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Donnerstag, den 23. November 1905.
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Tagesneuigketten.
X Calw, 22. Nov. Die Erbauung von Wohngebäuden im Teuchelweg war eine Zetilang zum Stillstand gekommen. Im Laufe dieses Sommers find nun aber wieder zwei Wohngebäude anfgeführt worden, darunter 1 am Walkmühleweg und 1 am Tenchelweg. Wie wir hören, wird im nächsten Jahr ein weiteres Wohngebäude daselbst erstellt werden, so daß in Aussicht zu nehmen ist, daß mit der Zeit das ganze Viertel am oberen Teuchelweg überbaut werden wird, zumal in Bälde Wasser und Gas vorhanden ist. Gegenwärtig wird die Leitung für GaS und Wasser gelegt und bis zum Hinteren Teuchelweg geführt.
Calw, 22. Nov. Am Samstag und Sonntag veranstaltet der Liederkranz zwei Konzerte, bei welchen zwei auswärtige Gesangskräfte Mitwirken werden, nämlich die Geschwister Benk aus Stuttgart. Ueberall (Ladwigsburg, Horb, Böblingen, Stuttgart, Prag u. a. Orten) haben die Künstlerinnen größte Anerkennung gefunden; es wird ihnen nachgerühmt „gutgeschultes Spiel, klangvolle Stimme, wundervoller, auch in den höchsten Lagen ausgiebiger Sopran, herrliche, reine Intonation und treffliche Nüancterung." Die Stuttgarter Morgenpost schreibt über einen Lieder- und Duettabend: „Die Schwestern E. und M. Benk gaben einen Lieder- und Dnettabend, der einen vollen Kunstgenuß bot. Daß die beiden jungen Künstlerinnen bet den hiesigen Musikfreunden sich großer Beliebtheit erfreuen, davon zeugte der außerordentlich starke Besuch des Konzerts. Frl. Elsa, die jüngere der beiden Schwestern, besitzt einen weichen, wohlklingenden Sopran, wogegen Frl. Marte über eine prächtige, klangvolle Altstimme verfügt. Beide Künstlerinnen ernteten für die vollendete Wiedergabe verschiedener Lieder von Brahms, Schuhmann, Hugo Wolf lebhaften, teilweise stürmischen Beifall und mußten sich zum Schluffe zu einer Dreingabe
verstehen." — Der Liederkranz selbst wird einige neue Chöre, darunter ein größeres Werk von Lachner zum Vortag bringen. Den Besuchern des Konzerte» kann also ein großer Genuß in Aussicht gestellt werden. Die Zeit für das Konzert am Sonntag wurde auf den Nachmittag bestimmt, damit dasselbe auch von den umliegenden Orten wie Teinach, Stammheim, Althengstett, Hirsau und Liebenzell besucht werden kann.
X Gechingeu, 20. Nov. Die im Jahre 1865 Geborenen feierten gestern im Gasthaus zum „Hirsch" den „Bierzgertag". Ansprachen, gemeinsame Gesänge und ein guter Trunk und Imbiß trugen sehr zu einem gemütlichen Zusammensein, an dem «ich Männlein und Weibletn beteiligten, bet. In 10 Jahren wollen sich die Jubtlare wieder zusammenstade«.
Herrenberg, 20. Nov. Ja Oberjsttingen bei Herrenberg kam es zwischen einem hiesigen Mann und dem Kettenmacher Roll von Nagold zu einer Auseinandersetzung, wobei Roll seinen scharfgeladenen Revolver zog und seinen Gegner zu erschießen versuchte. Der Täter ging flüchtig.
Leouberg, 20. Nov. Gestern feierte das Schneider Bendelsche Ehepaar in voller Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit. Die Jubtlare zählen je 75 Jahre uad haben 19 Enkel und 1 Urenkel.
Stuttgart, 20. Nov. Ja der Nicht vom 16. zum 17. ds. wurde in der Gymaastumstraßi ein schwerer Einbrnchsdiebstahl verübt, wobei dem Täter etwa 500 in die Hände fiflen. Der Dieb wurde ermittelt, doch will er bet seiner Verfolgung das Geld in den Neckar geworfen haben.
Stuttgart, 20. Nov. Amtliche Mitteilung. An der Lokomotive des Schnellzugs 118 Crailsheim—Stuttgart am 19. Nov. ist zwischen den Stationen Murrhardt und Sulzbach eine Trteb-
radachse gebrochen. Der Zug blieb im Geleise. Verletzt ist niemand. Die Reisenden wurden mittels HtlfSzug weiter befördert. Bei den nachfolgenden Personenzügen 113 und 114 mußte an der Unfall- stelle umgestiegen werden. Nach 3 Stunden wurde der fahrplanmäßige Betrieb wieder ausgenommen.
Stuttgart, 20.Nov. (Strafkammer.) Ecke Tübinger- und Chrtstofstraße ereignete sich am 21. Oktober nachmittags 4 Uhr ein schwerer Ua- glücksfall. Der verheiratete Fuhrmann Karl Necker von hier, fuhr um diese Zeit mit seinem Einspänner durch die Tübtngerstraße. Bet der Legionskaserne schlug Necker mit der Peitsche auf sein störrisches Pferd ein, wodurch dieses noch mehr in Aufregung geriet, so daß Necker die Herrschaft über das Pferd verlor und dadurch von der rechten Fahrbahn abkam. AIS sich das Fuhrwerk der Christofstraße näherte, bog der verh. Kellermeister H eß mit einem mit Weinflaschen beladenen Handkarren von der Christof- in die Tübtngerstraße ein. Necker machte zwar den Versuch, das Pferd auf die rechte Sette hernmznbringeu, was ihm aber nicht gelang. Die Deichsel seines Fuhrwerks stieß auf den Handkarren auf, wodurch dieser 1 m zurückgeworfen wurde. Durch den heftigen Stoß wurde Heß rückwärts zn Boden geschleudert, wobei er einen Schädelbruch erlitt und ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, am 24. Okt. im Kranken- Hanse starb. Die Strafkammer war der Ansicht, daß Necker, durch das zweckwidrige Schlagen seines störrischen Pferdes die Herrschaft über dasselbe verloren und dadurch den UaglückSfall herbeigeführt habe. DaS Urteil gegen ihn lautete wegen eines Vergehen» der fahrlässigen Tötung auf 4 Wochen Gefängnis.
Reutlingen, 20. Nov. In der verflossenen Nacht starb hier nach beinahe 1'/-jährigem, schwerem Leiden Privatier Julius Hebsacker. Der Verstorbene betrieb vor mehr als 30 Jahren ein Buchbtndereigeschäft, kaufte dann gemeinschaft-
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Das gnädige Fräulein.
Roman von W. v. Reiten.
(Fortsetzung.)
Hugo v. Nordheim kam es plötzlich nicht ganz ehrenhast vor, da» Schloß ohne die Erlaubnis der Herrin zu malen, er nahm die Leinwand hastig von der Staffslei herunter und begann seine Geräte zusammenzulegrn, ihm war jede Lust zum Malen vergangen. Plötzlich hörte er Stimmen in seiner Nähe; unwillkürlich horchte er auf.
„Aber Carina, ich begreife nicht, warum willst du diesen Herrn v. Nordheim nicht sehen, du kennst ihn ja gar nicht."
Nordheim horchte gespannt; eine Sekunde lang herrschte Stille, dann erfolgte die Antwort in klarer Stimme, die einen eigenen metallischen Klang hatte.
„Man kann einen Menschen verachten und verabscheuen, ohne ihn je > gesehen zu haben. Weißt Du denn nicht. Tantchen, daß er . . ."
Umsonst beugte sich Nordheim vor, daS Weitere ds» Satzes ging ihm verloren. Wie angewurzelt stand er da. „Verachten, verabscheuen," war konnte sie nur meinen? Er hatte nie ihren Namen gehört, sie nie gesehen und diese Dame wußte etwas so Entsetzliches von ihm. Eine heiße Blutwelle stieg ihm bi» unter daS wellige, braune Haar; was kümmerte es ihn, was das Fräulein von Feldeck von ihm dachte. E» war zu lächerlich. Aber der Aufenthalt war ihm verleidet. Er wollte abreisen, heute noch.
2. Kapitel.
Goldiger Sonnenschein überall! Auf all' den Grashalmen und Blumen blitzte der Tau, wie Tausende von Demanten, und sonnige, wonnige Sommerzeit atmete die ganze Luft; Hunderte von Vögelein jubilierten in den Zweigen der
uralten Bäume und riefen den Menschen in ihrer Sprache zu: „Preist Gott den Herrn, daß er unsere Erde so schön gemacht hat, jubelt und frohlocket mit uns, «S ist ja Sommer, köstlicher Sommer I"
Die breite Freitreppe de» Waldheimer Schlosse» sprangen zwei Mädchen herab. Unter dem Schatten der zunächststehenden Bäume, war ein FrühstückStisch gedeckt und auf diesen eilten die Beiden zu.
Fernande v. Nordheim, die Jüngere der beiden trat hinter de» großen Kessel, in welchem das heiße Wasser summt« und brodelte, während ihre Begleiterin sich in den zunächst stehenden Stuhl finken ließ und ihre Blicke über die prachtvollen farbenbunten Teppichbeite schweifen ließ, di« sich vor dem Schlosse aus- breiteten, dann kehrten ihre Augen langsam zu Fernande zurück, die da» dunkle flechtengeschmückte Haupt eben herabneigte und die Teekanne aufnahm.
„Wie hübsch e» doch hier ist," sagte sie, sich nachlässig in ihren Stuhl zurücklehnend und denselben leise hin- und herwippe nd. Fernande blickte rasch auf.
„Gefällt eS Dir? Ja, Waldheim gilt als der hübscheste Ort in der ganzen Gegend, ich wollte nur," und sie seufzte ein wenig, „ich körnte mehr Leben herein bringen, bedenke doch, was e» heißen will, jahraus, jahrein hier stille zu halten, während Papa in seine» alten Papieren kramt und Mama sich um Garten und HauS kümmert."
„Und dein Bruder, ich sollte doch denken, ein junger, eleganter Offizier könnte Leben genug in ein HauS bringen."
Fernande zog ungeduldig die Schultern empor.
„Hugo! mein Gott, der kommt alle heilige Zellen einmal, bleibt dann einen Tag hier, an dem er sich natürlich ganz Mama widmet, und am nächsten Tage ist er schon wieder über alle Berge, um sich feinen künstlerischen Studien zu widmen."