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Freitag, den 8. April 1927.

85. Jahrgang.

Deutschland.

Finanzausschuß des Landtags.

Stuttgart, 6. April. Der Finanzausschuß des Landtags verhandelte heute über eine Eingabe betr. Erhöhung des Staatsbeitrags für die Wllrtt. Hochschule für Musik, die in den letzten Jahren ungünstig abgeschlossen hat, weil die un- genügerrden Bezüge der Lehrer wesentlich erhöht werden muß­ten und weil weitere Aufwendungen durch die neuerrichtete Ab­teilung für Kirchen- und Schulmusik entstanden sind, ökach Len Mitteilungen des Regierungsvcrtreters ist die Schule aus der Höhe. Die Schülerzahl beträgt zurzeit 300. Der Ueberschrei- tung des Plansatzes um 28 000 Mark wurde einstimmig zu- acstimmt. Weiterhin behandelte der Finanzausschuß eingehend die Neugestaltung der Siedesalz-Erzeugimg aus der Saline Friedrrchshall. Die Saline kann sich bei der Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse auf die Dauer nicht behaupten. Die Salzbehandlung entspricht nicht den modernen erhöhten hygie­nischen Anforderungen. Die sanitären Einrichtungen sind un­vollkommen. Zunächst soll ein Teilausbau mit Nnterkesscl- pfannen und einer Jahreserzeugung von ca. 17 OM Tonnen Salz erfolgen. Man will nicht die Erzeugung steigern, son­dern wirtschaftlich gestalten. Der Ausschuß erkannte die Dring­lichkeit der Vorlage an. In der Aussprache wurde von demo­kratischer, bauernbündlerischer und sozialdemokratischer Seite kritisiert, daß sich das Finanzministerium keinen Einfluß aus den Steinsalzmarkt gesichert habe, obwohl Gelegenheit dazu ge­boten gewesen wäre. Der Berichterstatter Schees sowie Ab­geordnete des Zentrums und der Sozialdemokratie sprachen die Erwartung aus, daß bei der bevorstehenden Rationalisierung auf die Existenz der Angestellten und Arbeiter gebührend Rück­sicht genommen werde. Von Zentrumsseite wurde anerkannt, daß jetzt schon unter der Leitung des Oberbcrgrats Thuir aus der Saline herausgeholt wird, was möglich ist. Angenom­men wurde der Antrag des Berichterstatters, die vom Finanz­ministerium vorgesehene Neugestaltung zu genehmigen und das Staatsministcrium zu ersuchen, eine möglichst umfassende Ra­tionalisierung des Betriebs des Salzwerks Kochendorf und der Saline Friedrichshall ins Auge zu fassen und zu diesem Zweck auch mit dem benachbarten Steinsalzwerk Heilbronn und den benachbarten Salinen Verhandlungen einzuleiten niit dem Zick" einer möglichst einheitlichen Gestaltung der Wirtschaftsführung. Angenommen wurde ferner ein Antrag Pflüger-Ulrich (Soz.), bei der Neugestaltung der Siedesalzgewinnnng daraus zu ach­ten, daß durch gesteigerte Reklame und Werbearbeit zugunsten des Siedersalzes Absatzmöglichkeit für die zu erwartende Mehr­erzeugung erzielt wird, daß die wohlerworbenen Rschte der Beschäftigten nicht verletzt werden und daß die Existenz der Angestellten und Arbeiter nach Möglichkeit erhalten und bei Entlastungen nach sozialen Gesichtspunkten Verfahren wird. Soweit der Antrag Ulrich-Pflüger Entschädigung der zur Ent­lastung kommenden Arbeiter und Erweiterung der Anlage be­darf, wurde er abgelehnt. Desgleichen ein kommunistischer An­trag bctr. Erhöhung der Löhne und Verbilligung des Salzes.

Der Etxmg. Volksbund zur Konkordatsfragc.

Der Landesausschuß des Evang. Volksbundes für Würt­temberg hat in einer aus allen Landesteilen besuchten Ver­sammlung einstimmig nachstehende Erklärung zur Konkordats­frage cm Reichstag und Reichsregiernng, Landtag und Landes­regierung beschlossen: Die öffentlichen Erörterungen über die Frage eines Konkordats haben in wetten evang. Kreisen die Befürchtung wachgerusen, es könnten Vereinbarungen mit der römischen Kurie getroffen werden, welche wichtigen Belangen des Gesamtwohls und dem friedlichen Zusammenleben der Kon­fessionen abträglich sind. Aufs entschiedenste müßte namentlich der Regelung von Schul- und Bildungsfragen durch ein Kon­kordat widersprochen werden. Der Evang. Volksbund für Württemberg bittet daher dringend, die Schnlfrage keinesfalls in Vereinbarungen mit der römischen Kurie einzubeziehen, sie vielmehr auf dem Wege staatlicher Gesetze zu regeln. Er spricht die Erwartung aus, daß diese Regelung bald erfolgt, und daß dadurch entsprechend den. Verfassungsgrundsätzen des Elternrechts und der Gewissensfreiheit die Gleichberechtigung und gleiche Entfaltnngsfreiheit der evangelischen Konfessions­schule neben andern verfassungsmäßigen Schularten gesichert wird.

Mutz das sein?

Mainz, 6. April. In den Gemarkungen der Gemeinden Sobernbeim, Waldböckelheim, Krebsweiler, Monzingen, Nuß- bamn, Merxheim, Meckenbach, Limbach, -Moddersheim, Kirch- roth und Steinhardterhof wird, wie dieKölnische Zeitung" meldet, vom 8. bis 12. April von 7 Uhr morgens bis mittags Artilleriescharfschießen gehalten. Der Verkehr im Bereich dieser Orte stk während der Zeit der Schießübungen verboten. Ob diese Atillerieschießübungcn ans deutschem Gebiet und mitten nn Frieden wirklich eine militärische Notwendigkeit bedeuten?

Ausland.

Paris, 6. April. Die Pariser Presse bezeichnet den Vertrag zwischen Ungarn und Italien als Erfolg der italienischen Bal­kanpolitik. Die Finanzkommission der französischen Kammer hat den Antrag Poincarös, das Zündholzmonopol zu verpach­ten, abgelehnt.

London, 6. April. In der Chinadebatte im Unterhaus er­klärte sich Chamberlain zu einer grundsätzlichen Neuregelung der Verträge mit China bereit.

Briand au die Bereinigten Staaten.

Paris, 7. April. Außenminister Briand benutzte den 10. Jahrestag des Eintritts Amerikas in den Weltkrieg, um an den Berliner Korrespondenten derAssociated Preß" eine Bot­schaft zu übermitteln, in der er die Tatsache des Eintritts Ame­rikas in den Weltkrieg sehr kurz berührt und weit mehr auf die gegenwärtigen Meinungsverschiedenheiten zwischen Frank­reich und Amerika in der Abrüstungsfrage hinweist. Briand erklärt u. a., daß die im Gange befindlichen Verhandlungen erlaubt hätten, die von Frankreich und den Vereinigten Staa­ten verfolgten Ziele zum mindesten in politischem Sinne sest-

zustcllen. Gegensätze beständen nur in Fragen der Prozedur und der Methoden. Frankreich sei bereit, mit den Vereinigten Staaten eine Verpflichtung zu unterzeichnen, die zwischen den beiden Staaten den Krieg als außerhalb der erlaubten Mittel stehend erkläre. Der Verzicht aus den Krieg als Werkzeug der nationalen Politik sei den Unterzeichnern des Völkerbunds­paktes und der Verträge von Locarno eine vertraute Sache. Jede Verpflichtung, die im gleichen Geiste von den Vereinig­ten Staaten auch mit den anderen Nationen unterzeichnet werde, würde in den Augen der ganzen Welt die Grundlage der internationalen Friedenspolitik erweitern und festigen. Briand betonte sodann, daß Frankreich in Genf die Beschrän­kung der Kriegsgefahr durch eine Kontrolle der industriellen und chemischen Rustungen der Staaten erzielen wolle und sogar soweit gegangen sei, die Schaffung eines internationalen Gene­ralstabes für den Frieden vorzuschlagen. Die neuen französi­schen Militärgesetze versuchten zum ersten Male, den Krieg als eine Angelegenheit, die den Vorteilen einzelner Interessen­gruppen diene, zu unterdrücken. Sie verteilten die Kriegslast auf alle Untertanen. Diese Organisation schließe jede Angriffs­absicht aus.

Prinz Carol streng überwacht.

Paris, 7. April. Der frühere rumänische Kronprinz Carol, der in einer Villa in Neuilly bei Paris lebt, wird momentan von zahlreichen Detektiven überwacht, die im Auftrag der ru­mänischen Regierung verhindern sollen, daß der Prinz Frank­reich verläßt, um sich nach Bukarest zu begeben. In den letzten Tagen wurden Gerüchte verbreitet, dahin lautend, 'daß Prinz Carol die Absicht habe, mit einen: Flugzeug Paris zu ver­lassen und über Italien nach Rumänien zu gehen. Die Be­fürchtungen der Bukarester Regierung sind sehr groß. Wie die Kontincntalausgabe derDaily Mail" mitteilt, läßt man momentan verschiedene französische Lusthäfen bewachen, irm rechtzeitig die Abreise des rumänischen Kronprinzen nach Bu­karest anmelden zu können, damit dort die nötigen Vorkehrun­gen getroffen werden.

Londoner Bedenken wegen der Besetzung der Sowjetboischaft.

London, 7. April. In Londoner politischen Kreisen herrscht eine sehr ernste Auffassung über die Folgen der Razzia auf der russischen Gesandtschaft in Peking. Man erwartet einen schar­fen Protest der Moskauer Regierung, der hier besonders Pein­lich berühren dürfte, weil angeblich der englische Sekretär der Verwaltung des Pekinger Gesandtschaftsviertcls den chinesischen Behörden die Erlaubnis zur Durchsuchung der russischen Bot­schaft gegeben hat. Es wird mit Unruhe ans die russischen Truppenansammlungen hingewiesen, die seit einigen Wochen an der mandschurischen Grenze stattfinden. Nach einer Renter- meldung aus Peking sind im Verlaufe des Nachmittags weitere Verhaftungen vorgenommen worden. Im Ganzen sind bisher 22 Russen und 75 Chinesen in Haft genommen worden. Tschang Tso Lin hat nach der Durchsuchung und Beschlagnahme der Propagandamittel und der Munition erklärt, dag nunmehr die Hauptgefahr für die Aufrechterhaltung des Friedens in Pe­king beseitigt sei. Es müsse darauf hingewiesen werden, daß es für diese rebellischen Unruhestifter, die für die Verbreitung des Bolschewismus und die Verwüstungen unter den Völkern verantwortlich seien, keine Verzeihung gebe.

AttS Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 5. April. Maßgebend sind die Bedingungen der Auftragsbestätigung.) Bei dem Abschluß von Lieferungs- Verträgen wird sehr häufig bei der Festsetzung der Lieferungs­und Zahlungsbedingungen nicht mit der genügenden Sorgfalt vorgegangen. Es muß stets nachgeprüft werden, ob die Liefe­rantin in ihrer Auftragsbestätigung den Auftrag so angenom­men hat, wie er bei Erteilung des Auftrags an den Vertreter der Lieferantin dem Willen des Käufers entsprach. Nicht selten werden in der Auftragsbestätigung der Lieferantin andere Be­dingungen über Zahlungszeit, Erfüllungsort usw. sestgelegt. Wenn gegen diese Abänderung seitens des Käufers nicht un­verzüglich Einspruch erhoben wird, dann ist für den Auftrag die Formulierung der Bedingungen in der Auftragsbestätigung maßgebend. Das Stillschweigen des Käufers wird hier als Zustimmung aufgefaßt. So hat vor kurzem auch das Land­gericht I Berlin entschieden. Es ist diese Entscheidung aber nicht die einzige, die so gefallen ist.

(Wetterbericht.) Der Einfluß der nordwestlichen De­pression besteht fort. Für Samstag und Sonntag ist zwar zeit­weilig aufheiterndes, im übrigen aber immer noch bedecktes und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 7. April. Die hiesige Ortsgruppe des W. Schwarzwaldvereins führte am letzten Sonntag ihre Programmäßige Tour für den Monat April durch. Trotz des nicht gerade einladenden Wetters hatten sich am Bahnhof doch 27 Teilnehmer eingesunden, die es sich nicht nehmen ließen, die Tour nach dem Zavelstcin mitzumachen. Mit der Bahn ging es nach Wildbad, von dort zu Fuß über die Agenbacher Sägemühle, wo kurze Rast gemacht wurde, weiter durch Obcr- kollwangen nach Teinach. Nach Besichtigung der Sehenswürdig­keiten und Einnahme einer kleinen Stärkung folgte der Auf­stieg aus den Zavelftein wo, was wir selbst nicht erwarteten, die umliegenden Wiesen noch in voller Krokusblüte standen. Der Abstieg erfolgte über Altburg durch das herrliche Schweinsbachtal nach Hirsau, von wo ans, vollbefriedigt über die schöne Wanderung, die Heimfahrt angetreten wurde. Me nächste Tour am 8. Mai 1927 geht nach der Schwärmer Warte, Neusatz, Dobel, wo die Ortsgruppen des Gaues Neuenbürg in einer Sternwanderimg zu einem gemütlichen Beisammensein zusammentreffen.

Birkenfeld, 6. April. Nachdem die Ministerialabteflnng für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung die Schnldaufnahme der Gemeinde zur Erstellung eines Forstwarthanses genehmigt hat, wird der Ortsbaumeister vom Gemcinderat beauftragt, die auszuführenden Arbeiten zur Vergebung cm die ortsansäs­sigen Handwerksleute auszuschreiben. Für die im vorigen Jahre eingerichtete Hauswirtschaftsschule werden die erforder­lichen Lehr- und Lernmittel für die Sckniffabr 1927/28 beschafft.

, Einen: Gesuch um Bürgschaftsübernahme für Baudarlehen der Oberamtssparkasie an den Gipsermeister Sautter wird Itattgegeben und einem Baulnstigen die erforderliche Baugeneh­migung erteilt. Neben der Erledigung kleinerer Verwal­tungssachen befaßte sich der Gemeinderat mit Ortsbauplan- fragcn. Er beauftragte den Ortsbaumeister mit der Ausstel­lung des Ortsbauplanes für den Teil der sog. Ausstiegsgasse vom Bahnhof zum Ort, der zwischen Mühlweg und dem Trommelplatz liegt.

Birkenfeld, 8. April. Ans die morgen Samstag abend 8 llhr :mLöwen" stattsindende Generalversammlung des 1. Fußballklubs 08 Birkenfeld sei auch an dieser Stelle Angewiesen und im Hinblick ans die Wichtigkeit der Tagesordnung zu vollzähliger Beteiligung eingeladen.

Württemberg.

Licbclsbcrg, OA. Calw, 7. April. (Eine segensreiche Kuh.) Beim Schmiedmeistcr Steimle hier hat eine seiner Kühe das 30. Kalb. Alle diese Kälber sind gesund. Diese vorzügliche, gut gebaute Kuh ist ein Schwarzscheck, heute noch eine gute Arbeiterin und hervorragend in Milchleistung. Steimle hat diese Kuh seit 1906 in Besitz und guter Pflege. Eine solche Kuh ist ein Segen für die Haushaltung, sie wird auch in Ehren gehalten.

Alpirsbach, 7. April. (Den Verletzungen erlegen.) Der beim Langholzabladen kürzlich verunglückte Gutsbesitzer Georg Wößner vom Lindcnbuch, 24 Höfe (Marxenbauer), ist im Be- zirkskrcmkenhaus in Freudenstadt seinen Verletzungen erlegen.

Stuttgart, 7. April. (Glückwunschschreiben des evangelischen Kirchenpräsidenten.) An Glückwünschen anläßlich der Bischoss- wahl ist folgendes Telegramm von Kirchenpräsident fl>. Merz eingegangen: Zum bevorstehenden Antritt Ihres hohen Am­tes sendet Euer Hochwürden aufrichtigen Glückwunsch Kirchen­präsident O- Merz.

Heilbronn, 7. April. (Sich selbst gerichtet.) Der 61 Jahre alte Schreiner Rumm, der dieser Tage die 25 Jahre alte Ar­beiterin Luise Schneider durch Messerstiche getötet hatte, er­hängte sich vergangene Nacht im Untersuchungsgefängnis.

Hofen a. N., 7. April. (Schweres Unglück auf dem Neckar. Zwei Männer ertrunken.) Arbeiter der Firma Oberer L Pfänder waren im Begriff, einen mit Kies beladenen Kahn übe den Neckar zu führen. Der Kahn wurde jedoch von der Strömung umgcworsen. Hiebei sind zwei Männer Gott­lieb Gabler von Mülhausen und Gustav Epple von Cannstatt ertrunken. Pfänder, der sich auch noch im Kahn befand, konnte sich durch Schwimmen retten.

Oberndorf a. N., 7. April. (Der Mörder stellt sich dem Gericht.) Heute vormittag >69 Uhr hat sich der Mörder des Polizeiwachtmeistcrs Zink, August Brandecker, dem Gericht ge­stellt. Der Mörder hat sich seit Sonntag abend im Hause von Otto Brandecker in der Wassersallstraße im Heu versteckt auf­gehalten. In dieser Mordsache wurden weitere Verhaftungen wegen Begünstigung vorgenommen.

Rottweil, 7. April. (Zum zweitenmal verurteilt.) Der Zigeuner Robert Spirrdler, der am 7. August 1925 bei Obern­dorf Len Landjäger Mößlc erschossen hatte, war vom Schwur­gericht in Rottweil zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe ver­urteilt worden. Das Reichsgericht hatte das Urteil ausgehoben und den Fall an die erste Instanz zurückverwiesen. Am Diens­tag und Mittwoch fand nun erneut Verhandlung vor dem hie­sigen Schwurgericht statt, wobei zahlreiche Zeugen vernommen wurden. Die Verhandlung endete demit, daß Spindler aber­mals zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wurde.

Ebingen, 7. April. (Die Klagen gegen Len Konsumverein.) Seit einiger Zeit werden gegen den Konsumverein, namentlich gegen seinen Direktor Bnrgold Anklagen erhoben. Ein gericht­liches Verfahren ist im Gange. Am Dienstag abend fand eine Versammlung von Mitgliedern des Konsumvereins statt, in der der Vorsitzende des Aussichtsrats, Hauptlehrer Leibbrand, und Mrektor Bnrgold Aufklärungen gaben. Letzterer konnte Mit­teilen, daß einige Anflagepunkte von der Staatsanwaltschaft bereits fallen gelassen worden sind Er konnte sonstige Anschul­digungen als unrichtig Nachweisen. Die Versammlung nahm im großen und ganze einen ruhigen Verlauf. Es wäre zu wünschen, daß das anhängige Verfahren bald volle Aufklärung briimt.

Deggingen, OA. Geislingen, 7. April. (Tödlicher Betriebs­unfall.) Gestern ereignete sich in der hiesigen Werkzeugfabrik ein gräßlicher Unfall. Der Schleifer Wrnzenz Bücher wollte mit Schleifen beginnen und legte zu diesem Zweck den Antriebs­riemen der Transmission auf den Schleifstein auf. Kurz da­rauf zersprang der noch neue Schleisstem und traf den tüchtigen Arbeiter mit solcher Wucht, daß der Tod nach wenigen Augen­blicken eintrat. Der so jäh aus dem Leben geschiedene 36jährige Mann hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Die Mitarbeit^: kamen mit dem Schrecken davon.

Gönningen, OA. Tübingen, 7. April. (Die Wahnsinnstat einer Mutter.) Lydia Wagner, die Frau des Samenhändlers Wagner hier, hat in der vergangenen Nacht ihren beiden 2 und 4 Fahre alten Kindern mit einem Rasiermesser die Kehle durch­schnitten, sodaß bei ihnen der Tod sofort eintrat. Sich selbst versuchte die Frau aus die gleiche Weise ums Leben zu bringen, was ihr aber nicht gelang. In schwerverletztem Zustand wurde sie heute früh nach Tübingen in die Chirurgische Klinik über­geführt. Der Ehemann entdeckte das furchtbare Geschehen erst, als er heute früh in das Stockwerk kam, wo seine Frau sonst mit den Kindern schlief; er selbst schlief auf einem anderen Stockwerk. Ueber die Ursache der Tat ist noch nichts Näheres bekannt geworden. Zu der schrecklichen Tat erfährt dieTü­binger Chronik" noch: Me Täterin, Frau Lydia Wagner, ist 32 Jahre alt und zeigte in: letzten halben Jahr mehrfach schwer­mütige Anwandlungen. Die Eheleute Wagner waren stets als rechtschaffene, fleißige und sparsame Leute bekannt. Familien­zwistigkeiten sind der furchtbaren Tat nicht vorausgegcmgen, so­daß anzunehmen ist, daß sie von der Frau in geisttgcr Umnach­tung begangen wurde. Me Frau unterließ es auch, soviel lns setzt bekannt ist, in einem Brief oder Zettel sich über das Motiv