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Gleicher Zeit auch das Akuter glück im Stall: Zwei Kühe Mw fünf Kälber. Sticht genug des jungen Segens, auch -biedere Borstentier wollte seine mütterlichen Pflichten cr- tz,l und siehe da, eine Schweinsmama warf 16 Ferkel. Wurde aber glauben, daß danach kein Hahn gekräht hätte, würde m sich täuschen. Im Hühnerstall wurde es zur selbigen «de auch lebendig, und eine Henne brütete 21 Kücken aus. Drei Kinder, fünf Kälber, 16 Ferkel und 21 Kücken macht B 2 t zweibeinige und 21 vierbeinige neue Erdenbürger, die M Summe von 15 Lebewesen. Und da soll der Segen Ms nicht über der bayerischen Landwirtschaft walten!

Ein RemLrimdt für ein amerikanisches Museum. Nach ,xr Mitteilung der Firma Knoedlers ist Rembrandts Ge- MDie Heimsuchung", das früher dem Baron Alfred von Wchlld gehörte, dem Kunstmuseum in Detroit für etwa '»vvb Dollar verkauft worden.

-Das Ehrscheiduugsansuchen des Fürsten von Pletz abge- Hit. Wie aus Rom gemeldet wird, hat das päpstliche Gericht s Eheschcidungsansuchen des Fürsten von Pleß abgewiesen. Ter »Weiße Vogel" gefunden? Ein von Rotterdam körn­endes amerikanisches schiff fand 200 Meilen östlich von Mn die Flügel eines Flugzeuges. Man nimmt als sicher leben, sie auf h,, daß es sich um die Tragflächen desWeißen Vogels", der ;u wollen, um rjsichine des vermißten Atlantikfliegers Nungesser und Coli nd der Land- tMt. Das Schiff konnte jedoch die Flügel wegen der herr- t^nden Dunkelheit nicht bergen.

Tie stärkste französische Lokomotive explodiert. Wie aus Fons sur Marne gemeldet wird, ist gestern die stärkste iran­ische Lokomotive, die man als Wunder der modernen Tech- ansieht, explodiert. Die riesige Maschine manövrierte im ahnhof. wobei sie entgleiste. Eine Arbeitermannschaft versuchte e Maschine wieder in das Gleis zu stellen. Aber plötzlich er­odierte der Dampfkessel. Mehrere große Eisenstücke wurden si die Seite geschleudert, doch wurde glücklicherweise niemand steht.

Große Not im südslawischen Erdbebengebiet. Amtlichen Stellungen aus Belgrad zufolge sind bei dem Erdbeben am loimtag lieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein

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lich, Stach privaten Meldungen soll die Zahl der Toten aber iel größer sein. In Corni Milanovac blieb kein Hans unbe- hidigt. Die Bevölkerung verbrachte schon die zweite Stacht cker freien! Himmel. Auch in Bjelopolje sind viele Häuser gestürzt. Unter den Trümmern eines Hauses wurde eine mze Familie begraben. Die Frau mit drei Kindern fanden N Tod, der Mann erlitt schwere Verletzungen. In Corni Uanovac ist auch das Krankenhaus eingestürzt. Die Zahl der ^letzten ist hier außerordentlich groß. Sie müssen in das ! Kilometer weit gelegene Kragujcvac gebracht werden. In wi vom Erdbeben betroffenen Gebiet herrscht große Not. ch steht kein Baumaterial zur Verfügung, so daß es längere eit dauern wird, bis die Häuser wieder aufgcrichtet werden hnen.

Die Mississippi-Katastrophe. Das Mississippi-Drama läuft nt erschütternder Gesetzmäßigkeit ab. Die winzige Hoffnung, ie noch verblieben war, Teile der Sugar-Bowl zu retten, ist eschwunden, nachdem nun der Atchasalaya-Damm bei Mel- Ue gebrochen ist. Das Wasser strömt mit großer Geschwindig- nt tn das weite Gebiet des Flußtales ein, wo paradiesische Sichtbarkeit und blühender Wohlstand herrschte. Die Nach­worte von Melville wurden meterweise unter Wasser gesetzt. M Rettung von zahlreichen im Ueberschwemmungsgebiet verbliebenen ist sehr schwierig und gefährlich, da die Strö­mung und der Strudel die Boote fortreißen. Viele Hunderte M Menschen schweben noch in unmittelbarer Gefahr des Er­trinkens. Während die Ueberflutung von Sugar Bowl weiter- zeht, droht eine neue Gefahr durch bevorstehende Dammbrüche im Atchafalaya-Damm bet Woodside, der neue vier Millionen Ncres zwischen Atchafalaya und Mississippi unter Wasser setzen mrde. Die Rettungsflotte, soweit sie entbehrlich ist, wurde iereits nach Woodside beordert. Es werden verzweifelte An- Miaungen gemacht, um den Deich zu halten. Der Dammbruch i chr Bayon-Desglaises ist der schrecklichste, den das Land bisher erlebt hat. Die Flutwelle läuft mit einer Geschwindigkeit von A Meilen übers Land, Häuser und Bäume wie Spielzeug zer­stechend. Eine Frau und acht Kinder wurden von den Fluten überrascht und ertranken. Von Konosha konnten 100 Personen durch die Küstenwache gerettet werden. Die Leute hatten in Ainos, Theatern uns Kirchen als den nächsten Gebäuden Zu- ilucht gesucht. Das Rote Kreuz betreut augenblicklich, über MM Flüchtlinge in den überfluteten Teilen; in Illinois- Missouri, Kentucky, Tennesse und Arkansas kehren die Flücht­linge allmählich in ihre Hcimatstätten zurück. Insgesamt sind MM Personen durch die Konzentrationslager gegangen bzw. werden noch durch diese betreut. _

Handel «nd Verkehr.

Feldrennach, 17. Mai. (Marktbericht.) Zugesührt wurden: 32 kühe und Kalbinnen, 10 Stiere, 36 Rinder, 5 Kälber. Der Handel »er schleppend bei erhöhten Preisen. Am Schluß des Marktes recht libhaft.

Wiirtt. Häuteauktion. Auf der heutigen Häute- und Fellauktion mrden folgende Preise erzielt: Kuhheute 3049 Pfund 76'/«84 Psg., N-59 Psd. 82'/»87 Pfq., 60-79 Pfd., 83-96 Pfg., 80 Psd. und Hr91'/, Psa.: Ochsenhäute bis 29 Psd. 9M» Psg., 30-49 Psd. Pfg., 50-59 Pfd. 88-92 Psa.. 60-79 Psd. 91'/«-96'/» Pfg., Psd. und mehr 8991 Pfg-I Rtnderhäute bis 29 Psd. 99 Pfg., N-49 Pfd. 95'/«100 Pfg-, 5059 Pfd. 94-98 Pfg., 60-79 Pfd. »-100 Psg., 80 Psd. und mehr 97'/« Pfg.: Bullenhäute bis 29 Psd. FPsg., 30-49 Psd. 76-83 Psg., 50-59 Psd. 76'/«-8l Psg.,60 bl- 79 Psd. 75'/,78 Pfg., 80 Pfund und mehr 6873 Pfg.; Schuß- HSuie 66 -70 Pfg., Kalbselle 6-9 Pfd. 150-161 Pfg., 9-12 Pfd. M-137 Pfg.; Schußkalbfelle 101 Pfg ,' Fresserfelle 102 Psg.: Schaf. I-lle, vollwollig 87'/,-88 Pfg.: Blässen 53 Pfg.; Lammfelle 62-/, Psg. Tendenz: Besuch gut. Leichte Kalbfelle erst beim 2. Ausgebot letzte Preise. Für schwere Kalbfelle war Stimmung fester bei einem Auf- Gag von 34°/,. Großoiehhäute hatten durchweg freundliche und Me Stimmung mit Ausnahme der weniger begehrten Gewichtsklassen,

1 « ab und zu etwas abflauten und letzte Auktionspreise und teilweise Was darüber erzielten. Auktion geschlossen. Nächste Auktion am K Juni 1927,

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 18. Mai. Die Abg. Dingler und Dr. Häcker (BB.) beben folgende Klein- Anfrage an die Staatsregierung gerichtet: Rach Württemberg werden zurzeit noch Tausende von Litern Echwktzersrischmilch eingesührt, darunter für Stuttgart täglich 56000 wer, für Schwenningen 1500 Liter, trotzdem in Württemberg ge­igend Frischmilch vorhanden ist. Ist das Staatsministerium bereit. Tchrilte zu unternehmen, um diese, die einheimische Landwirtschaft W-idigende und den Mtichgenuß verteuernde Einfuhr zu sperren ?

, Hanau, 18. Mai. Gestern Abend entlud sich über Hanau ein Wges Gewitter, das durch Blitzschlag zwei Menschenleben forderte. M einem mit zwei Pferden bespanntem Wagen befand sich die Emilie des Posthalters und Landwirts Jung aus Roßdorf auf dem Heimweg, als durch einen Blitzstrahl die 50 Iakre alle Frau des Pafthallers und ihr 28 jähriger Lohn getötet wurden. Die 17 jährige Achter, die neben ihrer Mutter saß. blieb verschont. Kurz vorher war der Vater vom Wagen abgestiegen, wodurch auch er unverletzt dlieb.

, München-Gladbach, 18. Mai. Vor dem hiesigen Smwurgericht iahen sich zwei Aerzte in 52 bezw. 48 Fällen wegen Verbrechens ^gen tz 218 des Strasgesetzbuches zu verantworlen. Die Angeklagten stlonten fortgesetzt, sie hätten nur eingegriffen, wenn sie das mit ihrem ^missen hätten vereinbaren können. Das Gericht erkannte aus Gesang-

nissirascn von einem Jahr bezw. 10 Monaten unter Anrechnung der Kr.lerüickmmsheft. D e Annetla-Im :v:::d:n nur der Dos: en'lass n.

H.'.'.'e, 15. Ast.!. H'i:!e ftüb wolle l :i dcrBnhnjstrste Rulu'.mo Lauchhanrmer an einem schrankenlosen Uevergang der Lastkraftwagen eines Gemüsehändlers aus Großenhain von einem Zug erfaßt und zertrümmert. Bon den vier Insassen waren drei sofort tot.

Drcslaü, 18. Mai. In dem von etwa 20 Familien bewohnten Familienhaus des zuin Besitztum des Grafen von Saurma-Ieltsch gehörenden Dominiums Meckern brach gestern früh Feuer aus. Im Obergeschoß des Hauses befanden sich vier Kinder, von denen zwei, ein Knabe und ein Mädchen, verbrannten.

Berlin, 18. Mai. Infolge einer Sondernummer gegen den jüdisch-marxistischen Polizeiterror in Preußen", die sich gegen den Polizcioizepräsidenten Weiß richtete, wird derVölkische Beobachter" laut einer Verfügung der Polizei in Berlin bis auf weiteres ver­boten werden. Die Reichsregterung hat sich entschlossen, nachdem die Verhandlungen mit der litauischen Regierung gescheitert sind, beim Völkerbund in aller Form Beschwerde über das rechtswidrige Ver­halten Litauens gegenüber dem Memelgebiet zu erheben. Hier wurden heute der 42 Jahre alte Maschinenmeister Summcsberger, seine Ehefrau und deren Freundin infolge einer Leuchtgasoergtstung tot aufgefunden. Es wurde festgestellt, daß der Tod der 3 Personen durch unvorsichtiges Hantieren mit einem Gaskocher verschuldet wurde.

Berlin, 19. Mai. Der vielmals vorbestrafte Einbrecher Bart- kowski war kürzlich wegen eines Einbruches zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bevor die von ihm eingelegte Berufung zur Verhandlung gelangte, erlitt der Mann in seiner Zelle einen Nervenzusammenbruch, ergriff einen Kopierstift und stach sich in beide Augäpfel. Aller Vor­aussicht nach ist das Augenlicht für immer verloren. Die gestrige Berusungsverhandlung endigte, trotzdem der Verteidiger im Hinblick aus die entsetzliche Verstümmelung und schwere Selbstbcstrasung Her­absetzung der Strafe beantragt halte, mit der Verwerfung der Be­rufung.

Braunschweig, 18. Mal. In der heutigen Sitzung des braun­schweigischen Landtages wurde der § I des Gewerbesteuergesetzes, der eine Befreiung der Landwirtschaft von der Gewerbesteuer vorsietft, ! abgelehnt. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten, der Wirtschasts- i verband und die Kommunisten. Die Regierung zog daraus sämtliche i Steuergcsetze zurück und erklärte, sich ihre Stellungnahme Vorbehalten i zu wollen.

j Potsdam, 19. Mai. Die Im Laufe des heutigen Vormittags aus idem Polizeipräsidium in Potsdam vorgenommenen Vernehmungen ! von Zeugen lassen kaum noch einen Zweifel daran, daß der verhaf- j tete Arbeiter Kutzbach der Mörder des Kassenboten tzammecmeister , ist, sodoß die gerichtliche Voruntersuchung gegen Kutzbach wegen Raub­mordes bereits etngeieitet worden ist.

Sterkrade-Buschhausen, 18. Mai. Ein hiesiger Handwerksmei­ster erhielt durch dte Post ein in braunes Pakpapicr eingewickeltes Paket zugestellt, in dem sich eine Kindsleiche befand. Die Ermittelun­gen nach der Mutter des Kindes sind bis jetzt ohne Erfolg.

Naundorf bei Ruhland, 18. Mai. Das Auto des Kaufmanns Hilter aus Großenhain fuhr heule auf der Chaussee Ruhland-Sensten- berg in den Zug der Kleinbahn LauchhammerRuhland. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Der Besitzer, seine Frau und ein Mit­fahrer wurden gelötet, der Chauffeur lebensgefährlich verletzt. Die Bahnstrecke hat an dieser Stelle keine Schranken.

Hamburg, 18. Mai. Der Grieche Zafranas. der nach Aushebung einer Berliner Fälscherzentrale geflüchtet war, ist heute auf Grund eines Steckbriefes in Hamburg verhaftet worden. Zafranas wird im Laufe des heutigen Tages nach Berlin gebracht und hier sofort vernommen werden.

Stockholm, 19. Mai. Wie die schwedische Tel. Ag. erfährt, ent­behren die Pressemeldungen, wonach in Schweden für Deutschlands Rechnung große Mengen Kriegsmaterial lagern sollten, jeder Grund­lage. Gleichzeitig wird darauf hingewtesen, daß in Schweden seit mehreren Jahren sowohl Einfuhrverbote als Ausfuhrverbote für Waffen bestehen.

London, 18. Mai. In der Provinz Chiiok in Sibirien sind, wie aus Moskau berichtet wird, riesige Waldbrände ausgebrochen, die durch den starken Wind noch größere Ausdehnung erfahren. Die dortigen Behörden haben den Ausnabmezustand erklärt. Die gesam­te Provinz ist zur Bekämpfung der Flammen ausgeboten worden.

New-Pork, 18. Mai. WieAssociated Preß" aus Trenton (New Jersey) meldet, wurde der Deutsch Amerikaner Paul Fürsten wegen Erschießung seiner Geliebten durch den elektrischen Stuhl hingerichiet.

Bombay, 19. Mai. Der All-Indische Vollzugsausschuß des . Nationalkongrcsses nahm eine Entschließung an, in der der Boykott j britischer Waren als wirksamstes Mittel zur Erreichung der Selbst- i Verwaltung gefordert wird.

> Schanghai, 19. Mat. Ein japanisches Kriegsschiff, an dessen §Bord sich eine Abordnung des japanischen Auswärtigen Amtes zur i Untersuchung der Lage am Pangtse befindet, wurde auf der Fahrt j nach Hankau von Nordtruppen bei Tschingkiang beschossen. Das Kriegsschiff erwiderte das Feuer, wobei ein Fort von schweren Ge- ' schossen getroffen wurde. Das Fort schoß ebenfalls, ohne aber das 'japanische Schtff zu treffen, i

Stratzenbahnkatastrophe irr Kassel.

'Eine furchtbare Straßeirbahnkatastrophe ereignete sich gestern abend gegen 7 X- Uhr in Kassel auf der nach dem Drusel- tal führenden Linie der Kasseler Straßenbahn. Ein an der Endstation haltender Wagen dieser Linie, an den ein Anhänger angekoppelt werden sollte, stand vollbesetzt ohne Führer und Schaffner zur Abfahrt bereit, als ein Junge die Bremse löste. Der Wagen sauste führerlos die steile Brabanterstraße hinunter und sprang an der Ecke der Fürstenbergstraße in einer scharfen Kurve aus den Schienen. Er fuhr gegen ein eisernes Gerüst, wodurch der obere Teil des Wagens heruntergerissen wurde, der untere Teil des Wagens fuhr weiter in einen dort befind­lichen Graben hinein. Bisher wurden aus den Trümmern des Wagens neun Tote, darunter sechs Frauen, elf Schwerverletzte und eine ganze Reihe Leichtverletzter geborgen.

Die Direktion der Großen Kasseler Straßenbahn teilt zu der Straßenbahnkatastrophe u. a. mit: Der Führer hatte den Wagen verlassen, um auszutreten. Der Schaffner, der neben dem Wagen stand, fertigte, als der Junge dte Handbremse löste und der Wagen sich in Bewegung setzte, einen Fahrgast mit Gepäckstücken ab und konnte nicht mehr ausspringen. Der Wagen entgleiste und stürzte um. Leider sind bei dem Un­glück zehn Tote und 19 Schwerverletzte zu beklagen. Wie weiter zu dem Unglück gemeldet wird, war der Straßenbahnwagen außerordentlich stark besetzt, meist mit Ausslüglern, die in die Stadt zurückkehren wollten. Außer den oben genannten zehn Toten und 19 Schwerverletzten sind weitere Personen, deren Zah/ noch nicht feststeht, leichter verletzt worden. Die Feuer­wehr richtete den umgestürzien Wagen, der mit den Rädern nach oben lag, auf und barg die Toten und Schwerverletzten. Die Toten, sechs Frauen und drei Männer, meist ältere Leute, wurden auf eine neben der Straße liegende Wiese gelegt. Auf dem Transport ins Krankenhaus verstarb ein weiterer Fahr­gast. Von den Schwerverletzten befinden sich noch einige Per­sonen in Lebensgefahr.

Burgfrieden in Magdeburg.

Der Magdeburger Polizeipräsident hatte die Vertreter der politischen Parteien, der Verbände und der Presse am Mitt­woch zu einer Aussprache über beabsichtigte Äenderungen der polizeilichen Maßnahmen bei öffentlichen Umzügen eingeladen. Sei politischer Schutz nötig, so müßten wegen der hohen Kosten Gebühren erhoben werden. Die Vertreter des Stahlhelms, des Reichsbanners, des Roten Frantkämpferbundes und des Kreis­kriegerverbandes gaben die Erklärung ab, daß an dem Tage eines Demonstrationsumzuges einer Partei oder eines Ver­bandes Gegendemonstrationszüge nicht stattfinden sollten. Der

Polizeipräsident erklärte daraus, es würde von nun an nur ein

Avleynuug der Kotzicnpre.seryohung durch ven Retchslotzrcnra»

Berlin, 18. Mai. Der Reichskohlenrat beschäftigte sich in seiner Sitzung vom 18. Mai mit den Preiserhöhungsanträaen des Ruhrkohlensyndikats und der mitteldeutschen und ostelbi­schen- Braunkohlensyndikate. Der Preiserhöhungsantrag des Ruhrkohlensyndikats wurde abgelehnt. Weiter wurden zwei Ausschüsse eingesetzt, die in eine eingehende Prüfung darüber eintreten sollen, ob und inwieweit das von den beiden Braun­kohlensyndikaten vorgebrachte Material für eine Preiserhöhung stichhaltig ist.

Ein kommunistischer Landtagsabgeordneter wegen Verun­treuung M drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Berlin, 17. Mai. Es sind recht anmutige Geschichten aus der Leitung der Kommunistischen Partei, die heute der wegen Untreue angeklagte Landtaasabgeordnete Dörr ziemlich frei­mütig seinem Richter in Moabit schilderte. Dörr berichtete, daß ui der kommunistischen Partei um die kritische Zeit, näm­lich Mitte des Jahres 1925 der Ausschluß führender Mitglieder und überhaupt eine Zersetzung der Partei erfolgte. Herr Dörr stand der Roten Hilfe besonders nahe, die nach ihren Statuten in erster Linie zur Unterstützung politisch Verfolgter, bezieh­ungsweise deren Angehörigen gegründet worden war. Er be­antragte denn auch im Ausschuß des Stadtparlaments, der Roten Hilfe 5000 Mark zu bewilligen. Dieser Antrag wunde zunächst abgelehnt, dann aber in zweiter Lesung in der Form angenommen, daß man 3000 Mark bereit stelle. Auch das Ple­num stimmte diesem Antrag zu. Es fehlte freilich noch die for­melle Genehmigung des Magistrats und des Oberpräsidenten. Herr Dörr wollte angeblich schnell helfen, und es gelang ihm auch durch Vermittlung des Stadtrats Wege und des stellv. Bürgermeisters Scholtz, die Summe ausgehändigt zu bekom­men. Hiervon wandelten dann 2000 Mark in das Büro der Roten Hilfe, wohin Dörr den Betrag selbst brachte. Dagegen behielt er 1000 Mark zurück. Immer wieder fragte der Vor­sitzende, warum er nicht den ganzen Betrag abgeliefert habe, und recht gequält kommt schließlich folgendes dabei heraus: Die Zersetzung in seiner Partei sei denkbar groß gewesen. Einige wollten bekanntlich sogar eine neue Gruppe bilden. Das habe ihn bewogen, besonders vorsichtig zu sein. Vielfach seien Unter­schlagungen bei der Parteizentrale vorgekommen. Die Buch­führung sei schlecht gewesen. Bon einem Hauptkassier ging so­gar die Behauptung, daß er unterschlagen habe und er mußte deshalb auch sein Reichstagsmandat niederlegcn. Aehnlirbe Ge­schichten spielten bei einem Geschäftsführer in einem der Partei nahestehenden Verlag. Selbst über den Kandidaten zur Reichs- Präsidentenwahl, Tählmanrr, seien Gerüchte im Umlauf ge­wesen, daß nicht alles geheuer sei. Der Angeklagte erzählt dann, daß schließlich aus einigen Seiten seiner Partei Bedenken gekommen seien, sodaß gegen ihn ein Schiedsgerichtsverfahren erngelcitet wurde. Er sei stark bespitzelt worden, und gerade das habe ihn bewogen, zu sagen, er hätte nur 2000 Mark be­kommen, dagegen seien 1000 Mark an ihn noch nicht ausgehän­digt worden. Er aber bleibe dabei, daß er sich keiner Schuld bewußt war. In der Beweisaufnahme schnitt Dörr recht schlecht ab. Mehrere seiner Parteigenossen belasteten ihn bedenklich, sodaß Staatsanwalt Lesser wegen Unterschlagung in Verbin­dung mit Untreue drei Monate Gefängnis beantragte. Das Urteil lautete, wie beantragt, auf eine Gefängnisstrafe von drei Monaten. Während der Abgeordnete etwas kleinlaut er­klärte, Berufung einlegcn zu wollen, schienen sich seine Partei­freunde von einst im Zuhörerraum herzlich über das Urteil zu freuen.

Zur Portoerhöhung.

Berlin, 18. Mai. Der Arbeitsausschuß des Verwaltmrgs- rats der Reichspost, der ursprünglich ani 20. Mai zusammen- treten sollte, um die Einzelheuen der vorgeschlagenen Erhöhung der Postgebühren zu beraten, wird schon am Donnerstag 19. Mai tagen. Angesichts der großen Bedeutung, die der geplan­ten Erhöhung für die gesamte Oefrentlichkeit und für die Wirt­schaft insbesondere zukommt, scheint uns die Eile der Reichspost­verwaltung, ihre Vorlage unter Dach und Fach zu bringen, recht wenig angebracht. Noch sind die Parteien im Reichstag, wo bekanntlich eine entsprechende Interpellation eingebracht ist, zu diesem Punkt überhaupt noch nicht zu Wort gekommen, und ebensowenig hat man die berechtigten Einwände von sachver­ständigen der Wirtschaft gehört. Ob die Stimmung im Ber- walturrgsrat selbst überwiegend für die Erhöhung ist, läßt sich zurzeit schwer sagen. Die Mehrheit des Arbeitsausschusses Lürfte der Vorlage zustimmen. Da aber im Verwaltungsrat selbst ein großer Teil der Mitglieder aus Reichstagsabgeord- neten besteht, die wohl fast alle als Gegner der Vorlage anzu­sprechen sind, darf man hoffen, daß wenigstens auf diesem Weg auch die Gegenseite eingehend zu Wort kommt. Man muß außerdem fordern, daß die endgültige Beschlußfassung über die Vorlage solange ausgcsetzt wird, bis die Grundsätze aller be­teiligten Kreise für und gegen die Erhöhung genau geprüft und gegen einander abgewogen sind.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 18. Mai. In der heutigen Sitzung des Reichstags wurde die Beratung des Berichts des parlamentarischen Unter­suchungsausschusses über die Völkerrechtsverletzungen im Welt­krieg ausgenommen. Den Ausschußbericht erstattete Abg. Dr. Bell (Ztr.), der am Schluß seiner Ausführungen der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Äusschußarbeit dazu beitragen möge, der zukünftigen Geschichtsforschung die Feststellung der historischen Wahrheit zu ermöglichen und daß es der Gemeinschaftsarbeit der Kulturnationen gelingen möge, aus den Erfahrungen des Weltkrieges die zeitgemäße Entwicklung des Völkerrechts aus der Grundlage der Gerechtigkeit und der Humanität zu ver­wirklichen. Während in der nun folgenden Aussprache die so­zialdemokratischen und kommunistischen Abgeordneten die Fest­stellungen und Ergebnisse des Untersuchungsausschusses in vie­len Punkten für unrichtig und historisch für wertlos hrnstellten, dabei die Objektivität der Ausschußmitglieder stark in Zweifel zogen, erklärten die Vertreter der Rechten, daß sich der Ausschuß ehrlich bemüht habe, die Wahrheit zu finden und daß die An­griffe gegen die Sachverständigen vollkommen unberechtigt seien. Der letzte Debatteredner, Abg Dr. Külz (Dem.), sah schließlich in der Aussprache einen Beweis dafür, wie schwierig es für ein Parlament ist, über historische Tatsachen zu ent­scheiden und bemerkte, die Arbeit des Ausschusses hätte jeden­falls eine gerechtere Würdigung verdient. Hierauf folgte die zweite Beratung der Novelle zum Gesetz über den Kleinwoh- nungsüau, wobei der Ausschuß beantragte, 10 Millionen für Arbeiten und Versuche zur Verbilligung und Verbesserung des Wohnungsbaus zu überweisen. Die Novelle wurde mit dem Ausschutzantrag debattelos in zweiter und dritter Beratung angenommen. Hierauf wurde die gestern begonnene Beratung der kommunistischen Anträge zur Krisenfürsorge fortgesetzt, wobei Abg. Becker (Soz.) eine sozialdemokratische Interpella­tion begründete, in der der Reichsarbeitsminister ersucht wird, die geplante Aufhebung der Krisensürsorge zu unterlassen und seine Verordnung zurückznziehen. Reichsarbeitsminister Brauns erklärte, seine Verordnung ans Einschränkung der Krisensür- sorge sei bestimmt worden von der Rücksicht auf die Besserung des Arbeitsmarktes. An eine Aufhebung der Krisenfürsorge habe kein Mensch gedacht. Die Beschränkung der Bezugsdauer der Arbeitslosenunterstützung für einzelne Berufe auf 26 Wochen habe sich aus der Gesetzesbestimmung ergeben, sodaß eine Ausdehnung auf 39 Wochen nur für Berufe mit besonders

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