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^ Neuenbürg.

Wir setzen unsere Kamerch

von dem Heimgange unk alten, treuen Kameraden Friedrich Zirifer in Kenntnis und bitten » zahlreiche Beteiligung amß gräbnis. Der Verein sam« sich um -^3 Uhr im Lotz Der Vorstand.

g, 14. Februar 1928.

Anzeige.

igeu hat es gefallen, unseren

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78 Jahren gestern abend lt im Krankenhaus zu sich abzurufen.

Den Hinterbliebenen.

rstag nachm. 3 Uhr vom aße).

>, 14. Februar 1928.

agung.

veise herzlicher Teilnahme it und dem Hinscheiden eubesorgten Mutter und

en Gesang des Mädchen- hen Kranzspenden sagen

sieb zumBernstein" Angehörigen.

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BMgsprtt» Moaatiick inR^enbükg 1.50. Durch dir Post Ä« Orts- und Oderamts- «rkehr, sowie im sonst. chü.Berk.^1.86m.Post. bestellgeb. Preise freibl. Preis einer Nummer 10 »s.

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Nrrnfprecher Nr. 4.

ou»»-zr«it» R». 2< ».«.-Seortaff« Nexexbürg.

Knzeiger für Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt für Sen ObLramtsbLAttk rleucnbürg.

Errchernl röglich mit Ausnahme Ser Sonn- und Seierlage.

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Die einspaltige Petitzeii« oder deren Raum 25 »f. Reklame-Zeile 80 A. Kollektiv-Anzeigen 100 Proz. Zuschlag. Offerte und Auskunfterteikung 20 »f. Bei größeren Aufträgen Rabatt, e-- im Falle des Mahnver­fahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 8 Tagen nach Rechnungsdatum erfolgt. Bei Tarifände- rungen treten sofort alle früh. Vereinbarungen außer Kraft. Gerichtsstand für beide Teile: Neuenbürg. Für tel.Aufic. wird keine Gewähr übernommen.

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SiMMg de« 1«. Jedmr IM.

86. Jahrgang.

Deutschland.

Heidelberg, 13. Febr. Hier fand eine Delegiertenvcrsamm- Lung der Organisationen des Handwerks im Kammerbezirk Mannheim statt. Nach einem Vortrag des Präsidenten der Badischen Gewerbe- und Handwerkervereinigungen, Stadtrat Burckhardt, wurde eine von den Spitzenverbänden des deutschen Handwerks und Gewerbes in einer gemeinschaftlichen Vor- «andssitzung gefaßte Entschließung einstimmig angenommen, die gegen die steuerliche Belastung und die viel zu weit gehende sozialpolitische Bevormundung der Handwerker lebhaft prote­stiert, die baldige Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft und die ausschließliche Verwendung der Gebäudesondersteuer für ihren ursprünglichen Zweck fordert.

Tagung der Metall und Blech verarbeitenden Industrie« Württembergs und Badens in Stuttgart.

Stuttgart, 14. Febr. Im großen Stadtgartensaal trat heute vormittag 9)4 Uhr unter dem Vorsitz von Generaldirektor Dr. ing. h. c. Debach-Geislingen die Metall und Blech ver­arbeitende Industrie Württembergs und Badens zusammen, um zu einer Reihe von wichtigen Tagessragen Stellung zu neh­men. Generaldirektor Dr. Debach begrüßte die Versammlung und hieß insbesondere die Vertreter der Staats- und Stadt­verwaltungen von Württemberg und Baden, die Industrie- Verbünde und Handelskammern willkommen. Unter den Gästen bemerkte man u. a. Minister Bolz vom württ. Innenministe­rium und Staatsrat Rau vom württ. Wirtschaftsministerium. In seinen Ausführungen wies Dr. Debach darauf hin, daß die heutige Tagung keine Festtagung ist, sondern durch die Not der Metallwareninoustrie veranlaßt wurde. Als eine solche bezeich­net er besonders die Borgwirtschaft der letzten Jahre und verlangte, daß es der Wirtschaft wieder ermöglicht werde, das notwendige Betriebskapital aus eigener Kraft auzusammeln. Der Redner warnte zum Schluß ausdrücklich vor der vielfach -in der Oesfentlichkeft, namentlich aber bei der Arbeiterschaft festzustellenden Verwechslung der Begriffe Mengen- und Ge- «innkonjunttur, und verlangte dringend von den Regierungen und Behörden eine Senkung der Steuern und sonstigen öffent­lichen Lasten, sowie Verschonung der Metallwarenindustrie mit produktionshindernden gesetzlichen Eingriffen. Nach Dr. De­bach gab L-taatsrat Rau als Vertreter der württ. Regierung der Versammlung die Versicherung, daß der württ. Regierung das Wohl der Metall verarbeitenden Industrie besonders am Herzen liege und forderte ein harmonisches Zusammenarbeiten mit Regierung und Behörden. Sodann ergriff Reichstagsabge- o-rdneter, Oberbürgermeister Dr. Most-Duisburg, das Wort zu eitlem Referat überDas Notprogramm der deutschen Wirtschaft". Er warnte vor einer Vogel-Strauß-Politik, skiz­zierte besonders eindringlich als bisherige Entwicklungstendenz der deutschen Wirtschaft 4 Kurven: Die Reparationslasten und Handelsbilanz, das landwirtschaftliche Problem, die Entwick­lung der Ausländsanleihen und die Inanspruchnahme wirt­schaftlicher Werte Lurch die öffentliche Hand. Der Redner stellte fest, daß die Reparationslasten einen ungeheuren Vermögens­verlust nach außen hin bedeuten, der mit jeder Stunde größer wird, während wir noch nicht wissen, ob irgend welche Aussicht besteht, unsere Handelsbilanz, deren Defizit auf ungefähr 4-L Milliarden jährlich anzunehmen ist, in absehbarer Zeit aus eine erträgliche Form umzubuchen. Das landwirtschaftliche Problem ist für unsere Wirtschaft eines der ernsten Probleme. Es ist kaum zu erhoffen, daß eine Produttionssteigerung der deutschen Landwirtschaft in absehbarer Zeit in einem solchen Umfange erwartet werden kann, -daß eine Besserung zu erzielen sei. Uebergehend auf die Entwicklung der Ausländsanleihen betonte der Redner, daß, wenn es uns nicht gelingt, mit Hilfe der Aus­ländsanleihen die Steigerung der Produttion für den eigenen Verbrauch und die Steigerung des Exports herbeizusühren, diese AuÄandsanleihen uns zum Verderben werden müssen. Bezüglich der Inanspruchnahme wirtschaftlicher Werte durch die öffentliche Hand wies Dr. Most -daraus hin, daß sich diese etwa von 6^ aus 16 Milliarden vor und nach dem Kriege gesteigert haben und stellte tn diesem Zusammenhänge fest, daß diese In­anspruchnahme für den unmittelbaren Konsum einen wachsen­den Verlust des Vermögens -darstellen muß. Führen wir diese Linie in dieser Entwicklung fort, wie sie augenblicklich tendiert, so führte der Redner weiter aus, dann muß diese Entwicklung zu dem Ende führen, daß zunehmender Verlust des Äolksvermö- gens, Verlust unserer Währung und damit schwerste Erschütte­rung 'der Ngtion und schließlich Untergang des Staates bc- . M verhindern, gibt es nur die einzige durchgrei­

fende Maßnahmen: Herabsetzung der nicht unbedingt notwen­digen und nicht unmittelbar der Produktion dienenden Aus­gaben. Das gelte besonders von der Rationalisierung der Pri­vatwirtschaft, die auch bis heute noch kein Fdealzustand be­deute, aber auch Kr die Behörden, die zu einer Verwaltungs­reform kommen müssen. Er kritisierte dabei sehr scharf das Ncbermaß an öffentlichen Ausgaben, -das Uebermaß an Gesetz­gebung, das Uebermaß cm Verwaltungsinstituten und appel­lierte schließlich an alle, in geeigneter Zeit das nötige zu tun, ebe eine äußere Zwangsmaßnahme die Entwicklung in eine Linie treibe, die anstelle eines Zusammenschlusses von Nord und Süd Rne Trennung zwischen diesen Teilen Deutschlands mit sich bringen würde. Bei alledem müssen wir das eine Zeit im Auge haben: Deutschland über alles! (Lebhafter Beifall.)

Nach diesem etwa zweistündigen Referat ergriff Geheimer Regierungsrat Pr. jur. Mahnke-Berlin das Wort, um über die Bilanz der Handelsverträge auf dem Gebiete der Metallwaren- Eu-strie zu sprechen.. Er stellte dabei besonders fest, -daß der Metall und Blech verarbeitenden Industrie der deutsch-franzö- usche Handelsvertrag nur wenig Vorteile gehabt hat, daß aber die Auslegung, welche die französische Regierung bisher den Vertragsbestimmungen gegeben hat, sowie die bevorstehende neue französische Zolltarisnovelle geeignet sind, hier auch diese wenigen Vorteile abzuschneiden. Umso größere Bedeutung §5^punen für -die Industrie die Verträge mit den östlichen und mdostlichen Staaten Europas, insbesondere mit Polen und der Tschechoslowakei. Die Industrie muß daher vou der Regierung erwarten, daß diesen Staaten gegenüber möglichst bald die

hauptsächlich auf landwirtschaftlichem Gebiete liegenden Vor­bedingungen zum Abschluß der Verträge geschaffen werden.

Mit einem Referat Dr. Görnands-Berlin, Vorsitzenden der Geschäftsführung des Reichsbunds der deutschen Metallindustrie, über die Karies- und Rohstoff-Politik der deutschen Metall­warenindustrie, m dem er besonders betonte, daß trotz der Ex­portabkommen der zollfreie Veredlungsverkehr aufrecht erhalten bleiben und von zu weitgehenden Vcrwaltungssesteln befreit werden muß, schloß die Vormittagstagung. Am Nachmittag um 4 Uhr fand ein Vortrag mit Lichtbildern, geholten von Fabrikbesitzer Krauß-Schwarzenberg, über die Metallindustrie in Amerika statt, der besonders einen guten Ueberblick über die Technik dieser Industrie gab.

45 üvo Arbeiter in Baden ausgesperrt.

Mannheim, 14. Febr. Ans Grund des bereits mitgetcilten Beschlusses des Gesamt Verbands Deutscher Metallindustrieller, der die Aussperrung sämtlicher Arbeiter aller ihm angeschlosse- nen Betriebe nach Beendigung der Arbeit am Mittwoch, den 22. Februar, vorsieht, werden in Baden allein 45 000 Arbeiter von der Aussperrungsmaßnahme betroffen, sofern es nicht ge­lingt, Vergleichsverhandlungen durchzuführen. In Mannheim werden allein von dem Beschluß etwa 25 000 Arbeiter betroffen.

Etatrede des bayerischen Kultusministers.

München, 14. Febr. Im Plenum des Landtags vertrat Kultusminister Goldenberger zum erstenmal seinen Etat. Er beleuchtete alle Probleme der staatlichen Kulturpolitik und be­tonte dabei, daß dos kulturelle Gebiet den Ländern gehören müsse, denn deren kulturelle Belange litten Not, wenn sie von einer Reichszentvale betreut werden sollten. Der Minister forderte zum Kamps gegen die eingerissene Zügellosigkeit im Volks auf, die mit deutscher Zucht nichts mehr zu tun habe. Er setze seine Hoffnung vor allem auf die Regung der religiösen Kräfte, die im Volke noch Boden haben. Der Minister sicherte besonders der Grenzmark Pfalz, die gegen alle Hoffnungen noch immer die Besatzung ertragen müsse, die besondere Unter­stützung ihrer kulturellen Bestrebungen zu. Der sozialdemo­kratische Redner bekämpfte die Kulturpolitik der Koalitions- Parteien und der Regierung und erklärte, seine Fraktion ver­weigere dem Minister bas Gehalt.

DieFreuöen" des besetzten Gebiets.

Pirmasens, 13. Febr. Trotz des Verbots der Besatzungs- behör-de hielten die Nationalsozialisten am Samstag anläßlich der 4. Wiederkehr des Tages, an dem das Bezirksamt gestürmt und die Separatisten aus Pirmasens Vertrieben wurden, ihren geplanten Fackelzug ab. Der etwa aus 100 Mann bestehende Zug bewegte sich mit fliegender Fahne gegen ftIO Uhr durch die Hauptstraße. Nachdem die Polizei von diesem Umzug Kenntnis bekommen hatte, mußte sie auf Grund der Anweisun­gen der Rheinlandkommission einschreiten und den Zug auflösen. Inzwischen waren auch die französischen Gendarm er cebeamten, die durch auswärtige Mannschaften verstärkt waren, eingetros- fen und verhafteten zirka 15 Personen, -darunter auch den Festredner, Diplomingenieur Dr. Ley aus Köln. Sämtliche Verhafteten wurden gestern nachmittag wieder, nachdem das Verhör abgeschlossen war, auf freien Fuß gesetzt. Die Inter­alliierte Rheinlandkommission in Koblenz hat weiter sämtliche Versammlungen der nationalsozialistischen Partei in der Pfalz für die nächsten Tage verboten, die, wie es in der Verfügung heißt, geeignet sind die Erinnerung an die Vorgänge des 12. Februar 1924 in Pirmasens wachzurufen. Eine für Dienstag in Ludwigshasen einberusene öffentliche Versammlung in der Reichstagsabgeordncter Dietrich-Nürnberg und Schriftleiter Förster sprechen sollten, wurde unter der Bedingung genehmigt, daß mit keinem Wort der 12. Februar 192-1 erwähnt werden dürfte.

Das Schulgesetz endgültig gescheitert.

Berlin, 15. Febr. Ilm 10 Uhr 30 wurden die Verhandlun­gen für gescheitert erklärt, und -der Ausschuß ging auseinander. Wie 'das Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger weiter hört, wurde in der Sitzung ausdrücklich festgestellt. Laß vou keiner Seite brauchbare Kompromißvorschläge gemacht wor­den seien und daß damit die Verhandlungen über das Reichs­schulgesetz als gescheitert zu betrachten seien. Für 11 Uhr vor­mittags ist eine Besprechung der Mitglieder des Reichskabinetts mit den Führern der Regierungsparteien über die politischen Folgen des Scheiterns der Schulverhandlungen in Aussicht genommen.

Ein Geheimfonds der Landesverwaltung Brandenburg.

Berlin, 15. Febr. Im brandenburgischen Provinziallandtag, der seit Montag in Berlin tagt, sind gestern von sozialdemo­kratischer Seite Enthüllungen gemacht worden. Angeblich soll ein Geheimfonds bei der Landesverwaltung der Provinz Bran­denburg bestehen, aus dem seit Jahren Gelder zu allen mög­lichen Zwecken ausgezahlt worden seien. So ist Las Budgetrecht des Provinziallandtags umgangen worden. Der Landesdirettor v. Winterseldt hat das Bestehen eines derartigen Fonds zu­gegeben; er erklärte freilich, daß die Gelder nur zuunbedingt notwendigen Zwecken" verwendet worden seien. Der Fonds hatte eine Höhe von ungefähr 600 000 Mark. Die Summe ist aber inzwischen vollständig aufgebraucht worden, wie es.scheinen will, nicht immer für notwendige Angelegenheiten. In einem Fall ist sogar ein Darlehen von 40 000 Mark aus diesem Fonds einem Landesrat gewährt worden. Außerdem sind durch zwei Beamte Gelder in Höhe von 30 000 Mark unterschlagen worden.

Kredite für den Kleinwohnungsbau.

Berlin, 14. Febr. Der Wohnungsausschuß des Reichstags nahm folgende Entschließung an, die zunächst dem Haushalts­ausschuß zugeleitet wird: Der Reichsarbeitsminister wird er­mächtigt, im Einvernehmen mit -dem Rcichsminister der Finan­zen zur Förderung der Gewährung von Zwischenkreditcn für -den Kleinwohnungsbau sich bis zu einem Betrage von 10 Mil­lionen Reichsmark an einer Kapitalserhöhung der Deutschen Bau- und Bodenbank A.G. in Berlin zu beteiligen. Das Reich muß am Gesamtkapital mit mindestens 51 Prozent beteiligt sein. Der Reichsarbeitsminister wird weiter ermächtigt, im Einver­nehmen mit dem Reichs-Minister der Finanzen für Darlehen

au diese Bank, die zu Zwischenkrediten für den Kleinwoh- uungsbau verwendet werden sollen und im Rechnungsjahre 1928 ausgenommen -werden, bis zu einem Betrage von 200 Mil­lionen Reichsmark die Bürgschaft zu übernehmen, lieber die Verwendung der Zwischenkredite ist der Reichsregierung und einem Ausschuß des Reichstags von der Deutschen Bau- und Bodenbank A.G. halbjährlich Bericht zu erstatten. Die Vor­aussetzung für die Gewährung dieser Zwischenkredite ist, daß die völlige Finanzierung des Bauvorhabens sichergestellt ist, d. h., es muß die Hauszmssteuer bewilligt sein und der llkuh- weis des Eigenkapitals erbracht worden sein.

Unregelmäßigkeiten bei der Brandenbnrgischen Landeshanptkaffe

Berlin, 14. Febr. Der Bvandenburgifche Provinzialland- tag hat heute in einer Sitzung, die u. a. sich mit der Prüfung -der Jahresrechnungen der Brandenburgischen Äandeshaupt- kasse und der Provinzialanstalt für das Jahr 1926 beschäftigte, beschlossen, die Angelegenheit an die Rechnu-ngsprüfungskom- misfion zu einer eingehenden Untersuchung der vorgekommenen Unregelmäßigkeiten zurück zu verweisen. In der vorhergehen­den Debatte hatte der Abgeordnete Schwarz (Soz.) erklärt, daß er als Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusies überraschende Feststellungen habe machen müssen. Sämtliche Kassenbelege für die Erlöse aus dem Verkauf von Anstaltsbeständen hätten nicht die RcchnMgsstelle passiert. Für eine Summe von 28 804 Mk. seien keine Belege vorhanden. Weiterhin erklärte der Abgeord­nete Schwarz, es solle in der Provinzialverwaltung einen Be­amten geben, der seine Tätigkeit dazu benutzte, Privatgeschäfte abzuwickeln. Von dem Sohn dieses Beamten, sowie seinem Schwiegersohn seien ebenfalls Geschäfte getätigt worden, bei denen insgesamt 13 456 Mark aus dem schwarzen Fonds ver­ausgabt wurden. Von der Provinzialverwaltung seien auch nicht unerhebliche Darlehen au höhere Beamte, so z. B. an einen Beamten bis zu 40 000 Mk. ohne Zinsen gewährt worden. Der L-cmdesdirettor v. Winterf-eldt-Menlin bedauerte, daß einige Unterschlagungen vorgekommen seien. Er werde für restlose Aufklärung Sorge tragen. Im übrigen aber wies er die von dem Abgeordneten Schwarz gegen das Rech-nungs- und Kasten­wesen der Provinzialverwaltung erhobenen Vorwürfe zurück.

Minister Grüner über die Reichswehr.

Berlin, 14. Febr. Bei der Beratung des Wehretats im Haushaltsausschuß des Reichstags ging Reichswehrminister Dr. Grüner auf die einzelnen Anfragen ein. Geist und Leitung der Offiziere seien entscheidend für den Wert der Truppe. Selbst­verständlich dürfen nicht nur Herkunft, soziale Verhältnisse, Examen maßgebend für die Einstellung der Offiziersanwärter sein. Das Examen sei leider eine unbedingte und unvermeid­bare Notwendigkeit, und so wie die Dinge liegen, wüste das A-biturium verlangt werden. Wir brauchten für die Einstellung in das Offizierskorps zweifellos ein bestimmtes Bildungsniveau. Davon abzugehen, hält sich der Minister nicht für berechtigt, sondern er halt es für schädlich. Das bedeute keinesfalls, daß jeder Abiturient Offizier wird, oder daß jeder Nichtabiturient nicht Offizier wird. Der Minster betonte, er werde sich bemühen, einen zuverlässigen und leistungsfähigen Offiziersersatz zu er­langen, -dessen Gesinnung über alle Zweifel erhaben ist. Was den Offiziersersatz anlange, so müsse der Minister selbstverständ­lich das letzte Wort dabei haben, in einer kleinen Armee sei das auch durchführbar. Die Beförderung und die Besoldung seien nicht so glänzend wie vielfach geglaubt werde. Bei der Beför­derung zum Offizier sei ein Durchschnittsalter von 27^ Jahren ermittelt, zum Hauptmann 33)f,, zum Major 42--L, zum Oberst­leutnant von etwas über 59 Jahren, zum Obersten von fast 53 Jahren, zum Generalmajor von 54)4 Jahren und -beim Generalleutnant kommen 55)4 Jahre in Frage. Nach den Er­fahrungen des Weltkriegs und des Ministers innerster U-eber- zeugung sei es ungeheuer wichtig, daß die Führer jung gehalten werden. In der Fugend liege ein großer Faktor der Erfolge. Der Prozentsatz dH Adels in der Reichswehr betrage 20 gegen­über 31 Prozent im alten Heer. Der Minister versprach ernst­lich zu prüfen, ob es möglich sei, die Zahl der im Reichswehr­ministerium beschäftigten Beamten und Offiziere zu verkleinern. Die Mißhandlungen, die der Minister eine Pestbeule nannte, werde er mt Feuer und Schwert ausrotten. Ein ehrliebender Soldat laste sich nicht mißhandeln. Aus dem politischen Kamps der Meinungen müsse die Reichswehr Herausbleiben. Der Mi­nister stimmte der Ansicht zu, daß die logenannte Entpolitisie­rung der Reichswehr nicht bedeuten könne: völlige Unkennt­nis über die Politischen Verhältnisse. Der Minister verwies aus seine Behauptung, daß die Führer der Reichswehr auch politische Köpfe sein müßten. Die Beziehungen zu den Bünden spielten hier immer noch eine Rolle. Durch die bekannte Verordnung s-i aber der Wehrmacht die politische Betätigung wie jegliche Zusammenarbeit mit politischen Vereinen verboten. Der Mini­ster betonte, seine persönliche Einstellung zu den Bünden gehe dahin, daß er es nur begrüße, wenn die Ertüchtigung unserer Jugend, ihre sportliche Ausbildung von. allen gleichmäßig gut betrieben würde, und das Ziel wäre, die Grundlage zu schassen für eine Ertüchtigung des ganzen Volkes. Feind sei er von, ftder Soldatenspielcrei. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold habe einen politischen Charakter und habe das auch wiederholt ausgesprochen. Der Arbcitertnrn- und 'Sportbund -bezeichne ßch s -lbst als auf dem Boden des Klassenkampfes stehend und stellte sich demgemäß zu allen anderen Sportverbänden ein. Die Kricg-ervereine hätten ihren unparteilichen Charakter nicht nur betont, sondern bewiesen.

Bundesversammlung des braunschweigischen LaObbundes.

Braunschwcig, 14. Febr. Auf der beute abgehaltenen 8. Bundesversammlung des braunschweigischen Lan-dbundes, die infolge des Andrangs unter freiein Himmel stattsindcn mußte, vertraten die Vorsitzenden des braunschweigischen Landbundes und des hannoverischen L-andbundes erneut die bekannten For­derungen der Landwirtschaft und betonten die Einmütigkeit des Vorgehens. N. a. wurde erklärt, daß bei einer zweiten Revo­lution die Bauern mit eingreisen und marschieren müßten, wenn der Bund es befehle. Es wurde eine Entschließung angenom­men, in der es heißt, daß die braunschweigischen Bauern hinter -den Forderungen der Deutschen Landbundsührer und hinter