Arbeiter cm Montag die Arbeit nicht aufnehmen, so find viele Fabrikanten entschlossen, die Arbeiter zn entlassen und die Fabriken zu schließen.

Petersburg, 18. Nov. Gestern Abend- drangen Streikende in das Theater und störten die Vorstellung. In bürgerlichen Kreisen herrscht große Entrüstung über die Schwäche der Regierung, welche augenblicklich nichts tut um die Ausschreitungen zu verhindern.

Petersburg, 18. Nov. Der Ausstand tu den Fabriken verläuft im Sande, da die Arbeits­willigen unter dem Einfluß energischer Fabiikletter angefangen haben, sich zu organisieren. In weiten Kreisen der Gewerbetreibenden wird eine heute veröffentlichte Aufforderung des StadthauptmanneS, das Publikum wöge wütig sein und sich nicht terrorisieren lassen, freudig begrüßt. Die Lage auf den Bahren bleibt indessen kritisch, wenn sich auch die Proteste aus den Reihen des Elsenbahn­personals gegen den Ausstand mehren. Bedenklich erscheint auch die Stimmung unter dem Telegrapheu- persoual. Sollte indes morgen der Telegrophen- ausstavd nicht erfolgen, so kann die G.fohr einst­weilen als beseitigt gelten. Für den morgen in Moskau beginnenden Sewstwo-Kongnß stellt die hiesige Eisenbahnverwaltung für Personen von Rang einen Sonderzug zusammen, den sie durch Eisenbahu- trnppen befördern läßt.

Petersburg, 18. Nov. Der Rat der Arbeiter-Dtlegierten beschloß die Fortsetzung des Ausstandes bis zur Abschaffung der Todesstrafe. Die streikenden Eisenbahner hiilten in Zarskoje Selo einen Eisenbahozug an, der nach Petersburg gehen sollte und töleteu den Maschinisten.

"Petersburg, 19. Nov. Die Regierung, untqDützt von der öffentlichen Meinung wird nun­mehr energische Maßregeln gegen die -Agitatoren treffen. In einem gestern unter dem Vorfitz des Zaren abgehaltencn Ministerrat erklärte Graf Witte die Notwendigkeit einer mög­lichst schnellen Durchführung der Gesetze, welche sich auf die Prinzipien des kaiserlichen Manifestes vom 17. Oktober stützen und außerdem ernste Maß­regeln gegen die revolutionäre Arbeitervereinigung treffen, die um jeden Preis die normalen Zustände des Landes stürzen wollen, um die Revolution her­beizuführen. Graf Witte erklärte ferner, daß die Arbeitervereinigungen, welche die jetzige Bewegung unterstützten, in der Minderheit seien. Hierauf ver­fügte der Ministerrat Maßregeln gegen die un­gesetzlichen und revolutionären Vereine, gegen die politischen Ausstände, gegen die Studenten rc Was Polen anbetrifft, so beschloß der Mtntsterrat, die Autonomie nicht gewähren zu wollen, weil eine solche Maßregel die Integrität Deutschlands und Rußlands bedrohen würde. In dieser Frage soll Kaiser Wilhelm bereits eine kategorische Erklärung abgegeben haben. Mit der Durchführung der be- schloffrnen Maßregeln werden G.oßfürst Nikolai Nckolojkwitsch und die Generalgouverneure der einzelnen Provinzen betraut.

Dar es Salam, 18 Nov. Das befestigte Lager bei Kibatta in den Matumbibergen wurde am 14. November von etwa 1000 Aufständigen von allen 4 Seiten angegriffen. Die Angreifer wurden zmückgischlogen und hinterließeu zahlreiche Tote und eine Anzahl G wehre. Von den Unter­offizieren und Askarts im Lager wurde. niemand

verletzt. Hauptmann Nigmann ist nach einem sieg­reichen Gefecht bei Esougea wieder nach seinem Bezirk Jringa nach Mahengo abmarschiert, um dem Detachement des Hauptmanns Hassel Munition, Kleidung und Verpflegung zuzuführeu. Major Johannes hat Befehl erhalten, von Lival eine Kom­pagnie auf Mahengo zu detachieren.

Letzte Nachricht««.

Stettin, 19. Nov. Der deutsche Dampfer Uhlenhorst" ist in der Nähe von Helfingfor» untergegaugen. Passagiere und Post find gerettet.

London, 19. Nov. Der englische Dampfer Hilde" ist am Samstag Abend um 10 Uhr an der Küste der Bretagne in der Nähe von St. Malo untergegaugen. So weit bis jetzt bekannt, find 123 Personen umgekommen. Die Passagiere waren der großen Mehrzahl nach Koufleute aus St. Brieux.

London, 19. Nov. In Claftow brach gestern Abend 6 Uhr in einem LogteihauS, in dem 380 Mann schliefen Feuer aus. Der Feuerwehr gelang es den Brand auf 4 Stockwerke zu be« schränken; bis jetzt find 39 Leichen gefunden.

Landwirtschaft!. LefirLsverei«.

Obslbchum« können wieder von den Mit­gliedern zn ermäßigten Preisen bezogen und am nächsten Mittwoch, den 22. Nov., bei Herrn Oberamtsboumwart Wtdmanu in Calw abgeholt werden.

Calw, 20. November 1905.

Ver«tr»»sekretärr

F e ch r e r.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir während der langen Krankheit und bet dem Hinscheiden unserer innigftgeliebten Gattin und Mutter

Marie Jenisch» geb, Hörmann, erfahren durften, ebenso auch für die zahlreichen Blumenspenden und die ehrende Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, sprechen wir unser« tiefgefühlten Dank aus.

Dis tiefbetrübten Hinterbliebenen:

Jakob Jenisch,

mit seinen Kindern

Emil, Heinrich und Martha.

Danksagung.

Für die vrelcu Beweise inniger Liebe und Teil­nahme, welche wir bet dem Hi-.schnden unseres lieben Kindes

Hulda

so reichlich erfahren durften, für die vielen Blumevspenden und die zahlreiche Begleitung zu seiner Ruhestätte sprechen den innigsten Dank aus.

Die trauernden Eltern:

Friedrich und Albertine Midmann.

Nächste Woche backt

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