Tie Tragbarkeit dieser Lasten Rinn geprüft werden an dem Vokksvermögen nrrd an «dom Botkseinkdmmein, wobei sich her- auestcllt, daß Dcutschiland heute bei halbem BoWvernrögen rmd bei einem Einkommen von etwas geringerer Kaufkraft gegen­über der Vorkriegszeit eine etwa doppelt so hohe Besteuerung zu tragen hat.

Leute ist sich jedermann «darüber klar, daß nicht nur keine stärkere Belastung, «sondern eine Entlastung «der Wirtschaft in steuerlicher Hinsicht erfolgen muß. Dazu bedarf es aber einer fast rücksichtslosen Verwaltungs- und -Finanzreform. Von der Rationalisierung -der Privatunternehmungen müssen wir zur Rationalisierung der öffentlichen Verwaltung schreiten. Wir haben heute in Deutschland noch 19 verschiedene Regierungen, 71 Minister und AM) Abgeordnete, die alle -bezahlt werden und auch eine Arbeit leisten, «die aber zu einer Uöbersülle -von Gesetzen und Verwaltungstätigkeit nöben und über einander führt. Entweder müssen «wir die Rationalisierung hinnehmen oder wir zahlen -weiter und leisten Verzicht auf die Kritik der hohen Steuern. Heute ruft alles vielleicht allzu «schnell und allzu laut nach Staats- u. Reichshilfe. Dabei besteht die Gefahr, "daß der Einzelne sich nicht bis zum äußersten anstrengt und das Recht aus Versorgung zu stark «betont wird. Ganz allgemein brauchen wir -eine organische Verteilung der Aufgaben von unten nach oben mit stärkerer Setostverftvaltung der Gemein­den. Wir werden auch manchen schönen, an sich wünschens­werten Plan zurückstellen müssen, weil «die Erhaltung «des Be­stehenden zunächst wichtiger ist als die Schaffung von neuen Einrichtungen. Auch «den Steuerwirrwarr müssen wir «bekämp­fen. Heute haben wir in Deutschland nicht weniger als 42 ver­schiedene Steuern, nnd zwar 29 Reichssteuern, 3 Landessteuern und 10 Gemeindesteuern. Die Größe «der Gefahr, «der Umfang der Aufgaben und «die Schwierigkeiten ihrer «Lösung müssen nicht nur von den Fachleuten, sondern vom ganzen Volk «er­kannt «werden. Nach dieser Hinsicht müssen Einzelinteressen und Sonderwünsche schweigen. Der Wille zur Sparsamkeit, zur Abfindung mit der Hilfe «der öffentlichen Körperschaften und zur Steigerung der eigenen Leistungen muß uns beherr­schen und zur erlösenden Tat führen. Wir haben den Krieg Überstunden, in welchem «die ganze Welt gegen uns «war; wir haben «die schl-inrmste Jnflationsgcschichte «der Welt überwunden und uns ohne fremde Hilfe elne neue stabile Währung gegeben; wir haben den Komnruninms des -Ostens und «den Separatis­mus «des Westens trotz unserer Ohnmacht abgewehrt; wir -haben unsere wirtschaftlichen Beziehungen mit -der Welt «wieder ge­ordnet und neue Handelsverträge geschlossen; wir sind im Begriff, unsere Prodirktionsmittel zusamimenzufaffen und die Rationalisierung durchzusühren. Dabei -dürfen «die öffentlichen Körperschaften mit ihrem «aufstrebenden Willen nicht fehlen. «Ein Volk, das solche Leistungen vollbrachte, wird auch seine Verwaltung nnd seine Finanzen in solche Bahnen zu lenken vermögen, «daß einerseits die öffentlichen Körperschaften ihre Aufgaben erfüllen können und andererseits die Wirtschaft unter der «Steuerlast nicht zusammenbricht. Einen zarten- Hinweis daraus, -daß -die -Steuerbeamten« künftig gesetzlich mehr, als dies seither geschah, gegen Angriffe und Beleidigungen seitens «sol­cher Steuerzahler, «die alle Schuld an «den hohen «Sieueobe-trä­gen «blindlings «den Steuerbehörden und deren Beamten zu­schieben, geschützt werden sollen, konnte sich der Herr Referent nicht versagen, «was eurem etwas malitiös Veranlagten, «der 700 Mark Gebäudeentschu-ldungssteucr nachzahlen soll, «den Stoßseufzer entlockte:Lern, o Michel, Steuern zahlen, ohne zu mucksen und zu klagen!", während ein Anderer leise «dekla­mierte :Redet euch nicht in die Hitz, «der Fiskus -saßt euch wie der Blitz!" Der -Lteuerhumor lebt also «vorläufig noch und «das ist ein Glück; Geld «verloren, viel verloren, Humor «ver­loren, alles verloren!-Wer also glaubt, daß er zu hoch in

den Steuern angesetzt ist, -der suche hübsch «bescheiden- sein Recht, sonst erreicht er womöglich das Gegenteil und noch Strafe wegen Beamtenbeleidigung usw. -dazu!

(Wetterbericht.) Der sübliche Hochdruck «herrscht noch vor. Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach «heiteres, vor- wiogend trockenes Wetter zu «erwarten.

Birkenfeld, 16. Nov. Am «Samstag abend hatte «derSän­gerbund" «seinem früheren Vorstand Fritz Rieger ein Ständ­chen dargebracht zrrm Abschied eines der eifrigsten Sänger, -der «leider gezwungen war durch -die wirtschaftliche Krisis, besonders in Pforzheim, nach Amerika auszirwandern. Rieger war von Beruf Goldschmied und -hatte infolge feiner Fachkenntnifse eine Reihe von Jahren einen Kabinettmeisterposten in einer Gold- warenfabrk in Pforzheim versehen; «wie viele andere «fleißig und strebsam mußte auch er fernen Posten Verlagen; arbeitslos wollte er nimmer sein, er wünschte sich zu «betätigen, «dies ist ihm leider trotz vieler Bemühungen nicht gelungen, und so faßte er -den Entschluß, nach Amerika ausznwandern, «seine Fa

besterr Glückwünsche. Möchte eine für Deutschland bessere Zeit ein Wiedersehen ermöglichen!

Birkcnfcld, 15. Nov. Das gestrige Kirchweihfest hatte «für «die hiesige Gemeinde eine besondere Bedeutung. «Sind es doch «Heuer 50 Jahre, -daß die alte Kirche ein Raub der Flammen und die neue Kirche emgewelht «wurde. Drum war mit «dom Fest -das 50jährige Jubiläum der Einweihung unserer Kirche verbunden. Der Kirchenchor nnd ein Schülerchor «verschönten es «durch passende Gesänge. Die «ganze «Gemeinde nahm regen Anteil an «dem Jubilcnrmsfcste. lieber -die Zerstörung der Kirche lesen wir u. a. «in -der -Ortsgerschichte Birikenfelds im Adreßbuch für den -Obrramtsbezirk Neuenbürg: Der August des Jahres 1875 war heiß und trocken. Am 12. August wars, als nachts 11 Nhr in der Nähe des Pfarrhauses in einer Scheuer «Feuer ausbrach, «das schnell aus das nebenstehende Wohnhaus über­sprang. Die Flammen schlugen hoch empor. Der Wind trieb sie dom nähen Kirchturm Zu. Plötzlich sah man, einem kleinen Lichtchen gleich, Feuer im Turm, während «die Glocken um Hilfe riesen. Durch «die große Trockenheit war -die Vertafelung und überhaupt das Holzwerk der Kirche so allsgedörrt, «daß die Flammen gierig sich über «die ganze Kirche -verbreiteten. An eine Rettung war nicht zu denken, weil der Wasserstrahl der -Spritze die Höhe des Turmes und der Kirche nicht erreichen konnte. So war ihr Schicksal besiegelt. Am «darauffolgenden Morgen beleuckit.-te die Sonne einen großen Trümmer- und Stc-iühausen. Das Innere der Kirche war «gänzlich ausge­brannt. Die Glocken hatten sich «selbst «das «Grabgelänte gegeben; man «fand nur einige, mit «Stein lind Erde vermischte Klumpen. Was für eine Stimmung -durch «die Gemeinde ging, als sie ihr Höstes Haus also vernichtet sah. kann -man sich denken. Gleich nach «der Einürsclierung «der .Kirche «beriet -sich die Genleinde mit den: Oberamtelbaumeister Mayer in Neuenbürg über «den Wie­deraufbau «der Kirche, illach langen Beratungen wurde Pro­fessor Silber in «Stuttgart mit der Bauleitung betraut, welcher «versprach, «den Bau bis zum Kirchweihfest «fertigzustellen. Tat­sächlich konnte auch die Kirche am 12. November 1876 einge­weiht und ihrer Bestimmung übergeben werden. Der Verkehr an den beiden Kirchweihtagen, namentlich aber am Sonntag, war ein recht starker, sodaß die Wirtschaften Wohl aus ihre Rechnung gekommen sein dürsten, obwohl auch «hier «die Geld­knappbeit ihre Schatten «wars.

Birkenfeld, 16. Nov. Ans Wunsch stellen wir «fest, daß Herr Elektromeister Erwin Fix nicht identisch ist mit -dem am Freitag verurteilten Mechaniker .Karl Fix.

heiratete Arbeiter K. von hier Hat am Sonnte - -

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Ehefra u «derar t mit denStioM traktiert, daß sie in bewuÄ'

la'emZnstand mit -dem 'Sanitätswagen ins Krankenhaus^ mußte. Der Rohling wurde von ^-

Poliz-ei sestgenommen.

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^i«denpapierfa«brlk.) Zu «dein Brandfall bei der Fa hier ist noch zu «berichten, daß «der alte Bau ganz zerstört im oberen Stockw^k sind grüße ^FcrchgwarenbeständErLranw ferner -die ,og. Holländer (Papimbreimaschinen)-ÜrK großen Papiermaschinen, sowie die Kraftzentrale sind voMZn dig erhalten, sodaß die Fabrikation im Gang erhalten werd^ «kann, wozu schon Maßnahinen eingeleitct worden sind weit Störungen austreten, dürsten sie «schon- «in weniaen'Taä« beseitigt «sein, lieber «dem Umfang des «Schadens den Las Feuer anrichtete, lassen sich zurzeit zahlenmäßige Angaben nicht machen, man glaubt aber, «daß er nicht so groß sein wir») wie er unter «dem ersten Eindruck der Brandkatastrophe aww- nominen wurde. Uebrigens ist «der Schaden durch Bersichermm gedeckt. Der «größte Test der «wichtigsten und wertvollsten Mn schineu blieb, wie nachtrügl-ich sestgestellt werden konnte im' versehrt '

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Gmünd, 16. Nov. (Günstiger Abschluß «des Südd MiM sestes.) Uober das im Juli stattgesundene Südd. Musikstsi U nun «die Abrechnung abgeschlossen worden. Die Gesamtzahl ä- Bei> ucher «des Musikfestes soll 41 000 «betragen haben An Ver­gnügungssteuer «waren rund 14 000 R«M. zu entrichten. Auch bei der Zlbrechnu-ng «ergab sich ein Neber-schuß von 14 ow RM und «das trotz der Ungunst «des Wetters. ' '

Bavendorf, OA. Ravensburg, 16. Nov. (Tot ansgefunden) Ein junger Mann, «der sich um Mitternacht aus dem Henntvea befunden hatte, machte aus «hiesiger Markung einen grausigen «Fund. Er stieß plötzlich auf einen Toten, der «blutüberströmt am Wege lag. Alsdann wurde Schultheiß Schnetz, «der Land i säger und der Polizeibeamte «benachrichtigt. Es konnte fest-

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- gestellt «werden, daß es sich um ein Unglück -handelt, dem der « Gipser -Alfred ^Schlotter aus Ravensburg jäh- zum Opfer ge-

Württemberg.

! fallen ist. Dieser «war am Sonntag mit seinem Motorrad hier ' gewesen und verunglückte «bei «der Hvimfähr-t abends wohl da­durch, daß er vom Weg abkam. Ms «das Motorrad sich dem Bürgersteig genähert «hatte, trat unvermittelt das Nnglücheiri. Ein aus «dem Soziussitz befindlicher Freund -des «Verunglücken ist mit allerlei Gesichtsverletzungen davon gekommen und- lag «bewußtlos «daneben. Der Tote wurde so-iort geborgen und zu­nächst hierher verbracht; er ist erst 27 Jahre alt und verheiratet.

mitte zu Hause zu lassen, um im fernen Lande für sich und

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seine Jämtlie Brot zu suchen. Hoffen wir. daß ihm «das Schick« sal dort günstiger ist, «das ist unser aller Wunsch Es ist «wirk­lich sehr «bedenklich, «wenn man alle paar Tage hört, -dieser und jener geht wieder -ins Ausland, so auch mit «demselben Schiss unser alter und sehr geachteter, besonders in Turnerkreisen sehr «bekannter Albert Oelschläger, auch ihn begleiten unsere

Ealw, 16. Nov. (Einführung des 8. Schuljahrs.) Der Gemeinderat beschloß «die Einführung «des 8. Schuljahrs aus 1. April 1927, und zwar für die evangelische und die «katholische Volksschule. Mitbestinrmend «war «auch «der Umstand, «daß in Baden -das 8. -Schuljahr eingesührt ist und sich «dadurch «Unzu­träglichkeiten für württembergische «Schüler ergeben, «die in eine Lehrstelle «in Baden eintreten wollen.

Freudeustadt, 16. Nov. (Tod durch Starkstrom.) Der ledige 25 Jahre alte Max -Schund in -Schömberg, «der anfänglich «das Installateur-Handwerk erlernt «hatte, mußte, -weil «drei Brüder von ihm im Feld gefallen sind, nachträglich die Bäckerei er­lernen, um das elterliche «Geschäft «führen zu können. Gestern wollte er nun oine Störung «der e«le«ktrischen Leitung «beseitigen. Dabei «hat er, in «der Feuchtigkeit stehend, einen «der Hochlei­tungsdrähte «berührt, was zur Folge «hatte, «daß er sofort be­wußtlos nnd nach wenigen Minuten tot war.

Freudenstadt, 16. Nov. (Betrügerischer Bankrott.) Nach zweitägi-aer Verhandlung hat das erweiterte Schöffengericht Freudenstadt den früheren Maschiiiensabr-iLanten- Friedrich Gai- ser -von Klosterreichenbach wegen Bankrotts, Bettugs und Ver­strickungsbruchs zu «der Gesamtgesängnisstrase von vier Mo­naten «verurteilt.

Rotttveil, 16. Nov. (Versuchter Raub.) Als «das Lastauto der Firma Bürk-Maier. Schwenningen, in -der Geigend von Hartlaüfeu Waren aussührte, 'Lat ein Mann den Ehansfeur, eine Strecke aussitzen zu «dürfen, was ihm dieser -erlaubte. Wäh­rend nim «der Ehansfeur in einer der nächsten Ortschaften-ab- lnd, raubte ihm der Mann aus seiner Geldtasche oa. 400 Mark. Der Ehansfeur bemerkte dies sofort, sodaß es ihm gelang, «dem Mann das Geld wieder zu entreißen. Der Dieb «konnte ent­wischen.

Stuttgart, 16. Nov. (Tie Einführung -der Kartoffeln in Württemberg.) Am letzten Sonntag feierte «man in Stuttgart das Erntedankfest. Bei dieser Gelegenheit -ist «besonderer Anlaß, der Kartoffeln zu gedenken. Sind es doch jetzt 225 Jahre -her, daß diesesBrot «der- Armen" in unserem Lande zum allge­meinen Anbau kam und zwar durch «die seit 1699 in Württem­berg eingcwanderten Waldenser.

Hedelfiugen, 16. Nov. (Ein roher Ehemann.) Der «ver-

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Freiburg, 16. Nov. Vor «dem hiesigen Schöffengericht kam heute die AnterschlaWingsa-ngelegenhe-it der Ortskrankenkrrsse Lörrach, Abteilung Brambach, zur Verhandlung. Me seiner­zeit berichtet, hatte -die Tochter «des Krankenckrssenkassierers -der Ortskrankcnkasse Lörrach in Brombach, «die 18 Jahre alte Hed­wig Marx, wegen Erkrankung ihres Vaters, das Einzishen der Beiträge übernommen. Durch ein eigenes raffiniert erdahtes System «gelang -es dem Mädchen, sich im Verlaus von einem Jahre in den Besitz von etwa 10 400 Mark zu bringen. Das Geld Hai sie teils in leichtsinniger Gesellschaft, teils zum An­kauf von Luxusgegenständen, Kleidung usw. verbraucht. Die Angeklagte erhielt -nun wogen Unterschlagung «acht Monate Gefängnis, abzüg'l. einem Monat drei Wochen Untersuchungs­haft. Ein Mitangeklagter wurde sreigesprochen.

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Vermischtes.

Im Schcidrmgsp arabies. Eine Stadt in MittelamerÄa ist jetzt «das besuchteste «Scheidungsparadies -der vielen ammümi- «schen Ehepaare, «die sich «von «den Kotten «der Ehe möglichst rasch und schmerzlos zu befreien suchen. In seinem soebeichu Lon­don erschienenen BuchWie Städte und moderne Ltämm: schildert «der Archäologe Dr. Thomas Gann einen Besuch, m -dieser«Schetdungsmühle", deren .H-auPtindustrie" aui dieM Gebiet liegt.Merida", «die Hauptstadt von Amatan, ht ge­genwärtig «das amerikani-sche Scheidungsparadies", schreibt er. Die Hotels nnd «Rechtsanwaltsbüros sind mit allenArteuvon Amerikanern und Amerikanerinnen überfüllt, «die ihre «rau oder ihren Mann loswerden «w ollen. Die Gebühren Md ge­ring, und kein anderer Schoidungsgrund wird verlangt, als «der Wunsch «des «einen «der beiden E heleute, geschieden- zu «wer-

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Die Toten schweigen nicht...

12 Roman von Lola Stein.

»-Verstehst du sie?" fragte Erik betroffn den Schwieger­vater, als die beiden Herren allein waren.

Ein wenig ja", gestand Fabrizius, der sehr bewegt war.Ich kenne doch mein sensitives Mädel, Erik. Renare war genau so empfindsam, das weißt du ja auch. Und ich kann Elenas Standpunkt begreifen, ich kann ihr nicht un- rechl geben. Eure Verbindung, mein lieber Erik, ist wohl ein Glück und ein Freudenfest für uns. aber sie ist doch nicht ohne tieie, tiefe Wehmut, die jeden lauten Frohsinn, jeden Fefttrnbel ersticken muß. Das Empfinden habe ich auch."

Erik Rank biß sich auf die Lippen. Der Schwiegervater hatte sich von ihm abgewendet. Er stand vor seinem Schreibtisch und blickte auf das Bild seiner toten Frau und aus Renates Porträt, das sie als glückstrahlende junge Frau zeigte, und das Erik meisterhaft gelungen war.

Und während Erik nun hinter seinen Schwiegervater trat und sich ebenfalls in den Anblick dieser reinen, schönen Frauenzüge vertiefte, die ja gar nicht tot waren für sein Empfinden, die in Elena weiterlebten, konnte er ein leises Gefühl der Scham nicht unterdrücken. Er, der Mann die­ser Toten, war es. der sie am leichtesten vergessen, ihren Verlust, unter dem er zuerst so entsetzlich gelitten, am schnellsten verschmerzt hatte. Und er hatte sie doch leiden- schriftlich geliebt.

Fabrizius wandte sich nach einer Weile seinem Schwie­gersohn wieder zu.Laß Elena den Willen", bat er. Schließlich sind es doch nur Aeußerlichkeiten, in denen eure Meinungen auseinandergehen. Wir wollen von einer Proklamation der Verlobung absehen, wenn das Elenas Wunsch ist, lieber Erik, und eure Hochzeit in der Stille

begehen. Vielleicht ändert Elena bis dahin auch noch ihre Meinung. Ihr braucht ja vor Freunden und Bekannten absolut nicht zu verheimlichen, daß ihr bald heiraten wer­det, nur ein offizielles Fest scheint Elenas Empfinden zu verletzen. Gib ihr nach, mein lieber Junge. Ich muß dir offen sagen, ich bin froh überrascht, daß sie überhaupt in eine baldige Heirat willigt. Ich hatte es kaum zu hoffen gewagt."

Aber deine Worte zeigen mir. daß du dich auch darüber freust, lieber Papa."

Selbstverständlich. Es wird Zeit, daß wir alle ein­mal wieder zur Seelenruhe und zur Lebensfreude kom­men."

Tie beiden Herren trennten sich mit einem Händedruck.

Fabrizms klingelte und ließ Frau Tr. Gottschalk zu sich bitten. Sie war eine Arztw.twe, eine liebenswürdige Frau in den vierziger Jahren, die bald nach dem Tode der Kommerzienrätin als Hausdame zu der Familie Fabrizius gekommen war und ihr Amt mit großer Umsicht und viel Takt und Freundschaft für alle Familienmitglieder ver­waltete.

Ist alles ein wenig festlich zu heute abend arrangiert, liebe Frau Doktor?" fragte der Hausherr.

Sie bejahte.Ganz so, wie Sie es wünschen, Herr Kommerzienrat."

Es ist das erste Mal seit Renates Tod, daß wir einen neuen Gast bei uns sehen", sagte er, gleichsam entschuldi­gend.Darum wünsche ich diesen Abend recht hübsch zu gestalten, damit Elena, die zu sehr in ihre Trauer und Melancholie versunken ist, sich wieder daran gewohnt, das Leben auch von einer anderen Seite anzusehen."

Was mag er nur haben? dachte Frau Tr. Gottschalk, als sie sein Zimmer verließ. Er erschien ihr verändert, förmlich verjüngt. Hatte die Stille seines Hauses während

des letzten Jahres so sehr auf dem Manne gelastet? E hatte enorm viel zu arbeiten gehabt, war nicht viel vay ^ gewesen. Aber dann schien er doch nichts zu entbehren. Oder war es Vieser neue Gast vielleicht, der ihn veran

^ SW stieg die Treppe hinauf und klopfte an Elenas Tür. Eine rnüve Stimme antwortete ihr:Herein.

Das junge Mädchen saß in ihrem Wohnzimmer. § früher Renates Zimmer gewesen war. untätig, mir e Aussruck großer Müdigkeit, großer Traurigkeit. Im ' blick schnitt der älteren Frau ins Herz. Elena war rn ihrem einfachen Kleid, das sie den ganzen Tag ge - hatte. Sie hatte sich noch nicht, entschließen können. stumpfen, schwarzen Trauergewänder abzulegen, o g , ^ Erik sie mehrere Male darum gebeten hatte, denn schmucklose, unkleidsame Schwarz beleidigte leine S

Sie müssen sich ankleiden, Kindchen", sagte die Haus, dame und trat zu Elena.Unser Gast wird ba Men. Nicht inimer grübeln, nicht immer )raur g 1 ^

Dazu sind Sie viel zu jung. Man muß semen ) ,

über etwas Unwiderbringliches, Unabänderliches den, liebe Elena, das ist man sich selbst und sein menschen schuldig." . - g>.jm>r

All sagten ihr das gleiche. Keiner verstand merkte, daß ihre Trauer nicht nur dem Verlust o g ten Schwester galt, daß auch die Angst vor zwungenen Ehe sie so unruhig und bekümmert - - ^ Sie erhob sich mit einer müden Bewegung, »o gar keine Lust, mich anzuziehen." . hübsch

Aber Ihr Vater wünscht, daß Sie festlich ^ ^ lw-tt scheinbar viel an p"«

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