wird dir sportliche Leitung des Vereins in die Hand nehmen und die Anfänger in die Geheimnisse des Skisportes einweihen. Dank unseres günstigen Geländes, das uns die Statur bescheert hat, wird die Ausuvnng des Skisportes allen, die Bretteln haben, zur eigenen Freude und zum Ansporn für andere wer­den. Und wenn die Sache weiter gut gedeiht, und diese Gewiß­heit ist gegeben, dann werden wir bald auch eine Skibahn be­kommen und somit wird Schömberg zu einem Wintersport­platz allmählich sich entwickeln. Der Schnceschuhabteilung ein recht gutes Gedeihen und ein kräftiges Sti-Heill

Baden.

St. Georgen, 20. Jan. Ein großes Schadenfeuer brach Mittwoch nacht zwischen 11 und 12 Uhr in der Werkzeugrnaschi- nenfabrik Gebrüder Hememann aus. Das Muer scheint in der Härterei ausgebrochen zu sein und griff rasch auf das Ver­waltungsgebäude und den Lagerraum über, die bald völlig in Flammen standen. Die Ortsfeuerweyr mußte die Motorspritzen von Villingen und Schramberg zu Hilfe rufen. Es gelang den vereinigten Bemühungen der Wehren, das Feuer wenigstens aus seinen Herd zu beschranken, so daß das fünfstöckige Maschinen­baus, welches erst im letzten Jahre aus roeton errichtet wurde, erhalten blieb. Die sonstigen stark bedrohten Nachvargebäur', von denen einige bereits geräumt waren, wurden verschon» Die Feuerwehr hatte dis in die Morgenstunden mit der Be­kämpfung des Feuers zu tun. Die Villinger Motorspritze mußte das Wasser vom Klosterweiher aus die Höhe Pumpen, da das Wasser der Leitung bald versiegt war. Der Schaden ist außerordentlich groß, doch liegt eine genauere Schätzung noch nicht vor. Aus dem vernichteten Holzlager waren vor ein paar Tagen fünf Waggons L>olz eingetragen. Aus dem Ver­waltungsgebäude konnten wenigstens die meisten Pläne, einige Modelle usw. gerettet werden. Die Fabrik beschäftigt ca. 200 Arbeiter.

Bill argen i. B., 19. Jan. Von der Gendarmerie in Königs- seld wurde letzten Freitag ein französischer Deserteur sestgenom- men, und in das Bezirksgefängnis nach Viüingen gebracht. Er hatte sich in das Jsolierhaus der Knavenanstalt in Königsfeld eingcschlichen, von seiner Geliebten, einem Dienstmädchen der Knabenanstalt, verpflegen lassen und dort schon seit vier Wochen kampiert, ohne daß die Leitung der Anstalt etwas davon ge­merkt hatte.

Billingen i. B., 18. Jan. Kürzlich fand der 13jährige Stiefsohn eines Waldarbeiters in Villingen-Dorf in einem Kasten eine Sprengkapsel. Der Knabe hantierte daran herum, wobei eine Explosion erfolgte. Dem Bedauernswerten wurden drei Finger der rechten Hand abgerissen, außerdem erlitt er im Gesicht bedeutende Verletzungen.

Mannheim, 18. Jan. Vor dem Großen Schöffengericht standen heute ein Mann und eine Frau in den besten Jahren, zwischen ihnen das Jüngste. Viere gehören noch zu der Fa­milie, sie sind schon großer und warten draußen. Der 39 Jahre alte aus Lahr i. B. stammende Taglöhner Otto St. hatte sich 1909 seiner Militärpflicht durch die Flucht in die Fremdenlegion entzogen, kehrte 1913 wieder zurück und fand ein idyllisches Nestchen bei einer Französin in Belsort, seine jetzige bessere Hälfte. Ein Kind kommt da bricht der Krieg aus. Die beabsichtigte Sanktionierung des ehelichen. Bundes kann nicht ftattsinden. Der Manu bringt die Frau nach Lahr und eilt zu den deutsche!» Fahnen. Während des Krieges kommen noch zwei Kinder. Nach Beendigung des Krieges läßt sich die Fa­milie hier nieder. 1926 kommt das jüngste Kind. Alle fünfe wurden standesamtlich eingetragen wie bei einer standesamtlich getrauten Ehe, also auf den Namen des Vaters. Es liegt Ver­gehen gegen 8 169 (falsche Personenbeurkundung) und 271 (Ur­kundenfälschung) vor, weil die Frau mit dem Namen des Mannes unterschrieb. Mit Rücksicht auf die seltsamen Umstände wurde den Beiden für den ausgesprochenen einen Monat Ge­fängnis Strafaufschub auf Wohlverhalten gegeben.

Buchen, 18. Jan. Heute früh gegen 4 Uhr geriet auf bis jetzt ungeklärte Weise das Sägewerk der Firma Franz Fertig in Brand. In kürzester Zeit stand das ganze Sägewerk in Flamme!», so daß das Eingreifen der Feuerwehr vergebens war. Gegen 7 Uhr war das ganze Werk nicdergebrannt. Seit eini­gen Wochen ruhte der Betrieb im Sägewerk, da eine Um­stellung im Gang war, indem Maschinen aus der Holzfabrik dort ausgestellt wurden. Zwei große Lokomobilen, sowie meh­rere andere wertvolle Maschinen wurden durch den Brand zer­stört, so daß der schaden sehr bedeutend ist und nur zum Teil durch Versicherung gedeckt ist. Der Hauptbetrieb in der Lolz- warenrabrik wird durch den Brand nicht beeinträchtigt.

Vermischtes-

Teure Unterhaltung. In München kamen ein Fürst und ein Graf, die sich längere Zeit nicht mehr gesehen hatten, zu frohem Wiedersehn zusamiuen und fuhren im Auto des Grasen vor einem erstklassigen Weinrestaurant vor. Eine Handtasche, die Schmuck- und Wertsachen enthielt ließen sie im Auto liegen. Die frohe Plauderei im Lokal währte reichlich lang und erst nach etwa vier Stunden kehrten die Freunde zu dem unbeauf­sichtigt gelassenen Auto wieder zurück Plötzlich entdeckte man, vaß die Handtasche fehlte, ein Dieb hatte sie mittlerweile gestohlen. Unter den entwendeten Schmucksachen befinden sich eine goldene Uhr mit der Grasenkrone, dann eine Platinuhr. eine goldene Gclddose, eine Busennadel mit Rubinen, goldene Manschettenknöpfe und ein Reisetoilettenkosfer mit Einrich- iungsgegenständen in Silber. Außerdem barg die .Handtasche noch Taschentücher, Wäsche, Nachthemden usw. im Gesamtwert von über 30 000 Mark.

Der Geburtenrückgang. Eine der bedenklichsten und noch viel zu wenig beachteten Tatsachen in Deutschland ist der mit jedem Jahr stärker werdende Geburtenrückgang. 1925 stand Deutschland mit 20,6 Geburten auf 1000 Einwoyner an dritt­letzter Stelle. Nur Frankreich mit 19,6 pro Tausend und Eng­land mit 18)1 pro Tausend blieben von den großen Staaten noch darunter. Die Reich-Hauptstadt Berlin hat den traurigen Ruhm, alle größeren Städte der Welt durch ihre geringe Ge­burtenziffer zu übertresfen. Sie stand mit 11,7 pro Tausend ganz erheblich unter dem Reichsdurchschnitt. Die Zahlen für Hamburg waren 14! 2, für Paris 16, für London 168. für Amsterdam 19 7, für Newyork 212, für Madrid 24,6, für Mos­kau 30,4 und für Kairo 50,2 pro Tausend. Gerade die Kreise, die so gern und oft von der Erhaltung der Art reden und schreiben, sollten diese Zahlen in ihrer ganzen Nüchternheit und in ihren bevölkerungs- und rassenpolitischen Konsequenzen auf sich wir­ken lassen.

Steuerfreies Vermögen. Für ganz Deutschland sind 20 000 Reichsmark Vermögen bei einem Einkommen bis zu 5000 Reichsmark und 30 000 Reichsmark bis 4000 Reichsmark Einkom­men vermögenssteuerfrei für über 60 Jahre alte Steuer­pflichtige.

Ein Schleppdampfer gesunken. Der Rostocker Schleppdamp­ferSteinmetz" fuhr mit dem von der Neptunwerft kommenden rumänischen DampferOituz" im Schlepptau nach Warne­münde. Bei Groß-Klein geriet der Schleppdampfer ins Eis, wodurch seine Fahrt vermindert wurde. Er wurde von dem nachfolgenden großen DampferOituz" überrannt und in Grund gedrückt. Hierbei ertrank der an der Maschine befindliche Maschinist Pinnow.

Eini« engl scke Steuer auf Grammophonplatten. Der eng­lische Schatzranzler Churchill kündigte die Erhebung einer Steuer von drei Cents aus jede in England hergestelltc Gram- mov^onplattc an. Nach seiner Rechnung muß diese Steuer Millionen Vrund Sterling aus einer Jahresproduktion von 60 Millionen Platten, davon 10 Millionen für den Export, er- j

bringen. Diese Ankündigung verursachte an der Londoner Börse einen Rückgang der beteiligten Werte.

Derfeuchte" Präsident. Obgleich die Präsidentenwahl erst im nächsten Jahr stattfindet, werden dennoch schon umfassende Vorbereitungen dazu getroffen. Handelt es sich doch um den Austrag der Frage, ob die U.S.A. weiterhin im Zustand der Trockenheit verharren soll oder nicht. Als der Kandidat der Feuchten ist der Gouverneur des Staates Newyork, Al. Smith, ausgestellt worden. Zur Bekämpfung seiner Kandidatur hat nach einer Notiz derNewyork World" die Antisaloonliga 600 000 Dollarflüssig" gemacht. Als feuchter Kandidat gilt ferner Nicolas M. Butler, der bekannte Präsident der Colum­bia Universität. Butler, der mehr der gemäßigten Richtung an­gehört, hat sich zu wiederholten Malen gegen die Prohibition ausgesprochen, iw sie ein schlimmer Eingriff in die Rechte des Individuums und der persönlichen Freiheit sei. Auch der Senator Borah, ein Mann, der entschiedener Gegner des Alko­hols ist. bat Einspruch gegen die Prohibition erhoben, weil sie keine günstigen Resultate gezeitigt habe und sich überhaupt nicht durchfuhren lasse. Zweifellos werden die Vorplänkelcien zur Präsidentenwahl viel zur Klärung der Lage beitragen und schließlich der Prohibition ein feucht-fröhliches Ende bereiten!

Handel» Berkehr und Volkswirtschaft.

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. Die Effektenbörsen zeigten in dieser Woche ein schwächeres Aussehen. Der fortdauernde Auftragsmangel und das Fehlen jeder Anregung hat zum weiteren Positionsabbau geführt, wodurch ein Kursdruck fühlbar wurde. Die inner­politische Spannung und d»e Ungewißheit über die Freigabe- Angelegenheit in den Vereinigten Staaten beeinflußten die Unternehmungslust in hohem Maße. Die Baissespekulation be­nützte die Gelegenheit verschiedentl.ch zu Vorstößen. Die leichte Geldmarktslage löste an der Börse nur die Befürchtung aus, daß die Gelüsülle der Privatwirtschaft wie die öffentliche Hand zu Emissionen veranlassen könnte. Weiter verstimmte der Mctall- arbeiterstreik in Mitteldeutschland. Auch verwies man aus die Zunahme der Arbeitslosenzisser, die nicht nur durch die Saison, sondern vor allem durch das Nachlassen der Konjunktur ver­anlaßt sei. Sv schritt die Börse ungeachtet des leichten Verlaufs des Medio zu Entlastungsverkäufen und zivar besonders auf dem Elcktromartt, aus dem Montangebiet und in den Farben­werten. Auch der Anleihemarkt war schwächer.

Geldmarkt. An den Geldmärkten hat die Flüssigkeit noch zugenommen. Der Monat Januar war stets der Monat der geringsten Geldansprüche. Tagesgeld ist mit 46 Prozent und auch darunter, Monatsgeld mit 78>- Prozent genannt. Ilm Privatdiskontmarkt war die Nachfrage entsprechend stark, so daß man sich zu einer Ermäßigung der Notierungen für Leide Sichten einheitlich auf 6 Prozent entschloß. Geld mit täglicher Kündigung ist in großen Beträgen fast ganz un- anbringlich. Zu-m Medio war die Geldversorgung durch be­sondere Leichtigkeit gekennzeichnet. Es bestand ein ziemliches Mißverhältnis Mischen dem großen Angebot an Reportgeld und der nicht allzu belangreichen Nachfrage. Bei der weiteren Entlastung der Reichsbank nach dem letzten Reichsbankausweis lmben sich die Voraussetzungen für die Ermäßigung des Reichs- bantdiskonts zweifellos gebessert, doch dürste die Reichsbank noch eine durchgreifendere Entlastung ihres immer noch sehr hohen Wechselmaterials abwartcn, ehe sie sich zu diesem Schritt ent­schließt.

Pro dukten markt. Aus den Produktenmärkten war das Angebot ein vermehrtes, das aber nur langsam Aufnahme fand. Die Preise blieben nahezu unverändert. Etwas leb­hafter war das Futtcrmittelgeschäft. Für Stroh ergab sich eine festere Tendenz, besonders infolge der Deckungskäufe der Heeres­verpflegungsämter. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 6,5 b'w. 4 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Wei­zen 236 (1), Roggen 237 (unv.), Sommergerste 269 (4 3), Hafer 211 (unv.) Mrrk je pro Tonne und Mehl 34 (unv.) Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandclsindexzifser hat von 139,0 aus 139,4 leicht angezogen.. Die zahlreichen Inventur­ausverkäufe bringen für die einzelnen Geschäfte lebhaften Be­trieb und größere Umsätze. In der Baumwollindustric hat sich der Auftragseingang infolge der Verbesserung der Rohstoff­preise noch gebessert. Die letzten Häuteauktionen hatten bei starker Nachfrage neue Preisaufschläge bis zu 20 Prozent zu verzeichnen. Nach Leder bestand ebenfalls lebhafte Nachfrage. Der Stahlwerksverband hat nunmehr, wie angekündigt, die Erhöhung der Jnlandseisenpreise beschlossen.

Bi eh mar kt. Die Schlechtviehmärkte hatten in dieser Woche reichlichere Zufuhren. Die Großviehmärkte hatten bei stillem Geschäft unveränderte Preise. Die Schweinepreise gingen wieder etwas zurück. Lebhafter war das Geschäft an den Kälber­märkten bei leicht anziehenden Preisen.

Holzmarkt. Bei den letzten Rundholzverkäufen blieb die K-uslust noch recht rege, doch zeigte sich bereits ein vermehrter Widerstand gegen die hohen Preise. Die Versuche, einen Druck auf die Presse auszuüben, blieben aber fast durchweg ohne Er­folg. Der Brettermarkt zeigte ruhiges Geschäft.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 20. Januar. Regicningsrat Gögler beim Wirtschafts- minlstecium hat zum Gutachten des Regienmgsrats Andre über die Frage der Zulassung von Landkrankenkassen in Württemberg als Berichterstatter des Wirtschaftsministerums Bemerkungen gemacht, die dem Landtag als Drucksache zugegangen sind. Regierungsrat Gögler kämmt darin in Uebereinstimmung mit dem Gutachten des Regie­rungsrat Andre z» folgendem Ergebnis: Das Interesse der landwirt­schaftlichen Arbci gebec nötigt nicht zur Zulassung von Landkranken­kassen in Württemberg, das Interesse der Versicherten spricht für ihre Belastung bei den Ortskrankenkassen. Dem öffentlichen Interesse ist am besten gedient mit der Erhaltung eines leistungsfähigen und ge­schlossenen Kassenwesens für alle Versicherungspslichttgen mit dem be­stehenden Rechtszustand: Dem Ausschluß der Landluankenkassen in Württemberg.

Stuttgart, 20. Jan. Die Kommunisten haben für die Landtags­wahl folgende Liste aufgestellt: Karl Schneck, Gustav Köhler, Lud­wig Becker. Albert Fischer «Metzingen), Max Hammer, O. Vollmer lHeilbronn), H. Rueß (Eßlingen), W. Bauer (Cannstatt) und Maria Walter. Auf der Liste für den Wahlkreis Stuttgart stehen Schneck. Köhler, Frau Walter und Gustav Mößner. Diese Liste wurde mit 20 gegen l7 Stimmen angenommen. Von den bisherigen Abgeord­neten sind damit gefallen: Brönicke, Rehbach, Stäbler und Ernst Schumacher.

Duisburg, 20. Jan. Hier wurde der Geschäftsführer der fran­zösischen Seidenfirma Lyon L Co., Zcllcnmeyer, wegen Unterschlagung einer seiner Firma gehörenden Summe von 200000 Mark verhaftet. Zellenmeycr ist bereits dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden.

Bochum, 20. Jan. Der Vorstand des Reichsknäppschaftsvereins beschloß für die Errichtung von Bergmannswohnungen im Reiche drei Millionen Mark als Zusatzhypothek zur Verfügung zu stelle». Auf das Ruhrgebiet entfallen etwa 10» Millionen Mark.

Halle a. S., 2>. Januar. Die Zenlralstreikleitung erläßt heute Samstag an die Metallarbeiter Mitteldeutschlands einen Aufruf, in dem es heißt: Nachdem sich die Verhandlungen zerschlage» haben, muß der Kampf weitergesührt und nach verschärft werden. Die Kollegen des Anhalter Gebietes, deren Kündigungsfrist abgelaufen ist, stellen nunmehr ebenfalls die Arbeit ein, ebenso die Kollegen der Be­triede, die wir weiter für den Kampf ausersehen haben. Alles andere stehtGewehr bei Fuß".

Berlin, 20. Januar. Wie dasBerliner Tageblatt" zuverlässig

erfahren haben will, wird gegen diejenigen deutschen Firmen, dere, Beteiligung an den Repa rationsschwinde leien festgestellt worden ist, von deutscher Seite in kürzester Zeit ein Strafverfahren eingeleitet iverden. Die Untersuchung des Reichskommissars, die infolge des Um­stands, daß sich die in Frage kommenden Verträge über eine teilweise sehr lange Frist erstrecken, längere Zeit in Anspruch nimmt, wird fortgesetzt.

Berlin. 21. Jan. DieGermania" teilt mit, daß gestern infolge der Bemühungen des Fraktionsvorsitzendcn von Gucrärd eine M- sprechung im kleineren Kreise stattgefunden hat. an der auch die Ab­geordneten Stegerwalv und Imbusch teilgenommen haben. Man darf gossen, so sagt das Blatt, daß auch diese Besprechungen günstig ver­laufen.

Berlin, 20. Jan. Der Dieb, der am 26. Dezember v. I. de» Generalmusikdirektor Dr. Muck in einem Münchener Hotel für 1000Ü Mark Wert- und Schinucksachen bestohlen hat, ist gestern abend i« .inen» hiesigen Hotel in der Nähe des Zoo, als er von einein heim­kehrenden Gaste in dessen Zimmer angetroffen wurde, durch das Personal sestgenommen worden. Es handelt' sich um den 25 Jahre alten Otto Schneider, der ein gelverbsmäßiger Hoteldieb ist. Er hat de« Münchener Diebstahl zugegeben.

Berlin, 20. Jan. Ds Berliner Kriminalpolizei hat durch An­frage bei der Landjägcrcl einwandfrei festgestellt, daß das dort bei Zigeunern aufaefundene kleine Mädchen namens Reinfcld nicht, wie von einem Berliner Blatt gemeldet worden ivar, mit der seit mehreren Wochen vermißten Elly Reinfeld aus Berlin identisch, sondern ein Kind einer Zigeunersainilie »st.

Berlin, 20. Jan. In der Lohnstreitigkeit in der mitteldeutsche» Metallindustrie hat der Reichsarbeitsmimster den Antrag auf Verbind- lichkeitserklürung der Schiedssprüche voin 12. Januar 1928 nach Lage der Sache abgelehnt.

Berlin, 20. Jan. Die beiden im dritten und vierten Stock des Hauses Hebbelstraße 17 in Charlottenburg befindlichen Wohnunge» sind nach der Anordnung des Polizeipräsidenten heute abend von ihren Mietern geräumt worden. Das zuständige Polizeirevier hat die Wohnung verschlossen und die Schlüssel in Verwahrung genommen.

Berlin, 20. Jan. Der demokratische Reichstagsabgcordnete Dr. Heuß trat im Reichstagsausschuß in einer längeren Rede warm für die Interesse» der Liguidationsgeschädigten ein. Die Reichsregierung hat beschlossen, an der Mailänder Messe nicht teilzunehincn, weil diese eigentlich als italienische Siegesfeier gedacht »st.

Ottersberg (Braunschweig), 20. Januar. Ein reicher Bauer hat, um seinen Söyne» die alleinige Erbschaft zu lassen, seine 24jährige Tochter seit zwei Jahren in einem dunklen und feuchten Keller ge­fangen gehalten. Auf die Anzeige eines Knechtes hin wurde der Zu­gang zu dem Gefängnis des Mädchens gewaltsam -geöffnet. Man fand das Mädchen bis zum Skelett abgemagert und völlig verwahr­lost vor. Die Mutter des Mädchens wußte ebenfalls von dem Plan.

Lübeck, 20. Jan. Der 60 Jahre alte sozialdemokratische Senator Hoff in Lübeck, der Vorsitzende der Behörde für Arbeit und Wohl­fahrt, verübte gestern Selbstmord durch Erschießen. Als Grund der Tat wird in einem htnterlassenen Briefe die Furcht vor völligem Ner­venzusammenbruch genannt.

Frutigeu (Berner Oberland). 20. Januar. Heute mittag ging im Lintergraben bei Fruttigen eine Lawine nieder und verjchüttete drei dort aus der Straße nach Adelboden mit Ausräumungsarbeites beschäftigte Männer. Alle drei sind ledig. Die Leiche des eine» konnte geborgen werden, während die Bergungsarbeiten nach den beiden an­deren Verunglückten »och im Gauge sind. Es besteht keine Aussicht, sie lebend aüszufinden.

Kopenhagen, 20. Jan. Während in Dänemark die Temperatur auf fünf Grad unter Null gefunken ist, werden aus her Provinz Dalekarlien in Schweden 35 bis 40 Grad Celsius Kälte gemeldet. I« Angermanlaud ist die Külte sogar auf 50 Grad unter Null gesunken.

Paris, 20. Jan. Die französische Kammer nahm am Donnerstag das Rekrutierungsgcsetz mit 41t) gegen 23 Stimmen an bei Sckmm- enthaltiing der Sozialisten.

Warschau, 2o. Jan. Der polnische Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung, in der Ministerpräsident Pissudski den Vorsitz führte, den Budgetovranschlag für das Jahr 1928 angenommen. Der Haus­halt schließt mit einem Einahmellberschuß in Höhe von 49 Millionen ab. Die Ausgaben beziffern sich aus 2476 Millionen. Das Budget rmrd nunmehr dem Sejm zugchen.

Gcwerbefragen im Landtag.

Stuttgart, 20. Jan. Im Landtag wurde heute die Be­ratung des Kapitels 67 (Landesgewerbeamt) zu Ende geführt. Der Abg. Th. Aftcher (-o.P.) erblickte in dem Arbeitszeitnot­gesetz eine Fessel für das Gewerbe und beklagte sich hauptsächlich über die Lchivarzarbeit, die Arbeitgeber wie Arbeitnehmer schädige. Der Abg. Henne (Dem.) wünschte gleichen Schutz für das Gewerbe wie für die Landwirtschaft und betonte, daß Württemberg und Baden die höchste Gewerbesteuer haben. Der Abg. Weimer (Soz.) wünscht eine beschleunigte Verabschiedung des Berufsausbilüunggffetzes. Der Avg. Hartmann (D. Vp.) beantragte für den kommenden Etat die Bereitstellung von Mitteln zu Reisrunterstützungen, damit jüngere Handwerker sich in den gewerblichen und industriellen Betrieben des Anstandes umsehen und mit den dortigen Herstellungsmethoden vertraut machen können. Dieser Antrag wurde nach weiteren Ausfüh­rungen der Abg. Ernst Schumacher (Komm.), Roth (Dem.) und Pflüger (*Lvz.) sowie des Staatsrats Rau, der sich gegen den Antrag wandte, angenommen, desgleichen die Ausschußanträge. Das Kapitel 68 (Elchwesen) wurde rasch erledigt. Dann kam man noch zu Kapitel 69 (Gewerbe- und Handelaussichtsamt). Die Abg. Fräulein Eberhard (Dem.) wies auf die zuneymende Zahl der Bekriebsunfälle hin und wünschte genaue Einhaltung des Arbeitszeitschutzgesetzes. Der Abg. Gengler (Ztr.) beschwerte sich über die Handhabung der Sonntagsruhe in den Gasthöfen und über die Verhältnisse bei den Verkaufsstellen auf bahn- eigenem Gelände. Der Abg. Weimer (Soz.) beantragte eine Vermehrung der mittleren Aussichtsbeamtenstellcn, um jeden Betrieb jährlich durchschnittlich einmal besichtigen zu können. Der Abg. Dr. Strobel (B.B.) wandte sich gegen die übermäßige Kontrolle und Staatsrat Rau betonte, daß zum Schutze der Ar­beiter sehr viel geschehe und daß Württemberg hinsichtlich der Betriebsbesichtigungen in Deutschland an der Spitze stohe. Die Abstimmungen wurden auf morgen vertagt.

Das Ergebnis der Länderkonferenz.

Stuttgart, 30. Jan. Staatspräsident W. Bazille schreibt in derSüddeutschen Zeitung" über das Ergebnis der Länder­konferenz u. a.: Wer die Verhältnisse kennt, wußte von vorn­herein, daß die dreitägige Länderlonferenz ein unmittelbares Ergebnis nicht haben konnte. Nach wie vor werden sich in Deutschland zwei Lager gegenüberstehen: die Vertreter des Einheitsstaates und die des Bundesstaates. Es ist auch nicht wahrscheinlich, daß der eingesetzte Verfassungsausschuß eine grundsätzliche Lösung des Problems vorzubereiten in der Lage ist. Ich kann nur meine ernste Warnung wiederholen: Wer durch Abstimmungen nach Mehrheit zum Einheitsstaat zu ge­langen hofft, gefährdet den Bestand des Reiches mit allen dann unvermeidlichen europäischen Folgen. Der Verfassungsausschuß hat jedoch eine große Anzahl einzelner Fragen zu klären, na­mentlich die Abgrenzung der Reichs- und Landeszuständigkeit und die Verteilung der Steuern und lasten nach richtigen Grundsätzen. Darüber, welche Grundsatz! auf diesen Gebieten richtig sind, wird der Kampf innerhalb des Ausschusses in erster Linie gehen. Ebenso wird er sich wohl mit den Enklaven, Ex­klaven und Kondominaten und dem Ausgehen einiger kleiner Länder in größeren, sowie mit der Frage befassen, aus wel­chem Wege notleidenden Ländern am besten geholfen werden kann. Eine nicht weniger wichtige und schwierige Aufgabe Hai der eingesetzte Sparausschuß, Seine Hauptaufgabe kann nur darin bestehn, Vorschläge über die Zurücksührung der Auf­gaben der öffentlichen Hand in entere Grenzen uno Ersetzung mechanischer Grundsätze durch individuelle Grundsätze in der

sozialen Gesetzgebung des Verwaltnngsresormen vo auch aus diesem Gebiet n mutz man sich davor hüb von solchen 'Reformen zu sollen übrigens von Reic von den Arbeiten des S werden. Die vorgesehene durch die Landesrcgterunk bei der Länderkonserenz a waren einig in der Aufs nach WürttcmberA zu bit: Reiche Klarbeit über die aierung zu schaffen. In Enttäuschung über den V Nachlassen ihrer Absichtei mentlich gewesen, daß di billiger als der Bundes)ta daß kein Vertreter des Bild davon zu machen ver oderdezentralisierte" Ei: sich im Gegenteil, daß im Verschiedenheiten auch üb wurde ein von demokratisc demokratischer 'Seite als bezeichnet.

Debatte über das Re

Karlsruhe, 20. Jan. des Reichsbanners »n Ko (Bürgerliche -Vereinigung einer Interpellation, wot Schülern zum Rcichsban: tion wurde heute im badi lebhaften Auseinandersetz .Innenminister Remmele d-s Reichsbanners eine N Organisation sehr viel z sphäre beigetragen habe, der Antrag im Sinne der Mehrheit abgelehnt, eben Unterrichtsminister. Der Märk nrr die Hochwasser^

Schießübung der

Neustadt a. H., 20. I: tautet, hat die französiic Neustadt bis St. Martii Neustadt am Schießhaus erklären lassen. Die Best lung am letzten Dienstag der Bürgermeister und bk nähme zu erhalten und planes für eine Woche voi Die Tafeln sind im Psäl völkerung zu warnen. T sten besuchte Teil des Psi gangbar gemacht worden.

Die Landwi

Berlin, 21. Jan. Ned m der Frage der Landu Minister Schiele heute in tages entwickeln wird, wk folgendes mitzuteilen: 2 der letzten Jahre hervor soll dadurch Rechnung g drückende Schuldenlast d» Rückzahlungsfristen usw. Koalition ist man der A aktion wirlsamer ist, als übrigen auch nicht in d der Regierung einsügen '

Reichskanzler Dr. Mo

Berlin, 20. Jan. Vr zum Reichsetat für 1928 Reichskanzler Dr. Alarx Erklärung ab: Ich Haiti neu Aussprache eine Erkl heit äbzugeben. Die E: haben ergeben, daß die i gemachten Angaben zu k zu einem anderen Teil treffend erwiesen haben, gestellt, daß die Angriffe uns liegt und für die eim Regierung nicht besteht, der von der Regierung o Maßnahmen erforderlich Vorgänge verhindert. L Film A.G. aus Mitteln worden ist, daß die M nommen hat und 'daß zuz für große Kredite geleis Aktienbeteiligung sind vc geben worden. Er wollt Uebersrcmdungsgefahr al Dinge gehen auf das Ji geleistete Bürgschaft ist l ster, vom Wehrminister u gezeichnet worden, dagen ler. Der Kredit der Pi gedeckt. Ueber diese Bür mann der Phöbus-A.G 3 5 Millionen und 920 00« Es bat sich weiter bestäti neu Mark Aktien des Be das Wehrministerium er) Verlust von 675 000 Mar weiteren Verlusten muß , Beteiligungen und Krei dem Fonds für die Abw erscheinungen. (Hört, b ausgcschöpst (Gelächter l Ach bemerke ausdrücklich Art nicht mehr zur Verfi keine Mittel zpr Verfügt der erwähnten Mittel w beanstanden ist auch de» wenn es auch nicht so viel iet wird. Die Verbind!« bzw. liquidiert worden, andere aus Geheimfonds sich nicht erweisen lassen me ermittelten Tatsachen stmimung.) Darin ist i ebenso darin, daß eine ' allen Umständen ausges pichen, ist die Einsetzung bestehend aus Vertreter: sinanzministeriums und wird mit Äobmann?) E Wehrministeriums ein Ä