- eigentlich jede Rede, die er bisher hielt, in der Tendenz gegen die Finanzpolitik Dr. Reinhol-s gerichtet war. Als er auch heute wieder ausführlich schilderte, in welchem desolanten Zustand er die Finanzen angetroffen habe, kam cs zu erregten Unterbrechungen durch die Linke. Der Demokrat Dr. Fischer, sonst die Ruhe selbst, forderte mit den Fäusten fuchtelnd un­dicht vor die Regierungsbank tretend, den Minister auf, solche Verdächtigungen zu unterlassen. Dr. Köhler blieb völlig un­bewegt und fuhr, als die Wogen sich wieder geglättet hatten, in seinen Darlegungen fort, als hätte ihn dieser Zwischenfall gar nicht berührt. Ueberraschend schnell hat sich sein Wan­del vom Schwarzseher, oder, wie er selbst es nannte,Mies­macher", zum Optnnistcn vollzogen, als die auf ihn einstürmen­den Mehrforderungen ihn in die Notwendigkeit versetzten, den Etat umzufrisieren. Wie aber, wenn seine Kalkulationen über den Mehrertrag aus der Einkommen- und Körperschastssteucr nicht stichhaltig sind, oder seine flehende Bitte an das Parla­ment, die Arbeitslosenversicherung zum 1. Oktober unter Dach und Fach zu bringen, »«gehört verhallt? Dann stehen wir vor neuen, schweren Komplikationen. Die Opposition stand auf verlorenem Posten. Alle ihre Abänderungsanträge wurden abgelehnt. Die Regierungskoalition verfügte über eine sichere Mehrheit, und so fielen die Entscheidungerr durchweg in ihrem Sinne aus.

Zwischenfall vor dem Bismarckdenkmal.

Berlin, 1. April. Vor dem Bismarckdenkmal an: Reichstag erschien heute mittag anläßlich des Geburtstags des Altreichs­kanzlers eine Abordnung unter der Führung des Majors a. D. Ernst v. Wrisberg. Dieser versuchte eine Ansprache zu hal­ten, wurde aber von der Polizei darauf aufmerksam gemacht, daß dies den Bestimmungen des Bannmeilengesetzes wider­spreche. Als der Redner trotzdem weitersprach, forderte ihn ein Schutzmann auf, mit zur Wache zu kommen. Major a. D. v. Wrisberg folgte dieser Aufforderung, brach aber nach 20 Metern dann plötzlich zusammen. In der Charite konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Der tragische Vorfall hat am Freitag infolge einer deutschnationalen Interpellation be­reits den preußischen Landtag beschäftigt. Vier glaubte der preuß. Innenminister zunächst das Verhalten des Polizeibeam­ten auf Grund der ersten Darstellung decken zu können. Er mußte diese Auffassung dann aber am Schluffe -er Sitzung selbst dahin richtig stellen, daß nach dem neuesten Stand der Untersuchung der General lediglich die Kranzniederlegung habe mit einigen Worten begleiten wollen mrd daß, im Falle diese Version zutreffe, der Beamte seine Befugnisse überschritten habe und bestraft werden müßte.

Der deutsche Standpunkt in der Frage der Luftlottenäbrüstung.

Genf, 1. April. In der heutigen Nachmittagssitzung des Vorbereitungsausschuffes für die Abrüstungskonferenz gab ver­deutsche Delegierte Graf Bernstorff eine grundsätzliche Erklä­rung der deutschen Delegation zur Frage der Begrenzung der Äuststreitkräfte ab. Er führte u. a. aus: Deutschland, dem jede Militäraviatik genommen, dem die Ausübung einer Mili­täraviatik versagt wurde, steht den Lustrüstungen ganz beson­ders unabhängig gegenüber. Im allgemeinen teilt die deutsche Delegation vollkommen die amerikanische Auffassung. Der ent­scheidende Faktor für den militärischen Wert von Flugzeugen liegt in ihrer möglichst großen Bereitschaft, möglichst schnell in den Kampf eingesetzt werden zu können. Ein künftiger Krieg wird durch die überraschende Verwendung von Flugzeugen blitzartig entfesselt werden können. Je stärker die Militär­aviatik eines Landes an Personal und Material aus der Frie­denszeit her sein wird, um so größer wird die Gefahr fern, die den Frieden bedroht. Bei einem künftigen Krieg werden gerade in der Luft, und lange bevor die Kanonen zu Lande oder zur See zur Wirkung gebracht werden können, die ersten Entscheidungen Schlag auf Schlag erfolgen. Also müssen die in Friedenszeit bestehenden militärischen Luftstrcitkräfte so be­schränkt werden, daß die internationale Sicherheit soweit als möglich gefestigt wird. Das Ideal, das erreicht werden müßte, ist die vollständige Abschaffung der Militäraviatik. Der andere entscheidende Faktor besteht in den Reserven, die die Militär­aviatik eines Landes in dem militärisch ausgebildeten Personal und in dem aufgestapelten Material besitzt. Bei der Bewertung der Luftrüstungen muß also berücksichtigt werden: 1. das Material und Personal der Militäraviatik, 2. die ausgebilde­ten Reserven und das für die Militäraviatik aufgestapelte Ma­terial. Graf Bernstorff stimmte im übrigen grundsätzlich ven Auslassungen zu, die der belgische Delegierte de Brouckere heute nachmittag als erster Redner aus Grund der Brüsseler Beschlüsse des wirtschaftlichen Sachverständigenkomitees ankün­digte und die im wesentlichen auf die Forderung nach Garan­tien dafür hinauslaufen, daß alle der Luftfahrt gewährten staatlichen Subsidien nicht zu militärischen Zwecken verwendet werden dürfen.

Zur Lage in China. -

London, 1. April. Der amtliche britische Funkdienst ver­öffentlicht folgende Meldungen über die Lage in China: Der britische diplomatische Vertreter in Hankau hat gestern Len: Minister des Asußern der Kantonregierung eine zusammen­fassende Darlegung der Zwischenfälle in Nanking mitgeteilt. Der erste Bericht des Schanghaier Vizekonsuls, der nach Itan- king zur Untersuchung der dortigen Ereignisse gesandt wurde,

bestätigte vollständig die Aussagen der ersten Zeugen. Es wird von neuem bestätigt, daß das amerikanische Konsulat in Nan­king diese Woche von chinesischen Soldaten geplündert wurde, trotz der Polizeiwache, die im Gebäude stand. Während der Zwischenfülle am 24. März holten südchineüsche Soldaten die Fahne der Vereinigten Staaten herunter und zerrissen sie in Stücke. Die Häuser der Ausländer in Nanking wurden voll­ständig ausgcplstndert. Ein amerikanischer Zerstörer wurde gestern zwischen Schanghai und Tschingkiang mit Gewehrfeuer beschossen. Die Amerikaner erwiderten das Feuer mit Kano­nen und Maschinengewehren. Bedeutende japanische Verstär­kungen, bestehend aus 4 Panzerschiffen, 3 Kreuzern, 16 Zer­störern, 4 Unterseebooten und 4 Hilfskreuzern sind gestern cm der Mngtse-Mündung eingetroffen.

Macao, 1. April. Alle ausländischen Frauen und Kinder sind aufgefordert worden, Kongmoon zu räumen, das flußauf­wärts von Macao liegt.

Bekanntmachung

des Jvneumiuisteriums über die Bezeichnung riueS WohnplatzeS im Oberamtsbezirk Neuenbürg

Der Beschluß des Gemeinderats Rotensol vom 4. Feb­ruar 1927, der auf dortiger Markung neu entstandenen Wohnsiedelung an der Staatsstraße Herrenalb-Ettlingen die BezeichnungDobe'tal" zu geben, ist von dem Innenmini­sterium heute genehmigt worden.

Stuttgart, den 29. März 1927.

(gez.) Bolz.

Overamisstadt Renenbürg.

Nubuk

zum Eintritt in die Fceiw. Feuerwehr.

Feuerwehrpfl chtige Einwohner vom 20. bis 45. Lebens­jahr, welche bei der hiesigen Feuerwehr noch nicht eingeteilt sind, werden aufgefordert, sich bis spätestens 16. April d. I. auf dem Rathaus (Zimmer 2) zu melden.

Wer sich nicht meldet, hat eine Feuerwehrabgabe von 5 bis 20 RM. zu entrichten.

Stobtschnllbelß Knödel.

«trkrnf»tv.

Morgen grch Huudkbörse,

wozu höflichst einladet

Karl Ochuer zumBären".

Gräsenhaulen.

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Ein trächtiges Mutte»'« lchwei«, fast neue Zentri­fuge, ein Kinderwagen, ein guterhaltener Herd.

Ernst Roth.

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Zwangs-Versteigerung.

Im Wege der Zwangsvollslnckang soll das auf Mmkung Engelsbraud belegene, im Grundbuch von da Heft Nc. 78» Abteilung I Nr. 11 zur Zeit der Eintragung des Versteige­rungsvermerkes auf den Namen des Gustav Schaible, Stein­schleifers und seiner Ehefrau Rosa, geb. Schwemmte, in E- gelsbrand, je zur Hälfte nach Bruchteilen eingetragene Grundstück:

Parzelle Nr. 421/4: 4a 50qw Wieseim Bahnholz mit daranf im Rohbau erstelltem Gebäude,

gemeinderätl. geschätzt am 27. Januar 1927

Grund nnd Boden 1000 R.-M. Rohbau des Gebäudes 6200 R.-M.

am Mittwoch, den 2V. April 1927. vormittags 11 Uhr.

auf dem Rathaus in Engetsbrand versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist gegen den Ehemann Gustav Schaible am 20. November 1926 und gegen die Ehefrau Rose Schaible am 18. Januar 1927 in das Grundbuch ein­getragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grund­buch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehen- des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Lersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen­standes tritt.

Neuenbürg a. E., den 21. Februar 1927.

Der Kommtsfär: Bezirksnotar Pieper.

l-

Arubach.

Stammholz- Verkauf.

_ Die Gemeinde Arnbach bringt

aus Abteilung 13, 14, 20 und 28 des Gemeindewaldes zu«

Verkauf: ^ Fm. Nadelstammholz I.VI. Kl.,

16 Fm. SLgholz I.1U. Kl.,

1,68 Fm. Eichen V. Kl.

Schriftliche bedingungslose Angebote in ganzen Prozen­ten der Landesgrundpreise von 1927 wollen bis spätesten; Freitag den 8. April, vormittags V» 10 Uhr, beim Schult­heißenamt eingereicht werden. Dem Verkauf liegen die Be­dingungen des Württ. Waldbesitzerverbandes zu Grunde.

Losverzeichnisse durch das Schultheißenamt.

Den 1. April 1927.

BSnltheitzenamt.

ZtiltlMmkeiiW kr Gsli>-«. Mnurbritei

Berwalluugt stelle Birkeufeld.

Au unsere Mitglieder!

Wegen der bevorstehenden Quartalsabrechnung bitten wir diejenigen Mitglieder, ine mit ihren Beiträgen noch im Rück­stand sind, düse beim Kassier zu entrichten. Ebenso mache» wir unsere erwerbslosen Mitglieder darauf aufmerksam, daß sie während der Notstandsarbe't, sei es wo es wolle, Er­werbslosenbeiträge zu zahlen haben. Um unseren Mitglieder» unnötige Gänge zu sparen, habe ich Sprechstunden festgesetzt abends von 67 Uhr und Samstags von 24 Uhr, woselbst auch Krankengeld angewiesen und ausbezahlt wird. Die Bei­tragseinziehung beim Kassier bleibt nie seither bestehen, wir bitten unsere Mitglieder, dies zu beachten.

BarÜaird: Karl Ad. Roth.

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