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Neuenbürg.

Knzeigsr für Sas Enztal u>^ Umgebung.

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Deutschland.

Berlin, 31. Dez. Der jetzt dem Reichstag zugeaangene Reichsetat für 1928 enthält n a. im Etat des Wehrministeriums unter den Einnahmen einen ersten Teilbetrag von einer Mil­lion Mark als Erlös.aus dem Verkauf von etwa 18P5 Hektar -es Garnison-Exerzierplatzes in Stuttgart. Der Gesamterlös wird auf 2,25 Millionen Mark geschätzt. Für die Erweiterung -er Funkerkaserne der 5. ÄNachrichtenabteilung in Cannstatt ein- Mießlich Erwerb eines Bauplatzes werden 369 OM Mark als Schlußbetrag gefordert.

Wachsende Verschuldung der Kleinbauer« in Württemberg.

Stuttgart, 31. Dez. Im Jahresrückblick des landwirtschaft­lichen Hauptverbandcs wird u. a. auch auf die zunehmertde Verschuldung der Landwirtschaft hingewiesen. Hierzu schreibt die Württ. Landwirtschaftliche Genoiienschaftszentralkasse, daß sie zwar über das kritische Stadium der Herbstrückzahlungsver­pflichtungen in der Hauptsache hinweg gekommen sei, daß sic jedoch anderseits für den kommenden FrühjaprskreLitbedarf der Land­wirtschaft zusammen mit der am d März 1928 weiter fälligen Rate des Abwicklungskredits vor außerordentlichen Aufgaben ehe, deren befriedigende Lösung ernstliche Sorgen bereitet, ttne Entspannung der allgemeinen Geldverhältnisse wäre drin­gend zu wünschen. Leider wird man aber eher mit einer wei­teren Anspannung zu rechnen haben. Wie sich dies mit dem steigenden Kreditbedürfnis der Landwirtschaft (mationalisierung) vereinbaren wird, bleibt dunkel. Entscheidend für die Höhe der Verschuldung der württembergischen Landwirtschaft ist jeden­falls die Tatsache, daß die sogenannten Schwimmkredite allein eine Hektarbelastung von etwa IM R.M. ausmachen..

Bahnbauten in Württemberg.

Stuttgart, 31. Dez. Dem Reichstag ist soeben eine Zu­sammenstellung der für ein Reichsbahnbauprogramm 1927 be­antragten Bahnbauten zugegangen, die für Württemberg fol­gende von der Staatsregierung unterstützten Nebenbahnbau- vorschläge enthält: Errichtung einer 21 Kilometer langen Nebenbahn für 3,7 Millionen Mark zwischen Biberach und llttenweiler; Bau einer 11,9 Kilometer langen, die Orte Lein- Hüben uicb WaldeiU»uch verbindenden "Lahn, deren Kosten auf 1^2 Millionen Mark veranschlagt werden. Unterstützt werden er Vorschläge auf Errichtung von Bahnverbindungen zwi- Dornstetten und Pfalzgrafenweiler (11,4 Kilometer Lange, akosten 36 Millionen Mark), zwischen Reichenbach und Nup- üngen (82 lMlometer Länge, Baukosten 16 Millionen Mark), Mischen Gerstetten und Herbrechtingen (Heidenheim) (16,6 Kilo­meter Länge, Baukosten 2,43 Millionen Mark), zwischen (Skalen) Wasseralfingen und Abtsgmünd (10P Kilometer Lange, Bau- Kostür 2,49 Millionen Mark). Schließlich wird noch von der Staatsregierung ein Vorschlag unterstützt, der durch eine 25,7 Kilometer fange Nebenbahn (linksufrige Neckarbahn) die Ort­en Nürtingen Pliezhausen und Kirchentellinsfurt verbin- r soll. Die Kosten für dieses Projekt sind auf 10 Millionen Mark veranschlagt.

Der Reichsetat für 1928.

Berlin, 30. Dez. Der Reichsetat für 1928 ist jetzt muh dem Reichstag zugegangen. Die von der Regierungsvorlage abwei­chenden Beschlüsse des Reichsrats find in einer besonderen An­lage zum Etat dem Reichstag mitgeteilt worden. Bei den Retthsratsbeschlüssen handelt es sich um Mehrausgaben von insgesamt 312 Millionen Mark. Sie setzen sich zusammen aus 4M OM Mark für die Bekämpfung des Alkoholismus, aus einem Betrag von 20 Millionen Mark als einmalige Beihilfe für die wirtschaftlich und kulturell besonders bedrängten Grenzgebiete «r den östlichen und südöstlichen Grenzen des Reiches, ferner S Millionen Mark als einmalige Beihilfe für die bedrängten westlichen Grenzgebiete des Reiches, eine Million Mark für kul­turelle Fürsorge im besetzten Gebiet, 800000 Mark zur För­derung von Wirtschaft und Arbeit im besetzten Gebiet, 2 Millio­nen Atark zur Forderung des Exports durch Messen von reichs­wichtiger Bedeutung und eine Million Mark zur Förderung der Wohlfahrtspflege. Zur Deckung dieses Neubedarxs hat der Reichsrat Kürzungen in Höhe von 17 4M 800 Mark vorgenom men und '

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dem Etat der Marine und des Wehrminifteriums erfolgt, wurde der Betrag von 9P Millionen Mark für den Bau des Panzerkreuzers vom Reichsrat gestrichen. Weiter erfolgten im »tat des Finanzministeriums Streichungen in Höhe von 1802 500 Mark für Finanzamtsneubauten. Im Etat des Ver- ikhrsministeriums hat der Reichsrat den Ansatz für den Hohen- zollcrnkanal von 3 Millionen auf Ich Millionen Mark gekürzt, dagegen den dritten Teilbetrag für den Küstenkanal um eine «ruf 3ch Millionen Mark erhöht und für die Kanalisierung der Weser von Minden bis Bremen einen ersten Teilbetrag von einer Million Mark neu eingesetzt.

Gewährung von Baudarlehen.

Stuttgart, 31. Dez. Die Wohnungskreditanstalt kann im Bmrjahr 1928 zunächst nur im Rahmen ihres Anteils an der Gebaudeenischuldungssteuer Baudarlehen gewähren. Da die hiernach zur Verfügung stehenden Mittel gegenüber Len beiden kehlen Baujahren sehr beschränkt sein werden, dürfen nach einer Bekanntmachung im Staatsanzeiger nur Anträge vorgelegt werden für dringendste Bauten, ü. h. solche, die unmittelbar der- Behebung wirklicher Wohnungsnot dienen. Zweite und wettere Wohnungen von Kleinwohnungsbauten können nur in solchen Gemeinden Baudarlehen erhalten, in denen ein drin­gendes Bedürfnis nach Mietwohnungen vorliegt. Es dürfen Wetter nur solche Anträge vorgelegt werden, bei denen unter Vinrcchnung eines Darlehens der Wohnungskreditanstalt die Finanzierung des Bauvorhabens bereits rechtsverbindlich sicher- gestellt ist. Daher ist von den Bauherren einwandfrei nachzu- «eisen, daß die erforderlichen eigenen und hypothekenfrei von anderen zu erhaltenden Mittel wirklich vorhanden find und miese langfristig gewährt werden. Es werden nur Bauten be- Mieden werden, die im Grundriß und in der äußeren Gestal­tung keinesfalls über das notwendige Maß hinausgehcn und

durchweg eine sparsame Planung zeigen. Gemeinden, an die im ÄMUsahr 1927 auch nach diesen Gesichtspunkten beleihungs­würdige Bauvorhaben aus Mangel an -Mitteln zurückgegeben worden find erhalten von der Wohnungskreditanstalt unmittel­bar eine Aufforderung zur Vorlage sicher zurückgestellter oder gleichwertiger neuer Gesuche. Allen Bauherren, die auf ein Baudarlehen der Wohnungskreditanstalt angewiesen sind, wird in ihrem eigenen, Interesse geraten, mit dem Bauen nicht eher zu beginnen, als bis sie einen schriftlichen zusagenden Bescheid der Wohnungskreditanstalt in den Händen haben; sie handeln andernfalls ganz auf eigene Gefahr.

Reichstagspräsident Lübe zu den Krisengerüchten.

Berlin, 31. Dez. Ein Berliner Abendblatt veröffentlichte eine auflehenerregende Nachricht über einparlamentarisches Komplott" gegen den Reichskanzler Marx, zu dem sich promi­nente Führer der Sozialdemokratie, der Demokraten und des Zentrums zusammengefunden haben sollten, mit dem Ziele, die gegenwärtige Reichsregierung zu stürzen und noch vor den Wahlen eine Regierung der Großen Koalition, eventuell sogar mit Einschluß der Wirtschaftspartei, zustande zu bringen. Da in der Festwoche die Mehrzahl der maßgebenden Parlamenta-

sidenten Paul Lobe, der alsBeteiligter" für die nächste Regie­rungskoalition für die Sozialdemokratie genannt worden war, hierüber zu befragen. Präsident Löbe erklärte, er habe von der ganzen Sache überhaupt keine Ahnung und sei seit dem Auseinanüergehen des Reichstags weder mit Herrn von Gue- rard, der für das Zentrum genannt war, noch mit demokra­tischen Führern znsammengetroffen, und habe auch mit keinem Dienschen irgend etwas über eine solche Angelegenheit gespro­chen. Er sei auch von niemanden deswegen angegangen worden mrü müsse daher diese Nachricht als reine Erfindung bezeichnen. Ucberdies krankt die erwähnte Zeitungsnachricht schon an einer grundsätzlichen Unwahrscheinlichkett, da es in der Sozialdemo­kratie keinen Menschen gibt, der bereit wäre, noch vor den Wahlen eine Regierungskoalition einzugehen.

Berlin, 31. Dez. Au den in der Presse veröffentlichten Mit­teilungen übe-, angebliche Vorverhandlungen zwischen Slbgcord- neten des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten über die Bildung einer neuen Großen Koalition noch in diesem Reichstag erklärt der Vorstand der Zentrumsfraktion durch den Abgeordneten v. Guerard, daß diese Nachrichten von Anfang bis Ende erfunden sind. Mit dieser Feststellung entfielen auch alle Kombinationen, die an diese Meldungen geknüpft worden seien.

Ausland.

Paris, 31. Dez. Der polnische Außenminister Zaleski und der stellvertretende Außenminister Knoll erhielten heute die höchste Auszeichnung, die Frankreich zu vergeben hat, nämlich das Groß kreuz der Ehrenlegion.

London, 31. Dez. Me englische Wochenschrift ^kation" be­zeichnet Len polnischen Korridor als eine Gefahr für den euro­päischen Frieden.

Eanrbon über btt Krttgsschuldfragc.

Paris, 31. Dez. Die heute erschienene erste Nummer der ZeitschriftEurope Nouvellc" veröffentlicht eine Studie des früheren französischen Botschafters in Berlin, Julius Cambon, über die Frage der Verantwortlichkeit am Krieg. Cambon gründet seine Ausführungen auf die durch die deutsche Regie­rung veröffentlichten diplomatischen Dokumente. Seine Dar­legungen gelangen zu folgendem Ergebnis:In Wirklichkeit liegt die Hauptverantwortung an der Katastrophe bei der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Wiener Regierung behandelte die Südslawen verächtlich und grausam. Seitdem der Untergang des ottomanischen Reiches eS den Balkanstaaten ermöglicht hatte, ihre Selbständigkett zu erreichen und sich aus­zudehnen, fühlte man sich in Wien zu einer Niederhaltungs- polittk auf dem Balkan genötigt. Der Erzherzog Franz Ferdi­nand haßte die Ungarn und wollte in der Hoffnung auf eine Umgestaltung der Nattonalttäten-Politik, den Slawen einen besonderen Platz einräumen. Gerade er war aber das Opfer eines Attentats, bei welchem Belgrad die Schuld gegeben wird." In der Annexion Bosniens und der Herzegowina erblickt Cam­bon ein Hauptmotiv des späteren Weltkrieges. Die Kriegs­schuldfrage könne nicht allein vom Gesichtspunkt der Ereignisse, die sich im Juli 1914 abgespielt haben, beurteilt werden. Man müsse viel Wetter zurückgehen, um die Lockerungen festzustellen, die schließlich zum offenen Konflikt zwischen dem Zweibund und der Tripelentente führten.

Fluchtversuch «ms der Fremdenlegion.

London, 31. Dez. DieCicago Tribüne" meldet aus Kairo: Sieben Angehörige der französischen Fremdenlegion Drangen gZlern vom DampferAmbosse in der Nähe von Suez ans Meer. Einer der Legionäre ertrank, die anderen sechs wurden von einem Baggerschiff ausgenommen. Die Legionäre, die einem Transport nach Cochinchina angchörtcn, erklärten, daß sie deutsche Staatsaimehürige seien und verlangen, vor den deut­schen Konsul in Port Said geführt zu werden. Diese Forde­rung wurde jedoch abgclehnt und die sechs Deutschen wurden der ägyptischen Polizei übergeben. Wahrscheinlich werden sie an den französischen Konsul in Suez ausgeliesert werden,

England «egen ein« Brrlängerun« her RheinlandbeseHung.

London, 31. Dez. Der diplomatische Mitarbeiter desDaily Telegraph" bespricht den Protest derTäglichen Rundscham gegen den fvanzöfflchersetts vorgebrachten Plan einer perma­nenten Kontrolle über die entmilitarisierte Zone und den fran­zösischen Wunsch, ein derartiges Zugeständnis von Seiten Deutschlands gegen frühere Räumung der Rheinlande zu er­reichen, mit der Begründung, daß sonst eventuell Grürwe ge­funden werden könnten, daß die Besetzung über 1935 aufrecht­erhalten werden müsse. Englisthersetts. so heißt es in dem Artikel, fei das sagende zu sagen: Es könnte kein Zweifel über

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86. Jahrgang.

die richtige Auslegung des letzten Paragraphen des Artikels 429 des Versailler Vertrages bestehen. Es sei klar, daß die Räumung nach 1935 nur verschoben werden könne, wenn alle Verbündeten Mächte einstimmig dafür seien, und zweitens sei die Frage der Sicherheit bereits erledigt durch den Locarnopakt. Dort seien alle Sicherheiten gegeben worden, die verlangt wer­den könnten.

Ein sensationeller Spionageprozeß.

In London steht demnächst ein Sensationsprozeß zur Ver­handlung. Drei russische Offiziere haben die japanische Regie­rung aur Zahlung von rund einer Viertelmilliarde Mark ver­klagt und berufen sich dabei auf einen Vertrag, den der japa­nische Ministerpräsident während des russisch-japanischen Krie­ges mit diesen Offizieren geschlossen haben soll. Diese hätte« sich darnach verpflichtet, sämtliche militärischen Geheimnisse Rußlands an die japanische Regierung auszuliefern, und ver­langen nun für den Sieg Japans über Rußland ihre Beloh­nung. Die Japaner bezeichnet: den Vertrag als gefälscht, die Unterschrift ihres Ministerpräsidenten dagegen als echt. Irgend­etwas Wahres muß an dieser geheimnisvollen Geschichte schon sein, da auch der Sowiethistoriker Tokrowski in seiner 1936 er­schienenen russischen Geschichte von den geheimnisvollen Wech­seln spricht, zu deren Einlösung sich Japan nach dem gewon­nenen Kriege verpflichtet habe. Wenn also der Fall jetzt wirk­lich vor einem englischen Gericht verhandelt wird, darf man sich aus überraschende Enthüllungen gefaßt machen.

Kellogg für den Richtangriffspatt mit Frankreich.

Rewyork, 31. Dez. In diplomatischen Kreisen erklärt man, daß Staatssekretär Kellogg nach eingehender Rücksprache mit den hervorragendsten Mitgliedern des Senats und der Kommis­sion für auswärtige Angelegenheiten beabsichtigte, demnächst der französischen Regierung ein Projekt für einen amerikanisch- französischen Nichtangriffs- und Freundschaftspakt zu unterbrei­ten, das eine besonders freundliche Antwort auf die diesbezüg­liche Anregung Briands darstellen wird. Dieses Projett soll an Stelle des im Februar nächsten Jahres ablaufenden französisch- amerikanischen Schiedsvertrages treten und würde folgendes enthalten: 1. Eine Art Präambel, in der feierlich der Bereit­schaft der Vereinigten Staaten Ausdruck gegeben wird, dem Appell des französischen Außenministers Folge zu geben. 2. Mehrere Artikel, die den Rahmen des alten Lchiedsvccrrages beträchtlich erweitern werden. Maßgebende amerikanische Per­sönlichkeiten haben sich dahin geäußert, daß noch nie ein fran­zösischer Vorschlag bei der amerikanischen Regierung und beim Senat eine so günstige Aufnahme gefunden habe. -Staatssekre­tär Kellogg und seine Mitarbeiter sind bestrebt, die Verhand­lungen über den neuen Patt möglichst zu beschleunigen und noch vor dem 16. Januar zum Abschlug zu bringen, an welchem Tage der panamerikanische Kongreß in Kuba beginnen wird.

Die Bereinigte« Staaten und das Kriegsschnldproblem.

Washington, 30. Dez. Dem Staatsdepartement wurde heute mitgeteilsi der Staatssekretär könne sich nicht erklären, worauf die französischen Zeitungen, die nach hier eingehenden Presse­berichten große Befriedigung über die Geneigtheit der amerika­nischen Regierung zu einer Revision der Schuldenregelung aus- Lrücken, ihren Optimismus gründen. Weder die französische Regierung noch das Staatsdepartement, Las der bekannten ^Tribüne-Meldung durchaus fernstehe, hätten diese Frage er­örtert oder auch nur angeschnitten. Im Staatsdepartement

recht betrachte.

Die Bereinigten Staaten au der Jahreswende. Washington» 31. Dez. Die Bereinigten Staaten Nicken am Abschluß eines erfolgreich: Jahres froh in die Zukunft. Re­tterung und Volk erhoffen von dem neuen Jahr, Laß ihnen ftbeit und Erfolg noch reichlicheren Segen bringen mögen als

das vergär

Hahr 1927. In einer Ikeujahrsbotschaft an das

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amerikanische Volk gibt Handelsminister Hoover dieser Anschan ung Ausdruck, indem er erklärt:Zum Abschluß diZcs Jahres herrscht mehr Friede in der Wett, als es je an einem Neu­jahrstage seit Lein Kriege der Fall gewesen ist. Die Außenwelt erholt sich neuerlich wieder von den Nachwirkungen des Krieges und gewinnt ihre wirtschaftliche Stärke und Kaufkraft zurück, und hierin liegt der Grund zu dem dauernden Anwachsen unse­res Außenhandels, der sich sicher auch im neuen Jahre fortse^n- wird. In des Wortes allgemeinster Bedeutung können wir sagen, daß das neue Jahr im Zeichen einer Stabilität beginnt, die gegwärtig im Geschäftslcben vorherrschend ist."

Danziger Unteroffiziere in Bolivien des Hochverrats angrttagt.

Ein Telegramm aus La Paz teilt mit, daß drei llnteroffi- ttere, die zur Armee-Jnstruktionskommission gehören, die aus Danzig gekommen ist, vor ein Kriegsgericht befohlen worden sind unter der Beschuldigung des Hochverrats gegen den Staat Bolivien. Einzelheiten fehlen. Zu Len Nachrichten wird Ber­liner Blättern mitgeteitt, daß vor längerer Zeit einige Unter­offiziere nach Ansscheiden aus ihrem Dienst durch freiwilligen Dienstvertrag als Instrukteure nach Bolivien gegangen sind.

Aus Stadt und Bezirk.

- Die Rerchsbahndirettion hat den Reichsbahnobersekretär D ober ne k in Witdbad nach Coburg versetzt.

G Neuenbürg, 2. Jan. Jm^Jahr 1927 wurden hier in der evana. Gemeinde getauft 69 Kinder (darunter 36 von auswärts im Bezirkskrankenhaus, 33 hiesige), konfirmiert wurden 61 (33 Knaben. 28 Mädchen), getraut wurden 18 Paare, kirchliche Be­gräbnisse haben 22 stättgefunden

Reuenbür,, 2. Jan Verhältnismäßig ruhig vollzog sich hier der Übergang vom alten ins neue Jahr; Schießen und Äv-

iglichen

brennen von Feuerwerk war in erträglichen Gren len, irgend welche Fälle von Ausschreitungen und sind Nicht zu verzeichnen In den Kirchen beider Konfessionen