Nachricht, 'daß a>m Fest -des -y-l. Mariimts die Wahl des neuen Bischofs durch das Domkapitel staiifmden sollte, hat sich als falsch erwiesen, Daisächlich fand g-ester-n eine Bischofsiwahl statt, lieber den neuen Bischof oder eine eventuelle Wahl ist auch dem Domkapitel nichts bekannt.

Königseggwald, OA. Sanlgan, 12. Rov. (Kurzes Ehe­glück.) Bor einem halben Jahr verehelichte sich eine hiesige Bürgerstochter mit einem Angestellten des Brauhauses. Drei Tage nach der Trauung erkrankte der junge Ehemann, Herrn. Müller, beim Säen von Kunstdünger. Sein Zustand wurde ernst, da immer wieder neue Krankheitsevscheinungen austraten, die auch eine Operation notwendig machten. Trotz aller ärzt­lichen Bemühungen hat der Tod nun den erst 26 'Jahre alten Mann ans >dem Leben gerissen, von der Seite seiner Gattin, mit der- er nur drei Tage glücklichen Eholebens verbringen durste.

Ravensburg, 12. Nov. (Der falsche Kriminalbeamte.) Wegen Amtsanmaßung, Betrugs und Freiheitsberaubung hatte sich vor- dem Schöffengericht Ravensburg der im Jahre 18W in Stuttgart geborene Kaufmann" Wilhelm Becker zu verant­worten. Becker- ist nicht weniger als dreißigmal vorbestraft. Becker hatte am 10. September in Ravensburg sich einem Mann aus Tettncmg als Kriminalobersekretär Barrer von der politischen Abteilung des Polizeipräsidiums in Strrttgart bor­gestellt. Er zeigte einen rotenAusweis" (Personalausweis aus dem Wetzten Gebiet) vor und «Märte, den Mann wegen Verdachts politischer Umtriebe im Auftrag der Staatsanwalt- schaft Stuttgart Vevhafen und in feiner Wohnung eine Durch- süchung nach -Sprengstoffen vornehmen zu müssen. Das Urteil lautete aus ein JÄhr und zehn Monate Gefängnis.

Gmünd, 12. Nov. (Guter Fang.) Mit dem Einbrecher Emil Weber ist -der Polizei cnycheinsnd ein MM gewiegter Kuüde auf idem Gebiet des Einbruchs in die Hände gefallen. Das beweist schon die Tatsache, daß in seinem Besitz neben an­derem Dkebesbandwerkszeng einige Hunderte Gmünder Haus­schlüssel gefunden wurden, über 'deren Zugehörigkeit er ziem­lich genau Bescheid weiß. Da hätte man also noch manches erleben können, sofern der Haustürknacker nicht entdeckt worden wäre oder ihm die Witterung den Ausenthalt in seinem lus­tigen Waldschloß nicht -bald verleibet hätte: Die Verhaftung Webers hat beruhigend in der Einwohnerschaft gewirkt. An­geblich hatte er die Absicht, die angesammelten Waren dem­nächst mit einem Kraftwagen fortzuschaffen. Die Polizei ist ihm zuvorgekommen.

Hall, 11. Nov. (Von» Dach gestürzt.) Mit der Vornahme einer kleinen Dachreparatur beschäftigt, erhielt der in werten Geschäftskreisen bekannte, allgemein geachtete Küfermeisier Eng. Bratzel von hier -das llebergewicht und fiel vom Dach seines Hauses zur Erde. Bratzel zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Ne nach wenigen Stunden den Tod des überaus fleißigen Mannes zur Folge hatte.

Aus der württemLergische« Jugendfürsorge.

Stuttgart, 9. Nov. Die Mitgliederversammlung des Landes­verbandes für Jugendfürsorge und des .Landesausschusses für Säuglings- und Kleinkinderschutz, die am Montag unter dom Borsitz von Staatsrat Rau zahlreiche Vertreter der Jugend­ämter, der Stadtverwaltungen, der Bezirksfürsorger innen sowie der freien Fürsorge- und Wohlfährtsverbände znsammengeführt hatte, gab ein wertvolles Bild von der Jugendfürsorge unseres Landes. Der Landesausschuß für Jugendfürsorge, -der zugleich die Geschäftsführung und Stellenvermittlung für die württem- bergische Gruppe des Deutschen Sozialbeamtinneinvereines über­nommen hat, konnte dem zwei Jahre umfassenden Geschäfts? 'bericht von Frl. Baßler zufolge im letzten Jahr Ne Einrichtung einer Psychiatrischen Beratungsstelle für Fürsorgeerziehung, die Gründung von Hilfsschulen für 'Schwachbegabte und die verm.'hrte Schaffung von Plätzen für .schulentlassene Zöglinge durchführen. Die Hauptttätigkeit des Verbandes liegt in der Vermittlung von Pflegesiellen und Adoptionen für fürsorge- bedürftige Kinder und wird in steigendem Matz auch von Be­hörden in Anspruch genommen. In den beiden Berichtsjahren wurden dank erfolgreicher Propaganda 292 und 415 Pflegestel­len gemeldet. Behandelt wurden 919 Fälle fürsorge-bedürftiger Kinder, darunter 74y evangelischer und 161 katholischer Kon­fession. Anlaß Zur Mrsorgeerziehnirg gaben neben Erwerbs­losigkeit und 'besonderer Bedürftigkeit namentlich auch zerrüt­tete Familienverhältnine und Verwahrlosung durch die Eltern. 144 Kinder wurden in Anstalten nntergebracht, 347 in M-miüen- pflegestellen und 388 Jugendliche in ländlichen Dienststellen.

Der von Schwester Martba Mehl vovgetragene Geschäfts­bericht des Landesausschusses für Säuglings- und Kleinkinder-, schach beleuchtete insbesondere die verdienstvolle Aufklärungs­arbeit über Kinderpflege, die von 'den -sechs, zeitweise acht Wan- derlehrerinnen in 92 Kursen geleistet wurde. Die stattliche Zahl von 1899 Teilnehmerinnen, -darunter 295 Mütter, 310 Frauen, 488 Haustöchter. 243 JNdustrieavbeiterinnen, 33 Hebammen und 54 Kinderschwestern, -bewies, daß diese so -dringend notwendigen Kurse sich immer mehr einbürgern. In jeder Gemeinde 'sollte mit Unterstützung des Jugendamts ein Kurs veranstaltet wer­den. .Weiterhin wurde berichtet über Eingaben, die -der L-andes-

ausschuß an -das Ministerium des Innern -über die Ausbildung der Sänglingspflegerinnen gerichtet hat.

Frl. Dr. Georgi, Berussvormündertn aus Nürnberg, sprach sodann über ,chen Erziehungsgedanven im künftigen Unehe- lichenrecht", wobei sie sich zu -dem nuen Gesetzentwurf über das Recht des unehelich, Kindes und die Annahme an Kin­desstatt" äußerte. Vom 'Standpunkt der -Fürsorge -müsse ge­fordert -werden, daß ein solches Gesetz sorge 1. für eine mög­lichst einheitliche Erziehung des Kindes und ausreichende Ali­mentation, 2. für möglichstes Zurücktreten der unehelichen Her­kunft eines Kindes nach außen, 3. für Erleichterung beim Ein­tritt in eine -FamiliengemeNschast. Die Spannungen, die die uneheliche Geburt für ein Kind mit sich bringe, können aller­dings nie -ganz behöben werden, -es gelte aber, die Eltern zu einer größeren Verantwortung he-ranzuziehen, zugleich werde dadurch -die Würde und Heiligkeit -der Ehe -ins Bewußtsein ge­prägt. Die Tagung läßt -weitere Fortschritte der heutzu­tage so dringend nötigen Jugendfürsorge erhoffen.

Starkes Austreten des Froftnachtspmmers!

Die -Oberam-tsbaumwartstelle -Stuttgart-Anit, Oberamcts- baunrwart Nküller in Feuerbach, schreibt uns:

Die Besürctstung, daß dieser gefährliche Schädling im heu­rigen Spätherbst sehr stark austritt, ist zur Wirklichkeit ge­worden. Die trockenen Sommermonate, wo die im Boden befindlichen Insekten in ihrer Entwicklung und Umwandlung nicht gestört wurden, sind in den letzten Tagen in großen Massen im Flug. Der Llppell >der Fachleute in der Presse und anderen Gelegenheiten ist nicht imbeachtet geblieben und der größte Teil -der Obstbaumbesitzer hat erfreulicherweise Kleb­gürtel angelegt.

'Wer 'kennt nicht -den etwa zwei Zentimeter Flügel-Spaun- w-eite großen, weißen Schmetterling, der insbesondere jetzt im Lichtschein der Fahrzeuge oder an den Fenstern der -beleuchte­ten Wohnungen sich zeigt? Hunderte von Schmetterlingen siolst -man jetzt in den Abendstunden, insbesondere in windstillen Nächten und annähernder Arosttemperatur, umherslicgen. Es sind dies -die männlichem Tiere.

Me Weibchen sind nur mit verkümmerten Flügeln aus­gestattet und müssen diese an -den Stämmen enchovkriechen, um ihre Eier, zirka 150 bis 200 an der Zahl, unter der Borke -der Müde und sonstigen Schlupfwinkeln äbznlegen. Das weibliche Tier versucht jetzt in die Baumkronen zu gelangen. Sie sind sehr vorsichtig und suchen den Gürtelrand ab, ob nicht -die Möglichkeit des Durchschlichfens unter -demselben -besteht.

Daß die Männchen leichterauf den Leim gehen", ist eine Tatsache, die jeder Naturfreund ohne weiteres -beobachten -kaum

Beim Anlegen -der Gürtel hat mancher -Baumbesitzer trotz Warnung oder aus Unkenntnis von minderwertigem Leim Ge­brauch gemacht. Me Folge davon ist, daß -die Tiere ungehin­dert über den Gürtel kriechen können und ist somit die -ganze Arbeit, Mühe und Kosten -vMgeblich. Es soll darauf hingewie­sen werden, -daß -derartige schlechte Leime durch Ausstrich von gutem sofort wirksam gemacht werden -und insbesondere ist es notwendig, lose Gürtel gut anzuziehen und bei ungleichen Stämmen etwaige Einbuchtungen in -der Rinde 'durch Auftrag von Leim direlkt auf die Rinde, unpassierbar zu machen-

Leider muß festgestell-t -werden, daß immer noch ein Teil der Gartenbesitzer auch in ausgesprochenen Ungezieserlagen, -die jährlich -durch Kahlfraß in ihrem Ertrag vollständig entwertet werden, ihrer Pflicht nicht Nachkommen. Es sind dies Meir­ichen, -die unbelehrbar sind und die die 'Folge ihrer Unterlas­sungssünde am eigenen Geldbeutel erst verspüren müssen, und nachher durch einen Ausfall -der Ernte nur durch Schaden klug werden können.

Wenn sich der JLachbar -befleißigt, alles zu tun, um seinen Baumbestand richtig zu behandeln und die Schädlingsbekämp­fung als Pflicht -betrachtet, -so sollte der Säumige so -viel All- gemeiusinn ausbrinigeu können, um -dieses Beispiel nachzu- ahmen.

Es ist einwandfrei festgcstellt, 'daß derjenige, der seine Bäume regelmäßig Jahr -für -Jahr richtig -behandelt, Erträge erhält. Ne ^der andere, der lässig ist, nicht arrfweisen kann. Vor­aussetzung ist, daß das Gelände, wo der Obstbaum steht, auch für die Obstart geeignet ist. Unsere Keuperbödcn neigen be­sonders für das Austreten dieses Schädlings und hat sich ge­zeigt, daß in kühlen Lehmböden die, Schädlinge nicht -so 'ver­heerend airftretem, als in hitzigen Böden.

-Ferner ist fcstgestellt, daß Bäume, die frisch angekalkt sind, vom Frostnachtspanner nicht so stark heimgesucht werden, als ungskalkte Stämme.

Das Gebiet -der -Schädlings- und Krankheitsbekämpfirng an unseren Kulturpflanzen ist ein Problem, das volkswirtschaftlich größte Beachtung -verdient. Im Jahre 1925 wurden für im­portierte Obst- und Südfrüchte über 600 Millionen Reichsmark ans Ausland bezahlt und ein großer Teil dieser Summe könnte in unserer deutschen Heimat -bleiben, wenn unsere Ernteerträge gehoben würden.

-beste wegen Münzverbrechens gegen den 49 Fabre , kanten Emil Bruder von Pforzheim, den 33 Jähre^^,^° mann Albert Schröck von Hohenwart und den 41 Graveur Arthur Weber-. Schröck stand anWdem^ÄL Een Anklage der WechselfAschung. Die Verhandlung iaw^^ AussckMch der Oeffentlichkest statt. Me 3MazveArL L sich -mit der Herstellung von Ein- und Drei-MwrM-ii^

Das Urteil lautete Eon Brrrder auf ech

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gegen Schröck auf zwei Jahre vier auf acht Monate Gefängnis.

N ein Jahr acht MmU- Monate und gegen Weder

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Jahre alter verheirateter Malermeister. Alle -waren vergeblich. Es konnte nur sestgestellt sich mst einer grotzeven Geldsumme nach dem Essak " Einkäufe zu machen. Jetzt erhielt -die Familie des V-cvck^ -neu eine Nachricht aus Algier, -in der er mitteilt daß in -der Fremdenlegion befinde und voraussichtlich'«st w Jahren zurücwehren werde. Da der Mann in guten nisten und auch mit seiner Familie in gutem Einvernr^ lebte, steht nrau vor einem Rätsel, wie er nach konnte. ^

Freiburg, 11. Nov. Ein

verhängnisvoller Aui-omm-a kostete .dein hier ansässigen Prokuristen Karl Gasser das Leb^ Gasser befand sich am Dienstag mit seinem Auto aus Geschäftsreise. In Riegel nahm er das Mittagessen em M kurze Zeit nachher wurde er an der Straße Riegel-KenzimI unter seinem Kraftwagen tot aufgefunden. Das Auto pv sich überschlagen und ihm den Brustkorb eingedrückt. Wi«L Spuren ergäben, ist -der Wagen Plötzlich von einer StraßeM» auf -die andere geraten -und hier an eruen Baum ausgestch» Der so jählings aus dem Leben Geschiedene erreichte ein W« von 38 Jahren und hinterläßt eine Frau und drei Kinder Pfullendors. 11 . Rov. Das Schöffengericht Konstanz ver­handelte im hiesigen Amtsgericht gegen den 1895 zu Bast (Amt MeMrch) geborenen, in Pfullendors wohnhaften ledigen Ge­legenheitsarbeiter /Otto Best, dev angcWgt ist, vetschdirne Brände in Pfullendors und Umgebung angestiftet zu halben st im Anwesen der Witwe Fischer in Großstadelhostn, des Lad- Wirts Walter in Pfullendors, des Landwirts Hermann Reisch in Dichten-Hausen und des -Stadtrvts 'Weißhaupt in Pfullendoss Der Angeklagte wurde wegen Brandstiftung zu vier Jchüi sechs Monaten Zuchthaus und fürs Jahren Ehrverlust verur­teilt. Me Verurteilung erfolgte nur für Len Fall Fischer, während in Bezug auf die übrigen Fälle mangels hinrechenchl Beweises -Freisprechung erfolgen mußte, wenn auch der Ver­dacht der Täterschaft bestehen bleibt.

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Vermischtes.

Auch ein Lied van der Macke. Auch ein Lied von der Glocke können der Zimmermanu Hüz-mann -in ZurtwMge, und ein weiterer Arbeiter singen. Me beiden waren mst einer Arbeit im Innern des Glockeutnrmes -beschäftigt, wob« Heiz­mann auf der Glocke sitzen- mußte. Plötzlich setzte das 11 Uhr- Läuten ein. Heizmaun -konnte nicht urähr von der Glocke he­runter und mußte wohl öder übÄ auf seinem -Atze schw- kclud aushalten, bis das Läuten 'beendet war. Sein Kollege konnte -das Läuten auch nicht äbstelleu, da er für den Gefähr­deten Hilfsstellung einnehmen mußte.

Anschläge auf Eisenbahnen durch Jugendliche. Einer Ent­schließung -des -bayerischen KnltMdmstevin-ms ist zu entnchMN, daß nach -den Zusammenstellungen -der Deutschen Reichsbohn- direktianen sich -Ne Anschläge auf Eisenbahnzüg« als deren Täter Jugendliche und Schulkinder ermittelt oder beobachtet wurden, irr der letzten Zeit erheblich vermehrt Wen Die Deutsche Reichsbahngesc ll-sch-aft beabsichtigt -daher, eine DM herzustellen, die in eindrucksvollem 'Bilde 'die Gefahren zeigt, M Stmnwür-se aus Züge -mst sich bringen. An die bahmsche Leh­rerschaft wurde Anweisung gegeben, in ^regelmWgm ^M-

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Baden.

Pforzheim, 12. Nov. Das Große -Schöffengericht verhan-

a'bsiäniden 'bei Passenden Gelegenheiten Die Schiler und echule- rinnsn durch entsprechende Belehrungen Eiudrmgkichst Mwm- neu und aus die unübersehbaren -Folgen solcher u»eranMort- licher Handlungen aufmerksam zu machen. Gegen ZmvDer- handelude wird mit -den strengsten Strafen vor-gegange« werden. ^ . .

Der Gerichtshof im Tanzsaal. Im Dorfe Eherne b«dcr altmärkischen Stadt -SalzwedÄ fand sich, der Msamte gcrichtshof aus Stendal mst dem Verfitzenden,

-direktor Triebel, der Staatsanwaltschasts und den Gefchwo«M ein, um in einer -Braudstiftnugssache M bwhmMn. « Schwurgsrichtssitzung wurde im -Saale 'der 'Gbehchen Gytwltt- schaft -etabliert, -die 22 Zeugen machten es sich rw GaMMA beg.nem. Der- Angeklagte, Grundbesitzer B. m Eh«ne, E beschuldigt, seine Scheune in Brand gesteckt und an M Wohnhaus, das viermal in Flammen auszugehen A

gelegt zu hüben, um die erst kürzlich von

höhte Versicherungssumme ausgezahlt zu schuldigte wurde zu neun Monaten Gefängms bernrrem.

Die Dicke Berta, lieber -das -von der Firma KE rend -des Krieg-es erbaute 42 Zentimeter chutz,

Bertha" genannt, Lessen Auftreten damals die west nr M»-

Die Toten schwelgen nicht...

9 ^ Roman *on Lola Stein.

Ich wollte dich damals erst zur Ruhe kommen lassen", sagte er jetzt,obwohl ich dich schmerzlich entbehrte, obwohl deine Flucht denn eine solche war es wohl mich sehr schmerzte. Du kamst zurück, Elena. Und warst fremd, kalt, scheu, anders, als ich dich je gekannt. Unser herz­liches, geschwisterliches Verhältnis schien zerstört zu sein, und ich konnte es nicht begreifen.

Dann rref mich der große Auftrag nach München. Weißt du noch, wie wir darüber sprachen? Es war auch in diesem Zimmer. Ich war entschlossen, ihn abzulehnen. Ich hatte auch in Berlin schließlich Aufträge genug. Aber du rietest mir so sehr, diese wunderbare Gelegenheit, wie du sie nanntest, einmal wieder für längere Zeit nach Mün- chen uno in die mir vertrauten und von mir geliebten Künstlerkreise zu kommen, zu ergreifen, du fandest den Auftrag selbst auch so großartig du drängtest mich förmlich da nahm ich an. Denn ich fühlte, du warst immer noch innerlich unruhig, dich ängstigte meine Nähe. Ich wollte dir helfen. Elena.

Ich blieb beinahe ein halbes Jahr fort. Es war eine schöne Zeit. Warum soll ich es leugnen? In der ver­änderten, mir lieben Umgebung, zwischen den alten Freun­den. m diesem lustigen und interessanten Kreis kam ich schneller über meinen Verlust und meinen Schmerz hin­weg. als es hier geschehen wäre. Auch meine Arbeit fes­selte und befriedigte mich. Tie beiden großen Porträts sind mir sehr gelungen, ich bin begierig, wie sie sich auf der Frühjahrsausstellung ausnehmen werden, und was die Kritik zu ihnen sagt.

Vor acht Wochen kam ich zurück. Elena. Ich atmete auf, als ich dich wieder hatte. Ich habe oiA, eigentlich im­

mer an dich gedacht, ich harre oft Sehnsucht nach dir. Nun fand ich die alte Elena wieder. Du warst ausgeblüht, warst schöner, als ich dich je zuvor gesehen hatte. Die Rosen aus deinen Wangen, das Strahlen deiner Augen sagten mir. daß auch du überwunden hast, daß auch du dem Leben wieder zulächelst.

Und dann geschah das Merkwürdige. Du wirst blei- cher und stiller mit jedem Tag, den ich länger daheim bin. Immer mehr fliehst du mich, immer mehr weichst du mir aus. ES ist noch zu keinem vertraulichen Gespräch zwi- scheu uns gekommen.

Aber ich muß Klarheit haben, Elena. Was habe ich dir getan, was hast du gegen mich?"

Nichts", sagte sie in großer Verwirrung,nichts. Wie kannst du das nur denken. Erik."

Elena", fragte der Mann sehr ernst.Willst du das Versprechen halten, was du der sterbenden Renate gegeben hast? Willst du Angelas Mutter, meine Frau werden? Oder fühlst du. daß du es nicht kannst? Und ist das der Grund deiner Veränderung?"

Seine schönen zwingenden Augen ruhten fest und durchdringend in leidenschaftlicher Frage auf ihren Zügen.

Ich will", sagte sie mit großer Anstrengung, indessen ihr zarter Körper erzitterte.Ich werde mein Versprechen halten, Erik. Nie, hörst du wohl, nie darfst du daran zweifln."

Gott sei Dank", rief der Mann aus Herzensgrund. Ich wußte ja, Elena, du würdest dir selbst nicht untre« werden. Aber nun muß auch das Versteckspiele» zwischen uns aufhören. Nun wirst du vor aller Welt «eine Braut heißen, in drei Monaten meine Frau."

Muß es so bald sein, Erik? Laß mir noch Zeit. Mo- nates Willen werden wir ja erfüllen. Angela hat mich auch jetzt schon als Mutter. Laß mir noch eine Krüst."

Nein", sagte er sehr erregt.Nem, nun nicht meh Du sprichst von Renate, von Angela, von brr aber keinem Wort von mir. Ich kann es nicht mehr l°ng tragen, so fremd, so brüderlich neben drr zu

Elena." , ^ - r -

Und früher?" fragte sie verständnislos. ,

Früher hatte ich eine Frau. Früher betrach dich mit den Augen eines Bruders. Jetzt sehe ich ^ mein künftiges Weib. Ich liebe dich, Elena, icy

^Er^rhob sich und stand nun hinter ibremSstchl. K beugte sich über sie. Sie fühlte lernen heißen m ^ ihrem Gesicht. Sie saß regungslos. Aber pe z

^.D7sch-u° T«,b°-. murm-Ne-r. .E- °Z» 5 seltsam mit dir. Jede Frau, die ich m meinem Leben ^ warb, fiel mir lachend in die Arme-, noch n .

Elena, noch nie habe ich ohne Erhörung gelieb >

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brauchte ich kaum zu werben, so eicht m W ^

Frauen den Sieg. Auch Renate lieble mW M Sehen an. Nur du setzt mir W-ders and entgegen, du liebst mich nicht. Wirklich nicht, kleine ..

Nun lag sein Arm um ihren Hals, f ^eM ^ dem ihren ganz nahe, seine strahlenden ü g

an. sein betörender Mund lächelte. m?->,ck,en mit An- Ich habe dich lieb« sagte ->as junge Mädchen m

strengung,wie ich dich rmmer lieb hatte.

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Du wirst mich noch anders lreben, Elen > S

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mir. Sei mir erst meine Frau, und tch w d G ^ lehrm, die du blumMhastes Geschöpf leicht-naM

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Ich bi» meines endlichen Sieges sicher du -hn m« nicht."

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