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Gerichtsstand für beide Teile: Neuenbürg.
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U 228 .
Donnerstag, den 30. September 1926.
84. Jahrgang.
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cher Schäfer und Ech« Angaben an lefou Marxzell Nr.U
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mit Aufdruck
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Deutschland.
München, 29. Sept. Der Journalist Albert Winter, der in ^ kommunistischen „Roten Hilfe" behauptet hatte, daß der Tod des ehemaligen kommunistischen Abgeordneten Hagemeister im Festungsgefängnis Niederschöneseld eine Folge des dortigen tztrafvollzugs sei, ist vom Schwurgericht München wegen übler Mchrede zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. In drr Begründung wird ausgesprochen, es sei kein Beweis dafür erbracht worden, daß die Art der Ausführung des Strafvollzugs oder der Behandlung des Abgeordneten Hagemeisters sei- « Tod verursacht habe.
Berlin, 29. Sept. .Der Preußische Justizminister hat eine Entscheidung gefällt, die sich vorteilhaft von der sonst üblichen Bilderstürmerei abhebt. Es handelt sich um eine am Zivil- Klichtsgebände in Halle a. Ä. S. befindliche Inschrift „Ein Gott, ein Kaiser, ein Reich, ein deutsches Recht, für alle gleich", die Anlaß zu einer kleinen Anfrage gegeben hatte, in der über das Bort Kaiser Beschwerde geführt wurde und gleichzeitig die Bitte ausgesprochen war, die Inschrift im Sinne der vepu- -likanischen Verfassung zu ändern. Der Justizminister hat aus technischen und künstlerischen Gründen dieses Verlangen abge- lehnt. Die Inschrift bleibt.
Politischer Meineidsprozeß.
Verl«, 29. Sept. Die Meineidsaffäre des ehemaligen thüringischen Finanzministers Löb wird demnächst noch ein gerichtliches Nachspiel haben. In der kommenden Weimarer Schwur- gerichtspekiode hat sich nämlich der Oberstaatsanwalt Dr. Frieders wegen Meineides zu verantworten. Er soll in einem Strafverfahren gegen ein sozialdemokratisches Jenaer Blatt beschworen haben, daß der ihm unterstellte Staatsanwalt, 'der gegen Löb 1)4 Ihre Zuchthaus beantragt hatte, den ersten tzinstcllungsbeschlntz in dem Verfahren gegen Löb vernichtet und nach einer Rücksprache mit dem Finanzminister ohne Wissen des Oberstaatsanwaltes einen neuen Einstellungsbeschluß ausgestellt hatte. Der also Beschuldigte hat dagegen beschworen. daß Dr. Frieders von dem neuen Einstellungsbeschluß Kenntnis gehabt hat.
Ausland.
Paris, 29. Sept. Poinearö hat den Plan des belgischen Finanz Ministers Franca ui, den französischen und den belgischen Franken gleichzeitig zu stabilisieren, ab gelehnt.
Athen, 29. Sept. Der griechische Ministerpräsident Kondilis hat dem griechischen Präsidenten' den RüÄW ves gesamten Kabinetts ««geboten.
Repressalie« gegen die Kohlenpreiserhöhung ia Polen.
Zur Bekämpfung der steigenden Teuerung in Polen hat M Regierung die Umsatzsteuer 'der Kohlenindustriellen als Re- - MMie verdreifacht, weil der Verband der Kohlenindustriellen am 2S. d. M. seine Preise um zehn Prozent erhöht hat. Die Regierung hält Liese Preiserhöhung Äs unberechtigt und droht als weitere Repressalie auch eine Erhöhung der Export- «m,e um 20 Prozent an, wenn die Kohlenpreise nicht wieder reduziert werden.
Poimartzü Freunde sabotiere« die Annäherung.
Paris, 29. iSept. In Nancy hielt gestern bei der Einweisung eines Totendenkmals der Deputierte Francois de Wendel ai» Präsident des französischen Hüttenshndikats eine Rede, die «mr gewissen politischen Bedeutung nicht entbehrt. De Wendel, Mr der besten Freunde Poincar^s und eine führende Persön- «M>t der französischen Schwerindustrie, sagte über 'den Mon- Makt, nämlich über die augenblicklich noch schwebenden Ver- j yaitdiungen zwischen der deutschen, französischen, belgischen und Wamvurgischen Schwerindustrie folgendes: „Wenn auch die-
Pakt Zustandekommen sollte, so wird damit die politische ^ und das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich ^Etlicher Hinsicht eine Aenderung nicht erfahren. Man! muß sich die Tatsache vor Angen halten, daß die Verwirklichung Ms solchen Paktes Wohl einige wirtschaftliche Erleichterungen NE" biird, aber an dem Verhältnis zwischen Frankreich und AAland wird ein solcher Pakt nichts ändern. Die Geschichte bis 1914 ist dazu da, um uns Las zu beweisen. 3)tan Deutschen nehmen wie sie sind. Einen Krieg mit sMMwlrd man wohl nicht vermeiden können. Es ist wohl 2l"teressant, mit den Deutschen geschäftliche Verträge ein- MMn, aber man wird die Germanen niemals dazu bringen, ä-n Ziel, Frankreich zu überfallen, verzichten wer-
Rede Stresemanns auf 'dem Genfer Bierabend hat weine» wieder einmal die Augen geöffnet." De .Wendel EnunE' die finanzielle Lage Frankreichs momentan eine bin in Europa notwendig mache. Er wies darauf
de«'M einer baldigen Zukunft eine moralische -Kräftigung Volkes und eine Wiederherstellung des sran- M--n^ Prestiges unbedingt notwendig sei. Die Rede de m->n im Einklang mit gewissen nationalistischen Stim-
A Frankreich, die augenblicklich ganz ähnliche Gedanken Stmtuös- bringen, wie sie der Präsident des französischen der Hüttenindustrie bei dieser DenkmalsreLe von sich « geben für gut fand.
Briavds zweiter ThoiryBericht.
Brians' ^Pt. Der Quai d'Orsay teilt amtlich mit, daß r»er augenblicklich sich zur Erholung in einem kleinen »urii^-Ä Loiremündung aushält, Donnerstag nach Paris ^ am Freitag im Elhsee unter dem Vorsitz des Bremen der Republik ein Ministcrrat stattfindet, wobei mit r die technischen Einzelheiten seiner Verhandlungen Kerr^MMn Bericht erstatten soll. .Der letzte große Mini-
Ministerrats eine Selbstverständlichkeit darstelle, da über dem Grundsatz der Annäherung beider Völker keinerlei Meinungsverschiedenheiten bestanden, sondern nur über Ausmaß und Umfang 'der neu einzuschlagenden Pvlitik gegenüber Deutschland.
Ministerpräsident Bram, über die Verständigungsmöglichkeiten.
Paris, 29. Sept. Im „Matin" gibt Sauerwein deutschen Politikern die für eine enge Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands eintreten, weiter das Wort und veröffentlicht heute Erklärungen des preußischen Ministerpräsidenten Braun. Er hebt hervor, daß die von Braun gemachten Ausführungen, die in einer enthusiastischen Verherrlichung des Gedankens deutsch-französischen Zusammenwirkens gipfelten, eine außergewöhnliche Bedeutung besitzen, denn der preußische Ministerpräsident sei ohne Zweifel der Wortführer eines großen Teils der deutschen Bevölkerung. Ministerpräsident Braun sagte dem „Matin"-Vertreter u. a. folgendes: „Meine Haltung gegenüber Frankreich war stets die, Laß trotz aller schweren Nachkriegskrisen, wie es die Ruhrbeietzung und der Separatismus im Rheinland waren, der Haß allmählich verschwinden werde. Ich hoffe immer noch auf eine vollständige Beseitigung der Kriegspsychose und eine gänzliche Erneuerung der Grundlagen, ans denen die deutsch-französischen Beziehungen errichtet werden sollen. Im übrigen bin ich mcht der Einzige, der diese Meinung in meinem Kabinett vertritt. Nach meiner Ansicht wird die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland üazn führen, daß alle eventuell auftauchenden Konflikte schiedsgerichtlich gelöst werden können."
Neutralitätsvertrag zwischen Rußland und Litauen.
Moskasi, 29. Sept. Der in Moskau eingetrofsene litauische Ministerpräsident SIcsewitschius und der hiesige litauische Gesandte Baltuschrastis Unterzeichneten sofort den Neutralitätsvertrag, der russischerseits von Tschitscherin und 'dem Wirtschaftsgesandten in Kopno, Alexandrewsky, gefertigt wurde. In dem auf fünf Jahre abgeschlossenen, aus sieben Punkten bestehenden Vertrag verpflichten sich beide Parteien, sich jeder militärischen, politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Aggressivität zu enthalten und im Falle eines Ueberfalles von dritter Seite den Angreifer nicht zu unterstützen. Streitigkeiten werden Lurch eine Schlichtungskommisston erledigt. Gleichzeitig erfolgt ein Notenwechsel, in welchem-die Sowjetunion von neuem die Nichtanerkennung des VölkerbuuLsentscheids in der Wilna-Frage bekräftigt, während Litauen erklärt, paß der Vertrag seine Verpflichtungen zum Völkerbund nicht tangiert. Der Abschluß des Vertrags wird als großer diplomatischer Erfolg angesehen.
Ms Stadt und Bezirk.
— Stenersckretär Keller bei dem Finanzamt Neuenbürg ist zur Reichspostverwaltung zurückgetreten.
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung am 28. 'September.) Das Straßen- und Wasserbauamt Calw hat auf Ersuchen des Gemeinderats einen Plan über die Enzkorrektion entlang der Großen Wiese ausgearbeitet. Der Plan wurde heute in der Sitzung von Herrn Gaurat Geiger, Vorstand 'des Straßen- und Wasserbauamts Calw erläutert. Nach eingehender Besprechung wurde der Plan vom Gemeindcrat gebilligt und beschlossen, diese Enzkorrektion in Verbindung mit dem Umbau der alten Pforzheimerstraße durchzuführen, an die Ministerial- abteilung das Gesuch um einen möglichst hohen Kostenbeitrag zu stellen und über die Beschaffung der weiteren Mittel Beschluß zu fassen, wenn die Höhe des 'Staatsbeitrags feststeht.
Gegen das Baugesuch für das Oberamts- gebäude in der Wildbaderstraße erhebt die Stadtgemeinde als Grultdstücksnachbarin keine Einwendung; der Gemeinderat drückt jedoch den Wunsch aus, daß das 'Gebäude so zu stehen kommt, daß die Anwohner der künftigen Marxenäckerstraße über das Oberamtsgebäude hinwegsehen, was schon vom Gesichtspunkt eines erträglichen Landschaftsbildes notwendig ist.
In Sachen der Beseitigung des schienengleichen Uebergaugs beim Stadtbahnhof liegt nun die Mitteilung vor, daß das Straßen- und Wasserbanamt Calw mit Fertigung eines generellen Entwurfs für die Art der Beseitigung beauftragt ist.
lieber den Stand des Projekts Umbau Ler alten Pforzheimerstraße erstattet 'der Vorsitzende Bericht.
Die Schotter bei fuhr für die städt. Straßen wird dem Fuhrunternehmer Schleeh zu Angebotspreisen übertragen. Die Ausbesserungs- und Verbesserungsarbeitcn am Wehr des Elektrizitätswerks sind durch das Stadtbauamt unter Mitwirkung des Rechnungsausschusses zu vergeben.
Dem Albert Bender, Photograph, hier wird auf sein Gesuch in stets widerruflicher Weise die Aufstellung eines Schaukastens am Gehweg der Bahnhofstraße gegen einen jährlichen Anerkennungszins gestattet.
Dem seitherigen Wahlbürger Georg Hutzel, Holzbauer, hier wird auf Ansuchen das Nutzungsrecht gegen die übliche Gebühr von 7 R.M. verliehen.
In früheren Jahren war mit dem Wochenmarkt jeweils auch ein Schweinemarkt verbunden. (Beschluß vom 30. Mai 1892). lieber die Kriegszeit und nachher ist dieser Schweinemarkt oingegangen. Nachdem nun jeden Samstag auch wieder ein Wochenmarkt stattfindet, wird beschlossen, mit diesem Wochenmarkt auch jeweils einen 'Schweinemarkt zu verbinden, sofern der Seuchenstand kein Hindernis bietet.
Das Ergebnis des letzten Stammholzverkaufs wurde vom Gemeinderat genehmigt. Nachdem noch eine Anzahl kleinerer Sachen und Grundschätzungen erledigt waren, wurde vle Sitzung um 9)4 llhr geschlossen. X.
(Wetterbericht.) Unter dem Einfluß des westlichen Hochdrucks ist für Freijag und Samstag vielfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
Gräfenhausen, 28. -Sept. (Einweihung Des Krieger-Denkmals am Sonntag, den 26. Sept.) Vorigen Sonntag wurde
das Denkmal für unsere im Weltkrieg gefallenen Krieger bei günstiger Witterung und überaus zahlreicher Beteiligung der ganzen Einwohnerschaft und auswärtiger Gäste eingeweiht. Dasselbe wurde zwischen Gräfenhausen und Obernhausen, in der Nähe der Kelter, erstellt. Der Gemeinderat und die Vereine, Militär-, Gesang-, Turn- und Arbeiterverein von hier, sammelten sich am Rathaus, diejenigen von Obernhausen am Schulhaus dort und zogen geschlossen unter Vorantritt der Schuljugend und unter Glockengeläut«: zum Denkmalsplatz. Die Feier wurde eingeleitet Lurch das „Niederländische Tankgebet": „Wir treten zum Beten", welches von dem Musikverein Obernhausen in trefflicher Weise gespielt wurde. Dann sangen die Schüler von hier: „Nun steht dein edles Herze still". Hierauf erfolgte die Udbergabe des Denkmals durch den Bauleiter, Herrn Architekt Rest von Neuenbürg, an den hiesigen Ortsvorstehen, Herrn Schultheiß Kircher. Dieser versprach, daS Denkmal in seinen Schutz zu nehmen und daß die Gemeindeverwaltung es sich angelegen sein lassen werde, dasselbe als bleibende Mahnstätte an -die Lebenden zu behüten. Gleichzeitig appellierte er an jedes Einzelne, namentlich an die Jugend, den Denkmalsplatz Äs eine heilige Stätte respektieren und vor jeder Beschädigung zu bewahren. Er sprach allen denen seinen Dank aus, welche zum Gelingen des Ehrenmals beitrugen. Hierauf verlas er die Namen der 55 Gefallenen und der 6 an den Kriegsfolgen Verstorbenen. Er mahnte eindringlich zu Einigkeit und treuer Pflichterfüllung, welche das deutsche Volk leider so schwer finden kann wie ein Blinder einen verborgenen Schatz. Er führte weiter aus. daß die andern Völker aus der deutschen Uneinigkeit den größten Nutzen ziehen, daß sie unser Haus ausräumen, während das deutsche Volk daneben stehe und vor lauter Streit und Zank untereinander die Zeit und den richtigen Mut nicht finde zur Abwehr, und zwar zu zäher Abwehr in geschlossener, alles überwindender Einigkeit mit den Friedenswaffen des Geistes, mit den Waffen der überzeugenden Wahrheit und Ler ehrbaren Arbeit unseres arbeitsamen Volkes. Er mahnte vor kleinlichem Parteihader und warnte vor dem Geiste des Materialismus, insbesondere, dem Geiste der Hoffart, der Genuß- und Vergnügungssucht, welcher am Mark des deutschen Volkes zehre. Sodann hob er eindringlich hervor. Laß wieder mehr Sin« für die Allgemeinheit, mehr Opferstnn und Liebe zu unserem deutschen Vaterland gepflegt werden müsse. Dieses Denkmal in seiner sinnreichen Gestaltung soll nicht zur äußeren Zierde dieses Platzes dienen, sondern in den eingegrabenen Namen soll für uns alle die Mahnung ruhen, daß unsere Gefallenen von uns höchste Pflichterfüllung im Dienste des deutschen Gedankens und deutschen Volkes erwarten. Er schloß seine eindrucksvollen Ausführungen mit den Worten aus Schillers „Tell": „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern" und legte hierauf namens der Gemeinde einen schönen Lorbcerkranz am Denkmal nieder. Nach dem erhebenden Gesang -es Männergesangvereins „Sängerbund" Gräfenhausen: „Wir liebten uns wie Brüder" hielt Herr Pfarrer Luz die Einweihnngsrede, die einen tiefen Eindruck machte. Er sprach von der Kriegszeit und seiner Tätigkeit Äs Geistlicher und Seelsorger der Gemeinde. Es sei ihm oft schwer gefallen, die Not der Hinterbliebenen mitzuerleben. Je mehr sich die Trauergottesdienste häuften, um so schwerer sei es ihm geworden, weiter seine Tätigkeit auszuüben. Das Denkmal soll zum Denken ermahnen, und uns immer vor Angen halten, welche Opfer die brachten, -die ihr Herzblut im Dienste des Vaterlandes für uns opferten. Er schloß seine Ausführungen mit dem eindringlichen Mahnruf: Seid einig, einig. Der Turnverein Gräfenhausen sang hierauf das stimmungsvolle Lied .Morgenrot". Dann erfolgte die Kranzniederlegung der Vereine. Unter entsprechenden Widmungen der Vorstände der betr. Vereine wurden Kränze niedergelegt vom Militärvercin Gräfenhausen, Militärvercin Obernhausen, Turnverein Obernhausen, Turnverein 'Gräfenhausen, Arbeiterverein Gräfenhausen und Obernhausen, Gesangverein Obernhausen und Männergesangverein „Sängerbund" Gräfenhausen. Nun trug der Männergesangverein Obernhausen das Lied „Gefallen" vor. Mit dem Lied „Ich hatt' einen Kameraden", gespielt von dem Musikverein Obernhausen, schloß die erhebende Feier.
Das Denkmal stellt auf hohem Sockel einen sterbenden Krieger dar, der eine Jahne in der Hand hält. Es wurde nach dem Entwurf von Herrn Professor G. A. Gredow in Stuttgart ««gefertigt. Die Bildhauerarbeitcn wurden von Bildhauer Zink, Stuttgart-GoLlenberg, und Bildhauer Laxgang, Arnbach, ausgeführt. Die Bauleitung lag in den Händen des Herrn Architekten Rest, Neuenbürg.
Württemberg.
Stuttgart, 29. Seht. (Keine unnötige Beunruhigung.) Ministerialdirektor von Scheurlen teilt uns mit: Die „Süddeutsche Arbeiterzeitung" bringt in ihrer Ausgabe vom 29. d. M. in großer Aufmachung eine Mitteilung „Der Typhus geht um, 37 Typhuskranke in Stuttgart". Diese Mitteilung ist völlig irrig. Das Blatt beruft sich zur Begründung seiner Angaben ans die regelmäßig im 'Staatsanzeiger erscheinenden Nachweisungen der gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten in Württemberg. Diese Statistik verzeichnet 37 Fälle von Typhus für die 37. Jahreswoche vom 12.-18 September 1926 in Württemberg, wovon 3 auf den Ncckar- kreis, 5 auf den SchwarzwalÄkrcis, 2 auf den Jagstkreis und 27 auf den Donaukreis entfallen. Die 27 Fälle im Donaukreis sind aber, wie ausdrücklich bemerkt ist, Fälle von Paratyphus, d. h. Fälle von Fleischvergiftung, bei 'denen vom Medizinischen Lan'desuntersuchungsamt der Parathphusbazillus nachgewiesen wovden ist. Diese Erkrankungen waren leicht und sind bereits wieder abgeheilt. Im Neckarkreis sind in dieser Woche aus Stuttgart zwei Typhnsfälle verzeichnet, die, wie mir bekannt ist, aus Untertürkheim stammen und eine nicht festzustellend« Herkunft haben, im übrigen leicht zu verlaufen scheinen. Ich kann also die Stuttgarter Bevölkerung dahin völlig beruhigen, daß von einem Umgehen des Typhus in Stuttgart keine Rede
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