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176 . Amts- und Anzeigtblatt für dm Bezirk Hakw. 80 . »M,.
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Dienstag, -en 7. November 1905.
Lbonn«M«ntlPr.tnd. Gtadtpr.Biertelj. MI. l.llltncl.TrüAerl. MertrljLhrl. PostLquglpreir ohne Lestella. f. d. Ort»- u. Nachbar. orttveriHr 1 Wl., s. ».sonst. Bert ehr Mt. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
AmtMHe MrjkKUAtWaHnxWK.
Bekarmtr»ach««g.
Sanität-unteroffiziere, welche zum Ueber- tritt in die Schutztruppe« für Ostafrtka und
Sameru« bereit find, haben sich bis zum
tl. November 1S0S, vormittag» V-10 Uhr,
beim BezirkSkommando zu melden.
Bezirk»komma«do Calw.
Lagrs«r»iKMe«.
* Ealw, 6. Nov. Die hiesige deutsche Partei hielt gestern nachmittag im Waldhorn eine Versammlung ab, in der Parteisekretär Keiuath von Stuttgart einen Vortrag über „Deutschlands Weltstellung" hielt. Anwesend waren gegen 50 Personen, darunter eine Anzahl Mitglieder des jnngliberalen Vereins. Die Versammlung wurde von Hrn. vr. Reichel mit einigen geschäftlichen Mitteilungen eröffnet, woraus der Vorstand der deutschen Partei, Hr. Fabrikant Georg Wagner, für seine Wahl zum Vorstand freundlich dankte, die Verdienste des früheren Vorstandes, des Hrn. Betriebsinspektors vr. Supper rühmend hervorhob uud die Versicherung gab, daß er stets die Bestrebungen zur Unterstützung der nationalen Sache Hochhalten werde. Hierauf verbreitete sich der Parteisekretär in eingehender Weise über Deutschlands Weltstellung. Er wies hiebei nach, worauf sich die Weltstellung Deutschlands gründe, welche Aufgaben Deutschland ans dieser Stellung erwachsen und welche Gefahren dem deutschen Reiche drohen. In seinen Ausführungen ging der Redner bis auf die Römerzüge der alten deutschen Kaiser zurück. Diese Kriegszüge seien eine wirtschaftliche Notwendigkeit gewesen, später sei die Machtstellung
Deutschlands im Süden zu Ende gegangen, als der Seeweg nach Ostindien gefunden war, besonders aber habe der 30jährige Krieg dem deutschen Handel die größten Wunden geschlagen und erst seit dem Jahr 1830 habe sich die Erwerbstätigkeit in Deutschland wieder stärker geregt. Die geographische Lage Deutschlands sei für den Handelsverkehr ausgezeichnet, die Berkehrsstraßen von Osteuropa gehen durch Deutschland und seit der Gründung des neuen deutschen Reiches habe in Deutschland ein wirtschaftlicher Aufschwung stattgefunden, wie kein anderes Land ihn aufweisen könne; Deutschland habe den Uebergang vom Agrar- zum Jndustrie- und Agrarstaat vollzogen, überall habe eine außerordentliche Entwicklung der Industrie und des Gewerbes stattgefunden und Hand in Hand sei damit die Entwicklung des Verkehrs gegangen. Deutschland habe sich zur 2. Handelsmacht empor- gerMMU-nnd angefangen einen großen überseeischen Handel zu treiben. Falsch wäre es, zu glauben, die deutsche Handelsflotte sei der englischen ebenbürtig, die englische Reederei sei vielmehr der deutschen 4—5 mal überlegen, aber die deutsche Handelsflotte rücke der englischen sehr nahe. Nun habe gerade die Entwicklung des deutschen Handels in England viel böses Blut gemacht und es sei nicht zu leugnen, daß die seit 20 Jahren vollzogene europäische Politik Deutschlands in eine Weltpolitik uns große« Gefahren anssetze. Wir seien aber gezwungen durch unsere riesige Bevölkerungszunahme entweder Waren oder Menschen auszuführen. Deutschland habe den elfteren Weg gewählt und es sei wünschenswert, daß unsere Bevölkerung im Lande bleiben und sich daselbst ernähren können; daß dies möglich sei, sei eine weitere Entwicklung der Industrie notwendig. Wenn aber Deutschland den Zu
wachs an Leuten nicht brauchen könne, so müsse eine weise Auswanderungspolitik getrieben werden. Die Auswanderung müsse in solche Länder gelenkt werden, wo der Deutsche auch Deutscher bleibe. Unserer Weltpolttik drohe aber die große Gefahr, daß uns die Zufuhr von Rohstoffen und Nahrungsmitteln abgeschnitten werde, ferner stehe uns nhidernd entgegen die rein militärische Gefahr. Die deutsche Küste sei sehr leicht z« sperren, die Wasserstraße zwischen England und Frankreich, der sogenannte Kanal werde im Kriegsfall von unsern Schiffen nicht passierbar sein. Der Haß Englands gegen Deutschland liege nicht in der angesehenen Stellung Deutschlands im Völkerkonzert, der Gegensatz habe vielmehr einen liefern Grund, er liege darin, daß Deutschland auf dem Weltmärkte der gefährlichste Konkurrent Englands geworden sei. Auch die gegenwärtige politische Lage Deutschlands sei sehr gefährdet. Frankreich sei ein unversöhnlicher Gegner geblieben uud Englands Haß nehme mit jedem Jahre zu, das habe zur Genüge die Marokkoangelegenheit mit den erfolgten Enthüllungen bewiesen. Frankreich sei nur zurückgewichen, weil es keine Aussicht auf einen sichern Erfolg gehabt habe. Die Lage werde sich aber sofort ändern, wenn Frankreich einen Bundesgenossen gesunden habe; es komme zu der alten Gefahr eine neue durch das Verhalten Englands. ES sei nicht daran zu denken, daß Deutschland zur See mit England konkurrieren könne, unsre Flotte müßte der großen Uebermacht unterliegen und mit Bedauern müsse mau zugeben, daß Deutschlands Welthandel auf tönernen Füßen stehe. Znr Befestigung unsrer Stellung erwachsen uns Aufgaben in wirtschaftlicher und militärischer Beziehung. Unsere wirtschaftlichen Interessen erfordern es, daß Deutschland keine expansive Zollpolitik treibe, der
Die schwarze Daine.
Roman von Han» Wachenhusen.
(Fortsetzung.)
Afra riß ein Medaillon an seidener Schnur aus dem Mieder und betrachtete eS mit gierigen Augen; ihre Hand umschlang e» fest und bebend.
„Die« Eine dank' ich ihr; ich nahm eS mir heimlich, als mich damals die Furcht, die Reue fast zum Wahnsinn trieb, zu meiner Rettung! . . . Zur Rettung!" stieß sie mit schwindendem Atem hervor und mit einem Freudenschrei streckte sie sich auf das Bett.
Mit vor Irrsinn leuchtenden Augen deckte sie da» Kleid sorgfältig über ihre Glieder, lehnte sich wieder zurück, ordnete da» schwarze, sie umflutende Haar auf beiden Schultern und stieß dann abermals einen Freudenlaut aus.
„Befreie du mich von diesem elenden, fluchbeladenen Dasein" rief sie, das Medaillon umklammernd. Gierig starrte sie dasselbe an, führt« eS an die Lippen, drückte auf eine Diamantperle und leerte die winzige Phiole.
Das Medaillon sank auf das weiße Hemd, mit beiden Händen deckt« sie das Haar über das bleiche Antlitz. Ein Zucken durchlief ihren Körper; dann sanken ihre Arme auSgestreckt auf da« Bett und die Fittiche de« TodeSengelS senkten sich herab über eine friedlose, erlöste Seele . . .
43. Kapitel.
Jane hatte sich, als Blenk« sie sofort wieder aufsuchte, von ihren Krämpfen erholt; er fand sie ruhig und gefaßt, aber schwer und astmatisch atmend.
Mit gütigen Worten erkundigte er sich nach ihrem Befinden, heuchelte ihr Teilnahme, log ihr vor, die Sache gestalte sich zu ihren Gunsten, daß er ihre Freilassung beantragt, auch bereit« zu einer würdigeren Behandlung Ordre gegeben
habe und sprach endlich seine Besorgnis aus, daß die Veränderung ihrer Lebensweise wohl einen nachteiligen Einfluß auf sie übe; sie brauche nur zu verlangen, so werde er sein ihr gegebenes Wort halten.
Jane mochte seiner gute» Absicht mißtrauen, sie begehrte nichts, aber Blenke sah, daß die Hoffnung, ihrer üblen Gewohnheit wieder zu fröhnen, sie doch heimlich beschäftigte.
Er sagte ihr nichts von dem Vorgefallenen, sprach überhaupt nur von gleichgiltigen Dingen, bis er bemerkte, daß sie unruhig ward. Dann erst gab er draußen einem Polizeidiener einen Wink und der trug nach wenigen Minuten eine große Flasche und ein Gla» herein.
„Hoffentlich wird Ihre Freilassung heute noch verfügt werden! Bedienen Sie sich nach Ihrem Belieben!" sagte er, sich zum Gehen bereitend. „Ich werde Sie wohl erst morgen wieder belästigen, aber Ihnen gute Botschaft bringen können."
Er ging und schon nach einer halben Stunde meldete man ihm, eS sei wohl Zeit, sich wieder um die Jrländerin zu kümmern, die sehr betrunken schein« . . .
So kam er unter dem Vorwände wieder, ihr sage» zu wollen, daß alles in Ordnung sei. Er begann mit der in wirklich schwerer Trunkenheit Dasitzenden zu scherze« und überzeugte sich durch einen Seitenblick, daß dir Flasche geleert.
Zu seinem Erstaunen fand er sie, als er sie mit so lustigen Worten anredete, in einem wahren Galgenhumor. Sie nannte ihn Herr von Bodenberg und zeigte sich außerordentlich redselig. Dann wechselt« sie plötzlich die Stimmung und sagte, sie habe eigentlich gar keine Ursache lustig zu sein, denn sie habe sich über Frau von Rothenhelm geärgert, die ihr doch ihr ganzes Glück zu verdanken habe.
Auf Blenke'S Frage, was denn zwischen ihr und der liebenswürdigen Dame