf die gewählten Mitglieder einschließlich des Ortsvorstehers zu beschränken, die sogenannte Stellenwahl ist in Gemeinden bis 1000 Einwohner auszuschließen. Es wird geiordert, daß die übrigen Bestimmungen des Entwurfs über Zusammensetzung und Bestellung des Gemeinderats, die als zweckmäßig anerkannt werden, schon aus die 1928 fällige Gemeinderatswahl, wenn nötig durch Sondergesetz, zur Anwendung gebracht werden. Das Alter für das aktive Gemeindewahlrecht ist mindestens mit der Volljährigkeit gleichzustellen. Gegen tne öffentliche Auflegung des Haushaltplanentwurfs wird nachdrücklich protestiert, weil Liese bei der Oeffentlichkeit der ganzen Verwaltung unnötig ist. 2. Trotz aller Anstrengungen zur Senkung der Realsteuern zwingt das andauernde Mißverhältnis zwilchen den gebotenen Einnahmen und den überbürdeten Aufgaben die Gemeinden ihre Nmlagesätze Jahr für Jahr zu erhöhen. Neben den gesteigerten Amtskörperschaftsumlagen und »en Schullasten wirkt die schlechte Finanzlage der Gemeinden aus der Ausgabcseite durch den außerordentlich stark angewach- nen Straßen-, Weg- und Brückmunterhaltsaufwand verur- ht- Die Gemeinden sind Len Anforderungen des modernen rkehrs an die Straßen finanziell nicht mehr gewachsen. Früher >r den Bezirksverkehr gebaute Bicinalstraßen werden letzt in ^irkem Ddaße für dm Fernverkehr belastet und bei Etterstrecken von Staatsitratzenzügen spielt der Ortsverkehr gegenüber der Inanspruchnahme durch Len Fernverkehr eine ganz untergeordnete Stelle. Trotzdem find durch die jetzt 120jährige Weg- «rdnung dm Gemeinden Leute noch alle Unterhaltungslastm «ufgebürdet. Die Gemeinden verlangen dringend nach einer neuen Wegordnung mit einer dm völlig veränderten Verkehrs- oerbältnissen angepaßten Lastmvcrteilung und außerdem einstweilige Uebernahme genannter Etterstrecken in Staatsunterhaltung. 3. In der Vorkriegszeit betrug der von den Gemeinden in die Staatskasse zu zahlende, Waldbewirtschaftungsbeitrag pro Hektar Waldfläche und Jahr 1,60 Mark. Für 1927 ist dieser Beitrag ohne Mehrleistung der staatlichen Forstbeam- ten auf 3,10 Mark festgesetzt worden. Zwischen Leistung und Gegenleistung besteht ein starkes Mißverhältnis. Die benachteiligten Gemeinden sind nicht gewillt, das bestehende Unrecht weiter zu tragen und fordern nachdrücklich eine wesentliche Ermäßigung ihrer Beitragspflicht.
Ehrung Buiffons und Quidbes.
Freiburg, ii. März. Z« Ehren der Träger des Friedensnobelpreises Professor Binsso-ns und Professor Quiddes veranstaltete heute der badische Landesverband der Deutschen Frie- ZenSaesellschast im Freiburger Stadttheater eine Feier, sie neben ber Ehrung der beiden greism Vorkämpfer der Friedensbewegung der Forderung der deutsch-französischen Annäherung galt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den zweiten Vorsitzenden bes badischen Landesverbandes überbrachte Staatspräsident Dr. Remmele der Versammlung die Grüße der badischen Staatsregierung, die den Bestrebungen, die Völker aller Zungen immer «ehr Hu einm, mit voller Sympathie gegenüberstehe. Er bc- «lückwünschte darnach die beiden Verfechter der Friedensbewegung dazu, daß sie nun doch noch den Lohn ihrer Arbeit ernten können, ein Glückwunsch, dem sich auch das Auswärtige Amt »er deutschen Reichsregierung anschließe, das er gleichzeitig vertrete. Baden als Grenzland, bringe diesen Bestrebungen be-
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bwunden sei. Auch'Tn. Haas, der für die deutsche demokratische "agsfraktton sprach, hob diese Notwendigkeit hervor, wäh
rend Präsident Dr. Baumgartner für dm überwiegenden Teil des badischen Landtags und für die Reichstagsfraktion des Zentrums auch die Forderung aufstellte, daß das deutsche Volk befreit werde von dem seelischen Druck der Alleinschuld am Krieg. Ein wahrer Völkerfriede könne nur dann eintreten, wenn auch diese Voraussetzunäerfüllt sei. Mit lebhaftem Beifall begrüßt sprachen die beiden^Fricdenspreisträger Professor Buissons und Professor Quidde über die Voraussetzung zur Herbeiführung einer Verständigung und des Friedens. Sie betonten dabei, daß der Friede der einzige Zustand sei, der der menschlichen Gesellschaft würdig sei. Der Feier, der Reichstagsabgcordnete, Landtagsabgeoronete des badischen Landtags, Vertreter der Universität und der Geistlichkeit beider Konfessionen, Vertreter kultureller Organisationen und wirtschaftlicher Verbände beiwohnten, wurde durch Darbietungen des städtischen Orchesters eine würdige Umrahmung gegeben.
Der Reichsarbcitsministcr über Las Schlichtungswesen.
Die „Germania" veröffentlicht eine Unterredung des Reichsarbeitsministers Dr. Brauns, in der sich der Minister eingehend über die Probleme des Schlichtungswesens äußert. Das Schlichtungswesen, so führte Dr. Brauns aus, hat sich im allgemeinen bewährt und der Erhaltung des Arheitsfrieoens und Volksvermögens mehr genutzt, als die meisten ahnen. Die Kritik wende sich fast ausschließlich gegen die Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen, durch die angeblich die an sich gute und gesunde Wirkung des Schlichtungswesens in ihr Gegenteil verkehrt werde. Allerdings könne die Möglichkeit der Verbindlich- keitserklärung zu einer Verminderung des Vcrantwortungs- fühls der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände führen.
Eine Abhilfe sei dadurch möglich, daß die Verbindlichkeitserklärung auf das äußerste Maß beschränkt werde und tatsächlich nur in Fällen erfolgt, in denen schwerwiegende Interessen der Allgemeinheit sie verlangt. Wenn sich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer mehr als bisher in einem Geiste wirklicher Arbeitsgemeinschaft zusammmfindm, so würde auch die Zahl der
erklärungen durch kollegiale Behörden spricht sich Dr. Brauns in ablehnendem Sinne aus.
Der deutsch-russische Zwischenfall.
Berlin, 12. März. Zu der Verhaftung der deutschen Ingenieure in Sowjetruhlanü wird dem ,Montag" von der Direktion der AEG. noch mitgcteilt: Die Verhafteten sind der Ober- ingmieur Ernst Goldstein, der bisher in der Turbinenfabrik angestellt war, Ingenieur Otto und Monteur Meier. Alle 3 Angestellte stehen seit einer Reihe von Jahren in den Diensten der AEG. und sind unbedingt zuverlässige Lmte, bei Lenen es vollkommen ausgeschlossen ist, daß sie sich irgend etwas hätten zu schulden kommen lassen. Der Öberingenieur Goldstein ist einer der tüchtigsten Beamten der AEG. Er steht seit etwa 35 Jahren in ihren Diensten und hat schon eine ganze Anzahl von wichtigen Aufträgen für sie einwandfrei erledigt. Er ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat Kinder. Seine Familie wohnt in Berlin. Ingenieur Otto ist unverheiratet. Monteur Meier, der ebenfalls seit fast 3 Jahrzehnten bei der AEG. arbeitet, ist erst kürzlich von Uebersee zurückgekehrt, wo er eine große Montage erledigt hat. Die Direktion der AEG. hält es für vollkommen ausgeschlossen, daß die drei Leute sich unter Mißachtung der Interessen des Hauses in politische Machinationen eingelassen hätten. Aus Moskau werden demselben Blatte dann noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der in Moskau wellende Direktor Bleimann des AEG.-Konzerns erhielt am Donnerstag von der Berliner Zentrale telegraphisch die Nachricht, daß 2 Ingenieure und ein Monteur der Firma in Gorlowska verhaftet worden seien. Gorlowska ist eine kleine Stadt, 300 Kilometer von Charkow entfernt. Von russischer Seite wurde Len deutschen Behörden aber als Verhaftungsort Rutschenkowo angegeben, welches 113 Kilometer von Charkow entfernt liegt. Dminac"
nach sind beide Orte nicht im Nordkaukasus, so daß die zeichnung mordkaukasische Verschwörung" in der offiziellen russischen Mitteilung noch vollkommen ungeklärt ist. Die verhafteten Deutschen waren von der Sowjet-Handelsvertretung in Berlin bei der AEG. ausdrücklich angefordert worden. Einer der Ingenieure war erst 8 Wochen, ein zweiter sogar erst 1 Wochen und der Monteur erst einige Monate in Rußland.
Von der Firma Koppers-Essen sollen ebenfalls 3 Ingenieure verhaftet worden sein. Bei Len englischen Werken, welche Rykow in seiner Rede vor den Moskauer Sowjets erwähnte, handelt es sich wahrscheinlich um die Vickers-Werke. Auch die Firma Köppers erklärt es übrigens für vollständig ausgeschlossen, daß ihre sorgfältig ausgewählten Angestellten in Rußland sich Politisch betätigt haben könnten. Wer das Sowjetsystcm emiger-
agt sich nur, wie lange wir nun noch die Komödie der sog. Wirtschaffsverhandlungen fortführen wollen, deren Sitz zurzeit in Berlin ist.
Nicht ohne eine gewisse Pikanterie ist, daß an dem gleichen ge, an dem die Räubergeschichte von der Spionage und den
Tage.
spionage zu Gunsten der Sowjetrepublik getrieben zu haben. Es handelt sich um einen bei den deutschen Solvay-Werken tätigen Arbeiter, der zum 1. April gekündigt hat, um eine Stellung in Rußland anzunehmen und von dem man überzeugt ist, daß er eine Reihe wichtiger Fabrikationsgeheimnisse ' " ' " Sowjetrepublik verkauft habe.
eryiittelt und an die
Ausland.
Warschau, 12. März. Bei den Senatswahlen in Polen errang nach den vorläufigen Ergebnissen der Minderheitsblock
je einen Senatssttz in Warschau, Oberschlefien und Posen. Reichst» gSpriifibent LSBe über die südtiroler Frage. Mailand,
gegenüber dem
die südtiroler Frage. Er erklärte, chm liege, so wie den Italienern vor dem Kriege das Los ihrer Brüder, die unter österreichischer Herrschaft lebten, das Los aller Deutschen, die unter fremder Herrschaft lebten, sehr am Herzen. Es sei daher durchaus verständlich, daß wir uns des Schicksals unserer Brüder annehmen, nicht nur der in Italien, sondern auch der in Frankreich, Polen usw. lebenden Deutschen. „Ich erkläre" s» sagte Präsident Löbe, „daß es sich hier nicht darum handelt, Jrredentismus zu treiben. Sie wissen, daß ich als überzeugter Sozialist keine gewaltsame Aenderung der Grenzen wünsche, ich wünsche vielmehr, daß jene, die innerhalb der Grenzen eines Staates eine fremde Sprache sprechen und einem andere« Volksstamm angehören, ihre Sprache und ihre Gebräuche beibehalten können. Bei dieser Behandlung werden sie gewiß sehr gute Bürger ihres neuen Vaterlandes bleiben. Daß dies möglich ist, beweisen die Schweiz, Amerika und andere Staaten, Es gibt keine bessere Friedensgarantie als die gute Behandlung der Minderheiten."
Die Inflation in Frankreich.
Paris, 10. März. Die Goldabhebungen Frankreichs aus seinen Londoner und Newyorker Depots dauern fort, und in Pariser Börsenkreisen ist man überzeugt, daß in den letzten Monaten für wenigstens 75 Millionen Dollar Gold aus England und Amerika nach Paris gebracht wurden. Gegenwärtig ist wiederum eine Goldsendung im Werte von 11F Millionen Dollar auf dem Weg nach Paris. Es ist begreiflich, daß das fortwährende Goldnachschwben nach Frankreich beunruhigend wirkt, weshalb sich Poincarh als Finanzminister beeilte, heute nacht durch Havas die Erklärung veröffentlichen zu lassen, daß zwischen der Heimschaffung des Goldes und den bevorstehenden französischen Kammerwahlen kein Zusammenhang bestehe. Man würde dieses Dementi nicht richtig verstehen können, wenn man sich nicht an die in Paris umlaufenden Gerüchte erinnerte, die Bank von Frankreich habe in der letzten Zeit wenigstens für eine Milliarde Papierfranken neuer Bcmknoten ausgegeben. Es besteht kaum ein Zweifel, daß die Inflation in Frankreich in den letzten Wochen erneut zunahm. Aber sie wirkte sich deshalb in den Devisenkursen^ncich nicht aus, weil die Neu ausgegebenen Banknoten nach Versicherung des Finanzministers jeweils durck Goldnachschübc aus dem Ausland gedeckt werden sollen. Andererseits werden aber diese fortwährenden Goldsenöungen aus London und Newhork mit den Gerüchten in Verbindung gebrach* daß Poincare, wenn die Kammerwahlen für ihn günstig aus- fallen sollten, woran man übrigens immer weniger zweifelt, eine weitere Aufwertung des Franken vornehmen würde. Ernst genommen wird allerdings diese Ankündigung des Ministerpräsidenten von niemand, weil man in Paris weiß, daß eine neue Aufwertung in Frankreich eine vollkommene Erschütterung des französischen Budgets zur Folge haben müßte, so daß dann das Gleichgewicht, auf das Poincare sich immer so viel einbildet, ans das schwerste gestört werden würde. In der heute nacht veröffentlichten Havaserklärung wird aber mit Bezug auf die Gerüchte von der neuerlich beabsichtigten Aufwertung des Franken gesagt, daß die Goldheimschaffung mit dem Frankenkurs in keinerlei Zusammenhang stünde. Schließlich läßt Poincare noch die Höhe der aus London und Newyork nach Paris gebrachten Goldbestände bestreiten und behauptet, daß alle darüber veröffentlichten Angaben übertrieben seien. Es kann aber mit allen« Nachdruck versichert werden, daß Gold für 75 Millionen Dollar in den letzten Wochen nach Paris gebracht wurde. Alle diese Tatsachen, die man in Paris zugibt, und noch mehr jene, die man bestreiten will, zeigen an. daß die finanzielle Situation lange nicht mehr so fest, wie Poincare das gerne glauben machen mochte, und die schwere Kritik, der er vor einigen Tagen in dem ihm vollkommen ergebenen Senat ausgesetzt war, zeigt, daß man nach den Wahlen sich auf Ueberraschungen wird gefasst machen müssen. Ms zu diesen wird natürlich alles geschehen, damit die breite Oeffentlichkeit keine allzu herbe Kritik an der Finanzgebarung Poincarhs übt.
Neue Zeitungsverbotc in Frankreich.
Wie das Journal" mitteilt, hat Innenminister Sarraur den Verkauf und Vertrieb von 3 weiteren Zeitungen in Frankreich verboten. Es handelt sich um die .„Hamburger Volkszeitung", die in Brüssel in vlämifcher spräche erscheinende Zeitung „Roode Vaan" und den in Paris in italienischer Sprache erscheinenden „Fl Äavoratore internattonale".
De Monzie über Rußland.
Paris, 12. März. Senator de Monzie führte in einer Rede in Bordeaux aus, daß eine loyale Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland nötig sei, ebenso nne ein enger Kontakt mit der Sowjetregierung. So wie er gestern die Wiederaufnahme der Beziehungen mit dem Vatikan verteidigt habe, halte er es heute für notwendig, daß Frankreich ein Volk von 140 Millionen, wie cs das bolschewistische Rußland darstelle, nicht ignorieren dürfe, ebenso wenig wie ein Volk, das von Mussolini regiert werde. Jedem Volk stünde cs frei, es mit jeder Regierung zu versuchen, die ihm entspreche. Dieser Liberalität könne jedoch eine Grenze gefetzt werden: Die kommunistische Propaganda dürfe in Frankreich nicht geduldet werden. Man könne mit der russischen Regierung verhandeln, aber man müsse gleichzeitig der Dritten Internationale verbieten, die innere Ordnung im Lande zu stören.
Fünf Millionen englische Frauen erhalle« Las Wahlrecht.
London, 12. März. Im Parlament wird heute der Innenminister die seit langem heiß umstrittene Wahlrechtsvorlagc einbringen. Durch diese Maßnahine wird die Zahl der englischen Wähler auf fast 27 Millionen erhöht. Alle Frauen über 3l Jahren werden unbeschränktes Wahlrecht erhalten. Man hat ich offenbar in jüngster Zeit entschlossen, die zuerst beabsichtigte Einschränkung ffir diejenigen Frauen, die Armenunterstützuna erhalten, fallen zu lassen. Dadurch wird der Vorlage bereitem wichtiger Angriffspunkt genommen. Die einzige Opposition dürste übrigens von ganz rechts kommen, Loch glaubt man nicK mehr daran, daß das Gesetz ernstlich gefährdet wird. Unter dem neuen Gesetz werden nach einer offiziellen Schätzung über 5 Millionen Frauen das Wahlrecht erhalten, darunter mehr als anderthalb Millionen unter 25 Jahren.