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S>ro-K°nto Nr. 24 - ,e,^°riiaffe Neuenbürg.

Der Lnztäler.

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Deutschland.

Schwerin, 21. Oktbr. Im mecklenburgischen Landtag stellte LimizmiMsder Asch fest, daß Lurch den dentschnationalen Fi- wnjmmister von Oertzen dem mecklenburgischen Staat ein Lasten von etwa acht Millionen Mark entstanden sei, weil er Mumt habe, vom Reich die garantierte Rücküberweisung der Woimnensteuer von 80 Prozent anzusordern, einfach weil - mm diesen Einnahureposten vergessen hatte. Infolge dieses un- «twrcu Versehens hätte man daraus seitens der Rechten die UMteuern bis zu einem säst unerträglichen Maß anspan- m müssen, um den Ausfall zu decken. Auch ein Vertreter der Virtschastspartei brandmarkte bei dieser Gelegenheit die un- , bWiflichen Zustände im Ministerium Brandenstein.

Um das Schicksal des Saargebiets.

Berlin, 20. Ott. Der Reichskanzler hat am Mittwoch eine frckMiion ^ Oaarbcvölkerung empfangen, die-unter Füh­lung des Saarbrücker Oberbürgermeisters Ikeikes und des be- tMirv Industriellen Röchling.^ stand. Der Zweck der Aus­sprache ist offenbar eine Klärung Wer die mancherlei Wirt- jchastsprMeme gewesen, die nächstens aktuell werden durch die Mufft ' '.E c.

die M

Direktors . .. ..

Siglich die Ergänzung des provisorischen deutsch- sranzostschen Hmdelsvertrags zum Ziele haben, so verbergen sich dahinter doch wohl .weitergehende Ziele, die schon abgestimmt sind auf die Möglichkeit einer zeitlich früheren Rückgabe des Saarge­biets an Deutschland. Die wirtschaftlichen Spannungen, die dadurch entstehen können, sind sehr schwierig. Das Saarge­biet ist nunmehr seit sieben Jahren aus Deutschland heraus- geriffen; es macht setzt zum zweiten Male die Nöte einer Jn- ilation durch; wenn es jetzt wieder nach Deutschland zurück- kchtt, müssen Uebergangsmöglichkeiten geschaffen werden, die der Bevölkerung und ihrer Wirtschaft den Wechsel erträglich Mchm. Insoweit gliedert sich auch die Reise der französischen bchzation in den ganzen Komplex /der Fragen hinein, die M THoiry gelagert sind.

Die Umbildung des Reichsfinanzmimftertums.

Mm, 20. Okt. Die Mchrichtenstelle des ReichHinanz- mmisteriirms verbreitete eine Darstellung der bekanntlich aus -spayamkei-tsgründen erfolgten lUstnorgauislation des Reichsf- tlmnzMMisteriums, in der es u. a. heißt:Das bei derllm- W,mg gesteckte Ziel ist voll erreicht worden. Die gesamte Fachleünng liegt nunmehr in den Händen eines Staatssek­retärs. An Stelle non früher zehn selbständigen Abteilungen Md fünf getreten. Durch die Umbildung konnte die Zahl der Referate weiter als ursprünglich erwartet, vermindert wer­den und zwar von 128 aus 79. Der Personalstand des Mini- strmins wurde um 60 Beamte verringert. Leider hat es »ch als unvermeidbar erwiesen, 21 Beamte in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Beamte der unteren und mittleren Besoldungsgruppe (bis zur Gruppe 9) sind von dieser Maß­nahme nicht berührt worden. Soweit Beamte dieser Gruppe im Ministerium entbehrlich wurden, sind sie in planmäßige stellen -der äußeren Verwaltung versetzt und dadurch Erspar­nisse an Ministerialzulagen und an Mitteln für HUfsl-eistun- W erzieh worden. Dem Reichstag wird in einer besonderen -üÄschvift das Ergebnis der Umbildung dargelegt werden."

Admiral v. Müller gegen Tirpitz.

Berlin, 21 . Oktbr. Der langjährige Ghes des Marinekabi­netts, Admiral a. D. v. Müller, setzt sich in derGermania" nnt dem neuen Buch des Großadmirals v. TirpitzDeutsche Ohmnachtspolitik im "Weltkrieg," auseinander. Er hält Herrn t virpitz vor, Laß er "durch diese Veröffentlichung dein Aus­land willkommenes Material im .der Kriegsschuldfrage biete und Mm überhaupt, .daß das Buch nur geeignet sei, neue Partei- MtiMten horvorzurufen, AdmirW v. Müller erklärt im sonderen:Im Interesse des Vaterlandes stand in erster ame die Aufrechtcrhaltung der Autorität der Reichsregierung, ne Untergrabung dieser Autorität, die sich durch die ENtfer- Ming des Reichskanzlers von Bethm-ann-Hollw-eg von seinem Posten im -Sommer 1917 fast bis zur Vernichtung steigerte, der entscheidende- -Schritt in -der wirklichen Ohnmachtspoli- !"m Weltkrieg. Will man überhaupt gelten lassen, daß das Mckeitete Volk schließlich der Wehrmacht zu Lands und zu «affer den Dolch in Len Rücken gestoßen habe, so muß man Wu, -daß der Dolch -durch die Untergrabung der Autorität der «Gregierung, an -der Tirpitz mitschuldig war, geschärft wor- M Nt." Admiral v. Müller kündigte schließlich an, daß erim «cresse der wahrhaftigen, historischM Forschung zu gee-ig- l -oest sein Tagebuchmaterial bekannt geben werde, was " Me die Tirpitzsche Veröffentlichung lieber berM-ieden hätte.

Ausland.

..Prag, 21 . Oktbr. Gestern abend wurde im Prager Parla- dre Abstimmung Wer -die Regierungsevklärung vorge- ommen. Sic erbrachte einen Sieg -der deutsch-tschechischen Koa- »nm m^t 159 gegen 113 Stimmen. -Mr die RegierungserKa- AS stimmten alle deutsch-tschechisckzm Koalitionsparteien ein- >M>eW,ch -Slowaken und der Ungarischen SLatioualpartei. . Pans, 21. Oktbr. .Französische JndMrieführer -haben dem «mdÄsmmister Boka-nowstt erklärt, Latz sie das ntternatio- le Wirtschcstsniauifest nicht gebilligt hätten.

Voincares Stabilisierungsvorlagc.

..^P"ris. 2h Oktbr. Unanzmmiister Pomcare hatte gestern k"^sMcre Unterredung mit dem Berichterstatter "der Fmanz- t^'Nwn der Kammer Wer die Budgetberatung, die unmit- ^oar nach Zus<ünmentritt des Parlaments anfangs November wen wll. stst-i dieser Gelegenheit gab Poincarö seine M-

qou. Meier Mlegenyelt g-alv PD'incare leine LlM- uviü, nach piM Weihnachtssericn -dem Parlament ein Gesetz

nAE «ürbilisiernng des Franke, ^. ^ ' ^

stc Behandln . zu verlangen.

Die amerikanischen Unterzeichner ans dem Rückzug.

Newyork, 21. Aktbr. In dem offenbaren Bemühen, die Wir­kung des Pariser Manifestes einzuschränken und das Dokument dem politischen Porteiikamps zu entziehen, erklären jetzt nach­einander fast alle amerikanischen Unterzeichner, daß sie ihre Un­terschrift nur gegeben haben, weil das Dokument rein europä­ische Fragen behandle. Irgend welche Absichten, in die ame­rikanische Politik einzugreisen, oder gar die amerikanische Zoll­politik anzugreifen, seien -mit dem Dokument nicht verbunden gewesen. Der amerikanische Zolltarif sei eine Angelegenheit ganz verschiedenen Charakters. Im Gegensatz zu diesen Be­mühungen erklärte F. W. Hurst, der Schriftleiter des -Londoner Economist", in einem Vortrag vor der Aale Universität, wenn die Vereinigten Staaten nicht willens wären, Europa entweder durch Zollermäßigung oder Schuldcnnachlaß cnt-g-cgenz»kom­men, würde das Dokument zweifellos eine europäische Zollunion und den Beginn eines Wirtschaftskrieges gegen Amerika her- beisühren.

Aus Stadt und Bezirk.

Die philosophische Fakultät der Universität Tübingen -hat dem Kandidaten der Theologie Walter Luz aus Gräferi­tz au.se n aus Grund seiner umfassenden Arbeit WerDas Verbrechen und seine Bekämpfung im Eigenurieil des Verbre­chers" die Rechte und Würde eines Doktors der Philosophie verliehen.

Neuenbürg, 21. Oktbr. Nach "den schönen Herbsttagen ist jetzt ein gründlicher und jäher Witterungsumschlag eiugetreten. Die -kalte Jahreszeit scheint ihren Einzug etwas -verfrüht halten zu wollen. Den Frostnächsten sind Niederschläge gefolgt, die sich in allen Höhenlagen, nicht nur auf der Alb und im Schwarzwald, sondern auch bei Stuttgart in Schnecsällen ge­äußert haben. Auch unsere Höhen (Charlottenhöhe, Dobel, Wildbad) prangten im Schmuck des Schnees. Freudensladt hatte ein Grad unter Null. Das Laub der Bäume fällt jetzt schnell ab. Hoffentlich -hält diese unfreundliche Witterung nicht allzu lange an, denn die Landwirte benötigen für die Herbst­saatbestellung, welcher der Regen zur Ausweichung des Bodens an sich sehr erwünscht war, noch dringend schöner Tage. Auch die Weingartner hätten für die Lese lieber Sonnenschein.

(Wetterbericht.) Die Wirkung des Hochdrucks über Mitteleuropa schwächt sich infolge einer westlichen Depression ab. Für Samstag und Sonntag- ist infolgedessen mehrfach be­decktes, aber immer noch vorwiegend trockenes Wetter zu er­warten.

Birkenfeld, 21. Oktbr. (Gemeind-eratssitzung am 19. Oktbr.) Mchdem der Gemeinderat atn 1t. v. M. die Einführung des Hauswirtschastsnnterrichts an der Fortbildungsschule für Mäd-, chen mit Beginn des Winterhalbjahrs 1926/27 -beschlossen hat, wird -heute Wer die Festsetzung der Unterrichtsstunden ent­sprechend den, Beschluß des OvtRchnlrats vom 18. d. M. bera­ten. Die Hauswirtschastslehrerin hat hie nach insgesamt 28 Unterrichtsstunden in Hauswirtschaft und 4 Turnstunden an 2 MäLcheuklassen zu erteilen. Der Ortsvorsteher berichtet über die von der Grunderwerbskommission mit den Eigenl- tümern der Rainäcker geführten Verhandlungen -wegen- Er­werb -der erforderlichen Straßenstäche zum Straßenbau Birken- fgldGräfenbausen Die mit den GrundstückseiMntüniern ge­troffene Vereinbarung wird nach Aussprache vom Gemeinde­rat genehmigt. Aus -das in derSüdd. Schäfereizeitung" er­lassene Aus schrei den zur Verpachtung der hiesigen -Winte-rschas- weide ist nur ein Angebot cingekommen und zwar von dem seitherigen Pächter der Weide, 'Schafhalter Georg Aigner in Heiningen, O.A. Göppingen.. Die heurige Winterschaswcide vom 1. Dezember 1926 bis 15. März 1927 wird dem -Schashal- ter Aigner um sein Angebot mit 550 R.M. überlassen. Ibach Vornahme einer Grundstücksschätzung und Erledigung einer Reihe von Bau- und Verwaltungssachen konnte die Sitzung gegen 11 Uhr geschlossen werden.

Die Stuttgarter Wafferversorgnngsfragc.

Unter -dieser Ueberschrist enthält dosStuttg. Neue Tagbl." von Generalarzt Professor Dr. H. Jäger folgende beachtens­werte Ausführungen:

Das Problem einer aus fernste Zeiten ausreichenden, durchaus einwandfreien Gru-ndwasservcrsorgung für ein Groß- Stuttgort von noch so weiter Ausdehnung ist durch den Erfolg der Landeswassevversorgu-ng Nied-crstotzingen, Langenau und durch die eben so einwandfreien Gr-un-dwasservorräte im Jllcr- -tal, im oberen Donantal und im Rißgebiet gelöst. Es wäre schon im Jahre 1W9 durch das Jllerprojekt gelöst gewesen, wenn nicht wie jetzt 1925, wieder auch dieses Projekt unbe­greiflicher Weise ohne ernste Prüfung, ohne stichhaltige Be­gründung bemängelt und abgclehnt worden iväre. Das Jller- ProjM, für das ich mich 1909 eingesetzt habe, würde gegenüber -dem -damals noch nicht aufgetauchtcn Langenauer Projekt den erheblichen Vorzug eines weniger harten Wassers (12 Härte­grade gegenüber 18) geboten haben. Dem Langenauer Projekt kamen dagegen -die technischen und finanziellen Vorzüge kür­zerer Leituugsstrecken und -geringerer Hubhöhen zugute. Henke können wir zugunsten eines weiteren Ausbaues der Landes- ivasserversorgung bzw. -der Gewinnung von Grundwasser für Stuttgart aus dem Langenauer Gebiet, am das Jllerprojekt zunächst -verzichten, um so mehr, als setzt, nachdem Los erster« einmal hergestellt ist, damit zugleich auch die Möglichkeit ge­schaffen ist, sich aus dem Jllergebiet jederzeit zu ergänzen mit mindestens gleichwertig gutem, nn Sommer kaltem und reich­lichem Wasser mit eigenem Gefälle und relativ geringem Kosten- auftvand.

Die Frage:Welche Wasser-nrengc hat die Be­völkerung von Groß-Stuttgart Pro Kopf und Tag nötig?" ist eine hygienische, insofern im Interesse der Gesundheitspflege der Hygieniker bezüglich der Menge For­

derungen zu stellen, und im Einvernehmen mit Technikern und Verwaltungsorganen unter den örtlich bedingten Verhältnissen Las deutbar Bestniögliche zu erreichen suchen muß. Aus der Errechnung der jeweils verfügbaren Mengen, nach Svkunden- litern einerseits und dem Wasserbedarf unter Ermittlung des erfahrungsmäßig aus Jahre hinaus feststellbaren Bevölkerungs­zuwachses, sowie unter Bewertung des Höchstbedarfes nach der Jahreszeit (Spitzenverbrauch" und ,-SpitzenDeckung") -anderer­seits. ist die erforderlich werdende Wassermenge normiert. Wenn Lurch zu gering voraus-berechnende Wassermengen die Anlage vorzeitig -versagt und den verausgabten Millionen Mark neue, vielleicht noch mehr Millionen als erstmals hinzugefügt werden müssen, so ist für diese hydrologisch rechnerische Lösung der Techniker verantwortlich und alle diejenigen, welche mit der Entscheidung über das -Wohl und Wehe der Stuttgarter Wasser­versorgung das letzte Wort zu sprechen haben. Ich möchte mich daraus beschränken, mit besonderem Nachdruck aus die früheren und neuesten hydrologischen Gutachten zu verweisen, die sich alle darin einig sind, daß Stuttgart schon seit Jahr­zehnten -seinen Vorausberechnungen viel zu niedrige Zahlen zugrunde legt, woraus sich ein fortdauernd chronischer Wasser­mangel genügend erklärt.

Der Wasserbedarf betrug bisher pro Kopf und Dag 130 Liter. Dieser Be-dars gehört zu den mäßigeren, wie sie in deutschen Großstädten üblich -sind; keinesfalls -kann für Stutt­gart unter Liese Zahl heruntergcaangen werden. Nach Len Mitteilungen der Stuttgarter Wasserwerks-Direktion hatte Stuttgart 1905 253100 Einwohner, 1925 334 000 Einwohner. Der zu erwartende fernere Bevölkerungszuwachs berechnet sich unter Zugrundelegung von 1,4 Prozent für 1935 ans 383 300, für 1955 auf 5(E900, für 1970 aus 624 500 Einwohner, unter Zugrundelegung' von 1,6 Prozent (Lang) auf 391400 bzw. 537 600 bzw. 638 600 Einwohner.

-Seine höheren Zahlen stützt Dang u. a. aus die Tatsache, daß Stuttgarts Einwohnerzahl seit 1918 nicht aus diejenige von 1914 zurückgegangen ist, wie -das in -anderen Großstädten beobachtet wurde, sondern gestiegen ist. Aber die Stutt­garter Wasserwerks-Direktion legt für ihre fetzigen Projekte für 1935 nur 370 000 Einwohner, 1955 nur 480 000 Einwohnr, 1970 nur 600 OM Einwohner zugrunde, also noch niedriger als bei Annahme von nur 1,4 Prozent Bevölkerungszuwachs.

In den Jahren 18711905 hatte der durchschnittliche Bevöl­kerungszuwachs nach v. Eh mann (1879) 2 Proz. nach Lueger (1909) 2,93 Proz. betragen. Nach Lueger waren, für das EtatsjaHr 1903 r-uud 120 Liter pro Kops und Dag zu rechnen; nach Zobel hat der Maximalverbrauch (Spitzeulbeda-n" für -die Sommerzeit) zum Durchschnittsverbrauch -das Verhält­nis von 1:166; er beträgt also 200 Liter pro Kopf und Tag gegen IM Liter Durchschnitt. Lueger kommt deshalb zu fol­gendem Schluß:Ich bin der- Meinung, daß für ein neues Wasserwerk mit einem mittleren Wasserbedarse von 120 Liter und einem Maximälbedarf von 200 Liter für den Kopf in 24 Stunden zu rechnen ist." Und auf das Schwarzwaldprojekt ttck beuchend.Ein Wasscrbezugsort, dem normal nur ca. 3V9 und Maximal nur ca. 5o« Sekunden-Liter entnommen wer­den können, bietet also nur eine vorübergehende Aushilfe." Wohlgemerkt schon bei der noch wesentlich niedrigeren Bevölkeruugszisfer von 1909 ^ und das hat not­wendig -eine disserenzielle Behandlung der Ein­wohnerschaft bezüglich der Wasserversor­gung zur Folge. (!)

Will man die Wasserfragc für absehbare Zeit vollkommen lösen, so ist ein Bezugsort zu wählen, der aus die Tauer etwa­einen Kubikmeter Wasser in der Sekunde zu liefern vermag."

Württemberg.

Maulbronn, 21. Oktbr. (Keine Bisamratte.) Neulich wurde gemeldet, daß hier eine der schädlichen Bisamratten erlegt wor­den -sei, als sic -einen Wachmann namens Kunert angespru-ngcn habe. Erkundigungen in Maulbronn ergaben aber, daß sich der Vorfall nickst dort ereignet hat, -sondern irgendwo anders. Die Falschmeldung entstand dadurch, daß -das Lokalblatt die Nachricht von -der Bisamratte einem auswärtigen Blatt ent­nahm und vergaß, Ort und Datum bei zu setzen. Me Notiz ist nicht ohne Bedeutung, da die Bisamratte sehr schädlich ist und die Behörden ein A ngenmerk -auf ihr Vorrücken haben sollen.

Stuttgart, 21. Oktbr. (Zur Mordsache Lochmanu.) Der Mord an dem Dienstmädchen Berta Lochmann in Stuttgart ist noch nicht -aufgeklärt. Mr -verhaftete Postschaffner, der nach­gewiesenermaßen die Lochmann noch in letzter Zeit sprach, ist, wie kurz gemeldet, als unschuldig wieder entlassen worden. Die Ansichten über den Charakter des Mädchens haben sich inzwi­schen etwas geändert, was auch die Untersuchung in andere Richtung leuKe. Die ersten Angaben Wer die Ermordete, die gleich nach der Entdeckung der Tat -veröffentlicht wurden und reckst günstig lauteten, beruhten auf dem Zeugnis, das dem Mädchen damals vou verschiedenen -Seiten ausgestellt wurde. In ihrem Dienst gab die Lochmann keinen Anlaß zu Beschwer­den. Daß sie häufig in den späten A-benüstundcn noch das -Haus verstieß und vielfachen Verkehr mit Männern hatte, er­fuhr man erst -durch die Untersuchung der Mordsache.

Stuttgart, 21. Oktbr. (Ern frecher Diebstahl.) Am Mitt­woch wurde im Vereinshaus zum Joh. Brenz ein ungewöhn­lich frecher Diebstahl verübt. Ms Geschäftszimmer war etwa eine Minute offen und niemand darin anwesend. Diese kurze Zeitspanne benützte eine junge Frauensperson, um 100 Mk. zu stehlen. Ms man -ihrer ansichtig wurde, stellte sie eine fingierte Frage, und erst nachher, als sie verschwunden war, wurde der Verlust entdeckt.

Stuttgart, 20. Ott. (Daimler-Benz A.G.) Wie dasNeue -Tagblatt" erfährt, schweben Verhandlungen mit Fm-anzleuten, die /den Zweck ha-ben, die Flugzeugbau-Abteilung der Daimler- Werke in Sindelfingen, in der die vielfach erprobten Daimler- Leichtflugzeuge hergestellt werden, vom Automobilban ganz abzutrennen und daraus eine -eigene Gesellschaft zu bilden, die