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öffengericht verurteilt« de« »bloch wegen Körperverlet-- )wig Winter wegen Beihilfe Xi Afark Geldstrafe oder 1K u Oktober bei einem nacht- törer, darunter.einen Ge- dem Gummiknüppel trak­leistete. Die Beweisaufnah- rter von feinen Rechten z« Unschuldige einschlug, waS struntenen Zustandes war. >. Im hiesigen Bergwerk er vom Oedsbach-Dörfle in den. Wand hängeirden Ge­erletzt. daß er nach einer beitender Kamerad namens h mit knapper Not durch irderkarren hinweg aus der ger Warnungsruf an de« t.

les.

? vor etwa drei Wochen di« bracher verhaftete, glaubte Hnitissorte dieses Schlage- g der beiden, des 32 ,Iayr« igen Russen Novikow, ha- gschung ergeben, dass man -größten Kalibers dingfest r ist so umfangreich, daß nicht so schnell oereil war, Her zu glauben. Die in- aben jedoch bestätigt, daß en. Es handelt sich um die ie ihr Gewerbe durch viele n Mitglieder der Kolonne entstandenen Lücken rasch wurden die beiden Haupt­es Zuchthaus eingeliefcrt,

, sehr schnell auszubrechen, e durchaus nicht auf Ber­eich, dehnten ihre Fahrten oissen sie selbst nicht mehr, den. Novikow beschuldigte -twa einem Jahre eine alte . Ob diese Beschuldigung eit von der Kriminalpolizei üben Einbrecherhäuptlinge . sic innerhalb der letzte» kleinere Einbrüche verübt

ilt. Vor dem Hamburger t Augustin Just und dessen -antworten, am 33. 'April nd mit Ueberlegung getötet wmeinsam durch Gifkselbst- Als die beiden Kinder tot genommen, doch stellte sich Leben blieben. Die Ver­klagten hatte schon ein- 'onnte aber nicht zu Ende e Einführung eines Ober­der Angeklagten beschloß, eichnete der Obcrgutachter ch daß die Angeklagten sich stand befunden haben könn- schlosfen habe. Trotz dieses tsanwalt gegen die Ange­er -Jahren unter Hinweis mgedeutetcn Einflüsse nicht >1 seien. Das Urteil lautete ubilligung mildernder Um- : Strafe wurde ferner die i voll angerechnet und das st entlassen, wobei die Ge­nerlasses gegeben ist. Dienstpflicht. Ein vergnüg- SchwNMr Ratshcrren zu Bürger, der eine Petition es seiAufgabe des Staa- wieder ins richtige Geleise weitete er dem Parlament )ule. auf gesetzlicher obliga- bei dachte sich der Verfasser ädchen siebt die Rekruten- usw. im Alter von 20 bis aen unentgeltlich die Nah- Unterkunst auf Kosten des ! aber nur um kerngesunde.

idert, wenn du mich fragst? t. Und laß dir sagen, ! ich dich so lange der Hei-

ngeweile gestorben."

ftig hättest hier leben kön- sjchließlich im Elternhaus« :n Kindern spielen dürfen: a! Leider Gottes Hab' tch und so ist es gekommen, eworden sind, ich glaube - mehr lieb' er ist dir zn

so reden" sie bog ihr sah ihm lächelnd in die b! Aber siehst du. ich bi» Widerwillen gegen alles - ich liebe den Komfort, a, die sich doch auch nicht n ihr ist's allerdings kei« n ist."

etwas anderes! Deshalb dieser Hinsicht zu fühle», njchönes und Ordinäres ir ist nie unschön Mit r über verschiedenes rede», nnst. Mama ist »ehr zart ich nur zu genau" er ehr sehr still ist es in» >b' den Zeitpunkt herbei» hte. Immer bist du sort­is Hab' ich denn da von dir mat? Nur deine Mutter -in den Willen getan, Hab' em einsam zu Haufe ge- h das so sehr befriedigt'?."

«arschfähige, arbeitswillige, ,nit guten Charaktereigenschaften ausgerüstete Töchter handeln.Modeaffen tun gut fern zu blerven. Zur Beschaffung der Mittel soll eine Junggesellen­steuer, eine Jungfrauensteuer und eine weibliche Ersatzpflicht- fseuer eingeführt werden. Aus demvielseitig angelegten Lehr­programm" seien die Hauptfächer erwähnt: Etzeauftlärung, An- standslchre, Hausarbeiten, vernünftige Behandlung des Ehe­mannes, sorgfältige Pflege der fünf Sinne und Bekämpfung des sechsten Sinnes Eigensinn, Nichtparieren, das letzte Wort, Launen, Allüren sexuelle Aufklärung, Ausstellung der Fähigkeitsausweise zum Heiraten usw. Wirklich nicht übel!

Der Abgeordnete Zalobm bas Opfer emes Jagdunsalls. Bei den Erhebungen nach den Ursachen des Todes des tschecho­slowakischen Abgeordneten Zalobm richteten sich verfch.edene Verdachtsmomente gegen feinen Freund, den Schmiedemeister Horm, mit dem Zabolin, kurz bevor er sich auf die Jagd begab, beisammen gewesen war. Bei der Obduktion der Leiche zeigte sich Horni sehr nervös, weinte und behauptete immer wieder, an dom Tode seines besten Freundes unschuldig zu sein. Bei der Leiche wurde noch ein Papierstück aus der Patronenhülse vorgefunden. Bemerkenswert ist, daß die Patrone Hornis die­selben roten Papierfarben der Hülsen aufweisen. Horm blieb trotzdem bei seiner Aussage. Da die Gendarmerie aber der Meinung war, genügende Verdachtsmomente gegen ihn zu be­sitzen, wurde er in Hast genommen. Trotzdem glaubt man aber nicht daß Horni die Tat bewußt begangen haben könnte. Man glaubt, baß sich bas Gewehr Horms durch einen unglücklichen Zufall entlud und Zalobm niederstreckte. Der Fall ist noch immer rätselhaft.

Wolfsplagc in den polmschen Grenzgebieten. Nach Mel­dungen aus bau östlichen Grenzgebieten Polens nimmt dort die Wolfsplage wieder überhand. Die Wölfe dringen in manchen Ortschaften in großen Rudeln bis dicht an die menschlichen Be­hausungen vor und überfallen Menschen und Vieh. Ein Bauer wurde von Wölfen überfallen und zerrissen. Aus der Straße Mischen Nowojonia und Nowogrodek wurden zwei Frauen von Wölfen angesallen. Durch vorüberfahrende Bauern konnten die beiden Frauen jedoch noch gerettet werden. Im Grenz­gebiet sind ferner eine große Reihe von Schmugglern von Wölfen überfallen und zerrissen worden.

Belgische Pulverfabrik m die Luft geflogen. .In Lausten an der belgisch-holländischen Grenze ist eine Pulverfabrik explo­diert. Aus den Trümmern wurden bisher 5 Tote und mehrere Verletzte geborgen.

Ankunft überfälliger Schiffe in belgischen Häfen. Mehr als 50 Schiffe, die infolge der letzten Stürme auf dem Atlantik aufgetrieben waren, sind seit Samstag in belgischen Häfen ein­gelaufen. Unter diesen «Schiffen befinden sich auch die beiden von Danzig bezw. Reval kommenden deutschen Dampfer Taube" undBussard", die Holz geladen haben. Der von Tampa in Florida kommende deutsche DampferMonsun" ist schwer beschädigt. Das Schiff hat seine Ladung Wer Bord wer­fen müssen.

24 Fischer im Treibeis umgekmnmen. Wie aus Moskau ge­meldet wird, haben amtlichen Berichten des Verkehrskommissa­riats zufolge am 29. Dezember im ' Gebiet von Murmansk Schneestürmc und starker Frost eingesetzt. An der Küste sind 24 Fischer im Treibeis umgekommen. Nur der allernotwen­digste Eisenbahnverkehr kann noch aufrechterhalten werden. In Tamara konnte der sibirische Expreßzug wegen des Unwet­ters nicht weiterfahren.

Unfreiwillige Reise nach Amerika. Am Donnerstag, dem fünften Tage, da der Sturm im Kanal wütete, war wiederum jeder Personenverkehr von England nach dem Kontinent un­möglich. Es warteten schon mehrere Tausend Personen in fran­zösischen, belgischen und holländischen Küstenstädten auf eine Gelegenheit zur Rückkehr nach England und viele von ihnen erbaten telegraphisch Geldmitel. da ihre Lage prekär zu werden anfing. Sogar den ganz großen Schiffen wird das Anlaufen unmöglich gemacht. So lag dieAguitania" über 11 Stunden vor Cherbourg ohne in den Hafen Einlaufen zu könnest, um dorthin bestimnrte Passagiere anszubooten. Um die Verspä­tung nicht noch größer werben zu lassen, setzte das Schiff seine Reise nach Amerika fort und die Passagiere, die nur eine kurze Fahrt von Southampton nach Cherbourg machen wollten, müssen nun notgedrungenerweise nach Amerika reisen.

Magdeburg, 1. Januar. Auf der Chaussee BerlinMagdeburg ereignete sich am Neujahrstage früh ein Autounglück, das zwei To­desopfer forderte. Zwischen den Orten Möser und Gerwisch fuhr ein mit fünf Personen besetzter Privatkraftwagen mit solcher Wucht gegen einen Baum, daß das Auto umgemorfen wurde. Die Insassen wurden aus die Chaussee geschleudert. Der Grenadier Günther Bern­hardt vom Reichswehrreguncnt 9 in Potsdam und seine Schwester, Erna Bernhardt aus Magdeburg, waren sofort tot. Schnur verletzt wurden der Chauffeur und zwei Damen, sämtlich aus Magdeburg. Die drei Verletzten wurden nach einer Privatklinik in Magdeburg geschafft, die Leichen der Toten nach der Halle in Cörbelitz. Das Auto ist vollständig zertrümmert. Die auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen befanden sich ans der Rückfahrt nach Magdeburg.

Berlin, 1. Januar. Reichspräsident von Hindenbnrg führte in seiner Neujahrsanspraü-e ans, daß es trotz aller Fnedeussehnsucht Deutschlands keine wahre Befriedigung gebe ohne Befreiung des Rheinlands von der Besatzung.

Berlin, I. Jan. Ein angeblicher Raubüberfall beschäftigte das Raubdczernat der Kriminalpolizei am Neujahrstage. In dem Hause Christianiastraße NO wurde nach seinen Angaben heute abend nach sieben Uhr der 25 jährige Kaufmann Leo Schubert, der in Abwesen­heit seiner Eltern allein in der Wohnung war, überfallen und beraubt. Schubert wurde gefesselt, mit einer Kopfverletzung in der Küche der elteriichen Wohnung aufgcfundcn. Er hatte einen jungen Mann, der arbeitslos war, heust zu sich gebeten, um ihm Kleidimisstückv zu übergeben und ist angeblich von diesem mit einer Base niedergeschlagen, gefesselt und beraubt morden. Die Kriminalpolizei ist mit der Klä­rung des Tatbestandes beschäftigt.

Berlin, 1. Jan. Der Oberbefehlshaber der deutschen Seestreit- kräfte, Vizeadmiral Mommse», ein Sohn des berühmten Historikers, scheidet in diesen Tagen ans dem aktiven Marinedienst ans. Er war in der Skcigerrakjchlacht Kommandant des leichten KreuzersPillau", der in der Schlacht schwer beschädigt wurde.

Paris, 1. Jan. DemPetit Parisien" wird aus Straßburg ge­meldet, daß die Polizei gestern abend auf der Straße zwei Mitglieder des Heimatbundes, den ehemaligen Lehrer Wuertz und den Kunst­maler Solvcen, der an derZukunft" mitarbeitetc, verhaftet hat. Im übrigen teilt das Blatt mit, daß der letztere die Absicht gehabt habe, in den nächsten Tagen eine autonomistischc Zeitschrift heräuszu- geben.

Konstankinopel. 1. Jan. Der Dampferzusammenstoß im Mar­marameer hat nach amtlichen Feststellungen 111 Menschenleben gekostet, also vier mal mehr als zuerst angenommen wurden. Der Kapitän des gesunkenen Dampfers hatte im Augenblick der Abfahrt so viel Passagiere ohne Karten zugelassen, daß er selbst nicht wußte wie groß die Zahl der Passagiere war. Der gesunkene Dampfer war früher eine Jacht König Alfons XIII. von Spanien.

Konstankinopel, 1. Jan. Hier wurde ein französisch-türkischer Schiusbauskandal aufgedeckt, bei dem man die deutsche Konkurrenz ausschaltcn wollte.

Khartum, l. Jan. Flugzeuge, welche die englischen Truppen gegen einen feindlichen Stamm im Lau-Gebiet am oberen Nii unter­stützen, fügten ihm große Verluste zu und bombardierten die Pyramide Dengkur, die bei den Eingeborenen eine symbolische Bedeutung hat.

San Salvador, 1. Jan. Lindbergh ist von Belize kommend hier eingetroffen.

Managua. 1. Jan. Bei Quilali kam es zu einem ernsten Kampf zwischen amerikanischen Marinesoldaten und Aufständischen. Aus

Seilen der Mariuesvidaten wurden fünf Man» getötet und 23 ver­wundet. Die Aufständischen hakten schwere Verluste, deren Zahl je­doch nicht genau bekannt ist.

Neujahrskurrdgebmrgr« württ. Minister.

Stuttgart, 1. Jan. Staatspräsident Dr. Bazille und Finanz- minister Dr. Dehlinger äußern sich anläßlich des Jahreswechsels in derSüddeutschen Zeitung" über Fragen der Regierungs- Politik. Der Staatspräsident nimmt zur Verwaltungsreform in Württemberg Stellung und betont, daß die Arbeit auf die­sem Gebiete, da es sich um mühsame und langwierige Klein­arbeit handle, jetzt nach 3>L Jahren noch lange nicht vollendet, daß vielmehr im wesentlichen erst der Grund gelegt werden konnte. Der Staatspräsident kam zu dem Ergebnis, daß ohne eine räumliche Zusammenfassung der Zentralverwaltung (Mini­sterien, sonstige Zentralbehörden, Landtag) wesentliche Erspar­nisse sich nicht erzielen lassen. Staat urid Stadt haben eine gemeinschaftliche Kommission berufen, die einen Plan über die Verteilung der öffentlichen Gebäude und Plätze und der in den nächsten Jahrzehnten in Aussicht zu nehmenden Bauten auf­stellen soll. Für den Staat handelt es sich vor allem um die Erstellung eines Zentralverwaltungsgebäudcs (Regierungs­gebäude), das die Ministerien und sonstige Zentralbehörden und» den Landtag in sich aufnetzmen könnte. Für die Stadt kommt vor alleni in Frage, ihre notwendigen Kallzleicn möglichst in ein und demselben Stadtteil beisammen zu haben. Es sei ge­plant, die Beratungen der Kommission der Oeffentlichkeit zu unterbreiten, ehe dem Landtag und dem Gemeinderat Stutt­gart positive Vorschläge' zur Entscheidung vorgelegt werden. Das Problem der Vereinfachung der Bezirtsverwaltung ist nach Ansicht des Staatspräsidenten bis jetzt zur Entscheidung noch nicht reif geworden, so wenig wie in den anderen deutschen Ländern. Ms Hauptstück der Staatsvereinfachung bezeichnet der Staatspräsident die Kodifikation des gesamten württem- bergischen Rechts, wobei es sich um eine gewaltige Arbeit han­delt. lieber die Ausarbeitung dieser Gesetze sind besondere Vor­schriften erlassen worden die als vorbildlich anerkannt und von den beteiligten Kreisen im Reiche immer wieder angefordert werden. Schließlich teilt der Staatspräsident noch mit, daß der Entwurf einer Dienstordnung für sämtliche Staatsbehörden, der sich mit der Erziehung der Beamten zur praktischen Arbeit befaßt, fertiggestellt > ist. Die württ. Regierung habe in der Frage einer richtigen Verwaltungsreform nicht das geringste versäumt, sondern diese Frage planvoll und großzügig bearbei­tet und werde die Arbeit in die Tat umsetzen, sobald die Zeit dazu reif ist. Finanzminister Dr. Dehlinger äußert sich über die württembergische Finanzpolitik und weilt auf das Bestreben der Regierung nach Gerechtigkeit Ordnung und Wiederaufbau im württ. Finanzwesen hin. Bezüglich der Gerechtigkeit nennt er besonders den Lastenansgleich gegenüber der Landwirtschaft und den Lastenansgleich zwischen den leistungsfähigen Städten und den armen Landgemeinden durch das Schullastengesetz. Was die Ordnung der Finanzen anlangt, so wird der württ. Staat Wohl der einzige sein, der den Staatshaushalt, wie in den Jahren 1924, 1926, so auch im Jahre 1927 ohne Abmangel abschließen können. Das ist auch für 1928 zu erwarten, wenn es der Landtag nicht durch populäre, nach Wahlspeck riechende Anträge und Beschlüsse durchkreuzt. Hinsichtlich des Wieder­aufbaus erwähnt der Minister besonders die Beamtenbesoldung, die Gewerbesteuer, die Förderung des Wohnungsbaues, die Her­richtung der Hauptdurchgangsstraßen, den Anschluß an den Luftverkehr, die Förderung von Erziehung und Bildung, in erster Linie die Ausgaben für die drei Hochschulen, sodann für die Gewerbe- und Handelsschulen, sowie für Fachschulen aller Art. Die Regierung habe den Staat gesund und kräftig er­holten. Im Reich werden wir dafür gelobt, in den anderen Ländern darum beneidet.

Stuttgart, 31. Dez. Innenminister Bolz schreibt imDeut­schen Voltsblatt" zum Jahreswechsel: Politisch wird das Jahr 1928 ein Wahljahr. Das macht die Arbeit der politischen Kör­perschaften teils unfruchtbar, teils teuer, und bedeutet für unser Volk vermehrte Herrschaft der Phrase und der Unwahrhäftig- keit. Umso unverständlicher ist es, daß viele nicht einmal das gesetzliche Ende des Reichstags abwartcn können und schon an­derthalb Jahre zuvor ihre Arbeit unter der Psychose des Wahl­kampfes leisten. Dem Volk und dem Gedanken der Demokratie ist damit nicht gedient. Justizminister Beherle äußert sich gleich­zeitig als Landesvorsitzender der württ. Zentrumspartet und gibt dem Wunsche Ausdruck Laß die Neuwahlen zum Segen für Staat und Volk ausfallcn mögen.

Verbot des Verkaufs von SchulbeLarfsaegenstiindcn durch Lehrer uud Schulangestellte.

Stuttgart, 1. Jan. Nach einer Verordnung des Kultmini­steriums ist es den einzelnen Lehrern und Angestellten der Schulen untersagt, den Schülern Lernmittel und andere Schul­bedarfsgegenstände zu vermitteln. Eine Ausnahme ist nur zulässig, wenn solche Gegenstände nicht bei einem Gewerbetrei­benden des Schulorts in der Nähe der Schule im Bedarfsfall in vorschriftsmäßiger Beschaffenheit in genügender Anzahl und zum handelsüblichen Preis erbältlich sind, oder wenn dringende Bedürfnisse des Unterrichts den gemeinsamen Bezug unum­gänglich notwendig machen. Das Entgelt darf in keinem Fall den Selbstkostenpreis übersteigen.

Neujahrserlasse an die Wehrmacht.

Berlin, 31. Dez. Anläßlich des Neujahrsfestes wendet sich der Reichspräsident mit folgendem Erlaß an die Wehrmacht' An die Wehrmacht! Der deutschen Wehrmacht rufe ich zum .Jahreswechsel meine herzlichsten Grüße und Wünsche zu. Der feste Wille zur treuen Pflichterfüllung für das Vaterland wird uns, wie bisher, auch im neuen Jahr unseren Weg vorzeichnen.

Berlin, den 31. Dezember 1927.

Der Reichspräsident: gez. v. Hindenbur g.

Reichswehrminister Dr. Geßler bat zu Neujahr folgenden Erlaß bekanntgegeben:An die Reichswehr! Die Reichswehr wird weiter ihre Pflicht tun wie bisher und den Glauben an Deutschlands Aufstieg stärken helfen. Tank und herzlichen Neu- jahrswnnsch jedem Angehörigen der Reichswehr."

Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Heye, bat an das Reichsheer folgenden Erlaß gerichtet:An das Reichsheer! Allen Angehörigen des Rcichsheeres spreche ich für die treue Pflichterfüllung im vergangenen Jahre Dank und An­erkennung aus und rufe ihnen zum Jahreswechsel ein herzliches Glückauf zu!"

Der Chef der Marineleitung, Admiral Zenker, wendet sich an die Reichsmarine mit folgender Kundgebung:An die Reichsmarine! Dank und Anerkennung für die im verflossenen Jabre geleistete pflichttreue Arbeit! Beste Wünsche für eine kräftige gesunde Weiterentwicklung auch im kommenden Jahre zum Wo-Hle unseres Vaterlandes!"

Neujahrsglückwünsche zwischen Hindenbnrg und Hämisch.

Berlin, 31. Dez. Anläßlich des Jahreswechsels sandte Bundespräsidenk Hämisch folgendes Telegramm an den Herrn Reichspräsidenten:Die Wende des Jahres, in der die Ehr­furcht gebietende Persönlichkeit Eurer Exzellenz das achte Jahr­zehnt vollendet bat, bietet mir willkommenen Anlaß Ihnen, verehrter Herr Reichspräsident, die wärmsten Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen, sowie für das Blühen und Ge­deihen des großen Deutschen Reiches, das in so enger Gefübls- und Kulturgemeinschaft mit unserem österreichischen Vaterlande steht, auszusprechen. Möge es dem Deutschen Reich vergönnt sein, wie biÄer ein mächtiger Faktor auf dem Gebiet der Be­friedung der ganzen Welt zu bleiben." Vorstehendes Tele­gramm hat sich mit folgendem Telegramm des Reichspräsiden­ten v. Hindenbnrg gekreuzt:Es ist mir ein lebhaft gefühltes

Bedürfnis, Ihnen, Herr Bundeskanzler, und dem österreichisch« Volk zum Jahreswechsel die herzlichsten Glückwünsche auszir- sprechen. Möge die schwere Arbeit am nationalen Aufbau Oesterreichs uno Deutschlands ini kommenden Jahre weiter vor­wärts und aufwärts sichren." .

Neujahrsempfang beim Reichspräsidenten.

Berlin, i. Jan. Reichspräsident von Hindenbnrg empfing am Neujahrstag um 12 Uyr mittags die Chefs der hiesige« fremden diplomatischen Vertretungen, denen im Ehrenhof des ReichsprLstöiums von einer Ableitung Reichswehr die üblichen militärischen Eyrenbezeugungen erwiesen wurden. Die Glück­wünsche des diplomatischen Corps brachte der Apostolische Nun­tius Monsignore Pacelli als Doyen zum Ausdruck, die der Reichspräsident mit Worten des wärmsten Dankes erwiderte. Hierauf begrüßte der Reichspräsident die einzelnen Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger und wechselte mit ihnen Neu- jayrswünsche. Lei dem Empfang waren außer Staatssekretär Dr. Meißner und den anderen Herren der Umgebung des Reichspräsidenten Reichskanzler Dr. Marx, Dr. v. Schubert, sowce der Chef des Protokolls, Gesandter Köster, zugegen. Im Anschluß hieran empfing der Reichspräsident Reichstanzler Dr. Marx, sowie die hier anwesenden Reichsminister und Staatssekretäre der Reichsregierung. Der Reichspräsident er­widerte die Glückwünsche der Äcichsregierung herzlichst. Später übermittelte der Reichstagspräsident Lobe und die Vizepräsiden­ten Dr. oueßer und Graes die Wünsche des Reichstages, der Staatssekretär im preußischen Staatsministerium Dr. Weis­mann, der bayerische Rcichsiatsbevollmächtigte Gesandter von Preger und der braunschweigische Rrichsratsbevollmächtigtc Gesandter Boden die Glückwünsche des RcichSrats und der preu­ßische Ministerpräsident Braun die Glückwünsche der preußi­schen Staatsregierung. Die Glückwünsche der Wehrmacht spra­chen der Chef der Heeresleitung General der Infanterie Heye und der Chef der Marinelcitung Admiral Zenker aus. General­direktor Dr. Dorpmüller und Reichsbankpräsident Dr. Schacht brachten sodann die Glückwünsch- der Hauptverwaltung und des Personals der Deutschen Reichsbahngesellschaft und der Reichsbank dar. Der Reichspräsident dankte allen diesen Ab­ordnungen mit herzlichen Worten für ihre guten Wünsche.

Eine günstige Entscheidung Calonders.

Kottewitz, 1. Jan. Wie erinnerlich, sollte im Jahre 1923 in Altdorf im Kreise Pleß eine Minderheitsschule errichtet werden, da die Eltern für 88 Kinder Anträge hierzu gestellt hatten. Di« Schule wurde nicht eröffnet, weil die Wojewodschaft eine noch­malige Aufforderung an die Erziehungsberechtigten der an­gemeldeten Kinder ergehen ließ, nach der die Kinder noch ein­mal auf ihre Muttersprache geprüft werden sollten. Der Prä­sident der gemischten Kommission für Oberschlesien. Calonder, hat nun entschieden, daß die polnische Behörde nicht die Berech­tigung besaß, die Prüfung der Kinder vorzunehmen, da für die Frage, ob eine Person als Minderheits- oder Mehrheits- angehöriger zi, betrachten ist, nur der subjektive Wille des Individuums maßgebend sei. Calonder weist ferner darauf hin, daß die Genfer Konvention auf diesem Gebiet das Recht der freien Selbstbestimmung, geschaffen hat. Zum Schluß entscheidet der Präsident, daß die eingereichten Anträge im Sinne des Artikels !06 des Genfer Abkommens als gültig anzusehen sind und die Schule infolgedessen zu errichten ist.

Das Rhrinlandproblem ist im Augenblick nicht aktuell."

Paris, 1. Jan. Aus Anlaß des Jahreswechsels hat der französische Minister des Auswärtigen, Briand, dem Pariser Berichterstatter derVosstschen Zeitung" ein Interview ge­währt. in dem er sich zu den wichtigsten Problemen der euro­päischen Politik äußerte. Er beZeichnete es als seinen sehn­lichsten Wunsch für das neue Jahr, daß das große Werk der Wiederannäherung der Völker unter der Aegide des Völker­bundes mehr und mehr seiner Vollendung entgegenreist.Das gilt," führte der Minister u. a. aus,insbesondere von der Politik deutsch-französischer Wiederannäherung, die ich zusam­men mit Herrn Stresemann inauguriert habe und von der ich hoffe, daß sie im Jahre 1928 eine konsequente Weiterentwicklung erfahren wird." Jm.Anschluß daran wandte sich der Minister in eingehenden Ausführungen gegen die Kritik die von fran­zösischer Seite an seiner Politik geübt worden sei. Deutschland lei ein großes Land. Man könne ein Volk von mehr als 60 Millionen Menschen nicht einfach übergehen. Mit dem Besieg­ten zu verhandeln, zu versuchen, ihn zum Freunde zu gewinnen, sei für den Sieger die einzig mögliche, die einzig gute Politik. Die Frage der Eventualität einer vorzeitigen Räumung der Rheinlande, so stellt der Berichterstatter fest, ist Briand sichtlich unerwünscht.Das Rhrinlandproblem", erklärte er,ist im Augenblick nicht aktuell. Es dürfte sich deshalb erübrigen, da­rauf heute zurückzukommrn." Auf ein anderes Thema über­springend, gab Briand dann der Hoffnung Ausdruck daß der zwischen Frankreich und Amerika in Aussicht genommene Ver­trag, der oen Krieg für ungesetzlich erklärt, 1928 zustande kommt und durch den Beitritt anderer Länder beträchtlich erweitert wird. Der Berichterstatter wies dann auf Litwinows radikalen Entwaffnungsvorschlag in Gens hin, worauf Briand erklärte: Mit dem gleichen Recht könnte man behaupten, daß man nur die Gefängnisse schließen müsse, um die Verbrechen auszurotten. Damit will ich jedoch keineswegs,sagen daß ich der Idee einer allgemeinen Abrüstung ablehnend gegenüberstehe. Im Gegen­teil, der Artikel»8 der Völkerbundssatzung hat eine internatio­nale Forderung daraus gemacht, die unbedingt verwirklicht wer­den muß. Frankreich hat sein möglichstes getan, um aus dem Gebiete der Abrüstung mit gutem Beispiel voranzugehen. Di« Gesamtstärke der französischen Armee betrug 1914 rund 1050 000 Mann; 1927 nur noch 755 000 Mann also um 28 Prozent weniger. Mit der einjährigen Dienstzeit und der damit ver­bundenen Heeresorganisation werden sie auf <5 Prozent wach­sen. Weiter erklärte Briand dann, der Verzicht auf jede Ru-

Bcdeutcnder Goldfund in einer ehemaligen deutschen Ko» lonie. Ein Goldfund von außerordentlichem Werte ist, wie aus Sidneh gekabelt wird, vor kurzer Zeit im Bismarck-Archipel an der Küste von Neuguinea von einem dortigen Ansiedler ge­macht worden. Durch Zufall stieß er auf einen Goldkumpen, der, als er zutage gefördert und gewogen war, sich nahezu als reines Gold erwies, da er neben 77 Prozent Gold nur 23 Pro­zent andere Bestandteile enthielt. Ta sein Gewicht 1377 eng­lische Umen also etwa 90 Pfund beträgt, so beträgt der Metall­wert dieses eirizigen Klumpen Gold 3650 Pfund Sterling. Ta nun dieser Fund geeignet ist, Abenteuerr aus aller Welt in den Bismarck-Archipel zu ziehen, um dort den Boden nach Gold zu durchwühlen so ist die australische Regierung entschlossen, durch sofort zu erlassende Gesctzesvorschriften die Einwanderung in diesen Teil von Neuguinea an bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen zu knüpfen, um die Ncberschwemmung des Landes mit Goldgräbern und dunklen Existenzen aus ollen Län­dern der Erde zu Verbindern. Der Bismarck-Archipel, in dem dieser Fund gemacht wurde, gebörte zu den ältesten deutschen Kolonien, da die dort befindliche Inselgruppe bereits zu Beginn der deutschen Kolonialpolitik. im Mai 1885. unter deutschen Schutz gestellt wurde. Nach dem Weltkriege wurde mit den üb­rigen Kolonien auch der Bismarck-Archipel den Deutschen durch den Frieden von Versailles weggenommen und mit dem übri­gen Teil von Neuguinea der australischen Regierung als Man­dat zur Verwaltung übergeben.

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