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Amts- «od KuzeigeSlatt für den Bezirk Hakv.

80. Jahrgang.

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Donnerstag, -en 9. November 1905.

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Tagesneuigkeiten.

X. Calw, 8. Nov. Am Sonntag hatte in der VillaWaldfriedeu" hier der süddeutsche Verband gläubiger Kaufleute seine 1. Herbstkonferenz, welche von Herren aus Württemberg und Baden zahlreich besucht war. Die Verhandlungen «ahmen einen recht regen Verlauf und wurde namentlich darüber gesprochen, wie das Gedeihen eines Geschäftes in unserer Zeit, nicht nur von Tüchtigkeit und Fleiß, sondern auch vielmehr von dem Segen vonOben" abhänge, welcher jedem verheißen sei, der an das Wort Gottes glaube. Daß die Bibel mit ihren herrlichen Verheißungen wieder mehr beachtet und auch zur Richtschnur im kaufmännischen Leben gemacht werden müsse, kam klar zum Aasdruck. Die Ausführungen mehrerer Angestellten betonten die Pflichten, welche sie den Prinzipalen gegenüber haben und umgekehrt, was dieselben den Angestellten schulden. Durch die Neu­aufnahme von 18 Mitgliedern wurde gezeigt, welches Interesse der Verband immer mehr findet, dessen nächste Zusammenkunft im Frühjahr 1906 in Stuttgart stattfinden wird.

* Calw, 8. Nov. Die Arbeiten an der neuen Nagoldbrücke schreiten nun rüstiger fort als im Anfang. Eine rasche Förderung vor dem Winter wurde verzögert durch verschiedene Erd­rutschungen und durch Mangel an Material von Kies und geschlagenen Steinen. Jetzt stad die Fundamente der Brücke auf beiden Nagoldufern fertig gestellt; sie stad aus Beton mit bestem Material gebaut und nun sichtbar. Das Holz­gerippe zur Erstellung des gewaltigen Brückenbogens ist ebenfalls aufgebant und können die Arbeiten, wenn nicht frühzeitiger Winter etntritt, ohne Ver­zögerung weiterschreiten.

^Amtliches aus dem Staatsanzeiger.^ .Am 3. November ist von der Evangelischen Ober­schulbehörde die 1. Echulstelle in Nattheim, Be­

zirks Heidenheim, dem Schullehrer Hartmann in Hünerberg-Meistern, Bezirks Calw, übertragen worden.

Stuttgart. Seit Sonntag hat das hier wohlbekannte Theater Electrtque Kine- matograph von L. Praiß ans Teuf seiaen geräumigen Zeltbau am Gcwerbehalleplatz auf- geschlagen. Im Zeitraum einer knappen Stunde werden dort die zahlreichen Besucher durch die be­deutendsten Städte Italiens geführt; sie schauen mit Interesse heftige Ssekämpfe der Rassen und Japaner und bewundern die Pracht des Einzuges der deutschen Kronprinzessin Cäcilie in der Reichshauptstadt. Die Folge dieser Bilder wird unterbrochen durch humor­volle Szenen aus dem Leben böser Buben u. s. w. Die Theaterleitung kam, um die Wirkung des lebenden Bildes zu erhöhen, auf den guten Einfall, das Grammophon zu Hilfe zu nehmen. Und in der Tat, es ist ganz eigenartig, wenn da z. B. im Bilde auf der Bühne ein Knnstpfeifer sich hören läßt. Dabei find die Töne des MufikapparateS den Bewegungen der Figuren auf der Leinwand so genau angepaßt, daß die Täuschung vollkommen ist.

Stuttgart, 7. Nov. (Strafkammer.) Einen frechen Raubanfall verübte der aus der Untersuchungshaft vorgeführte 17V- Jahre alte Metallgießer Paul B ind er von hier. Am 21. Okt. abends 10°/« Uhr entriß Binder in der Gartenstraße einer hiesigen Dame gewaltsam das Handtäschchen. Ans die Hilferufe der Dame wurde der Täter verfolgt und von einem Schutzmann festgehalten. DaS Täschchen, das der Angeklagte auf der Flucht wegwarf, enthielt nur einige Schlüssel, während Binder darin Geld vermutet hatte. Bet Begehung der Tat war der Angeklagte mittellos. Das Urteil lautete wegen eines Verbrechens und schweren Raubs ans 8 Monate Gefängnis. Der bisher unbescholtene, ledige 24jährtge Schlosser Johannes Bauer von Ecgenzingen wurde wegen eines Ver­brechens des schweren Diebstahls zu 10 Monaten

Gefängnis verurteilt. Am 25. Oktober abends drang Bauer gewaltsam in den Geschäftsraum des Württembergischen Kohlengeschäfts in der Hauff­straße ein, und entwendete aus einer Schublade 62 ^ Der Angeklagte war bet der Firma als Heizer beschäftigt und hatte am Tage der Tat Lohnaufbesserung erhalten.

Reutlingen, 7. Nov. Kunstmaler Hummel hält in diesem Jahre in Verbindung mit der gewerblichen Fortbildungsschule einen Fach - kurS für Dekorationsmalerei ab. Der Unterricht wird in zwei Abteilungen für Anfänger und Vorgerückte erteilt und erstreckt sich auf Zeichnen von Schriften und das Malen nach Vorlagen in allen Sttlarien und das Malen nach der Natur. Auch Vorträge über Stillehre und Kunstgeschichte sollen gehalten werden.

Hohenstaufen, 7. Nov. Gestern abend wurde in unmittelbarer Nähe des Dorfes dis Dorothea Link von Maitis von einem hiesigen Burschen zn vergewaltigen versucht. Durch Hinzu­kommen hiesiger Personen wurde derselbe an der Ausführung seines Vorhabens gehindert und ergriff die Flucht. Er wurde jedoch am gleichen Abend verhaftet.

Brackenheim, 7. Nov. In einer auf letzten Samstag abend vom Stadtvorstand einbe- rufenen öffentlichen Versammlung wurde nach einem Vortrag des Direktors Pfälzer von der Hetlbronner Gesellschaft für Heiz- und Beleuchtungswesen und einer sich anschließenden lebhaften Erörterung die baldige Einführung der Acetylenbeleuchtung hier beschlossen. Die Errichtung der Acetyleuzentrale wird ein Anlagekapital von nur 3035 000 er­fordern, da bei der für das Unternehmen günstigen engen Bauart der Stadt das Rohrnetz bloß eine Ausdehnung von etwa 2 km erreichen wird. Die Rentabilität des UaternehmenS erscheint daher als gesichert. Ob die Stadt selbst das Unternehmen zur

Dis schwarze Dame.

Roman von Hau» Wachenhusen.

(Fortsetzung.)

Blenke, der sich so recht vertraulich neben Jan« gesetzt hatte, überzeugte sich, daß sie aus ihrem Rausch erwacht, während sie noch die letzten Wort« auf den Lippen hatte. Lachend erhob er sich und machte ihr eine Verbeugung.

Ich danke Ihnen, Irene!" sagte er höhnisch und ihr auf die Schulter schlagend.Dahin wollt' ich Sie haben! Ich sehe zu meinem Trost«, da» Wohlleben und die Sorglosigkeit verderben den besten Bösewicht! Wir sprechen uns weiter!"

Damit verschwand er. Jane sank ächzend, ihm mit wilden Augen eine Verwünschung nachrufend, in sich zusammen. Sie, die ihn in ihrem Rausche für «inen Anderen gehalten, wußte zwar nicht, was sie zu ihm gesprochen, aber seine triumphierende Miene sagte ihr, daß sie sich verraten hatte.

Heulend warf sie sich auf das Lager, rauste sich das Haar und stieß mit schäumendem Mund« di« tollsten Flüche aus.

44. Kapitel.

An der schon unruhig lauschenden Hotrlbedievung vorüber eilend, mit er­regten, schmerzenden Nerven, fand Dagobert auf der letzten Stufe der Trepp« den unglücklichen alten Mann, der in gleicher Aufregung ihn erwartete und mit ängstlich gespannter Miene ihm entgegenblickte.

Er konnte ihm nicht sagen, was ihm so heftig das Blut durch die Adern jagte, ihm nicht zurufen: Da über uns rettet sich soeben eine arme, zum Tode gehetzte Seele zu dem, der allen Verirrten und Reuigen Gnade verheißen; bete für das Heil deines Kindes, das hinieden diese Gnade nicht finden würde!

Er vermochte auch den so bange fragenden Blick des Greises nicht zu er­tragen, der selbst so gern vergeben hätte und gewiß den Fluch schon bereute, den er auf ihr Haupt geschleudert, auf dal der Tochter, die ihn vielleicht soeben droben al- schuldigen, pflichtvergessenen Vater an klagte.

Er nahm de« Alten zitternde Hand und preßte sie mit abgewendetem Ant­litz und so gewaltig pochendem Herzen, daß er keine« Worte« mächtig war.

Schweigend führte er ihn mit sich auf die Straße.

Er hatte, wie er dahinschritt und vor sich hinstarrt«, nicht de» Mut, an da» lichte, unschuldsvolle Bild zu denken, das seiner wartete. Ihm klang ei in den Ohren, wie das Aechzen einer Sterbende»; vor ihm st ind jenes tolbleich: von Angst und Reue verzerrte Antlitz, er sah immer wieder di? schon halb ge­brochenen Augen, wie sie so nahe, so geisterhaft in die seinigen geblickt hatten; er fühlte die Lippen, die ihn so kalt zum ewigen Abschied berührt, und dasselbe Grauen, das ihn ergriffen, als es noch in seiner Macht gelegen, eine Tat zu verhindern, die . . . geschehen mußte, die zu stören er aus Barmherzigkeit nicht gewagt hätte, dasselbe Grauen rann ihm eisig durch die Glieder.

Jetzt ist'» vielleicht geschehen und sie . . . erlöst!" seufzte er, vor dem Hause angelangt und Atem schöpfend.Gott sei ihrer Seele gnädig!"

Dagobert wandte sich zu dem Alte», sah aber befremdet, wie dieser dastand, da« Auge von dem Hause abwandte, auf daß Nebenhau» blickt« und dann, in sich erbebend, da« Kinn senkte.

ES ist dasselbe Hau«!" hörte er ihn mit zitternd;» Lippen vor sich hin» sprechen.Dasselbe Hau»!... O, Gott, wa« will man mit mir; wohin führt man mich wieder!"

Bittend, fast flehend, hob er den Blick zu Dagobert auf. Dieser verstand anfangs seine Erregung nicht.