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LEStag

85 Jahrgang.

PEtifche WscherrrurMchau.

In den letzten Landtagsverhandlungen vor drei Wochen hatte der Landtag dem Gesetzentwurf über die Vereinigung von Wiblingen mit Ulm zugestimmt, dabei aber noch beschlossen, die einmalige Abfindungssumme, die die Stadtgcmeinde Ulm an die Amtskörperschaft Laupheim aus Billigkeitsgründen zah­len soll, von 25 000 Mark, wie im Entwurf vorgesehen, auf 40 000 Mark zu erhöhen. Es war vorauszusehen, daß Ulm die Erhöhung der Entschädigungssumme nicht ohne Widerspruch annchmen werde. Es handelt sich dabei weniger um den Unter­schied von 15 000 Mark, die von der Stadt Ulm leicht zu tragen find, als vielmehr um die prinzipielle Seite der Sache, daß der Landtag, ohne sich mit der Stadt Ulm ins Benehmen zu setzen, einseitig über deren Kopf hinweg über Ausgaben beschließt, die andere, hier die Stadtgemeinde Ulm, zu bezahlen haben. Dagegen hat Ulm durch seinen Oberbürgermeister energisch Protest erhoben und den Beschluß des Landtags als eine Ver­letzung der verfassungsmäßigen Rechte der Gemeinden gevrand- markt. Man kann es den Ulmern nicht übel nehmen, wenn sie sich über das ihnen angetane Unrecht beschweren, zumal der Minister des Innern, Bolz, selbst die Summe von 25 000 Mark als durchaus angemessen bezeichnet hatte und auch Laupheim schon damit einverstanden war. Grundsätzlich ist die Leistung einer Entschädigung bei Gebietsveränderungen Haupt nicht begründet und auch hier ist sie nur aus rücksichten mit Zustimmung Ulms in das Gesetz ausgenommen worden. Der Landtag hat mit diesen: Beschluß sich im Lande wenig Freunde erworben und nur die Gemeinden auf den Plan gerufen, die dem Landtag mißtrauischer denn je gegenüber­stehen.

Am 1. April war der 113. Geburtstag des Altreichskanzlers Fürst Bismarck, der wie immer in besonderer Weise gefeiert wurde. Zum Gedächtnis des Baumeisters des Deutschen Reiches fand in Hannover dieses Jahr der erste Deutsche Bis­marcktag statt, der von Führern und Vertretern der verschie­densten politischen Richtungen und Weltanschauungen veran­staltet wurde. Reichspräsident v. Hindenburg hatte der Fest­tagung seine besonderen Wünsche übersandt. Auf dem Bis­marcktag wurde zum erstenmal der Plan der Oefsentlichkeit be­kannt gegeben, für Bismark ein Nationaldenkmal aus der Elisen-Höhe bei Bingen am Rhein, also gegenüber dem Nieder­walddenkmal, zu errichten. Der bei der Kundgebung anwesende Reichsaußenminister Dr. Stresemann versprach diesem Plan die Unterstützung der Reichsregierung. Allerdings glaubte er, daß bis zur Verwirklichung des Baus noch geraume Zeit ver­streichen werde, denn auch der steinerne Bismarck solle nur am freien Rheine stehen. Einen tragischen Ausgang nahm eine andere Bismarckfeier in Berlin vor der Bismarcksaule vor dem Reichstagsgebäude. Als einige Herren unter Führung des Ge­nerals v. Wrisberg am Bismarckdenkmal einen Kranz nieder­legten, wurde General v. Wrisberg von Polizeiorganen daran ,«hindert, aus dem Platz eine Begleitansprache zu halten. Die

Polizei war formal dazu berechtigt, da das Denkmal innerhalb -er Bannmeile des Reichstags steht, in der nach dem

jede Ansammlung verhindert werden soll zum Schutze des Reichstags. In der Aufregung über das Eingreifen des Schutzmanns erlitt der verdiente greise General einen Herz­schlag und sank wenige Schritte vor Bismarcks Denkmal tot zusammen. Ein tragisches Ende! Der General hatte das Beste gewollt und die unteren wachhabenden Polizeiorgane woll­ten auch ihre Pflicht erfüllen. Der bedauerliche Zwischenfall soll uns, so bedauerlich und erschütternd das Vorkommnis ist. nicht entzweien, sondern uns erst recht in dem einheit­lichen Willen zusammenfinden lasten das große historische Erbe Bismarcks unter allen Umständen zu erhalten.

Der Reichstag macht im Eiltempo mit der Beratung des Reichshaushalts voran und hat ihn in dritter Lesung ange­nommen. Bei der Beratung des Gesetzes über den vorläufigen Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden gab es noch eine ausgedehnte und scharfe Finanzdebatte. Das Fi­nanzkompromiß der Regierungsparteien ferner die Zuweisung der erhöhten Biersteueranteile an die süddeutschen Länder Bayern, Württemberg und Baden wurden im Reichstag gegen die Stimmen der Opposition angenommen. Schars opponierte vor allem der preußische Ministerpräsident Braun, der wegen der Zuwendungen an die süddeutschen Länder den Staats­gerichtshof anrufen will. Es ist zu erwarten, daß der Reichstag noch in dieser Woche mit der Etatberatung fertig werden wird.

Die Vorgänge in China haben am Donnerstag in ein­gehender Aussprache den Auswärtigen Ausschuß beschäftigt. Das Thema lag an sich nahe genug, da die Kämpfe in und um China sich mehr und mehr zu einer Umwälzung entwickeln, deren Bedeutung sich noch gar nicht übersehen läßt. Das Er­gebnis ist: Wir wahren unsere Neutralität, soweit die Haltung der Großmächte dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch in den Kampf der chinesischen Gewalten unter sich greifen wir in keiner Weise ein. Wir warten in aller Ruhe ab, wie die militärische und politische Entscheidung in China ausfallen wird.

sen. Der angeklagte Schriftleiter wurde zu einem Monat Ge­fängnis verurteilt.

Keine Aufwertung der alten Tausend-Markscheine

Leipzig, 8. April. Der zustäiidige Senat des Reichsgerichts hat durch Beschluß vom 21. März d. I. die Revision gegen das abweisende Urteil des Kammergerichts als unzulässig verwor­fen. Außerdem erklärt Reichsgerichtspräsident Dr. Simons in einem Schreiben an den Reichsbankdircktor in Leipzig, daß er die Bewegung entschieden verurteile, die darauf hinauslaufe, das Vertrauen in unsere mit so ungeheurer Anstrengung ge­schaffene neue Währung zu untergraben und die ohnehin im­mer noch so schwer gefährdete Wirtschaft des ganzen deutschen Volkes unheilbar zu zerrütten.

Ausland.

Amsterdem, 8. April. Wie die Amsterdamer Blätter mel­den, ist Belgien daran, seine Ostgrenze stark zu befestigen. Die Forts am rechten Maasufer bei Lüttich sollen dem modernen Krieg angepaßt werden.

Chamberlain über die englisch-russischen Beziehungen.

London, 8. April. In einer Rede in Birmingham erklärte Chamberlain gestern, seitdem die gegenwärtige englische Regie­rung am Ruder sei. habe Europa Fortschritte in der Befrie­dung. Es seien jedoch immer noch alte Befürchtungen und Feindschaften zu überwinden. Englands Beziehungen zu Sow- jetrußland seien außerordentlich schwierig. Die Sowjets mach­ten kein Geheimnis aus ihrem Vorhaben, die Revolution in jedem Teil der Welt hervorzurufen. Angesichts dieser Provo­kation Sowjetrußlands sollte England vor der ganzen Welt das Recht haben, es abzulehnen, noch länger Mit einer Re­gierung, die für die Verpflichtungen im internattonalen Leben keine Ächtung hat, diplomatische Beziehungen zu unterhalten. Wenn England dies nicht getan habe, so sei dies nicht ge­schehen, weil die Welt vor allem den Frieden nötig habe, so daß England zurückschrecke, ein neues friedensstörendes Ele­ment in die internationalen Beziehungen hineinzutragen. Eng­land sei zurückhaltend, denn ein Abbruch der Beziehungen würde die englische Nation nichts kosten; jede Unruhe in der Welt würde vielmehr stärker auf andere weniger stabile Natio­nen zurückwirken als auf die eigene. Es sei nicht ein Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr ein solches von Stärke, wenn England es sich leisten könne, Ausschreitungen, zu denen keine Regierung gegenüber einer anderen Regierung berechtigt sei, zu ertragen und darüber hinwegzugehen.

Haussuchung auch in Tientsin.

London, 8. April. Reuter meldet aus Peking, daß der Pre­mierminister von Nordchina, Wellington Koo, zurüägetreten sei. der sowjetrussische Generalkonsul Linde in Schanghai deutete in einem Interview mit dem Berichterstatter der Reutenagen- tur die Möglichkeit der Verlegung der russischen Gesandtschaft von Peking nach Hankau an. DieTimes" melden aus Tient­sin, daß Polizei mit Erlaubnis des französischen Konsuls die Sowjetbank und die Büros der chinesischen Ostbahn im fran­zösischen Konzessionsgebiet durchsuchte und Dokumente be­schlagnahmte. Nach Berichten aus Tokio ist die japanische Oef- fentlichkeit über die Vorgänge in Peking außerordentlich erregt. Die Beunruhigung werde noch durch das vollständige Still­schweigen der offiziellen japanischen Kreise erhöht.

Deutschland.

Stuttgart, 8. April. In der Zeit vom 5. Februar bis 25. März sind an den Landtag 13 Eingaben gerichtet worden, die den zuständigen Ausschüssen überwiesen wurden. Die Zahl der an den Landtag gerichteten Eingaben hat damit 1001 er­reicht. Unter den Eingaben befindet sich eine solche des Stadt­schultheißenamts Biberach und des Schultheißenamts Uttenwei

gung.

ein Artikel erschienen, in dem behauptet wurde, daß die Ge­fangenen im Ludwigsburger Zuchthaus eine Behandlung er­fahren, die an mittelalterliche Zustände erinnert. Einen Straf­gefangenen habe man verhungern lasten. Wie das ,Meue Tag­blatt" berichtet, hat die Hauptverhandlung vor dem Großen Schöffengericht die Grundlosigkeit dieser Beschuldigung erwie­

Aus Stadt und Bezirk.

Sonntagsgedanken.

Echter Heldensinn.

Echte Heldenherrlichkeit, großen Märtyrersinn findet und sieht man heute noch immer, man muß ihn nur zu erkennen wissen im Leben, nicht bloß wenn er geschrieben angeprießen wird; man muß ihn nur zu suchen wissen in jedem Lebens- Verhältnis und nicht meinen, er blühe nur auf den Schlacht­feldern und Blutgerüsten.

Diese Demut aber, die aus der Liebe stammt, die alles erträgt, alles erduldet, sich nicht verbittern läßt, die da, wo Gott sie stellet, ausharrt bis ans Ende, sei es zum Leben, sei es zum Tod, ausharrt in dem Bewußtsein, daß über dem Menschen des Herrn Wille walte, und dieser Wille ertragen werden müsse zur eigenen Sühnung und zu anderer Heil, im größten wie im kleinsten: diese Demut ist der Sinn, der die Helden zeugte, aus denen die Märtyrer hervortreten, der noch jetzt Helden und Märtyrer zeuget. Jeremias Gotthelf.

Doch, wie das Herz auch klagt.

Ausharr' ich unverzagt;

Wer Gottes Fahrt gewagt.

Trägt still sein Kreuz. Viktor v. Scheffel.

Reuenbürg, 8. April. (Bewertung eines Geschäftsgrund­stücks.) Nach 8 27 des Reichsbewertungsgesetzes sind Geschäfts­grundstücke (insbesondere auch Betriebsgrundstücke) grundsätz­lich mit 70 Prozent des Wehrbeitragswertes zu bewerten; die Landesfinanzämter können aber für ihren Bezirk gewisse Gruppen von Grundstücken oder für Teile ihres Bezirks eine niedigere Bewertung bis zu 15 Prozent des Wehrbeitrags zu­lasten. Es ist vorgekommen, daß in den Fällen, in denen das Landcsfinanzamt von der Ermächtigung Gebrauch gemacht hat und die betreffenden Grundstücke dementsprechend mit einem niedrigeren Wert als 70 Prozent des Wehrbeitragswertes be­wertet worden sind, der Pflichtige Einspruch wegen zu niedriger Bewertung seines Grundstücks eingelegt und beantragt hat, die Bewertung mit dem Höchstsatz von 70 Prozent vorzuneh­men. Es bestehen keine Bedenken, in solchen Fällen^phne nähere Nachprüfung davon auszugehen, daß die Voraüssetzungen, unter denen das Äandesfinanzamt die niedrigere Bewertung zugelasten hat, bei dem betreffenden Grundstück nicht Vorge­legen hahen und daher bei der Einspruchsentscheidung dem Antrag auf Bewertung mit 70 Prozent stattzugcben.

Neuenbürg, 8. April. Eine Leistung, die ihm so leicht kei­ner nachmachen dürste, vollbrachte am Mittwoch eine in Sportskreisen wohlbekannte Persönlichkeit aus Arnbach, Herr

H. W. Er fuhr mit einem Fahrrad Marke W. K. C. aus dem Fahrradhaus E. Wieland, Hauptstr. 52, hier, die Gräfen- hauser Steige hinauf bis zur Wilhelmshöhe. Ein schlageiider Beweis für' die ausgezeichnete Qualität. (S. Inserat in heutiger Nummer.)

(Wetterbericht.) Die iwrdwestliche Störung besteht fort. Für Sonntag und Montag ist zeitweise bewölktes und regnerisches Wetter zu erwarten.

d Calmbach, 7. April. Die hiesige Kirchengemeinde ver­kaufte dieser Tage ihr Anwesen in der Viehgasse, dasgroße Hau s", das sie von Herrn Sägewerksbesitzcr Kepplcr geschenkt bekam, dasselbe aber nicht entsprechend umbauen und benutzen konnte, an den hiesigen Konsumverein um 25 000 Mark. Dieser mächtige Bau ist ein Wahrzeichen von Calmbach, das man weit­hin sieht. Das Haus wurde erbaut von einem eingewanderten Neuenbürger Joh. Friedr. Goßweiler, der sich hier durch den Holzhandel cmporbrachte und mehrte Häuser baute, sowie sich durch Wohltätigkeit besonders auszeichnete. Ein Denkmal im Kirchturm verewigt seine guten Werke. Als er Las große Haus im ^ahre 1773 baute, fehlte ihm ein Stück Land, daß es im Rechteck gebaut werden konnte. Der reiche Nachbar Keppler gab ihm das Stück nicht, obgleich er sich erbot, dasselbe mit lauter blanken Kronentalern als Kaufpreis zu bedecken. Er starb kinderlos und das schöne Patrizierhaus erwarb Oberför­ster Bühler. In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts erwarb es ein reicher Basler, Abel Socin, der darin eine Bier­brauerei einrichtete. Im Jahr 1817 mußte er verkaufen, und das Haus war neben der Brauerei eine Wirtschaft bis zum Jahre 1918. An dem gewaltigen Bau ist das hohe Untergeschoß ganz massiv, die oberen Räumlichkeiten weisen mächtige eichene Balken auf. In Kellern sind zwei Etagen übereinander. So hat nun der Konsumverein weite Räumlichkeiten zur Ver­fügung. Die Unterhaltung des Baues wird aber manchen Batzen kosten.

Gräfenhausen, 9. April. Gestern waren es 50 Jahre, daß das Ehepaar Friedrich Schmidt, Sensenschmied und langjähriger Hilfsarbeiter in der Druckerei desEnztäler", und seine Frau Luise, geb. Ochs, den Bund fürs Leben schlossen. Der Jubelbräutigam zählt 73, die Jubelbraut 71 Jahre. Während Herr Schmidt verhältnismäßig noch rüstig und gesund ist, machen sich bei seiner Frau leider stark die Gebre­chen des Alters fühlbar, aus welchen Gründen nur eine stille Feier in der Behausung stattfand. Der innigen Anteilnahme der ganzen Gemeinde cm diesem seltenen Ereignis schließen auch wir uns mit den besten Wünschen für das Wohlergeben des Jubelpaars an.

Vermischtes.

Die Revision im Mordprozeß Donner verworfen. Der

erste Strafsenat des Reichsgerichts bestätigte als Revisions­instanz den Spruch des Schwurgerichts Dresden vom 13. Dez. 1926, das Len Gärtner Krönert und Frau'Donner weg meinschaftlicher Ermordung des Astestors Donner, des manns der Krau Donner, zum Tode verurteilte.

Urteil im Oranienburger Mordprozetz. Im Oranienbur­ger Mordprozeß gegen den 15jähigen Fürsorgezögling Müller, der am 12. Oktober v. I. das Ehepaar Dobrindt und besten Tochter ermordet hatte, wurde das Urteil verkündet. Der An­geklagte wurde wegen Mordes in 3 Fällen zu der höchstzuläs­sigen Strafe von 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

22 Todesurteile in Indien.

Lucknow, 7. April. In dem Prozeß wegen des Ueberfalls auf einen Eisenbahnzug m der Nähe von Lucknow im August 1925, bei welchem die Pastagiere des Zuges durchsucht und aus- geraubt worden sind, wurden 22 Angeklagte zum Tode, ein An- eklagter zur Verbannung, ein Angeklagter zu 11 Jahren Nchthaus und die übrigen Angeklagten zu Gefängnisstrafen von 6 bis 10 Jahren verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es, daß das Bestehen einer weitverbreiteten Verschwörung in den vereinigten Provinzen sestgcstellt worden sei zum Sturz der gegenwärtigen Regierung Lurch einen bewaffneten Auf­stand in Verbindung mit den Verschwörern in Bengalen.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 8. April. Heute früh gegen 2 Uhr wurde der wegen Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung steckbrief­lich verfolgte 30 Jahre alte Eisenbahnsekretär Joseph Mutter von Heilbronn von 2 Beamten der Kahndungspolizei kontrol­liert. Er leistete sofort heftigen Widerstand und gab mehrere Schüste aus einer Ärowningpistole auf die Beamten ab. Ein Beamter wurde durch einen Streifschuß am Nacken leicht ver­letzt. Der andere machte in der Notwehr von seiner Schuß­waffe Gebrauch und traf Mutter tödlich in den Kopf.

Demantsfürth (Mittelfranken). 8. April. Unter dem Ver­dacht der Ermordung einer 16jährigen Gürtlerin, die vor­gestern in ihrem Hause mit durchschnittener Kehle tot auf­gefunden wurde, wurde ein 25jähriger Dienstknecht von der Polizei verhaftet und in das Landesgerichtsgefängnis Fürth eingeliefert.

Frankfurt a. M., 8. April. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten Schultheiß, der im Januar den Juwelier Grebenau ermordet und beraubt hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte Todes­strafe beantragt.

Weimar, 8. April. Gestern vormittag hat die demokratische Arbeitsgemeinschaft in Thüringen den Auftrag zur Regierungs­bildung zurückgegeben. Gleichzeitig hat die Sozialdemokratie neue Vorschläge eingereicht.

Plauen, 8. Slpril. Im Prozeß gegen den Plauer Rechts­anwalt Dr. Müller beantragte der Staatsanwalt gegen den Angeklagten wegen Beleidigung des ' chsaußenmimsters Dr. Stresemann eine Gefängnisstrafe vo Monaten.

Berlin, 8. April. Die Ausstcl 'g'gegenstände von der Goethe-Ausstellung in Lyon sind r .... der deutschen Botschaft in Paris zurückgegeben worden und befinden sich auf dem Wege nach Deutschland. Die meisten Mitglieder des Reichs­kabinetts werden sich bald nach Schluß der Reichstagssession