atutenberatung Vorgenom««

achende Gewissen.) Im Jahn au st und einen Rechenfehler r» r 2.50 oder 3.50 Mark entdeckt dadurch zu Schaden gekommen N-ark. Die Sache drückt mich Brief aus München und gii» »aus.

15. Febr. (Viel Leid) Schwer» tagten Eheleute Joh. Daune, Söhne im Weltkrieg verloren die braven Eheleute, indem a« chricht kam, daß nun auch ihr ort mit einer Gerstetterin Ver­einen Unglücksfall sein Lebe,

andrat und Oberamt.) Nebei schwäbischen Oberamtstitels ili >t. Der Titel Landrat klingt cht ganz voller Ersatz. Wen, möge auch das Wort oder die »enn es gibt ihm gegenüber kein h nicht ganz allein und die Be- ich viel bezeichnender und zweL rschen, daß auch diese Operativ, ge hat es z. B. gebraucht, bit und wie schnell hat sich sch

»en.

3. Febr. In der Nacht zm» ich eingerichtete Sägewerk de, wurde von Passanten in der s bemerkt. Ein kleiner Poste, m fielen ebenfalls dem Brand an Kurzschluß vermutet.

»er MaschinenfabrikBadenia' en auf hohem Eisengerüst et» fr zu Beginn des Frühlingj wen Hälfte einzieht. Im der­en, daß das Storchenpaar zu» achte. Dieses Rätsel hat seht »den. Als nämlich dieser Tage wegen einer Ausbesserung der nsengerüst e-mporstieg, um da- daraus eine große Ratte ent-

daß in dem Storchennest ten Jmrgen sich ha

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rcnährten Jungen sich häuslich deshalb die Vermutung nah;

Jahre entweder sich die Eie» die jungen Störche verzehrten, testes machte der Maurer noch rd darin 7 Damenstrümpfe, die gestohlen waren, um der Fr« machen.

rchrichten.

sozialdemokratische Verein W Hauptversammlung abgehalten, re Zahl der männlichen Bei- hr 1926 auf 164 210 Mark i» chen Beiträge von 24 933 aus wurde ein Protest gegen die uhtsregierung beschlossen. Zu» von Herpich Brodbeck gewählt »eutsch-drmokratische Landtags- stag im Harmonicsaal eine» imrat Bruckmann vielt die Be­deut a D. Dr. v. Hieber sprach itisierte die Haltung des Kult- Schulfragen. Der Mg. Emil d Steuerfragen und der Abg. tegierungsparteien, solange sie cochen, aber nichts gehalte»

n hiesigen Weinrestaurant tötete der aus Liebe seine Geliebte, eine gattin durch zwei Schüsse in de, gen Wochen auf einem Künsileo chlossen, gemeinsam in den Tod

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in doch einreiten, damit er

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näher an ein prachtvoll schwarzbraiiner Farbe war :n?" fragte er kurz

-u gehen, da sie sich nicht heiraten konnten. Der junge Mann wurde daran gehindert, seinem Leben ebenfalls ein Ende zu machen.

Därmstadt. 15. Febr. Im hessischen Landtag wurde der sozial­demokratische Abgeordnete Delp mit 55 von 65 abgegebenen Stimmen zum Landtagspräsidcnten gewählt. . -

Mainz. 16. Febr. Der von französischen Kriminalbeamten in Bad Neuenahr verhaftete deutsche Polizeikommissar Stciiiebach ,st gestern in das Untersuchungsgefängnis Mainz, das der Besatzungsbe­hörde untersteht, ciugelicsert worden. Als Grund der Verhaftung wird angegeben, daß Steinebach in dem Landesverratsoersahren gegen den Franzosen Cremcr, das vor einiger Zeit schwebte, nach Ansicht der französischen Untersuchungsbehörde eine strafbare falsche Aussage gemacht haben soll. . ^ .

Hagen. 15. Febr. Auf unerklärliche Weise entstand m einem Fabrikraum der Dynamitnobel-A.-G. in Rumminohl eine Explosion. Zwei Leute, die als einzige in dem Raum beschäftigt waren, wurden getötet. Es handelt sich um einen Raum, in dein sich Nitroglyzerin befand, eine maschinelle Tätigkeit aber nicht ausgeübt wurde.

Berlin, 15. Febr. Zum Schlichter im mitteldeutschen Metallar­beiterstreik ist der Schlichter für Thüringen, tzausschtld, bestellt worden. Die Parteien sind für die nächsten Tage »ach Berlin geladen.

Berlin, 16. Februar. Gestern abend um halb 10 Uhr wurde ein Raubüberfall auf ein Iuweliergeschäft in der Strahlaucr Straße ver­übt. Das Schaufenster war noch erleuchtet, als plötzlich die große Schaufensterscheibe in Trümmer ging. Ehe der Juwelier, der sich im Verkaufsraum befand, hinzueilen konnte, hatten die Räuber die kost­barsten Briüantstiicke ergriffen und das Weite gesucht. Ueberfallkom- mando und Kriminalpolizei nahmen sofort die Ermittlungen auf. Der Juwelier ist schwer betroffen, weil er nicht versichert ist.

Berlin, 15. Febr. Die Werwoif-Leute Zeinke und Hoffemann, oic durch ihr Vorgehen gegen den Reichsbanner-Radfahrer Klemowicz die Veranlassung zu den blutigen Vorfällen in Arcnsdors gegeben hatten, werden sich wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung am 22. Februar vor dem Schöffengericht in Fürstenwalde zu verant­worten haben.

Spandau, 15. Febr. Fm Lyzeum am Askanterring stürzte sich gestern die 15jährige Schülerin Anni Geberhardt aus der zweiten Etage auf den Schulhof hinab, wo sie mit schweren Verletzungen be­wußtlos liegen blieb. Das Mädchen fürchtete, zu Ostern nicht versetzt zu werden.

Danzig, 15. Febr. Der 15 Fahre alte Schüler Herbert Konrad aus Danzig hat gestern seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht. Der Junge war vierzehn Tage von der Schule fortgeblieben: aus Furcht, bestraft zu werden, fuhr er nach Marienburg und schoß sich dort auf einer Chaussee eine Kugel in den Kopf.

Amsterdam, 15. Febr. Blättermeldungen zufolge ist gestern nacht bei der Insel Terschelling ein mit drei Personen bemannter Fischkutter von der Zuider-See-Insel Urk bei stürmischer See mit dem Wrack eines Dampfers zusammengestoßen und gesunken. Der umgeschlagenc Kutter wurde heute vormittag gefunden. Von den Insassen fehlt jede Spur.

London, 15. Febr. Der König hat Lady Oxford in einem per­sönlichen Telegramm sein Bedauern über denTod eines geachteten Freundes und eines großen Dieners des Staates" ausgedrückt. Im Unterhaus erklärte Baldwin, das Haus habe den Tod des Lord Ox­ford mit einem tiefen Bedauern erfahren und teilte mit. er werde morgen den Antrag stellen, zum Zeichen der Trauer die Sitzung früh auszuhebcu. Ein ähnlicher Antrag wird im Oberhaus von Lord Sa­lisbury gestellt werden. Auf besonderen Wunsch Lord Oxfords wird seine Beisetzung nicht in der Form eines Staatsbegräbnisses erfolgen. Seine Angehörigen haben das Anerbieten der Regierung, ihn in der Westmmsler Abtey beizusetzen, dankend abgelehnt. !

Los Angeles, 15. Febr. Der 20 Jahre alte Mörder Edward Hickmaan ivurde am Dienstag vom Gerichtshof Los Angeles wegen Ermordung der zwölf Fahre alten Marion Parker zum Tode verur­teilt. Die Hinrichtung wird am 27. April erfolgen.

Die Etatberatung im Landtag.

Stuttgart, 15. Febr. Der Landtag befaßte sich in seiner heutigen Sitzung bei der Etatberatung zunächst ruck dem Ka­pitel Forsten. Dabei wurden Ausfchußanträge angenommen betr. Gewährung von Zuschußrenten an staatliche Holzhauer, die eine Invalidenrente beziehen, das 65. Lebensjahr zurück- stelegt haben und längere Zeit durchschnittlich 100 Tage jährlich tm Staatswald gearbeitet haben. Außerdem sollen ältere Wald­arbeller, die für die Leistung von Akkordarbeit nicht mehr in Frage kommen, wenn sie mehr als 10 Jahre im Staatswald gearbeitet haben, soweit möglich mit Taglohnarbeiten beschäftigt werden. Außerdem sollte im Interesse der holzverarbeitenden Lan-dhandwerker das Holz bei den staatlichen Verkäufer auch in kleinere Lose eingeteilt werden. Ein komm. Antrag auf Er­höhung der Tariflöhne um 20 Prozent wurde abgelehnt, ebenso ein Antrag dieser Partei, wonach bei staatlichen Holzversteige­rungen auch dann der Zuschlag zu erteilen ist, wenn das An­gebot den forst-amtlichen Anschlag nicht erreicht hat. Im Lauf der Debatte wurde besserer Pflanzenschutz und eine Herabsetzung der Gebühren gewünscht, die die Gemeinden für die staatliche Waldbewirtschaftung zu zahlen haben. Zum Kapitel Salinen wurde ein Äusschußantrag angenommen, bei der Neugestaltun- der Siedesalzgewinnung in FriedrichshaÜ darauf zu achten, da!, wohlerworbene Rechte der Beschäftigten nicht verletzt werden und daß -die Existenz der Arbeiter und Angestellten nach Mög­lichkeit erhalten und bei eventuell notwendigen Entlassungen nach sozialen Gesichtspunkten verfahren wird. Abgelehnt wurde ein Antrag Ulrich (Soz.), den zur Entlassung kommenden Ar­beitern eine angemessene Entschädigung zu gewähren. In der Debatte wurde darauf hingewiesen, daß die württ. Salzwerke eine schwere Konkurrenz mit der Steinsalzindustrie zu bestehen haben. Präsident Kuhn erklärte, daß eine Rationalisierung ohne Arbeiterentlassungen nicht möglich sei. Zum Kapitel Bad­anstalt Wildbad wurde ein Ausschußantrag angenommen, Ein­richtungen zu erwägen, die die Schaffung einer Vor- und Nach­saison gewährleisten. Das Kapitel Staatslotterie wurde mit 19 gegen 18 Stimmen angenommen, dann folgte noch die 1. Leiung des Polizeibcamtengesetzes, das an den Verwaltungs- «nd Wirtschaftsausschuß überwiesen wurde. Morgen 1. Be­ratung der Besoldungsreform sowie Ausschußanträge betr. Las Landtagswahlgesetz.

Das württ. Fideikommitzgesetz und das Gesetz über das Anerbenrecht.

Stuttgart, 15. Febr. Heute nachmittag machte Justizmini- stcr Dr. Beyerle in einer Pressekonferenz nähere Mitteilungen über die wesentlichen Grundgedanken und Neuerungen der dem Landtag vorgelegten Gesetzentwürfe über die Auflösung der Fideikommisse und das Anerbenrecht. Bei der Geschäftslage des Landtags und seiner Lebenszeit ist kaum damit zu rechnen, daß der jetzige Landtag noch be.i-de Gesetze verabschieden kann. Minister Beyerle erklärte, daß er aber den Wunsch habe, daß der Landtag wenigstens noch den Gesetzentwurf über das An- erbenrccht verabschieden könnte, der politisch weniger Schwie­rigkeiten machen werde, als das Fideikommitzgesetz. Das Gesetz Uber das Anerbenrccht sei dann auch für das Fideikommitzgesetz eine gewisse Vorarbeit, sofern dasWaldgut, das im Fidei- kommißgesetz eine große wolle spielt, seine Rechtsnorm allge niemer Art in dem Gcs tz über das Anerbenrccht findet. AVer auch wenn -die unmittelbare Verabschiedung der Gesetze nicht wehr in Aussicht genommen werden könne, lege die Regierung doch Wert darauf, ihre abschließende Stellungnahme der Öffent­lichkeit vorzulegen, lieber die Zahl der Fideikommisse in Würt­temberg teilte Äand-gerichtsdirektor Küstncr mit, daß nach einer genauen Statistik von 1919 in Württemberg insgesamt 141 Fi-deilommisse gezählt wurden; darunter befinden sich nicht we Niger als 41 Kondominate. Im einzelnen gibt es rn Württem- dxvg 45 Fideikommisse bis zu 100 Hektar, 46 Fideikommisse von Hektar, 20 Fideikommission von 5001020 Hektar, 25 Fideikommisse von 1000-5000 Hektar und 5 Fideikommisse über

5000 Hektar. Die Gesamtfläche aller 141 Fideikommisse betrug damals rund 128000 Hektar. In Württemberg gibt es, einzig­stehend in Deutschland, auch bürgerliche Fideikommisse, die aber ihrer Größe nach keine wesentliche Rolle spielen. Das Fidei- kommißgesetz bezieht sich auch auf Liese bürgerlichen Fidei­kommisse.

Entschließung des Deutschen Metallarbeiterverbandes zu dem Anssperrungsbeschlutz der Unternehmer.

Stuttgart, 15. Febr. Die gestern von dem Deutschen Metall­arbeiterverband einberufene Tagung wurde heute mittag gegen 1 Uhr beendet. Von der Versammlungsleitung wurde am Schluß der Tagung ausdrücklich hervorgehoben. Laß der Er­weiterte Beirat des Deutschen Metallarbeiterverbandes nicht ausschließlich nur einberufen wurde, um zu dem Aussperrungs­beschluß der Mctallindustricllen Stellung zu nehmen, sondern

daß überhaupt alle die Gewerkschaft betreffenden Fragen ver­handelt wurden, und daß es lediglich ein Zufall ist, daß diese Tagung gerade in die Zeit des Aussperrungsbeschlusses der Un­ternehmer fällt. In der Versammlung wurde einmütig fol­gende Entschließung angenommen:Die technischen und orga­nisatorischen Betriebsverbesserungen haben in allen Industrien, besonders in der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie eine außer­ordentliche ProduktionAteigerung gebracht. Dieser Prozeß ist keineswegs abgeschlossen. Er setzt auch künftig dauernd mensch­liche Arbeitskräfte in großer Zahl frei, führt bei gleichbleibenden Warenpreisen nnd gleichbleibenden Löhnen zur Ausschaltung immer größerer Massen aus der Industrie, vermindert deren Kaufkraft und treibt zur Massenarbeitslosigkeit und sozialem Elend.f Der Arbeitsmarkt weist seit November 1927 eine Ver­schlechterung auf, die nicht nur auf saisonmäßige Einflüsse, son- >ern mit auf vorstehende Ursachen zurückzuführen ist. Um -Liese Verschlechterung aufzuhalten und eine Besserung der Wirt­schaftslage zu erzielen, müssen alle die Konjunktur günstig beein­flussenden Faktoren zur Anwendung kommen: Wcitgreifende Wohnungspolitik, soziale Gestaltung der Steuern, durchgrei­fende Maßnahmen gegen die monopolisierte Marktbeherrschung, Abbau der Zölle, in erster Linie aber Stärkung der Massenkauf­kraft durch Lohnerhöhung, die der Produktionssteigerung ent­bricht.' Sie jst nicht nur eine soziale Pflicht, sie ist eine volkswirtschaftliche, Notwendigkeit. Der Erweiterte Beirat er­wartet vom Äorktand, daß er Einfluß und Kraft des Verbands dieser Pflicht nnd Notwendigkeit entsprechend einsetzt. Er er­kennt die A laß nahmen an, ine vom Vorstand beim Ablauf des eit März 1927 gültigen Lohnabkommens in der Metallindustrie Mitteldeutschlands getroffen wurden, nachdem die Unternehmer ede Lohnerhöhung ablohnten und der Schlichter einen völlig unzureichenden Schiedsspruch fällte. Der Erweiterte Beirat pricht den im Kampf befindlichen Kollegen Mitteldeutschlands und Sachsens seine Loyalität aus. Die neuerlich vom Gesamt- Verband deutscher Metallindustrieller angekündigte Gesamtaus- perrung der deutschen Metallarbeiter ist eine Bedrohung der ranzen Bevölkerung, um dadurch den berechtigten Anspruch der Arbeiter auf Sicherung ihrer Lebenshaltung und Teilnahme an der steigenden Ergiebigkeit der deutschen Produktion nieder­zuschlagen. Diese Ankündigung der Metallindustriellen ist zu­gleich eine Schädigung der deutschen Wirtschaft, wofür die Un­ternehmer die,Verantwortung zu tragen haben. Der Deutsche Metallarbüterverband sieht den Maßnahmen -der Metallindu­striellen mit größter Ruhe in dem Bewußtsein entgegen, daß seine Lohnforderungen berechtigt sind und zugleich im wohl­verstandenen Interesse -der gesamten Wirtschaft liegen. Der Erweiterte Beirat erwartet, daß die Kollegen den ihnen anf- gezwungenen Kampf in -der gleichen mustergültigen Weise fort­setzen, bis die Unternehmer zu einem die Arbeiter befriedi­genden Abschluß bereit sind. An die Gesamtmit-g-Iiedschaft richtet der Erweiterte Beirat die Aufforderung, diese Zeit der zunehmenden Kämpfe zur Gewinnung der noch abseits stehen­den Metallarbeiter zu benutzen, damit dem Unternehmertum in allen Bezirken eine geschlossene, organisierte nnd disziplinierte Arbeiterschaft gegenübergestellt werden kann.

Auslösung und Neuwahltermin.

Berlin, 16. Febr. Den Blättern zufolge ist die Frage des Termins für die Auflösung des Reichstags und -des damit ver­bundenen Neu-wahltermins noch nicht geklärt. Sie hängt davon ab, ob die Fraktionen der Regierungsparteien einschließlich der Dentfchnationalen sich über das vom Reichskabinett ausgestellte Ärbeftsprogramm einig werden. Die endgültige Entscheidung über den Auflösungstermin dürste am Freitag abend fallen, bis zu welchem Zeitpunkt die Fraktionen ihre Bereitwilligkeit zur loyalen Mitwirkung an der Durchführung des Arbeitsplans zu erklären haben werden. Von der Deutschen Volkspartei, vom Zentrum und der Bayerischen Volkspgrtei sind Schwierigkeiten nicht zu erwarten, während die Haltung der Deutschnationalen noch nicht klar zu tage liegt. Einige Blätter rechnen sogar da­mit, -daß von den Deutschnationalen das Arbeitsprogramm mit so weitgehenden Forderungen belastet wird, daß eine volle Er­ledigung bis zum 31. März, dem genannten letzten Termin für die Auflösung des Reichstags, unmöglich wird. Dann wurde kein anderer Ausweg als die sofortige Auflösung -des Reichstags mehr bleiben, lieber die Haltung der Deutschnationalen sagt dieDeutsche Tageszeitung": Bei der Deutschnationalen Volks­partei herrscht eine starke Neigung, sofort zu Neuwahlen zu schreiten. Der einzig mögliche Termm dafür wäre der 25. März. Einmal ist es aber schon sehr schwierig, bis zu diesem Zeitpun ' überhaupt -die notwendigen technischen Vorbereitungen zu tref­fen; entscheidend ist zugleich für die Deutschnationalen die Er­kenntnis, daß vor ollem die Agrarkrise schleunige Notmaßnah­men erfordert. Das Blatt faßt den -deutschnationalen Stand­punkt dahin zusammen: Besteht begründete Aussicht für die Durchführung solcher Notmaßnahmen, dann müssen alle partei­taktischen Gesichtspunkte sich dieser sachlichen Notwendigkeit unterordnen. Läßt sich keine Sicherheit dafür schaffen, dann soll sofort zur Neuwahl geschritten werden. Das Blatt erklärt dann noch, daß die bisher gepflogenen Beratungen über den Termin der Retchstagsauflösung durchaus unverbindlichen Cha­rakter getragen hätten und daß die Deutschnationalen irgend einem Termin noch nicht zugestimmt hätten. Was die Ver­handlungen mit den Parteien der Opposition anbctrifst, so ist gestern außer mit den Sozialdemokraten auch mit den Demo traten verhandelt worden. In derTäglichen Rundschau" nnd derDeutschen Mg. Ztg." wird schließlich noch ausdrücklich festgestcllt, daß von keiner Seite eine Demission des Kabinetts gefordert worden ist und daß auch zu einer solchen Demission kein verfassungsmäßiger Grund vorliegt.

Noch Erledigung des Haushalts.

Berlin, 15. Febr. Amtlich wird mitgetcilt: In den heutigen unter Vorsitz von Vizekanzler Hergt mit den Fraktionssührern der Deutschnationalen Volkspartei, des Zentrums der Deut­schen und der Bayerischen Volkspartü abgehaltenen Besprechun­gen wurde die Stellungnahme des Kabinetts zu der augenblick­lich schwebenden inncrpolitischen Frage mitgeteilt. Es herrscht völlige Einmütigkeit über die Notwendigkeit der Durchführung eines Arbeitsprogramms, das den Haushalt für 1928, den N-ach- tr-agsct-at für 1927 und wichtige, damit in Zusammenhang stehende Fragen zum Gegenstand haben sollte. Die Einwlheiten dieses Arbcitsprogramms sollen noch in dieser Woche festgesetzt werden. Die Reichsregierung nimmt wegen dieser Fragen auch mit den übrigen Parteien alsbald Fühlung. Im Laufe des Mittwoch abend hat die. Reichsregiernng entsprechend dem Wim sch der Regierungsparteien mit den Sozialdemokraten und Demokraten wegen der Ausstellung des Arbeitsprogramms Füh­lung genommen. Beide Parteien haben sich bereit erklärt, sich auf den Boden dics-r Abmachungen zu stellen. Die Reichs- rvgiernng wird nunmebr ihrerseits ein Arbeitsprogramm auf- stellen, über das sic bis Freitag die endgültige Entscheidung der

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Parteien erwartet. Die Reichsregierung will bis Freitag dieser

Woche auf der Grundlage -der von den Fraktionsführern ge­äußerten Wünsche das Arbeitsprogramm aufstellen. Am Freitag abend werden dann -die Fraktionen sich darüber schlüssig werden, ob sie auf der Grundlage -dieses Programms bis zum 31. März weiter tagen wollen oder ob doch schon vorher die Reichstags­auflösung verlangt werden soll. Weiter wird noch inoffiziell aus Berlin ungeteilt: Als letzter Termin für die Auslosung -des Reichstags rst -der 31. März bestimmt worden. Wenn da­gegen die Erledigung des genannten Arbeitsprogramms nicht möglich sein sollte, soll der Reichspräsident ersucht werden, die Auflösung des Reichstags schon vor dem 31. März anzuordnen. Diesen Abmachungen sollen die Deutschnationalen im wesent­lichen zugestimmt haben.

Der Reichstag zur Arbeitslosenversicherung.

Berlin, 15. -Febr. Inmitten der Kämpfe, die hinter den Kulissen über -das Notprogramm ausgetragen wurden, wirkte der Plenarsaal des Reichstags wie eine lauschige Oase. Der Brauns-Etat ist nicht geeignet, Leidenschaften zu entfesseln. Die Debatte bewegt? sich daher wie an den Vortagen in durch­aus ruhigen Bahnen. Heute ging es im wesentlichen um dr« Arbeitslosenversicherung, über deren praktische Auswirkung man verschiedener Ansicht war. Auch der deutschnationale Red­ner «gab zu, daß sie gegenüber dem bisherigen System der Arbeitslosenunterstützung zweifellos einen Fortschritt bedeute, aber über ihr praktisches Ergebnis auf -dem flachen Land machte er doch starke Bedenken gellend, insbesondere die, daß sie die Landflucht fördere und es Len hochbezahlten Saisonarbeitern ermögliche, auf Kosten der geringstöesoldeten ungelernten Ar­beiter den Winter zu verbringen. Diesem Einwand trug auch der Arbeitsmimster Brauns insofern Rechnung, als er ein­räumte, daß berufsübliche Arbeitslosigkeit der Erwerbslosigkeit infolge der Konjunkturchancen nicht gleichgestellt werden dürfe. Wie diesem Mißstand abzuhelfen sei, wußte er allerdings nicht zu sagen. Der Demokrat Lemmer maß dem Grundbesitz selbst die Hauptschuld an der fortschreitenden Abkehr -der Arbeiter vom Lande bei, da noch immer mehrere 10 000 Polen -bei der Landwirtschaft beschäftigt würden. Die Hebung des Arbeits­marktes bezeichnte er als eine der wichtigsten Aufgaben der Regierung. Gegen den sozialdemokratischen Vorwurx, daß die Anträge -der Koalitionsparteien arbeiterfeindlich seien, legte Frau Tcusch für das Zentrum, sichtlich erregt, Verwahrung ein. Gerade ihre Partei, meinte sie, wäre doch über solchen Verdacht erhaben. Der zweite Teil -der Aussprache galt Ser Wo-Hnungswirtschaft. Der Ausschuß hatte ein Bauprogramm ausgestellt, das von -der Opposition als ungenügend bezeichnet wurde. Man erörterte -die gleichen Fragen, die erst kürzlich bei der Beratung des Wohlsahrtsetats im preußischen Landtag ven­tiliert worden sind, namentlich die Verteilung der Hauszins­steuer und die Beteiligung des Privatkapit-als am Baupro­gramm.

Werkspionage in der J.G. Farbenmbustrie.

Am Mittwoch begann in Düsseldorf der Strafprozeß gegen den Deutsch-Amerikaner Guido Meisel aus Portsmouth, New Ham-Psbire, U.S.A., -der beschuldigt wird, gemeinschaftlich mit 2 deutschen Chemikern, Paul Schmittnägel und Dr. Ludolfs Reiß, Geheimverfahren -der J.G. Farhenindustrie und der ihr angeschlossenen Firmen an -das Ausland weitergegeben zu haben. 13 Sachverständige und über 30 Zeugen sind geladen. Als Nebenkläger sind außer der J.G. Farbenindustrie zugelassen der Chemiker Dr. Gröber, die Firma Leopold Casella u. Co. und die Firma Kalle u. Co. Meisel wird beschuldigt, Schnitt­nägel, einen Chemiker Merkel und einen bisher nicht auffind­baren Chemiker in Berlin zum Verrat von Geheimverfahren verleitet und diese Gebeimverfahren weitergegeben zu haben. Schmittnäg.-l wird aktive Industriespionage dem Dr. Reiß gegenüber zur Last gelegt, letzterem Passive Industriespionage. Die Anklage beruht auf 8 30 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Bevor das Gericht in die Bnveisaufnahme ein­trat, wurde auf Antrag des Vertreters der J.G. Farbenindu­strie und des Staatsanwalts die Oeffentlichkeft für die Dauer der Verhandlung ausgeschlossen. Der Vorsitzende betonte, die Geheimvcrsahren, um die es sich handle, seien mit der Wirtschaft des Deutschen Reiches so eng verbunden, daß das Staatsinter­esse den Ausschluß der Öffentlichkeit erfordere.

Mandatsnicd.rlegung des Verteidigers im Krantz-Prozetz.

Berlin, 15. Febr. Im Krantz-Prozeß, bei dem es heute verschiedentlich zu schweren Zusammenstößen zwischen dem Ver­teidiger und dem Gericht kam, legte der Verteidiger sein Man­dat nieder. Da erst ein Offizialverteidiger gestellt werden muß, wurde die Sitzung um 1>« Stunden vertagt. Nach der Nieder­legung der Verteidigung durch Rechtsanwalt Dr. Frey ist für den Angeklagten Krantz als Offizialverteidiger Rechtsanwalt Arthur Schulz bestimmt worden. Auf Antrag oes Offizialvertei­digers Dr. Schulz beantragte der Gerichtshof, die Sitzung auf Samstag vormittag zu vertagen.

Berlin, 15. Febr. Der in dem Steglitzer Schülermord- Prozcß angekl-agte Primaner Krantz ist beute ärztlich untersucht worden. Dabei baden sich schwere körperliche und seelische Störungen herausgestellt. Die Acrzte kamen zu der Ansicht, daß Krantz, der über 7 Monate in Untersuchungshaft war, die schweren Verhandlungen hätten überhaupt nicht zugemutet wer­den dürfen. Krantz wurde auf ärztliche Anordnung in ein städtisches Krankenhaus übergeführt, wo er jetzt darnieder liegt. Ob unter diesen Umständen der Prozeß am Samsta-g weiter- gefübrt werden kann, erscheint höchst fraglich.

Brand in einer kalifornischen P troleumsirbluna. In Kali­fornien wurde ein ganzes Stadtviertel der Stadt Long Beach, in dem sich eine Petrolcumrasfin-rie befand, in den frühen Morgenstunden von einer Feuersbrunst heimg-esucht. Sechs Bohrtürme wurden vollständig zerstört. Den bisherigen Mel- dnnaen zmolae sind 6 Dersone