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F211.
Freitag, den l0. September 1926
84. Jahrgang.
Deutschland.
Wn, 8. Sept. Die diesjährige Parteitagung der Deutsch- Enalen Bolkspartei nahm heute in Köln mit einer Sitzung kr Parteileitung ihren Anfang. Graf Westarp berichtete über A, politische Lage, über die -Frage einer Arbeitsgemeinschaft mit anderen Parteien und über die -Frage der Regierungsbil- lm« im Reiche. Auf einer im Rahmen des Parteitages heute oMtencn Tagung der Deutsch-nationalen -Beamtenschaft sprach M «-Freytag-Lormghoven über „Staat und Beamtentum". Bei aller Missbilligung -der heutigen Zustände, so führte er aus sei die Deutschnationale Partei durch und Lurch staats- eMtcnd. Damit vertrage sich andauernde grundsätzliche Op- vosttion nicht. Die Lösung könne nur in erneuter Beteiligung w der Regierung gefunden wrden. Der Redner forderte die Entpolitisierung des Beamtentums. Wer die Beamtenschaft antaste, lege Hand an den Bestand des Staates.
Berlin, 9. Sept. Die Reichsregierung will ins Programm der Btstandsarbeiten die Kanalisierung der Weser und die NnchÄrung des Hansakanals ansnehmen.
Nachweis des Anleihealtbefitzes.
Stuttgart, 9. Sept. Der Abg. Bock (Ztr.) hat im Landtag fotzende Kleine Anfrage eingereicht: Aus Anweisung des ReiWnanzministers bzw. des betr. Reichskommissars sind -die Finanzämter in der Frage -des Nachweises -des Anleihealtbesttzes außerordentlich streng. Früher genügte zum Nachweis des Anleihealtbefitzes eine Bestätigung der betreffenden Zeichnungsstelle über die Zeichnung und die Hinterlegung der Änleihe- We. Nunmehr -verlangen die -Finanzämter -die seinerzeit -bei der Zeichnung von den Banken ausgestellten Originalabrech- mmgen selber, sowie auch die Hintcrlegungsscheine. In -den Originalabrechnungen finden sich überdies vielfach auch die Nummern der Stücke nicht, -da deren Zuteilung erst später erfolgte Es macht den Eindruck, als ob die Reichsfinanzverwaltung das BHreben habe, den Nachweis des Altbesitzes tunlichst zu vereiteln, um so der durch die Tatsache des Altbesitzes sich ergebenden Mehrbelastung zu entgehen. Ich frage an, ob dem Staatsmimsterium dieser Sachverhalt bekannt ist und welche -Schritte das Staats-ministerium unternehmen will, um die gefährdeten Rechte der Anleiihealtbesitzer sicher zu stellen?
gefordert, und -den Krieg nur für seine Würde und Unabhän
gigkeit geführt. Gr brüstet sich, ^Frankreich habe nie eine Lösung zurückg-ewiesen, die geeignet war, den allgemeinen Frieden zu sichern. Wenn heute für Deutschland der Weg in -den Völkerbund geöffnet wurde, so habe das Reich dies iFrank- reich zu verdanken, das große Opfer gebracht habe, um die Locarno-Politik zu verwirklichen. Dem deutschen Volke wirst der „Temps" dagegen vor, cs sei weder -vom Völkerbundsgeist noch -vom Locarnogeist durchdrungen und nur daraus -bedacht, aus dem -Eintritt in den Völkerbund für sich unmittelbare Vorteile zu erringen. Zum Schluß schreibt das Blatt: „Deutschland wird im Völkerbund nicht als Triumphator empfangen, sondern als eine Großmacht, deren Mitarbeit aus der Grundlage der bestehenden Verträge Wr das politische und wirtschaftliche Leben Europas nötig ist. Deutschland ist berufen, auf dem Fuße der absoluten Gleichberechtigung mit den anderen i Mächten zu arbeiten, die ihm trotz seiner gestrigen Fehler Vertrauen für den Versuch entgegenbringen, den «Frieden -dauernd zu organisieren. Deutschland ist es sich selber schuldig, dies Vertrauen zu rechtfertigen."
Die „Liberty" gibt ihrer Mißstimmung noch unverhohlener Ausdruck. Wütend schreibt sie: „Nach dem Ritus des Völkerbundes wird jetzt Deutschland so behandelt, als ob es allen seinen Verpflichtungen nachgvkommen wäre, als ob es dem Satan entsagt hätte. Wenn es die Taufe des Völkerbundes empfangen habe, werde -das Reich nicht nur von seinen Sünden befreit und unschuldig sein, sondern auch noch gefeit gegen die Untersuchungen der -Entwaffnnngskommisston. Wenn man aber glaubt, daß sich Deutschland damit zufrieden geben wird, täuscht man sich. Es wählt die gute Methode, sich immer zu beklagen und die Rolle eines Opfers zu spielen, um neue Forderungen vorzubriugen. Durch seinen üblichen und übrigens kaum maskierten Agenten, Herrn Nansen, versuchte Deutschland noch heute, das Kompromiß Wr die Ratserweiterung, das Briand mit großer Mühe zustande brachte, zu zertrümmern. Auch dem ungeübten Beobachter springt es in die Augen, daß das Reich darauf ausgebt, eine Revision des Versailler Vertrages herbeizusühren. Man hätte dem Reich nicht die Macht geben sollen, Liesen Plan auszusühren."
Einmischung Rußlands in die Tangerfrage.
Antra« ans Ermäßigung der Vorauszahlungen zur Einkommensteuer Wr 192«.
Die über die Härte der zu leistenden Steuerzahlungen emgekeilden Berichte seiner Mitgliedskörperschaften haben den Rrichsverbmd des deutschen Handwerks veranlaßt, sich mit einer besonderen Eingabe an das Reichsfinanzministerium zu wenden. Hierin wird auf die starke Belastung durch die Vor- ^zahlnngen für 1926 hingewiesen, -die darin begründet ist, daß die Vorauszahlungen nach dem -Einkommen von 1925 fest- Aetzt sind, das wesentlich -höher liegt als das entsprechende Emkommen der bisherigen Monate dieses Jahres. Angesichts der drückenden -Wirtschaftslage wirken sich die Vorauszahlungen einer nicht berechtigten Höhe als große Ungerechtigkeit aus. äwar ficht das Einkammensteriergesctz teilweise Stundung vor, wenn der Steuerpflichtige glaubhaft macht, -daß sich sein Einkommen für einen Steucrabschnitt gegenüber dem zuletzt sest- Mtellten Einkommen voraussichtlich um mehr als den fünften leu, mindestens aber um 1000 R.M. niedriger stellen wird. Am Erleichterung kommt jedoch für einen großen Teil des Mdwerks und Kleinhandwerks nicht in Frage. Der Reichs- vervand des deutschen Handwerks hat daher an das Reichs- iW'Mnisterimn den Antrag gestellt, eine allgemeine zinslose Stundung eines Teiles der Vorauszahlungen anzuordnen. Ms Memeffen wird eine Herabsetzung -der zu entrichtenden Boeaus- Mungrn um 25 Prozent erachtet.
Ausland.
Paris, 9. -Sept. Briand und Ehamberlain drückten die "P, <vkf baldige Ratifikation des Locarnopaktes aus.
9-Sept. Poineare kündigt energische Maßnahmen n, falls die Türkei keine Anstalten zur Beilegung des Zwischen- Dampfer „Lotus" trifft.
9- Sept. Trotz -der Niederwerfung der Osfiziers- Mtech Primo de Riveras Stellung als unsicher be-
FranzSfisches Mißfallen.
daris, K T-ePt. Wer -heute abend in der Erwartung nach Mniänggriff, die -Entscheidung der Vöbkerbundsver-
unt großen Lettern, wie sie bei der Verkündung > -m^i^sbignisse gebräuchlich sind, gedruckt zu sehen, konnte OA Überraschung nicht erwehren. Die Ausmachung der der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ^de^wie^bei-jedem beliebigen Völkerbundsbeschluß der
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-..„.Alle. Es ist sehr bezeichnend, -daß zum Beispiel die
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iE, "ir Communiguö, demzufolge die Neberwachungs- die am Lebensmittelmarkt einige Gemüsoschieber ' lithographisch genau gleich behandelt, wie die cm über den Beschluß der heutigen Völkerbundsversamm- -> Listen Matter beschränken sich auf eine Wieder- --,7 -Evgramme ihrer Genfer Korrespondenten über den - denkwürdigen Sitzung. Nur der „Temps" und -die Ätzern sich redaktionell zu dem Ereignis, xchre ^ iure such ln verdrießlichem Tone gehalten. Er zeigt, den Eintritt Deutschlands in Len Völkerbund als tzi» glles Uebel betrachtet. Der „Temps" gibt den Rat, sich -4 Herkunft keinen Illusionen -hinzugeben, um eine Versöh- sirU.-L.Eer zu erwarten. Aber gerade der „Temps" stellt h„^duuug Hindernisse in -den Wog, wenn er wenige treibt: „Man dürfe auch nach dem -Eintritt du Vergangenheit und die Lehren der jüngsten eq uw^-incht vergessen. Die Erinnerung an den großen Ü Verben HewuMin von der Schuld Deutschlands dürfen kubtun ssew.?^ EiE midevhalt die schm, oft widerlege U"g, Frankreich habe nie etwas anderes als fern Recht
Moskau, 9. Sept. Die zuständigen Sowjetvertreter überreichten heute den Regierungen derjenigen Mächte, die die Alge cirasakte von 1906 unterzeichnet haben und mit denen die -Sow- jetrogierung in diplomatischem Verkehr steht, also England, Italien und «Frankreich, eine Note, die aus die bevorstehende Regelung -der -Tangersrage Bezug nimmt. Die Sowjctregie- rung teilt darin mit, sie habe erfahren, daß -die spanische Regierung die Veränderung der Algecirasakte verlangt und den Vorschlag zur -Einberufung einer neuen Konferenz übermittelt habe, in der die Verträge geändert werden sollen. Die -Sowjetregierung erinnert daran, daß auch Rußland an -der Algeciras- konferenz beteiligt war und deshalb jetzt Wr sich -das Recht in Anspruch nimmt, an einer künftigen Konferenz über Ma- rokko teilzunehmen, um seinen Standpunkt geltend zu machen. Beschlüsse, die ohne -die Teilnahme Moskaus gefaßt werden sollten, würden nicht anerkannt werden. Vor allen Dingen erinnere die Sowjetregierung daran, daß über den Ort der Konferenz Ueb-ereinstimmung herrschen muß. Dieser Passus ist so aufzusaffen, daß Moskau eine Einladung zu einer Konferenz nach einem-Lande, mit denk es nicht in diplomatischen Beziehungen steht, nicht annehmen wird.
AttS Stadt und Bezirk.
— Der Herr -Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evang. Volksschule in Unterlengenhardt dem Untcrlch- rer Richard Zeile in Neuffen, OA. Nürtingen, Wertragen.
Neuenbürg, 10. Sept. Wir werden daraus aufmerksam gemacht, daß zur Beteiligung an dem nächsten Sonntag, den 12. -Sept. stattfindenden Sondcrzug an den Bodensee auch Nichtmitglieder des Gewerbevereins wie überhaupt jedermann berechtigt ist. Die Anmeldefrist läuft bekanntlich heute Freitag, abends 8 Uhr, ab (s. auch Inserat in gestriger Nummer).
Neuenbürg, 10. -Sept. Herr Blasius Koko-t teilt uns nach einem amtlichen Ausweis mit, daß er nicht Feldgendarm sondern .Feldwebel gewesen ist und als solcher entlassen wurde.
Neuenbürg, 9. Sept. (Wie man Wespenstiche im Mund behandelt.) Wespenstiche in Hals und Zunge bedingen deshalb eine große Gefahr, weil die durch -den Stich bewirkte Anschwellung rasch eine -Sperrung der Luftwege 'herbeiführen kann. Wie ein Sachverständiger in einem Blatt aussührt, soll es gegen diese Gefahr ein unfehlbares Mittel geben, das -darin besteht, daß man gewöhnlichen Weinessig trinkt oder Zwiebeln kaut, deren Saft die -Schwellung sofort zurücktreten läßt, da es eine sofortige Unschädlichmachung -des Giftes -bewirft. Es -handelt sich dabei um ein uraltes Mittel, -das schon im Mittelalter zur Anwendung gelangt sei. Es sei aber in Vergessenheft geraten. Die Erfahrung habe gezeigt, daß bei einem Wespenstich im Munde die Essig- und Zwiebelkur unbedingt und unfehlbar jede Gefahr beseitige, La die Schwellung sofort zurücktrete, -wodurch mau allerdings seststellcn muß, daß -der Patient den Ge- schmack sstnn für zwei oder drei Tage verliert.
(Wetterbericht.) Von Nordwcsten dringen kältere Luftströmungen nach Mitteleuropa -vor, unter deren Einfluß für -Samstag und Sonntag mehrfach bedecktes, zu kurzen Regenfällen geneigtes Wetter zu erwarten ist.
Brrkenfeld, 9. Sept. Die Buchdruckerei Fritz Ginrm in Brötzingen, Verlag -des Br-ötzinger- und des Birkenselder Anzeiger, ging um die Summe von 15 000 Mark in die Hände des Herrn Viel (gebürtiger Bayer) Wer.
Höfen, 10. -Sept. Auch hier hielt der durch sein Buch „Fünf Jahre in der Fremdenlegion" bekannte ehemalige -Fremdenlegionär Ehr. Müller -von Stuttgart einen sehr gut besuchten
Borttag Wer seine -Erlebnisse in -der Fremdenlegion. Erfreu
licherweise war auch die schulentlassene männliche Jugend stark vertreten; denn Wr sie bedeuten die Werber für die französische Fremdenlegion eine große Gefahr. Und heute doppelt, wo infolge Arbeitslosigkeit und anderen Nöten in manchem jungen Mann der Plan reist, seine Lage durch Eintritt in die französische Fremdenlegion zu verbessern. Der Himmel wird von den Werbern versprochen, und die Hölle erwartet die Unglücklichem Die Wenigsten werden je ihre Heimat Wiedersehen ; die meisten aber gehen an Entbehrungen, übermenschlichen Strapazen, teuflischen Strafen oder schrecklichen Krankheiten elend zugrunde. Es sei -deshalb jeder gewarnt!
^ Herrenalb, 3. Sept. (Vom Klub der Köche.) Der im Vorjahr gegründete Klub der Köche Herrenalb, angeschlossen an den Internationalen Verband -der Köche, Sitz Frankfurt am Main, feierte am 1. September in sämtlichen Räumen des Kursaals sein erstes Stiftungsfest verbunden mit -kulinarischer Tombola und Ball. Die Teilnahme des Publikums aus den Kreisen der Kurgäste und der Einwohnerschaft war außerordentlich stark, ein untrügliches Zeugnis davon, wie sehr die Arbeit der Köche allerseits Anerkennung gesunden hat. Vorstand -E. Baumann vom Hotel Lacher hat mit einem Stab verständnisvoller und hingebender Kollegen die ganze Veranstaltung zu hervorragendem Erfolg gebracht. Von nachmittags 3—6 Uhr waren die Arbeiten -der Vereinsmitglieder sowie die Menge der gestifteten Preise Wr -die Tombola der allgemeinen Besichtigungzugänglich. Der Raum für diese musterhafte Ausstellung war leider sehr beschränkt, was -bei dem ungeheuren Andrang der Schaulustigen störend wirkte. Am -Eingang grüßten zwei stramme Kochjungen mit dem Motto „Unser Feld ist die Welt". Die Arbeiten, meist gestiftet von den Hotel- und Penstonsinha- bern, ausgesuhrt von den Vereinsmitgliedern, erregten höchste Bewunderung durch die Gediegenheit, ja -künstlerische Finesse der äußeren Ausmachung wie auch -der angewandten Hilfsmittel -des Modells, der Zeichnung, der iFarbenwirkung, wobei hie und da auch -die holde Gabe des Humors zu herzerfreuender Wirkung kam. Nur schade, daß all diese Herrlichkeiten, lockend in ihrer Prächtigen, appetitlichen Zurüstung, Lei der herrschenden Hitze ein so fluchtiges Dasein hatten;, ja dem Koche, wie auch dem Mimen flicht die Mchwelt keine Kränze. Gerne hätten wir eine eingehende Beschreibung all des Nahrhaften und Schönen gegeben, aber Raumrücksichten -verbieten dies. -Wie oft regte sich der geheime Wunsch: ,Hätt' ich dich, wie wollt' ich! dich!" — -Für die abendliche Feier waren die Kollegen mit ihren Damen aus Karlsruhe, Baden-Baden und Wildbad erschienen, die Hotel- und Pensionsbositzer vollzählig, dazu Kurgast und Einwohner, so daß der Saal völlig besetzt war. -Ein feines Programm kam zu wohlabgerundeter Ausführung. Die Kur- kapclle (Kapellmeister Hunhaczek und Konzertmeister Schleissing) b-ot unermüdlich ihre anregenden Weisen. Im Prolog, gesprochen von Fräulein Johanna -Pfeiffer, wurde ausgesührt, daß der Verein treue Arbeit zur Kunst erhoben habe. Fräulein G. Köhler und Herr I. Sonntag gaben Gesänge und komische Vorträge unter stürmischem Beifall zum Besten. Vorstand Baumann sprach Begrüßungs- und Dankcsworte. Karlsruhe und Wildbad ließen Glückwünsche überbringen; der Enztalklub erfreute durch die Ueberreichung eines prächtigen Pokals. Tanzmeister E. Kopp hatte wunderhübsche Tänze, die vier Paare im Biedermeierkostüm, cingeübt und höchst wirkungsvoll durch- gesührt. Gesellschaftsball und Tombola ergänzten die «Festfreude, so daß das Tasellied mit Recht erklärte:
„Und es riesen alle Mannen:
Füllt das Glas nach alter Weis':
Küchenmeister, Euren Künsten
ziemt allein der erste Preis!"
Wildbad, 9. Sept. Ein gestern vormittag hier angekom- mencr Geschäftsreisender -suchte i»en „stillen Ort" am Wahnhof aus. Nach vorgenommenem Einwurf eines Zehnpfennigstückes lag seiner Absicht nichts mehr im Weg. Im Jnnenraum gewahrte er zu seinem Schrecken, daß zum Verlassen des Raumes ein weiteres Zehnpsennigstück nötig ist, da man sonst gemäß Ankündigung im Jnnenraum eingesperrt sei. Zu seiner Genugtuung stellte er fest, daß das notwendige Zehnpsennigstück noch in einem einzigen Exemplar vorhanden war, in -der Hoffnung, daß der Apparat funktioniere. Nach beendetem Bemühen funktionierte aber der Apparat leider nicht und der Reisende war mit Hilfe dieses Berliner Patentes eingespcrrt. Nach ca. 20 Minuten dauerndem Rusen und Klopfen hörte ihn glücklicherweise ein vorübergehender Passant, -der die in der Nähe befindliche Putzfrau aufmerksam machte, sonst hätte er unter Umständen in dem freundlichen Raum verhungern können. Der Reisende beschwerte sich beim Bahnhofvorstand, wo ihm auch sehr höflich entgegengckommcn und sofort eine Nachprüfung des Tatbestandes vorgenommen wurde. Die als Versuchsobjekt verwendete Putzfrau trat sofort in Aktion, -kam ungehindert in die Menschen-falle hinein, aber trotz Einwurf zahlreicher Zehn- Pfennigstücke nicht mehr heraus. — -schade, daß dieses Abenteuer am Morgen nicht einem der Berliner Herren widerfahren ist, der diesen „Patenten" Apparat der Reichsbahn zur Einführung empfohlen hat! (Wildbadcr Tagbl.)
Württemberg.
Stuttgart, 9. Sept. (Betriebstechnische Tagung am 17. und 18. -September.) Die betriebstechnische Tagung, der von technisch industrieller Seite größtes Interesse eutg-cgeugebra-ckst wird, befaßt sich in Borträgen und Diskussionen mit sehr aktuellen Fragen der Rationalisierung. Es finden am 17. September Vorträge von Dr. Kienzle-Bcrlin über die praktische Einführung und Durchführung -der „Fließarbeit", von Dr. Giese- Stuttgart über „Psychotechni-k der Menschenbehandlung", am 18. September Lichtbildvorträge von Dr. Ing. Ludwig-Frankfurt a. M. über Mrbeitsbeschleunigung in Betrieben mit Kleinserienfertigung" — ein gerade für Württemberg ungeheuer wichtiges Thema —, von Dipl.--Jng. Wittling er -Göppin gen über „Der heutige -Stand -der Technik des Hohlgefäßziehens",