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Samstag, den 28. Oktober 1905.

Wonnrrnvitlpr.ind. Stadt pr.Biertelj. Mk. l.lllincl.TrSAerl. BierteljLhrl. PostdrHuzlprctr ohne Bestell«. f. d. Orts- u. Nachbar. ortSverlkyr I Mk., s. d. sonst, B-rle-r M.1.10. Bestellgeld M Psg.

-»Mche KeL-tMtLmachuu-r«.

Bekanntmachung, betr. die SchmiedevrrufSgeuoffmfchafL.

Der technische Aufstchtsbeamte der Schmiede- Berufsgenoffevschaft Wilhelm Horne t« Berlin S. W. 12, Friedrichsstroße 211, ist mit der Funktion eines Rrchn«Ktz»bramie« ausgcstattet und als solcher am 29. September cr. auf Grund des 8 121 des Gewerbe-Unfüllverficherungsgesctzes beeidigt worden.

Calw, 21. Oktober 1905.

K. Oberamt.

Amtm. Rippmann.

Die Ortsbehörden

werden beauftragt, dafür zu sorgen, daß die an den Staats- und Nachbarschaftsstraßen überhäagenden Neste und Zweige von Bäumen eingekitrzt werden und der Baumsatz in geeigneter Weise ergänzt wird; Vergleichs die Bekanntmachung vom 7. Nov. 1904 im Calwer Wochenblatt Nro. 179.

Calw, 20. Oktober 1905.

K. Oberamt. K. Straßenbauinspeklion. Voelter. Burger.

Bekanntmachung der K. Zentralftelle für die Landwirtschaft, detreffend die Abhaltung

eine» «olkereilehrkurses in Gerabron«.

Mit Genehmigung des K. Ministeriums der Innern wird an der Molkereischule in Gerabronn demnächst wiederum ein vierwöchiger Uuterrichts- kurs über Molkereiwesen abgehalten werden.

Ja diesem Kurs werden die Teilnehmer nicht allein in den praktischen Betrieb der Molkerei ein­geleitet, sondern ste erhalten auch einen dem Zweck und der Dauer des Kurses entsprechend bemessenen theoretischen Unterricht.

Der Unterricht ist unentgeltlich, dagegen find die Teilnehmer verpflichtet, die vorkommenden Ar­beiten nach Anweisung des Leiters des Kurses zu verrichten, auch haben sie für Wohnung und Kost selbst zu sorgen und die für den Unterricht etwa notwendigen Bücher und Schreibmaterialien selbst auznschaffen. Uabemittelten Teilnehmern kann ein Staatsbeitrag in Aussicht gestellt werden.

Bedingungen der Zulassung find: zurückgelegtes sechzehntes Lebensjahr, Besitz der für das Verständ­nis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse und guter Leumund. Vorkenntnisse im Molkereiwesen begründe» eine vorzugsweise Be­rücksichtigung bei der Aufnahme.

Der Beginn des Kurses ist auf Montag, den 20. November ds. Js., festgesetzt. Da jedoch zu diesem Kurs nur eine beschränkte Zahl von Teilnehmern zugelassen werden kann, so behält sich die Zentralstelle vor, je nach Bedürfnis im Lauf der folgenden Monate noch weitere Kurse zu veranstalten und nach ihrem Ermessen die sich An­meldenden in die einzelnen Kurse einzuweisen.

Gesuche um Zulassung zu dem Kurs find bis längstens 8. November d. I. an das Sekretariat der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft in Stuttgart" etu- zusenden. Den Aufnahmegesuchen sind beizulegen:

1) ein Geburtsschein;

2) ein Schulzeugnis, sowie etwaige Zeugnisse über Vorkenntnisse im Molkereiwesen;

3) wenn der Bewerber minderjährig ist, eine Ein- willigungserklärung des Vaters oder Vormunds, in welcher zugleich die Verbindlichkeit zur Tragung der durch den Besuch des Kurses er­

wachsenden Kosten, insoweit solche nicht auf andere Weise gedeckt werden, übernommen wird;

4) ein von der Gemeindebehörde des Wohnsitzes des Bewerbers ausgestelltes Leumundzeugnts, sowie eine Bescheinigung derselben darüber, daß der Bewerber bezw.' diejenige Persönlichkeit, welche die Verbindlichkeit zur Tragung der durch den Besuch des Kurses erwachsenden Kosten für den Bewerber übernommen hat, in der Lage ist, dieser Verpflichtung nachzukommen;

5) wenn ein Staatsbeitcag erbeten wird, was zutreffendenfalls immer gleich­zeitig mit Vorlage des Aufnahme­gesuchs zu geschehen hat, ein gemeinde- rätliches Zeugnis über die Vermögens- und Famtltenoerhältniffe des Bewerbers und seiner Eltern, sowie ein Nachweis darüber, ob die Gemeinde, der landwirtschaftliche Bezirksvereiu, eine Molkereigenossenschaft oder eine andere Korporation dessen Aufnahme befürwortet und ob dieselben ihm zu diesem Zweck einen Bei­trag und in welcher Höhe zugesagt oder in Aussicht gestellt haben.

Stuttgart, 14. Oktober 1905.

v. Ow.

AagesAesigkette».

Calw. Der Verein zur Hilfe in außerordentlichen Notstandsfällen auf dem Lande schreibt uns mit der Bitte um Veröffentlichung: Rascher als in sonstigen Jahren hat die rauhe Witterung eingesetzt und da und dort Schnee gebracht, obgleich noch nicht einmal alle Feldfrüchte eingeheimst und noch nicht überall die Wintersaaten bestellt find. Wenn aber die kalte Jahreszeit sich bemerkbar macht, dann stellen sich alljährlich von armen Landgemeinden zahlreiche Gesuche ein um abgelegte Kleider und Schuhe, um Wollwaren, Weißzeug, Betten u. s. w., von denen bisher jedesmal die dringendsten berücksichtigt werden konnten. Deshalb soll auch jetzt wieder die Bitte ergehen an Alle, die in ihren Kammern, Kästen und Kommoden unnötig den Platz versperrende, manchem Bedürftigen so willkommene Vorräte haben, daß sie derart Entbehrliches ausscheiden und unsere Armen auf dem Lande damit bedenken möchten. Betten find, wie immer, besonders angelegt, den« die leidige, zumal in kinderreichen Familien so viel­fach vorhandene Bettennot bringt es mit sich, daß Gesunde und Kranke, Alte und Junge sich in arm­selige Lagerstätten teilen, wobei es leider nicht immer möglich ist, die Heranwachsende Jagend nach Ge­schlechtern zu trennen. Uad wenn auch noch Not und Sorge in der kalten Stube des oft längst reparaturbedürftigen Häusleins mit am kargen Tische fitzen, dann enthüllt sich dem, der glücklicherweise in Wohnung, Nahrung und Kleiduag nichts ent­behrt, ein Bild, bei dem ihm das Herz von Mit­leid warm wird, so daß er alles, was er nicht mehr braucht, gern für die Armen auf dem Laude be­stimmt und es an die bekannte Adresse des Herrn Gemeinderat Vöhringer in Firma Joh. Cour. Reihlen, Stuttgart, Marktstraße 15/17, gelangen läßt. Das möge auch jetzt wieder in ausgiebigem Maße der Fall sein! Geldbeiträge nimmt Herr Dekan Roos in Calw in Empfang.

* Calw. 27. Okt. Eine auffallende Er­scheinung in diesem Herbst find die jetzt noch in unserer Gegend sich aushaltenden Schwalben. Gestern sahen wir au der Eisenbahnlinie nach Althengstett auf den Telegraphendrähten mehr als 100 Schwalben. Auch aus anderen Gegenden wird

das Vorhandensein dieser Tiere berichtet. Während in den sonstigen Jahren die Schwalben im September uns verließen, find sie Heuer in großer Zahl bis jetzt dageblieben. Durch die ungünstige Witterung im September und durch den plötzlichen Wettersturz in den Alpen wurden namentlich die jungen Schwal­ben am Wegzuge verhindert und da die Umstände nicht besser wurden, so war an einen Fortgang der Tiere nicht zu denken. Die kalten Nächte und der Mangel an Nahrung setzen den Tierchen aber sehr zu und so müssen leider viele ihr Dabletben mit dem Leben bezahle». Aus Luzern in der Schweiz wird berichtet, daß der dortige oruithologische Verein alle noch lebenden Schwalben, die infolge des all­zufrühen Winterwetters auf ihrer Heimfahrt nach dem fernen Süden massenhaft herunterfallen, sorg­fältig auflese, ste mit angemessenem Jnsektensutter pflege und sie dann mit dem Gotthardzuge nach Lugano schicke, wo im Gegensatz zu andern Gegenden anhaltendes Sommerwetter herrsche; dort läßt man die gefiederten Passagiere fliegen. Diese lobenswerte Hilfsaktion, von der wir bereits berichteten, hat sich der­gestalt bewährt, daß ste in Zürich, Bern und andern schweizerischen Städten nachgeahmt werden soll.

fAmtliches aus dem StaatsanzeigerZ Se. Majestät der König haben am 23. Okt. allergnädigst geruht, auf die erledigte Stelle eines Finanzrats bet der Generaldireklion der Staatseisen- bahneu den Kollegialhilfsarbeiter bei dieser Behörde Betrtebsinspekwr Dr. Supper zu befördern.

Herrenberg, 25. Okt. Auf den heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 36 Ochsen, 148 Kühe uud 164 St. Jungvieh, was gegen den letzten Markt bei deu Ochsen und Kühen ein Weniger von 27 und 29 St., bei dem Jungvieh ein Mehr von 23 St. bedeutet. Der Verkauf ging gut, die Preise waren gegen den letzten Markt gleichbletbend. Erlöst wurde für 1 Paar Ochsen 9001250 eine trächtige Kuh 320400 eine Milchkuh 300 bis 380 <^L, eine Schlachtkuh 250300 eine Schaff- kuh 300350 eine Kalbtn 340460 ein Jungrind oder einen Stier 100240 Begehrt war besonders fettes Vieh. Auf dem Schweine» markt waren zugeführt: 284 St. Milchschweiue, 180 St. Läuferschweine. Der Verkauf ging gut. Preise für ein Paar Milchschweine 3545 sür Läufer 45110

Aidlingen, 25. Okt. Zu der Meldung von der Ermordung der Witwe Hetzer werden noch folgende Einzelheiten bekannt: zu An­fang vermutete mau Selbstmord durch Erhängen, da die Tote an einem Bettpfosten mit einer Schnur um den Hals angebunden war. Bei näherer Unter­suchung entdeckte man jedoch Wunden am Hals und Hinterkopf, die aus Mord schließen ließen. Da die Ermordete mit dem 26 Jahre alten Schreiner Wilhelm Stürner von hier ein Verhältnis hatte, was nach ihrer Aussage nicht ohne Folgen blieb, so fiel der Verdacht der Täterschaft auf ihn; er wurde alsbald verhaftet. Trotz Leugneus dürfte Stürner infolge schwerwiegender Verdachtsmomente doch überführt werden. Der Mörder hat offenbar die rohe Tat in voller Ueberlegung begangen. Er hat sich nach Ermordung seines Opfers in der Küche gewaschen, wie ein dort Vorgefundenes, mit Blutwaffer angefülltes Gefäß beweist. Um den Verdacht eines Mordes von sich abzulenken, hat der Täter sein Opfer an einem Strick an dem Bett- ladenpfoste« festgebunden. Stürner hatte am Tag vor der Tat einen heftigen Streit mit der Witwe Hetzer. Da er einen Hausschlüssel zu dem Hause der Ermordeten besaß, so konnte er sich leicht